SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 13
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Crowdfunding – Rechtliche Rahmenbedingungen 
22. Oktober 2014 
Mediatower 
Wien
Die Junge Wirtschaft 
Österreichweite Interessenvertretung und Netzwerk- plattform für rund 120.000 JungunternehmerInnen 
37.000 Mitglieder in Österreich 
9 Landesorganisationen 
Über 100 Bezirks- und Ortsgruppen 
Österreichweit über 37.000 Mitglieder 
Mehr als 600 Veranstaltungen im Jahr 
Themenschwerpunkte 
-Netzwerk 
-Service 
-Interessenvertretung
Investitionsvolumen von Risikokapital 20111: 
in Österreich: 124 Mio Euro (0,007% des BIP) 
im EU-Schnitt: 513 Mio Euro (0,029% des BIP) 
Zahlen, Daten, Fakten 
1 Studie der aws und des BMWFJ, Präsentation bei „Impulse zum Umbau der Wirtschaft, 02.10.2012 2 Konjunkturbarometer Sommer 2012; n=888; Erhebungszeitraum: 09. – 18.06.2012 
2 
2 
2
Ziele 
Finanzierungsmöglichkeiten für Jungunternehmer und Unternehmen in Wachstumsphasen ergänzend zur Bankenfinanzierung eröffnen 
Mobilisierung des privaten Kapitals in Österreich 
Im 3. Quartal 2012 verfügten private heimische Haushalte laut OeNB1 über 479.355 Mio. € an Geldvermögen (Einlagen, Geldmarktpapiere, langfristig verzinste Wertpapiere, börsennotierte Aktien, sonstige Anteilspapiere, Investmentzertifikate, versicherungstechnische Rückstellungen, sonstige Forderungen) 
1 OeNB, Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung; Haushaltssektor; Q3 2012
Konkrete Probleme 
Bankwesengesetz (BWG) 
Begriffs des Einlagengeschäfts im Bankwesengesetz ist zu eng gefasst und ein praktisches Hemmnis für Bürgerbeteiligungsmodelle 
bei „qualifiziert nachrangigen Darlehen“ sieht die FMA jedoch kein Problem – Bedeutet jedoch schlechtere Stellung der Gläubiger als bei herkömmlichen Darlehen 
Kapitalmarktgesetz (KMG) 
die gegenwärtig niedrige Untergrenze für die Prospektpflicht, 250.000 Euro, ist eines der wesentlichen praktischen Hemmnisse für Crowd Funding und Bürgerbeteiligungsmodelle. 
Die Anhebung der Prospektpflichtgrenze im Juli 2013 von 100.000 Euro auf 250.000 Euro war jedoch ein erster wichtiger Schritt. 
Seit Sommer 2014 gibt es zusätzlich eine Förderung zur Prospekterstellung beim aws
Bankwesengesetz – konkrete Lösung 
vorgeschlagen wird eine Modifizierung des Begriffs des Einlagengeschäfts in folgender Hinsicht: 
Änderungsvorschlag zu § 1 Abs 1 Z 1 BWG: "Die Entgegennahme fremder Gelder zur Verwaltung oder als Einlage (Einlagengeschäft), außer 
diese werden nicht in der Absicht entgegengenommen, daraus Erlöse aus Geschäften gemäß Z 2 bis Z 23 zu erzielen 
der Gesamtbetrag der entgegengenommenen Gelder übersteigt zu keinem Zeitpunkt 5 Mio. Euro 
Der Zweck der entgegengenommen Gelder ist somit nicht die Vorstufe zu einem Bankgeschäft, sondern die Finanzierung einer realwirtschaftlichen Tätigkeit (z.B. Kauf einer Maschine um Produktion zu steigern, etc.)
Kapitalmarktgesetz – konkrete Lösung 
KMG - Stufenmodell – „Phasing in“ 
Eine diesbezügliche Änderung des KMG wird gefordert. 
0 € – 499.999 € keine Prospektpflicht 
500.000 € - 2,4 Mio. € Informations- pflicht Mini 
