Überall wird gegenwärtig an den Strukturen gefeilt. Gründe gibt es viele: knappe öffentliche Kassen, hausgemachte Krisen, Wettbewerbsdruck, Professionalisierung, Unzufriedenheit bei Politik und Anbietern. Ein Bericht aus der Alpenregion Tegernsee Schliersee.
The magazine "aktuell" of the German-Croatian Chamber of Indstry and Commerce appears quarterly in a circulation of 2,000 copies. The aim of the magazine is to promote business relations and investments between Croatia and Germany through regular information and to deepen the existing trade relations. Through reports on current business sectors from Croatia and Germany as well as about the events of the Chamber, I want to give the readers an insight into the Croatian market. The content of the magazine is rounded off by reports on selected sectors in Germany.
Überall wird gegenwärtig an den Strukturen gefeilt. Gründe gibt es viele: knappe öffentliche Kassen, hausgemachte Krisen, Wettbewerbsdruck, Professionalisierung, Unzufriedenheit bei Politik und Anbietern. Ein Bericht aus der Alpenregion Tegernsee Schliersee.
The magazine "aktuell" of the German-Croatian Chamber of Indstry and Commerce appears quarterly in a circulation of 2,000 copies. The aim of the magazine is to promote business relations and investments between Croatia and Germany through regular information and to deepen the existing trade relations. Through reports on current business sectors from Croatia and Germany as well as about the events of the Chamber, I want to give the readers an insight into the Croatian market. The content of the magazine is rounded off by reports on selected sectors in Germany.
[PDF] Pressemitteilung: Mal mit dem Segelboot, mal auf dem Rad oder per Segway und mal mit der Kutsche: Die Steinhuder Meer Tourismus GmbH lädt bei den 2. Steinhuder-Meer-Tagen dazu ein, den größten See Nordwestdeutschlands und seine vielfältige Landschaft aktiv zu entdecken
[http://www.lifepr.de?boxid=321321]
Lebensqualität, Wohlstand und die dafür notwendige Wirtschaftskraft sind keine Selbstverständlichkeit. Eine positive Zukunft müssen wir uns hart erarbeiten. Deshalb braucht Österreich gerade jetzt – in einer Situation, wo die wirtschaftliche Entwicklung fordernd ist und auf Sicht auch bleibt – eine Zeit neuer wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Dynamik. Eine Phase der Innovation und Weiterentwicklung. Ein Klima in dem die Zukunft wieder spannend wird. Österreich braucht eine neue Gründerzeit.
Die vorliegende Publikation plädiert dafür, Österreichs Perspektiven für Wachstum und Wohlstand im Projekt einer neuen Gründerzeit zu bündeln. Goldene Zeiten für Österreich sind möglich, wenn wir nur wollen. Nicht nur für die Wirtschaft, sondern vor allem auch für die Gesellschaft, für Bildung, Wissenschaft, Kunst und Kultur und damit für unser ganzes Land.
Österreich kann mehr. Wir sollten es nicht länger daran hindern.
Schwerpunkt: Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen: Mehr denn je sind umfassende, die Segmente übergreifende Ansätze gefragt – so lautet ein wesentliches Fazit des im Frühjahr 2013 veröffentlichten BMWi-Leitfadens der „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“.
[PDF] Pressemitteilung: Mal mit dem Segelboot, mal auf dem Rad oder per Segway und mal mit der Kutsche: Die Steinhuder Meer Tourismus GmbH lädt bei den 2. Steinhuder-Meer-Tagen dazu ein, den größten See Nordwestdeutschlands und seine vielfältige Landschaft aktiv zu entdecken
[http://www.lifepr.de?boxid=321321]
Lebensqualität, Wohlstand und die dafür notwendige Wirtschaftskraft sind keine Selbstverständlichkeit. Eine positive Zukunft müssen wir uns hart erarbeiten. Deshalb braucht Österreich gerade jetzt – in einer Situation, wo die wirtschaftliche Entwicklung fordernd ist und auf Sicht auch bleibt – eine Zeit neuer wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Dynamik. Eine Phase der Innovation und Weiterentwicklung. Ein Klima in dem die Zukunft wieder spannend wird. Österreich braucht eine neue Gründerzeit.
Die vorliegende Publikation plädiert dafür, Österreichs Perspektiven für Wachstum und Wohlstand im Projekt einer neuen Gründerzeit zu bündeln. Goldene Zeiten für Österreich sind möglich, wenn wir nur wollen. Nicht nur für die Wirtschaft, sondern vor allem auch für die Gesellschaft, für Bildung, Wissenschaft, Kunst und Kultur und damit für unser ganzes Land.
Österreich kann mehr. Wir sollten es nicht länger daran hindern.
Schwerpunkt: Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen: Mehr denn je sind umfassende, die Segmente übergreifende Ansätze gefragt – so lautet ein wesentliches Fazit des im Frühjahr 2013 veröffentlichten BMWi-Leitfadens der „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“.
2. 2
Unternehmerportrait
„Ein Standort muss sich nicht
nur mit all seinen Stärken und
Facetten immer wieder sehen
lassen, um wahrgenommen zu
werden und im globalen Wett-
bewerb bestehen zu können.“
Dr. Bernd Bösche
3. editorial
03
Wirtschaftsland spezial
„Das Leben besteht zu drei Vierteln
daraus, sich sehen zu lassen“, meint
Schauspieler und Star-Regisseur
Woody Allen. Diese Weisheit lässt
sich auch auf Wirtschaftsstandorte
übertragen: Ein Standort muss sich
nicht nur mit all seinen Stärken und
Facetten immer wieder sehen lassen,
um wahrgenommen zu werden und
im globalen Wettbewerb bestehen
zu können. Er muss auch möglichst
einheitlich auftreten, um Wiederer-
kennungs- und Multiplikatoreffekte
zu ermöglichen. Schleswig-Holstein
wird sich deshalb künftig verstärkt
einheitlich präsentieren. Die Landes-
regierung hat aus diesem Grund ein
Dachmarkenkonzept beschlossen:
Mit dem Claim Schleswig-Holstein.
Der echte Norden. wird der Standort
künftig einheitlich für sich werben.
Damit wird eine Grundlage geschaf-
fen, um das Profil des Landes besser
sichtbar zu machen und eine stärkere
Identifikation für die Menschen im
Land selber zu schaffen. Und wir – die
Herausgeber von „Wirtschaftsland
spezial Trends & Themen 2014“ –
gehen mit gutem Beispiel voran. Die
neue Ausgabe erscheint im Rahmen
der Dachmarke im neuen Gewand.
Und selbstverständlich steht nicht
nur die neue Hülle für Aufbruch-
stimmung in Schleswig-Holstein,
sondern auch die Themen, Trends
und Projekte, über die wir berichten
und die den Wirtschaftsstandort
Schleswig-Holstein 2014 bewegen.
Eines der herausragenden Projekte
für die kommenden Jahre ist die
Feste Fehmarnbeltquerung. Weltweit
wird interessiert beobachtet, wie eine
zukunftsweisende Vision ab 2015 um-
gesetzt wird. Es lohnt sich daneben
allerdings auch, einen Blick auf die
vielen, zwar kleineren, aber hochinno
vativen Projekte unserer Unterneh-
men zu werfen. Insbesondere unsere
„jungen Macher“ im Land zeigen,
wie man mit intelligenten, kreativen
Ideen Erfolg hat. Überzeugen Sie sich
selbst von den vielseitigen Facetten
und Möglichkeiten des Wirtschafts-,
Arbeits- und Lebensstandortes
Schleswig-Holstein und Sie werden
sehen: „Der echte Norden“ hat viel zu
bieten!
Viel Spaß beim Lesen
Ihr
Dr. Bernd Bösche
Dr. Bernd Bösche, Geschäftsführer Wirt-
schaftsförderung und Technologietransfer
Schleswig-Holstein GmbH
Liebe Leserin,
Lieber Leser,
4. Inhalt
Ostsee statt Pazifik
Bye bye California, hello Weis-
senhaus: Multimillionär Buett-
ner verwandelt eine baufällige
Schlossruine im ländlichen
Schleswig-Holstein in ein exquisi-
tes Luxusanwesen, das Touristen
aus aller Welt magisch anzieht.
Sein Ziel: Das ehemalige Dorf
soll als Grand Village die elitäre
Top-50-Rangliste der besten
Luxusresorts der Welt erobern.
So wie’s aussieht, ist Buettner auf
dem besten Weg dahin.
14
Feste Fehmarnbeltquerung
Der geplante 19 km lange Tunnel führt
schnurstracks unter der Ostsee hindurch
von Puttgarden nach Rødby, Dänemark.
