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AN DEN LESER
Alle von Harun Yahya verfassten Bücher, behandeln lebenswichtige Tatsachen, die die
Weltansicht des Lesers vollkommen verändern können. In den Büchern über die Natur und
die Lebewesen werden klare Beweise vorgebracht, die die Behauptungen der materialisti-
schen Philosophie völlig widerlegen. Die Bücher die Inhalte aus dem Quran behandeln,
beinhalten wichtige Darstellungen qur'anischer Verse von zeitloser Gültigkeit. Es wird über
die wahre, auf der Religion gegründete Moral und über den Verfall des Charakters von
Menschen berichtet, die sich von der Religion abgewandt haben.
Der Grund dafür, dass in all diesen Arbeiten die Widerlegung der Evolutionstheorie so
stark betont ist, liegt darin, dass diese Theorie eine Grundlage für jede, gegen die Religion
gerichtete Philosophie darstellt. Der Darwinismus, der die Schöpfung und damit die
Existenz Allahs ablehnt, hat seit 140 Jahren viele Menschen ihres Glaubens beraubt oder sie
in Zweifel gestürzt. Aus diesem Grund ist es eine wichtige Aufgabe, die Widerlegung der
Theorie zu veröffentlichen. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass dem Leser diese grundle-
gende Erkenntnis eröffnet wird. Da manche Leser vielleicht nur die Gelegenheit haben
eines der Bücher zu lesen, wurde beschlossen, in allen Büchern Harun Yahyas ein Kapitel
diesem Thema zu widmen, wenn auch nur als kurze Zusammenfassung.
Die Behandlung der Themen in diesen Büchern wurde niemals mit philosophischen
Ansichten oder persönlichen Meinungen vermengt. Sie basieren auf konkreten wissen-
schaftlichen und technischen Informationen oder den Aussagen des Qurans. Jedes Buch ist
das Resultat ernsthafter Nachforschung, Beobachtung und Analyse. Diese Bücher wurden
nicht mit der Absicht eines finanziellen Gewinns geschrieben oder verlegt. Es handelt sich
ausschließlich um einen Dienst an die Menschheit, und der Leser sollte sich dieser Tatsache
bei der Auswahl und Bewertung der Bücher Harun Yahyas bewusst sein.
In allen Büchern des Autors werden die Fragen, die sich auf den Glauben beziehen, auf der
Grundlage der qur'anischen Inhalte erklärt und die Menschen dazu ermutigt, Allahs Wort
zu lernen und ihm entsprechend zu leben. Alle Themen, die Allahs Offenbarung selbst
betreffen, werden in einer Weise erklärt, dass sie im Verständnis des Lesers keine Zweifel
oder unbeantworteten Fragen hinterlassen. Die aufrichtige, direkte und fließende
Darstellungsweise erleichtert das Verständnis der besprochenen Themen und ermöglicht es
damit, die Bücher in einem Zug zu lesen. Harun Yahyas Bücher sprechen Menschen jeden
Alters und jeder sozialen Zugehörigkeit an. Sie sind nicht auf bestimmte Sprachen,
Nationalitäten oder Rassen abgestimmt, sondern tragen vielmehr zur Überwindung der
Unterschiede verschiedener sozialer Gruppen bei. Selbst Personen, die Religion und
Glauben streng ablehnen, können die hier vorgebrachten Tatsachen nicht abstreiten und
deren Wahrheitsgehalt nicht leugnen. Jemand der diese Bücher mit Interesse und Hingabe
liest, kann in sehr kurzer Zeit ein tiefes Verständnis der existentiellen Realitäten gewinnen.
Die Bücher von Harun Yahya können individuell oder in Gruppen gelesen werden; es wird
empfohlen, sie in Gruppen zu lesen, da dies den Gedanken- und Erfahrungsaustausch för-
dert.
Sie erweisen anderen einen großen Dienst, wenn Sie die Bücher anderen zugänglich
machen und Lesetermine bekanntgeben. Alle Bücher des Schriftstellers zeichnen sich durch
ihre Überzeugungskraft aus. Wenn Sie anderen Menschen Ihre Religion vermitteln wollen,
finden Sie ein wirkungsvolles Hilfsmittel darin, sie zum Lesen dieser Bücher zu ermutigen.
DER
ISLAM
VERURTEILT
DEN
TERRORISMUS
Und Allah lädt zur Wohnstätte des Friedens ein und
leitet, wen Er will, zu einem geraden Weg.
(Sure 10:25 - Yunus)
HARUN YAHYA
Mai, 2002
D E R A U T O R
Harun Yahya ist ein Pseudonym, das von Herrn Adnan Oktar verwendet wird.
Adnan Oktar wurde 1956 in Ankara geboren und ist ein bekannter türkischer Intellektueller. Oktar
begann seinen intellektuellen Kampf im Jahre 1979 während seiner Ausbildung an der Kunstakademie der
Universität Mimar Sinan. Dort begann er sich vollkommen moralischen und, ihm heiligen Werten zu wid-
men, an denen er bis heute festgehalten hat und die er auch anderen Menschen zu vermitteln versucht.
Während seiner Universitätsjahre erforschte er ausführlich die vorherrschenden materialistischen
Philosophien und Ideologien, und erwarb sich mehr Kenntnisse als ihre Verfechter. Auf der Grundlage die-
ses Wissens hat er verschiedene Bücher über den Irrtum der Evolutionstheorie geschrieben. Seine intellek-
tuelle Bemühung gegen den Darwinismus und Materialismus wurde zu einem weltweiten Phänomen. In
ihrer Ausgabe vom 22. April 2000 bezeichnet die Zeitschrift New Scientist Herrn Oktar als "internationalen
Held", weil er den Irrtum der Evolutionstheorie aufgedeckt und die Schöpfungsrealität dargelegt hat. Der
Autor hat darüber hinaus verschiedene Arbeiten über den zionistischen Rassismus und die Freimaurerei
und ihre negativen Auswirkungen auf die Weltgeschichte und -politik veröffentlicht. Oktar hat inzwischen
mehr als Hundert Bücher geschrieben, die die Moral des Quran und Fragen des Glaubens behandeln.
Das Pseudonym des Autors besteht aus den Namen 'Harun (Aaron)' und 'Yahya (Johannes)' im
geschätzten Andenken der zwei Propheten, die gegen den Unglauben kämpften.
Seine Arbeiten umfassen; 'Die Lösung: Die Moral des Quran', 'Die "geheime Hand" in Bosnien', 'Hinter
den Kulissen des Terrorismus', 'Der Winter des Islams und Sein erwarteter Frühling', 'Der Kommunismus
liegt im Hinterhalt', 'Die blutige Ideologie des Darwinismus: Der Faschismus', 'Der Islam verflucht den
Terror', 'Das Unheil, das der Darwinismus der Menschheit gebracht hat', 'Der Evolutionsschwindel',
'Artikel 1-2-3', 'Man erkennt Allah mit dem Verstand', 'Eine Waffe des Satans: Die Romantik', 'Wahrheiten
1-2', 'Die westliche Welt wendet sich Allah zu', 'Untergegangene Völker', 'Der Prophet Moses', 'Der Prophet
Joseph', 'Der Prophet Salomo', 'Das goldene Zeitalter', 'Die letzte Zeit der Welt und das Vorzeichen Ad-dab-
be', 'Anzeichen für das Ende der Welt in der Sure al-Kahf', 'Allahs farbenprächtiges Kunstwerk', 'Die Pracht
ist überall', 'Die Wahrheit über das irdische Leben', 'Die Geständnisse der Evolutionisten', 'Klare Antworten
an die Evolutionisten', 'Die dunkle Magie des Darwinismus', 'Die Religion des Darwinismus', 'Der
Niedergang der Evolutionstheorie in 20 Fragen', 'Materie - der andere Name für Illusion', 'Der Quran zeigt
der Wissenschaft den Weg', 'Der wahre Ursprung des Lebens', 'Der Quran widerlegt den Darwinismus',
'Die Schöpfung des Universums', 'Die Wunder des Quran', 'Das Bewusstsein in der Zelle', 'Die Kette der
Wunder', 'Das Design in der Natur', 'Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren', 'Die
Ewigkeit hat bereits begonnen', 'Das Ende des Darwinismus', 'Tiefes Nachsinnen', 'Der kleine Mann im
Turm', 'Zeitlosigkeit und die Tatsache des Schicksals', 'Die Wahrheit wissen', 'Verleugne dein Wissen nicht',
'Die Geheimnisse der DNS', 'Das Wunder des Atoms', 'Das Wunder der Zelle', 'Das Wunder des
Immunsystems', 'Das Wunder des Auges', 'Das Wunder der Schöpfung in den Pflanzen', 'Das Wunder der
Spinne', 'Das Wunder der Ameise', 'Das Wunder der Stechmücke', 'Das Wunder der Honigbiene', 'Das
Wunder des Samens', 'Das Wunder der Termite', 'Das grüne Wunder: Die Photosynthese', 'Das Wunder der
Hormone', 'Das Wunder des Menschen', 'Das Wunder der Schöpfung des Menschen', 'Das Wunder der
Proteine'.
Die Kinderbücher des Autors sind; 'Kinder: Darwin hat die Unwahrheit gesagt!', 'Die Welt der Tiere',
'Die Pracht am Himmel', 'Die Welt unserer kleinen Freunde: Die Ameisen', 'Die Honigbienen, die perfekte
Waben bauen', 'Geschickte Erbauer von Staudämmen: Die Biber', 'Das ist unsere Religion'.
Zu den von ihm veröffentlichten Broschüren gehören; 'Das Geheimnis des Atoms', 'Der Niedergang der
Evolutionstheorie: Die Realität der Schöpfung', 'Der Untergang des Materialismus', 'Das Ende des
Materialismus', 'Der Irrtum der Evolutionisten 1', 'Der Irrtum der Evolutionisten 2', 'Der mikrobiologische
Niedergang der Evolution', 'Die Realität der Schöpfung', 'Der größte Betrug in der Geschichte der
Wissenschaft: Der Darwinismus'.
Andere Arbeiten des Autors über Themen des Qurans umfassen: 'Die Namen Allahs', 'Gottesfurcht vor
Allah', 'Charakter der Menschen in der Dschahiliya-Gesellschaft', 'Die Dschahiliya-Gesellschaft verlassen',
'Die Religion der Ignoranten', 'Hingabe an Allah', 'Die wahre Heimat der Gläubigen: Das Paradies', 'Einige
Geheimnisse des Quran', 'Die Unvernunft der Gottlosigkeit', 'Der Alptraum des Unglaubens', 'Haben Sie
schon einmal über die Wahrheit nachgedacht?', 'Der Prophet Jesus wird kommen', 'Glaube leicht verständ-
lich gemacht 1-2-3', 'Vergessene Verordnungen des Qurans', 'Der reife Glaube', 'Hidschrah – Auswanderung
auf der Suche nach Allahs Wohlgefallen', 'Kenntnis des Qurans', 'Allgemeine Informationen aus dem
Quran', 'Die Verkündigung und Diskussion im Quran', 'Die Barmherzigkeit der Gläubigen', 'Die Ethik des
Quran', 'Der Islam: Die Religion der Erleichterungen', 'Das Gebet im Quran', 'Bist du ein Opfer des
Selbstbetrugs?', 'Das Quran-Verzeichnis', 'Der Charakter der Heuchelei im Quran', 'Ein Bouquet der
Schönheiten Allahs 1-2-3-4', 'Die Grundbegriffe des Quran', 'Die Wichtigkeit des Gewissens im Quran',
'Antworten aus dem Quran', 'Die Geheimnisse des Heuchlers', 'Die Auferstehung', 'Die Wichtigkeit der
Geduld im Quran', 'Die Schönheiten des Lebens, die der Quran bietet', Tod - Auferstehung - Hölle', 'Der
Kampf der Gesandten Gottes', 'Niemals vergessen', 'Die Arroganz Satans', 'Der Reue vorbauen', 'Die Worte
der Gesandten Gottes', 'Der Erzfeind des Menschen: Satan', 'Die größte Verleumdung: Götzendienst', 'Das
Geheimnis der Prüfung', 'Wahrer Intellekt im Sinne des Qurans', 'Im Kampf gegen den von Gottlosigkeit
hervorgerufenen Sittenverfall: Die Allianz der Tugendhaften', 'Der Kampf gegen die "Religion" der
Religionslosigkeit', 'Die Schulung Yusufs', 'Wie interpretiert der Unkluge den Quran?', 'Der Mut der
Gläubigen', 'Enthusiasmus und Emotion im Quran', 'Die Wichtigkeit einem guten Rat zu folgen', 'Die
Geschichte der Verleumdung gegen die Muslime', 'Gerechtigkeit und Toleranz im Quran', 'Die
Verderblichkeit des Spottens', 'Guten Muts sein im Quran', 'Die, die nicht auf den Quran hören',
'Gedankenlosigkeit eine heimtückische Gefahr', 'Loyalität im Quran', 'Die Glaubensprinzipien des Islam'.
So werden denn auch die Werke Harun Yahyas in vielen Ländern der Welt, von Indien bis Amerika, von
England bis Indonesien, von Polen bis Bosnien und von Spanien bis Brasilien gelesen. Die Bücher, die in
viele Sprachen wie Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Urdu, Arabisch,
Albanisch, Russisch, Bosnisch, Uigurisch, Indonesisch, Malayalam, Malaiisch, Aserbaidschanisch und
Kasachisch übersetzt wurden, werden im Ausland von einer großen Anzahl von Lesern gelesen.
Der zentrale Punkt aller Werke des Verfassers ist ihre Übereinstimmung mit dem Quran und ihre
Bestätigung durch die innere Logik des Quran. Selbst wissenschaftliche Themen, die von den meisten als
schwierig und verwirrend angesehen werden, werden in den Büchern von Harun Yahya sehr klar und aus-
führlich dargestellt. Aus diesem Grund finden die Bücher allgemeine Ansprache bei Lesern jedes Alters
und jeder sozialen Schicht.
Bücher von Harun Yahya die sich mit Glaubensthemen befassen, behandeln stets auch die Existenz und
Einheit Allahs und wurden in der Hauptsache zu dem Zweck geschrieben, den Islam all denen nahezu-
bringen, die der Religion fremd sind, um ihnen zu helfen innere Konflikte, die sie mit der Wahrheit ver-
spüren mögen aufzuklären. Für Muslime enthalten diese Bücher sowohl Ratschläge als auch
Ermahnungen. Der Verfasser hat Arbeiten über alle grundlegenden Themen veröffentlicht, auf die im
Quran hingewiesen wird. Sie helfen den Muslimen ihre Kenntnisse über ihre Religion und ihr Bewusstsein
derselben zu erweitern.
Jedes der Bücher des Autors zu wissenschaftlichen Themen betont die Allmacht, Erhabenheit, und
Majestät Allahs. Diese Bücher zeigen den Nicht-Muslimen die Zeichen der Existenz Allahs und die
Vorzüglichkeit Seiner Schöpfung auf sehr eindrucksvolle und präzise Weise. Andererseits stärken sie die
Gläubigen in Ergebenheit und Glauben und eignen sich vorzüglich dazu den Menschen den Islam dort
näherzubringen, wo die Religion nicht in ihrem wahren Sinn gelebt wird. Eine Untergruppe innerhalb die-
ser Serie sind die Bücher, die die Lüge der Evolution bloßstellen. Der Hauptzweck dieser Bücher besteht
darin, die materialistische und atheistische Philosophie zu widerlegen, die als eine Alternative und
Ersatzreligion erstellt wurde und der ganzen Welt seit dem 19. Jahrhundert aufgezwungen wird. Die gute
Aufnahme, die die Bücher bei den Lesern fand, bezeugt, dass dieser Zweck zu einem großen Ausmaß
erfüllt wird. Diese Bücher zerstören die Denkweise, Logik und Ideologie des Systems des Unglaubens in
der Weise wie es im Quran erwähnt wird: "...Wir schleudern die Wahrheit gegen die Lüge, und sie zer-
schmettert sie..." (Sure 21:18 – Al Anbia'); und sie helfen, dass Allahs Licht vollends ausgebreitet wird (Sure
61:8 – Al Saff). Aus diesen Gründen spielen diese Bücher eine bedeutende Rolle im intellektuellen Kampf
gegen den Unglauben.
Die symbolische Bedeutung des Siegels des Propheten, das auf dem Umschlag aller Bücher von Harun
Yahya abgebildet ist, hängt mit dem Inhalt der Bücher zusammen. Dieses Siegel symbolisiert, dass der
Quran das letzte Buch Allahs ist und dass unser Prophet der letzte der Propheten ist. Der Autor hat in all
seinen Arbeiten den Quran und die Sunnah (Überlieferungen) des Propheten Muhammad als seine
Führung benutzt. Aus diesem Grund zielt er darauf ab, die Unhaltbarkeit aller grundlegenden
Behauptungen der ungläubigen Systeme einzeln darzulegen und eine endgültige Antwort darauf zu geben,
um die Widersprüche gegen die Religion vollkommen zu beseitigen. Die Benützung des prophetischen
Siegels möge als ein Gebet gelten, das letzte Wort haben zu dürfen.
Alle Zitate aus dem Quran sind eine sinngemäße und so weit wie möglich
wortgetreue Übersetzung aus dem arabischen Original
von Muhammad Harun Riedinger
Copyright © Harun Yahya / 2001 CE
Erste deutsche Auflage veröffentlicht im Mai 2002
Herausgegeben von
KÜLTÜR
YAYINCILIK
Çatalçeflme sk. Üretmen Han No: 29/7
Ca¤alo¤lu - ‹stanbul - Türkei
Tel : (0049 212) 511 44 03
Druck und Bindearbeit: fian Ofset
Cendere Yolu No: 23 Ayaza¤a - ‹stanbul - Türkei
Tel: (0049 212) 289 24 24 (pbx)
Von Harun Yahya
Übersetzt aus dem Englischen von:
Muhammad Harun Riedinger
Eintrag im Katalog [des/der > Bibliothek] unter
ISBN:.....
information@harunyahya.org
w w w. h a r u n y a h y a . c o m / d e
w w w. i s l a m v e r f l u c h t t e r r o r. c o m
Einleitung 9
Islamische Ethik: Eine Quelle
des Friedens und der Sicherheit 15
'Krieg' im Quran 41
Das wahre Gesicht derer, die im Namen
der Religion Terrorakte begehen 61
Die Einstellung des Islams gegenüber
den Menschen der Schrift 85
Der Islam hat dem Mittleren Osten
stets Frieden und Harmonie gebracht 107
Die eigentlichen Wurzeln des Terrorismus:
Darwinismus und Materialismus 123
Schlussfolgerung: Ratschläge an die
Westliche Welt und die Muslime 147
Der Evolutionsschwindel 153
IINNHHAALLTTSSVVEERRZZEEIICCHHNNIISS
Denen, die glauben und Gutes tun,
wird der Barmherzige sicherlich Liebe
zuteil werden lassen. (Sure 19:96 - Maryam)
ls Muslime verurteilen wir nachdrücklich den
Terroristenangriff auf die zwei Großstädte der Vereinigten Staaten am 11. September
2001, der Tod und Verletzung Tausender unschuldiger Menschen verursachte, und
sprechen der amerikanischen Nation unser Beileid aus. Diese Angriffe rückten die sehr
wichtige Frage nach der tatsächlichen Quelle des Terrorismus an die Spitze der
Tagesordnung des Weltgeschehens. Auf diese Weise wurde der gesamten Welt bekannt
gemacht, dass der Islam eine Religion des Friedens und der Toleranz ist, die die
Menschen zum Mitleid und Gerechtigkeit aufruft. Viele prominente
Persönlichkeiten der Weltpolitik, führende Medienorganisationen,
Fernsehen- und Radiostationen erklärten, dass der wahre Islam die
Gewalttätigkeit verbietet, und den Frieden zwischen den
Menschen und Nationen erstrebt. Informierte Kreise
der westlichen Welt, die ein gutes
Verständnis der Religion des
EINLEITUNG
A
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 10
Sicherlich gebietet Allah Gerechtigkeit und vorzügli-
ches Handeln und Gaben an Nahestehende, und Er
verbietet Sittenlosigkeit und verpönte Handlungen
und Unrecht. Er ermahnt euch, um euch zum
Nachsinnen anzuregen. (Sure 16:90 – an-Nahl)
EINLEITUNG ● 11
Islams erwarben und den Islam kennen, wie Allah ihn im Quran befohlen hat,
haben klar erkannt, dass die Begriffe "Islam" und "Terror" nicht nebeneinander
bestehen können und dass keine göttlich offenbarte Religion Gewalttätigkeit
erlaubt.
Dieses Buch besteht darauf, dass die Quelle des Terrors, den wir verurtei-
len, unmöglich einer göttlichen Religion entspringt, und dass es im Islam kei-
nen Platz für Terrorismus gibt. Dies wird eindeutig im Quran, der Hauptquelle
des Islams, klar gestellt, sowie in den Traditionen aller muslimischen
Herrscher, mit dem Propheten Muhammad an erster Stelle. Im Licht von
Zitaten aus dem Quran, und unterstützt durch geschichtliche Beispiele stellt
dieses Buch die Tatsache heraus, dass der Islam den Terrorismus verbietet und
auf die Errichtung von Frieden und Sicherheit in der Welt ausgerichtet ist.
Es ist allgemein bekannt, dass seit Jahrhunderten verschiedene Terrorakte
in den verschiedensten Teilen der Welt von den unterschiedlichsten Gruppen
mit einer Vielfalt von Motivationen durchgeführt wurden. Manchmal ist es
eine kommunistische Organisation, manchmal eine faschistische Gruppe und
manchmal sind es radikale und separatistische Splittergruppen, die
Verantwortung für solche Anschläge übernehmen. Während Länder wie
Amerika häufig das Ziel der Angriffe von rassistischen - und
Randgruppenterroristen wurden, standen die europäischen Länder im
Angriffsfeld von Gewalttaten, die von terroristischen Organisationen durchge-
führt wurden. 17. November in Griechenland, RAF und Neonazis in
Deutschland, ETA in Spanien, IRA in Britannien, Rote Brigaden in Italien und
viele andere Organisationen versuchen, sich durch Terror und Gewalttätigkeit
Gehör zu verschaffen, indem sie unschuldige und wehrlose Menschen ermor-
den. Die Natur des Terrorismus hat sich, mit der sich wandelnden Weltsituation
geändert und seine Auswirkungen und Ausmaße steigern sich mit den neuen
Mitteln, welche die fortschreitende Technologie ermöglicht. Insbesondere erwei-
tern die Kommunikationsmittel, wie das Internet, den Operations- und
Einflussbereich für die Aktivitäten der Terroristen beträchtlich.
Außer den westlichen Organisationen gibt es auch andere
Terroristenorganisationen, die aus dem Mittleren Osten stammen. Diese
Gruppen verüben Ihre Anschläge in allen Teilen der Welt. Dass die Täter sol-
cher Gewaltakte christliche, islamische oder jüdische Namen haben, veranlasst
einige von ihnen, Behauptungen aufzustellen, die nicht mit den entsprechen-
den göttlichen Offenbarungen in Einklang stehen. Die Wahrheit ist, dass, selbst
wenn die Terroristen muslimische Namen haben, der Terror, den sie verüben,
nicht als "islamischer Terror" bezeichnet werden kann, genauso wenig wie er
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 12
Wenn man nach dem Ursprung eines Terroraktes sucht,
muss man nach seiner Quelle in den antireligiösen
Ideologien suchen. Religion gebietet Liebe, Mitgefühl,
Nachsicht, Friedfertigkeit und eine Lebensführung ent-
sprechend hoher moralischer Normen. Terrorismus dage-
gen vertritt die Seite der Grausamkeit und Gewalttätig-
keit, begeht Mord und Blutvergießen und verursacht Leid.
EINLEITUNG ● 13
"jüdischer Terror" oder "christlicher Terror" genannt
werden könnte, wenn die Täter Juden oder Christen
wären. Dem ist so, weil es absolut nicht akzeptabel
ist, unschuldige Leute im Namen der Religion zu
ermorden, wie in den folgenden Seiten eingehend
untersucht werden wird. Wir müssen uns bewusst
sein, dass unter denen, die in Washington oder New
York getötet wurden, Menschen waren, die den
Propheten Jesus (Christen), den Propheten Moses
(Juden) und den Propheten Muhammad (Muslime) liebten. Unschuldige
Menschen zu töten ist eine große Sünde, die, es sei denn, dass Gottes
Vergebung eingreift, eine qualvolle Strafe in der Hölle nach sich zieht.
Niemand, der gläubig ist und Gottesfurcht hat, würde solch eine Tat begehen.
Die Aggressoren, die solche Gewalttätigkeit begehen, können dies nur
mit dem Vorsatz tun, die Religion selbst anzugreifen. Es ist durchaus mög-
lich, dass diejenigen, die diese Gewalttätigkeit verübten, es taten, um die
Religion in den Augen der Menschen als Übel erscheinen zu lassen, um die
Menschen der Religion völlig zu entfremden und Hass und Reaktion gegen
fromme Menschen zu verursachen. Infolgedessen ist jeder Anschlag, der eine
"religiöse" Fassade hat, während er sich gegen amerikanische Bürger oder
andere unschuldige Menschen richtet, wirklich ein Angriff, der gegen die
Religion verübt wird.
Religion gebietet Liebe, Gnade und Frieden. Dem gegenüber ist Terror das
Gegenteil der Religion; er ist grausam, gnadenlos und es verlangt
Blutvergießen und Elend. Folglich sollte der Ursprung einer terroristischen
Handlung eher im Unglauben, als in der Religion gesucht werden. Menschen
mit faschistischer, kommunistischer, rassistischer oder materialistischer
Lebensauffassung sollten als mögliche Täter vermutet werden. Der Name oder
die Identität dessen, der den Schuss oder die Explosion auslöst ist nicht wich-
tig. Wenn er, ohne mit der Wimper zu zucken, unschuldige Menschen ermor-
den kann, dann ist er ein Ungläubiger, nicht ein Gläubiger. Er ist ein Mörder,
der keine Gottesfurcht hat und dem es hauptsächlich darum geht, Blut zu ver-
gießen und Schaden anzurichten. Aus diesem Grund ist "islamischer Terror"
ein durchaus falsches Konzept, das der Botschaft des Islams widerspricht. Die
Religion Islam kann Terrorismus auf keinen Fall tolerieren. Ganz im Gegenteil,
Terror (d.h. Mord von unschuldigen Menschen) gilt als eine große Sünde im
Islam, und Muslime sind dafür verantwortlich, solche Taten zu verhindern
und der Welt Frieden und Gerechtigkeit zu bringen.
... Esst und trinkt von dem womit Allah
euch versorgt hat und stiftet nicht Unheil und
Korruption in der Welt. (Sure 2:60 – al-Baqara)
ISLAMISCHE
ETHIK:EINE QUELLE
DES FRIEDENS UND
DER SICHERHEIT
anche, die behaupten, etwas sei im Namen der
Religion getan worden, mögen in der Tat ein falsches Verständnis jener Religion haben
und sie daher falsch ausüben. Aus diesem Grund wäre es falsch, sich eine Meinung über
jene Religion zu bilden, indem man sich an dem Beispiel solcher Menschen orientiert.
Der beste Weg, eine Religion zu verstehen, ist ihre göttlich offenbarte Quelle zu studie-
ren. Die göttliche Quelle des Islams ist der Quran, der auf den Idealen der Sittlichkeit,
der Liebe, des Mitgefühls, der Demut, der Opferbereitschaft, der Toleranz und
der Friedfertigkeit begründet ist. Ein Muslim, der im wahren Sinn diesen
Grundsätzen entsprechend lebt, wird äußerst höflich, bedacht,
bescheiden, gerecht, vertrauenswürdig und zuvorkommend
sein. Er wird Liebe, Respekt, Harmonie und
Lebensfreude auf seine Umgebung aus-
strahlen.