2,5 Mio. € - 4,9 Mio. € Informations- pflicht Midi 
über 5 Mio. € volle Prospektpflicht
KMG NEU - Informationspflicht Mini 
Grundlegende Informationen bei Angebot von mindestens EUR 500.000 bis EUR 2.499.999 
Angaben über den Emittenten: Firma, Sitz und Unternehmensgegenstand laut Satzung/Gesellschaftsvertrag; Geschäftsführer/Vorstände; Aufsichtsrat/allfälliger Beirat 
Angaben über das Wertpapier/die Veranlagung: Angebotsbedingungen (Strukturierung, Zeichnung, Höhe der Einlage/Stückelung); Laufzeit und Kündigung (Termine, Fristen); Kosten (Aufwandersatz/Vergütung der Managementgesellschaft/des Emittenten); Veräußerung (vorhandener Markt, Übertragungsbeschränkungen); Insolvenz (Stellung der Anleger bei Insolvenz des Emittenten) 
Steuerliche Grundlagen: Steuern auf Einkünfte der Investoren; Zurechnung der Einkünfte; steuerliche Qualifikation des Emittenten; Steuern bei Veräußerung des Investments 
Risikofaktoren: Prognoseunsicherheiten; Insolvenz des Emittenten; projektspezifische Risiken; allfällige Versicherungen; steuerliche Risikohinweise
KMG NEU - Informationspflicht Midi 
Zusätzliche Informationen bei Angebot von zumindest EUR 2,5 Mio. bis EUR 4,9 Mio. 
Angaben über den Emittenten: Name und Anschrift des Abschlussprüfers; Beigabe des letzten Jahresabschlusses des Emittenten samt Lagebericht und Bestätigungsvermerk; bei Start-Ups Erstellung eines (geprüften) Business Plans? 
Gewinnprognosen oder -schätzungen: detaillierte Cash-Flow-Rechnungen; Prognose der Höhe und des Zeitpunkts zukünftiger Ausschüttungen 
wesentliche Verträge des Emittenten: Beschreibung der für das Angebot wesentlichen Verträge; allfällige mit Abhängigkeitsverhältnissen verbundene Risiken (Patente, Lizenzen, Lieferanten, Kunden); Kreditverträge
Fazit 
Die Änderungen im BWG und KMG könnten und sollten noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden. 
Regierungsprogramm sah entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen bis zum 31. März 2014 vor! 
Es braucht weitere Begleitmaßnahmen im steuerlichen Bereich damit Österreich als Standort für Start-Ups wettbewerbsfähig bleibt.
Private Investoren/Business Angels 
Beteiligungsfreibetrag – Eckpunkte 
Freibetrag für Beteiligungen privater Investoren 
Freibetrag von EUR 50.000: jährliche steuerliche Absetzbarkeit von EUR 10.000 über 5 Jahre 
Zielsegment für die Investitionen: 
kleine Unternehmen (gemäß EU-Definition: unter 50 Mitarbeiter, max. 10 Mio. EUR Umsatz bzw. max. 10 Mio. EUR Bilanzsumme),
Private Investoren/Business Angels 
Beteiligungsfreibetrag - Vorteile 
zusätzliche Eigenkapitalquellen und Verbesserung der Eigenkapitalsituation für Klein- und Kleinstbetriebe 
Impulse für das in Österreich unterrepräsentierte Segment des „Private Equity“ 
mehr Steuerrückflüsse durch höhere Gewinne und höhere Investitionen aufgrund der dynamischeren Entwicklung von eigenkapitalstarken Unternehmen 
Musterbeispiel für zukunftsgerichtete Erneuerung für mehr Wachstum
Leitfäden zu alternativen Finanzierungen 
 Leitfaden „Angels, VC & Co“ 
 Leitfaden „The Power of the Crowd“ 
 Online auf www.jungewirtschaft.at