Profitieren werden davon aber nicht
nur die beiden Anrainer, sondern ganz
Nordeuropa. So lauten die Prognose und
das erklärte Ziel von Wirtschaft und Politik.
Jetzt schon gilt das Bauwerk als Nord
europas größtes Infrastrukturprojekt.
08
24
27
Rückendeckung für
revolutionäre Ideen
Kluge Köpfe kommen
aus dem echten Norden.
Mit finanziellem Rücken-
wind durch Innovations
förderprogramme erobern
sie von hier aus die ganze
Welt. Sie sorgen dafür, dass
man sogar in China auf
PVC-freie Saucen-Deckel
aus Schleswig-Holstein
setzt.
5. Im echten Norden geht
keine gute Idee verloren
Interview mit Wirtschafts- und Ver-
kehrsminister Reinhard Meyer
Gigantische Unterführung
Dänemark und Schleswig-Holstein
rücken näher zusammen
Geschichtsreicher Boden
Historische Spurensuche in
Schleswig-Holstein
Ostsee statt Pazifik
Fünf Sterne de luxe mit
Meeresrauschen
Branche mit Biss
Schleswig-Holsteinische
Lebensmittelmarken gehen mit
gutem Geschmack voran
Ein Festival für das Land und
Gäste aus aller Welt
Christian Kuhnt bringt neue Töne
in das Schleswig-Holstein Musik
Festival
Rückendeckung für
revolutionäre Ideen
Passgenaue Förderprogramme
für starke Innovationen
Das Salz in der Suppe
Sylter Sternekoch würzt mit
Innovation aus der Nordsee
Wenn die Nordsee
an der Decke klebt
Kreative Produkte made in
Schleswig-Holstein
„Ganz oben“ in bester Gesellschaft
Schleswig-Holsteins Unternehmens-
landschaft ist international
Mit Superyachten und Offshore
in die Zukunft
Drei Werften auf Wachstumskurs
Schleswig-Holstein
Der echte Norden
Präsentation der Dachmarke
06
08
12
14
18
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36
40
Schleswig-Holstein
Der echte Norden
Schleswig-Holstein präsentiert
sich künftig unter der gemein-
samen Dachmarke Schleswig-
Holstein. Der echte Norden.
Dahinter steckt eine ausge-
klügelte Strategie, mit der das
Land im bundesweiten Wett-
bewerb die Nase vorn haben
soll. Ein Blick hinter die Kulissen
verrät, auf welche Säulen sich
das neue Konzept stützt.
40
Inhalt
6. Wirtschaftsland spezial
6
Unternehmerportrait
Wirtschaftsland: Die Rader Hochbrü-
cke ist 2013 bundesweit zum Symbol
des Verfalls der deutschen Infrastruk-
tur geworden, ebenso die Ausfälle
der Schleusen am Nord-Ostsee-Kanal.
Hand aufs Herz: Macht es noch Spaß,
Wirtschafts- und Verkehrsminister zu
sein, der für den Standort Schleswig-
Holstein die Werbetrommel rühren
muss?
Meyer: Ja, das macht es, auch wenn
wir in der Tat vor schwierigen Aufga-
ben stehen und es nur ein schwacher
Trost ist, dass es anderen Bundes-
ländern zumindest hinsichtlich des
Straßennetzes auch nicht besser
geht. Aber bei allen berechtigten
Wehklagen in Einzelfällen wehre
ich mich, so zu tun, als säßen wir auf
einem Scherbenhaufen. Wir haben im
internationalen Vergleich immer noch
ein sehr intaktes und zuverlässiges
Verkehrsnetz, unsere mittelständische
Wirtschaft ist robust aufgestellt, wir
sind ein windreiches Land mit großen
Potenzialen im On- und Offshore-
Bereich, unsere Ansiedlungsbilanzen
können sich sehen lassen und wir
sind das einzige Bundesland mit
zwei Meeren. Wenn wir es richtig
anpacken, werden wir in den nächs-
ten Jahrzehnten enorm von unserer
Brückenfunktion zu Skandinavien
proftitieren – wir sind eben der echte
Norden.
Wirtschaftsland: Apropos echter Nor-
den – mit dieser Dachmarke wollen
Sie erreichen, dass Schleswig-Holstein
in Zukunft geschlossener auftritt. Was
macht Sie so sicher, dass die eher tra-
ditionsbewussten und zurückhalten-
den Schleswig-Holsteiner mitziehen?
Meyer: Vor allem die Reaktionen auf
den Kampagnenstart – von begeister-
ter Zustimmung bis hin zu Ablehnung.
Einen Slogan, der auf 100-prozentige
Zustimmung stößt, wird es nie geben.
Entscheidender war, dass die Debatte
sehr leidenschaftlich geführt wurde.
Und ich glaube, man unterschätzt die
Schleswig-Holsteiner gewaltig, wenn
man sie in die Ecke wortkarger Eigen-
brötler aus einer Bierwerbung drängt.
Inzwischen streitet man zwar über das
Wie der Kampagne, aber alle sind
sich einig: Ja, wir wollen in Zukunft
nicht nur als Nord- oder Ostseeküste
oder Hansestadt wahrgenommen
werden. Wir wollen gemeinsam als
Schleswig-Holsteiner Flagge zeigen.
Wirtschaftsland: Einige Kritiker
sagen: Das Land sollte sich lieber um
Schlaglöcher als um Dachmarken
kümmern …
Meyer: Was ich offen gestanden
ziemlich kurzsichtig finde. Wenn ich
zu Hause einen Rohrbruch habe,
stelle ich doch auch nicht jede Zu-
kunftsplanung ein. Und jeder, der die
Medien verfolgt hat, der weiß: Allein
für unsere Verkehrsinfrastruktur hat
das Land aktuell zusätzlich 26 Millio-
nen Euro für ein Sondervermögen zur
Verfügung gestellt, um beispielsweise
viele Schlaglochpisten erneuern zu
können. Und als Vorsitzender der Län-
der-Verkehrsministerkonferenz habe
ich der künftigen Bundesregierung
gemeinsam mit einer Experten-Kom-
mission im Oktober 2013 ein Papier
vorgelegt, wie wir den Investitionsstau
von jährlich 7,2 Milliarden Euro auf un-
seren Verkehrswegen wieder auflösen
können. Wobei sich Versäumnisse von
Jahrzehnten natürlich nicht im Hand-
umdrehen beheben lassen.
Im echten Norden
geht keine gute Idee
verloren
Interview mit Wirtschafts- und
Verkehrsminister Reinhard Meyer
7. Wirtschaftsland spezial
auf gutem weg
07
Wirtschaftsland: Was sind für 2014
Ihre größten Baustellen als Minister
für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und
Technologie?
Meyer: Der dickste Brocken bleibt
natürlich der Verkehrsbereich mit den
geschilderten Sanierungsvorhaben.
Das sind insbesondere: die notwen-
dige Modernisierung des Nord-Ost-
see-Kanals, aber auch der geplante
Ausbau der A 7, nach dem Urteil des
Bundesverwaltungsgerichts möglichst
schnell ein Baurecht für die A 20 zu
bekommen, die Fehmarnbeltque-
rung und deren Anbindung. Intakte
Straßen, Schienen- und Wasserwege
sind nun einmal die elementaren Vo-
raussetzungen für Wachstum und die
Sicherung von Arbeitsplätzen …
Wirtschaftsland: … wobei sich der
drohende Fachkräftemangel als wei-
teres Problem erweisen dürfte …
Meyer: So ist es. Deshalb ist eine
weitere Großbaustelle für 2014 un-
sere Fachkräfte-Initiative „Zukunft im
Norden“. Wir haben errechnen lassen,
dass uns bis 2030 in Schleswig-
Holstein rund 100.000 Fachkräfte am
Arbeitsmarkt fehlen werden, wenn wir
nicht rechtzeitig gegensteuern.
Wirtschaftsland: Und als Technologie-
minister …
Meyer: … liegen mir natürlich unsere
Datenautobahnen am Herzen, die im
Rahmen unserer Breitband-Strategie
weiter ausgebaut werden müssen,
um gute Standortbedingungen zu
schaffen. Da sind wir dran.
Wirtschaftsland: Als Technologie-
minister sind Sie auch für die Inno-
vationsförderung zuständig. Tut das
Land genug, um kluge Ideen in bare
Wirtschaftskraft zu verwandeln?
