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Bundeshaushalt 2014
NR. 08| 11.04.2014 |
Liebe Leserinnen und Leser,
in dieser Woche haben wir uns im Bundestag
mit dem Haushalt für 2014 und dem Finanzplan
bis 2018 befasst.
Mit der niedrigsten Neuverschuldung seit 40
Jahren beweist die Union, dass sie der Garant
für solide Staatsfinanzen ist. Der Bundeshaus-
halt 2014 ist mit einer Neuverschuldung von
6,5 Mrd. € in diesem Jahr bereits strukturell
ausgeglichen: Bereinigt um kurzfristige Kon-
junktureinflüsse und Einmaleffekte wie die
Einzahlung von 4,2 Mrd. € in den Europäischen
Stabilitätsmechanismus ESM ergäbe sich bereits
eine sogenannte „schwarze Null“, die wir de
facto ab 2015 erreichen wollen. Die heißt nicht
nur so, weil ein kleiner Überschuss möglich ist.
„Schwarz“ ist dieser Erfolg auch deshalb, weil
er ohne die Regierungsbeteiligung der Union
nicht denkbar ist.
2015 nimmt der Bund dann erstmals seit 1969
unter dem damaligen Finanzminister Franz
Josef Strauß keine neuen Schulden mehr auf –
ein historischer Wendepunkt in der Haushalts-
politik unseres Landes. Wir geben nicht mehr
Geld aus, als wir einnehmen, und investieren
gleichzeitig in die Zukunft unseres Landes und
seiner Menschen. Das ist Ausdruck langfristig
angelegter, generationengerechter Politik, denn
auch für die Folgejahre soll es keine neuen
Schulden mehr geben.
Wir haben damit in Deutschland eine Stabili-
tätskultur etabliert, die nicht nur die verfas-
sungsrechtlichen Vorgaben der Schuldenbremse
erfüllt, sondern auch Gestaltungsspielräume für
die Zukunft unserer Kinder und Enkel eröffnet.
Mit unserem Erfolgsmodell einer generationen-
gerechten Haushaltspolitik werden wir wieder
zum Vorbild in Europa und der Welt – und das
ist gut so.
Keine neue Schulden mehr
Der eingeschlagene Weg zum verschuldungsfreien Bundeshaus-
halt ist historisch und eine Zäsur. In der Debatte zum Etat des
Bundeskanzleramtes am Donnerstag erklärte Bundeskanzlerin
Angela Merkel, jetzt liege der erste Haushalt ohne neue Schulden
seit 1969 in greifbarer Nähe. CSU-Landesgruppenvorsitzende
Gerda Hasselfeldt lobte den Haushalt als „großartige Leistung“.
„Das sind nicht einfach Zahlen,
sondern das ist nicht mehr und
nicht weniger als die Einlösung
eines Versprechens an kom-
mende Generationen, einmal mit
dem auszukommen, was in die
Steuerkassen hereinkommt, ein-
mal nicht auf Kosten der Zukunft
zu leben“, so Kanzlerin Merkel
im Plenum. Sie wies aber auch
auf Risiken hin: Die europäische
Schuldenkrise sei nach wie vor
nicht überwunden
und die weltweite
Entwicklung fragil.
Neue Unsicher-
heiten wie die „ille-
gale, völkerrechts-
widrige Annexion der Krim“ seien
in den letzten Wochen hinzuge-
kommen. Zugleich würdigte die
Regierungschefin die wirtschaft-
liche Entwicklung. Deutschland
gehöre zweifellos zu den Gewin-
nern der Globalisierung, „weil wir
eine wettbewerbsfähige Industrie
und weil wir einen sehr starken
Mittelstand haben“.
Die Vorsitzende der CSU-Landes-
gruppe Gerda Hasselfeldt lobte in
der Generalaussprache den Kon-
solidierungskurs der Bundesre-
gierung als „großartige Leistung“.
Die Vorlage eines strukturell aus-
geglichenen Haushaltes für 2014
und eines Haushaltes ohne Neu-
verschuldung für 2015 markiere
einen „historischen Wendepunkt
in der Haushaltspolitik“.
2005 habe man eine hohe Ar-
beitslosigkeit und eine hohe
Verschuldung als Erbe von Rot-
Grün angetreten.
Durch Strukturre-
formen und solide
Haushaltspolitik
sei man besser
aus der Krise her­
ausgekommen, als Deutschland
hineingegangen ist. „Wir haben
eine Stabilitätskultur entwickelt,
die nicht nur die Schuldenbremse
erfüllt, sondern auch Spielräume
für die junge Generation eröffnet.
Die Union ist die Partei, die für die
kommenden Generationen sorgt,
weil sie ein Anrecht auf eine Zu-
kunft ohne Altlasten haben“, so
Hasselfeldt. „Der Haushaltsent-
wurf ist die beste Grundlage, dass
es den Menschen 2017 noch
besser geht als heute.“
Historischer
Wendepunkt in der
Haushaltspolitik
Foto: Tobias Koch
„Die Union ist die Partei, die für die kommenden Generationen sorgt, weil sie ein Anrecht auf
eine Zukunft ohne Altlasten haben“, so Gerda Hasselfedt.