Weitere ähnliche Inhalte

Ähnlich wie Crowdfunding Rechtliche Rahmenbedingungen VonderHaid Rorhmaier-Lewis Junge Wirtschaft

Finanztransaktionssteuer
FinanztransaktionssteuerFinanztransaktionssteuer
FinanztransaktionssteuerWerner Drizhal
 
VentureCapital in Österreich. Aktueller Status 2013
VentureCapital in Österreich. Aktueller Status 2013VentureCapital in Österreich. Aktueller Status 2013
VentureCapital in Österreich. Aktueller Status 2013Bernhard Weber
 
Besteuerung von digitalen Assets wie Kryptowährungen und Token
Besteuerung von digitalen Assets wie Kryptowährungen und TokenBesteuerung von digitalen Assets wie Kryptowährungen und Token
Besteuerung von digitalen Assets wie Kryptowährungen und TokenCryptoTax
 
Änderungen bei aws-Garantien und Förderungen 2014
Änderungen bei aws-Garantien und Förderungen 2014Änderungen bei aws-Garantien und Förderungen 2014
Änderungen bei aws-Garantien und Förderungen 2014NEWSROOM für Unternehmer
 
aws Finanzierungsinstrumente High-Tech und Kreativwirtschaft
aws Finanzierungsinstrumente High-Tech und Kreativwirtschaftaws Finanzierungsinstrumente High-Tech und Kreativwirtschaft
aws Finanzierungsinstrumente High-Tech und KreativwirtschaftStefan Oberhauser
 
Anwalt in Vietnam Dr. Oliver Massmann – Wirtschaftswachstum mit Nachhaltigkei...
Anwalt in Vietnam Dr. Oliver Massmann – Wirtschaftswachstum mit Nachhaltigkei...Anwalt in Vietnam Dr. Oliver Massmann – Wirtschaftswachstum mit Nachhaltigkei...
Anwalt in Vietnam Dr. Oliver Massmann – Wirtschaftswachstum mit Nachhaltigkei...Dr. Oliver Massmann
 
Regulierung des Schattenbankensektors
Regulierung des SchattenbankensektorsRegulierung des Schattenbankensektors
Regulierung des SchattenbankensektorsBankenverband
 
Präsentation sigg
Präsentation siggPräsentation sigg
Präsentation siggICV_eV
 
Langfristfinanzierung und Finanzmarktregulierung (Update 03/2014)
Langfristfinanzierung und Finanzmarktregulierung (Update 03/2014)Langfristfinanzierung und Finanzmarktregulierung (Update 03/2014)
Langfristfinanzierung und Finanzmarktregulierung (Update 03/2014)Bankenverband
 
Anwalt in Vietnam Oliver Massmann Bankensystem Modernisierung Was getan werde...
Anwalt in Vietnam Oliver Massmann Bankensystem Modernisierung Was getan werde...Anwalt in Vietnam Oliver Massmann Bankensystem Modernisierung Was getan werde...
Anwalt in Vietnam Oliver Massmann Bankensystem Modernisierung Was getan werde...Dr. Oliver Massmann
 
Kostentransparenz unter FIDLEG und MiFID II
Kostentransparenz unter FIDLEG und MiFID IIKostentransparenz unter FIDLEG und MiFID II
Kostentransparenz unter FIDLEG und MiFID IITALOSCommunications
 
Myanmar _ Merger and Ccquisition Law in Myanmar(Ger)
Myanmar _ Merger and Ccquisition Law in Myanmar(Ger)Myanmar _ Merger and Ccquisition Law in Myanmar(Ger)
Myanmar _ Merger and Ccquisition Law in Myanmar(Ger)Dr. Oliver Massmann
 
Fusionen und Übernahmen in Vietnam - 2022 Edition
Fusionen und Übernahmen in Vietnam - 2022 Edition Fusionen und Übernahmen in Vietnam - 2022 Edition
Fusionen und Übernahmen in Vietnam - 2022 Edition Dr. Oliver Massmann
 
Allianz für Venture Capital
Allianz für Venture CapitalAllianz für Venture Capital
Allianz für Venture CapitalBVK
 

Ähnlich wie Crowdfunding Rechtliche Rahmenbedingungen VonderHaid Rorhmaier-Lewis Junge Wirtschaft (20)

Finanztransaktionssteuer
FinanztransaktionssteuerFinanztransaktionssteuer
Finanztransaktionssteuer
 
