Dozentenfolien Behavioral Finance1. Behavioral Finance
Rolf J. Daxhammer/Máté Facsar
Dozentenfolien
© UVK Lucius 2012
© UVK Lucius 2012
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2. Übergeordnete Ziele und Inhalte des Buches
Vermittlung der Erkenntnisse der verhaltens-
wissenschaftlichen Finanzmarktforschung (Behavioral
Finance) in Folge der zunehmenden Skepsis
gegenüber der neoklassischen Kapitalmarkttheorie
Lehrbuch in vier Abschnitte gegliedert:
− Abschnitt 1 – Der Homo Oeconomicus im
Zentrum der Neoklassik
− Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen –
ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus
− Abschnitt 3 – Der Homo Oeconomicus Humanus
im Informations-/und Entscheidungsprozess
− Abschnitt 4 – Anwendungsbereiche und
Weiterentwicklung der Behavioral Finance
Adressaten der Publikation:
− Bachelor und Masterstudenten
− Interessierte Öffentlichkeit /Praktiker (u.a. Wealth
Management)
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3. Lernerfolg kann zusätzlich über integrierten Wissens-Check
überprüft werden
Zugang:
− Rufen Sie die Service-Seite auf:
http://www.uvk-lucius.de/behavioralfinance/
− Geben Sie dort den Zahlencode ein, den Sie im Buch
auf Seite 2 finden.
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4. Zusammenfassung der einzelnen Abschnitte – Überblick (1/2)
Abschnitt I
Entwicklung der verhaltenswissenschaftliche Finanzmarktforschung verdeutlicht
unterschiedlichen Einfluss der Psychologie auf die Wirtschaftswissenschaften
Modelltheoretische Annahmen der neoklassischen Kapitalmarkttheorie lassen
Notwendigkeit für eine Paradigmenerweiterung erahnen
Portfolio Theory, Capital Asset Pricing Theory und Arbitrage Pricing Theory
gelten weiterhin als dominierende Bewertungsansätze von Risiko und Ertrag
Im Zuge immer stärkerer Volatilität verändern sich traditionelle Investmentpara-
Zusammen- digmen und es entwickeln sich neue Denkansätze
fassung
Abschnitt II
Behavioral Finance steht für eine Paradigmenerweiterung durch verhaltensorien-
tierte Ansätze
Es wird deutlich: Eigenschaften des Kapitalmarktes verursachen begrenzt rationale
Handlungsweisen des Marktteilnehmers
Die sich ändernden Sichtweisen führen auch zu einer neuen Sichtweise auf den
Marktteilnehmer in Gestalt des Homo Oeconomicus Humanus
Herdentrieb und Grenzen der Arbitrage fördern Entwicklung von Spekulations-
blasen und haben positive wie auch überwiegen negative Auswirkungen auf
Volkswirtschaften
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5. Zusammenfassung der einzelnen Abschnitte – Überblick (2/2)
Abschnitt III
Homo Oeconomicus Humanus im Spannungsfeld zwischen Heuristiken und ver-
zerrter Wahrnehmung
Prospect Theory unterscheidet im Gegensatz zur Erwartungsnutzentheorie zwi-
schen zwei Phasen der Entscheidungsfindung – Editing und Evaluation
Hürden für rationale Entscheidungen sehr hoch und mit Hilfe der Prospect Theo-
ry erfassbar
Marktteilnehmer wenden innerhalb des Informations- und Entscheidungsprozess-
Zusammen- es vielfältige Heuristiken an: Reueaversion mit RRS-Index 10 am schädlichsten
fassung
Abschnitt IV
Umgang mit Heuristiken in der Anlageberatung vom Ursprung der Heuristik und
Höhe des Anlegervermögens abhängig zu machen
Schulungsoptionen gegen portfolioschädliche Auswirkung der Heuristiken ergeben
sich während des gesamten Informations- und Entscheidungsprozesses
In der Unternehmensführung erweist sich die Behavioral-Finance-Forschung zur
Erklärung von Phänomenen ebenfalls als sehr hilfreich
Neuro-Finance und Emotional Finance als neue Forschungsgebiete der verhaltens-
wissenschaftlichen Forschung können die Ursachen für Heuristiken erklären
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6. Agenda
Abschnitt I - Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik
Abschnitt II - Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom
Homo Oeconomicus Humanus
Abschnitt III - Der Homo Oeconomicus Humanus im Informations-
und Entscheidungsprozess
Abschnitt IV - Anwendungsbereiche und Weiterentwicklung der
Behavioral Finance
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7. Agenda
Abschnitt I - Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik
Abschnitt II - Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom
Homo Oeconomicus Humanus
Abschnitt III - Der Homo Oeconomicus Humanus im Informations-
und Entscheidungsprozess
Abschnitt IV - Anwendungsbereiche und Weiterentwicklung der
Behavioral Finance
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8. Entwicklung der verhaltenswissenschaftliche Finanzmarktforschung
18./19. Jhd. Ab 20. Jhd. Ab 1960er Ab 1980er Ab 2000 Ab 2009
Klassische
Nationalökonomie Beginn verhaltensorientierte Kapitalmarktforschung
„Unsichtbare Hand“
Neoklassische
Ökonomie Dominanz mikroökonomische Analysen
Random Walk Theory/Homo Oeconomicus
Keynesianismus
Dominanz makroökonomische Analysen
Verdrängung psychologischer Einflüsse aus
Wirtschaftstheorien
Behavioral Eco-
nomics/Finance Zunehmende Beachtung der Psychologie
Homo Oeconomicus Humanus
Neuroökonomie/
Neuro-Finance Erforschung neuronaler Ursach-
en begrenzt rationaler Verhalten
Emotional Finance Erforschung unbewusst
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Quelle: Abschnitt 1 – Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik; Daxhammer/Facsar 2012 8
9. Modelltheoretische Annahmen der neoklassischen Kapitalmarkttheorie
lassen Notwendigkeit für eine Paradigmenerweiterung erahnen
Erwartungs- Bayes
nutzen- Theorem
theorie
Effizienz-
Random markthypo-
Walk Konzept des these
Theory
Homo Oeco-
nomicus
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Quelle: Abschnitt 1 – Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik; Daxhammer/Facsar 2012 9
10. Konzept des Homo Oeconomicus nach Adam Smith
Bildet die Grundlage für die neoklassische Kapitalmarkttheorie
Als Begründer des Konzepts gilt Adam Smith im18. Jahrhundert
Grundgedanke
Absolutes Eigeninteresse im Vordergrund des Handelns
Fähigkeit zu völlig rational begründeten Entscheidungen durch nutzenmaxi-
Prinzipien
mierendes Verhalten
Nutzung vollständiger Informationen
Vereinfachung der ökonomische Analyse des menschlichen Verhaltens
Nutzungsvorteile Quantifizierbarkeit der wirtschaftlichen Ergebnisse
Starke Vernachlässigung der Realität und der Komplexität des einzelnen