Hansjörg Durz MdB
11.04.2014		 www.csu-landesgruppe.de	 Seite 2
D i e s e W o c h e
IMPRESSUM:
Der Meinungsbeitrag auf S. 1 gibt die persönliche
Auffassung des betreffenden Abgeordneten wieder.
Foto Editorial:
Verantwortliche Redakteure: Christina Harbusch
Maximilian Schiele (ms)
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internet:	www.csu-landesgruppe.de
Bundeshaushalt 2014
Keine neue Schulden mehr	 1
Landesgruppenoffene Sitzung
zum Thema „Sterbehilfe“
Dem kommerziellen Handel
mit dem Tod Einhalt gebieten	 2
Bundestags-ABC
Was ist eigentlich... Fraktionsdisziplin?	 2
Im Gespräch mit Dr. Hans-Peter Friedrich
Mehr Macht für die Kommission
wäre dramatischer Irrweg	 3
Bürgertelefon am 6. Mai
Offenes Ohr für Bürger	 3
Verkehr und Infrastruktur
Höchste Investitionen	 4
Eckpunktepapier Zwangsprostitution
Flatrate-Sex verbieten	 4
Entwicklungshilfe
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Starkes Signal für Abrüstung	 4
Landwirtschaft
Gut für die Landwirte	 4
Bundestags-ABC
Landesgruppenoffene Sitzung zum Thema „Sterbehilfe“
Dem kommerziellen Handel mit dem Tod Einhalt gebieten
Bei einer ersten landesgruppenoffenen Sitzung haben sich die Mitglieder der CSU-Landesgruppe über rechtliche
Fragen rund um das Thema „Sterbehilfe“ ausgetauscht. Der rechtspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe,
Michael Frieser, informierte sowohl über die rechtliche Lage in Deutschland als auch über die in einigen eu-
ropäischen Nachbarländern.
Was ist eigentlich... Fraktionsdisziplin?
Hätten Sie es gewusst? Wir bringen Licht in das Dunkel aus Polit-Phrasen,
Verwaltungs-Deutsch und Abkürzungen im Bundestags-ABC.
Anhand von anschaulichen Fallbei-
spielen wurden die strafrechtlichen
Unterschiede von der Tötung auf
Verlangen bis hin zur passiven Ster-
behilfe im Falle eines Behandlungs-
abbruchs aufgezeigt.
„Sterbehilfe bewege sich dabei
immer zwischen den Polen der in-
dividuellen Selbstbestimmung und
dem absoluten Lebensschutz.“ Durch
einen Vergleich mit der Situation in
den Niederlanden und in Belgien
wurde schnell deutlich, welches Aus-
maß eine zu liberale Gesetzgebung
haben kann. Seit der Liberalisierung
der Sterbehilfe in beiden Ländern sind
die Fallzahlen dort drastisch angestie-
gen, beispielsweise in Belgien von
235 Fällen im Jahr 2003 auf 1.432
Fälle im Jahr 2012. Eine weitere In-
formationsveranstaltung zum Thema
Sterbehilfe ist bereits für den kom-
menden Juni geplant. Diese soll vor
allem medizinische Fragestellungen
thematisieren. Nach der Sommer­
JederAbgeordnetedesBundestagesist
Mitglied einer Fraktion. Damit stimmen
seine politischen Ansichten grundsätz-
lich mit der Linie der Fraktion überein.
Aber natürlich ist man auch nicht
immer einer Meinung. Mitglieder des
Bundestages sind laut Artikel 38 des
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verpflichtet,deshalbkönnensiejederzeit
anders denken und abstimmen, als ihre
Fraktionessichvielleichtwünscht.Einen
rechtlichen Fraktionszwang gibt es da-
her nicht. Dennoch versuchen die Frak-
tionen im Vorfeld von Abstimmungen,
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Hierfür gibt es wichtige Gründe: Ohne
eine gewisse Fraktionsdisziplin wäre
das parlamentarische Geschehen oft
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damit zu flatterhaften Verhältnissen in
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wird das Ergebnis der Diskussion meist
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Doch auch hier gibt es Ausnahmen. Vor
allemwennesumethischeGrenzfragen
des Lebens geht, wäre es unzumutbar,
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ist. Dann entscheiden die Bundes-
tagsabgeordnetenunabhängigvonihrer
Fraktion. In der Vergangenheit ist dies
mehrfachinDebattenpassiert,indenen
es um die Ethik der Biomedizin ging. So
auch bei der Frage, wie schützenswert
menschliche Embryonen sind.
Diese Veröffentlichung der CSU-Landesgruppe dient ausschließ­­­-
lich der Information und darf während eines Wahlkampfes nicht
zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden.
Foto: picture alliance/dpa
Was hält eine Fußballelf auf dem Feld zusammen? Mannschaftsgeist!
pause soll dann mit der Beratung
von Gruppenanträgen im Bundestag
begonnen werden. Da es sich letztlich
um eine Gewissensentscheidung
handelt, soll jeder Abgeordnete die
ethischen Grundfragen für sich selbst
beantworten. (ms)
Foto: picture alliance / dpa-zentralbild
Die CSU-Landesgruppe hat über das Thema Sterbehilfe diskutiert. Klar ist: kommerziellen Handel mit
dem Tod darf es nicht geben.
