1. Archivierung von Video
HTW Modul Preservation and Access,
Zürich, 24.4.2012
Yves Niederhäuser, Projektkoordinator
Memoriav Bereich Video/TV
2. Programm
Definitionen
Technik:Videoband, Aufnahme und Wiedergabe
Standards und Formate
Erhalten und Restaurieren
Überspielen und Digitalisieren
Zugang und Vermittlung
Weiterführende Informationen
Memoriav: Video/TV Yves Niederhäuser HTW Chur Preservation and Access, Zürich, 24.4.2012
3. Vorbemerkung 1: Entwicklung Video-Produktion
Professionelle Produktion
öff. TV seit ca. 1950
priv. TV seit ca. 1980
(Semi-)Professionelle Produktion
ca. seit 1970
Auftragsvideos (Unternehmen, Organisationen,
Bildung)
Kunstvideos
Bewegungsvideos
Private Produktion
ca. seit 1980
Familien-«Filme» etc.
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4. Vorbemerkung 2: Video-Überlieferung
TV-Archive (öff. und priv.)
Archive von Unternehmen, Organisationen,
Bildungsinstitutionen, öff. Verwaltung (z. B.
Kampagnen- oder Instruktions-«Filme»)
Konvolute wissenschaftlicher Aufnahmen
(Ethnologie, Medizin etc.)
Bibliotheken (kommerziell vertriebene Videos)
Öff. und priv. Archive
Museen (Kunstvideo, Oral History, Privatnachlässe
etc.)
=>
Überall
im
I&D-‐Bereich!
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5. Definitionen
«Die Videotechnik […] umfasst die elektronischen
Verfahren zur Aufnahme, Übertragung, Bearbeitung und
Wiedergabe von bewegten Bildern sowie ggf. des
Begleittons. Dazu gehören ferner die eingesetzten
Geräte, wie Videokamera, Videorekorder und Bildschirm.
Aber auch die rein digitale Verarbeitung optischer Signale
wird zur Videotechnik gezählt.» [«Videotechnik», in:
Wikipedia, 10.4.201]
Schlüsselbegriffe:
elektronisches Verfahren > Abgrenzung zu Film
Aufnahme > Zeilenabtastung, Zeilensprung
Wiedergabe > Bildschirm, Projektion
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9. Standards und Formate: TV-Normen
NTSC PAL
HD SECAM
NTSC
HD
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10. Standards und Formate: TV-Normen Verbreitung
source:
„Vidéo“
in: Wikipédia, 7.11.2011
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11. Standards und Formate: Bänder
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12. Standards und Formate: Aufnahme-/Lesegeräte
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13. Standards und Formate: Beispiele
Analoges, professionelles Format: 2“
1956 2“ Ampex Quad
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14. Standards und Formate: Beispiele
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15. Standards und Formate: Beispiele
Analoge, semi-professionnelle Formate: ½"
1965 1/2“ Portapak Sony; 1969
1/2“ EIAJ Sony et al. "
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16. Standards und Formate: Beispiele
Analoges, professionelles Format: U-Matic
1971 U-Matic, Sony,
JVC, Panasonic et al.
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17. Standards und Formate: Beispiele
Digitales Video
2000 MPEG IMX Sony"
DVD 1995; (re-)writable"
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18. Standards und Formate: Beispiele
Video Fileformate
DV (mini-DV), DVCAM, DVCPRO (.dv)
MPEG1, MPEG2, MPEG4/h.264 (.mpg, .vob, .mp4)
Real Media (.rm)
Windows Media (.wmv)
Quicktime (.mov)
Audio Video Interleave (.avi)
Flash Video (.flv)
Motion JPEG 2000 (.mj2)
MXF (.mxf)
>>Achtung: Codec, Fileformat, Containerformat
sind nicht dasselbe!
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19. Erhaltung: Hauptprobleme
Obsoleszenz!!
Zustand des Aufnahme-/Lesegeräts
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20. Erhaltung: Hauptprobleme
Obsoleszenz!!
Zustand des Aufnahme-/Lesegeräts
Verschmutzung (des Bandes)
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21. Erhaltung: Hauptprobleme
Obsoleszenz!!
Zustand des Aufnahme-/Lesegeräts
Verschmutzung (des Bandes)
Hydrolyse des Bindemittels («sticky shed syndrom»)
Deformation des Bandes
Magnetische Felder
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22. Erhaltung: Hauptprobleme
Obsoleszenz!!
Zustand des Aufnahme-/
Lesegeräts
Verschmutzung (des
Bandes)
Hydrolyse des Bindemittels
Deformation des Bandes
Magnetische Felder
Schädlinge, Schimmel
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23. Erhaltung: Aufbewahrungsbedingungen
Klima
Stabile Temperatur und relative
Luftfeuchtigkeit
Idealbedingungen: 8°C / 25%hr;
akzeptabel: 20°/20-30%
bis 10°/20-50%
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24. Erhaltung: Aufbewahrungsbedingungen
Magazin
Bänder/Kassetten gut zurückgespult und
vertikal in Gestellen mit guter Durchlüftung
lagern
Schutz vor Feuer, Wasser, Licht und
Magnetfeldern
Kein Rauch, Lebensmittel und Staub im Magazin
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25. Erhaltung: Restaurierung des Bandes
Reinigung
Trocknung
Erhitzen
Neue Kassetten
chem. Behandlung
>> Ziele: Erhaltung des Originalbandes und
Ermöglichung einer Überspielung auf
neue Träger (Archivkopie)
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26. Erhaltung: Restaurierung des Bandes
Beispiel: Bandreinigung
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27. Erhaltung: Restaurierung des Bandes
Restaurierung des Inhalts/Signals
Korrekturen (Retouchen), Verstärkung,
des Videosignals, Verbesserungen des
Bildes/Tons: Zahlreiche sehr
spezialisiserte Methoden und
Werkzeuge
>> Ziel: Erhaltung des Inhalts so
«originalgetreu» oder nah am
aktuellen Zustand wie möglich
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28. Überspielen und Digitalisieren
Wichtige Fragen
Was muss gesichert werden?