Menschen
Nutzungsnachteile
Nicht-rationale Beweggründe für wirtschaftliches Verhalten werden ignoriert
Nutzung vollständiger Informationen angesichts breit gefächerter Wissensgebiete
© UVK Lucius 2012 zweifelhaft
Quelle: Abschnitt 1 – Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik; Daxhammer/Facsar 2012 10
11. Random Walk Theory nach Louis Bachelier
Wertpapierkurse verändern sich immer mit gleicher Wahrscheinlichkeit
Kursbewegungen/Renditen ergeben aufgereiht die Form einer Glockenkurve
Grundgedanke
Vielzahl kleiner Kursbewegungen befindet sich in der Mitte, seltene große
Kursbewegungen an den beiden Enden der Glockenkurve
Häufigkeit
Zentrales Element
Rendite
In der Praxis kommen große Kursbewegungen öfter vor, als von der Theorie
postuliert (siehe Schwarze Schwäne)
Praxisbezug
Wertpapierkurse verändern sich daher nicht mit der gleichen Wahrscheinlichkeit
Ex-Ante Anfechtbarkeit der Schlussfolgerungen aus empirischen Tests
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Quelle: Abschnitt 1 – Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik; Daxhammer/Facsar 2012 11
12. Erwartungsnutzentheorie von Morgenstern
und von Neumann
Zielsetzung der Erwartungsnutzentheorie ist es, rationales Verhalten unter
Unsicherheit zu analysieren
Grundgedanke
Zentraler Gegenstand ist das Treffen von Entscheidungen, ohne dass deren
Ergebnisse/Konsequenzen bekannt sind
Nutzenfunktion u, über deren Erwartungswert Präferenzen abgebildet werden
Zentrales Element
Der Erwartungsnutzen einer Alternative ist entscheidende Grundlage einer
rationalen Entscheidung
Alternative mit höchstem Erwartungsnutzen wird als Entscheidung verfolgt
Axiom Vollständige Ordnung: Berücksichtigung aller Alternativen – Ein-
schränkung in der Praxis durch Anwendung von Faustregeln (z.B. Home Bias)
Axiom Stetigkeit :Beibehaltung ursprünglicher Präferenz, auch wenn diese durch
Praxisbezug gleiche Alternative erweitert wird – Einschränkung durch Verfügbarkeitsheuristik
Axiom „Unabhängigkeit“: Beibehaltung ursprüngliche Präferenz auch bei Er-
weiterung durch weitere Alternativen – Einschränkung durch selektive Wahrneh-
mung/Entscheidung
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Quelle: Abschnitt 1 – Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik; Daxhammer/Facsar 2012 12
13. Informationsverarbeitung nach Bayes
Entscheidungsalternativen und deren – a priori – Eintrittswahrscheinlichkeiten
bekannt
Grundgedanke
Verändert sich die Informationslage, so sollten sich die ursprünglichen Eintritts-
wahrscheinlichkeiten – a posteriori – an die neuen Informationen anpassen
Analysten passen ihre Einschätzungen den gegebenen Informationen nicht
zeitnah an
Praxisbezug
Bei positiven Meldungen entstehen weitere Gewinne, bei negativen Meldungen
weitere Verluste (Gewinnankündigungsdrift)
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Quelle: Abschnitt 1 – Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik; Daxhammer/Facsar 2012 13
14. Effizienzmarkthypothese nach Eugene Fama
Überrendite aus der Kenntnis „alter“ Informationen nicht möglich, da andere
Marktteilnehmer ebenfalls geneigt wären, eine Überrendite zu erreichen
Grundgedanke
„Alte“ Informationen würden sich folglich nicht erst in der Zukunft, sondern
sofort in den Kursen wiederspiegeln und
Fast alle Marktteilnehmer sind rational und nutzen alle Informationen
Einige wenige Marktteilnehmer sind irrational – ihre Bewertung wird jedoch durch
Zentrales Element
rationale Marktteilnehmer neutralisiert
Arbitrage ist unbegrenzt und ermöglicht die Rückkehr zum Fundamentalwert
Schwache Form der Markteffizienz – Preishistorien in den Kursen enthalten
Formen Mittelstrenge Form der Markteffizienz – Alle sonstigen, öffentlich verfügbaren
Informationen in den Kursen enthalten
Strenge Form der Markteffizienz – zzgl. Insiderinformationen in Kursen enthalten
Anwendung der technischen Analyse im Widerspruch zur schwachen Form d. ME
Gewinnankündigungsdrift im Widerspruch zur mittelstrengen Form d. ME
Praxisbezug
Erzielung von Überrenditen durch Unternehmensinsider im Widerspruch zur
strengen Form der Markteffizienz
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Quelle: Abschnitt 1 – Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik; Daxhammer/Facsar 2012 14
15. Modelle der neoklassischen Kapitalmarkttheorie – Überblick
Kriterien Portfolio Theory (PT) Capital Asset Pricing Theory Arbitrage Pricing Theory
Grundgedanke Die Portfolio Theory basiert Ermöglicht die Quantifizie- Mehrfaktorenmodell, das
auf dem Zwei-Parameter-An- rung und Bewertung von nicht auf einem Nutzenopti-
satz, der durch den Erwar- Einzelwertrisiken mierungskalkül der Marktteil-
tungswert und die Standard- Übersetzt die von der PT fest- nehmer basiert, sondern ein-
abweichung die zukünftige gelegten Anlageverhältnisse in zig auf dem Argument der
Rendite von Investitionen eine Vorhersage über Bezieh- Arbitragefreiheit
beschreibt ung zw. Rendite und Risiko
Modellannah- Erwartete Rendite unterliegt Erweiterung der Modellan- Marktteilnehmer streben
men der Normalverteilung nahmen der PT um: einen Vermögenszuwachs an,
Planungshorizont von einer − Bestrebung der Marktteil- bei dem Arbitragemöglich-
Periode nehmer effiziente Portfo- keiten ausgenutzt werden
Risikoaverse sowie rationale lios zu halten Risikoaverse Marktteilnehmer
Marktteilnehmer − Markt im Gleichgewicht Vollkommener Markt wird
Entscheidungsfindung unter wird vorausgesetzt vorausgesetzt
Risiko
Besonderheit Marktteilnehmer sind bestrebt Ausgangspunkt des CAPM ist Im Gegensatz zu CAPM
Minimum-Varianz-Portfolios die Security-Market-Linie Berücksichtigung multipler,
zu bilden Beta-Faktor als Sensitivitäts- systematischer Risikofaktoren
Anwendung der PT führt zum maß für die Rendite
Diversifikations-Effekt
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Quelle: Abschnitt 1 – Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik; Daxhammer/Facsar 2012 15
16. Finanzmarktforschungsrichtungen als Bewertungsansätze für
finanzwirtschaftliche Entscheidungen
Kriterien Theoretische FM Charttechnische FM Verhaltenswissenschaft. FM
Grundgedanke Verfolgt im Rahmen der Beobachtung der Kursver- Dient der Beschreibung und
fundamentalen Wertpapier- läufe, um aus deren Entwick- Analyse der Ursachen für das
analyse die Bestimmung des lung steigende oder fallende beobachtbare Verhalten des