Brief aus Berlin
Marcus Mark
11.04.2014		 www.csu-landesgruppe.de	 Seite 3
Im Gespräch mit Dr. Hans-Peter Friedrich
Mehr Macht für die Kommission wäre dramatischer Irrweg
Seit knapp zwei Monaten ist Dr. Hans-Peter Friedrich stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion mit
dem Themenschwerpunkt Europa. Wir sprachen mit ihm über den Wahlausgang in Ungarn, die Krise auf der
Krim und über eine mögliche Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union.
Wie gefällt Ihnen Ihre neue
Aufgabe in der Unionsfraktion?
Sehr gut. Europa hat mich seit jeher
fasziniert. Die Herausforderung
und das eigentliche Ziel lauten: bei
aller europäischen Vielfalt – in den
unterschiedlichen Sprachen, der
unterschiedlichen Geschichte – eine
gemeinsame Politik für Europa zu
formulieren, auf der Grundlage einer
christlichen Werteordnung. Außer-
dem teilen die europäischen Staaten
wirtschaftliche und gemeinsame
geostrategische Interessen. Ich bin
davon überzeugt, dass vom Gelin-
gen eines gemeinsamen Europas
das Schicksal unseres ganzen Konti-
nents abhängt.
Müssen die europäischen
Institutionen gestärkt werden?
Mehr Zentralismus und mehr Macht
für die Kommission wäre ein drama-
tischer Irrweg. Nur weil die Griechen
sich mit falschen Zahlen in den Euro
gemogelt haben und weil einige
Länder nicht ordentlich wirtschaften
können, ist dies noch lange kein
Grund, die nationalen Volksvertre-
tungen aller EU-Staaten zu bevor-
munden. In Deutschland bestimmen
vom Volk gewählte Vertreter über
die Zukunft und nicht die Techno-
kraten eines zentralistischen Beam-
ten-Apparates. Unsere Freunde in
der bürgerlichen Parteienfamilie in
den übrigen europäischen Ländern
sehen das übrigens genauso.
Viktor Orban hat die Wahlen in
Ungarn gewonnen. Die Medien
haben fast durchweg kritisch be-
richtet. Sie haben ihm „herzlich“
gratuliert. Warum?
Ich freue mich, dass er als kon-
servativer Politiker das Vertrauen
der Bevölkerung mit einem beein­
druckenden Ergebnis wieder gewon-
nen hat. Und die Kritik der keifenden
Linken freut mich ganz besonders.
Immer, wenn die Linke keift, haben
wir alles richtig gemacht. Die Kritik
am Wahlsystem in Ungarn ist im
Übrigen völlig unberechtigt. Wenn
die Ungarn das britische Wahlsy-
stem eingeführt hätten, hätten sie
keine zwei-Drittel-Mehrheit, son-
dern eine Dreiviertel-Mehrheit. Und
niemand kann behaupten, dass
England, das Mutterland der Demo-
kratie, nicht demokratisch wäre.
Die Krimkrise bestimmt derzeit
die Außenpolitik. Wird Putin in
die Ukraine einmarschieren?
Nein, das glaube ich nicht. Weder
Russland noch die Nato haben ein
Interesse an einer Eskalation. Aber
es ist jetzt Aufgabe der europäischen
Diplomatie, das gute Verhältnis zu
Russland wieder herzustellen. Ich
glaube, dass in der europäischen
und russischen Außenpolitik Fehler
gemacht wurden. Man hat viel zu
lange zu sehr die eigenen Maßstäbe
absolut gesetzt und sich nicht in die
andere Seite hineinversetzt.
Sollte die Ukraine Mitglied der
Europäischen Union werden?
Ich finde diese Diskussion aben-
teuerlich, weil sie zu einem völlig
falschen Zeitpunkt kommt und
überhaupt nicht in die politische
Landschaft passt. Die EU hat sich in
den vergangenen Jahren immer nur
erweitert und nicht vertieft. Diesen
Fehler dürfen wir nicht fortsetzen.
Zur Türkei: Was bedeutet das
Abschalten von Twitter und
Youtube für die demokratische
Entwicklung des Landes?
Ich glaube, dass die Bevölkerung
in den westlichen Teilen der Türkei
sehr in Richtung Europa orientiert ist.
Wie stark diese Kräfte auch politisch
sind, ist nicht abzuschätzen. Was Er-
dogan derzeit tut, ist ein Rückschlag
in der demokratischen Entwicklung
der Türkei. Dies ist sehr bedauerlich,
da die Türkei immer ein wichtiger
ökonomischer und außenpolitischer
Partner der Deutschen und der EU
waren, und wir ein großes Interesse
an einer stabilen und demokrati-
schen Türkei haben. Wir sollten
diese Türkei als Nachbarn in der EU
an uns binden.
Kurze Frage zum Schluss: EU-
Mitgliedschaft – ja oder nein?
Das kommt unter keinen Umstän-
den in Frage - weder jetzt noch in
Zukunft.
Bürgertelefon am 6. Mai
Offenes Ohr für Bürger
Unter diesem Motto richten die
CSU-Bundestagsabgeordneten am
Dienstag, den 6. Mai 2014, eine
Telefon-Hotline ein. Geschaltet ist das
Bürgertelefon in der Zeit zwischen
13-15 Uhr unter der Telefonnummer:
0800 / 091 55 22. Die Anrufe sind ge-
bührenfrei. Ziel dieser Telefon-Aktion
ist es, die Anrufer über die Arbeit der
CSU-Landesgruppe zu informieren.