M
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 16
Der Islam ist die Religion des Friedens
Im weitesten Sinn ist Terror Gewalttätigkeit, die gegen nicht-militärische
Ziele zum Zweck politischer Ziele ausgeübt wird. In anderen Worten, die
Angriffsziele des Terrors sind völlig unschuldige Zivilisten, deren einziges
Verbrechen es ist, dass sie – in den Augen der Terroristen – 'die andere Seite'
vertreten. Aus diesem Grund bedeutet Terror, unschuldige Menschen
Gewalttätigkeit auszusetzen, was eine Verhaltensweise ist, die jeglicher mora-
lischen Rechtfertigung mangelt. Dies ist, in gleicher Weise, wie die Morde, die
durch Hitler oder Stalin begangen wurden, ein 'Verbrechen gegen die
Menschheit'.
Terroristen zielen darauf ab, eine Welt der
Gewalttätigkeit, des Konflikts, des Chaos
und der Furcht zu schaffen.
Der Quran ist ein Buch, das den Menschen als Führung zum Weg der
Wahrheit offenbart wurde, und in diesem Buch gebietet Gott den Menschen,
eine gute, moralische Lebensweise anzunehmen. Diese Moral gründet sich auf
Tugenden wie Liebe, Mitleid, Toleranz und Barmherzigkeit. Das Wort 'Islam' ist
von dem arabischen Wort für 'Frieden' abgeleitet. Der Islam ist eine Religion,
die der Menschheit mit dem Ziel geoffenbart wurde, ein Leben des Friedens zu
ermöglichen, in dem die unendliche Barmherzigkeit und Gnade Gottes auf der
Welt zum Ausdruck kommen können. Allah ruft alle Menschen zu dieser isla-
mischen Ethik auf, durch welche Barmherzigkeit, Gnade, Frieden und Toleranz
auf der ganzen Erde erfahren werden können. In einem Vers der 2. Sure des
Qurans spricht Allah die Gläubigen in folgender Weise an:
O ihr, die ihr glaubt! Tretet allesamt in den Zustand der Befriedung (Islam)
ein und folgt nicht den Fußstapfen des Satans; er ist euch zweifellos ein
offenbarer Feind. (Sure 2:208 – al-Baqara)
Wie der Vers klar macht, kann Sicherheit nur durch 'Eintritt in den
Zustand des Islam' gewährleistet werden, d.h., indem man entsprechend den
Werten des Quran lebt. Ein Muslim der die Werte des Quran in seinem Leben
verwirklicht, fühlt sich dafür verantwortlich, alle Menschen, egal ob Muslime
oder Nicht-Muslime, freundlich und gerecht zu behandeln, die Bedürftigen
Eine Gesellschaft, in der die islamischen moralischen Werte in hohem Ansehen
gehalten werden, ist eine Gesellschaft, die sich durch Frieden, Nachsicht,
Liebe, Mitgefühl, gegenseitige Unterstützung und Freude auszeichnet.
ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 17
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 18
und Unschuldigen zu schützen und die 'Verbreitung von Unheil' zu verhin-
dern. Unheil beinhaltet alle Formen der Anarchie und des Terrors, welche
Sicherheit, Wohlsein und Frieden zerstören. Wie in einem Vers erklärt:
Gewiss liebt Allah die Unheilstifter nicht. (Sure 28:77 – al-Qasas)
Einen Menschen grundlos zu töten ist eines der offensichtlichsten
Beispiele des Unheils. Allah verweist im Quran auf ein Gebot, das Er zuvor den
Juden im Alten Testament auferlegt hatte:
... dass dem, der einen Menschen tötet, ohne dass dieser einen Mord began-
gen oder Korruption im Lande gestiftet hat, es angerechnet werden soll , als
hätte er die ganze Menschheit getötet. Und dem, der ein Leben erhält, soll
es angerechnet werden, als hätte er die ganze Menschheit am Leben erhal-
ten... (Sure 5:32 – al-Maida)
Wie der Vers darlegt, begeht ein Mensch, der selbst nur einen einzigen
Mitmenschen tötet, es sei denn in Vergeltung für einen begangenen Mord oder
Korruption im Lande, ein Verbrechen, das dem gleichkommt, als hätte er die
gesamte Menschheit getötet.
In Anbetracht dessen wird es offenbar, welch eine große Sünde die Morde,
Massaker und Anschläge sind, die von Terroristen ausgeführt werden, einsch-
ließlich der, die als 'Selbstmordanschläge' bekannt sind. Allah teilt uns im fol-
genden Vers mit, wie diese grausame Form des Terrorismus im Jenseits bestraft
wird:
Im 32. Vers der Sure al-Ma'ida erklärt Allah, dass,
wenn jemand einen Menschen ungerechtfertigt tötet,
es so ist, als hätte er die ganze Menschheit getötet.
Jeder Mord ist eine völlige Missachtung der morali-
schen Lehre des Quran.
Die Anklage richtet sich nur gegen die, welche den Menschen Unrecht tun
und Ausschreitungen auf der Erde begehen, zu denen sie kein Recht haben.
Ihnen wird eine schmerzliche Strafe zuteil. (Sure 42:42 - asch-Schura)
All dies zeigt deutlich, dass es dem Islam völlig entgegen steht, Terrorakte
gegen unschuldige Menschen zu organisieren, und dass kein Muslim solch ein
Verbrechen verüben könnte. Im Gegenteil sind Muslime dafür verantwortlich,
diesen Leuten das Handwerk zu legen, 'Ausschreitungen auf der Erde' abzu-
schaffen und allen Menschen überall auf der Welt Frieden und Sicherheit zu
bringen. Islam kann nicht mit Terrorismus in Einklang gebracht werden; ganz
im Gegenteil, er bietet die Lösung zu dem Problem des Terrorismus und den
Weg zu seiner Verhinderung an.
Allah hat das Böse verdammt
Allah hat dem Menschen befohlen, kein Übel zu begehen: Unterdrückung,
Grausamkeit, Mord und Blutvergießen sind allesamt verboten. Die, die dieses
Gebot Allahs nicht befolgen, werden als 'den Fußstapfen des Satans folgend'
beschrieben, und haben eine Haltung angenommen, die im Quran als offenbar
sündig erklärt wurde. Folgende Verse sind einige der vielen, die sich auf dieses
Thema beziehen:
Und diejenigen, die ihr Bündnis mit Allah brechen, nachdem sie es einge-
gangen waren, und trennen, was Allah zu verbinden gebot, und Unheil auf
Erden anrichten, auf ihnen lastet ein Fluch und eine üble Wohnstatt erwar-
tet sie. (Sure 13:25 - ar-Ra'd)
... Esst und trink von dem womit Allah euch versorgt hat und verderbt nicht
die Erde, indem ihr Unheil anrichtet. (Sure 2:60 – al-Baqara)
Und richtet kein Verderben auf der Erde an, nachdem sie mangellos gestal-
tet worden war, und betet zu Ihm in Gottesfurcht und Vertrauen! Gewiss ist
Allahs Barmherzigkeit denen nahe, die Gutes tun. (Sure 7:56 – al-A'raf)
Diejenigen, die denken, dass sie irgend einen Erfolg erzielen können,
indem sie Übel, Aufruhr und Unterdrückung verursachen und unschuldige
Menschen töten, verfallen einen großen Irrtum. Gott hat alle üblen Taten,
einschließlich Terrorismus und Gewalt verboten, und diejenigen, die derartige
Handlungen begehen verurteilt, wie aus dem folgenden Vers hervorgeht:
...Allah gibt dem Handeln der Unheilstifter sicherlich kein Gelingen. (Sure
10:81 - Junus)
ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 19
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 20
Heute jedoch geschehen Terrorakte, Völkermord und Massaker überall auf
der Welt. Unschuldige Menschen werden auf brutale Weise getötet, und Länder,
in denen Gemeinschaften zum Hass gegeneinander angestachelt werden,
schwimmen im Blut. Diese Grauen in Ländern mit unterschiedlicher
Geschichte, Kultur und Sozialstruktur mögen spezifische Ursachen und Gründe
haben, es ist jedoch offensichtlich, dass die grundlegende Ursache eine
Distanzierung von der Moralität ist, die auf Liebe, Respekt und Toleranz basiert,
welche die Religion mit sich bringt. Infolge von Religionslosigkeit entwickeln
sich Gesellschaften, in denen die Menschen keine Gottesfurcht haben und nicht
glauben, dass sie im Jenseits zur Rechenschaft gezogen werden. Da sie sich dün-
ken, niemandem Rechenschaft über ihre Handlungen schuldig zu sein, können
sie ohne weiteres Mitgefühl, Moral oder Gewissen außer Acht lassen.
Das Aufkommen von Heuchlern, die den Namen Gottes und der Religion
benützen, aber sich tatsächlich organisieren, um Übel anzurichten, das von
Allah verdammt wurde, wird im Quran erwähnt. Ein Vers berichtet von neun
einflussreichen Männern in einer Stadt, die ihren Plan, den Propheten zu
ermorden, mit einem Schwur im Namen Allahs besiegelten:
Und es waren neun Mächtige in der Stadt, welche Unheil im Lande anrich-
teten, anstatt Wohlergehen anzustreben. Sie vereinbarten: 'Lasst uns vor
Allah schwören, dass wir an ihm und seiner Familie in der Nacht ein
Es gibt offensichtlich vielerlei Gründe für die Terrorakte, die bis heute
Hunderttausende von Menschen das Leben gekostet haben. Diejenigen,
die solche Handlungen begehen, haben keine Gottesfurcht; sie sind der
Moral, die die Religion befiehlt vollständig entfremdet.
Attentat verüben, und dann seinem Sippenältesten sagen, dass wir die
Vernichtung seiner Familie nicht bezeugten und dass wir gewiss die
Wahrheit sagen!' Uns so machten sie ein Komplott, doch sie ahnten nicht,
dass auch Wir einen Plan hatten. (Sure 27:48-50 – an-Naml)
Wie dieses, im Quran beschriebene Ereignis zeigt, bedeutet die Tatsache,
dass Menschen 'im Namen von Allah' Dinge tun, oder sogar in Seinem Namen
schwören - in anderen Worten, eine 'religiöse' Sprachform verwenden - nicht,
dass ihre Handlungen der Religion entsprechen. Ganz im Gegenteil kann das,
was sie tun, dem Willen Gottes und der Ethik der Religion völlig entgegenge-
setzt sein. Die Wahrheit zeigt sich in ihrem Handeln. Wenn ihre Taten darauf
abzielen, dass sie 'Unheil anrichteten, anstatt Wohlergehen' wie der Vers dar-
legt, dann steht fest, dass diese Menschen nicht wahrhaft religiös sein können,
und dass ihr Ziel nicht ist, der Religion zu dienen.
Jemand, der Allah fürchtet und die wahre Ethik des Islams verstanden hat,
kann unmöglich Gewalttätigkeit oder Verbrechen unterstützen, oder an dahin-
gehenden Aktivitäten teilnehmen. Aus diesem Grund ist der Islam die realisti-
sche Antwort auf den Terrorismus. Wenn die hohen moralischen Prinzipien des
Quran erklärt werden, wird es undenkbar für die Menschen, den echten Islam
mit denjenigen in Verbindung zu bringen, die Gruppen unterstützen, deren
Zielsetzung Hass, Krieg und Chaos ist, oder diesen angehören, weil Allah es
verboten hat, Unheil zu stiften:
Und sobald er sich von dir abwendet, sucht er, im Lande Unheil zu stiften
und die Zivilisation der Menschheit zu zerstören, doch Allah verabscheut
Korruption. Und wenn er zur Gottesfurcht ermahnt wird überkommt ihn
frevelhafte Arroganz. Die Hölle ist angemessen für ihn – welch eine üble
Lagerstatt! (Sure 2:205, 206 – al-Baqara)
Wie aus den obenerwähnten Versen ersichtlich ist, kann jemand der
Gottesfurcht hat, unmöglich auch nur der geringsten Tätigkeit, die der
Menschheit Schaden zufügen könnte, ein blindes Auge zuwenden. Jemand, der
jedoch nicht an Allah und ans Jenseits glaubt, kann sehr wohl jedes Übel bege-
hen, da er sich niemandem gegenüber zur Rechenschaft verpflichtet dünkt.
Was als erstes getan werden muss, um die Welt von der gegenwärtigen
Geißel des Terrorismus zu befreien, ist, durch Aufklärung die entarteten, irreli-
giösen Konzepte, die im Namen der Religion vorgebracht werden, zu beseiti-
gen und die Menschen in der wahren Ethik des Quran und der Furcht Gottes
zu unterweisen.
ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 21
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 22
iejenigen, die kein Interesse für Ereignisse haben, sofern
diese sie nicht direkt betreffen, sind der Einsicht beraubt, wel-
che Selbstlosigkeit, Bruderschaft, Freundschaft, Ehrlichkeit und
Dienstbereitschaft begleitet, und welche die Religion dem Menschen verleiht.
Zeitlebens sind solche Menschen bestrebt, nur ihre eigene Selbstsucht zu befrie-
digen, worauf sie all ihre Mittel vergeuden, und sich dabei der Gefahren, welche
die Menschlichkeit bedrohen, total unbewusst sind. Im Quran jedoch lobt Allah die
Moralität derer, die sich bemühen, ihre Umwelt und die Lebensqualität zu verbes-
sern; die sich um die Ereignisse kümmern, die in ihrem Einflussbereich stattfinden, und
die den Menschen den rechten Weg weisen. In einem Vers des Qurans werden in einem
Gleichnis diejenigen, die anderen niemals Gutes bieten, mit denen, die immer auf dem
Weg der Güte wandeln verglichen:
UUnndd AAllllaahh pprrääggtt eeiinn GGlleeiicchhnniiss vvoonn zzwweeii MMäännnneerrnn,, vvoonn ddeenneenn ddeerr eeiinnee ssttuummmm iisstt,,
nniicchhttss aauusszzuurriicchhtteenn vveerrmmaagg uunndd eeiinnee LLaasstt ffüürr sseeiinneenn HHeerrrrnn iisstt;; wwoommiitt eerr iihhnn aauucchh
bbeeaauuffttrraaggtt,, eerr bbrriinnggtt kkeeiinn gguutteess EErrggeebbnniiss.. GGlleeiicchhtt eerr eettwwaa ddeemm,, ddeerr
GGeerreecchhttiiggkkeeiitt ggeebbiieetteett uunndd aauuff eeiinneemm ggeerraaddeenn WWeegg iisstt?? ((SSuurree 1166::7766 –– aann--NNaahhll))
Wie der Vers darauf hinweist, sind offensichtlich die, die sich 'auf dem rechten Weg'
befinden, diejenigen, welche ihre Religion ernst nehmen, in bewusster Gottesfurcht
leben, geistlichen Werten Bedeutung beimessen und eifrig bestrebt sind, der
Menschheit von Nutzen zu sein. Allgemein gesprochen sind solche Leute dazu da, der
Menschheit zu dienen, und die Menschheit bezieht großen Nutzen von ihnen. Aus
diesem Grund ist es sehr wichtig für Menschen, über die wahre Religion zu erfahren
und entsprechend der moralischen Grundsätze zu leben, die im Quran, der letzten
Offenbarung Allahs, dargelegt wurden. Im Quran stellt Allah die Verhaltenswei-
sen jener Menschen heraus, die dieser hohen Ethik entsprechend leben:
... und sicherlich hilft Allah dem, der für Ihn eintritt; Allah verfügt über abso-
lute Stärke und Macht. Denen, die, wenn Wir ihnen eine Stellung auf
Erden geben, den Gottesdienst einrichten und die
Wohlfahrtsabgaben entrichten und das Erstrebenswerte
gebieten und das Verabscheuungswürdige verbieten.
Doch Allah bestimmt den Ausgang aller Dinge.
(Sure 22:40, 41 – al-Hadsch)
DDiiee
VVeerraannttwwoorrttlliicchhkkeeiitt
ddeerr GGllääuubbiiggeenn
D
Allah befiehlt uns, Gutes zu tun
Ein Muslim ist jemand, der die Gebote Allahs einhält und gewissenhaft
versucht, sein Leben entsprechend der Ethik, des Friedens und der Harmonie
zu gestalten, die der Quran propagiert, welche die Welt zu einem schöneren
Platz machen und zu wahrem Fortschritt führen. Sein Ziel ist es, die Menschen
zum Schönen, zur Güte und zum Wohlsein zu führen. Im Quran heißt es:
... tue Gutes, so wie Allah dir Gutes getan hat, und trachte nicht nach
Korruption auf der Erde; sicherlich liebt Allah die Unheilstifter nicht! (Sure
28:77 – al-Qasas)
Jemand, der den islamischen Glauben annimmt, wünscht Allahs
Wohlgefallen und Barmherzigkeit zu gewinnen und Zugang zum Paradies zu
Diejenigen, die das Leben von Zivilisten und ins besondere von Kindern bedrohen, sollten sich die Frage
stellen: Welches Verbrechen verübten diese Kinder? Glauben sie etwa, dass sie für eine, gegen unschul-
dige Menschen begangene Grausamkeit in der Gegenwart Gottes keine Rechenschaft ablegen müssen?
ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 23
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 24
finden. Darum muss er sich ernsthaft bemühen und während er in dieser Welt
lebt sich eine Moral zueigen machen, die vor Allah vertretbar ist. Die deutlich-
sten Erscheinungen solch einer Moral sind Barmherzigkeit und Anteilnahme,
Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, die Bereitschaft zu vergeben, Demut, Geduld und
Opferbereitschaft. Der Gläubige zeigt sich seinen Mitmenschen gegenüber
zuvorkommend, versucht, Gutes zu tun und Güte zu verbreiten. In Seinem hei-
ligen Wort befiehlt Allah:
Und Wir erschufen die Himmel und die Erde und was zwischen beiden ist
nicht anders als in Realität, und die Stunde wird sicherlich kommen! Sei
daher bereit, mit großmütiger Nachsicht zu vergeben. (Sure 15:85 – al-
Hidschr)
... und erweist den Eltern Wohltätigkeit, sowie den Verwandten, den
Waisen, den Bedürftigen, dem nahen und dem fernen Nachbarn, dem
Weggefährten, dem Reisenden und den Leibeigenen. Gewiss liebt Allah
den nicht, der arrogant und selbstherrlich ist. (Sure 4:36 – an-Nisa)
... Unterstützt euch gegenseitig in Rechtschaffenheit und Gottesfurcht und
ermutigt einander nicht zur Sünde und Feindschaft und fürchtet Allah;
Allah ist gewiss streng im Vergelten. (Sure 5:2 – al-Ma'ida)
In der moralischen Lehre des Islams sind die wichtigsten Eigenschaften Liebe,
Mitgefühl, gegenseitige Unterstützung, Opferbereitschaft, Toleranz und
Nachsicht. In einer Gesellschaft, in der diese Ethik in Wahrheit realisiert wird,
können Gewalttätigkeit und Konflikt nicht Fuß fassen.
Wie aus diesen Versen klar hervorgeht, möchte Allah, dass diejenigen, die
an Ihn glauben, sich ihren Mitmenschen gegenüber zuvorkommend verhalten
und miteinander zusammenarbeiten, wo es darum geht, das Gute zu fördern
und das Üble zu vermeiden. In einem anderen Vers erklärt Allah: 'Wer etwas
Gutes vollbracht hat, dem wird es zehnfach vergolten und wer sich Übles zu
Lasten kommen ließ, dem wird es nur im gleichen Maß vergolten. Und es
geschieht ihnen kein Unrecht.' (Sure 5:2 – al-Mai'da)
In Seinem Buch beschreibt Allah Sich Selbst als den, Der weiß, was 'im
Innersten der Brust' verborgen ist, und warnt die Menschen, 'alles Übel zu
vermeiden'. Ein Muslim, was soviel bedeutet als 'jemand der sich Allah erge-
ben hat', muss daher offensichtlich ein Mensch sein, der sein bestes tun wird,
den Terrorismus zu bekämpfen.
Ein Muslim verhält sich gegenüber den Ereignissen, die um ihn herum
geschehen, nicht unbeteiligt, und wird niemals die Einstellung haben, dass
nichts von Bedeutung ist, solange es ihm nicht schadet, und zwar deshalb, weil
er sich Allah ergeben hat. Er ist Sein 'Stellvertreter' und ein Botschafter des
Guten, und kann somit in der Gegenwart von Grausamkeiten und Terrorismus
nicht unbeteiligt zusehen. In der Tat, der Muslim ist der größte Feind des
Terrorismus, durch den Menschen getötet werden, die kein Unrecht getan
haben. Der Islam ist gegen alle Erscheinungsformen des Terrorismus und ist
bestrebt, ihn von vornherein, d.h. schon auf der Ebene der Idee zu verhindern. Er
fordert, dass zwischen den Menschen Frieden und Gerechtigkeit vorherrschen
und gebietet dem Menschen Zwietracht, Konflikt und Böses zu vermeiden.
Allah befiehlt uns, gerecht zu sein
Die wahre Gerechtigkeit, die im Quran beschrieben wird, befiehlt dem
Menschen, gerecht zu sein, nicht unter Menschen zu diskriminieren, die Rechte
der Menschen zu schützen, unter keinen Umständen Gewalttätigkeit zu billi-
gen, dem Unterdrückten gegen den Unterdrücker beizustehen und dem
Bedürftigen zu helfen. In der Entscheidung eines Streits erfordert es diese
Gerechtigkeit, dass die Rechte beider Parteien gewahrt werden, dass alle
Gesichtspunkte des Konflikts beurteilt werden, dass keinerlei Vorurteile einen
Einfluss ausüben, und dass Objektivität, Ehrlichkeit, Toleranz, Barmherzigkeit
und Anteilnahme geübt werden. Jemand z.B., der Ereignisse nicht in gemäßig-
ter Weise beurteilen kann und zwischen seinen Gefühle und Emotionen
schwankt, wird nicht in der Lage sein, vernünftige Entscheidungen zu treffen
ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 25
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 26
und unter dem Einfluss solcher Gefühle bleiben. Jedoch jemand, der mit
Gerechtigkeit vorgeht, muss all seine persönlichen Gefühle und Ansichten bei-
seite legen. Er muss alle Parteien mit Gerechtigkeit behandeln, wenn sie um
Hilfe bitten, um unter allen Umständen die Seite des Rechts zu vertreten und
nicht vom Weg der Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit abzuweichen. Man sollte
die Werte des Qurans in solcher Weise verinnerlichen, dass man in der Lage ist,
die Interessen anderer Menschen vor den eigenen zu berücksichtigen, und
Gerechtigkeit zu verfechten, selbst wenn dies nachteilig für die eigenen
Interessen ist.
Im 42. Vers der 5. Sure (al-Ma'ida) befiehlt Allah: '... wenn du Recht
sprichst, richte zwischen ihnen in Gerechtigkeit.' An anderer Stelle befiehlt
Allah den Gläubigen gerecht zu handeln, selbst wenn es sich gegen sie selbst
richtet:
O ihr, die ihr glaubt, errichtet die Gerechtigkeit (als ein Leitprinzip)! Seid
Zeugen für Allah, selbst wenn es sich gegen euch selbst oder euere Eltern
und Verwandten richtet, ob arm oder reich, Allah ist beiden näher. Und
folgt nicht den Begierden, die euch vom Recht abwenden. Wenn ihr die
Wahrheit verdreht oder euch davon abwendet, so ist es Allah sicherlich
bekannt, was ihr tut. (Sure 4:135 – an-Nisa)
Allah gibt im Quran eine ausführliche Darstellung der Gerechtigkeit und
weist die Gläubigen an, welche Haltung sie angesichts der Ereignisse, die ihnen
begegnen, einnehmen müssen, und auf welche Weise die Gerechtigkeit aus-
zuüben ist. Solch eine Anleitung ist eine Gnade Allahs und eine große
Erleichterung für die Gläubigen. Aus diesem Grund sind die, die glauben,
dafür verantwortlich, kompromisslose Gerechtigkeit walten zu lassen, sowohl
um Allahs Wohlgefallen zu erlangen, als auch um ihr Leben in Frieden und
Sicherheit zu führen.
Die Gerechtigkeit, die Allah im Quran befiehlt, ist die Gerechtigkeit, die
einheitlich auf alle Menschen, ohne Anbetracht der Sprache, Rasse oder Kultur
anzuwenden ist. Die Gerechtigkeit im Sinn des Qurans ändert sich nicht je nach
dem Ort, der Zeit und den Menschen. Auch in unserer Zeit gibt es Menschen
in allen Teilen der Welt, die grausamer und ungerechter Behandlung aufgrund
ihrer Hautfarbe oder Rasse ausgesetzt sind.
Allah informiert uns jedoch im Quran, dass der Zweck in der Schöpfung
unterschiedlicher Stämme und Völker ist, 'dass sie einander kennenlernen'.
Unterschiedliche Nationen oder Völker, die alle Allahs Untertanen sind, sollten
sich kennenlernen, d.h. ihre unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Traditionen
und Fähigkeiten erforschen. Kurz gesagt, der Zweck der Schöpfung der ver-
schiedenen Rassen und Nationen ist nicht Konflikt und Krieg, sondern kultu-
relle Bereicherung. Solche Abwechslungen sind eine Gabe der Schöpfung
Gottes. Die Tatsache, dass einer größer als ein anderer ist, oder dass seine Haut
gelb oder weiß ist, gibt ihm weder eine höhere Stellung über andere, noch
einen Grund sich zu schämen. Jeder Charakterzug einer Person ist ein Ergebnis
der zweckmäßigen Schöpfung Gottes, doch in Allahs Sicht haben diese
Variationen keine wertbestimmende Bedeutung. Der Gläubige weiß, dass
Vorrang nur in der Furcht Gottes und durch Standfestigkeit im Glauben an
Allah erreichbar ist. Auf diese Tatsache wird im folgenden Vers hingewiesen:
O ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem männlichen und einem
weiblichen Wesen und machten euch zu Gemeinschaften und Stämmen
damit ihr euch gegenseitig erkennen mögt. Der Vortrefflichste unter euch
vor Allah ist der Gottesfürchtigste. Allahs Wissen ist wahrlich absolut; es
ist Ihm alles bekannt . (Sure 49:13 – al-Hudschurat)
Wie Allah uns in dem Vers zu verstehen gibt, erfordert das von Ihm emp-
fohlene Verständnis der Gerechtigkeit, eine einheitliche, tolerante und wohl-
wollende Behandlung aller, ohne jegliche Diskriminierung.
ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 27
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 28
Abneigung gegen eine Gruppe hindert die Gläubigen nicht
daran, Gerechtigkeit walten zu lassen
Hass und Zorn sind die Hauptquellen des Übels, und werden sehr leicht
zum Hindernis daran, gerechte Entscheidungen zu treffen, klare Gedanken zu
fassen und sich vernünftig zu verhalten. Der Mensch neigt dazu, anderen,
denen er feindselig gesinnt ist, alle Arten des Unrechts zuzufügen. Er mag
jenen Taten vorwerfen, die sie nie begangen haben, oder falsche Aussagen
gegen sie machen, obgleich ihm deren Unschuld bekannt ist. Aufgrund solcher
Feindschaften können Menschen zum Opfer unerträglicher Unterdrückung
werden. Einige Menschen verweigern anderen, mit denen sie
Meinungsverschiedenheiten haben, entlastende Zeugenaussagen, obwohl sie
wissen, dass jene unschuldig sind, oder halten Beweise zurück, welche jene
entlasten würden. Zudem genießen sie Schadenfreude an dem Elend, Unrecht
oder Leiden, dem jene Menschen dann ausgesetzt sind, und andererseits ist
ihre größte Beunruhigung, dass sich die Unschuld jener Menschen erweisen
könnte und ihnen Gerechtigkeit widerfahren möge.
Aus diesen Gründen ist es für Menschen in korrupten Gesellschaften sehr
schwierig einander zu vertrauen. Die Menschen fürchten sich davor, dass sie
irgendwann von irgend jemandem zu Fall gebracht werden. Da sie gegenseiti-
ges Vertrauen verloren haben, verlieren sie auch menschlichen Regungen, wie
Toleranz, Mitgefühl, Brüderlichkeit und das Gefühl der Zusammengehörigkeit,
und beginnen, Abneigung gegeneinander zu entwickeln.
Die Gefühle jedoch, die jemand in seinem Herzen gegenüber einer Person
oder einer Gemeinschaft hegt, sollten nie die Entscheidungen eines Gläubigen
beeinflussen. Ungeachtet dessen, wie unmoralisch oder feindseelig die Person,
deren Angelegenheit er betrachtet, sein mag, legt der Gläubige alle persönli-
chen Gefühle beiseite, und handelt und entscheidet gerecht und empfiehlt das,
was gerecht ist. Seine Gefühle gegenüber jener Person werfen keinen Schatten
auf seine Weisheit und Gewissenhaftigkeit. Sein Gewissen inspiriert ihn stets,
Allahs Geboten und Ermahnungen zu entsprechen, und niemals Anstand und
Höflichkeit ausser Acht zu lassen, weil Gott das im Quran befohlen hat.