inneren Wertes einer Aktie Kurse zu prognostizieren begrenzt rationalen Marktteil-
Dient der Begründung, ob ein Dient der Bestimmung, wann nehmers in Form des Homo
Investment eingegangen ein Investment eingegangen Oeconomicus Humanus
werden soll werden soll
Bewertungs- Fundamentale Wertpapier- Analyse der Kursverläufe Prospect Theory
modelle analyse (Finanzkennzahlen mittels Charttypen (u.a. Herdenverhalten
KGV, KBV etc. sowie DCF, Linien-Charts, Balken-Charts)
DDM sowie Indikatoren und Heuristiken/Biases
Empirische Finanzmarkt- Durchschnittslinie (u.a. 200
forschung (Modelle und Tage Linie als Durschnitt der
Konzepte der Neoklassik) letzten 200 Tage)
Besonderheit Älteste Art der Finanzmarkt- Wird hauptsächlich von Interdisziplinärer Ansatz aus
forschung Privatanlegern verwendet. Behavioral Finance, Neuro
Institutionelle Anleger Finance und Emotional
basieren ihre Entscheidungen Finance
auf fundamentale Analyse
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Quelle: Abschnitt 1 – Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik; Daxhammer/Facsar 2012 16
17. Alte vs. neue Realität – der Schwarze Schwan
Kennzeichnende Attribute
Sie liegen außerhalb der
regulären Erwartungen, da
nichts auf ihre Existenz in der
Vergangenheit hinwies
Sie haben enorme
Auswirkungen auf die Zukunft
und sie sind rückblickend
vorhersagbar/erklärbar
Letzteres beruht auf
Erklärungen, die im
Nachhinein konstruiert werden
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Quelle: Abschnitt 1 – Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik; Daxhammer/Facsar 2012 17
18. Im Zuge immer stärkerer Volatilität verändern sich traditionelle
Investmentparadigmen und es entwickeln sich neue Denkansätze
Auswirkungen der Volatilität
Das „Long-only“-Prinzip bei
der Kapitalanlage scheint nicht
die einzige Ultima Ratio mehr
zu sein
Traditionelle Risikomodelle
können Risiken nicht adäquat
abbilden
Diversifikation hat im Zuge der
Finanzkrise Schwächen gezeigt
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Quelle: Abschnitt 1 – Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik; Daxhammer/Facsar 2012 18
19. Agenda
Abschnitt I - Der Homo Oeconomicus im Zentrum der Neoklassik
Abschnitt II - Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom
Homo Oeconomicus Humanus
Abschnitt III - Der Homo Oeconomicus Humanus im Informations-
und Entscheidungsprozess
Abschnitt IV - Anwendungsbereiche und Weiterentwicklung der
Behavioral Finance
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20. Behavioral Finance steht für eine Paradigmenerweiterung durch
verhaltensorientierte Ansätze
Behavioral Finance versucht, kapitalmarkttheoretische Ansätze mit verhaltenstheore-
tischen Ansätzen zu verbinden. Sie beinhaltet folgende Zielsetzungen:
Es soll geklärt werden, warum scheinbar rational denk-
ende Anleger auf den Finanzmärkten immer wieder
begrenzt rationale Entscheidungen treffen und zu be-
grenzt rationalem Verhalten neigen
Sie will das tatsächliche, beobachtbare Anlegerverhalten
und andere Phänomene an den Kapitalmärkten erklä-
ren. Mit Hilfe der Erkenntnisse sollen wiederkehrende
Fehler vermieden werden
Darüber hinaus will sie dazu beitragen, bestehende
Modelle an solchen Stellen zu ergänzen, an denen sich
bisher Schwachstellen gezeigt haben (insb. Annahmen
der neoklassischen Kapitalmarkttheorie)
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Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 20
21. Es wird deutlich: Eigenschaften des Kapitalmarktes verursachen begrenzt
rationale Handlungsweisen des Marktteilnehmers
Eigenschaften Kapitalmarkt Begrenzte Rationalität
Informationsflut auf sämt- Marktteilnehmer nicht per se
lichen medialen Kanälen irrational, sondern vielmehr be-
grenzt rational:; ufgrund
kognitiver Beschränkungen
Wenige und unklare Signale, die werden Heuristiken zur
eine schnelle Entscheidung Entscheidungsfindung
erfordern angewendet
Konzept der begrenzten Ratio-
Vielzahl von Optionen nalität von Herbert Simon
Marktteilnehmer treffen ledig-
Unsicherheit hinsichtlich der zu lich genügend gute Entschei-
erwartenden Renditen/Risiken dungen, die eine zufrieden-
stellende Lösung ermöglichen
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Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 21
22. Das Konzept der begrenzten Rationalität zeichnet sich durch realitätsnahe
Annahmen aus
Der Entscheidungsprozess basiert nicht mehr auf nutzenmaximierendem, sondern
satisfazierendem Verhalten der Marktteilnehmer
Die Annahme, nach stabilen, vollständigen und konsistenten Präferenzen auf Basis der
Erwartungsnutzentheorie zu entscheiden, wird zunehmend abgeschwächt
Das Konzept unterstellt vielmehr, dass nicht mehr alle, sondern nur noch ein Teil der
möglichen Alternativen für die Entscheidungsfindung herangezogen wird
Eine weitere Eigenschaft des Konzepts ist die Aufspaltung des Entscheidungsprozesses in
Teilsequenzen bzw. in überschaubare Teilprobleme anstelle der simultanen Bewertung
aller möglichen Alternativen
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Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 22
23. Gegenüberstellung der Kapitalmarkttheorien verdeutlicht signifikante
Unterschiede der Sichtweisen
Kriterien Neoklassische Ökonomie Verhaltensorientierte Ökonomie
Beschrei- Wirtschaftstheorie, welche das erwünschte Wirtschaftstheorie, welche das beobacht-
bung Verhalten von homogenen Investoren in bare Verhalten heterogener Investoren
Gestalt des Homo Oeconomicus und auf (Homo Oeconomicus Humanus) u.a. mit
Basis restriktiver Annahmen vorgibt Hilfe der Psychologie deutet
Unbegrenzte Rationalität der Investoren Begrenzte Rationalität der Investoren
Basis für Erwartungsnutzentheorie Prospect-Theory
Entscheid- Bayes-Theorem Heuristiken/Biases/Emotionen
ungen
Marktcharak- Random-Walk-Theory – Voneinander abhängige Verteilung der
teristika Normalverteilung der Wertpapierkurse Wertpapierkurse
(voneinander unabhängig) Informationsasymmetrien –
Effizienzmarkthypothese – unvollkommene Informationsverteilung
vollkommene Information aller sowie zeitliche Differenzen
Investoren Ausgeprägtes Panikverhalten der
Kein Panikverhalten der Investoren Investoren
Arbitrage- Funktionierendes Arbitrageprinzip als Eingeschränktes Arbitrageprinzip u.a.
