4. Einstellungen gegenüber Gewalt
und Gewaltlosigkeit, das heißt
die Option, Gewalt zu nutzen,
steht den Indern, die meist
Hindus sind, wieder zur
Verfügung; folglich steht auch,
wenn nicht gar die Pflicht, die
Option, Gewalt anzuwenden wieder
zur Verfügung. ‘Gewalt’ hat sich
somit wieder einen Platz im Leben
der Hindus erobert, was für die
vorangehenden fast 500 Jahre
nicht der Fall war.” Francis X. Clooney SJ
5. Theorien über den Ursprung von
Gewalt
Erbsünde
C. Darwin: Überlebenskunst der Starken
S. Freud: Todesinstinkt
K. Lorenz: Sozialisation – Soziales Lernen!
K. Marx: Mithilfe der Revolution
P. S. Huntington: Kampf der Kulturen
6. René Girard, in
Avignon 25.
Dezember 1923
geboren, emeritierter
Professor für
Vergleichende
Literaturwissenschaft
Stanford Universität
und seit 2005 Mitglied
der Akademie
François.
7. Berühmte Werke von R. Girard
* Das Heilige und die Gewalt. Fischer, Frankfurt a. M.
1994,
* Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.
Eine kritische Apologie des Christentums, Hanser,
München 2002,
* Das Ende der Gewalt. Analyse des
Menschheitsverhängnisses. Erkundungen zu Mimesis und
Gewalt mit Jean-Michel Oughourlian und Guy
Lefort, Herder, Freiburg 2009
8.
9. Der Mensch ist ein Produkt der menschlichen
Beziehungen, die durch Begehren (desire) und
Nachahmung (Mimesis) oder durch
‚mimetisches Begehren’ entstehen, weil er
begehrt, was der andere schon besitzt. Dieses
mimetische Begehren ist also die Ursache der
Gewalt.
Beziehung entsteht durch Nachahmung,
welche die Energie eines sozialen Systems ist,
das durch die Dynamik der Religion reguliert
wird.
R. Girard, “Victims,Violence and Christianity”,
The Month, April (1998)
10. Gewalt entspringt nicht einem
Aggressionstrieb, sie rührt vielmehr –
mittelbar – von dem her, was er
mimetisches Begehren nennt und was
der Alltagsmensch als ‚Neid’ und
‚Eifersucht’ kennt: Menschen wollten
haben, was andere Menschen hätten,
und würden darum zu Rivalen; die
durch Ansteckung verursachte
allseitige Rivalität münde – im
Urszenario – in eine Krise, in der das
allgemeine Zerwürfnis dadurch
überwunden werde, dass «die
verheerende Gewalt aller gegen alle in
die heilende Gewalt aller gegen einen»
umschlage.
11. Verursacht die Religion?
Gewalt, für die wir die Religion verantwortlich
machten, unsere eigene Gewalt sei und die
Religion ermögliche menschlichen
Gemeinschaften in ihnen herrschende Gewalt
zu überstehen. Religion wird als Verwalterin
das Betriebsgeheimnisses der menschlichen
Zivilisation augenscheinlich auf ihre
Funktion reduziert, Gewalt irgendwie – zu
bewältigen.
12. Judentum und Christentum, die das Problem der
kollektiven Gewalt bewusst ins Auge fassten, in
ihren heiligen Schriften den fatalen
Opfermechanismus entlarvten und das Opfer als
unschuldig rehabilitierten, sind besser eignet um
Gewalt zu überwinden!
15. Auf diese Weise reguliert das Heilige die menschliche
Gesellschaft und verhindert das Ausbrechen von
gewalttätigen Auseinandersetzungen durch Verbote,
Rituale und Mythen.
25. René Girards These, das mimetische Begehren als
Ursache der Gewalt sei, ist auch in den indischen Epen
bestätigt. Ob diese klassischen religiösen Texte aber
zum Frieden etwas beitragen könnten, ist eine
Vermutung! Sie beziehen sich auf die uralte Theorie
des justum bellum, die schon in der Weltgeschichte viel
Gewalt und Unheil verursacht hat. Girard mit seiner
Begeisterung für die Vedischen Schriften könnte die
zunehmende Gewaltbereitschaft der Fundamentalisten
bestärken und sogar noch zu einer Ausweitung
beitragen!