Meyer: Im Rahmen des Möglichen
tun wir alles, damit unserem Land
keine gute Idee verlorengeht. Wir
legen dazu in Kürze eine umfassende
Innovationsstrategie vor. Dazu gehört
unter anderem, dass wir Kompetenz-
zentren in verschiedenen zukunfts-
trächtigen Bereichen fördern, die
wirtschaftsnahe anwendungsorientier-
te Forschung leisten. Wir kooperieren
eng mit den anwendungsorientierten
Forschungsgemeinschaften wie der
Fraunhofer-Gesellschaft. Wir fördern
auch sogenannte Verbundvorhaben
zwischen der einheimischen Wissen-
schaft und Wirtschaft, die der gemein-
samen Entwicklung von Innovationen
im Land dienen. Und weil Innovation
und Technologietransfer vor allem
über Köpfe stattfindet, investieren
wir viel in die Ausbildung unserer
Nachwuchskräfte. Ich sage immer: Wir
brauchen beides – über Bildung die
Investition in Köpfe, aber auch Investi-
tionen in Beton, um unsere Infrastruk-
tur wieder flottzumachen. (hh)
„Allein für unsere Verkehrsinfra-
struktur hat das Land aktuell
zusätzlich 26 Millionen Euro
für ein Sondervermögen zur
Verfügung gestellt ...“Reinhard Meyer
Wirtschaftsland spezial
8. Wirtschaftsland spezial
8
Unternehmerportrait
Die Feste Fehmarnbeltquerung
Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung der Festen
Fehmarnbeltquerung war die Übergabe der Planfeststellungs
unterlagen für den deutschen Abschnitt des Bauwerkes im Oktober
2013 an den zuständigen Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr
Schleswig-Holstein.
Gigantische
Unterführung
9. Wirtschaftsland spezial
09
Vision wird Wirklichkeit
Nordeuropa rückt enger zusammen
Die Feste Fehmarnbeltquerung
schließt nicht nur eine Lücke im trans
europäischen Verkehrsnetz, sondern
trägt zur Entstehung eines grenzüber-
greifenden Wirtschaftsraumes mit
großem wirtschaftlichen Potenzial bei.
Die schleswig-holsteinische Landes-
regierung ist sich sicher, dass der
gesamte norddeutsche Raum von der
schnellen Verbindung nach Skandi-
navien profitieren wird. Auch überre-
gional werde die feste Querung
Impulse setzen.
„Südschweden, Dänemark
und Norddeutschland haben
die Chance, zu einer
neuen Region zusammen-
zuwachsen“,
sagt der schleswig-holsteinische
Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr
und Technologie Reinhard Meyer.
Wichtig sei dabei vor allem, dass
die Fehmarnbelt-Region parallel zur
weiteren Planung des Projekts noch
enger zusammenfinde. „Nur so
können wir vermeiden, dass Schles-
wig-Holstein eines Tages zur reinen
Transitzone für den Verkehr zwischen
Hamburg, Kopenhagen und Malmö
wird. „Wir haben jetzt die Möglichkeit,
die Weichen für die Wertschöpfung
der Zukunft in einer neuen Region zu
schaffen. Diese Chance lassen wir uns
nicht entgehen“, betont Meyer.
Ähnlich sieht es auch Friederike C.
Kühn, Präses der IHK zu Lübeck:
„Ausgehend von den guten
Wirtschaftsbeziehungen
zwischen Norddeutschland
und Skandinavien wird die
Feste Fehmarnbeltquerung
die Standortvorteile unserer
Region erweitern.
Neben dem eigentlichen Bau der
Querung, von dem auch unsere
Unternehmen profitieren werden,
ergeben sich aus der verkürzten
Fahrt- und Transportzeit langfristige
Entwicklungschancen. Denkbar sind
hier eine enge Verknüpfung mit den
logistischen Infrastrukturen, eine
Erweiterung des Tourismusangebotes
sowie der Aufbau eines grenzüber-
schreitenden Arbeitsmarktes.“
Die Verwirklichung des Traums einer festen Verbindung zwi-
schen Skandinavien und Kontinentaleuropa an seiner kürzesten
Strecke, der Vogelfluglinie, rückt näher. Das geplante Bauwerk
gilt weltweit als der bislang längste kombinierte Auto- und
Eisenbahntunnel. Nach Abschluss des Genehmigungsprozesses
in Deutschland soll nach dem jetzigen Zeitplan noch 2015 mit
dem Bau begonnen werden.
Die Vision: grenzüberschreitender
Arbeitsmarkt, verknüpfte Infrastruktur
10. 10
Wirtschaftsland spezial
Schon seit einigen Jahren arbeiten
die regionalen Tourismusverbän-
de auf beiden Seiten der Grenze
zusammen. Sie wollen gemein-
sam die Attraktivität des Reiseziels
Fehmarnbelt stärken und das Image
der Region als Erholungszentrum
zwischen den Metropolen verankern.
„Ziel unseres neuen Projektes ist es,
durch den Aufbau eines Partnernetz-
werks touristische Unternehmen zur
Entwicklung von Geschäftsideen und
Kooperationen anzuregen, um die
Fehmarnbelt-Region im Wettbewerb
mit anderen Destinationen zu stär-
ken“, sagt die Geschäftsführerin des
Ostsee-Holstein-Tourismus e. V. Katja
Lauritzen.
Sichtweise der Logistiker
Eine feste Querung stellt nicht nur
ökonomisch, sondern auch ökolo-
gisch eine echte Alternative zur Fähre
dar. Der Güter- und Personenverkehr
zwischen Skandinavien und Deutsch-
land wird schneller, preiswerter und
umweltschonender. Immerhin ist die
Strecke Hamburg-Kopenhagen über
die Vogelfluglinie rund 160 Kilometer
kürzer als über die Jütlandroute.
Aus Sicht von Matthias Gödecke,
Geschäftsführer des gleichnamigen
Lübecker Transport- und Logistik
unternehmens, werden sich die
derzeitigen Marktbedingungen stark
verändern:
Die Feste Fehmarnbeltquerung brin-
ge eine rund einstündige Zeiterspar-
nis, senke die Überfahrtskosten und
stärke die Bahn- und kombinierten
Eisenbahnverkehre erheblich. Durch
die Zeitersparnis könnten Zentral-
läger auf beiden Seiten des Belts
zusammengelegt werden. Aber nicht
immer bietet sich dieser kürzere Weg
an. So etwa für das Logistikunterneh-
men Transit Transport mit Standorten
in Osterrönfeld bei Rendsburg sowie
in Flensburg und Klipplev, die sich
geografisch direkt an der A 7 und
damit an der Jütlandroute befinden.
„Diese Hauptverkehrsachse wird aus
unserer Sicht auch nach Öffnung der
Festen Fehmarnbeltquerung nicht an
Bedeutung verlieren“, ist sich Holger
Matzen, Prokurist bei Transit Transport
& Logistik sicher.
Nicht erst nach, sondern schon vor
und während der Bauzeit nimmt die
Wirtschaft an dem Großprojekt teil.
Etliche deutsche Unternehmen pro-
fitieren bereits in der Planungsphase
von der festen Querung. Für den Bau
sollen die erforderlichen Arbeitskräf-
te weitestgehend aus der Region
kommen. Zudem werden Zulieferun-
gen, Beherbergung, Freizeitangebote
und der Baustellentourismus zu einer
weiteren Wertschöpfung beitragen.
Das Fehmarnbelt Business Council,
ein Zusammenschluss von dänischen,
schwedischen und norddeutschen
Kammern und Unternehmensverbän-
den, arbeitet bereits heute an einer
intensiveren grenzüberschreitenden
Kooperation.
„Ziel unseres neuen Projektes ist es, durch
den Aufbau eines Partnernetzwerks touristi-
sche Unternehmen zur Entwicklung von
Geschäftsideen und Kooperationen anzu-
regen, um die Fehmarnbelt-Region im
Wettbewerb mit anderen Destinationen zu
stärken.“ Katja Lauritzen
11. 11Chance und Zukunftsinvestition
Im Zuge der festen Querung wird
auch das Verkehrsnetz im Hinterland
ausgebaut und modernisiert. Die
Kosten für den Absenktunnel in Höhe
von 5,5 Milliarden Euro zahlt allein
Dänemark. Die Refinanzierung erfolgt
über Mautentgelte. Die Bundesrepu-
blik Deutschland hingegen trägt die
Verantwortung für den Ausbau der
Straßen- und Schienenanbindungen
auf deutschem Gebiet. Hierfür soll
bis zum Zeitpunkt der geplanten
Fertigstellung des Tunnels Ende
2021 die B 207 von Heiligenhafen bis
Puttgarden auf vier Spuren erweitert
und die Schienenstrecke zwischen
Lübeck und Puttgarden elektrifiziert
werden. Bis spätestens 2028 soll die
Schienenstrecke zudem zweigleisig
ausgebaut werden. Die Kosten für die
Erschließung der Region auf deut-
scher Seite trägt der Bund.