VentureCapital in Österreich. Aktueller Status 2013
VentureCapital in Österreich. Aktueller Status 2013VentureCapital in Österreich. Aktueller Status 2013
VentureCapital in Österreich. Aktueller Status 2013
 
Besteuerung von digitalen Assets wie Kryptowährungen und Token
Besteuerung von digitalen Assets wie Kryptowährungen und TokenBesteuerung von digitalen Assets wie Kryptowährungen und Token
Besteuerung von digitalen Assets wie Kryptowährungen und Token
 
Änderungen bei aws-Garantien und Förderungen 2014
Änderungen bei aws-Garantien und Förderungen 2014Änderungen bei aws-Garantien und Förderungen 2014
Änderungen bei aws-Garantien und Förderungen 2014
 
aws Finanzierungsinstrumente High-Tech und Kreativwirtschaft
aws Finanzierungsinstrumente High-Tech und Kreativwirtschaftaws Finanzierungsinstrumente High-Tech und Kreativwirtschaft
aws Finanzierungsinstrumente High-Tech und Kreativwirtschaft
 
Für ein liberales und zeitgemässes VVG
Für ein liberales und zeitgemässes VVGFür ein liberales und zeitgemässes VVG
Für ein liberales und zeitgemässes VVG
 
Die Förderprogramme der Investitionsbank Berlin (IBB)
Die Förderprogramme der Investitionsbank Berlin (IBB)Die Förderprogramme der Investitionsbank Berlin (IBB)
Die Förderprogramme der Investitionsbank Berlin (IBB)
 
Anwalt in Vietnam Dr. Oliver Massmann – Wirtschaftswachstum mit Nachhaltigkei...
Anwalt in Vietnam Dr. Oliver Massmann – Wirtschaftswachstum mit Nachhaltigkei...Anwalt in Vietnam Dr. Oliver Massmann – Wirtschaftswachstum mit Nachhaltigkei...
Anwalt in Vietnam Dr. Oliver Massmann – Wirtschaftswachstum mit Nachhaltigkei...
 
Regulierung des Schattenbankensektors
Regulierung des SchattenbankensektorsRegulierung des Schattenbankensektors
Regulierung des Schattenbankensektors
 
Präsentation sigg
Präsentation siggPräsentation sigg
Präsentation sigg
 
Langfristfinanzierung und Finanzmarktregulierung (Update 03/2014)
Langfristfinanzierung und Finanzmarktregulierung (Update 03/2014)Langfristfinanzierung und Finanzmarktregulierung (Update 03/2014)
Langfristfinanzierung und Finanzmarktregulierung (Update 03/2014)
 
Neuling DStR 2015 558
Neuling DStR 2015 558Neuling DStR 2015 558
Neuling DStR 2015 558
 
Anwalt in Vietnam Oliver Massmann Bankensystem Modernisierung Was getan werde...
Anwalt in Vietnam Oliver Massmann Bankensystem Modernisierung Was getan werde...Anwalt in Vietnam Oliver Massmann Bankensystem Modernisierung Was getan werde...
Anwalt in Vietnam Oliver Massmann Bankensystem Modernisierung Was getan werde...
 
Das Angebot der BBB BÜRGSCHAFTSBANK für die IT- und Internet-Industrie
Das Angebot der BBB BÜRGSCHAFTSBANK für die IT- und Internet-IndustrieDas Angebot der BBB BÜRGSCHAFTSBANK für die IT- und Internet-Industrie
Das Angebot der BBB BÜRGSCHAFTSBANK für die IT- und Internet-Industrie
 
Kostentransparenz unter FIDLEG und MiFID II
Kostentransparenz unter FIDLEG und MiFID IIKostentransparenz unter FIDLEG und MiFID II
Kostentransparenz unter FIDLEG und MiFID II
 
Myanmar _ Merger and Ccquisition Law in Myanmar(Ger)
Myanmar _ Merger and Ccquisition Law in Myanmar(Ger)Myanmar _ Merger and Ccquisition Law in Myanmar(Ger)
Myanmar _ Merger and Ccquisition Law in Myanmar(Ger)
 
Der neue KfW Unternehmerkredit für KMU
Der neue KfW Unternehmerkredit für KMUDer neue KfW Unternehmerkredit für KMU
Der neue KfW Unternehmerkredit für KMU
 