möglich- Basis für Annäherung an aufgrund kollektiv auftretender
keiten Fundamentalbewertung Irrationalitäten
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Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 23
24. Behavioral Finance bedient sich vielfältiger Untersuchungsmethoden
Zu Beginn der Behavioral-Finance-Forschung Anwendung von Befragungen, um
bestimmte Muster ökonomischen Verhaltens erkennen zu können
Befragungen
Abkürzungen im Denkprozess wurden erkennbar, die es den Marktteilnehmern
leichter machen, mit der Fülle an Informationen und Reizen am Kapitalmarkt
umzugehen
Weitere Möglichkeit, die tatsächliche Verhaltensweise von Menschen
zu erforschen
Experimente
In Experimenten werden bestimmte Spiele von den Teilnehmern
nachgespielt, wobei es häufig um reales Geld geht
Das am häufigsten angewendete Experiment ist das Ultimatum-Spiel
Dient der Feststellung, welcher Teil des Gehirns tatsächlich aktiv wird, wenn ein
Hirn- Individuum eine Entscheidung fällt
messungen Diese Untersuchungsart ermöglicht zu erkennen, in welchem Gehirnareal Affekte
und Emotionen hervorgerufen werden und wo bewusste Abwägungen und
Vernunftentscheidungen stattfinden
Diese Option ermöglicht, Theorien computergestützt zu überprüfen und zu
Simulationen optimieren
Es zeigt sich, wie Marktteilnehmer unter bestimmten Regeln aufeinander treffen
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und wie sich das Ergebnis ändert, wenn die Regeln verändert werden
Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 24
25. Die sich ändernden Sichtweisen führen auch zu einer Neubewertung des
Marktteilnehmers in Gestalt des Homo Oeconomicus Humanus
Kriterien Homo Oeconomicus Homo Oeconomicus Humanus
Sichtweise Der Mensch als rational kalku- Der Mensch als begrenzt rationales
lierendes Wesen, das unter Einbe- Wesen, das Informationen vernach-
ziehung relevanter Informationen lässigt, sich von Gefühlen, Intuiti-
nach Nutzenmaximierung strebt onen/Emotionen beeinflussen lässt
Entstehung Konzeption auf Basis eines Konzeption auf Basis von Erkennt-
Entscheidungssystems basie- nissen resultierend aus Befragung-
rend auf restriktiven Annah- en, Experimenten, Hirnmessungen
men über Mensch und Markt sowie Simulationen
Informations- Optimale Informationsverarbeitung, Sub-optimale Informationsverar-
verhalten wodurch Marktteilnehmer Erwar- beitung bei den Marktteilnehmern
tungsnutzen kalkuliert und rationale durch kognitive und emotionale
Entscheidung trifft Hindernisse
Wissen- Normatives Entscheidungs- Deskriptives Entscheidungs-
schaftlicher gerüst auf Basis der klassischen gerüst auf Basis der Behavioral
Hintergrund Nationalökonomie (18. Jhd.) Finance (ab 1980)
„Wie soll sich der Investor „Wie verhält sich der Investor?“
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verhalten?“
Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 25
26. Ursachen für die Entstehung und Verstärkung von Spekulationsblasen
Ausgelöst durch die soziale Ansteckung durch
das Boom-Denken (Feedback-Theorie) – es
entstehen Geschichten, die den Glauben an die
Herdentrieb Fortsetzung des Booms bestärken und ihm immer
mehr Glaubwürdigkeit verleihen
Massenphänomene sind ganz besonders beim
Platzen einer Blase oder plötzlichen Kursver-
lusten ersichtlich – es entsteht Panik
Rational handelnde Marktteilnehmer sind nur
unter erschwerten Bedingungen bzw. gar nicht in
der Lage, Fehlbewertungen auszugleichen
Grenzen der
Arbitrage
Resultiert aus den mit der Arbitrage verbundenen
Risiken und Kosten. So können andauernde
Über- bzw. Unterbewertungen als Resultat
begrenzter Arbitrage erklärt werden
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Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 26
27. Spekulationsblase kann insbesondere durch die Verhaltensweisen in der
Masse angetrieben werden …
Verhaltensweisen in der Masse
Massen entwickeln eine „Kollektivseele“
Gesamtinteresse infiziert Einzelinteressen
Herdentrieb
Einfache Gefühle herrschen vor
Meinungen und Gerüchte schaukeln sich hoch und
führen zu Meinungsbildung auf Basis einzelner
Gerüchte
Kategorien des Herdenverhaltens
Informationskaskaden
Grenzen der Herdenverhalten auf Basis von Reputationsinteressen
Arbitrage Herdenverhalten auf Basis von Informationsquellen
Herdenverhalten auf Basis historischer Marktbewe-
gungen
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Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 27
28. … und durch die Risiken und Kosten der Arbitrage
Risiken der Arbitrage
Fundamentales Risiko durch Ausweitung der
Falsch-Bewertung einer Anlage bei Eintreffen neuer
Nachrichten
Herdentrieb Noise-Trader-Risiko durch irrationale Marktteilneh-
mer, die auf „Rauschen“ handeln und Fehlbewertung
ausweiten
Zeitrisiko durch vorschnelle Rückforderung des
investierten Kapitals durch die Kapitalgeber
Kosten der Arbitrage
Transaktionskosten
Grenzen der Kosten für Wertpapierleihe
Arbitrage
Sonstige Beschränkungen
Gesetzliche Beschränkungen
Rückgabepflicht der geliehenen Wertpapiere
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Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 28