Europas größtes Infrastrukturprojekt
Minister Meyer ist bewusst, dass es
gegenüber dem Projekt auch Vorbe-
halte, Befürchtungen und Ablehnung
gibt. Vor allem aber befürchten die
Anwohner der Badeorte entlang
der Lübecker Bucht eine vermehrte
Belästigung durch Güterzüge. Vor
diesem Hintergrund hat die schles-
wig-holsteinische Landesregierung
im Mai 2010 ein sogenanntes Raum-
ordnungsverfahren für die Schienen-
anbindung beschlossen, um einen
größtmöglichen Interessenausgleich
zu ermöglichen. „Die Landesregie-
rung nimmt die Sorgen ernst, was vor
allem in dem eingerichteten regio-
nalen Dialogforum zum Ausdruck
kommt“, so der Minister. Um alle
von der festen Querung betroffenen
Interessengruppen in die Planungen
des Bauwerkes einzubeziehen, ist
im Sommer 2011 das „Dialogforum
Feste Fehmarnbeltquerung“ als neues
Instrument der Öffentlichkeitsbe
teiligung eingerichtet worden. Es
arbeitet regierungsunabhängig und
dient vor allem einem transparenten
Meinungs- und Informationsaustausch
auf Augenhöhe zwischen den unter-
schiedlichen Interessenvertretern.
Die Feste Fehmarnbeltquerung wird
für die nächsten Jahre Europas größ-
tes Infrastrukturprojekt sein. Weltweit
wird beobachtet werden, wie die
Umsetzung mit all ihren technischen
Herausforderungen gelingt. Das
Querungsbauwerk und die gesamte
Region werden international beachtet
werden. (se)
KURZINFO
Die Feste Fehmarnbeltquerung
bewegt (Prognose):
> ca. 19 Mio. m³ Meeresboden
> 8.000 Fahrzeuge und
3.800 Zugreisende täglich
75 % aller auf der Schiene
transportierten Güter zwi-
schen Skandinavien und
dem Kontinent
Die Feste Fehmarnbeltquerung
verbindet:
fast 9 Mio. Menschen, die in
der Region leben
6 große Universitäten mit
mehr als 350.000 Studenten
4,7 Mio. Erwerbsfähige
Der in den Meeresboden eingelassene
Tunnel wäre mit rund 19 Kilometern der
längste seiner Art.
Vision wird Wirklichkeit
12. Wirtschaftsland spezial
12
Unternehmerportrait
Heute ist Schleswig-Holstein ein moderner Wirtschaftsstandort. Heute
verleihen innovative Ideen – realisiert in Wertschöpfung – und traditio
nelle Stärken dem Land Stabilität. Schleswig-Holstein blickt aber auf
eine vielfältige und tiefschichtige Geschichte zurück, die überall im
Land Spuren hinterlassen hat. Seit vielen tausend Jahren besiedelt, von
Völkern durchzogen, die Herrscher gewechselt und Bauwerke errichtet.
Die Hinterlassenschaften mancher Ereignisse können wir nur ahnen, die
Denkmäler anderer Epochen bieten sich prächtig dem staunenden Blick
des Besuchers dar. „Schleswig-Holstein Wirtschaftsland spezial“ geht
auf historische Spurensuche und gibt Tipps, wie man – zum Beispiel bei
einem Wochenendausflug – auch die historischen Facetten das Landes
noch besser kennenlernen kann. (ul, bes)
02
06
04
Geschichts-
reicher Boden
02 | Auf Slawenspuren
Die Slawen spielen eine wichti-
ge Rolle in der Landesgeschich-
te. Im Wallmuseum in Olden-
burg kommen wir ihnen näher.
Im Hafendorf wird frühmittelal-
terlich-slawisches Alltagsleben
erfahrbar. Einen kurzen Fußweg
entfernt liegt der Wall, der die
Siedlung schützte. 18 Meter
hoch, eröffnet seine Krone
einen grandiosen Blick in die
Landschaft.
Oldenburger Wallmuseum,
Prof.-Struve-Weg 1, 23758
Oldenburg in Holstein,
www.oldenburger-wallmuseum.de
Einkehrtipp: Café-Restaurant
Museumshof, direkt am Museum,
www.ulrich-neuhaus.de
01 | Ruhestätten
Den Geist der Altvorderen
spüren wir an vielen Orten
in Schleswig-Holstein, zum
Beispiel in Karlsminde an der
Eckernförder Bucht. Nah der
Landstraße gibt es ein Lang-
grab, errichtet vor 5.500 Jahren.
Mehr gibt es nicht zu sehen,
dafür unendlich viel zu fühlen.
Erhaben liegt es in der Land-
schaft, tief senkt es kraftvolle
Ruhe in den Besucher.
Karlsminde, einige Kilometer
hinter Eckernförde an der L26
Einkehrtipp: Café Grünlund in
Holzdorf, über die L 26 Richtung
Loose, weiter auf der L 203
Richtung Norden nach Holzdorf,
www.gruenlund.de
Wirtschaftsland spezial
16. Jahrhundert
18. Jahrhundert
17./19. Jahrhundert
17./18. Jahrhundert
1806
Heute
Christi
Geburt
3.500 Jahre v. Chr.
7. Jahrhundert
12. Jahrhundert
13. Wirtschaftsland spezial
13
Unternehmerportrait
01
03
05
07
08
04 | Wahr die Garr, de Bur
de kumt
Gib Acht, Garde, der Bauer
kommt! Unter diesem Kampf-
ruf schlugen die Dithmarscher
Bauern am 17. Februar 1500
in der Schlacht bei Hemming
stedt den dänischen König,
die schleswig-holsteinische
Ritterschaft und die Söldner
der Schwarzen Garde. Das soll-
ten wir uns doch mal genauer
ansehen und einmal auf der
Dusenddüwelswarf stehen.
Einkehrtipp: Hofcafé Fünf
Linden, Dorfstraße 49,
25770 Hemmingstedt,
www.hofcafe-fünf-linden.de
05 | Sauber durchgeschleust
Rechts und links je ein Meer
reicht dem Schleswig-Hol-
steiner nicht. Darum entstand
Ende des 18. Jahrhunderts der
Alte Eider-Kanal quer durchs
Land, die damals tiefste künst-
liche Wasserstraße der Welt.
Welche der alten Schleusen
beeindruckt heute noch am
meisten? Probieren wir es mit
Kluvensiek, Klein Königsförde
und dann Rathmannsdorf.
Einkehrtipp: Schleusen
garten an der Rathmanns-
dorfer Schleuse bei Gut
Projensdorf, nördlich des
Nord-Ostsee-Kanals bei Kiel,
www.schleusen-garten.de
07 | Fürstlich flanieren
Dann und wann tut es gut, sich
ein klein wenig hochwohlgebo-
ren zu fühlen. Das funktioniert
besonders gut in barocker
Umgebung und die finden wir
20 Kilometer nordöstlich von
Hamburg im Barockgarten
Jersbek. Auf dem 3-Kilometer-
Rundweg wird das Spannungs-
feld barocker Gartenbaukunst
zwischen strenger Geometrie
und lustvoller Verspieltheit
deutlich.
Gut Jersbek, Allee 1, 22941
Jersbek, www.jersbeker-park.de
Einkehrtipp: Restaurant
Klassenzimmer in Hammoor
bei Bargteheide,
www.restaurant-klassenzimmer.de
03 | Sachsen und Slawen
bitte halten!
Waldemar nervten die Überfälle
aus dem Süden. Im 12. Jahrhun-
dert ließ er das Danewerk um
ein Teilstück erweitern. Diese
Waldemarsmauer ist die erste
Ziegelmauer Nordeuropas,
knapp 4 km lang, ca. 80 Meter
sind noch zu sehen. Die Reste
von Waldemars Wall sind auf
dem Gelände des Danewerk-
Museums in Dannewerk bei
Schleswig zu besichtigen.
Danewerk-Museum, Ochsen-
weg 5, 24867 Dannewerk,
www.danevirkemuseum.de
Einkehrtipp: Historischer Gast-
hof Rothenkrug, direkt neben dem
Museum, www.rothenkrug.de
06 | Döntjes von den Toten
Friesen sind wortkarg? Dann
fahren Sie mal nach Amrum.
Auf dem St.-Clemens-Friedhof
sind Kapitäne und ihre Familien
aus dem 17. bis 19. Jahrhundert
bestattet. Ihre Hinterbliebe-
nen überkam irgendwann die
Erzähllust, sie erfanden die
sprechenden Grabsteine: Reich
geschmückt mit Gedichten
und Inschriften berichten sie
vom Leben der Toten und vom
Hoffen der Lebenden.