Folgender Vers bestätigt das:
O ihr, die ihr glaubt, seid standhaft für Allah als Zeugen in Gerechtigkeit,
und lasst eure Abneigung gegen gewisse Leute euch nicht dazu hinreißen
Ungerechtigkeit zu begehen. Seid gerecht - es entspricht mehr der Furcht
Gottes. Seid euch Allahs Gegenwart bewusst. Allah ist es sicherlich
bekannt, was ihr tut. (Sure 5:8 – al-Ma'ida)
Und hätte dein Herr es gewollt, so
würden insgesamt alle, die auf Erden
leben, glauben. Willst du dann die
Menschen unter Zwang zu Gläubigen
machen? (Sure 10:99 – Junus)
Wie in dem Vers dargelegt, entspricht es am ehesten der Furcht Gottes,
eine gerechte Haltung einzunehmen. Ein gläubiger Mensch weiß, dass er
Allahs Wohlgefallen nur erreichen wird, wenn er gerecht handelt. Jeder, der
Zeuge seines guten Charakters wird, vertraut diesem Menschen, fühlt sich
wohl in seiner Gegenwart und betraut ihn mit jeder Verantwortlichkeit und
Aufgabe. Solche Menschen werden selbst von ihren Feinden mit dem Respekt
behandelt. Ihre Einstellung mag sogar manche Menschen zum Glauben an Gott
führen.
Der Islam verteidigt geistige Freiheit
Der Islam ist eine Religion, welche die Freiheit der Ideen, des Gedankens
und des Lebens gewährt. Im Islam bestehen Gebote zur Verhinderung und
Unterbindung von Spannungen, Streitigkeiten, übler Nachrede und selbst
negativen Gedanken unter den Menschen. Im gleichen Maß wie der Islam
Terror und jegliche Form der Gewalttätigkeit ablehnt, untersagt er, selbst die
geringfügigste Anwendung von jeglichem ideologischen Zwang.
Es besteht kein Zwang in der Religion! Korrektes Verhalten wurde nun-
mehr klar gegen Verirrung abgegrenzt... (Sure 2:256 – al-Baqara)
So ermahne! Deine Aufgabe ist es nur zu ermahnen. Du kannst sie nicht
zwingen. (Sure 88:21 f – al-Ghaschija)
Jemanden zu zwingen, an eine Religion zu glauben oder ihre
Glaubensformen und Praktiken anzunehmen, widerspricht völlig dem Geist
und Wesen des Islams, dem gemäß wahrer Glaube nur aus freiem Willen und
unter absoluter Gewissensfreiheit möglich ist. Natürlich können Muslime sich
gegenseitig dazu anhalten und ermutigen, die moralischen Grundsätze des
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DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 30
Qurans zu verwirklichen; alle Gläubigen sind damit betraut, den Menschen
den ethischen Reichtum des Qurans in unaufdringlicher, ansprechender Weise
zu eröffnen. In Einklang mit dem folgenden Vers sind sie dazu aufgefordert,
die Schönheiten der Religion zu erläutern: 'Lade zum Weg deines Herrn mit
Weisheit und schöner Ermahnung ein...' (Sure 16:125 – an-Nahl). Gleichzeitig
jedoch müssen sie sich auch dieses Verses bewusst sein: 'Du bist nicht dafür
verantwortlich, dass sie der Führung folgen, sondern Allah leitet recht, wen
Er will...' (Sure 2:272 – al-Baqara). Sie werden nie zu Zwangsmitteln greifen
oder irgendeinen äußerlichen oder psychologischen Druck ausüben, noch wer-
den sie versuchen, jemanden mit weltlichen Privilegien zur Religion zu locken.
Wenn sie eine negative Erwiderung auf ihr Einladen erfahren, werden die
Muslime im Sinn der Sure al-Kafirun reagieren, die mit diesen Worten schließt:
'Euch sei eure Religion und mir die meine' (Sure 109:6 - Al Kafirun).
Die Welt, in der wir leben, enthält Gesellschaften aller Religionen und
Überzeugungen: Christliche, jüdische, buddhistische, hinduistische, atheisti-
sche, deistische und selbst heidnische Naturreligionen. Muslime, die in solch
einer Welt leben, müssen tolerant gegenüber allen Glaubensrichtungen sein,
auf die sie treffen mögen und eine nachsichtige, gerechte und humanitäre
Verhaltensweise an den Tag legen. Es ist eine Verantwortlichkeit der Gläubigen,
die Menschen zur Schönheit der Religion Allahs einzuladen, indem sie Frieden
und Toleranz fördern. Die Entscheidung, diese Qualitäten anzunehmen oder
abzulehnen – zu glauben oder sich abzuwenden – liegt bei den anderen. Jene
zum Glauben zu zwingen oder zu versuchen, ihnen etwas aufzudrängen, ist
eine Verletzung der quranischen Ethik. In der Tat, Allah weist die Gläubigen im
Quran darauf hin:
Ungeachtet dessen, welcher Religion oder Glaubensrichtung ein anderer Mensch
angehören mag, sei er ein Jude, Christ, Buddhist oder Hindu, die Muslime werden im
Quran dazu angehalten, ihm gegenüber tolerant und nachsichtig zu sein, und ihn
gerecht und menschlich zu behandeln.
Und hätte dein Herr es gewollt, so würden insgesamt alle, die auf Erden
leben, glauben. Willst du dann die Menschen unter Zwang zu Gläubigen
machen? (Sure 10:99 - Yunus)
Wir wissen bestens, was sie sagen, doch du hast keine Zwangsgewalt über
sie. So ermahne den, der Meine Verheißung fürchtet mit dem Quran. (Sure
50:45 - Qaf)
Ein Gesellschaftsmodell, in dem die Menschen gezwungen werden reli-
giösen Verpflichtungen nachzukommen, ist dem Islam völlig konträr. Glaube
und Gottesdienst können nur dann einen Wert haben, wenn sie Gott aus
freier individueller Willensentscheidung heraus dargebracht werden. Wenn
ein System die Menschen zum Glauben und zur Verrichtung religiöser
Pflichten zwingt, sind die Menschen nur aus Furcht vor diesem System
'fromm'. Religion kann aus ihrer eigenen Sicht heraus nur dann Gültigkeit
haben, wenn sie in einer Umgebung der Gewissensfreiheit gelebt wird und
Gottes Wohlgefallen zum Ziel hat.
Die Geschichte des Islams ist voll von Beispielen toleranter muslimischer
Herrscher, die alle Religionen respektierten und persönlich für die Errichtung
religiöser Freiheit eintraten. Thomas Arnold, ein im Dienst der indischen
Regierung tätiger britischer Missionar, beschrieb die liberale Einstellung des
Islams in diesen Worten:
... Es sind jedoch keinerlei organisierten Versuche, einer Konvertierung der
nicht- muslimischen Bevölkerung zum Islam, oder einer systematischen
Verfolgung, um die christliche Religion zu vertilgen, bekannt. Hätten die
Im Jahr 1492 n. CH. wurden die Juden, die ablehnten, zum Christentum überzutreten, von König Ferdinand
und Königin Isabella aus Spanien verbannt (oben). Die Juden wurden im Osmanischen Reich aufgenom-
men, das ihnen zu einem Zufluchtsort islamischer Gerechtigkeit und Toleranz wurde.
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DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 32
Kalifen beschlossen, eine dieser Verfahrensweisen anzuwenden, so hätte das
Christentum ebenso einfach verfolgt werden können, wie Ferdinand und
Isabella den Islam aus Spanien vertrieben haben, oder wie Louis XIV den
Protestantismus in Frankreich strafbar machte, oder wie die Juden 350 Jahre
lang von England gebannt worden waren. Die östlichen Kirchen in Asien
waren von der Gemeinschaft mit dem Rest des Christentums völlig abge-
schnitten, und niemand hat je in Bezug auf sie einen Finger erhoben, um sie
als häretische Gemeinschaften anzuprangern. Das tatsächliche Überleben die-
ser Kirchen bis in die heutige Zeit ist ein starker Beweis der allgemein tole-
ranten Haltung der mohammedanischen Regierungen ihnen gegenüber.1
Allah verbietet die Tötung unschuldiger Menschen
Einen Mensch ohne gerechtfertigten Grund zu töten, ist eine der größten
Sünden, die der Quran beschreibt:
... dem, der einen Menschen, ohne dass dieser einen Mord begangen oder
Korruption im Lande gestiftet hat, tötet, es angerechnet werden soll, als hät-
te er die ganze Menschheit getötet. Und dem, der ein Leben erhält, soll es
angerechnet werden, als hätte er die ganze Menschheit am Leben erhalten.
Und unsere Gesandten kamen zu ihnen mit deutlichen Beweisen, doch
selbst dann ergingen sich viele von ihnen daraufhin in Maßlosigkeiten auf
Erden. (Sure 5:32 – al-Ma'ida)
Und die, die keine anderen Götter neben Allah anrufen und kein
Menschenleben töten, das Allah unantastbar gemacht hat, es sei denn ent-
sprechend des Rechts, und die keine Unzucht betreiben. Wer dies jedoch
tut, begegnet einer schmerzliche Strafe. (Sure 25:68 – al-Furqan)
Wie aus den obigen Versen ersichtlich, droht denjenigen, die unschuldige
Menschen ohne Grund töten, eine drastische Strafe. Allah teilt uns mit, dass vor
Ihm die Tötung einer einzigen Person ebenso verwerflich ist, wie die Tötung
der ganzen Menschheit. Niemand, der die von Allah gesetzten Grenzen respek-
tiert, kann auch nur einem Mensch Schaden zufügen, geschweige denn
Tausende unschuldige Menschen massakrieren. Diejenigen, die annehmen, sie
könnten dem Gericht und der Bestrafung in dieser Welt entgehen, werden
letztlich nie erfolgreich sein, denn sie werden in der Gegenwart Allahs
Rechenschaft für ihre Taten ablegen müssen. Aus diesem Grund sind die
Gläubigen, die wissen, dass sie nach ihrem Tode Rechenschaft für ihre Taten
ablegen müssen, sehr bedacht, die Grenzen Allahs nicht zu überschreiten.
Allah befiehlt den Gläubigen, mitleidsvoll und
barmherzig zu sein
Im folgenden Vers wird die islamische Ethik erklärt:
Dann wird er zu denen gehören, die glauben und einander zu Geduld und
Barmherzigkeit anhalten: Das sind die Gefährten der Rechten. (Sure 90:17-
18 – al-Balad)
Wie aus diesem Vers ersichtlich, ist eine der wichtigsten Eigenschaften der
Moralität, die den Gläubigen am Tag des Gerichts zur Errettung und zum
Eingang ins Paradies verhelfen wird, 'denen zuzugehören, die einander zu
Geduld und Barmherzigkeit anhalten'.
Die wahre Quelle der Barmherzigkeit ist die Liebe zu Allah. Die Liebe
eines Menschen zu Allah führt ihn dazu, dass er auch für die Geschöpfe, die Er
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DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 34
Die Ethik des Islams stellt allen Menschen ein friedvolles Leben,
Wohlsein, Liebe und Freude in Aussicht...
erschaffen hat, Liebe empfindet. Jemand, der Allah liebt, empfindet eine direk-
te Verbundenheit und Nähe zu den Dingen, die Er erschaffen hat. Diese starke
Liebe und Nähe, die er für seinen Herrn empfindet, der ihn und die gesamte
Menschheit erschaffen hat, leitet ihn an, moralische Vorzüge aufzuzeigen, wie
sie im Quran befohlen werden. Wahre Barmherzigkeit tritt zutage, indem er
diese Moral lebt. Dieses Modell der Moralität, das eine Fülle der Liebe,
Barmherzigkeit und Opferbereitschaft beinhaltet, wird in diesen Versen
beschrieben:
Und die unter euch, die gut gestellt und vermögend sind, sollen nicht
schwören, Verwandten, Bedürftigen und denen, die um Allahs Willen aus-
gewandert sind, nichts zu geben, sondern sie sollen nachsichtig sein und
vergeben. Wäre es euch nicht lieb, dass Allah euch vergibt? Und Allah ist
stets zur Vergebung bereit und überaus barmherzig. (Sure 24:22 – an-Nur)
... während der Terrorismus eine Gesellschaft anstrebt, in der
Gewalttätigkeit, Furcht, Besorgnis und Chaos vorherrschen.
ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 35
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 36
Und die, die bereits in der Stätte (Medina) ansässig und im Glauben gefe-
stigt waren, lieben die, welche auswanderten und bei ihnen Zuflucht nah-
men, und fühlen in ihren Herzen kein Verlangen nach dem, was jenen
zuteil wurde und geben ihnen den Vorzug über sich selbst, auch wenn sie
dadurch selbst Mangel erleiden. Wer jedoch von seiner eigenen Habsucht
erlöst ist, der hat wahren Erfolg erzielt. (Sure 59:9 – al-Haschr)
... die, die Zuflucht und Hilfe gewährten, sie sind die wahrhaft Gläubigen.
Ihnen wird Vergebung und eine großzügige Versorgung zuteil. (Sure 8:74 –
al-Anfal)
Und dient ausschließlich Allah und assoziiert nichts mit Ihm und erweist
den Eltern Wohltätigkeit, sowie den Verwandten, den Waisen, den
Bedürftigen, dem nahen und dem fernen Nachbarn, dem Weggefährten,
dem Reisenden und den Leibeigenen. Gewiss liebt Allah den nicht, der arro-
gant und selbstherrlich ist. (Sure 4:36 - An-Nisa)
Die Wohlfahrtsabgaben sind bestimmt für die Armen und Bedürftigen
sowie für die, die in der Verwaltung derselben beschäftigt sind, und für die,
deren Herzen gewonnen werden sollen, zum Freikauf von Leibeigenen und
zur Tilgung von Schulden, für Allahs Zwecke und für mittellose Reisende.
Dies ist Allahs Gebot und Allah besitzt Wissen und Weisheit. (Sure 9:60 -
at-Tauba)
Diese hohe Stufe der Moral, die, wie im Quran beschrieben, von den
Gläubigen verlangt wird, rührt von ihrer tiefen Liebe zu Allah. Aufgrund ihrer
Hingabe an Ihn halten sie sich gewissenhaft an die moralischen Maßstäbe, die
Allah im Quran niedergelegt hat. Die Gläubigen versuchen nie, den Menschen
das Gefühl zu vermitteln, etwas schuldig zu sein, aufgrund der Anteilnahme
die sie ihnen erweisen und der Hilfe, die sie ihnen anbieten - sie erwarten nicht
einmal, dass ihnen gedankt wird. Ihr eigentliches Ziel ist, Allahs Wohlgefallen
durch ihr moralisches Verhalten zu erlangen, da sie wissen, dass sie am
Jüngsten Tag über die Befolgung dieser moralischen Gebote Rechenschaft able-
gen müssen. Allah hat im Quran ausdrücklich offenbart, dass die Hölle der
Lohn derer sein wird, die es bewusst ablehnen, durch ihre Lebensweise die
Ethik des Quran zu verwirklichen:
'Was hat euch in das Höllenfeuer gebracht?' Sie werden antworten: 'Wir
waren nicht unter denen die ihre Gebete verrichteten, und denen, die die
Armen speisten. (Sure 74:42-44 – al-Muddaththir)
'Ergreift ihn und fesselt ihn! Dann lasst ihn das Feuer spüren! Dann legt ihn
in eine Kette von siebzig Gliedern und führt ihn hinein! Er war es, der nicht
an Allah, den Erhabenen glaubte, noch sich um die Speisung der
Notdürftigen bemühte. (Sure 69:30-34 – al-Haqqa)
Hast du den gesehen, der die Vergeltung leugnet? Es ist nämlich derjenige,
der den Waisen abweist und die Speisung der Notdürftigen nicht fördert.
(Sure 107:1-3 - Al Ma'un)
Noch ermahnt ihr einander, die Notdürftigen zu Speisen. (Sure 89:18 - Al
Fadschr)
Wie aus den obigen Versen hervorgeht, besitzt der Muslim, der im Quran
beschrieben wird, eine liebevolle und mitfühlende Natur. Niemand, der diese
moralischen Qualitäten besitzt, kann Terrorismus oder Gewalttaten, die gegen
unschuldige Menschen gerichtet sind, billigen. Die Charakterzüge der
Terroristen sind genau das Gegenteil der quranischen Moralität. Ein Terrorist
ist ein rücksichtsloser Mensch, der die Welt mit Hass betrachtet und morden,
zerstören und Blut vergießen will.
Ein Muslim, der in der Ethik, wie sie im Quran offenbart wurde, erzogen
wird, nähert sich jedem mit der im Islam geforderten Liebe, er respektiert alle
möglichen Ideen und ist stets bemüht Harmonie zu stiften, wo Zwietracht
herrscht, Spannungen zu verringern, alle Seiten zu berücksichtigen und sich
gemäßigt zu verhalten. In Gesellschaften, die sich aus derartigen Menschen
zusammensetzen, herrscht eine höher entwickelte Kultur, die Menschen erfreu-
en sich eines höheren Niveaus an sozialer Ethik, Harmonie, Gerechtigkeit und
Wohlstand als selbst in den modernsten Staaten der heutigen Welt beobachtet
werden können.
Islamische Moralität gebietet den Muslimen, die
Rechte der Waisen und der Armen und
Notleidenden zu schützen, sich gegenseitig zu
unterstützen und einander wohlgesinnt zu sein.
ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 37
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 38
Allah hat Nachsicht und Toleranz befohlen
Das Konzept der Nachsicht und Toleranz, das in den Worten 'Übe
Nachsicht' (Sure 7:199 – al-A'raf) beschrieben ist, gehört zu den grundsätzlich-
sten Lehren des Islams.
Wenn man die islamische Geschichte betrachtet, kann man sehr klar erken-
nen, wie Muslime dieses wichtige Element der quranischen Ethik in die Praxis
des sozialen Lebens übersetzt haben. Wie wir in später folgenden Teilen dieses
Buchs im Einzelnen betrachten werden, haben die Muslime überall dort, wohin
sie gelangten eine Atmosphäre der Freiheit und Toleranz mit sich gebracht. Sie
ermöglichten es Menschen mit völlig unterschiedlichen Religionen, Sprachen
und Kulturen, in Frieden und Harmonie unter einem Dach zusammen zu
leben, wobei Sicherheit und Freiheit für jedes Mitglied der Gesellschaft
gewährleistet waren. Damit boten sie denen, die von ihnen abhängig waren,
die Vorteile des Wissens, des Wohlstands und einer gleichen und sozialen
Position. Einer der wichtigsten Gründe für das jahrhundertelange Bestehen des
Osmanischen Reichs, das sich über weite Gebiete erstreckte, war die
Atmosphäre der Toleranz und des Verständnisses, die dem Islam zueigen ist.
Die Muslime, die sich jahrhundertelang durch ihre Toleranz und zuvorkom-
In Gesellschaften, in denen die islamische Ethik realisiert wird, kön-
nen Kirchen, Moscheen und Synagogen voll funktionsfähig friedlich
nebeneinander bestehen. Diese Ansicht von drei Andachtsstätten in
einem Asyl für Obdachlose zeigt, wie das Streben nach Frieden
durch die, in der moralischen Lehre des Islams geforderte Toleranz
und Gerechtigkeit verwirklicht wird.
mende Natur auszeichneten, waren stets die gerechtesten und barmherzigsten
Herrscher. Innerhalb dieses multinationalen Gefüges konnten alle ethnischen
Gruppen frei entsprechend ihrer eigenen Religionen und Traditionen leben.
Toleranz im wahren Sinn kann der Welt nur Frieden und Wohl bringen,
wenn sie entsprechend der Richtlinien realisiert wird, wie sie im Quran darge-
legt sind. Auf diese Tatsache weist der folgende Vers hin: 'Eine gute Handlung
und eine üble gleichen sich bestimmt nicht. Weise das Üble mit etwas
Besserem zurück, so wird derjenige, zwischen dem und dir Feindschaft
bestand, wie ein inniger Freund werden.' (Sure 41:34 - Fussilat).
Gott hat Nachsicht und Vergebungsbereitschaft im Quran durchwegs als
eine vorzügliche Eigenschaft beschrieben und im folgenden Vers hat Er die
erfreuliche Verheißung gegeben, dass dementsprechendes Verhalten belohnt
wird: 'Und die Vergeltung für eine üble Handlung ist ihresgleichen übel.
Doch wer Nachsicht übt und Schlichtung erstrebt, dessen Belohnung obliegt
Allah; Er liebt gewiss nicht die, die Unrecht begehen.' (Sure 42:40 - Asch-
Schura). In einem anderen Vers hat Er die Gläubigen so beschrieben: 'Die, die
sowohl im Wohlstand als auch in der Not spenden, ihren Ärger überwinden
und Nachsicht gegen die Menschen üben. Allah liebt die, die Gutes tun.'
(Sure 3:134 – Al-Imran). Allah offenbart im Quran, dass es ein tugendhaftes
Verhalten ist, jemanden zu verzeihen, selbst wenn er Unrecht begangen hat. Ein
Vers zu diesem Thema lautet:
... Und es wird nie enden, dass du auf Verrat ihrerseits stößt, von wenigen
Ausnahmen abgesehen. Doch sei nachsichtig gegen sie und vergib ihnen!
Gewiss liebt Allah die, die Gutes tun. (Sure 5:13 – al-Ma'ida)
All dies zeigt, dass die Moralität, die der Islam der Menschheit empfiehlt,
der Welt die Tugenden des Friedens, der Harmonie und Gerechtigkeit bringt.
Die Barbarei, die als Terrorismus bekannt ist und gegenwärtig die ganze Welt
so sehr beschäftigt, ist das Werk ignoranter und fanatischer Menschen, die der
Ethik des Quran vollständig entfremdet sind, und absolut nichts mit Religion
zu tun haben. Die Antwort zu diesen Individuen und Gruppen, die versuchen,
ihre Grausamkeiten unter dem Deckmantel der Religion zu vollbringen, ist die
wahre Moralität die der Quran lehrt. In anderen Worten, der Islam und die
Ethik des Quran sind die Erlösung vom Fluch des Terrorismus und nicht seine
Verfechter.
ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 39
... gewiss ist Allah den Menschen
freundlich und barmherzig gesinnt.
(Sure 2:143 – al-Baqara)
‘KRIEG’
IM QURAN
ntsprechend dem Quran stellt der Krieg eine
'unerwünschte Verpflichtung' dar, der unter strenger Einhaltung bestimmter huma-
nitärer und moralischer Maßregeln nachgegangen werden muss, und Krieg darf
nur dann geführt werden, wenn er absolut unvermeidlich ist.
In einem Vers wird erklärt, dass es die Ungläubigen sind, die Kriege
beginnen, u1nd dass Allah Kriege nicht befürwortet:
...So oft sie das Feuer des Kriegs anfachen, löscht Allah es. Und sie trachten
danach auf Erden Verderben zu stiften, doch Allah liebt die Unheilstifter
nicht. (Sure 5:64 – al-Ma'ida)
Im Falle eines Konfliktes müssen die Gläubigen
abwarten, bis die Kampfaktion notwendig
wird. Die Gläubigen dürfen
E
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 42
nur dann kämpfen, wenn die andere Seite angreift und sie keine andere
Alternative als den Krieg haben: 'Wenn sie jedoch ablassen, so ist Allah nach-
sichtig und barmherzig.' (Sure 2:192 – al-Baqara).
Eine genauere Betrachtung des Lebens des Propheten Muhammad eröff-
net, dass der Krieg ein Mittel war, auf das nur in unvermeidbaren Situationen
zum Zweck der Verteidigung zurückgegriffen wurde.
Der Quran wurde dem Propheten Muhammad über eine Zeitspanne von
23 Jahren offenbart. Während der ersten 13 Jahre dieser Periode lebten die
Muslime als Minderheit unter der heidnischen Gesellschaftsordnung in Mekka
und waren großer Unterdrückung ausgesetzt. Viele Muslime wurden belästigt,
misshandelt, gefoltert, und selbst ermordet und ihre Häuser und Besitztümer
wurden geplündert. Trotz dessen jedoch führten die Muslime ihr Leben, ohne
darauf durch irgendwelche Gewalttätigkeit zu reagieren und riefen die Heiden
stets zum friedlichen Zusammenleben auf.
Als sich die Ausschreitungen der Heiden bis zur Unerträglichkeit steiger-
ten, wanderten die Muslime nach der Stadt Jasrib aus, die später auf den
Namen Medina umbenannt werden sollte, wo sie ihre eigene
Gesellschaftsordnung in einer freieren und freundlicheren Umgebung errich-
ten konnten. Selbst als sie ihr eigenes politisches System errichtet hatten, ließ
dies sie nicht dazu hinreißen, Waffen gegen die aggressive Heiden von Mekka
aufzunehmen. Erst nach der folgenden Offenbarung befahl der Prophet seinen
Leuten, sich für den Krieg zu rüsten:
Ansicht des heutigen
Medina, der Stadt,
wohin der Prophet
Muhammad und die
Muslime auswander-
ten, und wo sie ihre
eigene Gesellschafts-
ordnung errichteten.
'KRIEG' IM QURAN ● 43
Den Kämpfern ist die Erlaubnis gegeben – weil ihnen Unrecht angetan
wurde – und Allah hat gewiss die Macht, ihnen zu helfen; jenen, die recht-
los aus ihren Wohnstätten vertrieben wurden, nur weil sie bekannten:
'Unser Herr ist Allah!'... (Sure 22:39, 40 – al-Hadsch)
Kurz gesagt, den Muslimen wurde deshalb erlaubt, Krieg zu führen, weil
sie unterdrückt und Gewalttätigkeiten ausgesetzt worden waren. Allah gab die
Erlaubnis für den Krieg zu Verteidigungszwecken. In anderen Versen werden
die Muslime vor unnötiger Provokation oder Gewaltanwendung gewarnt:
Und kämpft um Allahs Willen gegen die, die euch bekämpfen, doch begeht
keine Ausschreitungen; Allah liebt gewiss nicht die, die das Maß über-
schreiten. (Sure 2:190 – al-Baqara)
Nach der Offenbarung dieser Verse ereigneten sich Kriege zwischen den
Muslimen und heidnischen Arabern. Keiner dieser Kriege jedoch, wurde von
den Muslimen eingeleitet. Zudem errichtete der Prophet Muhammad eine
sichere und friedvolle soziale Umgebung für die Muslime sowie für die
Heiden, indem er den Friedenspakt von Hudaibija schloss, in dem den meisten
Forderungen der Heiden nachgegeben wurde. Wiederum waren es die Heiden,
die die Bedingungen der Vereinbarung verletzten und erneut Aggressionen
begingen. Durch die schnell anwachsenden Übertritte zum Islam musterten die
Muslime eine große Streitmacht gegen die heidnischen Araber an, doch der
Prophet Muhammad eroberte Mekka ohne Blutvergießen und übte äußerste
Nachsicht. Hätte er es gewollt, so hätte er Rache an den heidnischen Führern
der Stadt nehmen können, statt dessen krümmte er keinem von ihnen ein Haar,
verzieh ihnen und behandelte sie mit äußerster Toleranz. John Esposito, der im
Westen als ein Experte auf dem Gebiet des Islams gilt berichtete die Situation
in den folgenden Worten: 'Der Prohet vermied Rache und Plünderung nach seinem
Sieg und akzeptierte ein Abkommen, das seinen früheren Feinden Amnestie gewährte,
anstatt das Schwert gegen sie zu erheben.' 2
Heiden, die später aus freiem Willen zum Islam übertraten, könnten nicht
umhin, den edlen Charakter des Propheten zu bewundern.