20130417 lfimv seminar_förderungenfinanzierungen
20130417 lfimv seminar_förderungenfinanzierungen20130417 lfimv seminar_förderungenfinanzierungen
20130417 lfimv seminar_förderungenfinanzierungen
 
Fusionen und Übernahmen in Vietnam - 2022 Edition
Fusionen und Übernahmen in Vietnam - 2022 Edition Fusionen und Übernahmen in Vietnam - 2022 Edition
Fusionen und Übernahmen in Vietnam - 2022 Edition
 
Allianz für Venture Capital
Allianz für Venture CapitalAllianz für Venture Capital
Allianz für Venture Capital
 

Mehr von Martin Giesswein

8 Tipps für KMU Digitalisierung RIZ
8 Tipps für KMU Digitalisierung RIZ8 Tipps für KMU Digitalisierung RIZ
8 Tipps für KMU Digitalisierung RIZMartin Giesswein
 
8 Tipps: KMU und Digitalisierung, 2017, Martin Giesswein
8 Tipps: KMU und Digitalisierung, 2017, Martin Giesswein8 Tipps: KMU und Digitalisierung, 2017, Martin Giesswein
8 Tipps: KMU und Digitalisierung, 2017, Martin GiessweinMartin Giesswein
 
Simulation: Digitalization of traditional company
Simulation: Digitalization of traditional companySimulation: Digitalization of traditional company
Simulation: Digitalization of traditional companyMartin Giesswein
 
Handy Signatur Österreich "Jetzt auch in der Wirtschaft"
Handy Signatur Österreich "Jetzt auch in der Wirtschaft"Handy Signatur Österreich "Jetzt auch in der Wirtschaft"
Handy Signatur Österreich "Jetzt auch in der Wirtschaft"Martin Giesswein
 
Bernhard Kainrath Führung in Projekten FH BFI
Bernhard Kainrath Führung in Projekten FH BFIBernhard Kainrath Führung in Projekten FH BFI
Bernhard Kainrath Führung in Projekten FH BFIMartin Giesswein
 
Führungstechnik und -strategien
Führungstechnik und -strategienFührungstechnik und -strategien
Führungstechnik und -strategienMartin Giesswein
 
Mobility Bundestagung Junge Wirtschaft 2011
Mobility Bundestagung Junge Wirtschaft 2011Mobility Bundestagung Junge Wirtschaft 2011
Mobility Bundestagung Junge Wirtschaft 2011Martin Giesswein
 
StarWars of mobile ecosystems
StarWars of mobile ecosystemsStarWars of mobile ecosystems
StarWars of mobile ecosystemsMartin Giesswein
 

Mehr von Martin Giesswein (8)

8 Tipps für KMU Digitalisierung RIZ
8 Tipps für KMU Digitalisierung RIZ8 Tipps für KMU Digitalisierung RIZ
8 Tipps für KMU Digitalisierung RIZ
 
8 Tipps: KMU und Digitalisierung, 2017, Martin Giesswein
8 Tipps: KMU und Digitalisierung, 2017, Martin Giesswein8 Tipps: KMU und Digitalisierung, 2017, Martin Giesswein
8 Tipps: KMU und Digitalisierung, 2017, Martin Giesswein
 
Simulation: Digitalization of traditional company
Simulation: Digitalization of traditional companySimulation: Digitalization of traditional company
Simulation: Digitalization of traditional company
 
Handy Signatur Österreich "Jetzt auch in der Wirtschaft"
Handy Signatur Österreich "Jetzt auch in der Wirtschaft"Handy Signatur Österreich "Jetzt auch in der Wirtschaft"
Handy Signatur Österreich "Jetzt auch in der Wirtschaft"
 
Bernhard Kainrath Führung in Projekten FH BFI
Bernhard Kainrath Führung in Projekten FH BFIBernhard Kainrath Führung in Projekten FH BFI
Bernhard Kainrath Führung in Projekten FH BFI
 
Führungstechnik und -strategien
Führungstechnik und -strategienFührungstechnik und -strategien
Führungstechnik und -strategien
 