29. Anatomie einer Spekulationsblase nach Kindleberger/Minsky
Verlagerung Kreditschaffung Euphorie Kritische Phase Abscheu
Beginn eines Booms Intensivierung des Spekulation über Insider realisieren Kapitulation verblei-
durch steigende Booms durch Aus- Preissteigerung führt zunehmend ihre bender Marktteilneh-
Preise weitung endogener zu zusätzlichen In- Gewinne mer in Form der
Blasenbildung auf- Faktoren – Geld- vestitionen Phase der finan- „entarteten Panik“
grund eines exoge- menge/Kredite Marktteilnehmer ziellen Not in der die Marktteilnehmer
nen Schocks, der zu Weitere Preisstei- überschätzen die zu Unternehmen mer- ziehen sich aus dem
einer Verlagerung der gerungen zu beo- erwartenden Rendi- ken, dass sie ihre Markt vollständig
Profitchancen von bachten, da Nach- ten Schulden möglicher- zurück
einem Vermögens- frage das Angebot Massive Ausweitung weise nicht bedienen Zunahme regulato-
sektor zum anderen übersteigt der Gesamtverbind- können rischer Bemühungen
führt Steigende Preise lichkeiten der Unter- Tendenz zur Um- seitens der Politik
Entstehende Chancen führen zu weiteren nehmen um Analys- schichtung aus Assets Beispiel: Sarbanes &
führen zu einer Zu- Investitionen mit teneinschätzungen zu in Liquidität als Folge Oxley Act nach Bilanz-
nahme an Investitio- weiter steigenden erreichen der Aufdeckung von betrug durch Enron
nen und Produktion Preisen Neue Bewertungs- Betrügereien Aktuell: Rekapitali-
Beispiel: Entstehung Soz. Ansteckung der techniken, um stei- Beispiel: Enron sierungsvorschriften nach
Internet Gesellschaft durch gende Aktienkurse Basel III
das Boom-Denken zu rechtfertigen
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Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 29
30. Anatomie einer Spekulationsblase nach Kindleberger/Minsky
Verlagerung Kreditschaffung Euphorie Kritische Phase Abscheu
Beginn eines Booms Intensivierung des Spekulation über Insider realisieren Kapitulation verblei-
durch steigende Booms durch Aus- Preissteigerung führt zunehmend ihre bender Marktteilneh-
Preise weitung endogener zu zusätzlichen In- Gewinne mer in Form der
Blasenbildung auf- Faktoren – Geld- vestitionen Phase der finan- „entarteten Panik“
grund eines exoge- Beginn eines Booms Marktteilnehmer
menge/Kredite durch steigende Preise Not in der die Marktteilnehmer
ziellen
nen Schocks, der zu Weitere Preisstei- überschätzen die zu Unternehmen mer- ziehen sich aus dem
Blasenbildung aufgrund eines exogenen Schocks, der zu einer
einer Verlagerung der gerungen zu beo- erwartenden Rendi- ken, dass sie ihre Markt vollständig
Profitchancen von Verlagerung der Profitchancen von einem Vermögenssektorzurück
bachten, da Nach- ten Schulden möglicher-
einem Vermögens- zum anderen führt Massive Ausweitung
frage das Angebot weise nicht bedienen Zunahme regulato-
sektor zum anderen übersteigt der Gesamtverbind- können rischer Bemühungen
führt Steigende Preise
Entstehende Chancen führender Unter- Zunahmezur Um-
lichkeiten zu einer Tendenz an seitens der Politik
Entstehende Chancen Investitionen und Produktion Analys-
führen zu weiteren nehmen um schichtung aus Assets Beispiel: Sarbanes &
führen zu einer Zu- Investitionen mit teneinschätzungen zu in Liquidität als Folge Oxley Act nach Bilanz-
nahme an Investitio- Beispiel:steigenden Internet
weiter Entstehung erreichen der Aufdeckung von betrug durch Enron
nen und Produktion Preisen Neue Bewertungs- Betrügereien Aktuell: Rekapitali-
Beispiel: Entstehung Soz. Ansteckung der techniken um stei- Beispiel: Enron sierungsvorschriften nach
Internet Gesellschaft durch gende Aktienkurse Basel III
das Boom-Denken zu rechtfertigen
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Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 30
31. Anatomie einer Spekulationsblase nach Kindleberger/Minsky
Verlagerung Kreditschaffung Euphorie Kritische Phase Abscheu
Beginn eines Booms Intensivierung des Spekulation über Insider realisieren Kapitulation verblei-
durch steigende Booms durch Aus- Preissteigerung führt zunehmend ihre bender Marktteilneh-
Preise weitung endogener zu zusätzlichen In- Gewinne mer in Form der
Blasenbildung auf- Faktoren – Geld- vestitionen Phase der finan- „entarteten Panik“
grund eines exoge- Intensivierung des Booms durch Ausweitung endogener Marktteilnehmer
menge/Kredite Marktteilnehmer ziellen Not in der die
nen Schocks, der zu Weitere Preisstei-
Faktoren – Geld-menge/Kredite zu
überschätzen die Unternehmen mer- ziehen sich aus dem
einer Verlagerung der gerungen zu beo- erwartenden Rendi- ken, dass sie ihre Markt vollständig
Profitchancen von Weitere Preissteigerungen zu beobachten, da Nachfrage das zurück
bachten, da Nach- ten Schulden möglicher-
frage das übersteigt Massive Ausweitung
einem Vermögens- Angebot Angebot weise nicht bedienen Zunahme regulato-
sektor zum anderen übersteigt der Gesamtverbind- können rischer Bemühungen
führt Steigende Preise führen zu weiteren Investitionen mit weiterseitens der Politik
Steigende Preise lichkeiten der Unter- Tendenz zur Um-
Entstehende Chancen steigenden Preisen nehmen um Analys-
führen zu weiteren schichtung aus Assets Beispiel: Sarbanes &