Nicht nur während der Eroberung von Mekka, sondern auch im Verlauf
aller Schlachten und Eroberungen, die sich zu der Zeit des Propheten
Muhammad zutrugen, wurden die Rechte der Unschuldigen und Wehrlosen
sorgfältig gewahrt. Der Prophet erinnerte die Gläubigen oft an diese
Verpflichtung und wurde durch sein eigenes Verhalten ein Vorbild dem viele
folgten. In der Tat, er richtete die folgenden Worte an die Gläubigen, die an die
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 44
Front gingen: 'Haltet euch an die Religion Allahs, wenn ihr in den Krieg zieht. Tastet
niemals die Senioren, Frauen und Kinder an. Erleichtert ihnen stets ihre Lage und seid
freundlich zu ihnen. Allah liebt die, die aufrichtig sind.' 3
Der Gesandte Allahs leg-
te auch eindeutig die Verhaltensregeln fest, denen die Muslime folgen müssen,
selbst wenn sie mitten im Gefecht sind:
Tötet keine Kinder. Vermeidet es, Menschen anzutasten, die sich dem
Gottesdienst in Andachtsstätten widmen! Tötet niemals Frauen und Senioren.
Steckt weder Bäume in Brand noch fällt sie. Zerstört niemals Behausungen! 4
Die islamischen Grundsätze, die Allah im Quran niederlegte, erklären die-
se friedfertige und gemäßigte Politik des Propheten Muhammad. Allah befiehlt
den Gläubigen im Quran, Nicht-Muslime freundlich und gerecht zu behan-
deln:
Allah verwehrt euch nicht, denen, die euch weder um eueres Glaubens wil-
len bekämpft, noch euch aus eueren Häusern vertrieben haben, Güte und
'KRIEG' IM QURAN ● 45
Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen. Gewiss liebt Allah die Gerechten.
Allah verbietet euch jedoch, jene zu befreunden, die euch um des Glaubens
willen bekämpft und euch aus eueren Wohnstätten vertrieben und euere
Austreibung unterstützt haben... (Sure 60:8, 9 – al-Mumtahina)
Die obigen Verse umreißen das Verhalten, das Muslime Nicht-Muslimen
gegenüber annehmen sollten: Ein Muslim sollte alle Nicht-Muslime freundlich
behandeln, doch vermeiden, Freundschaft mit denen zu schließen, die dem
Islam feindselig gegenüberstehen. Wenn sich diese Feindseligkeit zu gewaltsa-
men Aggressionen gegen die Muslime ausweitet, d.h., wenn die Muslime
Die Kaaba, zu der jedes Jahr fast zwei
Millionen Muslime von den vier Enden
der Welt pilgern, ist ein Symbol des
Friedens und der Toleranz, welche in
der islamischen Lehre integriert sind.
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 46
bekriegt werden, sollten sie auf gerechte Weise reagieren, indem sie die huma-
nitären Dimensionen der Situation in Betracht ziehen. Alle Formen der
Barbarei, unnötige Gewalttaten und ungerechte Aggression sind verboten im
Islam. In einem anderen Vers warnt Allah die Muslime davor und ermahnt sie,
sich von ihrem Zorn gegen die Feinde nicht zu ungerechtem Handeln hin-
reißen zu lassen:
O ihr, die ihr glaubt, seid standhaft für Allah als Zeugen in Gerechtigkeit,
und lasst eure Abneigung gegen gewisse Leute euch nicht dazu hinreißen
Ungerechtigkeit zu begehen. Seid gerecht – es entspricht mehr der Furcht
Gottes. Seid euch Allahs Gegenwart bewusst. Allah ist es sicherlich
bekannt, was ihr tut. (Sure 5:8 – al-Ma'ida)
Die Bedeutung des Begriffs 'Dschihad'
Ein weiteres Konzept, das im Zusammenhang mit dem zur Diskussion ste-
hendem Thema einer Erklärung bedarf, ist 'Dschihad'.
Die wörtliche Bedeutung des Begriffs 'Dschihad' ist 'Kampf'. Das
Stammwort (dschahada) von dem er abgeleitet ist, bedeutet 'sich bemühen,
sich anstrengen. Daher bedeutet 'Dschihad zu unternehmen' im Islam,
'Anstrengungen zu machen; zu kämpfen'. Prophet Muhammad erklärte, dass
'der größte 'Dschihad' der Kampf des Menschen gegen sein eigenes niederes
Selbst ist'. Was hier mit 'niederem Selbst' gemeint ist, sind selbstsüchtige
Begierden und Ambitionen.
Von einem quranischen Gesichtspunkt kann das Wort 'Dschihad' auch
einen, auf intellektueller Ebene geführten Kampf bedeuten, der sich gegen die-
jenigen richtet, die Menschen unterdrücken, ungerecht behandeln, sie Folter
und Grausamkeiten aussetzen und ihnen ihre Menschenrechte verweigern. Der
Zweck dieses Kampfs ist Gerechtigkeit, Frieden und Gleichheit herbeizu-
führen,
Abgesehen von diesen ideologischen und geistigen Bedeutungen wird
auch Kampf im Sinn einer militärischen Expedition als 'Dschihad' bezeichnet.
Jedoch, wie oben bereits erklärt wurde, darf es sich dabei nur um einen Kampf
zu den Verteidigungszwecken handeln. Das Konzept des 'Dschihad' auf
Handlungen der Aggression gegen unschuldige Leute, d.h. Terror, anzuwen-
den, ist völlig ungerechtfertigt und eine gewaltige Verzerrung der wahren
Bedeutung des Ausdrucks.
'KRIEG' IM QURAN ● 47
Selbstmord ist verboten im Islam
Ein weiterer Punkt von Bedeutung, der unmittelbar nach den jüngsten
Terroranschlägen in den Vereinigten Staaten ins Blickfeld rückte, ist das
Phänomen der Selbstmordanschläge. Einige Leute, die offenbar falsch über den
Islam unterrichtet sind, haben völlig unzutreffende Erklärungen dahingehend
abgegeben, dass diese Religion des Friedens Selbstmordanschläge erlaubt,
wohingegen im Islam beides absolut verboten ist, sowohl sich selbst, als auch
andere Menschen zu töten. Mit den Worten '... und tötet euch nicht selbst...'
(Sure 4:29 – an-Nisa) hat Allah den Selbstmord zu einer Sünde erklärt. Im Islam
ist es – unberücksichtigt jeglicher Gründe – kategorisch verboten, sich selbst zu
töten.
Eines der
Hauptziele der ter-
roristischen
Bombenanschläge,
Brandstiftungen
und anderer solcher
abscheulichen
Handlungen ist,
Furcht, Besorgnis,
Unsicherheit und
Panik unter den
Menschen zu verur-
sachen.
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 48
Der Prophet erklärte den Selbstmord als eine Sünde. Gemäß einer Über-
lieferung von Abu Huraira, erklärte er, dass jeder, der sich selbst das Leben
nimmt in die Hölle käme, wo er in aller Ewigkeit lebt.5
Wie aus diesem klar hervorgeht, stellt Selbstmord, und folglich auch
Selbstmordanschläge, die den Tod von Tausenden unschuldiger Menschen ver-
ursachen, eine krasse Verletzung der islamischen Moralität dar. Allah erklärt
im Quran, dass es eine Sünde ist, sein eigenes Leben zu beenden, daher ist es
ganz und gar unmöglich für jemanden, der an Allah glaubt und behauptet, sich
an den Quran zu halten, so etwas zu tun. Nur Menschen, die eine sehr irrige
Vorstellung von der Religion haben, die keine Ahnung von der wahren Ethik
des Qurans haben, die ihren Verstand und ihr Gewissen vergewaltigen, die von
atheistischen Ideologien beeinflusst sind oder die durch Gehirnwäsche mit der
Leidenschaft des Hasses und der Rache angesteckt wurden, können derartige
Handlungen vollziehen. Jeder andere Mensch muss solchen Taten verabscheuen.
Barmherzigkeit, Toleranz und Menschlichkeit in der
Geschichte des Islams
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die islamische politische
Doktrin, d.h. Verhaltensregeln und politische Führungsprinzipien im Islam,
äußerst gemäßigt und friedfertig ist. Diese Tatsache wird von vielen nicht-mus-
limischen Historikern und Theologen bestätigt, zu denen die britische
...und
tötet euch nicht selbst.
Gewiss ist Allah euch überaus
barmherzig geneigt.
(Sure 4:29 – an-Nisa)
'KRIEG' IM QURAN ● 49
Historikerin, Karen Armstrong zählt, die eine ehemalige Nonne und Expertin
auf dem Gebiet der Geschichte des Mittleren Ostens ist. In ihrem Buch Holy
War [Der heilige Krieg], in dem sie die Geschichte der drei monotheistischen
Religionen untersucht, kommentiert sie folgendes:
... Das Wort 'Islam' leitet sich vom gleichen arabischen Wortstamm ab, wie das
Wort 'Frieden' und der Quran verurteilt den Krieg als eine abnormale
Situation, die nicht dem Willen Gottes entspricht... der Islam rechtfertigt
einen total aggressiven Krieg mit dem Ziel der Vernichtung des Feinds nicht...
der Islam erkennt die Unvermeidbarkeit des Kriegs an, und akzeptiert ihn
manchmal als eine positive Pflicht um Unterdrückung und Leiden zu beseiti-
gen. Der Quran fordert, dass der Krieg begrenzt ist und so weit wie möglich
in einer humanitären Weise geführt wird. Muhammad musste nicht nur
gegen die Mekkaner kämpfen, sondern auch gegen die jüdischen Stämme in
der Gegend und gegen christliche Stämme in Syrien, die im Bündnis mit den
Juden eine Offensive gegen ihn planten. Dies jedoch veranlasste Muhammad
nicht 'Die Leute der Schrift' (Juden und Christen) zu verurteilen. Seine
Muslime waren gezwungen sich zu verteidigen, doch sie führten nicht einen
'Heiligen Krieg' gegen die Religion ihrer Feinde. Als Muhammad eine musli-
mische Armee unter der Führung seines freigesetzten Sklaven Zaid gegen die
Christen sandte, gebot er ihnen, für die Sache Allahs tapfer, jedoch huma-
nitär zu kämpfen. Sie durften weder Geistliche, Mönche und Nonnen, noch
schwache und hilflose Menschen behelligen, die nicht imstande waren zu
kämpfen. Es durfte kein Massaker von Zivilisten stattfinden, noch sollten
sie einen einzigen Baum fällen oder irgendein Gebäude abreißen.6
Nach dem Tod des Propheten achteten auch die Kalifen, die nach ihm
regierten, äußerst sorgfältig darauf, dass der Gerechtigkeit genüge getan wur-
de. In eroberten Ländern konnten die Einheimischen sowie die
Neuankömmlinge ihr Leben in Frieden und Sicherheit führen. Abu Bakr, der
erste Kalif, verlangte von seinen Leuten gerechtes und tolerantes Verhalten in
der Verwaltung dieser Länder, entsprechend den Werten des Quran. Vor dem
ersten syrischen Feldzug gab Abu Bakr seiner Armee den folgenden Befehl:
Haltet ein, ihr Leute, ich gebe euch 10 Regeln, die ihr euch zu Herzen nehmen
müsst: Übt keinen Verrat aus und weicht nicht vom rechten Weg ab. Verletzt
und tötet keine Kinder, Greise und Frauen. Zerstört und versengt keine
Dattelpalmen, und fällt keine anderen Obstbäume. Tötet kein Vieh oder
Kamele, es sei denn zu eurem Verzehr. Ihr werdet auf Menschen stoßen, die
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 50
ihr Leben dem klösterlichen Dienst gewidmet haben; belasst sie in dem, dem
sie sich gewidmet haben. Ihr werdet ebenfalls auf Menschen stoßen, die euch
allerlei Mahlzeiten anbieten werden. Ihr mögt davon essen, doch vergesst
nicht, den Namen Allahs darüber auszusprechen.7
Omar Ibn Al Chattab, der nach Abu Bakr folgte, ist berühmt für seine
Gerechtigkeit und die Verträge, die er mit den Einheimischen der eroberten
Gebiete schloss. Jeder dieser Verträge erwies sich als ein exemplarisches
Vorbild an Toleranz und Gerechtigkeit. In seiner Schutzdeklaration, z.B., für die
Christen in Jerusalem und Lot, gewährleistete er, dass keine Kirchen zerstört
würden, und dass die Muslime in den Kirchen keine Gebetsversammlungen
abhalten würden. Den Christen in Bethlehem gewährte Omar die gleichen
Bedingungen. Während der Eroberung von Medain garantierte die
Schutzdeklaration, die dem nestorianischen Patriarchen Iso'jahb III. (647-658 n.
Chr.) gegeben wurde wiederum, dass die Kirchen nicht zerstört würden, und
dass keines seiner Gebäude in eine Behausung für Muslime oder eine Moschee
umgewandelt würde. Der Brief, den der Patriarch nach der Eroberung an den
Bischof von Fars (Persien) schrieb, ist äußerst bedeutsam indem er in den
Worten eines Christen die Toleranz und Barmherzigkeit der muslimischen
Eroberer gegenüber den Leuten der Schrift bezeugt:
Die Araber, denen Gott in dieser Zeit die Regierung der Welt übergeben hat.....
verfolgen die christliche Religion nicht. In der Tat, sie begünstigen sie, respek-
tieren unsere Geistlichen und die Heiligen Gottes und erweisen den Kirchen
und Klöstern Begünstigungen.8
Diese von Omar gewährten Konzessionen, enthüllen die Tiefe der
Toleranz, die Allah dem Menschen im Quran anbefohlen hat, in seinem
Charakter zu verinnerlichen. Die Schutzdeklaration lautete etwa folgender-
maßen:
Diese Schutzgarantie wird gewährt, um Leben, Besitz und Religion, einsch-
ließlich Kirchen und Synagogen, aller Personen der Gemeinschaften zu schüt-
zen, die innerhalb der verwalteten Gebiete ansässig sind, ungeachtet ihrer
Verhältnisse und Verdienste. Keine Andachts- und Wohnstätten dürfen
beschädigt, und nichts darf von ihnen entwendet werden, und niemandem
darf irgend ein Schaden zugefügt werden. Die Ausführung der in diesem
Dokument niedergelegten Bedingungen, entsprechen den Geboten und
Zusagen Allahs und Seiner Gesandten, und werden von den Kalifen und
Muslimen garantiert. 9
'KRIEG' IM QURAN ● 51
In Jerusalem und seiner
Umgegend, das lange
Zeit unter der
Herrschaft der Muslime
war, werden Frieden
und Toleranz heutzuta-
ge von Unterdrückung
und bewaffnetem
Konflikt verdrängt.
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 52
All dies sind bedeutende Beispiele dafür, wie die wahrhaft Gläubigen ihr
Verständnis der Gerechtigkeit und Toleranz realisieren. In einem Vers befiehlt
Allah:
Sicherlich gebietet euch Allah das, was euch in Treuhand anvertraut wurde,
an seine Besitzer zurückzugeben, und wenn ihr zwischen den Menschen
schiedssprecht, mit Gerechtigkeit zu richten. Gewiss ist es eine Gunst
Allahs, euch dazu zu ermahnen! Zweifellos hört Allah alles und sieht alles.
(Sure 4:58 – an-Nisa)
Canon Tyler, ein Missionsleiter der anglikanischen Kirche, erwähnt die
Schönheit der islamischen Ethik in einer seiner Reden in diesen Worten:
Er (der Islam) brachte die grundlegenden Dogmen der Religion - die Einheit
und Größe Gottes, dass Er barmherzig und gerecht ist, dass Er Gehorsam
Seinem Willen gegenüber sowie Ergebenheit und Glauben fordert. Er (der
Islam) erklärte die Verantwortlichkeit des Menschen, ein Leben nach dem Tod,
einen Tag des Gerichts, und strenge Vergeltung, der die Übeltäter anheimfal-
len werden; er verordnete die Pflichten des Gebets, der Wohlfahrtsspende,
des Fastens und der Großmut. Es schaffte die künstlichen Tugenden, die reli-
giösen Betrüge und Torheiten, die pervertierten moralischen Gefühle und die
verbalen Spitzfindigkeiten der theologischen Debatte ab… er gab dem
Sklaven Hoffnung, der Menschheit Brüderlichkeit und den grundlegenden
Tatsachen der menschlichen Natur Anerkennung.10
Die falsche Behauptung, dass die Menschen in den eroberten Ländern
unter Drohung zum Islam übergetreten sind, wurde auch von westlichen
Forschern widerlegt und die gerechte und tolerante Einstellung der Muslime
bestätigt. L. Browne, ein westlicher Forscher, erläutert diese Situation in den
folgenden Worten:
Diese wohlbekannten Tatsachen berauben übrigens die, im christlichen
Schrifttum so weitverbreiteten Gerüchte, dass die Muslime, wohin sie auch
gelangten, die Menschen mit dem Schwert an der Kehle zwangen, den Islam
anzunehmen, jeglicher Substanz...11
In seinem Buch The Prospects of Islam [Aussichten des Islams] erklärt
Browne weiter, dass das wahre Motiv hinter den Eroberungen der Muslime die
Bruderschaft des Islams war. Die überwiegende Mehrheit der muslimischen
Herrscher, die die muslimischen Länder im Lauf der Geschichte verwalteten,
behandelten die Mitglieder anderer Religionen weiterhin mit äußerster
Toleranz und Respekt. Innerhalb der Grenzen aller islamischen Staaten lebten
'KRIEG' IM QURAN ● 53
Juden und Christen in Sicherheit und genossen volle Freiheit.
John L. Esposito, Professor für Religionswissenschaften und internationa-
le Beziehungen an der Georgetown Universität, schildert, welch ungeheure
Toleranz den Juden und Christen widerfuhr, die in Ländern lebten, welche
unter muslimische Verwaltung gerieten:
Die muslimischen Armeen erweisen sich als bemerkenswerte Eroberer und
erfolgreiche Herrscher; sie waren eher Erbauer als Zerstörer. Sie ersetzten die
einheimischen Herrscher und Armeen der eroberten Länder, doch erhielten
einen Großteil des Regierungs- und Verwaltungapparats und der Kultur auf-
recht. Für viele in den eroberten Gebieten war es nichts weiter als eine
Ablösung der Herren, ein Wechsel, der der Bevölkerung Frieden brachte, die
durch Verluste an Leben und schwere Besteuerung aus den langen Jahren der
byzantinisch-persischen Kriege demoralisiert und unzufrieden geworden
war. Örtliche Gemeinden waren frei in internen und häuslichen
Angelegenheiten in ihrer eigenen Lebensweise fortzufahren. In vieler Hinsicht
fanden die örtlichen Bevölkerungen die muslimische Herrschaft flexibler und
toleranter als die von Byzanz und Persien. Religiöse Gemeinschaften waren
frei, ihren Glauben auszuüben - sie konnten ihren Riten und Gesetzen folgen
und ihre geistlichen Häupter konnten ihre Autorität in sozialen Bereichen wie
Heirat, Ehescheidung und Erbschaft beibehalten. Als Gegenleistung wurde
Viele der Kreuzfahrer waren über die gerechte, tole-
rante und barmherzige Haltung überrascht, welche
die Muslimen selbst auf dem Schlachtfeld an den
Tag legten. Später brachten sie ihre Bewunderung in
ihren Memoiren öffentlich zum Ausdruck. In der obi-
gen Abbildung ist die Einleitung des zweiten
Kreuzzugs durch Louis VII zu sehen.
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 54
ihnen eine Anerkennungssteuer (dschizija) auferlegt, die sie zu muslimischer
Beschützung gegen äußere Angriffe berechtigte, wobei sie vom Militärdienst
befreit waren. Sie wurden daher 'die Geschützten' (dhimmmi) benannt. In der
Praxis bedeutete dies oftmals niedrigere Steuern, größere örtliche Autonomie,
Regierung durch andere Semiten zu denen nähere linguistische und kulturel-
le Verbundenheit bestand, als zu der hellenisierten gräko-romanischen Elite
von Byzanz, sowie größere Religionsfreiheit für Juden und einheimische
Christen. Die meisten christlichen Sekten, wie die Nestorianer, die
Monophysiten, Jakobiner und Kopten, waren als Heretiker und Schismatiker
von der orthodoxen Kirche verfolgt worden. Aus diesem Grund halfen einige
jüdische und christliche Gemeinden den einmarschierenden Armeen, weil sie
diese als weniger unterdrückerisch als ihre imperialen Herrn betrachten. In
vieler Hinsicht brachten die Eroberungen den besetzten Gebieten einen 'Pax
Islamica'.12
Ein anderer 'Pax Islamica', den der Islam brachte, betraf die Frauen, einen
Teil der Gesellschaft, der in den vor-islamischen Zeiten ungeheuerlich mis-
shandelt worden war. Professor Bernard Lewis, der als einer der größten west-
lichen Experten auf dem Gebiet des Mittleren Ostens bekannt ist, gibt den fol-
genden Kommentar:
Im allgemeinen brachte der Anbruch des Islams eine enorme Verbesserung
der Stellung der Frauen in altem Arabien mit sich, indem er ihnen Eigentum
und einige andere Rechte zugestand, und ihnen einen gewissen Schutz gegen
schlechte Behandlung durch ihre Gatten oder Herren gab. Das Töten weibli-
cher Neugeborener, das als heidnisches Brauchtum in Arabien akzeptabel
gewesen war, wurde vom Islam verboten.13
Auch die Herrschaften der Seldschuken und des Osmanischen Reiches
waren von der gerechten und toleranten Einstellung des Islams geprägt. In sei-
nem Buch The Spread of Islam in the World [Die weltweite Ausbreitung des Islam]
erklärt der britische Forscher Sir Thomas Arnold, die Bereitwilligkeit der
Christen, sich aufgrund dieser Haltung unter die seldschukische Herrschaft zu
fügen:
Eben dieses Gefühl der Sicherheit des religiösen Lebens unter muslimischer
Herrschaft bewog viele der Christen in Kleinasien (Anatolien) die seldschuki-
schen Türken als Befreier willkommen zu heißen... Während der Herrschaft
von Michail VIII (1261-1282) wurden die Türken oft von den Einwohnern der
kleinen Städten im Inneren Kleinasiens eingeladen, diese zu besetzen, indem
'KRIEG' IM QURAN ● 55
sie sich erhofften, dadurch der Tyrannei des byzantinischen Reiches entrinnen
zu können; sowohl Reiche wie Arme wanderten in die türkischen
Herrschaftsgebiete aus.14
Melikschah, der Herrscher des islamischen seldschukischen Reichs
während dieses im Zenith seiner Macht stand, behandelte die Menschen in den
eroberten Gebieten mit großer Toleranz und Barmherzigkeit und verblieb
somit mit Respekt und Liebe in ihrem Gedenken. Viele objektive Historiker
weisen in ihren Arbeiten auf Melikschahs Gerechtigkeit und Toleranz hin.
Seine Großmut gewann ihm die Liebe der Juden und Christen. Aus diesem
Grund unterwarfen sich viele Städte aus freiem Willen Melikschahs Herrschaft,
was beispiellos in der Geschichte ist. Sir Thomas Arnold erwähnt auch Odo de
Diogilo, einen Mönch des St. Denis Ordens, der als der persönliche Seelsorger
von Louis VII am zweiten Kreuzzug teilnahm, und in seinen Memoiren auf die
Gerechtigkeit hinwies, die von den Muslimen geübt wurde, ohne Ansehen der
Die letzte muslimische Herrschaft in Spanien ging im Jahr 1492 zu Ende, als
Granada von der Armee König Ferdinands und der Königin Isabella erobert
wurde. Die obige Abbildung zeigt die Kapitulation der Stadt.
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 56
Religionszugehörigkeit der Untertanen. Auf der Grundlage der sehr bildlichen
Ausführungen von Odo de Diogilo, schrieb Sir Thomas Arnold folgendes:
Die Situation der Überlebenden wäre völlig hoffnungslos gewesen, hätte nicht
der Anblick ihres Elendes die Herzen der Mohammedaner zu Mitleid bewo-
gen. Sie pflegten die Kranken und erleichterten das Los der Armen und
Hungernden mit großmütiger Freundlichkeit. Einige kauften sogar das fran-
zösische Geld, welches die Griechen den Pilgern durch Zwang oder Tücke
abgenommen hatten, und verteilten es großzügig unter den Notdürftigen. Der
Kontrast zwischen der freundlichen Behandlung, welche die Pilger von den
Ungläubigen empfingen und der Grausamkeit ihrer Mitchristen, der
Griechen, die ihnen Zwangsarbeit auferlegten, sie schlugen und des Wenigen,
das sie noch hatten, beraubten, war so groß, dass viele von ihnen freiwillig
den Glauben ihrer Befreier annahmen. In den Worten des alten Chronikers
(Odo de Diogilo): 'Indem sie ihre Glaubensbrüder verließen, die so grausam
zu ihnen gewesen waren, fanden sie Sicherheit bei den Ungläubigen, die
ihnen Barmherzigkeit entgegenbrachten, und, wie wir hörten, schlossen sich
mehr als dreitausend den Türken an, als diese abzogen.' 15
Diese Erklärungen der Historiker bestätigen, dass die muslimischen
Herrscher, die die wahre Moralität des Islams verinnerlicht hatten, immer mit
Toleranz, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit regierten. Ebenso ist die
Geschichte des Osmanischen Reiches, dessen Herrschaft sich jahrhundertelang
über Länder in drei Erdteilen erstreckte, reich an Beispielen der Toleranz.
Die Art und Weise, wie die Juden sich zur Zeit von Sultan Beyazid II in den
osmanischen Ländern niedergelassen haben, nachdem sie Massakern und
Verbannung in den katholischen Königreichen von Spanien und Portugal aus-
gesetzt worden waren, ist ein treffliches Beispiel der Toleranz, die die islami-
sche Moralität mit sich bringt. Die katholischen Monarchen, die zu jener Zeit
über große Teile Spanien herrschten, unterdrückten die Juden, die zuvor in
Frieden unter muslimischen Herrschaft in Andalusien gelebt hatten. Während
die Muslime, Christen und Juden in Andalusien in Frieden miteinander leben
konnten, versuchten die katholischen Monarchen, dem ganzen Land den
christlichen Glauben aufzuzwingen, wobei sie den Muslimen den Krieg erklär-
ten und die Juden unterdrückten. Als Folge wurde 1492 der letzte muslimische
Herrscher in der südspanischen Provinz von Granada beseitigt. Die Muslime
fielen einem schrecklichen Gemetzel zum Opfer, und Juden, die ablehnten, ihre
Religion zu ändern, wurden in die Verbannung geschickt.
'KRIEG' IM QURAN ● 57
Ein Teil dieser heimatlosen Juden suchte Zuflucht im osmanischen Reich,
und der Staat gewährte ihnen diese. Die osmanische Flotte unter dem Befehl
von Kemal Reis brachte die verbannten Juden, und die wenigen Muslime, die
das Gemetzel überlebt hatten, ins Land der Osmanen.
Sultan Beyazid II, der als ein gottesfürchtiger Herrscher in die Geschichte
eingegangen ist, siedelte diese, zu Unrecht aus Spanien vertrieben Juden im
Frühjahr 1492, in bestimmten Teilen seines Reiches, um Edirne und das heute
in Griechenland gelegene Thessaloniki herum an. Die meisten der 25000 heute
in der Türkei lebenden türkischen Juden sind die Nachkommen jener spani-
schen Juden. Sie haben ihre Religion und Bräuche, die sie vor 500 Jahren von
Spanien mitgebracht haben, den Lebensbedingungen in der Türkei angepasst,
und leben dort weiterhin in unbehelligtem Komfort, wobei sie ihre eigenen
Schulen, Krankenhäuser, Altersheime, kulturellen Vereinigungen und
Zeitungen unterhalten. In der gleichen Weise, wie sie als Händler und
Geschäftsleute tätig sind, sind sie auch in zahlreichen anderen Berufen, von
technischen Fachgebieten bis zur Werbung beschäftigt, wobei sich in zuneh-
mendem Maße intellektuelle Kreise herausbilden. Während jüdische
Gemeinschaften in vielen Ländern in Europa seit Jahrhunderten in ständiger
Furcht vor antisemitischen rassistischen Ausschreitungen leben, haben sie in
Sultan Beyazid II war ein frommer Muslim. Er
nahm die Juden, die der spanischen Verfolgung
entflohen waren großmütig auf und gewährte
ihnen absolute Religionsfreiheit.
DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 58
der Türkei in Frieden und Sicherheit gelebt. Dieses Beispiel alleine genügt, die
Toleranz und das Verständnis der Gerechtigkeit zu demonstrieren, die der
Islam mit sich bringt.