Foto: CSU-Landesgruppe
Foto: CSU-Landesgruppe
Brief aus Berlin
11.04.2014		 www.csu-landesgruppe.de	 Seite 4
Eckpunktepapier Zwangsprostitution
Flatrate-Sex verbieten
Die Union will Frauen vor Menschenhandel und Zwangs-
prostitution besser schützen, die Täter konsequenter be-
strafen und Bordelle stärker regulieren. Dazu stellte die Uni-
onsfraktion ein Eckpunktepapier vor. Bis zur Sommerpause
will man sich mit dem Koalitionspartner auf die Grundzüge
eines gemeinsamen Gesetzentwurfs verständigen. Das
Maßnahmenpaket sieht eine Mindestaltersgrenze von 21
Jahren vor, eine Anmeldepflicht, regelmäßige Gesund-
heitsuntersuchungen und mehr Sozial- und Beratungsan-
gebote. Zudem sollen menschenunwürdige Praktiken wie
Flatrate-Angebote verboten werden. Der Justiziar der Frak-
tion, Hans-Peter Uhl, unterstrich die geplante Abschaf-
fung des eingeschränkten Weisungsrechts. „Prostituierte
müssen über Art und Umfang ihrer Sexualkontakte selbst
entscheiden können. Dies gilt auch dann, wenn sie sich
in einem Angestelltenverhältnis befinden“, sagte Uhl. Ein
Weisungsrecht des Mannes gegenüber der Frau sei ein
„krasser Verstoß gegen unsere Werteordnung“.
Bundeswehr-Einsätze
Starkes Signal für Abrüstung
Der Bundestag hat den Antrag der Bundesregierung
beschlossen, die geplante Mission der Europäischen
Union (EUFOR RCA) mit bis zu 80 Bundeswehrsoldaten
logistisch zu unterstützen. Der verteidigungspolitische
Sprecher der CSU-Landesgruppe, Florian Hahn, wies da-
rauf hin, dass in Zentralafrika „im Sinne eines vernetzten
Ansatzes“ auch viel mehr Unterstützung zur Verbesserung
der Lage vonnöten sein werde. Außerdem machte der
Bundestag den Weg frei für die Beteiligung einer deut-
schen Bundeswehr-Fregatte am maritimen Begleitschutz
bei der Unschädlichmachung syrischer Chemiewaffen
an Bord des US-Schiffs „Cape Ray“. Es gelte, ein starkes
Signal für weltweite Abrüstung zu senden, so die CSU-
Verteidigungspolitikerin Julia Bartz. An die Linksfraktion
gewandt sagte sie, es gebe keinen einzigen sachlichen
Grund, der gegen den Einsatz der Bundeswehr an der
Mission sprechen würde. Die Argumente der Linksfraktion
seien Ablenkungsmanöver, so Bartz.
Foto: picture alliance/dpa Foto: picture alliance/dpa
Verkehr und Infrastruktur
Höchste Investitionen
Die Gesamtausgaben des größten
Investitionshaushalts des Bundes, der
im Bundesministerium für Verkehr und
digitale Infrastruktur unter Minister
Alexander Dobrindt (CSU) angesiedelt
ist, betragen 22,78 Milliarden Euro.
Von den bis 2017 zur Stärkung der
Verkehrsinvestitionen zur Verfügung
gestellten zusätzlichen 5 Milliarden
Euro dienen 1,5 Milliarden Euro der
Ausfinanzierung begonnener Vorha-
ben. Die Investitionen dieses Jahres
steigen so auf 12,55 Milliarden Euro.
„Erhalt geht vor Neubau“, so Dobrindt.
Für marode Brücken sei ein Sonder-
programm erforderlich. Er bekräftigte,
dass Mautgebühren als Einnahme-
quelle ausgeweitet werden sollen.
Entwicklungshilfe
Hoher Stellenwert
Bundesentwicklungsminister Dr.
Gerd Müller (CSU) kann in diesem
Jahr 6,44 Milliarden Euro ausgeben,
rund 147,4 Millionen Euro mehr als
2013. Der Minister sprach daher vom
„höchsten Etat in der Geschichte“
seines Hauses und vom „besonders
hohen Stellenwert“, den die Entwick-
lungspolitik unter dieser Bundesre-
gierung habe. Es gelte, im Rahmen
der Entwicklungszusammenarbeit
ökologische und soziale Standards
durchzusetzen und mit Blick auf den
Klimaschutz das Wirtschaftswachs-
tum vom Ressourcenverbauch zu ent-
koppeln.„Unbegrenzter Freihandel ist
nicht unsere Vision, der Markt braucht
Grenzen und Regeln“, sagte Müller.
Foto: Henning Schacht Foto: Dr. Gerd Müller
Landwirtschaft
Gut für die Landwirte
Insgesamt stehen dem Bundes­
ministerium für Ernährung und Land-
wirtschaft rund 5,3 Milliarden Euro
zur Verfügung. Kernbestandteil ist die
Sozialpolitik, die 70 Prozent der Mittel
beansprucht. „Das sind 3,7 Milliarden
Euro“, so Bundeslandwirtschaftsmini-
ster Christian Schmidt (CSU), die in die
Alters-, Kranken- und Unfallversiche-
rung für die Land- und Forstwirtschaft
fließen. Mit einem Zuschlag von 62
Millionen Euro auf diesen Posten soll
zudem die zu erwartende Sonderbe-
lastung ausgeglichen werden. „Für
mich ist das eine Gerechtigkeitsfrage,
denn die Landwirte wären als einzige
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worden“, so Schmidt.