Einkehrtipp: Friesen-Café,
Uasterstigh 7, 25946 Nebel,
www.friesen-cafe.de
08 | Der Baum der Verlierer
Die Schlacht bei Lübeck 1806
gegen Napoleons Truppen
verloren Preußen und Schles-
wig-Holstein. Unter der Eiche in
Ratekau trafen Generalfeldmar-
schall Blücher und Marschall
Bernadotte aufeinander, die
preußischen Truppen paradier-
ten vorbei. Die alte Eiche ist
tot, eine neue gesetzt und ein
Gedenkstein dazu.
Ratekau, an der L 309
Einkehrtipp: Bis Lübeck sind
es nur wenige Kilometer, nach
Travemünde oder Timmendor-
fer Strand nicht viel weiter.
15. Wirtschaftsland spezial
15
St. Tropez, Key West, Weissenhaus
Es war einmal ein junger Mann, der
verließ sein Zuhause in Schleswig-
Holstein und zog hinaus in die Welt,
wo er zu einem so großen Vermö-
gen kam, dass er niemals mehr
hätte arbeiten müssen. Doch statt
sein Leben fortan in Untätigkeit am
Strand von Kalifornien zu verbringen,
kaufte er sich ein 400 Jahre altes,
heruntergekommenes Schlossgut
an der Ostseeküste und ruhte nicht
eher, bis er daraus eine so außerge-
wöhnliche und exklusive touristische
Anlage gemacht hatte, dass diese in
Deutschland, in Europa und sogar
in der Welt ihresgleichen sucht. Die
Geschichte beginnt im Jahr 2005, als
der damals überwiegend in Kalifor-
nien lebende Internet-Pionier, Mana-
ger und Multimillionär zu Besuch bei
seiner Mutter in Schleswig-Holstein
ist. Von ihr erfährt der damals Anfang
40-Jährige, dass Weissenhaus, wo er
als Kind oft gespielt und im Schloss-
café Erdbeerkuchen gegessen hat,
mit 30 historischen Gebäuden und
75 Hektar Gutsgelände in herrlicher
Landschaft zwischen Wäldern und
Strand, verkauft werden soll.
„Zu dem Zeitpunkt überlegte
ich gerade, in Santa Barbara
ein Haus mit Blick auf den
Pazifik zu kaufen“,
erinnert sich Buettner beim Gespräch
im „Bootshaus“, einem Restaurant
direkt an der Ostsee, das 2012 als
erster kleiner Baustein des Großpro-
jekts Weissenhaus eröffnet wurde.
2013 folgten die Reetscheune als
stimmungsvoller Kultur- und Veran-
staltungsort sowie erste Gästeunter-
künfte in den denkmalgerecht und
mit spürbarer Detailliebe restau-
rierten Häusern, zum Beispiel in
der früheren Stellmacherei und im
romantischen „Badehäuschen“ am
Meer. 2014 wird es in Weissenhaus
50 Suiten, Cottages und Zimmer ge-
ben, die alle höchsten Ansprüchen
im Fünf-Sterne-Plus-Bereich genü-
gen und den Charme historischer
Bausubstanz mit dem Komfort und
der Infrastruktur von heute verbin-
den. Auch das Schloss als Herzstück
des weitläufigen Geländes steht den
Gästen dann mit Suiten, Lounges,
Bibliothek, Bar, Vinothek, Kino und
einem Fine-Dining-Restaurant zur
Verfügung. Mit dem Schloss unterir-
disch verbunden ist ein Spa-Bereich
mit Innen- und Außenpool, mehre-
ren Saunen, Jacuzzis, offenen
Ein Märchen? Nein, eine wahre Geschichte. Jan Henric
Buettner verwandelt ein baufälliges Schlossgut in touristisches
Highlight: Das „Weissenhaus Grand Village Resort Spa am
Meer“ in Ostholstein.
Jan Henric Buettner ist ein echter
Norddeutscher mit Wohnsitz
in den USA. Seine Lieblingsbe-
schäftigung: außergewöhnliche
Projekte mit Erfolgsperspektiven.
16. Wirtschaftsland spezial
Kaminen, Behandlungsräumen und
einem verglasten Innenhof. Einen
Ort schaffen, von dem jeder Besu-
cher sagt, dass man ihn unbedingt
gesehen haben sollte, der mindes-
tens in die Top 50 der besten Resorts
weltweit kommt und trotzdem den
Charakter und die Magie des Ortes
bewahrt – das ist Buettners erklärtes
Ziel für Weissenhaus, an dessen Ver-
wirklichung er als Investor, Bauherr
und Chefplaner mit viel Energie und
Leidenschaft arbeitet. Und die Chan-
cen stehen gut, dass der ehrgeizige
Perfektionist und Visionär sein Ziel
erreichen kann.
Doch springen wir noch einmal
zurück ins Jahr 2005 und zu jenem
Haus in Kalifornien, auf das Buettner
damals ein Auge geworfen hatte.
Zufällig sollte es die gleiche Summe
kosten wie Weissenhaus, nämlich
sieben Millionen Euro.
„Ich dachte: Du kannst ein
Haus am Pazifik kaufen oder
ein ganzes Dorf an der Ost-
see. Von meinem persönlichen
Werteempfinden her war die
Sache klar.“
Mit einem Kindheitstraum, wie oft
vermutet, habe die Entscheidung für
Weissenhaus jedoch nichts zu tun
gehabt, erklärt Buettner, der präsent
und dynamisch, zugleich gelassen
und entspannt wirkt. Zwar ist Buett-
ner durch Herkunft und Familie mit
der Region verbunden, die von dem
Projekt schon in der mehrjährigen
Bauphase profitiert hat. Ein Träumer
Ambiente der
Extraklasse mit
holsteinischem
Charme – das
Weissenhaus
Grand Village
Resort Spa
17. Wirtschaftsland spezial
17
St. Tropez, Key West, Weissenhaus
17ist er jedoch nicht. Zusammen mit an-
deren Geldgebern hat er bisher rund
70 Millionen Euro an der Ostsee in-
vestiert (Stand Herbst 2013). Das Land
Schleswig-Holstein fördert das touris-
tische Leuchtturmprojekt mit knapp
fünf Millionen Euro aus dem Europä-
ischen Fonds für regionale Entwick-
lung (EFRE). „Wir gewinnen mit dem
Grand Village am Ostseestrand ein
Tourismusprojekt der Extraklasse“, so
Wirtschaftsminister Reinhard Meyer.
Auch bei der Tourismus-Agentur
Schleswig-Holstein (TASH) begrüßt
man die außergewöhnliche Neueröff-
nung. Für Geschäftsführer Christian
Schmidt passt sie bestens zur Kam-
pagne „Für Sie! besonders*“, mit der
die TASH seit Sommer 2013 für das
Urlaubsland Schleswig-Holstein wirbt.
Langfristig plant Buettner, die Zahl
der Suiten und Zimmer auf 200 zu
erhöhen. Ein solches Projekt habe nur
eine Berechtigung, wenn es sich auf
Dauer auch wirtschaftlich trage, so
der Geschäftsmann. Dass Weissen-
haus ihn mehr Zeit und Geld gekostet
hat als anfangs angenommen, räumt
er ohne Zögern ein. Doch er ist wohl
kein Typ, der vorschnell das Handtuch
wirft oder einmal Begonnenes liegen
lässt. Erst wenn „der Laden läuft“,
will er sich wieder verstärkt anderen
Projekten widmen. (sas)
„Wir gewinnen
mit dem Grand
Village am
Ostseestrand
ein Tourismus-
projekt der
Extraklasse“, so
Wirtschaftsmi-
nister Reinhard
Meyer.
KURZINFO
Internet-Pionier und Venture Capitalist
Jan Henric Buettner kennt Weissenhaus
seit seiner Kindheit: Als Jugendlicher
besuchte er in der Nähe das staatliche
Internatsgymnasium Schloss Plön, das
inzwischen von dem Unternehmer Gün-
ther Fielmann zur Akademie für Optiker
umgebaut wurde.
Buettner, Jahrgang 1964, ist ausgebilde-
ter Betriebswirt und Verlagskaufmann
und arbeitete eine Zeitlang für den Axel
Springer Verlag. 1992 gründete er mit
VideoTel einen der weltweit ersten Mul-
timedia-Onlinedienste, 1997 einen eige-
nen Venture-Capital-Fonds in den USA.
Ab 1994 baute er zusammen mit Andre-
as von Blottnitz AOL Europe auf und war
Geschäftsführer von AOL Deutschland.