Die Barmherzigkeit und Toleranz, die von Sultan Beyazid II praktiziert
wurden, treffen auf alle osmanischen Sultane zu. Als Sultan Mehmet der
Eroberer Konstantinopel einnahm, erlaubte er den Christen und Juden, dort in
Freiheit zu leben. André Miquel, der für seine wertvollen Beiträge bekannt ist,
die er über die Welt des Islams geschrieben hat und in denen er die gerechten
und toleranten Praktiken der Muslime hervorhebt, erklärte folgendes:
Die christlichen Gemeinden lebten unter einer sehr gut verwalteten
Regierung, wie sie sie während der byzantinischen und lateinischen Epochen
nicht vorfanden. Sie waren nie einer systematischen Unterdrückung ausge-
setzt. Im Gegenteil war das Reich und insbesonders Istanbul ein Zufluchtsort
für die spanischen Juden geworden, die misshandelt worden waren. Niemals
Die Eroberung von Istanbul durch Sultan Mehmet, den Eroberer, bedeutete Freiheit
für die Juden und heterodoxen Christen, die jahrhundertelang der Unterdrückung der
römischen und byzantinischen Herrscher ausgesetzt gewesen waren.
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  • 1.
  • 2.
  • 3.
  • 4. AN DEN LESER Alle von Harun Yahya verfassten Bücher, behandeln lebenswichtige Tatsachen, die die Weltansicht des Lesers vollkommen verändern können. In den Büchern über die Natur und die Lebewesen werden klare Beweise vorgebracht, die die Behauptungen der materialisti- schen Philosophie völlig widerlegen. Die Bücher die Inhalte aus dem Quran behandeln, beinhalten wichtige Darstellungen qur'anischer Verse von zeitloser Gültigkeit. Es wird über die wahre, auf der Religion gegründete Moral und über den Verfall des Charakters von Menschen berichtet, die sich von der Religion abgewandt haben. Der Grund dafür, dass in all diesen Arbeiten die Widerlegung der Evolutionstheorie so stark betont ist, liegt darin, dass diese Theorie eine Grundlage für jede, gegen die Religion gerichtete Philosophie darstellt. Der Darwinismus, der die Schöpfung und damit die Existenz Allahs ablehnt, hat seit 140 Jahren viele Menschen ihres Glaubens beraubt oder sie in Zweifel gestürzt. Aus diesem Grund ist es eine wichtige Aufgabe, die Widerlegung der Theorie zu veröffentlichen. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass dem Leser diese grundle- gende Erkenntnis eröffnet wird. Da manche Leser vielleicht nur die Gelegenheit haben eines der Bücher zu lesen, wurde beschlossen, in allen Büchern Harun Yahyas ein Kapitel diesem Thema zu widmen, wenn auch nur als kurze Zusammenfassung. Die Behandlung der Themen in diesen Büchern wurde niemals mit philosophischen Ansichten oder persönlichen Meinungen vermengt. Sie basieren auf konkreten wissen- schaftlichen und technischen Informationen oder den Aussagen des Qurans. Jedes Buch ist das Resultat ernsthafter Nachforschung, Beobachtung und Analyse. Diese Bücher wurden nicht mit der Absicht eines finanziellen Gewinns geschrieben oder verlegt. Es handelt sich ausschließlich um einen Dienst an die Menschheit, und der Leser sollte sich dieser Tatsache bei der Auswahl und Bewertung der Bücher Harun Yahyas bewusst sein. In allen Büchern des Autors werden die Fragen, die sich auf den Glauben beziehen, auf der Grundlage der qur'anischen Inhalte erklärt und die Menschen dazu ermutigt, Allahs Wort zu lernen und ihm entsprechend zu leben. Alle Themen, die Allahs Offenbarung selbst betreffen, werden in einer Weise erklärt, dass sie im Verständnis des Lesers keine Zweifel oder unbeantworteten Fragen hinterlassen. Die aufrichtige, direkte und fließende Darstellungsweise erleichtert das Verständnis der besprochenen Themen und ermöglicht es damit, die Bücher in einem Zug zu lesen. Harun Yahyas Bücher sprechen Menschen jeden Alters und jeder sozialen Zugehörigkeit an. Sie sind nicht auf bestimmte Sprachen, Nationalitäten oder Rassen abgestimmt, sondern tragen vielmehr zur Überwindung der Unterschiede verschiedener sozialer Gruppen bei. Selbst Personen, die Religion und Glauben streng ablehnen, können die hier vorgebrachten Tatsachen nicht abstreiten und deren Wahrheitsgehalt nicht leugnen. Jemand der diese Bücher mit Interesse und Hingabe liest, kann in sehr kurzer Zeit ein tiefes Verständnis der existentiellen Realitäten gewinnen. Die Bücher von Harun Yahya können individuell oder in Gruppen gelesen werden; es wird empfohlen, sie in Gruppen zu lesen, da dies den Gedanken- und Erfahrungsaustausch för- dert. Sie erweisen anderen einen großen Dienst, wenn Sie die Bücher anderen zugänglich machen und Lesetermine bekanntgeben. Alle Bücher des Schriftstellers zeichnen sich durch ihre Überzeugungskraft aus. Wenn Sie anderen Menschen Ihre Religion vermitteln wollen, finden Sie ein wirkungsvolles Hilfsmittel darin, sie zum Lesen dieser Bücher zu ermutigen.
  • 5. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS Und Allah lädt zur Wohnstätte des Friedens ein und leitet, wen Er will, zu einem geraden Weg. (Sure 10:25 - Yunus) HARUN YAHYA Mai, 2002
  • 6. D E R A U T O R Harun Yahya ist ein Pseudonym, das von Herrn Adnan Oktar verwendet wird. Adnan Oktar wurde 1956 in Ankara geboren und ist ein bekannter türkischer Intellektueller. Oktar begann seinen intellektuellen Kampf im Jahre 1979 während seiner Ausbildung an der Kunstakademie der Universität Mimar Sinan. Dort begann er sich vollkommen moralischen und, ihm heiligen Werten zu wid- men, an denen er bis heute festgehalten hat und die er auch anderen Menschen zu vermitteln versucht. Während seiner Universitätsjahre erforschte er ausführlich die vorherrschenden materialistischen Philosophien und Ideologien, und erwarb sich mehr Kenntnisse als ihre Verfechter. Auf der Grundlage die- ses Wissens hat er verschiedene Bücher über den Irrtum der Evolutionstheorie geschrieben. Seine intellek- tuelle Bemühung gegen den Darwinismus und Materialismus wurde zu einem weltweiten Phänomen. In ihrer Ausgabe vom 22. April 2000 bezeichnet die Zeitschrift New Scientist Herrn Oktar als "internationalen Held", weil er den Irrtum der Evolutionstheorie aufgedeckt und die Schöpfungsrealität dargelegt hat. Der Autor hat darüber hinaus verschiedene Arbeiten über den zionistischen Rassismus und die Freimaurerei und ihre negativen Auswirkungen auf die Weltgeschichte und -politik veröffentlicht. Oktar hat inzwischen mehr als Hundert Bücher geschrieben, die die Moral des Quran und Fragen des Glaubens behandeln. Das Pseudonym des Autors besteht aus den Namen 'Harun (Aaron)' und 'Yahya (Johannes)' im geschätzten Andenken der zwei Propheten, die gegen den Unglauben kämpften. Seine Arbeiten umfassen; 'Die Lösung: Die Moral des Quran', 'Die "geheime Hand" in Bosnien', 'Hinter den Kulissen des Terrorismus', 'Der Winter des Islams und Sein erwarteter Frühling', 'Der Kommunismus liegt im Hinterhalt', 'Die blutige Ideologie des Darwinismus: Der Faschismus', 'Der Islam verflucht den Terror', 'Das Unheil, das der Darwinismus der Menschheit gebracht hat', 'Der Evolutionsschwindel', 'Artikel 1-2-3', 'Man erkennt Allah mit dem Verstand', 'Eine Waffe des Satans: Die Romantik', 'Wahrheiten 1-2', 'Die westliche Welt wendet sich Allah zu', 'Untergegangene Völker', 'Der Prophet Moses', 'Der Prophet Joseph', 'Der Prophet Salomo', 'Das goldene Zeitalter', 'Die letzte Zeit der Welt und das Vorzeichen Ad-dab- be', 'Anzeichen für das Ende der Welt in der Sure al-Kahf', 'Allahs farbenprächtiges Kunstwerk', 'Die Pracht ist überall', 'Die Wahrheit über das irdische Leben', 'Die Geständnisse der Evolutionisten', 'Klare Antworten an die Evolutionisten', 'Die dunkle Magie des Darwinismus', 'Die Religion des Darwinismus', 'Der Niedergang der Evolutionstheorie in 20 Fragen', 'Materie - der andere Name für Illusion', 'Der Quran zeigt der Wissenschaft den Weg', 'Der wahre Ursprung des Lebens', 'Der Quran widerlegt den Darwinismus', 'Die Schöpfung des Universums', 'Die Wunder des Quran', 'Das Bewusstsein in der Zelle', 'Die Kette der Wunder', 'Das Design in der Natur', 'Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren', 'Die Ewigkeit hat bereits begonnen', 'Das Ende des Darwinismus', 'Tiefes Nachsinnen', 'Der kleine Mann im Turm', 'Zeitlosigkeit und die Tatsache des Schicksals', 'Die Wahrheit wissen', 'Verleugne dein Wissen nicht', 'Die Geheimnisse der DNS', 'Das Wunder des Atoms', 'Das Wunder der Zelle', 'Das Wunder des Immunsystems', 'Das Wunder des Auges', 'Das Wunder der Schöpfung in den Pflanzen', 'Das Wunder der Spinne', 'Das Wunder der Ameise', 'Das Wunder der Stechmücke', 'Das Wunder der Honigbiene', 'Das Wunder des Samens', 'Das Wunder der Termite', 'Das grüne Wunder: Die Photosynthese', 'Das Wunder der Hormone', 'Das Wunder des Menschen', 'Das Wunder der Schöpfung des Menschen', 'Das Wunder der Proteine'. Die Kinderbücher des Autors sind; 'Kinder: Darwin hat die Unwahrheit gesagt!', 'Die Welt der Tiere', 'Die Pracht am Himmel', 'Die Welt unserer kleinen Freunde: Die Ameisen', 'Die Honigbienen, die perfekte Waben bauen', 'Geschickte Erbauer von Staudämmen: Die Biber', 'Das ist unsere Religion'. Zu den von ihm veröffentlichten Broschüren gehören; 'Das Geheimnis des Atoms', 'Der Niedergang der Evolutionstheorie: Die Realität der Schöpfung', 'Der Untergang des Materialismus', 'Das Ende des Materialismus', 'Der Irrtum der Evolutionisten 1', 'Der Irrtum der Evolutionisten 2', 'Der mikrobiologische Niedergang der Evolution', 'Die Realität der Schöpfung', 'Der größte Betrug in der Geschichte der Wissenschaft: Der Darwinismus'. Andere Arbeiten des Autors über Themen des Qurans umfassen: 'Die Namen Allahs', 'Gottesfurcht vor Allah', 'Charakter der Menschen in der Dschahiliya-Gesellschaft', 'Die Dschahiliya-Gesellschaft verlassen', 'Die Religion der Ignoranten', 'Hingabe an Allah', 'Die wahre Heimat der Gläubigen: Das Paradies', 'Einige Geheimnisse des Quran', 'Die Unvernunft der Gottlosigkeit', 'Der Alptraum des Unglaubens', 'Haben Sie schon einmal über die Wahrheit nachgedacht?', 'Der Prophet Jesus wird kommen', 'Glaube leicht verständ- lich gemacht 1-2-3', 'Vergessene Verordnungen des Qurans', 'Der reife Glaube', 'Hidschrah – Auswanderung
  • 7. auf der Suche nach Allahs Wohlgefallen', 'Kenntnis des Qurans', 'Allgemeine Informationen aus dem Quran', 'Die Verkündigung und Diskussion im Quran', 'Die Barmherzigkeit der Gläubigen', 'Die Ethik des Quran', 'Der Islam: Die Religion der Erleichterungen', 'Das Gebet im Quran', 'Bist du ein Opfer des Selbstbetrugs?', 'Das Quran-Verzeichnis', 'Der Charakter der Heuchelei im Quran', 'Ein Bouquet der Schönheiten Allahs 1-2-3-4', 'Die Grundbegriffe des Quran', 'Die Wichtigkeit des Gewissens im Quran', 'Antworten aus dem Quran', 'Die Geheimnisse des Heuchlers', 'Die Auferstehung', 'Die Wichtigkeit der Geduld im Quran', 'Die Schönheiten des Lebens, die der Quran bietet', Tod - Auferstehung - Hölle', 'Der Kampf der Gesandten Gottes', 'Niemals vergessen', 'Die Arroganz Satans', 'Der Reue vorbauen', 'Die Worte der Gesandten Gottes', 'Der Erzfeind des Menschen: Satan', 'Die größte Verleumdung: Götzendienst', 'Das Geheimnis der Prüfung', 'Wahrer Intellekt im Sinne des Qurans', 'Im Kampf gegen den von Gottlosigkeit hervorgerufenen Sittenverfall: Die Allianz der Tugendhaften', 'Der Kampf gegen die "Religion" der Religionslosigkeit', 'Die Schulung Yusufs', 'Wie interpretiert der Unkluge den Quran?', 'Der Mut der Gläubigen', 'Enthusiasmus und Emotion im Quran', 'Die Wichtigkeit einem guten Rat zu folgen', 'Die Geschichte der Verleumdung gegen die Muslime', 'Gerechtigkeit und Toleranz im Quran', 'Die Verderblichkeit des Spottens', 'Guten Muts sein im Quran', 'Die, die nicht auf den Quran hören', 'Gedankenlosigkeit eine heimtückische Gefahr', 'Loyalität im Quran', 'Die Glaubensprinzipien des Islam'. So werden denn auch die Werke Harun Yahyas in vielen Ländern der Welt, von Indien bis Amerika, von England bis Indonesien, von Polen bis Bosnien und von Spanien bis Brasilien gelesen. Die Bücher, die in viele Sprachen wie Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Urdu, Arabisch, Albanisch, Russisch, Bosnisch, Uigurisch, Indonesisch, Malayalam, Malaiisch, Aserbaidschanisch und Kasachisch übersetzt wurden, werden im Ausland von einer großen Anzahl von Lesern gelesen. Der zentrale Punkt aller Werke des Verfassers ist ihre Übereinstimmung mit dem Quran und ihre Bestätigung durch die innere Logik des Quran. Selbst wissenschaftliche Themen, die von den meisten als schwierig und verwirrend angesehen werden, werden in den Büchern von Harun Yahya sehr klar und aus- führlich dargestellt. Aus diesem Grund finden die Bücher allgemeine Ansprache bei Lesern jedes Alters und jeder sozialen Schicht. Bücher von Harun Yahya die sich mit Glaubensthemen befassen, behandeln stets auch die Existenz und Einheit Allahs und wurden in der Hauptsache zu dem Zweck geschrieben, den Islam all denen nahezu- bringen, die der Religion fremd sind, um ihnen zu helfen innere Konflikte, die sie mit der Wahrheit ver- spüren mögen aufzuklären. Für Muslime enthalten diese Bücher sowohl Ratschläge als auch Ermahnungen. Der Verfasser hat Arbeiten über alle grundlegenden Themen veröffentlicht, auf die im Quran hingewiesen wird. Sie helfen den Muslimen ihre Kenntnisse über ihre Religion und ihr Bewusstsein derselben zu erweitern. Jedes der Bücher des Autors zu wissenschaftlichen Themen betont die Allmacht, Erhabenheit, und Majestät Allahs. Diese Bücher zeigen den Nicht-Muslimen die Zeichen der Existenz Allahs und die Vorzüglichkeit Seiner Schöpfung auf sehr eindrucksvolle und präzise Weise. Andererseits stärken sie die Gläubigen in Ergebenheit und Glauben und eignen sich vorzüglich dazu den Menschen den Islam dort näherzubringen, wo die Religion nicht in ihrem wahren Sinn gelebt wird. Eine Untergruppe innerhalb die- ser Serie sind die Bücher, die die Lüge der Evolution bloßstellen. Der Hauptzweck dieser Bücher besteht darin, die materialistische und atheistische Philosophie zu widerlegen, die als eine Alternative und Ersatzreligion erstellt wurde und der ganzen Welt seit dem 19. Jahrhundert aufgezwungen wird. Die gute Aufnahme, die die Bücher bei den Lesern fand, bezeugt, dass dieser Zweck zu einem großen Ausmaß erfüllt wird. Diese Bücher zerstören die Denkweise, Logik und Ideologie des Systems des Unglaubens in der Weise wie es im Quran erwähnt wird: "...Wir schleudern die Wahrheit gegen die Lüge, und sie zer- schmettert sie..." (Sure 21:18 – Al Anbia'); und sie helfen, dass Allahs Licht vollends ausgebreitet wird (Sure 61:8 – Al Saff). Aus diesen Gründen spielen diese Bücher eine bedeutende Rolle im intellektuellen Kampf gegen den Unglauben. Die symbolische Bedeutung des Siegels des Propheten, das auf dem Umschlag aller Bücher von Harun Yahya abgebildet ist, hängt mit dem Inhalt der Bücher zusammen. Dieses Siegel symbolisiert, dass der Quran das letzte Buch Allahs ist und dass unser Prophet der letzte der Propheten ist. Der Autor hat in all seinen Arbeiten den Quran und die Sunnah (Überlieferungen) des Propheten Muhammad als seine Führung benutzt. Aus diesem Grund zielt er darauf ab, die Unhaltbarkeit aller grundlegenden Behauptungen der ungläubigen Systeme einzeln darzulegen und eine endgültige Antwort darauf zu geben, um die Widersprüche gegen die Religion vollkommen zu beseitigen. Die Benützung des prophetischen Siegels möge als ein Gebet gelten, das letzte Wort haben zu dürfen.
  • 8. Alle Zitate aus dem Quran sind eine sinngemäße und so weit wie möglich wortgetreue Übersetzung aus dem arabischen Original von Muhammad Harun Riedinger Copyright © Harun Yahya / 2001 CE Erste deutsche Auflage veröffentlicht im Mai 2002 Herausgegeben von KÜLTÜR YAYINCILIK Çatalçeflme sk. Üretmen Han No: 29/7 Ca¤alo¤lu - ‹stanbul - Türkei Tel : (0049 212) 511 44 03 Druck und Bindearbeit: fian Ofset Cendere Yolu No: 23 Ayaza¤a - ‹stanbul - Türkei Tel: (0049 212) 289 24 24 (pbx) Von Harun Yahya Übersetzt aus dem Englischen von: Muhammad Harun Riedinger Eintrag im Katalog [des/der > Bibliothek] unter ISBN:..... information@harunyahya.org w w w. h a r u n y a h y a . c o m / d e w w w. i s l a m v e r f l u c h t t e r r o r. c o m
  • 9. Einleitung 9 Islamische Ethik: Eine Quelle des Friedens und der Sicherheit 15 'Krieg' im Quran 41 Das wahre Gesicht derer, die im Namen der Religion Terrorakte begehen 61 Die Einstellung des Islams gegenüber den Menschen der Schrift 85 Der Islam hat dem Mittleren Osten stets Frieden und Harmonie gebracht 107 Die eigentlichen Wurzeln des Terrorismus: Darwinismus und Materialismus 123 Schlussfolgerung: Ratschläge an die Westliche Welt und die Muslime 147 Der Evolutionsschwindel 153 IINNHHAALLTTSSVVEERRZZEEIICCHHNNIISS
  • 10. Denen, die glauben und Gutes tun, wird der Barmherzige sicherlich Liebe zuteil werden lassen. (Sure 19:96 - Maryam)
  • 11. ls Muslime verurteilen wir nachdrücklich den Terroristenangriff auf die zwei Großstädte der Vereinigten Staaten am 11. September 2001, der Tod und Verletzung Tausender unschuldiger Menschen verursachte, und sprechen der amerikanischen Nation unser Beileid aus. Diese Angriffe rückten die sehr wichtige Frage nach der tatsächlichen Quelle des Terrorismus an die Spitze der Tagesordnung des Weltgeschehens. Auf diese Weise wurde der gesamten Welt bekannt gemacht, dass der Islam eine Religion des Friedens und der Toleranz ist, die die Menschen zum Mitleid und Gerechtigkeit aufruft. Viele prominente Persönlichkeiten der Weltpolitik, führende Medienorganisationen, Fernsehen- und Radiostationen erklärten, dass der wahre Islam die Gewalttätigkeit verbietet, und den Frieden zwischen den Menschen und Nationen erstrebt. Informierte Kreise der westlichen Welt, die ein gutes Verständnis der Religion des EINLEITUNG A
  • 12. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 10 Sicherlich gebietet Allah Gerechtigkeit und vorzügli- ches Handeln und Gaben an Nahestehende, und Er verbietet Sittenlosigkeit und verpönte Handlungen und Unrecht. Er ermahnt euch, um euch zum Nachsinnen anzuregen. (Sure 16:90 – an-Nahl)
  • 13. EINLEITUNG ● 11 Islams erwarben und den Islam kennen, wie Allah ihn im Quran befohlen hat, haben klar erkannt, dass die Begriffe "Islam" und "Terror" nicht nebeneinander bestehen können und dass keine göttlich offenbarte Religion Gewalttätigkeit erlaubt. Dieses Buch besteht darauf, dass die Quelle des Terrors, den wir verurtei- len, unmöglich einer göttlichen Religion entspringt, und dass es im Islam kei- nen Platz für Terrorismus gibt. Dies wird eindeutig im Quran, der Hauptquelle des Islams, klar gestellt, sowie in den Traditionen aller muslimischen Herrscher, mit dem Propheten Muhammad an erster Stelle. Im Licht von Zitaten aus dem Quran, und unterstützt durch geschichtliche Beispiele stellt dieses Buch die Tatsache heraus, dass der Islam den Terrorismus verbietet und auf die Errichtung von Frieden und Sicherheit in der Welt ausgerichtet ist. Es ist allgemein bekannt, dass seit Jahrhunderten verschiedene Terrorakte in den verschiedensten Teilen der Welt von den unterschiedlichsten Gruppen mit einer Vielfalt von Motivationen durchgeführt wurden. Manchmal ist es eine kommunistische Organisation, manchmal eine faschistische Gruppe und manchmal sind es radikale und separatistische Splittergruppen, die Verantwortung für solche Anschläge übernehmen. Während Länder wie Amerika häufig das Ziel der Angriffe von rassistischen - und Randgruppenterroristen wurden, standen die europäischen Länder im Angriffsfeld von Gewalttaten, die von terroristischen Organisationen durchge- führt wurden. 17. November in Griechenland, RAF und Neonazis in Deutschland, ETA in Spanien, IRA in Britannien, Rote Brigaden in Italien und viele andere Organisationen versuchen, sich durch Terror und Gewalttätigkeit Gehör zu verschaffen, indem sie unschuldige und wehrlose Menschen ermor- den. Die Natur des Terrorismus hat sich, mit der sich wandelnden Weltsituation geändert und seine Auswirkungen und Ausmaße steigern sich mit den neuen Mitteln, welche die fortschreitende Technologie ermöglicht. Insbesondere erwei- tern die Kommunikationsmittel, wie das Internet, den Operations- und Einflussbereich für die Aktivitäten der Terroristen beträchtlich. Außer den westlichen Organisationen gibt es auch andere Terroristenorganisationen, die aus dem Mittleren Osten stammen. Diese Gruppen verüben Ihre Anschläge in allen Teilen der Welt. Dass die Täter sol- cher Gewaltakte christliche, islamische oder jüdische Namen haben, veranlasst einige von ihnen, Behauptungen aufzustellen, die nicht mit den entsprechen- den göttlichen Offenbarungen in Einklang stehen. Die Wahrheit ist, dass, selbst wenn die Terroristen muslimische Namen haben, der Terror, den sie verüben, nicht als "islamischer Terror" bezeichnet werden kann, genauso wenig wie er
  • 14. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 12 Wenn man nach dem Ursprung eines Terroraktes sucht, muss man nach seiner Quelle in den antireligiösen Ideologien suchen. Religion gebietet Liebe, Mitgefühl, Nachsicht, Friedfertigkeit und eine Lebensführung ent- sprechend hoher moralischer Normen. Terrorismus dage- gen vertritt die Seite der Grausamkeit und Gewalttätig- keit, begeht Mord und Blutvergießen und verursacht Leid.
  • 15. EINLEITUNG ● 13 "jüdischer Terror" oder "christlicher Terror" genannt werden könnte, wenn die Täter Juden oder Christen wären. Dem ist so, weil es absolut nicht akzeptabel ist, unschuldige Leute im Namen der Religion zu ermorden, wie in den folgenden Seiten eingehend untersucht werden wird. Wir müssen uns bewusst sein, dass unter denen, die in Washington oder New York getötet wurden, Menschen waren, die den Propheten Jesus (Christen), den Propheten Moses (Juden) und den Propheten Muhammad (Muslime) liebten. Unschuldige Menschen zu töten ist eine große Sünde, die, es sei denn, dass Gottes Vergebung eingreift, eine qualvolle Strafe in der Hölle nach sich zieht. Niemand, der gläubig ist und Gottesfurcht hat, würde solch eine Tat begehen. Die Aggressoren, die solche Gewalttätigkeit begehen, können dies nur mit dem Vorsatz tun, die Religion selbst anzugreifen. Es ist durchaus mög- lich, dass diejenigen, die diese Gewalttätigkeit verübten, es taten, um die Religion in den Augen der Menschen als Übel erscheinen zu lassen, um die Menschen der Religion völlig zu entfremden und Hass und Reaktion gegen fromme Menschen zu verursachen. Infolgedessen ist jeder Anschlag, der eine "religiöse" Fassade hat, während er sich gegen amerikanische Bürger oder andere unschuldige Menschen richtet, wirklich ein Angriff, der gegen die Religion verübt wird. Religion gebietet Liebe, Gnade und Frieden. Dem gegenüber ist Terror das Gegenteil der Religion; er ist grausam, gnadenlos und es verlangt Blutvergießen und Elend. Folglich sollte der Ursprung einer terroristischen Handlung eher im Unglauben, als in der Religion gesucht werden. Menschen mit faschistischer, kommunistischer, rassistischer oder materialistischer Lebensauffassung sollten als mögliche Täter vermutet werden. Der Name oder die Identität dessen, der den Schuss oder die Explosion auslöst ist nicht wich- tig. Wenn er, ohne mit der Wimper zu zucken, unschuldige Menschen ermor- den kann, dann ist er ein Ungläubiger, nicht ein Gläubiger. Er ist ein Mörder, der keine Gottesfurcht hat und dem es hauptsächlich darum geht, Blut zu ver- gießen und Schaden anzurichten. Aus diesem Grund ist "islamischer Terror" ein durchaus falsches Konzept, das der Botschaft des Islams widerspricht. Die Religion Islam kann Terrorismus auf keinen Fall tolerieren. Ganz im Gegenteil, Terror (d.h. Mord von unschuldigen Menschen) gilt als eine große Sünde im Islam, und Muslime sind dafür verantwortlich, solche Taten zu verhindern und der Welt Frieden und Gerechtigkeit zu bringen.