Mobility Bundestagung Junge Wirtschaft 2011
Mobility Bundestagung Junge Wirtschaft 2011Mobility Bundestagung Junge Wirtschaft 2011
Mobility Bundestagung Junge Wirtschaft 2011
 
StarWars of mobile ecosystems
StarWars of mobile ecosystemsStarWars of mobile ecosystems
StarWars of mobile ecosystems
 

Crowdfunding Rechtliche Rahmenbedingungen VonderHaid Rorhmaier-Lewis Junge Wirtschaft

  • 1. Crowdfunding – Rechtliche Rahmenbedingungen 22. Oktober 2014 Mediatower Wien
  • 2. Die Junge Wirtschaft Österreichweite Interessenvertretung und Netzwerk- plattform für rund 120.000 JungunternehmerInnen 37.000 Mitglieder in Österreich 9 Landesorganisationen Über 100 Bezirks- und Ortsgruppen Österreichweit über 37.000 Mitglieder Mehr als 600 Veranstaltungen im Jahr Themenschwerpunkte -Netzwerk -Service -Interessenvertretung
  • 3. Investitionsvolumen von Risikokapital 20111: in Österreich: 124 Mio Euro (0,007% des BIP) im EU-Schnitt: 513 Mio Euro (0,029% des BIP) Zahlen, Daten, Fakten 1 Studie der aws und des BMWFJ, Präsentation bei „Impulse zum Umbau der Wirtschaft, 02.10.2012 2 Konjunkturbarometer Sommer 2012; n=888; Erhebungszeitraum: 09. – 18.06.2012 2 2 2
  • 4. Ziele Finanzierungsmöglichkeiten für Jungunternehmer und Unternehmen in Wachstumsphasen ergänzend zur Bankenfinanzierung eröffnen Mobilisierung des privaten Kapitals in Österreich Im 3. Quartal 2012 verfügten private heimische Haushalte laut OeNB1 über 479.355 Mio. € an Geldvermögen (Einlagen, Geldmarktpapiere, langfristig verzinste Wertpapiere, börsennotierte Aktien, sonstige Anteilspapiere, Investmentzertifikate, versicherungstechnische Rückstellungen, sonstige Forderungen) 1 OeNB, Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung; Haushaltssektor; Q3 2012
  • 5. Konkrete Probleme Bankwesengesetz (BWG) Begriffs des Einlagengeschäfts im Bankwesengesetz ist zu eng gefasst und ein praktisches Hemmnis für Bürgerbeteiligungsmodelle bei „qualifiziert nachrangigen Darlehen“ sieht die FMA jedoch kein Problem – Bedeutet jedoch schlechtere Stellung der Gläubiger als bei herkömmlichen Darlehen Kapitalmarktgesetz (KMG) die gegenwärtig niedrige Untergrenze für die Prospektpflicht, 250.000 Euro, ist eines der wesentlichen praktischen Hemmnisse für Crowd Funding und Bürgerbeteiligungsmodelle. Die Anhebung der Prospektpflichtgrenze im Juli 2013 von 100.000 Euro auf 250.000 Euro war jedoch ein erster wichtiger Schritt. Seit Sommer 2014 gibt es zusätzlich eine Förderung zur Prospekterstellung beim aws
  • 6. Bankwesengesetz – konkrete Lösung vorgeschlagen wird eine Modifizierung des Begriffs des Einlagengeschäfts in folgender Hinsicht: Änderungsvorschlag zu § 1 Abs 1 Z 1 BWG: "Die Entgegennahme fremder Gelder zur Verwaltung oder als Einlage (Einlagengeschäft), außer diese werden nicht in der Absicht entgegengenommen, daraus Erlöse aus Geschäften gemäß Z 2 bis Z 23 zu erzielen der Gesamtbetrag der entgegengenommenen Gelder übersteigt zu keinem Zeitpunkt 5 Mio. Euro Der Zweck der entgegengenommen Gelder ist somit nicht die Vorstufe zu einem Bankgeschäft, sondern die Finanzierung einer realwirtschaftlichen Tätigkeit (z.B. Kauf einer Maschine um Produktion zu steigern, etc.)