Macht jemand anderes die Arbeit bereits?
Wann muss überspielt werden?
Sind die Rechte geklärt?
Wer kann die Überspielungen vornehmen?
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29. Überspielen und Digitalisieren
Grundprinzipien
Zustand Gerät und Band prüfen
≥3 Kopien:
> «Original» (aufbewahren!)
> Sicherheitskopie
(Archivkopie), bestmögliche
Qualität
> Benutzungskopie, möglichst
einfache Qualität
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30. Überspielen und Digitalisieren
Wahl des Formats: Allgemeines
Kassette oder File?
> Dilemma: Obsoleszenz der Bänder vs. grosse
Herausforderung für Langzeitaufbewahrung von
digitalen Daten (technisch, Know-How, finanziell,
nachhaltig etc.)
Kriterien
> Noch einmal: Unterschied zwischen Archivkopien
und Benutzungskopien
> Qualität (>>Kriterien der KOST/CECO für Files)
> Obsoleszenz
> Preis/Budget
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31. Überspielen und Digitalisieren
Wahl des Formats: Kompression
Ohne Kompression («uncompressed»)
Verlustfreie K. («lossless»): z. B. JPEG2000
Verlustbehaftete K. («lossy»): Verbreitete Formate,
weniger «schwer» aber irreversible Verluste
> Reduktion der Bildgrösse
> Reduktion der Anzahl Bilder/Sek.
> Räumliche Redundanzminderung («intraframe»)
> Zeitliche Redundanzminderung («interframe»,
GOPs)
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32. Überspielen und Digitalisieren
Wahl des Formats: Empfehlungen
Für analoge Originale:
> Digital Betacam
> MPEG IMX
> Files: Uncompressed; MPEG2
50Mbit/s; Lossless Motion JPEG2000
Für digitale Originale:
> Kopie auf Band desselben Formats
und Harddisc (gleicher Codec)
> obsolete Formate:
=> wie analoge Originale
Praktische Hinweise: PrestoSpace
Roadmap
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33. Zugang und Vermittlung
Grundlagen
Keine Benutzung möglich ohne Findmittel und
Wiedergabegeräte
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34. Zugang und Vermittlung
Grundlagen
Keine Benutzung möglich ohne Findmittel und
Wiedergabegeräte
Ohne Normen/Standards keine Synergien und
kaum Kooperationen bei Online-Vermittlung möglich
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35. Zugang und Vermittlung
Erschliessung
Ordnen/Strukturieren des Bestands/der Sammlung
Verbindung zwischen Schrift- und audiovisuellen
Dokumenten
Verschiedene Arten von Metadaten: deskriptive,
kontextuelle, strukturelle, technische, administrative
etc.
Verwendung von Normen/Standards wie DC, ISAD
(G), PREMIS etc. empfohlen!
>> Heutige Realität im AV-Bereich: wenig
Standards, Silos, wenig Austausch…
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36. Zugang und Vermittlung
Zugang
Vor Ort (z. B. DVD)
Online (z. B. Datenbank,
Portale)
Vermittlung
Ausstellungen (real oder
virtuell)
Veranstaltungen, z. B. , p. ex.
«Erlebte Schweiz»
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37. Weiterführende Informationen (Auswahl)
Allgemein
• Memoriav, Empfehlungen Video. Die Erhaltung von
Videodokumenten, Bern, 2006.
<http://de.memoriav.ch/video/recommendations/
default.aspx>
• <http://prestocentre.eu>
• <http://www.tape-online.net/survey.html>
• <http://www.film-tv-video.de/glossar.html>
Standards und Formate
• <http://www.arts.state.tx.us/video/identify.asp>
• <http://www.digitalpreservation.gov/formats/
index.shtml>
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38. Weiterführende Informationen (Auswahl)
Erhaltung
• Image Permanence Institute, IPI Media Storage Quick
Reference, Rochester NY, 2009.
<https://www.imagepermanenceinstitute.org/store/media-
preservation/media-storage-quick-reference>
• <http://blogs.loc.gov/www.loc.gov/premis>
Überspielen und Digitalisieren
• PrestoSpace, Roadmap: Migration Paths for Video
Media.
<http://wiki.prestospace.org/pmwiki.php?
n=Main.Roadmap>
• KOST/CECO, Katalog archivischer Dateiformate
<http://www.kost-ceco.ch/wiki/whelp/KaD/>
Zugang und Vermittlung (Standards)
• <http://dublincore.org/documents/dces/>
• <http://tech.ebu.ch/lang/en/MetadataEbuCore>
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39. Kontakt
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Nehmen Sie bei Fragen Kontakt mit mir auf!
yves.niederhaeuser@memoriav.ch
+41 (0)31 380 10 80
Besuchen Sie die Memoriav-Webseite: zahlreiche
nützliche Informationen zum audiovisuellen Kulturgut!
www.memoriav.ch
Präsentation (bald) online verfügbar unter:
slideshare.net/yvesnie
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