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Brief aus Berlin 08 // 2014

  • 1. Bundeshaushalt 2014 NR. 08| 11.04.2014 | Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Woche haben wir uns im Bundestag mit dem Haushalt für 2014 und dem Finanzplan bis 2018 befasst. Mit der niedrigsten Neuverschuldung seit 40 Jahren beweist die Union, dass sie der Garant für solide Staatsfinanzen ist. Der Bundeshaus- halt 2014 ist mit einer Neuverschuldung von 6,5 Mrd. € in diesem Jahr bereits strukturell ausgeglichen: Bereinigt um kurzfristige Kon- junktureinflüsse und Einmaleffekte wie die Einzahlung von 4,2 Mrd. € in den Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM ergäbe sich bereits eine sogenannte „schwarze Null“, die wir de facto ab 2015 erreichen wollen. Die heißt nicht nur so, weil ein kleiner Überschuss möglich ist. „Schwarz“ ist dieser Erfolg auch deshalb, weil er ohne die Regierungsbeteiligung der Union nicht denkbar ist. 2015 nimmt der Bund dann erstmals seit 1969 unter dem damaligen Finanzminister Franz Josef Strauß keine neuen Schulden mehr auf – ein historischer Wendepunkt in der Haushalts- politik unseres Landes. Wir geben nicht mehr Geld aus, als wir einnehmen, und investieren gleichzeitig in die Zukunft unseres Landes und seiner Menschen. Das ist Ausdruck langfristig angelegter, generationengerechter Politik, denn auch für die Folgejahre soll es keine neuen Schulden mehr geben. Wir haben damit in Deutschland eine Stabili- tätskultur etabliert, die nicht nur die verfas- sungsrechtlichen Vorgaben der Schuldenbremse erfüllt, sondern auch Gestaltungsspielräume für die Zukunft unserer Kinder und Enkel eröffnet. Mit unserem Erfolgsmodell einer generationen- gerechten Haushaltspolitik werden wir wieder zum Vorbild in Europa und der Welt – und das ist gut so. Keine neue Schulden mehr Der eingeschlagene Weg zum verschuldungsfreien Bundeshaus- halt ist historisch und eine Zäsur. In der Debatte zum Etat des Bundeskanzleramtes am Donnerstag erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel, jetzt liege der erste Haushalt ohne neue Schulden seit 1969 in greifbarer Nähe. CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt lobte den Haushalt als „großartige Leistung“. „Das sind nicht einfach Zahlen, sondern das ist nicht mehr und nicht weniger als die Einlösung eines Versprechens an kom- mende Generationen, einmal mit dem auszukommen, was in die Steuerkassen hereinkommt, ein- mal nicht auf Kosten der Zukunft zu leben“, so Kanzlerin Merkel im Plenum. Sie wies aber auch auf Risiken hin: Die europäische Schuldenkrise sei nach wie vor nicht überwunden und die weltweite Entwicklung fragil. Neue Unsicher- heiten wie die „ille- gale, völkerrechts- widrige Annexion der Krim“ seien in den letzten Wochen hinzuge- kommen. Zugleich würdigte die Regierungschefin die wirtschaft- liche Entwicklung. Deutschland gehöre zweifellos zu den Gewin- nern der Globalisierung, „weil wir eine wettbewerbsfähige Industrie und weil wir einen sehr starken Mittelstand haben“. Die Vorsitzende der CSU-Landes- gruppe Gerda Hasselfeldt lobte in der Generalaussprache den Kon- solidierungskurs der Bundesre- gierung als „großartige Leistung“. Die Vorlage eines strukturell aus- geglichenen Haushaltes für 2014 und eines Haushaltes ohne Neu- verschuldung für 2015 markiere einen „historischen Wendepunkt in der Haushaltspolitik“. 2005 habe man eine hohe Ar- beitslosigkeit und eine hohe Verschuldung als Erbe von Rot- Grün angetreten. Durch Strukturre- formen und solide Haushaltspolitik sei man besser aus der Krise her­ ausgekommen, als Deutschland hineingegangen ist. „Wir haben eine Stabilitätskultur entwickelt, die nicht nur die Schuldenbremse erfüllt, sondern auch Spielräume für die junge Generation eröffnet. Die Union ist die Partei, die für die kommenden Generationen sorgt, weil sie ein Anrecht auf eine Zu- kunft ohne Altlasten haben“, so Hasselfeldt. „Der Haushaltsent- wurf ist die beste Grundlage, dass es den Menschen 2017 noch besser geht als heute.“ Historischer Wendepunkt in der Haushaltspolitik Foto: Tobias Koch „Die Union ist die Partei, die für die kommenden Generationen sorgt, weil sie ein Anrecht auf eine Zukunft ohne Altlasten haben“, so Gerda Hasselfedt. Hansjörg Durz MdB