  • 7. Kapitalmarktgesetz – konkrete Lösung KMG - Stufenmodell – „Phasing in“ Eine diesbezügliche Änderung des KMG wird gefordert. 0 € – 499.999 € keine Prospektpflicht 500.000 € - 2,4 Mio. € Informations- pflicht Mini 2,5 Mio. € - 4,9 Mio. € Informations- pflicht Midi über 5 Mio. € volle Prospektpflicht
  • 8. KMG NEU - Informationspflicht Mini Grundlegende Informationen bei Angebot von mindestens EUR 500.000 bis EUR 2.499.999 Angaben über den Emittenten: Firma, Sitz und Unternehmensgegenstand laut Satzung/Gesellschaftsvertrag; Geschäftsführer/Vorstände; Aufsichtsrat/allfälliger Beirat Angaben über das Wertpapier/die Veranlagung: Angebotsbedingungen (Strukturierung, Zeichnung, Höhe der Einlage/Stückelung); Laufzeit und Kündigung (Termine, Fristen); Kosten (Aufwandersatz/Vergütung der Managementgesellschaft/des Emittenten); Veräußerung (vorhandener Markt, Übertragungsbeschränkungen); Insolvenz (Stellung der Anleger bei Insolvenz des Emittenten) Steuerliche Grundlagen: Steuern auf Einkünfte der Investoren; Zurechnung der Einkünfte; steuerliche Qualifikation des Emittenten; Steuern bei Veräußerung des Investments Risikofaktoren: Prognoseunsicherheiten; Insolvenz des Emittenten; projektspezifische Risiken; allfällige Versicherungen; steuerliche Risikohinweise
  • 9. KMG NEU - Informationspflicht Midi Zusätzliche Informationen bei Angebot von zumindest EUR 2,5 Mio. bis EUR 4,9 Mio. Angaben über den Emittenten: Name und Anschrift des Abschlussprüfers; Beigabe des letzten Jahresabschlusses des Emittenten samt Lagebericht und Bestätigungsvermerk; bei Start-Ups Erstellung eines (geprüften) Business Plans? Gewinnprognosen oder -schätzungen: detaillierte Cash-Flow-Rechnungen; Prognose der Höhe und des Zeitpunkts zukünftiger Ausschüttungen wesentliche Verträge des Emittenten: Beschreibung der für das Angebot wesentlichen Verträge; allfällige mit Abhängigkeitsverhältnissen verbundene Risiken (Patente, Lizenzen, Lieferanten, Kunden); Kreditverträge
  • 10. Fazit Die Änderungen im BWG und KMG könnten und sollten noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden. Regierungsprogramm sah entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen bis zum 31. März 2014 vor! Es braucht weitere Begleitmaßnahmen im steuerlichen Bereich damit Österreich als Standort für Start-Ups wettbewerbsfähig bleibt.
  • 11. Private Investoren/Business Angels Beteiligungsfreibetrag – Eckpunkte Freibetrag für Beteiligungen privater Investoren Freibetrag von EUR 50.000: jährliche steuerliche Absetzbarkeit von EUR 10.000 über 5 Jahre Zielsegment für die Investitionen: kleine Unternehmen (gemäß EU-Definition: unter 50 Mitarbeiter, max. 10 Mio. EUR Umsatz bzw. max. 10 Mio. EUR Bilanzsumme),
  • 12. Private Investoren/Business Angels Beteiligungsfreibetrag - Vorteile zusätzliche Eigenkapitalquellen und Verbesserung der Eigenkapitalsituation für Klein- und Kleinstbetriebe Impulse für das in Österreich unterrepräsentierte Segment des „Private Equity“ mehr Steuerrückflüsse durch höhere Gewinne und höhere Investitionen aufgrund der dynamischeren Entwicklung von eigenkapitalstarken Unternehmen Musterbeispiel für zukunftsgerichtete Erneuerung für mehr Wachstum
  • 13. Leitfäden zu alternativen Finanzierungen  Leitfaden „Angels, VC & Co“  Leitfaden „The Power of the Crowd“  Online auf www.jungewirtschaft.at