führen zu einer Zu- Investitionen mit teneinschätzungen zu in Liquidität als Folge Oxley Act nach Bilanz-
nahme an Investitio- Sozialesteigenden
weiter Ansteckung der Gesellschaft durch das Boom-
erreichen der Aufdeckung von betrug durch Enron
nen und Produktion DenkenPreisen Neue Bewertungs- Betrügereien Aktuell: Rekapitali-
Beispiel: Entstehung Soz. Ansteckung der techniken um stei- Beispiel: Enron sierungsvorschriften nach
Internet Gesellschaft durch gende Aktienkurse Basel III
das Boom-Denken zu rechtfertigen
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Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 31
32. Anatomie einer Spekulationsblase nach Kindleberger/Minsky
Verlagerung Kreditschaffung Euphorie Kritische Phase Abscheu
Beginn eines Booms Intensivierung des Spekulation über Insider realisieren Kapitulation verblei-
durch steigende Booms durch Aus- Preissteigerung führt zunehmend ihre bender Marktteilneh-
Preise weitung endogener zu zusätzlichen In- Gewinne mer in Form der
Blasenbildung auf- Faktoren – Geld- vestitionen Phase der finan- „entarteten Panik“
grund eines exoge- Spekulation über Preissteigerung führt zu zusätzlichen die Marktteilnehmer
menge/Kredite Marktteilnehmer ziellen Not in der
nen Schocks, der zu Weitere Preisstei-
Investitionen überschätzen die zu Unternehmen mer- ziehen sich aus dem
einer Verlagerung der gerungen zu beo- erwartenden Rendi- ken, dass sie ihre Markt vollständig
Profitchancen von Marktteilnehmer überschätzen die zu erwartenden Renditen zurück
bachten, da Nach- ten Schulden möglicher-
einem Vermögens-
Massive Ausweitung Massive Ausweitung weise nicht bedienen Zunahme regulato-
frage das Angebot
derGesamtverbind- können
Gesamtverbindlichkeiten der
sektor zum anderen übersteigt der rischer Bemühungen
führt Steigende Preise um Analysteneinschätzungen zu erreichen
Unternehmen lichkeiten der Unter- Tendenz zur Um- seitens der Politik
Entstehende Chancen führen zu weiteren Beispiel: Sarbanes &
Neue Bewertungstechniken,um Analys- schichtung aus Assets
nehmen
um steigende Aktienkurse zu
führen zu einer Zu- Investitionen mit teneinschätzungen zu in Liquidität als Folge Oxley Act nach Bilanz-
nahme an Investitio- rechtfertigen
weiter steigenden erreichen der Aufdeckung von betrug durch Enron
nen und Produktion Preisen Neue Bewertungs- Betrügereien Aktuell: Rekapitali-
Beispiel: Entstehung Soz. Ansteckung der techniken um stei- Beispiel: Enron sierungsvorschriften nach
Internet Gesellschaft durch gende Aktienkurse Basel III
das Boom-Denken zu rechtfertigen
© UVK Lucius 2012
Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 32
33. Anatomie einer Spekulationsblase nach Kindleberger/Minsky
Verlagerung Kreditschaffung Euphorie Kritische Phase Abscheu
Beginn eines Booms Intensivierung des Spekulation über Insider realisieren Kapitulation verblei-
durch steigende Booms durch Aus- Preissteigerung führt zunehmend ihre bender Marktteilneh-
Preise weitung endogener zu zusätzlichen In- Gewinne mer in Form der
Blasenbildung auf- Faktoren – Geld- vestitionen Phase der finan- „entarteten Panik“
grund eines exoge- Insider realisieren zunehmend ihre Gewinne Not in der die Marktteilnehmer
menge/Kredite Marktteilnehmer ziellen
nen Schocks, der zu Weitere Preisstei-
Phase der finanziellen Not in der die Unternehmen merken, ziehen vollständig
überschätzen die zu Unternehmen mer- sich aus dem
einer Verlagerung der gerungen zu beo- erwartenden Rendi- ken, dass sie ihre Markt
Profitchancen von dass sie ihre Schulden möglicher-weise nicht bedienen
bachten, da Nach- ten Schulden möglicher- zurück
einem Vermögens- können Angebot
frage das Massive Ausweitung weise nicht bedienen Zunahme regulato-
sektor zum anderen übersteigt der Gesamtverbind- können rischer Bemühungen
führt Steigende Preise
Tendenz zur Umschichtung aus Unter- in Liquidität als Folge
lichkeiten der Assets Tendenz zur Um- seitens der Politik
Entstehende Chancen der Aufdeckung von nehmen um Analys-
führen zu weiteren Betrügereien schichtung aus Assets Beispiel: Sarbanes &
führen zu einer Zu- Investitionen mit teneinschätzungen zu in Liquidität als Folge Oxley Act nach Bilanz-
nahme an Investitio- Beispiel:steigenden
weiter Enron erreichen der Aufdeckung von betrug durch Enron
nen und Produktion Preisen Neue Bewertungs- Betrügereien Aktuell: Rekapitali-
Beispiel: Entstehung Soz. Ansteckung der techniken um stei- Beispiel: Enron sierungsvorschriften nach
Internet Gesellschaft durch gende Aktienkurse Basel III
das Boom-Denken zu rechtfertigen
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Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 33
34. Anatomie einer Spekulationsblase nach Kindleberger/Minsky
Verlagerung Kreditschaffung Euphorie Kritische Phase Abscheu
Beginn eines Booms Intensivierung des Spekulation über Insider realisieren Kapitulation verblei-
durch steigende Booms durch Aus- Preissteigerung führt zunehmend ihre bender Marktteilneh-
Preise weitung endogener zu zusätzlichen In- Gewinne mer in Form der
Blasenbildung auf- Faktoren – Geld- vestitionen Phase der finan- „entarteten Panik“
grund eines exoge- Kapitulation verbleibender Marktteilnehmer in Form der