Nach einem jahrelangen Rechtsstreit
mit dem Bertelsmann-Konzern, bei
dem es um eine Gewinnbeteiligung am
Verkauf von AOL-Anteilen ging, zahlte
Bertelsmann 2004 an Buettner und
seine Mitkläger 160 Millionen Euro. Mit
seinem Risikokapitalfonds investiert der
49-Jährige weltweit in Start-ups.
19. Wirtschaftsland spezial
19
branche mit biss
Sie schmecken nicht nur unüber-
troffen gut – sie haben in den Ohren
der Kunden einen ebenso verfüh-
rerischen Klang: Traditionsmarken
wie Schwartauer Konfitüre, Lübecker
Marzipan, Flensburger Pilsener, Kölln-
Flocken, Langnese-Bienenhonig und
Müsliriegel von Brüggen gehören
zu die beliebtesten Genusswaren.
Der unübertroffene Hela-Ketchup,
knackige Böklunder Würstchen,
Feinkost von Hawesta, Biospezialitä-
ten von Zwergenwiese und Pralinen
von Wagner tragen den Stolz auf ihre
schleswig-holsteinischen Wurzeln in
die ganze Welt.
„Die regionale Identität
und das ausgeprägte
Bewusstsein für hervorragen-
de Qualität verleihen den
Marken Glaubwürdigkeit
und Einzigartigkeit“,
erklärt Dr. Ulrich Hausner, bei der
WTSH zuständiger Abteilungsleiter
für das Kompetenznetzwerk Ernäh-
rungswirtschaft Schleswig-Holstein
(KNE). Aber auch die Hersteller von
Lebensmittelzusatzstoffen als Zuliefe-
rer der Food-Firmen sind im Norden
stark aufgestellt. Die Spezialunter-
nehmen der Stern-Wywiol-Gruppe
etwa stellen in Ahrensburg Backzu-
taten, Enzymsysteme für Bäckereien,
Süßwaren oder Spirituosen ebenso
her wie Nahrungsergänzungsmittel
beispielsweise für Diätlebensmittel.
Und Danisco DuPont in Niebüll gilt
auf dem Weltmarkt als führender
Hersteller von Starterkulturen für die
Milchindustrie.
Dieses Erfolgsrezept der „leckeren
Unternehmen“ lässt das ohnehin
starke Nahrungs- und Genussmittel-
gewerbe in Schleswig-Holstein kräftig
wachsen. 2012 erwirtschafteten 260
Unternehmen mit 21.700 Beschäf-
tigten einen Rekordumsatz von 6,5
Milliarden Euro. Das zeigt die enorme
Innovationskraft der starken Marken.
Der Norden beweist eindrucksvoll,
dass sich Tradition und der unter-
nehmerische Wille, ständig neue,
bessere Produkte zu kreieren, nicht
ausschließen – ganz im Gegenteil:
Seit Jahrzehnten hat sich zwischen
Nord- und Ostsee ein dichtes Netz-
werk von Produzenten, Veredlern und
Anbietern entwickelt, das auch in den
vergangenen Jahren kräftige Umsatz-
zuwächse möglich machte. Vor allem
die Bereiche Fleisch und Milchverar-
beitung, Speiseeis, Obst- und Gemü-
severarbeitung und die Backwaren-
produktion florierten prächtig.
Kaum jemand kann ihnen widerstehen – den Exportschlagern
Marzipan, Marmelade, Müsli und anderen Lebensmitteln aus
Schleswig-Holstein. Sie verführen mit einer starken Kundenbin-
dung, Tradition und Potenzial. Das nördlichste Bundesland zählt
zu den wichtigsten Food-Regionen der EU, die Ernährungswirt-
schaft ist die zweitgrößte Industriebranche im Land. Unwider-
stehlich bleiben die leckeren Marken auch zukünftig mit Initiati-
ven für Nachhaltigkeit und Innovation.
20. Wirtschaftsland spezial
Unternehmerportrait
20
Wie stark Traditionsmarken aus dem
hohen Norden heute sind, zeigt ein
Geburtstagskind, bei dem es vor 125
Jahren zum ersten Mal „Plop“ ge-
macht hat: Die Flensburger Brauerei
hat es geschafft, mit dem Öffnungs-
geräusch des Bügelverschlusses und
einer humorvollen TV-Werbung eine
starke Marke zu kreieren. Erlesene
Braukunst und einfallsreiches Marke-
ting bewirkten im Zusammenspiel,
dass die größte Brauerei Schleswig-
Holsteins (160 Mitarbeiter, Umsatz
über 50 Millionen Euro) gegen den
Bundestrend zulegt.
„Nicht nur unsere Hauptmar-
ke, das Flensburger Pilsener,
sondern auch das Flensburger
Kellerbier findet bei den Ge-
nießern höchsten Anklang“,
erklärt Andreas Tembrockhaus,
Geschäftsführer Vertrieb und Marke-
ting. Auch über die Ländergrenzen
hinaus wachse die Zahl der Anhänger
der Marke Flensburger – ein deutlich
zweistelliger Zuwachs beim Export sei
der Beweis.
Um sich für die Zukunft im Wettbe-
werb gut aufzustellen, beteiligt sich
das Flensburger Traditionsunterneh-
men an der Initiative des Kompe-
tenznetzwerkes Ernährungswirtschaft
namens „Miteinander verantwor-
tungsvoll handeln“. „Die teilneh-
menden Unternehmen wollen das
Thema Nachhaltigkeit voranbringen,
um mehr Transparenz in die Produk-
tionsprozesse von Lebensmitteln
einfließen zu lassen und gleichzeitig
für zusätzliche Lebensmittelsicherheit
zu sorgen“, erläutert der Koordinator
Ulrich Hausner. „Wir arbeiten seit drei
Jahren daran, oft übersehene Verbin-
dungen zwischen gesunden Lebens-
mitteln, Landwirtschaft, sozialem
Engagement, Heimat und regionalen
Wertschöpfungsketten in einem Sys-
tem zusammenzuführen.“
Zu den Unternehmen, die sich zu
nachhaltigem Wirtschaften offensiv
bekennen, gehört Kölln in Elmshorn:
Die Hafervollkornprodukte des über
190 Jahre alten Familienbetriebs
stehen in vielen deutschen Haus-
halten auf dem Frühstückstisch. Die
Leckereien vom Vollkornmüsli bis
zur Säuglingsnahrung in Bio-Qualität
folgen strengen Kriterien: „Für unsere
schokoladigen Müslis und Cerealien
nutzen wir zu hundert Prozent UTZ-
zertifizierten Kakao. Auf diese Weise
unterstützen wir nachhaltigen Kakao-
anbau, denn die zertifizierten Bauern
setzen bessere Anbaumethoden im
Hinblick auf Mensch und Umwelt ein“,
sagt Anne-Dore Knaack, Leiterin der
Produktentwicklung. Die erfolgreiche
Firma (85,86 Millionen Euro Umsatz,
316 Mitarbeiter, davon 33 Auszu-
bildende) versteht es, Trends und
anspruchsvolle Verbraucherwünsche
zu erkennen, indem sie beispielsweise
frühzeitig zucker- und fettarme Pro-
dukte ins Portfolio aufgenommen hat.
Mit den großen Herstellern
Campbell‘s, Brüggen, Niederegger,
Schwartauer Werke und anderen
hat sich die Lebensmittelwirtschaft
im Großraum Lübeck besonders
stark entwickelt. Dort haben sich 47
Unternehmen im Branchennetzwerk
foodRegio einem wichtigen Ziel ver-
schrieben – der Produkt- und Prozess
innovation.
„Jedes Unternehmen der
Lebensmittelwirtschaft macht
jedes Jahr hunderte Innovati-
onen – sonst wären wir heute
nicht dort, wo wir sind: indus
trieller Kern und Wertschöpfer
im Norden“,
sagt foodRegio-Vorstandsvor-
sitzender Jochen Brüggen vom
Müsliriegel-Produzenten Brüggen.
Die foodRegio-Roadmap „Innovati-
on“ solle dazu beitragen, Potenziale
früher zu erkennen, besser zu nutzen
und damit die Wettbewerbsfähigkeit
der foodRegio-Mitglieder zu stärken.
01
21. 21
branche mit biss
„Wir machen nichts außer Getreide“,
erklärt Johannes Brüggen, der vierte
und jüngste Geschäftsführer des 1868
gegründeten Lübecker Familien-
unternehmens H. J. Brüggen KG.
„Aber aus Getreide machen wir fast
alles.“ Dazu gehören Flakes, Flocken,
Müsli und Müsliriegel. Mit dieser
Vielfalt mischt der Spezialist am Markt
europa- und weltweit ganz vorne mit.
Brüggen (250 Mio. Euro Umsatz, 650
Mitarbeiter) bekennt sich dabei be-
wusst zu hohen Qualitätsansprüchen:
Eine ganze Reihe von Frühstücks
cerealien bekam kürzlich goldene
Auszeichnungen („DLG-prämiert“).