  • 16. ... Esst und trinkt von dem womit Allah euch versorgt hat und stiftet nicht Unheil und Korruption in der Welt. (Sure 2:60 – al-Baqara)
  • 17. ISLAMISCHE ETHIK:EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT anche, die behaupten, etwas sei im Namen der Religion getan worden, mögen in der Tat ein falsches Verständnis jener Religion haben und sie daher falsch ausüben. Aus diesem Grund wäre es falsch, sich eine Meinung über jene Religion zu bilden, indem man sich an dem Beispiel solcher Menschen orientiert. Der beste Weg, eine Religion zu verstehen, ist ihre göttlich offenbarte Quelle zu studie- ren. Die göttliche Quelle des Islams ist der Quran, der auf den Idealen der Sittlichkeit, der Liebe, des Mitgefühls, der Demut, der Opferbereitschaft, der Toleranz und der Friedfertigkeit begründet ist. Ein Muslim, der im wahren Sinn diesen Grundsätzen entsprechend lebt, wird äußerst höflich, bedacht, bescheiden, gerecht, vertrauenswürdig und zuvorkommend sein. Er wird Liebe, Respekt, Harmonie und Lebensfreude auf seine Umgebung aus- strahlen. M
  • 18. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 16 Der Islam ist die Religion des Friedens Im weitesten Sinn ist Terror Gewalttätigkeit, die gegen nicht-militärische Ziele zum Zweck politischer Ziele ausgeübt wird. In anderen Worten, die Angriffsziele des Terrors sind völlig unschuldige Zivilisten, deren einziges Verbrechen es ist, dass sie – in den Augen der Terroristen – 'die andere Seite' vertreten. Aus diesem Grund bedeutet Terror, unschuldige Menschen Gewalttätigkeit auszusetzen, was eine Verhaltensweise ist, die jeglicher mora- lischen Rechtfertigung mangelt. Dies ist, in gleicher Weise, wie die Morde, die durch Hitler oder Stalin begangen wurden, ein 'Verbrechen gegen die Menschheit'. Terroristen zielen darauf ab, eine Welt der Gewalttätigkeit, des Konflikts, des Chaos und der Furcht zu schaffen.
  • 19. Der Quran ist ein Buch, das den Menschen als Führung zum Weg der Wahrheit offenbart wurde, und in diesem Buch gebietet Gott den Menschen, eine gute, moralische Lebensweise anzunehmen. Diese Moral gründet sich auf Tugenden wie Liebe, Mitleid, Toleranz und Barmherzigkeit. Das Wort 'Islam' ist von dem arabischen Wort für 'Frieden' abgeleitet. Der Islam ist eine Religion, die der Menschheit mit dem Ziel geoffenbart wurde, ein Leben des Friedens zu ermöglichen, in dem die unendliche Barmherzigkeit und Gnade Gottes auf der Welt zum Ausdruck kommen können. Allah ruft alle Menschen zu dieser isla- mischen Ethik auf, durch welche Barmherzigkeit, Gnade, Frieden und Toleranz auf der ganzen Erde erfahren werden können. In einem Vers der 2. Sure des Qurans spricht Allah die Gläubigen in folgender Weise an: O ihr, die ihr glaubt! Tretet allesamt in den Zustand der Befriedung (Islam) ein und folgt nicht den Fußstapfen des Satans; er ist euch zweifellos ein offenbarer Feind. (Sure 2:208 – al-Baqara) Wie der Vers klar macht, kann Sicherheit nur durch 'Eintritt in den Zustand des Islam' gewährleistet werden, d.h., indem man entsprechend den Werten des Quran lebt. Ein Muslim der die Werte des Quran in seinem Leben verwirklicht, fühlt sich dafür verantwortlich, alle Menschen, egal ob Muslime oder Nicht-Muslime, freundlich und gerecht zu behandeln, die Bedürftigen Eine Gesellschaft, in der die islamischen moralischen Werte in hohem Ansehen gehalten werden, ist eine Gesellschaft, die sich durch Frieden, Nachsicht, Liebe, Mitgefühl, gegenseitige Unterstützung und Freude auszeichnet. ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 17
  • 20. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 18 und Unschuldigen zu schützen und die 'Verbreitung von Unheil' zu verhin- dern. Unheil beinhaltet alle Formen der Anarchie und des Terrors, welche Sicherheit, Wohlsein und Frieden zerstören. Wie in einem Vers erklärt: Gewiss liebt Allah die Unheilstifter nicht. (Sure 28:77 – al-Qasas) Einen Menschen grundlos zu töten ist eines der offensichtlichsten Beispiele des Unheils. Allah verweist im Quran auf ein Gebot, das Er zuvor den Juden im Alten Testament auferlegt hatte: ... dass dem, der einen Menschen tötet, ohne dass dieser einen Mord began- gen oder Korruption im Lande gestiftet hat, es angerechnet werden soll , als hätte er die ganze Menschheit getötet. Und dem, der ein Leben erhält, soll es angerechnet werden, als hätte er die ganze Menschheit am Leben erhal- ten... (Sure 5:32 – al-Maida) Wie der Vers darlegt, begeht ein Mensch, der selbst nur einen einzigen Mitmenschen tötet, es sei denn in Vergeltung für einen begangenen Mord oder Korruption im Lande, ein Verbrechen, das dem gleichkommt, als hätte er die gesamte Menschheit getötet. In Anbetracht dessen wird es offenbar, welch eine große Sünde die Morde, Massaker und Anschläge sind, die von Terroristen ausgeführt werden, einsch- ließlich der, die als 'Selbstmordanschläge' bekannt sind. Allah teilt uns im fol- genden Vers mit, wie diese grausame Form des Terrorismus im Jenseits bestraft wird: Im 32. Vers der Sure al-Ma'ida erklärt Allah, dass, wenn jemand einen Menschen ungerechtfertigt tötet, es so ist, als hätte er die ganze Menschheit getötet. Jeder Mord ist eine völlige Missachtung der morali- schen Lehre des Quran.
  • 21. Die Anklage richtet sich nur gegen die, welche den Menschen Unrecht tun und Ausschreitungen auf der Erde begehen, zu denen sie kein Recht haben. Ihnen wird eine schmerzliche Strafe zuteil. (Sure 42:42 - asch-Schura) All dies zeigt deutlich, dass es dem Islam völlig entgegen steht, Terrorakte gegen unschuldige Menschen zu organisieren, und dass kein Muslim solch ein Verbrechen verüben könnte. Im Gegenteil sind Muslime dafür verantwortlich, diesen Leuten das Handwerk zu legen, 'Ausschreitungen auf der Erde' abzu- schaffen und allen Menschen überall auf der Welt Frieden und Sicherheit zu bringen. Islam kann nicht mit Terrorismus in Einklang gebracht werden; ganz im Gegenteil, er bietet die Lösung zu dem Problem des Terrorismus und den Weg zu seiner Verhinderung an. Allah hat das Böse verdammt Allah hat dem Menschen befohlen, kein Übel zu begehen: Unterdrückung, Grausamkeit, Mord und Blutvergießen sind allesamt verboten. Die, die dieses Gebot Allahs nicht befolgen, werden als 'den Fußstapfen des Satans folgend' beschrieben, und haben eine Haltung angenommen, die im Quran als offenbar sündig erklärt wurde. Folgende Verse sind einige der vielen, die sich auf dieses Thema beziehen: Und diejenigen, die ihr Bündnis mit Allah brechen, nachdem sie es einge- gangen waren, und trennen, was Allah zu verbinden gebot, und Unheil auf Erden anrichten, auf ihnen lastet ein Fluch und eine üble Wohnstatt erwar- tet sie. (Sure 13:25 - ar-Ra'd) ... Esst und trink von dem womit Allah euch versorgt hat und verderbt nicht die Erde, indem ihr Unheil anrichtet. (Sure 2:60 – al-Baqara) Und richtet kein Verderben auf der Erde an, nachdem sie mangellos gestal- tet worden war, und betet zu Ihm in Gottesfurcht und Vertrauen! Gewiss ist Allahs Barmherzigkeit denen nahe, die Gutes tun. (Sure 7:56 – al-A'raf) Diejenigen, die denken, dass sie irgend einen Erfolg erzielen können, indem sie Übel, Aufruhr und Unterdrückung verursachen und unschuldige Menschen töten, verfallen einen großen Irrtum. Gott hat alle üblen Taten, einschließlich Terrorismus und Gewalt verboten, und diejenigen, die derartige Handlungen begehen verurteilt, wie aus dem folgenden Vers hervorgeht: ...Allah gibt dem Handeln der Unheilstifter sicherlich kein Gelingen. (Sure 10:81 - Junus) ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 19
  • 22. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 20 Heute jedoch geschehen Terrorakte, Völkermord und Massaker überall auf der Welt. Unschuldige Menschen werden auf brutale Weise getötet, und Länder, in denen Gemeinschaften zum Hass gegeneinander angestachelt werden, schwimmen im Blut. Diese Grauen in Ländern mit unterschiedlicher Geschichte, Kultur und Sozialstruktur mögen spezifische Ursachen und Gründe haben, es ist jedoch offensichtlich, dass die grundlegende Ursache eine Distanzierung von der Moralität ist, die auf Liebe, Respekt und Toleranz basiert, welche die Religion mit sich bringt. Infolge von Religionslosigkeit entwickeln sich Gesellschaften, in denen die Menschen keine Gottesfurcht haben und nicht glauben, dass sie im Jenseits zur Rechenschaft gezogen werden. Da sie sich dün- ken, niemandem Rechenschaft über ihre Handlungen schuldig zu sein, können sie ohne weiteres Mitgefühl, Moral oder Gewissen außer Acht lassen. Das Aufkommen von Heuchlern, die den Namen Gottes und der Religion benützen, aber sich tatsächlich organisieren, um Übel anzurichten, das von Allah verdammt wurde, wird im Quran erwähnt. Ein Vers berichtet von neun einflussreichen Männern in einer Stadt, die ihren Plan, den Propheten zu ermorden, mit einem Schwur im Namen Allahs besiegelten: Und es waren neun Mächtige in der Stadt, welche Unheil im Lande anrich- teten, anstatt Wohlergehen anzustreben. Sie vereinbarten: 'Lasst uns vor Allah schwören, dass wir an ihm und seiner Familie in der Nacht ein Es gibt offensichtlich vielerlei Gründe für die Terrorakte, die bis heute Hunderttausende von Menschen das Leben gekostet haben. Diejenigen, die solche Handlungen begehen, haben keine Gottesfurcht; sie sind der Moral, die die Religion befiehlt vollständig entfremdet.
  • 23. Attentat verüben, und dann seinem Sippenältesten sagen, dass wir die Vernichtung seiner Familie nicht bezeugten und dass wir gewiss die Wahrheit sagen!' Uns so machten sie ein Komplott, doch sie ahnten nicht, dass auch Wir einen Plan hatten. (Sure 27:48-50 – an-Naml) Wie dieses, im Quran beschriebene Ereignis zeigt, bedeutet die Tatsache, dass Menschen 'im Namen von Allah' Dinge tun, oder sogar in Seinem Namen schwören - in anderen Worten, eine 'religiöse' Sprachform verwenden - nicht, dass ihre Handlungen der Religion entsprechen. Ganz im Gegenteil kann das, was sie tun, dem Willen Gottes und der Ethik der Religion völlig entgegenge- setzt sein. Die Wahrheit zeigt sich in ihrem Handeln. Wenn ihre Taten darauf abzielen, dass sie 'Unheil anrichteten, anstatt Wohlergehen' wie der Vers dar- legt, dann steht fest, dass diese Menschen nicht wahrhaft religiös sein können, und dass ihr Ziel nicht ist, der Religion zu dienen. Jemand, der Allah fürchtet und die wahre Ethik des Islams verstanden hat, kann unmöglich Gewalttätigkeit oder Verbrechen unterstützen, oder an dahin- gehenden Aktivitäten teilnehmen. Aus diesem Grund ist der Islam die realisti- sche Antwort auf den Terrorismus. Wenn die hohen moralischen Prinzipien des Quran erklärt werden, wird es undenkbar für die Menschen, den echten Islam mit denjenigen in Verbindung zu bringen, die Gruppen unterstützen, deren Zielsetzung Hass, Krieg und Chaos ist, oder diesen angehören, weil Allah es verboten hat, Unheil zu stiften: Und sobald er sich von dir abwendet, sucht er, im Lande Unheil zu stiften und die Zivilisation der Menschheit zu zerstören, doch Allah verabscheut Korruption. Und wenn er zur Gottesfurcht ermahnt wird überkommt ihn frevelhafte Arroganz. Die Hölle ist angemessen für ihn – welch eine üble Lagerstatt! (Sure 2:205, 206 – al-Baqara) Wie aus den obenerwähnten Versen ersichtlich ist, kann jemand der Gottesfurcht hat, unmöglich auch nur der geringsten Tätigkeit, die der Menschheit Schaden zufügen könnte, ein blindes Auge zuwenden. Jemand, der jedoch nicht an Allah und ans Jenseits glaubt, kann sehr wohl jedes Übel bege- hen, da er sich niemandem gegenüber zur Rechenschaft verpflichtet dünkt. Was als erstes getan werden muss, um die Welt von der gegenwärtigen Geißel des Terrorismus zu befreien, ist, durch Aufklärung die entarteten, irreli- giösen Konzepte, die im Namen der Religion vorgebracht werden, zu beseiti- gen und die Menschen in der wahren Ethik des Quran und der Furcht Gottes zu unterweisen. ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 21
  • 24. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 22 iejenigen, die kein Interesse für Ereignisse haben, sofern diese sie nicht direkt betreffen, sind der Einsicht beraubt, wel- che Selbstlosigkeit, Bruderschaft, Freundschaft, Ehrlichkeit und Dienstbereitschaft begleitet, und welche die Religion dem Menschen verleiht. Zeitlebens sind solche Menschen bestrebt, nur ihre eigene Selbstsucht zu befrie- digen, worauf sie all ihre Mittel vergeuden, und sich dabei der Gefahren, welche die Menschlichkeit bedrohen, total unbewusst sind. Im Quran jedoch lobt Allah die Moralität derer, die sich bemühen, ihre Umwelt und die Lebensqualität zu verbes- sern; die sich um die Ereignisse kümmern, die in ihrem Einflussbereich stattfinden, und die den Menschen den rechten Weg weisen. In einem Vers des Qurans werden in einem Gleichnis diejenigen, die anderen niemals Gutes bieten, mit denen, die immer auf dem Weg der Güte wandeln verglichen: UUnndd AAllllaahh pprrääggtt eeiinn GGlleeiicchhnniiss vvoonn zzwweeii MMäännnneerrnn,, vvoonn ddeenneenn ddeerr eeiinnee ssttuummmm iisstt,, nniicchhttss aauusszzuurriicchhtteenn vveerrmmaagg uunndd eeiinnee LLaasstt ffüürr sseeiinneenn HHeerrrrnn iisstt;; wwoommiitt eerr iihhnn aauucchh bbeeaauuffttrraaggtt,, eerr bbrriinnggtt kkeeiinn gguutteess EErrggeebbnniiss.. GGlleeiicchhtt eerr eettwwaa ddeemm,, ddeerr GGeerreecchhttiiggkkeeiitt ggeebbiieetteett uunndd aauuff eeiinneemm ggeerraaddeenn WWeegg iisstt?? ((SSuurree 1166::7766 –– aann--NNaahhll)) Wie der Vers darauf hinweist, sind offensichtlich die, die sich 'auf dem rechten Weg' befinden, diejenigen, welche ihre Religion ernst nehmen, in bewusster Gottesfurcht leben, geistlichen Werten Bedeutung beimessen und eifrig bestrebt sind, der Menschheit von Nutzen zu sein. Allgemein gesprochen sind solche Leute dazu da, der Menschheit zu dienen, und die Menschheit bezieht großen Nutzen von ihnen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig für Menschen, über die wahre Religion zu erfahren und entsprechend der moralischen Grundsätze zu leben, die im Quran, der letzten Offenbarung Allahs, dargelegt wurden. Im Quran stellt Allah die Verhaltenswei- sen jener Menschen heraus, die dieser hohen Ethik entsprechend leben: ... und sicherlich hilft Allah dem, der für Ihn eintritt; Allah verfügt über abso- lute Stärke und Macht. Denen, die, wenn Wir ihnen eine Stellung auf Erden geben, den Gottesdienst einrichten und die Wohlfahrtsabgaben entrichten und das Erstrebenswerte gebieten und das Verabscheuungswürdige verbieten. Doch Allah bestimmt den Ausgang aller Dinge. (Sure 22:40, 41 – al-Hadsch) DDiiee VVeerraannttwwoorrttlliicchhkkeeiitt ddeerr GGllääuubbiiggeenn D
  • 25. Allah befiehlt uns, Gutes zu tun Ein Muslim ist jemand, der die Gebote Allahs einhält und gewissenhaft versucht, sein Leben entsprechend der Ethik, des Friedens und der Harmonie zu gestalten, die der Quran propagiert, welche die Welt zu einem schöneren Platz machen und zu wahrem Fortschritt führen. Sein Ziel ist es, die Menschen zum Schönen, zur Güte und zum Wohlsein zu führen. Im Quran heißt es: ... tue Gutes, so wie Allah dir Gutes getan hat, und trachte nicht nach Korruption auf der Erde; sicherlich liebt Allah die Unheilstifter nicht! (Sure 28:77 – al-Qasas) Jemand, der den islamischen Glauben annimmt, wünscht Allahs Wohlgefallen und Barmherzigkeit zu gewinnen und Zugang zum Paradies zu Diejenigen, die das Leben von Zivilisten und ins besondere von Kindern bedrohen, sollten sich die Frage stellen: Welches Verbrechen verübten diese Kinder? Glauben sie etwa, dass sie für eine, gegen unschul- dige Menschen begangene Grausamkeit in der Gegenwart Gottes keine Rechenschaft ablegen müssen? ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 23
  • 26. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 24 finden. Darum muss er sich ernsthaft bemühen und während er in dieser Welt lebt sich eine Moral zueigen machen, die vor Allah vertretbar ist. Die deutlich- sten Erscheinungen solch einer Moral sind Barmherzigkeit und Anteilnahme, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, die Bereitschaft zu vergeben, Demut, Geduld und Opferbereitschaft. Der Gläubige zeigt sich seinen Mitmenschen gegenüber zuvorkommend, versucht, Gutes zu tun und Güte zu verbreiten. In Seinem hei- ligen Wort befiehlt Allah: Und Wir erschufen die Himmel und die Erde und was zwischen beiden ist nicht anders als in Realität, und die Stunde wird sicherlich kommen! Sei daher bereit, mit großmütiger Nachsicht zu vergeben. (Sure 15:85 – al- Hidschr) ... und erweist den Eltern Wohltätigkeit, sowie den Verwandten, den Waisen, den Bedürftigen, dem nahen und dem fernen Nachbarn, dem Weggefährten, dem Reisenden und den Leibeigenen. Gewiss liebt Allah den nicht, der arrogant und selbstherrlich ist. (Sure 4:36 – an-Nisa) ... Unterstützt euch gegenseitig in Rechtschaffenheit und Gottesfurcht und ermutigt einander nicht zur Sünde und Feindschaft und fürchtet Allah; Allah ist gewiss streng im Vergelten. (Sure 5:2 – al-Ma'ida) In der moralischen Lehre des Islams sind die wichtigsten Eigenschaften Liebe, Mitgefühl, gegenseitige Unterstützung, Opferbereitschaft, Toleranz und Nachsicht. In einer Gesellschaft, in der diese Ethik in Wahrheit realisiert wird, können Gewalttätigkeit und Konflikt nicht Fuß fassen.
  • 27. Wie aus diesen Versen klar hervorgeht, möchte Allah, dass diejenigen, die an Ihn glauben, sich ihren Mitmenschen gegenüber zuvorkommend verhalten und miteinander zusammenarbeiten, wo es darum geht, das Gute zu fördern und das Üble zu vermeiden. In einem anderen Vers erklärt Allah: 'Wer etwas Gutes vollbracht hat, dem wird es zehnfach vergolten und wer sich Übles zu Lasten kommen ließ, dem wird es nur im gleichen Maß vergolten. Und es geschieht ihnen kein Unrecht.' (Sure 5:2 – al-Mai'da) In Seinem Buch beschreibt Allah Sich Selbst als den, Der weiß, was 'im Innersten der Brust' verborgen ist, und warnt die Menschen, 'alles Übel zu vermeiden'. Ein Muslim, was soviel bedeutet als 'jemand der sich Allah erge- ben hat', muss daher offensichtlich ein Mensch sein, der sein bestes tun wird, den Terrorismus zu bekämpfen. Ein Muslim verhält sich gegenüber den Ereignissen, die um ihn herum geschehen, nicht unbeteiligt, und wird niemals die Einstellung haben, dass nichts von Bedeutung ist, solange es ihm nicht schadet, und zwar deshalb, weil er sich Allah ergeben hat. Er ist Sein 'Stellvertreter' und ein Botschafter des Guten, und kann somit in der Gegenwart von Grausamkeiten und Terrorismus nicht unbeteiligt zusehen. In der Tat, der Muslim ist der größte Feind des Terrorismus, durch den Menschen getötet werden, die kein Unrecht getan haben. Der Islam ist gegen alle Erscheinungsformen des Terrorismus und ist bestrebt, ihn von vornherein, d.h. schon auf der Ebene der Idee zu verhindern. Er fordert, dass zwischen den Menschen Frieden und Gerechtigkeit vorherrschen und gebietet dem Menschen Zwietracht, Konflikt und Böses zu vermeiden. Allah befiehlt uns, gerecht zu sein Die wahre Gerechtigkeit, die im Quran beschrieben wird, befiehlt dem Menschen, gerecht zu sein, nicht unter Menschen zu diskriminieren, die Rechte der Menschen zu schützen, unter keinen Umständen Gewalttätigkeit zu billi- gen, dem Unterdrückten gegen den Unterdrücker beizustehen und dem Bedürftigen zu helfen. In der Entscheidung eines Streits erfordert es diese Gerechtigkeit, dass die Rechte beider Parteien gewahrt werden, dass alle Gesichtspunkte des Konflikts beurteilt werden, dass keinerlei Vorurteile einen Einfluss ausüben, und dass Objektivität, Ehrlichkeit, Toleranz, Barmherzigkeit und Anteilnahme geübt werden. Jemand z.B., der Ereignisse nicht in gemäßig- ter Weise beurteilen kann und zwischen seinen Gefühle und Emotionen schwankt, wird nicht in der Lage sein, vernünftige Entscheidungen zu treffen ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 25
  • 28. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 26 und unter dem Einfluss solcher Gefühle bleiben. Jedoch jemand, der mit Gerechtigkeit vorgeht, muss all seine persönlichen Gefühle und Ansichten bei- seite legen. Er muss alle Parteien mit Gerechtigkeit behandeln, wenn sie um Hilfe bitten, um unter allen Umständen die Seite des Rechts zu vertreten und nicht vom Weg der Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit abzuweichen. Man sollte die Werte des Qurans in solcher Weise verinnerlichen, dass man in der Lage ist, die Interessen anderer Menschen vor den eigenen zu berücksichtigen, und Gerechtigkeit zu verfechten, selbst wenn dies nachteilig für die eigenen Interessen ist. Im 42. Vers der 5. Sure (al-Ma'ida) befiehlt Allah: '... wenn du Recht sprichst, richte zwischen ihnen in Gerechtigkeit.' An anderer Stelle befiehlt Allah den Gläubigen gerecht zu handeln, selbst wenn es sich gegen sie selbst richtet: O ihr, die ihr glaubt, errichtet die Gerechtigkeit (als ein Leitprinzip)! Seid Zeugen für Allah, selbst wenn es sich gegen euch selbst oder euere Eltern und Verwandten richtet, ob arm oder reich, Allah ist beiden näher. Und folgt nicht den Begierden, die euch vom Recht abwenden. Wenn ihr die Wahrheit verdreht oder euch davon abwendet, so ist es Allah sicherlich bekannt, was ihr tut. (Sure 4:135 – an-Nisa) Allah gibt im Quran eine ausführliche Darstellung der Gerechtigkeit und weist die Gläubigen an, welche Haltung sie angesichts der Ereignisse, die ihnen begegnen, einnehmen müssen, und auf welche Weise die Gerechtigkeit aus- zuüben ist. Solch eine Anleitung ist eine Gnade Allahs und eine große Erleichterung für die Gläubigen. Aus diesem Grund sind die, die glauben, dafür verantwortlich, kompromisslose Gerechtigkeit walten zu lassen, sowohl um Allahs Wohlgefallen zu erlangen, als auch um ihr Leben in Frieden und Sicherheit zu führen. Die Gerechtigkeit, die Allah im Quran befiehlt, ist die Gerechtigkeit, die einheitlich auf alle Menschen, ohne Anbetracht der Sprache, Rasse oder Kultur anzuwenden ist. Die Gerechtigkeit im Sinn des Qurans ändert sich nicht je nach dem Ort, der Zeit und den Menschen. Auch in unserer Zeit gibt es Menschen in allen Teilen der Welt, die grausamer und ungerechter Behandlung aufgrund ihrer Hautfarbe oder Rasse ausgesetzt sind. Allah informiert uns jedoch im Quran, dass der Zweck in der Schöpfung unterschiedlicher Stämme und Völker ist, 'dass sie einander kennenlernen'. Unterschiedliche Nationen oder Völker, die alle Allahs Untertanen sind, sollten sich kennenlernen, d.h. ihre unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Traditionen
  • 29. und Fähigkeiten erforschen. Kurz gesagt, der Zweck der Schöpfung der ver- schiedenen Rassen und Nationen ist nicht Konflikt und Krieg, sondern kultu- relle Bereicherung. Solche Abwechslungen sind eine Gabe der Schöpfung Gottes. Die Tatsache, dass einer größer als ein anderer ist, oder dass seine Haut gelb oder weiß ist, gibt ihm weder eine höhere Stellung über andere, noch einen Grund sich zu schämen. Jeder Charakterzug einer Person ist ein Ergebnis der zweckmäßigen Schöpfung Gottes, doch in Allahs Sicht haben diese Variationen keine wertbestimmende Bedeutung. Der Gläubige weiß, dass Vorrang nur in der Furcht Gottes und durch Standfestigkeit im Glauben an Allah erreichbar ist. Auf diese Tatsache wird im folgenden Vers hingewiesen: O ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem männlichen und einem weiblichen Wesen und machten euch zu Gemeinschaften und Stämmen damit ihr euch gegenseitig erkennen mögt. Der Vortrefflichste unter euch vor Allah ist der Gottesfürchtigste. Allahs Wissen ist wahrlich absolut; es ist Ihm alles bekannt . (Sure 49:13 – al-Hudschurat) Wie Allah uns in dem Vers zu verstehen gibt, erfordert das von Ihm emp- fohlene Verständnis der Gerechtigkeit, eine einheitliche, tolerante und wohl- wollende Behandlung aller, ohne jegliche Diskriminierung. ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 27
  • 30. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 28 Abneigung gegen eine Gruppe hindert die Gläubigen nicht daran, Gerechtigkeit walten zu lassen Hass und Zorn sind die Hauptquellen des Übels, und werden sehr leicht zum Hindernis daran, gerechte Entscheidungen zu treffen, klare Gedanken zu fassen und sich vernünftig zu verhalten. Der Mensch neigt dazu, anderen, denen er feindselig gesinnt ist, alle Arten des Unrechts zuzufügen. Er mag jenen Taten vorwerfen, die sie nie begangen haben, oder falsche Aussagen gegen sie machen, obgleich ihm deren Unschuld bekannt ist. Aufgrund solcher Feindschaften können Menschen zum Opfer unerträglicher Unterdrückung werden. Einige Menschen verweigern anderen, mit denen sie Meinungsverschiedenheiten haben, entlastende Zeugenaussagen, obwohl sie wissen, dass jene unschuldig sind, oder halten Beweise zurück, welche jene entlasten würden. Zudem genießen sie Schadenfreude an dem Elend, Unrecht oder Leiden, dem jene Menschen dann ausgesetzt sind, und andererseits ist ihre größte Beunruhigung, dass sich die Unschuld jener Menschen erweisen könnte und ihnen Gerechtigkeit widerfahren möge. Aus diesen Gründen ist es für Menschen in korrupten Gesellschaften sehr schwierig einander zu vertrauen. Die Menschen fürchten sich davor, dass sie irgendwann von irgend jemandem zu Fall gebracht werden. Da sie gegenseiti- ges Vertrauen verloren haben, verlieren sie auch menschlichen Regungen, wie Toleranz, Mitgefühl, Brüderlichkeit und das Gefühl der Zusammengehörigkeit, und beginnen, Abneigung gegeneinander zu entwickeln. Die Gefühle jedoch, die jemand in seinem Herzen gegenüber einer Person oder einer Gemeinschaft hegt, sollten nie die Entscheidungen eines Gläubigen beeinflussen. Ungeachtet dessen, wie unmoralisch oder feindseelig die Person, deren Angelegenheit er betrachtet, sein mag, legt der Gläubige alle persönli- chen Gefühle beiseite, und handelt und entscheidet gerecht und empfiehlt das, was gerecht ist. Seine Gefühle gegenüber jener Person werfen keinen Schatten auf seine Weisheit und Gewissenhaftigkeit. Sein Gewissen inspiriert ihn stets, Allahs Geboten und Ermahnungen zu entsprechen, und niemals Anstand und Höflichkeit ausser Acht zu lassen, weil Gott das im Quran befohlen hat. Folgender Vers bestätigt das: O ihr, die ihr glaubt, seid standhaft für Allah als Zeugen in Gerechtigkeit, und lasst eure Abneigung gegen gewisse Leute euch nicht dazu hinreißen Ungerechtigkeit zu begehen. Seid gerecht - es entspricht mehr der Furcht Gottes. Seid euch Allahs Gegenwart bewusst. Allah ist es sicherlich bekannt, was ihr tut. (Sure 5:8 – al-Ma'ida)
  • 31. Und hätte dein Herr es gewollt, so würden insgesamt alle, die auf Erden leben, glauben. Willst du dann die Menschen unter Zwang zu Gläubigen machen? (Sure 10:99 – Junus) Wie in dem Vers dargelegt, entspricht es am ehesten der Furcht Gottes, eine gerechte Haltung einzunehmen. Ein gläubiger Mensch weiß, dass er Allahs Wohlgefallen nur erreichen wird, wenn er gerecht handelt. Jeder, der Zeuge seines guten Charakters wird, vertraut diesem Menschen, fühlt sich wohl in seiner Gegenwart und betraut ihn mit jeder Verantwortlichkeit und Aufgabe. Solche Menschen werden selbst von ihren Feinden mit dem Respekt behandelt. Ihre Einstellung mag sogar manche Menschen zum Glauben an Gott führen. Der Islam verteidigt geistige Freiheit Der Islam ist eine Religion, welche die Freiheit der Ideen, des Gedankens und des Lebens gewährt. Im Islam bestehen Gebote zur Verhinderung und Unterbindung von Spannungen, Streitigkeiten, übler Nachrede und selbst negativen Gedanken unter den Menschen. Im gleichen Maß wie der Islam Terror und jegliche Form der Gewalttätigkeit ablehnt, untersagt er, selbst die geringfügigste Anwendung von jeglichem ideologischen Zwang. Es besteht kein Zwang in der Religion! Korrektes Verhalten wurde nun- mehr klar gegen Verirrung abgegrenzt... (Sure 2:256 – al-Baqara) So ermahne! Deine Aufgabe ist es nur zu ermahnen. Du kannst sie nicht zwingen. (Sure 88:21 f – al-Ghaschija) Jemanden zu zwingen, an eine Religion zu glauben oder ihre Glaubensformen und Praktiken anzunehmen, widerspricht völlig dem Geist und Wesen des Islams, dem gemäß wahrer Glaube nur aus freiem Willen und unter absoluter Gewissensfreiheit möglich ist. Natürlich können Muslime sich gegenseitig dazu anhalten und ermutigen, die moralischen Grundsätze des ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 29
  • 32. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 30 Qurans zu verwirklichen; alle Gläubigen sind damit betraut, den Menschen den ethischen Reichtum des Qurans in unaufdringlicher, ansprechender Weise zu eröffnen. In Einklang mit dem folgenden Vers sind sie dazu aufgefordert, die Schönheiten der Religion zu erläutern: 'Lade zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung ein...' (Sure 16:125 – an-Nahl). Gleichzeitig jedoch müssen sie sich auch dieses Verses bewusst sein: 'Du bist nicht dafür verantwortlich, dass sie der Führung folgen, sondern Allah leitet recht, wen Er will...' (Sure 2:272 – al-Baqara). Sie werden nie zu Zwangsmitteln greifen oder irgendeinen äußerlichen oder psychologischen Druck ausüben, noch wer- den sie versuchen, jemanden mit weltlichen Privilegien zur Religion zu locken. Wenn sie eine negative Erwiderung auf ihr Einladen erfahren, werden die Muslime im Sinn der Sure al-Kafirun reagieren, die mit diesen Worten schließt: 'Euch sei eure Religion und mir die meine' (Sure 109:6 - Al Kafirun). Die Welt, in der wir leben, enthält Gesellschaften aller Religionen und Überzeugungen: Christliche, jüdische, buddhistische, hinduistische, atheisti- sche, deistische und selbst heidnische Naturreligionen. Muslime, die in solch einer Welt leben, müssen tolerant gegenüber allen Glaubensrichtungen sein, auf die sie treffen mögen und eine nachsichtige, gerechte und humanitäre Verhaltensweise an den Tag legen. Es ist eine Verantwortlichkeit der Gläubigen, die Menschen zur Schönheit der Religion Allahs einzuladen, indem sie Frieden und Toleranz fördern. Die Entscheidung, diese Qualitäten anzunehmen oder abzulehnen – zu glauben oder sich abzuwenden – liegt bei den anderen. Jene zum Glauben zu zwingen oder zu versuchen, ihnen etwas aufzudrängen, ist eine Verletzung der quranischen Ethik. In der Tat, Allah weist die Gläubigen im Quran darauf hin: Ungeachtet dessen, welcher Religion oder Glaubensrichtung ein anderer Mensch angehören mag, sei er ein Jude, Christ, Buddhist oder Hindu, die Muslime werden im Quran dazu angehalten, ihm gegenüber tolerant und nachsichtig zu sein, und ihn gerecht und menschlich zu behandeln.