26. Relevanz
Die verletzliche und gefährliche Situation heutzutage verlangt nach
einer detaillierten Suche nach der Wurzel des Problems und nach
effektiven Maßnahmen, diese zu beseitigen. Diese Untersuchung
versucht dazu beizutragen, die Dynamik der örtlichen Gewalt und
deren konzeptionellen Hintergrund zu verstehen und Maßnahmen
zur Erlangung allgemeiner Harmonie als Voraussetzung für einen
dauerhaften Frieden vorzuschlagen.
27. Seine (Girards) Überzeugung, dass
die Bibel mit dem Opferritual
(Eucharistie) die beste Lösung gegen
mimetische Gewalt anbietet, wird
wiederum die Hindutva-Anhängern
erschrecken. Da fehlen in
hinduistischen Heiligen Schriften,
sogar die Worte für Verzeihung und
Versöhnung! Der Dialog der
Religionen hat mit Rene Girard nicht
leicht! Darum soll die
interreligiöse Theologie etwas
beitragen, um voneinander zu lernen
und in Frieden und Harmonie mit
29. Prof. Dr. Elmar Klinger, University of Wuerzburg, My Research Guide
30. „Es ist unmöglich, einen
lebendigen Glauben an die
Gewaltlosigkeit zu haben,
ohne lebendigen Glauben in
Gott. Ein Gewaltloser kann
nichts tun ohne die Macht
der Gnade Gottes“.
(Mahatma Gandhi, 18.6.1938)
31. ...die klassischen religiösen Texte....
„Ich möchte daran erinnern, dass »die klassischen religiösen
Texte für alle Zeiten von Bedeutung sein können und eine
motivierende Kraft besitzen, die immer neue Horizonte
öffnet [...]
Ist es vernünftig und intelligent, sie in die Verborgenheit zu
verbannen, nur weil sie im Kontext einer religiösen
Überzeugung entstanden sind?
« Eigentlich ist es naiv zu meinen, die ethischen Grundsätze
könnten völlig abstrakt und aus ihrem gesamten Kontext
herausgelöst dargelegt werden; die Tatsache, dass sie in
einer religiösen Sprache erscheinen, mindert in keiner
Weise ihren Wert in der öffentlichen Debatte. “
(Franziskus, Laudato Si: die Sorge um das Gemeinsame
Haus, Nr.199)
32. Unsere Hoffnung
„DieWelt braucht keineVerdopplung ihrer Hoffnungslosigkeit
durch Religion: sie braucht und sucht (wenn überhaupt) das
Gegengewicht, die Sprengkraft gelebter Hoffnung
auszugleichen. In diesem Sinn ist schließlich die Frage nach
unserer Gegenwartsverantwortung und
Gegenwartsbedeutung die gleiche wie jene nach unserer
christlichen Identität: Sind wir, was wir im Zeugnis unserer
Hoffnung bekennen“.
(Beschlußwort der Gemeinsamer Synode der Bistümer in
BRD, 1975) Offizielle Gesamtausgabe I, Freiburg, 19
33. …..for peace and justice in order to
have Sampurna… fullness of life for
all in the world!
34.
35. Peace
Chennai
Peace
Chennai
Indian Academy of Religion
& Peace
is committed to promote the
'Culture of Peace' through
scientific and value-based
study of religions with a
firm belief that the union of
intellectual pursuit and
spiritual search will alone
bring peace to the
humanity.
Indian Academy of Religion
& Peace
is committed to promote the
'Culture of Peace' through
scientific and value-based
study of religions with a
firm belief that the union of
intellectual pursuit and
spiritual search will alone
bring peace to the
humanity.
36.
37. IARP endears to encage
especially the young in the
rigorous study of religions in
order to assist them in their
efforts and that of the
followers of all the religions to
discern the seeds and streams
of peace and harmony in each
one’s religious tradition.
38. Indian Academy of Religion &
Peace
The Academy further identifies itself with Albert
Einstein's assertion, 'I believe in God, who
reveals himself in the orderly harmony of the
Universe and I believe that intelligence is
manifested throughout all nature.' Hence, the
Academy vows to harness the resources
of every religion in order to safeguard
the nature and to promote the welfare of
the entire universe.