Die Gewinner-Leckereien für den Kie-
ler Einzelhandelsriesen Coop (Marke
„Unser Norden“) tragen natürlich
typisch norddeutsche Namen: „Lütte
Zimties“ und „Söte Honigpoffies“
(wel)
„Wir arbeiten seit drei Jahren daran,
oft übersehene Verbindungen
zwischen gesunden Lebensmitteln,
Landwirtschaft, sozialem Engagement,
Heimat und regionalen Wertschöp-
fungsketten in einem System zusam-
menführen.“ Dr. Ulrich Hausner
01 Lebensmittel aus SH haben
einiges auf Lager – Nachhaltigkeit,
Innovation und Qualität
02 Seit über 190 Jahren auf deut-
schen Frühstückstischen: Flocken,
Flakes und Cerealien von Kölln
03 Dank der Innovationskraft im
„leckeren Gewerbe” steigt die Nach-
frage bei den Kunden stetig an.
02 03
KURZINFO
Kompetenznetzwerk
Ernährungswirtschaft Schleswig-
Holstein c/o WTSH
Dr. Ulrich Hausner
Tel.: 04 31. 6 66 66-850
E-Mail: hausner@wtsh.de
www.kne-sh.de
foodRegio Branchennetzwerk
Ernährungswirtschaft in
Norddeutschland e. V.
c/o Wirtschaftsförderung
Lübeck GmbH
Jörg Ahrens
Leiter PR und Veranstaltungs-
management
Tel. 04 51. 7 06 55-19
E-Mail: ahrens@luebeck.org
www.foodregio.de
22. Wirtschaftsland spezial
22
Christian Kuhnts Augen blitzen vor
Begeisterung, wenn er über die Pläne
und Vorstellungen seines Festivals
spricht. Und obwohl er noch ganz
jung ist in seinem Amt, kennt er das
Festival doch sehr genau. Schließ-
lich war er zwischen 1999 und 2007
zuletzt als künstlerischer Direktor
und stellvertretender Intendant beim
SHMF tätig.
Dass er nicht zu denen gehört, die
in Kategorien und starren Grenzen
denken, verdeutlicht seine Biografie.
„Im Haushalt meiner Eltern begann
die Musikgeschichte mit Bach und
sie endete mit Bach”, erzählt Christian
Kuhnt. Eine musikalische Ausbildung
der Kinder war daher in der Familie
Kuhnt auch selbstverständlich. Nach
Blockflötenunterricht folgte das
Singen im Chor. Mit 13 Jahren setzte
sich der junge Kuhnt dann allerdings
hinters Schlagzeug. „Für mich gab
Schleswig-Holstein Musik Festival geht mit
neuem Intendanten in die Zukunft
Es ist das größte Klassikfestival Europas: das Schleswig-Hol-
stein Musik Festival. Mehr als 130.000 Menschen – Besucher
aus aller Welt ebenso wie Einheimische – besuchen seit 1986
jeden Sommer hochkarätige Konzerte mit weltbekannten Mu-
sikern. Seit Oktober 2013 hat das renommierte Festival einen
neuen Intendanten: Christian Kuhnt. Er lässt keinen Zweifel
daran, dass der Wirtschaft eine Schlüsselstellung zukommt.
Ein Festival
für das Land
und Gäste
aus aller Welt
Offen für E-Musik, Pop und Jazz:
SHMF-Intendant Christian Kuhnt
23. 23
Zukunftsmusik
es keine klare Trennung in E- und
U-Musik“, erzählt der neue Intendant.
Und diese Einstellung spiegelt sich
in seinen Plänen für die Zukunft.
Kuhnt will das Festival noch stärker
als bisher der nicht-klassischen Musik
öffnen. Das gilt auch für den neuen
Komponisten-Schwerpunkt, der den
bisherigen Länder-Schwerpunkt
ablösen wird. Für 2014 heißt dieser:
Felix Mendelssohn. Christian Kuhnt
hat dafür bereits vor einiger Zeit den
„Mendelssohn-Ball lustvoll in die
Reihen der Künstler geworfen“. Sehr
gut vorstellen kann er sich in diesem
Zusammenhang auch Jazz- und Pop-
Interpretationen. Und wenn er von
Mendelssohn spricht, dann meint
er nicht nur dessen musikalisches
Werk, sondern auch Bezüge, die sich
aus dem Leben des Komponisten
ergeben: „Mendelssohn hat in Räu-
men gewirkt: in Hamburg, Berlin und
Leipzig, London und Birmingham. Ich
möchte diese Bezüge zum Klingen
bringen und Geschichten erzählen“,
so Christian Kuhnt. Das wird auch bei
den „Musikfesten auf dem Lande“
geschehen, die ab 2014 wieder an
Bedeutung gewinnen sollen.
Eine weitere Innovation ab 2014
ist das „Interpreten-Porträt“: Das
Schleswig-Holstein Musik Festival
wird einem Künstler die Möglichkeit
geben, sich in mehr als 18 Konzer-
ten zu präsentieren und das Festival
stärker mitzugestalten. Welcher das
im Premierenjahr sein wird, will er
allerdings erst im Frühjahr verraten.
Dieser Künstler wird auch in der
„Festival-Familie“, von der Christian
Kuhnt immer wieder spricht, eine
wichtige Rolle spielen.
Zur Festival-Familie zählen neben
den Festivalmachern auch die über
das ganze Land verteilten gut 3.000
ehrenamtlichen Mitarbeiter, die
Sponsoren und die Förderer. Ohne
die Unterstützung der Wirtschaft
könnte das Festival in seiner heutigen
Dimension nicht existieren.
Die Finanzierung des SHMF ruht
insgesamt auf drei Säulen: nämlich
auf der Landeszuwendung, den
Kartenerlösen sowie den akquirier-
ten Drittmitteln, also Spenden und
Sponsoring. Der Etat lag zuletzt bei
rund 7 Millionen Euro. Vom Land
kommt ein jährlicher Zuschuss von
1,228 Millionen Euro. Ein weiterer
Teil der Einnahmen kommt über den
Verkauf der Eintrittskarten. Zahlreiche
Unternehmen fungieren als Sponso-
ren. Zu den Hauptsponsoren gehö-
ren die Sparkassen-Finanzgruppe
Schleswig-Holstein (Sparkassen in
Schleswig-Holstein, HSH Nordbank
AG, LBS Bausparkasse Schleswig-Hol-
stein-Hamburg AG, Provinzial Nord
Brandkasse AG) , Audi AG, Nordwest-
Lotto Schleswig-Holstein und E.ON
Hanse AG. Darüber hinaus sponsert
eine Vielzahl an Unternehmen einzel-
ne Konzerte und über 50 schleswig-
holsteinische Firmen fördern in der
Unternehmerinitiative „shmf lounge“
das Festival in seiner ganzen Vielfalt.
„In der Zukunft müssen wir noch mehr
Fantasie aufbringen, um Geld zu
bekommen“, erklärt Christian Kuhnt.
Deswegen ist ihm der Dialog mit der
Wirtschaft auch besonders wichtig.
Dass das Festival für das Land
auch eine identitätsfördernde Kraft
ausstrahlt, hat einmal der russische
Dirigent und mehrfache Gast beim
SHMF Valery Gergiev in die schönen
Worte gefasst:
„Ich bin beeindruckt davon,
dass sich beim Schleswig-Hol-
stein Musik Festival auch die
kleinsten Dörfer dieser Regi-
on fühlen, als hätten sie eine
eigene Carnegie Hall.
Die Menschen hier sind stolz, Teil die-
ses außergewöhnlichen Ereignisses
zu sein.“ (mif)
KURZINFO
SHMF 2014
Die 29. Festivalsaison findet
vom 5. Juli bis 30. August
2014 statt. Über den Beginn
des Kartenvorverkaufs im
Februar 2014 und das
Programm informiert das
Festival unter www.shmf.de.