menge/Kredite Marktteilnehmer ziellen Not in der die Marktteilnehmer
nen Schocks, der zu Weitere Preisstei-
„entarteten Panik“ überschätzen die zu Unternehmen mer- ziehen sich aus dem
einer Verlagerung der gerungen zu beo- erwartenden Rendi- ken, dass sie ihre Markt vollständig
Profitchancen von Marktteilnehmer ziehen sich aus dem Markt vollständig
bachten, da Nach- ten Schulden möglicher- zurück
einem Vermögens- zurück Angebot
frage das Massive Ausweitung weise nicht bedienen Zunahme regulato-
sektor zum anderen übersteigt der Gesamtverbind- können rischer Bemühungen
führt Steigende Preise
Zunahme regulatorischer Bemühungenseitens der Um-
lichkeiten der Unter- Tendenz zur Politik seitens der Politik
Entstehende Chancen führen zu weiteren nehmen um Analys- schichtung aus Assets Beispiel: Sarbanes &
Beispiel: Sarbanes & Oxley Act nach Bilanzbetrug durch Enron
führen zu einer Zu- Investitionen mit teneinschätzungen zu in Liquidität als Folge Oxley Act nach Bilanz-
nahme an Investitio- Aktuell: Rekapitalisierungsvorschriften nach Basel Aufdeckung von
weiter steigenden erreichen der III betrug durch Enron
nen und Produktion Preisen Neue Bewertungs- Betrügereien Aktuell: Rekapitali-
Beispiel: Entstehung Soz. Ansteckung der techniken um stei- Beispiel: Enron sierungsvorschriften nach
Internet Gesellschaft durch gende Aktienkurse Basel III
das Boom-Denken zu rechtfertigen
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Quelle: Abschnitt 2 – Wiederkehrende Spekulationsblasen – ausgelöst vom Homo Oeconomicus Humanus; Daxhammer/Facsar 2012 34
35. Bedeutung von Spekulationsblasen für Volkswirtschaften
Positive Effekte von Spekulationsblasen Negative Effekte von Spekulationsblasen
Einkommens- und Vermögenseffekt Verlust der Informationsfunktion von
Steigende Konsummöglichkeiten mit Preisen
positiver Auswirkung auf der Nachfrage- Gefahr von Fehleinschätzungen und Fehl-
seite im realen Sektor aufgrund steigender steuerungen, wenn sich im Zuge einer
Vermögenspreise Spekulationsblase die Preise der
Bilanzeffekt Vermögenswerte von ihren
Seigenden Vermögenswerte können über Fundamentalwerten abkoppeln
den Bilanzeffekt die Investitionstätigkeit Verlust Kaufkraft
beeinflussen In Folge starker Produktionsrückgänge
Übertragungseffekt zwischen Aktien- ausgelöst durch extreme Korrekturen der
märkten und Investitionsentscheidungen. Vermögenspreise besteht Gefahr des
Hohe Aktienkurse begünstigen Investi- Übergreifens auf die Realwirtschaft
tionsentscheidungen, geringe beschränken Vertrauensverlust der Marktteilnehmer
diese Investitions- und Konsumtätigkeiten
nehmen ab
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36. Arten von Spekulationsblasen – Überblick
Bei rationalen Erwartungen ist der Preis einer Anlage eine Funktion des
Rationale/fast- erwarteten Verkaufswerts basierend auf dem Zeitpunkt der Veräußerung
rationale Blasen Marktteilnehmer wissen, dass die Blase platzen wird, kennen jedoch den
Zeitpunkt nicht
Blase auch als „der Markt des größeren Narren“ bezeichnet
Intrinsische
Intrinsische Blasen sind von Fundamentaldaten abhängig
Blasen Übertriebene Reaktion auf Nachrichten über die Fundamentaldaten
Marktteilnehmer projizieren vergangene Wachstumsraten in die Zukunft
Werden verursacht aufgrund sozialpsychologischer Faktoren
Launen und Marktteilnehmer sind bzgl. künftiger Entwicklungen übertrieben optimistisch
Moden
Stark steigende Erwartungen bzgl. langfristiger Wachstums- und
Renditeaussichten
Blase verursacht durch unzureichende Einpreisung aller Informationen in die
Informations- Anlage
bedingte Blasen Preis der Anlage spiegelt nicht den Fundamentalwert wieder
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37. Überblick Kapitalmarktanomalien
Art der Anomalie Ausgestaltung der Anomalie
Kennzahlenanomalien - Firmengröße
- Buchwert/Marktwert
Kursreaktionsanomalien - Gewinnankündigungsdrift
nach Bekanntgabe von - Änderung Dividendenpolitik
Informationen
Kurzfristig - Aktienrückkauf
andauernde - Aktiensplitt
Anomalien
- IPO/Kapitalerhöhung
- Merger/Acquisition
- Bekanntgabe Insiderhandel
Kalenderanomalien - Januareffekt
- Wochenend-/Montagseffekt
Mittel-/bis Autokorrelationsanomalien - Momentum
langfristig - Mean Reversion (kurz-/langfristig)
andauernde
Kursentwicklungsanomalien - Übervolatilität
Anomalien
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38. Vielfältige Markteigenschaften können Spekulationsblasen auslösen –
Überblick
Märkte sind turbulent
Märkte sind sehr risikobehaftet, mehr als dies von der Theorie verdeutlicht wird
Markttiming ist von besonderer Bedeutung
Preise verkörpern starke Sprünge statt kontinuierliche Bewegungen
In Märkten ist der Faktor Zeit flexibel
Märkte funktionieren auf jedem Ort und zu jeder Zeit gleich
Märkte sind außerordentlich volatil, Spekulationsblasen sind unvermeidbar
Märkte sind irreführend
Die Vorhersage von Kursen kann gefährlich sein
In Märkten hat die Idee der Werthaltigkeit einer Anlage eine begrenzte Aussagekraft
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39. Ablauf historischer Spekulationsblasen – Beispiel: Die Tulpenmanie im 16.