  • 2. 11.04.2014 www.csu-landesgruppe.de Seite 2 D i e s e W o c h e IMPRESSUM: Der Meinungsbeitrag auf S. 1 gibt die persönliche Auffassung des betreffenden Abgeordneten wieder. Foto Editorial: Verantwortliche Redakteure: Christina Harbusch Maximilian Schiele (ms) 11011 Berlin · Platz der Republik 1 Telefon: (030) 227 - 70212 Telefax: (030) 227 - 76712 e-mail: bab@cducsu.de internet: www.csu-landesgruppe.de Bundeshaushalt 2014 Keine neue Schulden mehr 1 Landesgruppenoffene Sitzung zum Thema „Sterbehilfe“ Dem kommerziellen Handel mit dem Tod Einhalt gebieten 2 Bundestags-ABC Was ist eigentlich... Fraktionsdisziplin? 2 Im Gespräch mit Dr. Hans-Peter Friedrich Mehr Macht für die Kommission wäre dramatischer Irrweg 3 Bürgertelefon am 6. Mai Offenes Ohr für Bürger 3 Verkehr und Infrastruktur Höchste Investitionen 4 Eckpunktepapier Zwangsprostitution Flatrate-Sex verbieten 4 Entwicklungshilfe Hoher Stellenwert 4 Bundeswehr-Einsätze Starkes Signal für Abrüstung 4 Landwirtschaft Gut für die Landwirte 4 Bundestags-ABC Landesgruppenoffene Sitzung zum Thema „Sterbehilfe“ Dem kommerziellen Handel mit dem Tod Einhalt gebieten Bei einer ersten landesgruppenoffenen Sitzung haben sich die Mitglieder der CSU-Landesgruppe über rechtliche Fragen rund um das Thema „Sterbehilfe“ ausgetauscht. Der rechtspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, Michael Frieser, informierte sowohl über die rechtliche Lage in Deutschland als auch über die in einigen eu- ropäischen Nachbarländern. Was ist eigentlich... Fraktionsdisziplin? Hätten Sie es gewusst? Wir bringen Licht in das Dunkel aus Polit-Phrasen, Verwaltungs-Deutsch und Abkürzungen im Bundestags-ABC. Anhand von anschaulichen Fallbei- spielen wurden die strafrechtlichen Unterschiede von der Tötung auf Verlangen bis hin zur passiven Ster- behilfe im Falle eines Behandlungs- abbruchs aufgezeigt. „Sterbehilfe bewege sich dabei immer zwischen den Polen der in- dividuellen Selbstbestimmung und dem absoluten Lebensschutz.“ Durch einen Vergleich mit der Situation in den Niederlanden und in Belgien wurde schnell deutlich, welches Aus- maß eine zu liberale Gesetzgebung haben kann. Seit der Liberalisierung der Sterbehilfe in beiden Ländern sind die Fallzahlen dort drastisch angestie- gen, beispielsweise in Belgien von 235 Fällen im Jahr 2003 auf 1.432 Fälle im Jahr 2012. Eine weitere In- formationsveranstaltung zum Thema Sterbehilfe ist bereits für den kom- menden Juni geplant. Diese soll vor allem medizinische Fragestellungen thematisieren. Nach der Sommer­ JederAbgeordnetedesBundestagesist Mitglied einer Fraktion. Damit stimmen seine politischen Ansichten grundsätz- lich mit der Linie der Fraktion überein. Aber natürlich ist man auch nicht immer einer Meinung. Mitglieder des Bundestages sind laut Artikel 38 des Grundgesetzes nur ihrem Gewissen verpflichtet,deshalbkönnensiejederzeit anders denken und abstimmen, als ihre Fraktionessichvielleichtwünscht.Einen rechtlichen Fraktionszwang gibt es da- her nicht. Dennoch versuchen die Frak- tionen im Vorfeld von Abstimmungen, eine einheitliche Linie zu erarbeiten. Hierfür gibt es wichtige Gründe: Ohne eine gewisse Fraktionsdisziplin wäre das parlamentarische Geschehen oft unberechenbar. Das könnte sogar die StabilitäteinerRegierunggefährdenund damit zu flatterhaften Verhältnissen in ganz Deutschland führen. Also wird in den Fraktionen vorab intensiv über die einheitliche Linie diskutiert. Am Ende wird das Ergebnis der Diskussion meist von allen Abgeordneten mitgetragen. Doch auch hier gibt es Ausnahmen. Vor allemwennesumethischeGrenzfragen des Lebens geht, wäre es unzumutbar, eine Entscheidung mitzutragen, von der man nicht vollkommen überzeugt ist. Dann entscheiden die Bundes- tagsabgeordnetenunabhängigvonihrer Fraktion. In der Vergangenheit ist dies mehrfachinDebattenpassiert,indenen es um die Ethik der Biomedizin ging. So auch bei der Frage, wie schützenswert menschliche Embryonen sind. Diese Veröffentlichung der CSU-Landesgruppe dient ausschließ­­­- lich der Information und darf während eines Wahlkampfes nicht zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Foto: picture alliance/dpa Was hält eine Fußballelf auf dem Feld zusammen? Mannschaftsgeist! pause soll dann mit der Beratung von Gruppenanträgen im Bundestag begonnen werden. Da es sich letztlich um eine Gewissensentscheidung handelt, soll jeder Abgeordnete die ethischen Grundfragen für sich selbst beantworten. (ms) Foto: picture alliance / dpa-zentralbild Die CSU-Landesgruppe hat über das Thema Sterbehilfe diskutiert. Klar ist: kommerziellen Handel mit dem Tod darf es nicht geben. Brief aus Berlin Marcus Mark