  • 33. Und hätte dein Herr es gewollt, so würden insgesamt alle, die auf Erden leben, glauben. Willst du dann die Menschen unter Zwang zu Gläubigen machen? (Sure 10:99 - Yunus) Wir wissen bestens, was sie sagen, doch du hast keine Zwangsgewalt über sie. So ermahne den, der Meine Verheißung fürchtet mit dem Quran. (Sure 50:45 - Qaf) Ein Gesellschaftsmodell, in dem die Menschen gezwungen werden reli- giösen Verpflichtungen nachzukommen, ist dem Islam völlig konträr. Glaube und Gottesdienst können nur dann einen Wert haben, wenn sie Gott aus freier individueller Willensentscheidung heraus dargebracht werden. Wenn ein System die Menschen zum Glauben und zur Verrichtung religiöser Pflichten zwingt, sind die Menschen nur aus Furcht vor diesem System 'fromm'. Religion kann aus ihrer eigenen Sicht heraus nur dann Gültigkeit haben, wenn sie in einer Umgebung der Gewissensfreiheit gelebt wird und Gottes Wohlgefallen zum Ziel hat. Die Geschichte des Islams ist voll von Beispielen toleranter muslimischer Herrscher, die alle Religionen respektierten und persönlich für die Errichtung religiöser Freiheit eintraten. Thomas Arnold, ein im Dienst der indischen Regierung tätiger britischer Missionar, beschrieb die liberale Einstellung des Islams in diesen Worten: ... Es sind jedoch keinerlei organisierten Versuche, einer Konvertierung der nicht- muslimischen Bevölkerung zum Islam, oder einer systematischen Verfolgung, um die christliche Religion zu vertilgen, bekannt. Hätten die Im Jahr 1492 n. CH. wurden die Juden, die ablehnten, zum Christentum überzutreten, von König Ferdinand und Königin Isabella aus Spanien verbannt (oben). Die Juden wurden im Osmanischen Reich aufgenom- men, das ihnen zu einem Zufluchtsort islamischer Gerechtigkeit und Toleranz wurde. ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 31
  • 34. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 32 Kalifen beschlossen, eine dieser Verfahrensweisen anzuwenden, so hätte das Christentum ebenso einfach verfolgt werden können, wie Ferdinand und Isabella den Islam aus Spanien vertrieben haben, oder wie Louis XIV den Protestantismus in Frankreich strafbar machte, oder wie die Juden 350 Jahre lang von England gebannt worden waren. Die östlichen Kirchen in Asien waren von der Gemeinschaft mit dem Rest des Christentums völlig abge- schnitten, und niemand hat je in Bezug auf sie einen Finger erhoben, um sie als häretische Gemeinschaften anzuprangern. Das tatsächliche Überleben die- ser Kirchen bis in die heutige Zeit ist ein starker Beweis der allgemein tole- ranten Haltung der mohammedanischen Regierungen ihnen gegenüber.1 Allah verbietet die Tötung unschuldiger Menschen Einen Mensch ohne gerechtfertigten Grund zu töten, ist eine der größten Sünden, die der Quran beschreibt: ... dem, der einen Menschen, ohne dass dieser einen Mord begangen oder Korruption im Lande gestiftet hat, tötet, es angerechnet werden soll, als hät- te er die ganze Menschheit getötet. Und dem, der ein Leben erhält, soll es angerechnet werden, als hätte er die ganze Menschheit am Leben erhalten. Und unsere Gesandten kamen zu ihnen mit deutlichen Beweisen, doch selbst dann ergingen sich viele von ihnen daraufhin in Maßlosigkeiten auf Erden. (Sure 5:32 – al-Ma'ida) Und die, die keine anderen Götter neben Allah anrufen und kein Menschenleben töten, das Allah unantastbar gemacht hat, es sei denn ent- sprechend des Rechts, und die keine Unzucht betreiben. Wer dies jedoch tut, begegnet einer schmerzliche Strafe. (Sure 25:68 – al-Furqan) Wie aus den obigen Versen ersichtlich, droht denjenigen, die unschuldige Menschen ohne Grund töten, eine drastische Strafe. Allah teilt uns mit, dass vor Ihm die Tötung einer einzigen Person ebenso verwerflich ist, wie die Tötung der ganzen Menschheit. Niemand, der die von Allah gesetzten Grenzen respek- tiert, kann auch nur einem Mensch Schaden zufügen, geschweige denn Tausende unschuldige Menschen massakrieren. Diejenigen, die annehmen, sie könnten dem Gericht und der Bestrafung in dieser Welt entgehen, werden letztlich nie erfolgreich sein, denn sie werden in der Gegenwart Allahs Rechenschaft für ihre Taten ablegen müssen. Aus diesem Grund sind die Gläubigen, die wissen, dass sie nach ihrem Tode Rechenschaft für ihre Taten ablegen müssen, sehr bedacht, die Grenzen Allahs nicht zu überschreiten.
  • 35. Allah befiehlt den Gläubigen, mitleidsvoll und barmherzig zu sein Im folgenden Vers wird die islamische Ethik erklärt: Dann wird er zu denen gehören, die glauben und einander zu Geduld und Barmherzigkeit anhalten: Das sind die Gefährten der Rechten. (Sure 90:17- 18 – al-Balad) Wie aus diesem Vers ersichtlich, ist eine der wichtigsten Eigenschaften der Moralität, die den Gläubigen am Tag des Gerichts zur Errettung und zum Eingang ins Paradies verhelfen wird, 'denen zuzugehören, die einander zu Geduld und Barmherzigkeit anhalten'. Die wahre Quelle der Barmherzigkeit ist die Liebe zu Allah. Die Liebe eines Menschen zu Allah führt ihn dazu, dass er auch für die Geschöpfe, die Er ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 33
  • 36. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 34 Die Ethik des Islams stellt allen Menschen ein friedvolles Leben, Wohlsein, Liebe und Freude in Aussicht...
  • 37. erschaffen hat, Liebe empfindet. Jemand, der Allah liebt, empfindet eine direk- te Verbundenheit und Nähe zu den Dingen, die Er erschaffen hat. Diese starke Liebe und Nähe, die er für seinen Herrn empfindet, der ihn und die gesamte Menschheit erschaffen hat, leitet ihn an, moralische Vorzüge aufzuzeigen, wie sie im Quran befohlen werden. Wahre Barmherzigkeit tritt zutage, indem er diese Moral lebt. Dieses Modell der Moralität, das eine Fülle der Liebe, Barmherzigkeit und Opferbereitschaft beinhaltet, wird in diesen Versen beschrieben: Und die unter euch, die gut gestellt und vermögend sind, sollen nicht schwören, Verwandten, Bedürftigen und denen, die um Allahs Willen aus- gewandert sind, nichts zu geben, sondern sie sollen nachsichtig sein und vergeben. Wäre es euch nicht lieb, dass Allah euch vergibt? Und Allah ist stets zur Vergebung bereit und überaus barmherzig. (Sure 24:22 – an-Nur) ... während der Terrorismus eine Gesellschaft anstrebt, in der Gewalttätigkeit, Furcht, Besorgnis und Chaos vorherrschen. ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 35
  • 38. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 36 Und die, die bereits in der Stätte (Medina) ansässig und im Glauben gefe- stigt waren, lieben die, welche auswanderten und bei ihnen Zuflucht nah- men, und fühlen in ihren Herzen kein Verlangen nach dem, was jenen zuteil wurde und geben ihnen den Vorzug über sich selbst, auch wenn sie dadurch selbst Mangel erleiden. Wer jedoch von seiner eigenen Habsucht erlöst ist, der hat wahren Erfolg erzielt. (Sure 59:9 – al-Haschr) ... die, die Zuflucht und Hilfe gewährten, sie sind die wahrhaft Gläubigen. Ihnen wird Vergebung und eine großzügige Versorgung zuteil. (Sure 8:74 – al-Anfal) Und dient ausschließlich Allah und assoziiert nichts mit Ihm und erweist den Eltern Wohltätigkeit, sowie den Verwandten, den Waisen, den Bedürftigen, dem nahen und dem fernen Nachbarn, dem Weggefährten, dem Reisenden und den Leibeigenen. Gewiss liebt Allah den nicht, der arro- gant und selbstherrlich ist. (Sure 4:36 - An-Nisa) Die Wohlfahrtsabgaben sind bestimmt für die Armen und Bedürftigen sowie für die, die in der Verwaltung derselben beschäftigt sind, und für die, deren Herzen gewonnen werden sollen, zum Freikauf von Leibeigenen und zur Tilgung von Schulden, für Allahs Zwecke und für mittellose Reisende. Dies ist Allahs Gebot und Allah besitzt Wissen und Weisheit. (Sure 9:60 - at-Tauba) Diese hohe Stufe der Moral, die, wie im Quran beschrieben, von den Gläubigen verlangt wird, rührt von ihrer tiefen Liebe zu Allah. Aufgrund ihrer Hingabe an Ihn halten sie sich gewissenhaft an die moralischen Maßstäbe, die Allah im Quran niedergelegt hat. Die Gläubigen versuchen nie, den Menschen das Gefühl zu vermitteln, etwas schuldig zu sein, aufgrund der Anteilnahme die sie ihnen erweisen und der Hilfe, die sie ihnen anbieten - sie erwarten nicht einmal, dass ihnen gedankt wird. Ihr eigentliches Ziel ist, Allahs Wohlgefallen durch ihr moralisches Verhalten zu erlangen, da sie wissen, dass sie am Jüngsten Tag über die Befolgung dieser moralischen Gebote Rechenschaft able- gen müssen. Allah hat im Quran ausdrücklich offenbart, dass die Hölle der Lohn derer sein wird, die es bewusst ablehnen, durch ihre Lebensweise die Ethik des Quran zu verwirklichen: 'Was hat euch in das Höllenfeuer gebracht?' Sie werden antworten: 'Wir waren nicht unter denen die ihre Gebete verrichteten, und denen, die die Armen speisten. (Sure 74:42-44 – al-Muddaththir) 'Ergreift ihn und fesselt ihn! Dann lasst ihn das Feuer spüren! Dann legt ihn
  • 39. in eine Kette von siebzig Gliedern und führt ihn hinein! Er war es, der nicht an Allah, den Erhabenen glaubte, noch sich um die Speisung der Notdürftigen bemühte. (Sure 69:30-34 – al-Haqqa) Hast du den gesehen, der die Vergeltung leugnet? Es ist nämlich derjenige, der den Waisen abweist und die Speisung der Notdürftigen nicht fördert. (Sure 107:1-3 - Al Ma'un) Noch ermahnt ihr einander, die Notdürftigen zu Speisen. (Sure 89:18 - Al Fadschr) Wie aus den obigen Versen hervorgeht, besitzt der Muslim, der im Quran beschrieben wird, eine liebevolle und mitfühlende Natur. Niemand, der diese moralischen Qualitäten besitzt, kann Terrorismus oder Gewalttaten, die gegen unschuldige Menschen gerichtet sind, billigen. Die Charakterzüge der Terroristen sind genau das Gegenteil der quranischen Moralität. Ein Terrorist ist ein rücksichtsloser Mensch, der die Welt mit Hass betrachtet und morden, zerstören und Blut vergießen will. Ein Muslim, der in der Ethik, wie sie im Quran offenbart wurde, erzogen wird, nähert sich jedem mit der im Islam geforderten Liebe, er respektiert alle möglichen Ideen und ist stets bemüht Harmonie zu stiften, wo Zwietracht herrscht, Spannungen zu verringern, alle Seiten zu berücksichtigen und sich gemäßigt zu verhalten. In Gesellschaften, die sich aus derartigen Menschen zusammensetzen, herrscht eine höher entwickelte Kultur, die Menschen erfreu- en sich eines höheren Niveaus an sozialer Ethik, Harmonie, Gerechtigkeit und Wohlstand als selbst in den modernsten Staaten der heutigen Welt beobachtet werden können. Islamische Moralität gebietet den Muslimen, die Rechte der Waisen und der Armen und Notleidenden zu schützen, sich gegenseitig zu unterstützen und einander wohlgesinnt zu sein. ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 37
  • 40. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 38 Allah hat Nachsicht und Toleranz befohlen Das Konzept der Nachsicht und Toleranz, das in den Worten 'Übe Nachsicht' (Sure 7:199 – al-A'raf) beschrieben ist, gehört zu den grundsätzlich- sten Lehren des Islams. Wenn man die islamische Geschichte betrachtet, kann man sehr klar erken- nen, wie Muslime dieses wichtige Element der quranischen Ethik in die Praxis des sozialen Lebens übersetzt haben. Wie wir in später folgenden Teilen dieses Buchs im Einzelnen betrachten werden, haben die Muslime überall dort, wohin sie gelangten eine Atmosphäre der Freiheit und Toleranz mit sich gebracht. Sie ermöglichten es Menschen mit völlig unterschiedlichen Religionen, Sprachen und Kulturen, in Frieden und Harmonie unter einem Dach zusammen zu leben, wobei Sicherheit und Freiheit für jedes Mitglied der Gesellschaft gewährleistet waren. Damit boten sie denen, die von ihnen abhängig waren, die Vorteile des Wissens, des Wohlstands und einer gleichen und sozialen Position. Einer der wichtigsten Gründe für das jahrhundertelange Bestehen des Osmanischen Reichs, das sich über weite Gebiete erstreckte, war die Atmosphäre der Toleranz und des Verständnisses, die dem Islam zueigen ist. Die Muslime, die sich jahrhundertelang durch ihre Toleranz und zuvorkom- In Gesellschaften, in denen die islamische Ethik realisiert wird, kön- nen Kirchen, Moscheen und Synagogen voll funktionsfähig friedlich nebeneinander bestehen. Diese Ansicht von drei Andachtsstätten in einem Asyl für Obdachlose zeigt, wie das Streben nach Frieden durch die, in der moralischen Lehre des Islams geforderte Toleranz und Gerechtigkeit verwirklicht wird.
  • 41. mende Natur auszeichneten, waren stets die gerechtesten und barmherzigsten Herrscher. Innerhalb dieses multinationalen Gefüges konnten alle ethnischen Gruppen frei entsprechend ihrer eigenen Religionen und Traditionen leben. Toleranz im wahren Sinn kann der Welt nur Frieden und Wohl bringen, wenn sie entsprechend der Richtlinien realisiert wird, wie sie im Quran darge- legt sind. Auf diese Tatsache weist der folgende Vers hin: 'Eine gute Handlung und eine üble gleichen sich bestimmt nicht. Weise das Üble mit etwas Besserem zurück, so wird derjenige, zwischen dem und dir Feindschaft bestand, wie ein inniger Freund werden.' (Sure 41:34 - Fussilat). Gott hat Nachsicht und Vergebungsbereitschaft im Quran durchwegs als eine vorzügliche Eigenschaft beschrieben und im folgenden Vers hat Er die erfreuliche Verheißung gegeben, dass dementsprechendes Verhalten belohnt wird: 'Und die Vergeltung für eine üble Handlung ist ihresgleichen übel. Doch wer Nachsicht übt und Schlichtung erstrebt, dessen Belohnung obliegt Allah; Er liebt gewiss nicht die, die Unrecht begehen.' (Sure 42:40 - Asch- Schura). In einem anderen Vers hat Er die Gläubigen so beschrieben: 'Die, die sowohl im Wohlstand als auch in der Not spenden, ihren Ärger überwinden und Nachsicht gegen die Menschen üben. Allah liebt die, die Gutes tun.' (Sure 3:134 – Al-Imran). Allah offenbart im Quran, dass es ein tugendhaftes Verhalten ist, jemanden zu verzeihen, selbst wenn er Unrecht begangen hat. Ein Vers zu diesem Thema lautet: ... Und es wird nie enden, dass du auf Verrat ihrerseits stößt, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Doch sei nachsichtig gegen sie und vergib ihnen! Gewiss liebt Allah die, die Gutes tun. (Sure 5:13 – al-Ma'ida) All dies zeigt, dass die Moralität, die der Islam der Menschheit empfiehlt, der Welt die Tugenden des Friedens, der Harmonie und Gerechtigkeit bringt. Die Barbarei, die als Terrorismus bekannt ist und gegenwärtig die ganze Welt so sehr beschäftigt, ist das Werk ignoranter und fanatischer Menschen, die der Ethik des Quran vollständig entfremdet sind, und absolut nichts mit Religion zu tun haben. Die Antwort zu diesen Individuen und Gruppen, die versuchen, ihre Grausamkeiten unter dem Deckmantel der Religion zu vollbringen, ist die wahre Moralität die der Quran lehrt. In anderen Worten, der Islam und die Ethik des Quran sind die Erlösung vom Fluch des Terrorismus und nicht seine Verfechter. ISLAMISCHE ETHIK: EINE QUELLE DES FRIEDENS UND DER SICHERHEIT ● 39
  • 42. ... gewiss ist Allah den Menschen freundlich und barmherzig gesinnt. (Sure 2:143 – al-Baqara)
  • 43. ‘KRIEG’ IM QURAN ntsprechend dem Quran stellt der Krieg eine 'unerwünschte Verpflichtung' dar, der unter strenger Einhaltung bestimmter huma- nitärer und moralischer Maßregeln nachgegangen werden muss, und Krieg darf nur dann geführt werden, wenn er absolut unvermeidlich ist. In einem Vers wird erklärt, dass es die Ungläubigen sind, die Kriege beginnen, u1nd dass Allah Kriege nicht befürwortet: ...So oft sie das Feuer des Kriegs anfachen, löscht Allah es. Und sie trachten danach auf Erden Verderben zu stiften, doch Allah liebt die Unheilstifter nicht. (Sure 5:64 – al-Ma'ida) Im Falle eines Konfliktes müssen die Gläubigen abwarten, bis die Kampfaktion notwendig wird. Die Gläubigen dürfen E
  • 44. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 42 nur dann kämpfen, wenn die andere Seite angreift und sie keine andere Alternative als den Krieg haben: 'Wenn sie jedoch ablassen, so ist Allah nach- sichtig und barmherzig.' (Sure 2:192 – al-Baqara). Eine genauere Betrachtung des Lebens des Propheten Muhammad eröff- net, dass der Krieg ein Mittel war, auf das nur in unvermeidbaren Situationen zum Zweck der Verteidigung zurückgegriffen wurde. Der Quran wurde dem Propheten Muhammad über eine Zeitspanne von 23 Jahren offenbart. Während der ersten 13 Jahre dieser Periode lebten die Muslime als Minderheit unter der heidnischen Gesellschaftsordnung in Mekka und waren großer Unterdrückung ausgesetzt. Viele Muslime wurden belästigt, misshandelt, gefoltert, und selbst ermordet und ihre Häuser und Besitztümer wurden geplündert. Trotz dessen jedoch führten die Muslime ihr Leben, ohne darauf durch irgendwelche Gewalttätigkeit zu reagieren und riefen die Heiden stets zum friedlichen Zusammenleben auf. Als sich die Ausschreitungen der Heiden bis zur Unerträglichkeit steiger- ten, wanderten die Muslime nach der Stadt Jasrib aus, die später auf den Namen Medina umbenannt werden sollte, wo sie ihre eigene Gesellschaftsordnung in einer freieren und freundlicheren Umgebung errich- ten konnten. Selbst als sie ihr eigenes politisches System errichtet hatten, ließ dies sie nicht dazu hinreißen, Waffen gegen die aggressive Heiden von Mekka aufzunehmen. Erst nach der folgenden Offenbarung befahl der Prophet seinen Leuten, sich für den Krieg zu rüsten: Ansicht des heutigen Medina, der Stadt, wohin der Prophet Muhammad und die Muslime auswander- ten, und wo sie ihre eigene Gesellschafts- ordnung errichteten.
  • 45. 'KRIEG' IM QURAN ● 43 Den Kämpfern ist die Erlaubnis gegeben – weil ihnen Unrecht angetan wurde – und Allah hat gewiss die Macht, ihnen zu helfen; jenen, die recht- los aus ihren Wohnstätten vertrieben wurden, nur weil sie bekannten: 'Unser Herr ist Allah!'... (Sure 22:39, 40 – al-Hadsch) Kurz gesagt, den Muslimen wurde deshalb erlaubt, Krieg zu führen, weil sie unterdrückt und Gewalttätigkeiten ausgesetzt worden waren. Allah gab die Erlaubnis für den Krieg zu Verteidigungszwecken. In anderen Versen werden die Muslime vor unnötiger Provokation oder Gewaltanwendung gewarnt: Und kämpft um Allahs Willen gegen die, die euch bekämpfen, doch begeht keine Ausschreitungen; Allah liebt gewiss nicht die, die das Maß über- schreiten. (Sure 2:190 – al-Baqara) Nach der Offenbarung dieser Verse ereigneten sich Kriege zwischen den Muslimen und heidnischen Arabern. Keiner dieser Kriege jedoch, wurde von den Muslimen eingeleitet. Zudem errichtete der Prophet Muhammad eine sichere und friedvolle soziale Umgebung für die Muslime sowie für die Heiden, indem er den Friedenspakt von Hudaibija schloss, in dem den meisten Forderungen der Heiden nachgegeben wurde. Wiederum waren es die Heiden, die die Bedingungen der Vereinbarung verletzten und erneut Aggressionen begingen. Durch die schnell anwachsenden Übertritte zum Islam musterten die Muslime eine große Streitmacht gegen die heidnischen Araber an, doch der Prophet Muhammad eroberte Mekka ohne Blutvergießen und übte äußerste Nachsicht. Hätte er es gewollt, so hätte er Rache an den heidnischen Führern der Stadt nehmen können, statt dessen krümmte er keinem von ihnen ein Haar, verzieh ihnen und behandelte sie mit äußerster Toleranz. John Esposito, der im Westen als ein Experte auf dem Gebiet des Islams gilt berichtete die Situation in den folgenden Worten: 'Der Prohet vermied Rache und Plünderung nach seinem Sieg und akzeptierte ein Abkommen, das seinen früheren Feinden Amnestie gewährte, anstatt das Schwert gegen sie zu erheben.' 2 Heiden, die später aus freiem Willen zum Islam übertraten, könnten nicht umhin, den edlen Charakter des Propheten zu bewundern. Nicht nur während der Eroberung von Mekka, sondern auch im Verlauf aller Schlachten und Eroberungen, die sich zu der Zeit des Propheten Muhammad zutrugen, wurden die Rechte der Unschuldigen und Wehrlosen sorgfältig gewahrt. Der Prophet erinnerte die Gläubigen oft an diese Verpflichtung und wurde durch sein eigenes Verhalten ein Vorbild dem viele folgten. In der Tat, er richtete die folgenden Worte an die Gläubigen, die an die
  • 46. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 44 Front gingen: 'Haltet euch an die Religion Allahs, wenn ihr in den Krieg zieht. Tastet niemals die Senioren, Frauen und Kinder an. Erleichtert ihnen stets ihre Lage und seid freundlich zu ihnen. Allah liebt die, die aufrichtig sind.' 3 Der Gesandte Allahs leg- te auch eindeutig die Verhaltensregeln fest, denen die Muslime folgen müssen, selbst wenn sie mitten im Gefecht sind: Tötet keine Kinder. Vermeidet es, Menschen anzutasten, die sich dem Gottesdienst in Andachtsstätten widmen! Tötet niemals Frauen und Senioren. Steckt weder Bäume in Brand noch fällt sie. Zerstört niemals Behausungen! 4 Die islamischen Grundsätze, die Allah im Quran niederlegte, erklären die- se friedfertige und gemäßigte Politik des Propheten Muhammad. Allah befiehlt den Gläubigen im Quran, Nicht-Muslime freundlich und gerecht zu behan- deln: Allah verwehrt euch nicht, denen, die euch weder um eueres Glaubens wil- len bekämpft, noch euch aus eueren Häusern vertrieben haben, Güte und
  • 47. 'KRIEG' IM QURAN ● 45 Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen. Gewiss liebt Allah die Gerechten. Allah verbietet euch jedoch, jene zu befreunden, die euch um des Glaubens willen bekämpft und euch aus eueren Wohnstätten vertrieben und euere Austreibung unterstützt haben... (Sure 60:8, 9 – al-Mumtahina) Die obigen Verse umreißen das Verhalten, das Muslime Nicht-Muslimen gegenüber annehmen sollten: Ein Muslim sollte alle Nicht-Muslime freundlich behandeln, doch vermeiden, Freundschaft mit denen zu schließen, die dem Islam feindselig gegenüberstehen. Wenn sich diese Feindseligkeit zu gewaltsa- men Aggressionen gegen die Muslime ausweitet, d.h., wenn die Muslime Die Kaaba, zu der jedes Jahr fast zwei Millionen Muslime von den vier Enden der Welt pilgern, ist ein Symbol des Friedens und der Toleranz, welche in der islamischen Lehre integriert sind.