Jahrhundert
Beginn der Begeisterung nach Tulpen im Zuge des Imports nach Europa
Verlagerung Interesse nach Tulpen wurde durch die Mode und die Ausweitung der Tulpen-
züchtung auf alle interessierten Züchter zusätzlich angefacht
Spekulation mit Tulpenzwiebel durch Gewährung von Privatkrediten angefacht
Kreditschaffung Tulpenzwiebel waren neben nationalem Zahlungsmittel auch als allgemeines
Zahlungsmittel anerkannt
Gekennzeichnet durch das Verlangen, schnell zu großem Reichtum zu gelangen
Euphorie Geschäftsabschluss mittels Handelsvereinbarungen ohne Produktwissen
Ausbreitung des Tulpenhandels auch auf die ärmsten Bürger
Sorge über Fortbestand der Spekulationsblase ergriff die Händler/Investoren
Kritische Phase Einsetzende Kursverluste steigerte die Furcht vor Vermögensverlusten und
bestärkte die Anleger im Wunsch, die Tulpenzwiebel zügig weiterzuveräußern
Die Preise für Tulpenzwiebel fiel ins bodenlose – 95% des Wertes wurden binnen
Abscheu Wochen vernichtet
Vertrauensbildende Maßnahmen wie die Annullierung von Handelsvereinba-
© UVK Lucius 2012 rungen sollten die Auswirkung der geplatzten Spekulationsblase eindämmen
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40. Ablauf historischer Spekulationsblasen – Beispiel: Die John Law
Spekulationsblase im 18. Jahrhundert
Belebung der französischen Wirtschaft durch die Einführung von Banknoten
Verlagerung Gründung der Compagnie d’Occident zum Handel mit Waren aus Übersee
Starke Erhöhung der Geldmenge durch Ausgabe von Banknoten im Rahmen der
Kreditschaffung Abkehr von der Edelmetallwährung
Steigende Inflation bewirkte auch die Erhöhung des Aktienkurses der Compagnie
Ausgabe neuer Anteile im Zuge der stark expandierenden Geschäftsentwicklung
Euphorie Rapide Kurssteigerungen im zweifachen Prozentbereich beobachtbar
Weitere Zunahme der Emission neuer Aktien durch die Compagnie
Erste Aktienverkäufe läuteten die kritische Phase ein
Kritische Phase Um Kursstürze zu vermeiden, wurde der Aktienpreis eingefroren, der Wert der
Währung um 50 Prozent reduziert
Verzweiflung und Wut unter den Anleger, die durch den kollabierenden Aktien-
Abscheu kurs ihr Vermögen verloren hatten
Nach dem Platzen der Spekulationsblase wurde das Papiergeld wieder vom
© UVK Lucius 2012 Edelmetallgeld abgelöst
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41. Ablauf historischer Spekulationsblasen – Beispiel: Die Südsee
Spekulationsblase im 18. Jahrhundert
Übernahme der Staatsschulden durch die dafür gegründete South Sea Company
Verlagerung Nachfrage nach Aktien der South Sea Company durch die Aktionärsstruktur von
annähernd 20 Prozent Parlamentarier positiv beeinflusst
Unbegrenzte Emission von Aktien als treibender Faktor
Kreditschaffung Negativer Verlauf der John Law Spekulationsblase wurde nicht beachtet
Zusätzliche Aktienemissionen und kurstreibenden Äußerungen der
Euphorie Geschäftsleitung Verzehnfachung des Aktienkurses innerhalb weniger Monate
Gründung zahlreicher Unternehmen in Anlehnung an die South Sea Company
Verabschiedung des Bubble-Act von 1720 als Wendepunkt der Spekulationsblase
Kritische Phase Liquiditätskrise und Kursrutsch im Zuge des Vertrauensverlustes nach Bubble-
Act
Letzte Phase ausgelöst durch unterlassene Dividendenzahlung
Abscheu Signifikante Verschlechterung des britischen Wirtschaft im Zuge der geplatzten
Blase
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42. Ablauf historischer Spekulationsblasen – Beispiel: Der Börsenboom- und
crash von 1929
Wirtschaftliche Umfeld gekennzeichnet vom Konsolidierungsdrang der
Verlagerung Unternehmen
Euphorische Kommentare einflussreicher Marktteilnehmer
Steigerung Lebensstandard durch kreditfinanzierte Konsumausgaben
Kreditschaffung Nutzung Fremdkapital für Investitionszwecke
Dow Jones Industrial Index vervierfachte sich zwischen 1924 und 1929
Euphorie Marktteilnehmer begannen verstärkt mittels Krediten hebelgetrieben zu handeln
Zunahme der Gründung von Investmentfonds
Stetig steigende Leitzinsen durch die US Notenbank leitete kritische Phase ein
Kritische Phase Kreditgeber erhöhten ebenfalls zunehmend die Kreditzinsen – Nachfrage ging
signifikant zurück
Börseneinbruch ausgelöst durch massive Verkäufe kreditfinanzierter Investitionen
Abscheu Gründung der US Börsenaufsicht SEC als Reaktion auf die Kursverluste
Bankrott von 40 Prozent aller Banken bis 1933
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43. Ablauf historischer Spekulationsblasen – Beispiel: Die Dot.com-
Spekulationsblase ab 1997
Zugang zum Internet entfachte Investitionen in Infrastruktur und e-Commerce
Verlagerung Internet- und Technologieunternehmen, die die Technik bereit stellten, gelangten
in das Blickfeld der Anleger
Mediale Berichterstattung über zunehmende Kurssteigerungen sorgte für soziale
Kreditschaffung Ansteckung durch das Boom-Denken
Niedrige US-Leitzinsen erwiesen sich als Katalysator für Kurssteigerungen
Signifikante Zunahmen von Börsengängen im Bereich New Economy
Euphorie Börsengänge erbachten Zeichnungsgewinne von bis zu 100 Prozent in den ersten
Tagen der Börsennotierung
Zunehmender Misstrauen der Anleger gegenüber Geschäftsmodellen steigerte
Kritische Phase Misstrauen und grenze Interesse an künftigen Börsengängen ein
Steigende Leitzinsen beschränkte künftige Investitionspläne der Unternehmen
Herbe Kursverluste im Zuge der Veröffentlichung von Bilanzmanipulationen
Abscheu Einstellung des Nemax All Share Index in Deutschland Ende 2002 nachdem er
von über 10.000 Punkten auf unter 300 Punkte gefallen war
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44. Ablauf historischer Spekulationsblasen – Beispiel: Die U.S. Subprime
Kreditkrise ab 2007
Gesetzliche Änderungen begünstigten bereits seit den 80er Jahre die
Verlagerung Kreditgewährung an Schuldner mit niedriger Bonität
Lockvogelangebote ohne anfängliche Tilgung erhöhten Kreditnachfrage
Unzureichende Kreditkontrollen begünstigte Kreditvergabe sowie
Kreditschaffung Produktentwicklung im Rahmen des Versuchs, liquide Mittel anzulegen
Verbriefung der Kreditverpflichtungen und Weitergabe an internationale
Investoren
Immobilien vielfach für schnellen Weiterverkauf erworben (House-flipping)
Euphorie Kumulierter Preisanstieg der Immobilien von 1996 bis 2007 betrug 92 Prozent
„This time is different“ –Syndrom ergriff die Marktteilnehmer
Initialzündung für kritische Phase war die Schieflage zweier Bear-Stearns-Fonds
Kritische Phase Zunahme von Kreditausfällen bei Schuldnern mit niedriger Bonität
Sinkende Aktienkurse im Zuge der Verstaatlichung zahlreicher Kreditinstitute
Höhepunkt der Subprime-Kreditkrise im Zuge des Zusammenbruchs der
Abscheu Investmentbank Lehman Brothers
Einsetzende Bank-Runs ausgelöst durch Vertrauenskrise der Marktteilnehmer
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45. Marktteilnehmer für wiederkehrende Spekulationsblasen verantwortlich -
sowohl im Public als auch im Private Equity
Schwarzer Montag Dotcom-Blase Subprime-Blase
Public Equity – Dow Jones
10
11
02
03
05
06
08
09
01
04
00
07
87
89
90
92
94
95
96
98
85
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93
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99
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
Private Equity – Ø-TP*
500
400
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200
100
0
10
11
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04
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09
03
08
00
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99
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91
92
96
97
98
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
* Durchschnittlicher PE Transaktionspreis basierend auf 37.067 PE-Transaktionen in den USA zwischen 1985-2009; Thomson Reuters (2009)
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