  • 3. 11.04.2014 www.csu-landesgruppe.de Seite 3 Im Gespräch mit Dr. Hans-Peter Friedrich Mehr Macht für die Kommission wäre dramatischer Irrweg Seit knapp zwei Monaten ist Dr. Hans-Peter Friedrich stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion mit dem Themenschwerpunkt Europa. Wir sprachen mit ihm über den Wahlausgang in Ungarn, die Krise auf der Krim und über eine mögliche Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union. Wie gefällt Ihnen Ihre neue Aufgabe in der Unionsfraktion? Sehr gut. Europa hat mich seit jeher fasziniert. Die Herausforderung und das eigentliche Ziel lauten: bei aller europäischen Vielfalt – in den unterschiedlichen Sprachen, der unterschiedlichen Geschichte – eine gemeinsame Politik für Europa zu formulieren, auf der Grundlage einer christlichen Werteordnung. Außer- dem teilen die europäischen Staaten wirtschaftliche und gemeinsame geostrategische Interessen. Ich bin davon überzeugt, dass vom Gelin- gen eines gemeinsamen Europas das Schicksal unseres ganzen Konti- nents abhängt. Müssen die europäischen Institutionen gestärkt werden? Mehr Zentralismus und mehr Macht für die Kommission wäre ein drama- tischer Irrweg. Nur weil die Griechen sich mit falschen Zahlen in den Euro gemogelt haben und weil einige Länder nicht ordentlich wirtschaften können, ist dies noch lange kein Grund, die nationalen Volksvertre- tungen aller EU-Staaten zu bevor- munden. In Deutschland bestimmen vom Volk gewählte Vertreter über die Zukunft und nicht die Techno- kraten eines zentralistischen Beam- ten-Apparates. Unsere Freunde in der bürgerlichen Parteienfamilie in den übrigen europäischen Ländern sehen das übrigens genauso. Viktor Orban hat die Wahlen in Ungarn gewonnen. Die Medien haben fast durchweg kritisch be- richtet. Sie haben ihm „herzlich“ gratuliert. Warum? Ich freue mich, dass er als kon- servativer Politiker das Vertrauen der Bevölkerung mit einem beein­ druckenden Ergebnis wieder gewon- nen hat. Und die Kritik der keifenden Linken freut mich ganz besonders. Immer, wenn die Linke keift, haben wir alles richtig gemacht. Die Kritik am Wahlsystem in Ungarn ist im Übrigen völlig unberechtigt. Wenn die Ungarn das britische Wahlsy- stem eingeführt hätten, hätten sie keine zwei-Drittel-Mehrheit, son- dern eine Dreiviertel-Mehrheit. Und niemand kann behaupten, dass England, das Mutterland der Demo- kratie, nicht demokratisch wäre. Die Krimkrise bestimmt derzeit die Außenpolitik. Wird Putin in die Ukraine einmarschieren? Nein, das glaube ich nicht. Weder Russland noch die Nato haben ein Interesse an einer Eskalation. Aber es ist jetzt Aufgabe der europäischen Diplomatie, das gute Verhältnis zu Russland wieder herzustellen. Ich glaube, dass in der europäischen und russischen Außenpolitik Fehler gemacht wurden. Man hat viel zu lange zu sehr die eigenen Maßstäbe absolut gesetzt und sich nicht in die andere Seite hineinversetzt. Sollte die Ukraine Mitglied der Europäischen Union werden? Ich finde diese Diskussion aben- teuerlich, weil sie zu einem völlig falschen Zeitpunkt kommt und überhaupt nicht in die politische Landschaft passt. Die EU hat sich in den vergangenen Jahren immer nur erweitert und nicht vertieft. Diesen Fehler dürfen wir nicht fortsetzen. Zur Türkei: Was bedeutet das Abschalten von Twitter und Youtube für die demokratische Entwicklung des Landes? Ich glaube, dass die Bevölkerung in den westlichen Teilen der Türkei sehr in Richtung Europa orientiert ist. Wie stark diese Kräfte auch politisch sind, ist nicht abzuschätzen. Was Er- dogan derzeit tut, ist ein Rückschlag in der demokratischen Entwicklung der Türkei. Dies ist sehr bedauerlich, da die Türkei immer ein wichtiger ökonomischer und außenpolitischer Partner der Deutschen und der EU waren, und wir ein großes Interesse an einer stabilen und demokrati- schen Türkei haben. Wir sollten diese Türkei als Nachbarn in der EU an uns binden. Kurze Frage zum Schluss: EU- Mitgliedschaft – ja oder nein? Das kommt unter keinen Umstän- den in Frage - weder jetzt noch in Zukunft. Bürgertelefon am 6. Mai Offenes Ohr für Bürger Unter diesem Motto richten die CSU-Bundestagsabgeordneten am Dienstag, den 6. Mai 2014, eine Telefon-Hotline ein. Geschaltet ist das Bürgertelefon in der Zeit zwischen 13-15 Uhr unter der Telefonnummer: 0800 / 091 55 22. Die Anrufe sind ge- bührenfrei. Ziel dieser Telefon-Aktion ist es, die Anrufer über die Arbeit der CSU-Landesgruppe zu informieren. Foto: CSU-Landesgruppe Foto: CSU-Landesgruppe Brief aus Berlin