  • 48. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 46 bekriegt werden, sollten sie auf gerechte Weise reagieren, indem sie die huma- nitären Dimensionen der Situation in Betracht ziehen. Alle Formen der Barbarei, unnötige Gewalttaten und ungerechte Aggression sind verboten im Islam. In einem anderen Vers warnt Allah die Muslime davor und ermahnt sie, sich von ihrem Zorn gegen die Feinde nicht zu ungerechtem Handeln hin- reißen zu lassen: O ihr, die ihr glaubt, seid standhaft für Allah als Zeugen in Gerechtigkeit, und lasst eure Abneigung gegen gewisse Leute euch nicht dazu hinreißen Ungerechtigkeit zu begehen. Seid gerecht – es entspricht mehr der Furcht Gottes. Seid euch Allahs Gegenwart bewusst. Allah ist es sicherlich bekannt, was ihr tut. (Sure 5:8 – al-Ma'ida) Die Bedeutung des Begriffs 'Dschihad' Ein weiteres Konzept, das im Zusammenhang mit dem zur Diskussion ste- hendem Thema einer Erklärung bedarf, ist 'Dschihad'. Die wörtliche Bedeutung des Begriffs 'Dschihad' ist 'Kampf'. Das Stammwort (dschahada) von dem er abgeleitet ist, bedeutet 'sich bemühen, sich anstrengen. Daher bedeutet 'Dschihad zu unternehmen' im Islam, 'Anstrengungen zu machen; zu kämpfen'. Prophet Muhammad erklärte, dass 'der größte 'Dschihad' der Kampf des Menschen gegen sein eigenes niederes Selbst ist'. Was hier mit 'niederem Selbst' gemeint ist, sind selbstsüchtige Begierden und Ambitionen. Von einem quranischen Gesichtspunkt kann das Wort 'Dschihad' auch einen, auf intellektueller Ebene geführten Kampf bedeuten, der sich gegen die- jenigen richtet, die Menschen unterdrücken, ungerecht behandeln, sie Folter und Grausamkeiten aussetzen und ihnen ihre Menschenrechte verweigern. Der Zweck dieses Kampfs ist Gerechtigkeit, Frieden und Gleichheit herbeizu- führen, Abgesehen von diesen ideologischen und geistigen Bedeutungen wird auch Kampf im Sinn einer militärischen Expedition als 'Dschihad' bezeichnet. Jedoch, wie oben bereits erklärt wurde, darf es sich dabei nur um einen Kampf zu den Verteidigungszwecken handeln. Das Konzept des 'Dschihad' auf Handlungen der Aggression gegen unschuldige Leute, d.h. Terror, anzuwen- den, ist völlig ungerechtfertigt und eine gewaltige Verzerrung der wahren Bedeutung des Ausdrucks.
  • 49. 'KRIEG' IM QURAN ● 47 Selbstmord ist verboten im Islam Ein weiterer Punkt von Bedeutung, der unmittelbar nach den jüngsten Terroranschlägen in den Vereinigten Staaten ins Blickfeld rückte, ist das Phänomen der Selbstmordanschläge. Einige Leute, die offenbar falsch über den Islam unterrichtet sind, haben völlig unzutreffende Erklärungen dahingehend abgegeben, dass diese Religion des Friedens Selbstmordanschläge erlaubt, wohingegen im Islam beides absolut verboten ist, sowohl sich selbst, als auch andere Menschen zu töten. Mit den Worten '... und tötet euch nicht selbst...' (Sure 4:29 – an-Nisa) hat Allah den Selbstmord zu einer Sünde erklärt. Im Islam ist es – unberücksichtigt jeglicher Gründe – kategorisch verboten, sich selbst zu töten. Eines der Hauptziele der ter- roristischen Bombenanschläge, Brandstiftungen und anderer solcher abscheulichen Handlungen ist, Furcht, Besorgnis, Unsicherheit und Panik unter den Menschen zu verur- sachen.
  • 50. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 48 Der Prophet erklärte den Selbstmord als eine Sünde. Gemäß einer Über- lieferung von Abu Huraira, erklärte er, dass jeder, der sich selbst das Leben nimmt in die Hölle käme, wo er in aller Ewigkeit lebt.5 Wie aus diesem klar hervorgeht, stellt Selbstmord, und folglich auch Selbstmordanschläge, die den Tod von Tausenden unschuldiger Menschen ver- ursachen, eine krasse Verletzung der islamischen Moralität dar. Allah erklärt im Quran, dass es eine Sünde ist, sein eigenes Leben zu beenden, daher ist es ganz und gar unmöglich für jemanden, der an Allah glaubt und behauptet, sich an den Quran zu halten, so etwas zu tun. Nur Menschen, die eine sehr irrige Vorstellung von der Religion haben, die keine Ahnung von der wahren Ethik des Qurans haben, die ihren Verstand und ihr Gewissen vergewaltigen, die von atheistischen Ideologien beeinflusst sind oder die durch Gehirnwäsche mit der Leidenschaft des Hasses und der Rache angesteckt wurden, können derartige Handlungen vollziehen. Jeder andere Mensch muss solchen Taten verabscheuen. Barmherzigkeit, Toleranz und Menschlichkeit in der Geschichte des Islams Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die islamische politische Doktrin, d.h. Verhaltensregeln und politische Führungsprinzipien im Islam, äußerst gemäßigt und friedfertig ist. Diese Tatsache wird von vielen nicht-mus- limischen Historikern und Theologen bestätigt, zu denen die britische ...und tötet euch nicht selbst. Gewiss ist Allah euch überaus barmherzig geneigt. (Sure 4:29 – an-Nisa)
  • 51. 'KRIEG' IM QURAN ● 49 Historikerin, Karen Armstrong zählt, die eine ehemalige Nonne und Expertin auf dem Gebiet der Geschichte des Mittleren Ostens ist. In ihrem Buch Holy War [Der heilige Krieg], in dem sie die Geschichte der drei monotheistischen Religionen untersucht, kommentiert sie folgendes: ... Das Wort 'Islam' leitet sich vom gleichen arabischen Wortstamm ab, wie das Wort 'Frieden' und der Quran verurteilt den Krieg als eine abnormale Situation, die nicht dem Willen Gottes entspricht... der Islam rechtfertigt einen total aggressiven Krieg mit dem Ziel der Vernichtung des Feinds nicht... der Islam erkennt die Unvermeidbarkeit des Kriegs an, und akzeptiert ihn manchmal als eine positive Pflicht um Unterdrückung und Leiden zu beseiti- gen. Der Quran fordert, dass der Krieg begrenzt ist und so weit wie möglich in einer humanitären Weise geführt wird. Muhammad musste nicht nur gegen die Mekkaner kämpfen, sondern auch gegen die jüdischen Stämme in der Gegend und gegen christliche Stämme in Syrien, die im Bündnis mit den Juden eine Offensive gegen ihn planten. Dies jedoch veranlasste Muhammad nicht 'Die Leute der Schrift' (Juden und Christen) zu verurteilen. Seine Muslime waren gezwungen sich zu verteidigen, doch sie führten nicht einen 'Heiligen Krieg' gegen die Religion ihrer Feinde. Als Muhammad eine musli- mische Armee unter der Führung seines freigesetzten Sklaven Zaid gegen die Christen sandte, gebot er ihnen, für die Sache Allahs tapfer, jedoch huma- nitär zu kämpfen. Sie durften weder Geistliche, Mönche und Nonnen, noch schwache und hilflose Menschen behelligen, die nicht imstande waren zu kämpfen. Es durfte kein Massaker von Zivilisten stattfinden, noch sollten sie einen einzigen Baum fällen oder irgendein Gebäude abreißen.6 Nach dem Tod des Propheten achteten auch die Kalifen, die nach ihm regierten, äußerst sorgfältig darauf, dass der Gerechtigkeit genüge getan wur- de. In eroberten Ländern konnten die Einheimischen sowie die Neuankömmlinge ihr Leben in Frieden und Sicherheit führen. Abu Bakr, der erste Kalif, verlangte von seinen Leuten gerechtes und tolerantes Verhalten in der Verwaltung dieser Länder, entsprechend den Werten des Quran. Vor dem ersten syrischen Feldzug gab Abu Bakr seiner Armee den folgenden Befehl: Haltet ein, ihr Leute, ich gebe euch 10 Regeln, die ihr euch zu Herzen nehmen müsst: Übt keinen Verrat aus und weicht nicht vom rechten Weg ab. Verletzt und tötet keine Kinder, Greise und Frauen. Zerstört und versengt keine Dattelpalmen, und fällt keine anderen Obstbäume. Tötet kein Vieh oder Kamele, es sei denn zu eurem Verzehr. Ihr werdet auf Menschen stoßen, die
  • 52. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 50 ihr Leben dem klösterlichen Dienst gewidmet haben; belasst sie in dem, dem sie sich gewidmet haben. Ihr werdet ebenfalls auf Menschen stoßen, die euch allerlei Mahlzeiten anbieten werden. Ihr mögt davon essen, doch vergesst nicht, den Namen Allahs darüber auszusprechen.7 Omar Ibn Al Chattab, der nach Abu Bakr folgte, ist berühmt für seine Gerechtigkeit und die Verträge, die er mit den Einheimischen der eroberten Gebiete schloss. Jeder dieser Verträge erwies sich als ein exemplarisches Vorbild an Toleranz und Gerechtigkeit. In seiner Schutzdeklaration, z.B., für die Christen in Jerusalem und Lot, gewährleistete er, dass keine Kirchen zerstört würden, und dass die Muslime in den Kirchen keine Gebetsversammlungen abhalten würden. Den Christen in Bethlehem gewährte Omar die gleichen Bedingungen. Während der Eroberung von Medain garantierte die Schutzdeklaration, die dem nestorianischen Patriarchen Iso'jahb III. (647-658 n. Chr.) gegeben wurde wiederum, dass die Kirchen nicht zerstört würden, und dass keines seiner Gebäude in eine Behausung für Muslime oder eine Moschee umgewandelt würde. Der Brief, den der Patriarch nach der Eroberung an den Bischof von Fars (Persien) schrieb, ist äußerst bedeutsam indem er in den Worten eines Christen die Toleranz und Barmherzigkeit der muslimischen Eroberer gegenüber den Leuten der Schrift bezeugt: Die Araber, denen Gott in dieser Zeit die Regierung der Welt übergeben hat..... verfolgen die christliche Religion nicht. In der Tat, sie begünstigen sie, respek- tieren unsere Geistlichen und die Heiligen Gottes und erweisen den Kirchen und Klöstern Begünstigungen.8 Diese von Omar gewährten Konzessionen, enthüllen die Tiefe der Toleranz, die Allah dem Menschen im Quran anbefohlen hat, in seinem Charakter zu verinnerlichen. Die Schutzdeklaration lautete etwa folgender- maßen: Diese Schutzgarantie wird gewährt, um Leben, Besitz und Religion, einsch- ließlich Kirchen und Synagogen, aller Personen der Gemeinschaften zu schüt- zen, die innerhalb der verwalteten Gebiete ansässig sind, ungeachtet ihrer Verhältnisse und Verdienste. Keine Andachts- und Wohnstätten dürfen beschädigt, und nichts darf von ihnen entwendet werden, und niemandem darf irgend ein Schaden zugefügt werden. Die Ausführung der in diesem Dokument niedergelegten Bedingungen, entsprechen den Geboten und Zusagen Allahs und Seiner Gesandten, und werden von den Kalifen und Muslimen garantiert. 9
  • 53. 'KRIEG' IM QURAN ● 51 In Jerusalem und seiner Umgegend, das lange Zeit unter der Herrschaft der Muslime war, werden Frieden und Toleranz heutzuta- ge von Unterdrückung und bewaffnetem Konflikt verdrängt.
  • 54. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 52 All dies sind bedeutende Beispiele dafür, wie die wahrhaft Gläubigen ihr Verständnis der Gerechtigkeit und Toleranz realisieren. In einem Vers befiehlt Allah: Sicherlich gebietet euch Allah das, was euch in Treuhand anvertraut wurde, an seine Besitzer zurückzugeben, und wenn ihr zwischen den Menschen schiedssprecht, mit Gerechtigkeit zu richten. Gewiss ist es eine Gunst Allahs, euch dazu zu ermahnen! Zweifellos hört Allah alles und sieht alles. (Sure 4:58 – an-Nisa) Canon Tyler, ein Missionsleiter der anglikanischen Kirche, erwähnt die Schönheit der islamischen Ethik in einer seiner Reden in diesen Worten: Er (der Islam) brachte die grundlegenden Dogmen der Religion - die Einheit und Größe Gottes, dass Er barmherzig und gerecht ist, dass Er Gehorsam Seinem Willen gegenüber sowie Ergebenheit und Glauben fordert. Er (der Islam) erklärte die Verantwortlichkeit des Menschen, ein Leben nach dem Tod, einen Tag des Gerichts, und strenge Vergeltung, der die Übeltäter anheimfal- len werden; er verordnete die Pflichten des Gebets, der Wohlfahrtsspende, des Fastens und der Großmut. Es schaffte die künstlichen Tugenden, die reli- giösen Betrüge und Torheiten, die pervertierten moralischen Gefühle und die verbalen Spitzfindigkeiten der theologischen Debatte ab… er gab dem Sklaven Hoffnung, der Menschheit Brüderlichkeit und den grundlegenden Tatsachen der menschlichen Natur Anerkennung.10 Die falsche Behauptung, dass die Menschen in den eroberten Ländern unter Drohung zum Islam übergetreten sind, wurde auch von westlichen Forschern widerlegt und die gerechte und tolerante Einstellung der Muslime bestätigt. L. Browne, ein westlicher Forscher, erläutert diese Situation in den folgenden Worten: Diese wohlbekannten Tatsachen berauben übrigens die, im christlichen Schrifttum so weitverbreiteten Gerüchte, dass die Muslime, wohin sie auch gelangten, die Menschen mit dem Schwert an der Kehle zwangen, den Islam anzunehmen, jeglicher Substanz...11 In seinem Buch The Prospects of Islam [Aussichten des Islams] erklärt Browne weiter, dass das wahre Motiv hinter den Eroberungen der Muslime die Bruderschaft des Islams war. Die überwiegende Mehrheit der muslimischen Herrscher, die die muslimischen Länder im Lauf der Geschichte verwalteten, behandelten die Mitglieder anderer Religionen weiterhin mit äußerster Toleranz und Respekt. Innerhalb der Grenzen aller islamischen Staaten lebten
  • 55. 'KRIEG' IM QURAN ● 53 Juden und Christen in Sicherheit und genossen volle Freiheit. John L. Esposito, Professor für Religionswissenschaften und internationa- le Beziehungen an der Georgetown Universität, schildert, welch ungeheure Toleranz den Juden und Christen widerfuhr, die in Ländern lebten, welche unter muslimische Verwaltung gerieten: Die muslimischen Armeen erweisen sich als bemerkenswerte Eroberer und erfolgreiche Herrscher; sie waren eher Erbauer als Zerstörer. Sie ersetzten die einheimischen Herrscher und Armeen der eroberten Länder, doch erhielten einen Großteil des Regierungs- und Verwaltungapparats und der Kultur auf- recht. Für viele in den eroberten Gebieten war es nichts weiter als eine Ablösung der Herren, ein Wechsel, der der Bevölkerung Frieden brachte, die durch Verluste an Leben und schwere Besteuerung aus den langen Jahren der byzantinisch-persischen Kriege demoralisiert und unzufrieden geworden war. Örtliche Gemeinden waren frei in internen und häuslichen Angelegenheiten in ihrer eigenen Lebensweise fortzufahren. In vieler Hinsicht fanden die örtlichen Bevölkerungen die muslimische Herrschaft flexibler und toleranter als die von Byzanz und Persien. Religiöse Gemeinschaften waren frei, ihren Glauben auszuüben - sie konnten ihren Riten und Gesetzen folgen und ihre geistlichen Häupter konnten ihre Autorität in sozialen Bereichen wie Heirat, Ehescheidung und Erbschaft beibehalten. Als Gegenleistung wurde Viele der Kreuzfahrer waren über die gerechte, tole- rante und barmherzige Haltung überrascht, welche die Muslimen selbst auf dem Schlachtfeld an den Tag legten. Später brachten sie ihre Bewunderung in ihren Memoiren öffentlich zum Ausdruck. In der obi- gen Abbildung ist die Einleitung des zweiten Kreuzzugs durch Louis VII zu sehen.
  • 56. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 54 ihnen eine Anerkennungssteuer (dschizija) auferlegt, die sie zu muslimischer Beschützung gegen äußere Angriffe berechtigte, wobei sie vom Militärdienst befreit waren. Sie wurden daher 'die Geschützten' (dhimmmi) benannt. In der Praxis bedeutete dies oftmals niedrigere Steuern, größere örtliche Autonomie, Regierung durch andere Semiten zu denen nähere linguistische und kulturel- le Verbundenheit bestand, als zu der hellenisierten gräko-romanischen Elite von Byzanz, sowie größere Religionsfreiheit für Juden und einheimische Christen. Die meisten christlichen Sekten, wie die Nestorianer, die Monophysiten, Jakobiner und Kopten, waren als Heretiker und Schismatiker von der orthodoxen Kirche verfolgt worden. Aus diesem Grund halfen einige jüdische und christliche Gemeinden den einmarschierenden Armeen, weil sie diese als weniger unterdrückerisch als ihre imperialen Herrn betrachten. In vieler Hinsicht brachten die Eroberungen den besetzten Gebieten einen 'Pax Islamica'.12 Ein anderer 'Pax Islamica', den der Islam brachte, betraf die Frauen, einen Teil der Gesellschaft, der in den vor-islamischen Zeiten ungeheuerlich mis- shandelt worden war. Professor Bernard Lewis, der als einer der größten west- lichen Experten auf dem Gebiet des Mittleren Ostens bekannt ist, gibt den fol- genden Kommentar: Im allgemeinen brachte der Anbruch des Islams eine enorme Verbesserung der Stellung der Frauen in altem Arabien mit sich, indem er ihnen Eigentum und einige andere Rechte zugestand, und ihnen einen gewissen Schutz gegen schlechte Behandlung durch ihre Gatten oder Herren gab. Das Töten weibli- cher Neugeborener, das als heidnisches Brauchtum in Arabien akzeptabel gewesen war, wurde vom Islam verboten.13 Auch die Herrschaften der Seldschuken und des Osmanischen Reiches waren von der gerechten und toleranten Einstellung des Islams geprägt. In sei- nem Buch The Spread of Islam in the World [Die weltweite Ausbreitung des Islam] erklärt der britische Forscher Sir Thomas Arnold, die Bereitwilligkeit der Christen, sich aufgrund dieser Haltung unter die seldschukische Herrschaft zu fügen: Eben dieses Gefühl der Sicherheit des religiösen Lebens unter muslimischer Herrschaft bewog viele der Christen in Kleinasien (Anatolien) die seldschuki- schen Türken als Befreier willkommen zu heißen... Während der Herrschaft von Michail VIII (1261-1282) wurden die Türken oft von den Einwohnern der kleinen Städten im Inneren Kleinasiens eingeladen, diese zu besetzen, indem
  • 57. 'KRIEG' IM QURAN ● 55 sie sich erhofften, dadurch der Tyrannei des byzantinischen Reiches entrinnen zu können; sowohl Reiche wie Arme wanderten in die türkischen Herrschaftsgebiete aus.14 Melikschah, der Herrscher des islamischen seldschukischen Reichs während dieses im Zenith seiner Macht stand, behandelte die Menschen in den eroberten Gebieten mit großer Toleranz und Barmherzigkeit und verblieb somit mit Respekt und Liebe in ihrem Gedenken. Viele objektive Historiker weisen in ihren Arbeiten auf Melikschahs Gerechtigkeit und Toleranz hin. Seine Großmut gewann ihm die Liebe der Juden und Christen. Aus diesem Grund unterwarfen sich viele Städte aus freiem Willen Melikschahs Herrschaft, was beispiellos in der Geschichte ist. Sir Thomas Arnold erwähnt auch Odo de Diogilo, einen Mönch des St. Denis Ordens, der als der persönliche Seelsorger von Louis VII am zweiten Kreuzzug teilnahm, und in seinen Memoiren auf die Gerechtigkeit hinwies, die von den Muslimen geübt wurde, ohne Ansehen der Die letzte muslimische Herrschaft in Spanien ging im Jahr 1492 zu Ende, als Granada von der Armee König Ferdinands und der Königin Isabella erobert wurde. Die obige Abbildung zeigt die Kapitulation der Stadt.
  • 58. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 56 Religionszugehörigkeit der Untertanen. Auf der Grundlage der sehr bildlichen Ausführungen von Odo de Diogilo, schrieb Sir Thomas Arnold folgendes: Die Situation der Überlebenden wäre völlig hoffnungslos gewesen, hätte nicht der Anblick ihres Elendes die Herzen der Mohammedaner zu Mitleid bewo- gen. Sie pflegten die Kranken und erleichterten das Los der Armen und Hungernden mit großmütiger Freundlichkeit. Einige kauften sogar das fran- zösische Geld, welches die Griechen den Pilgern durch Zwang oder Tücke abgenommen hatten, und verteilten es großzügig unter den Notdürftigen. Der Kontrast zwischen der freundlichen Behandlung, welche die Pilger von den Ungläubigen empfingen und der Grausamkeit ihrer Mitchristen, der Griechen, die ihnen Zwangsarbeit auferlegten, sie schlugen und des Wenigen, das sie noch hatten, beraubten, war so groß, dass viele von ihnen freiwillig den Glauben ihrer Befreier annahmen. In den Worten des alten Chronikers (Odo de Diogilo): 'Indem sie ihre Glaubensbrüder verließen, die so grausam zu ihnen gewesen waren, fanden sie Sicherheit bei den Ungläubigen, die ihnen Barmherzigkeit entgegenbrachten, und, wie wir hörten, schlossen sich mehr als dreitausend den Türken an, als diese abzogen.' 15 Diese Erklärungen der Historiker bestätigen, dass die muslimischen Herrscher, die die wahre Moralität des Islams verinnerlicht hatten, immer mit Toleranz, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit regierten. Ebenso ist die Geschichte des Osmanischen Reiches, dessen Herrschaft sich jahrhundertelang über Länder in drei Erdteilen erstreckte, reich an Beispielen der Toleranz. Die Art und Weise, wie die Juden sich zur Zeit von Sultan Beyazid II in den osmanischen Ländern niedergelassen haben, nachdem sie Massakern und Verbannung in den katholischen Königreichen von Spanien und Portugal aus- gesetzt worden waren, ist ein treffliches Beispiel der Toleranz, die die islami- sche Moralität mit sich bringt. Die katholischen Monarchen, die zu jener Zeit über große Teile Spanien herrschten, unterdrückten die Juden, die zuvor in Frieden unter muslimischen Herrschaft in Andalusien gelebt hatten. Während die Muslime, Christen und Juden in Andalusien in Frieden miteinander leben konnten, versuchten die katholischen Monarchen, dem ganzen Land den christlichen Glauben aufzuzwingen, wobei sie den Muslimen den Krieg erklär- ten und die Juden unterdrückten. Als Folge wurde 1492 der letzte muslimische Herrscher in der südspanischen Provinz von Granada beseitigt. Die Muslime fielen einem schrecklichen Gemetzel zum Opfer, und Juden, die ablehnten, ihre Religion zu ändern, wurden in die Verbannung geschickt.
  • 59. 'KRIEG' IM QURAN ● 57 Ein Teil dieser heimatlosen Juden suchte Zuflucht im osmanischen Reich, und der Staat gewährte ihnen diese. Die osmanische Flotte unter dem Befehl von Kemal Reis brachte die verbannten Juden, und die wenigen Muslime, die das Gemetzel überlebt hatten, ins Land der Osmanen. Sultan Beyazid II, der als ein gottesfürchtiger Herrscher in die Geschichte eingegangen ist, siedelte diese, zu Unrecht aus Spanien vertrieben Juden im Frühjahr 1492, in bestimmten Teilen seines Reiches, um Edirne und das heute in Griechenland gelegene Thessaloniki herum an. Die meisten der 25000 heute in der Türkei lebenden türkischen Juden sind die Nachkommen jener spani- schen Juden. Sie haben ihre Religion und Bräuche, die sie vor 500 Jahren von Spanien mitgebracht haben, den Lebensbedingungen in der Türkei angepasst, und leben dort weiterhin in unbehelligtem Komfort, wobei sie ihre eigenen Schulen, Krankenhäuser, Altersheime, kulturellen Vereinigungen und Zeitungen unterhalten. In der gleichen Weise, wie sie als Händler und Geschäftsleute tätig sind, sind sie auch in zahlreichen anderen Berufen, von technischen Fachgebieten bis zur Werbung beschäftigt, wobei sich in zuneh- mendem Maße intellektuelle Kreise herausbilden. Während jüdische Gemeinschaften in vielen Ländern in Europa seit Jahrhunderten in ständiger Furcht vor antisemitischen rassistischen Ausschreitungen leben, haben sie in Sultan Beyazid II war ein frommer Muslim. Er nahm die Juden, die der spanischen Verfolgung entflohen waren großmütig auf und gewährte ihnen absolute Religionsfreiheit.
  • 60. DER ISLAM VERURTEILT DEN TERRORISMUS ● 58 der Türkei in Frieden und Sicherheit gelebt. Dieses Beispiel alleine genügt, die Toleranz und das Verständnis der Gerechtigkeit zu demonstrieren, die der Islam mit sich bringt. Die Barmherzigkeit und Toleranz, die von Sultan Beyazid II praktiziert wurden, treffen auf alle osmanischen Sultane zu. Als Sultan Mehmet der Eroberer Konstantinopel einnahm, erlaubte er den Christen und Juden, dort in Freiheit zu leben. André Miquel, der für seine wertvollen Beiträge bekannt ist, die er über die Welt des Islams geschrieben hat und in denen er die gerechten und toleranten Praktiken der Muslime hervorhebt, erklärte folgendes: Die christlichen Gemeinden lebten unter einer sehr gut verwalteten Regierung, wie sie sie während der byzantinischen und lateinischen Epochen nicht vorfanden. Sie waren nie einer systematischen Unterdrückung ausge- setzt. Im Gegenteil war das Reich und insbesonders Istanbul ein Zufluchtsort für die spanischen Juden geworden, die misshandelt worden waren. Niemals Die Eroberung von Istanbul durch Sultan Mehmet, den Eroberer, bedeutete Freiheit für die Juden und heterodoxen Christen, die jahrhundertelang der Unterdrückung der römischen und byzantinischen Herrscher ausgesetzt gewesen waren.