  • 4. 11.04.2014 www.csu-landesgruppe.de Seite 4 Eckpunktepapier Zwangsprostitution Flatrate-Sex verbieten Die Union will Frauen vor Menschenhandel und Zwangs- prostitution besser schützen, die Täter konsequenter be- strafen und Bordelle stärker regulieren. Dazu stellte die Uni- onsfraktion ein Eckpunktepapier vor. Bis zur Sommerpause will man sich mit dem Koalitionspartner auf die Grundzüge eines gemeinsamen Gesetzentwurfs verständigen. Das Maßnahmenpaket sieht eine Mindestaltersgrenze von 21 Jahren vor, eine Anmeldepflicht, regelmäßige Gesund- heitsuntersuchungen und mehr Sozial- und Beratungsan- gebote. Zudem sollen menschenunwürdige Praktiken wie Flatrate-Angebote verboten werden. Der Justiziar der Frak- tion, Hans-Peter Uhl, unterstrich die geplante Abschaf- fung des eingeschränkten Weisungsrechts. „Prostituierte müssen über Art und Umfang ihrer Sexualkontakte selbst entscheiden können. Dies gilt auch dann, wenn sie sich in einem Angestelltenverhältnis befinden“, sagte Uhl. Ein Weisungsrecht des Mannes gegenüber der Frau sei ein „krasser Verstoß gegen unsere Werteordnung“. Bundeswehr-Einsätze Starkes Signal für Abrüstung Der Bundestag hat den Antrag der Bundesregierung beschlossen, die geplante Mission der Europäischen Union (EUFOR RCA) mit bis zu 80 Bundeswehrsoldaten logistisch zu unterstützen. Der verteidigungspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, Florian Hahn, wies da- rauf hin, dass in Zentralafrika „im Sinne eines vernetzten Ansatzes“ auch viel mehr Unterstützung zur Verbesserung der Lage vonnöten sein werde. Außerdem machte der Bundestag den Weg frei für die Beteiligung einer deut- schen Bundeswehr-Fregatte am maritimen Begleitschutz bei der Unschädlichmachung syrischer Chemiewaffen an Bord des US-Schiffs „Cape Ray“. Es gelte, ein starkes Signal für weltweite Abrüstung zu senden, so die CSU- Verteidigungspolitikerin Julia Bartz. An die Linksfraktion gewandt sagte sie, es gebe keinen einzigen sachlichen Grund, der gegen den Einsatz der Bundeswehr an der Mission sprechen würde. Die Argumente der Linksfraktion seien Ablenkungsmanöver, so Bartz. Foto: picture alliance/dpa Foto: picture alliance/dpa Verkehr und Infrastruktur Höchste Investitionen Die Gesamtausgaben des größten Investitionshaushalts des Bundes, der im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unter Minister Alexander Dobrindt (CSU) angesiedelt ist, betragen 22,78 Milliarden Euro. Von den bis 2017 zur Stärkung der Verkehrsinvestitionen zur Verfügung gestellten zusätzlichen 5 Milliarden Euro dienen 1,5 Milliarden Euro der Ausfinanzierung begonnener Vorha- ben. Die Investitionen dieses Jahres steigen so auf 12,55 Milliarden Euro. „Erhalt geht vor Neubau“, so Dobrindt. Für marode Brücken sei ein Sonder- programm erforderlich. Er bekräftigte, dass Mautgebühren als Einnahme- quelle ausgeweitet werden sollen. Entwicklungshilfe Hoher Stellenwert Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller (CSU) kann in diesem Jahr 6,44 Milliarden Euro ausgeben, rund 147,4 Millionen Euro mehr als 2013. Der Minister sprach daher vom „höchsten Etat in der Geschichte“ seines Hauses und vom „besonders hohen Stellenwert“, den die Entwick- lungspolitik unter dieser Bundesre- gierung habe. Es gelte, im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit ökologische und soziale Standards durchzusetzen und mit Blick auf den Klimaschutz das Wirtschaftswachs- tum vom Ressourcenverbauch zu ent- koppeln.„Unbegrenzter Freihandel ist nicht unsere Vision, der Markt braucht Grenzen und Regeln“, sagte Müller. Foto: Henning Schacht Foto: Dr. Gerd Müller Landwirtschaft Gut für die Landwirte Insgesamt stehen dem Bundes­ ministerium für Ernährung und Land- wirtschaft rund 5,3 Milliarden Euro zur Verfügung. Kernbestandteil ist die Sozialpolitik, die 70 Prozent der Mittel beansprucht. „Das sind 3,7 Milliarden Euro“, so Bundeslandwirtschaftsmini- ster Christian Schmidt (CSU), die in die Alters-, Kranken- und Unfallversiche- rung für die Land- und Forstwirtschaft fließen. Mit einem Zuschlag von 62 Millionen Euro auf diesen Posten soll zudem die zu erwartende Sonderbe- lastung ausgeglichen werden. „Für mich ist das eine Gerechtigkeitsfrage, denn die Landwirte wären als einzige Bevölkerungsgruppe dadurch belastet worden“, so Schmidt. Foto: Thomas Lother Brief aus Berlin