„In der Zukunft müssen wir noch
mehr Fantasie aufbringen, um Geld
zu bekommen ...“ Christian Kuhnt
24. 24
Unternehmerportrait
Wirtschaftsland spezial
Schleswig-Holsteins Wohlstand gründet sich zum
großen Teil auf die Innovationsfähigkeit seiner mittel-
ständischen Wirtschaft. Es sind Unternehmen, die mit
Weitblick ihren Weg gehen und so ihre Marktpositio-
nen behaupten und ausbauen. Kürzere Produktlebens-
zyklen und komplexere Produktionsverfahren stellen
aber vor allem kleine und mittlere Unternehmen vor
besondere Herausforderungen bei der Umsetzung
von Neuerungen. Damit sich die Wirtschaft und somit
auch der Standort Schleswig-Holstein weiterentwickeln
können, fördert das Land innovative Entwicklungsvor-
haben. Durch ihre Umsetzung werden Marktpositionen
ausgebaut, Wachstum gesichert und Arbeitsplätze
geschaffen. Oft ist es ein langer und kostspieliger Weg,
bis eine Idee zur Erfolgsgeschichte reift und es gelingt,
den Mitbewerbern den entscheidenden kleinen Schritt
voraus zu sein. Gute Projekte mit Perspektiven für einen
Markterfolg haben die Chance auf passgenaue Förder-
maßnahmen des Landes. Die Bandbreite der geförder-
ten Innovationen ist dabei sehr groß.
Innovationsförderung:
Rückendeckung für
revolutionäre Ideen
24
25. Wirtschaftsland spezial
25
ideen werden wirtschaft
PANO erobert neue Märkte
Ein Beispiel für eine interessante
Innovation mit Umweltrelevanz ist die
PANO Verschluss GmbH aus Itzehoe.
Sie hat den weltweit ersten PVC-frei-
en Verschlussdeckel für Konserven-
gläser erfunden, wie sie für Saucen,
Marmelade, Gemüse oder Wurst
verwendet werden. Nachdem PANO
mit Partnern die PVC-freie Dichtungs-
masse entwickelt hatte, fehlte noch
eine neue innovative Verfahrenstech-
nologie zur Deckelherstellung. Diese
Technologie hat das Land im Rahmen
des Programms „Umweltinnovation“
gefördert.
„Im Markt für PVC-haltige
Verschlüsse gibt es Überkapa-
zitäten. In diesem hart um-
kämpften Bereich müssen wir
gegen preiswerte Osteuropä-
er antreten“,
berichtet der kaufmännische Leiter
des Unternehmens, Ulrich Davidsen.
Mit dem neuen Produkt bediene man
eine Nische, zumal PANO zurzeit
der einzige Anbieter sei. Den neuen
Verschluss fragten vor allem Kunden
aus dem Bereich der Feinkost und
Naturkost überwiegend für fetthaltige
oder in Öl eingelegte Produkte nach.
Selbst in China verwendet ein Spe-
zialist für Saucen inzwischen diesen
PVC-freien Verschluss. Die zukunfts-
weisende Entwicklung und Herstel-
lung des neuen Verschlusses ist nach
Einschätzung von Davidsen für den
Fortbestand des Unternehmens und
die Sicherung der Arbeitsplätze sehr
wichtig gewesen.
PANO ist einer von vier großen deut-
schen Verschluss-Herstellern für den
deutschen und europäischen Markt.
Über 20 Milliarden solcher Verschlüs-
se werden jedes Jahr in Europa
produziert und sie alle hatten bis vor
kurzem eine Dichtung aus PVC, das
seine notwendige Flexibilität durch
die Beimischung von Weichmachern
erhält. Diese können jedoch in die
Lebensmittel gelangen und so der
Gesundheit schaden.
Innovative Verfahrenstechnik für PVC-freie Verschlussdichtungen
„Selbst in China verwendet ein Spe-
zialist für Saucen inzwischen diesen
PVC-freien Verschluss.“Ulrich Davidsen
26. Wirtschaftsland spezial
SLM stärkt Kernkompetenzen
Dass Innovationen die Wettbewerbs-
fähigkeit sichern, davon weiß auch Dr.
Dieter Schwarze, wissenschaftlicher
Koordinator bei dem Lübecker Un-
ternehmen SLM Solutions GmbH, zu
berichten. „Vor allem, wenn man sich,
so wie wir, in einem Marktsegment
mit hohem Innovationsgrad befin-
det“, fügt er hinzu. In den Schwer-
punktbranchen Luft- und Raumfahrt,
Automobilindustrie, Bildungseinrich-
tungen, Konsumerelektronik sowie
Medizintechnik entwickelt, produziert
und vertreibt SLM Solutions Selective-
Laser-Melting-(SLM®)-Anlagen für die
Kleinserien- und Prototypenproduk-
tion. Mit finanzieller Unterstützung
des Landes hat das Unternehmen
eine neue Generation dieser Anlagen
entwickelt. Als Selective Laser Melting
wird ein Verfahren bezeichnet, bei
dem aus Pulver, insbesondere Me-
tallpulver wie Stahl oder Titan, völlig
dichte dreidimensionale Teile erzeugt
werden. So lassen sich etwa in der
Zahnmedizin Kronen und Kappen für
Patienten preiswerter herstellen als in
einem Gießverfahren.
Die vom Land geförderte Innovation
war wie eine Initialzündung, denn
aus dem damals entwickelten Projekt
entstanden in den vergangenen vier
Jahren drei weitere Hochtechnologie-
SLM-Anlagen. Das Unternehmen
konnte so seine Kernkompetenzen im
Bereich dieser Technologien wei-
ter ausbauen und erhielt 2013 den
„Industriepreis“ in der Kategorie „Op-
tische Technologien“. Dem Projekt
direkt zugerechnet werden können
außerdem acht neue Arbeitsplätze.
Vorreiter für eine ganze
Branche: SLM hat 50 Jahre
Erfahrung im Anlagenbau und
ist ein führender Anbieter von
3D-Produktions-Anlagen.
27. Wirtschaftsland spezial
27
Ideen werden Wirtschaft
Stryker gestaltet Zukunftsmärkte
Auch die Stryker Trauma GmbH in
Schönkirchen/Kiel hat mit Förder-
geldern ihre aufwändige Projektidee
einer auf umfangreichem Datenma-
terial gestützten „evidenzbasierten
Implantatentwicklung“ umgesetzt.
Hierfür musste eine entsprechende
Datenbank mit dreidimensionalen
Knochenwerten aufgebaut werden.
Die Tochter des weltweit agierenden
Stryker Konzerns (Michigan/USA)
fertigt in Norddeutschland medizi-
nische Nagelimplantate, Schrauben
und Instrumente überwiegend für die
Versorgung von Knochenbrüchen.
Anhand dieser Knochendaten ist es
dem Unternehmen erstmals gelun-
gen, neuartige, für den Patienten
optimierte Implantate zu erarbeiten.
„Dieses Projekt hat sehr gute Grund-
lagen für die Entwicklung zukünftiger,
evidenzbasierter Implantate gelegt.
Bis zum heutigen Tage sind bereits
mehrere neue Produkte mit Hilfe der
im Innovationsvorhaben entwickel-
ten Knochendatenbank entstanden“,
erklärt Manager Dr. Andreas Petersik.
Das Projekt laufe weiter und habe
weltweit im Stryker-Konzern einen ho-
hen Stellenwert. Vom Kieler Standort
aus würden nahezu alle Implantate,
die sich zurzeit in der Entwicklung
befänden, auf die anatomische
Passform hin untersucht und gege-
benenfalls angepasst. „Zurzeit ist uns
kein Mitbewerber bekannt, der solch
umfangreiche Fähigkeiten hat, um
die Implantate evidenzbasiert anhand
von tausenden Knochenformen zu
entwickeln“, berichtet Petersik. Durch
das Projekt wurden rund 40 neue
Arbeitsplätze geschaffen.
Der Weg zum Erfolg ist die kontinu-
ierliche Innovation. Hierfür brauchen
Unternehmen gute Rahmenbedin-
gungen und zielgerichtete Unter-
stützung. Die Förderung des Landes
Schleswig-Holstein trägt maßgeblich
dazu bei, Ideen in Taten umzusetzen.
(se)
„Zurzeit ist uns kein Mitbewerber
bekannt, der solch umfangreiche
Fähigkeiten hat, um die Implan-
tate evidenzbasiert anhand von
tausenden Knochenformen zu
entwickeln.“ Dr. Andreas Petersik
Stryker fertigt medizinische
Nagelimplantate, Schrauben
und Instrumente überwiegend
für die Versorgung von
Knochenbrüchen.
28. Wirtschaftsland spezial
28
Unternehmerportrait
Das Salz in
der Suppe
Deutschlands erstes Meersalz kommt
aus Schleswig-Holstein
Es ist eine Innovation mit Geschmack. Eine, die bereits
bundesweit für mediales Echo gesorgt hat – hinter der
eine neue Technologie steckt und die eine Unternehmens-
gründung zur Folge hatte. Die Rede ist vom ersten deut-
schen Meersalz, der ersten Indoor-Saline, aus der reines
Fein- und Grobsalz gewonnen werden kann – und von der
Sylter Meersalz GmbH. Doch am Anfang der Innovation
stand ein Scheitern.
Wirtschaftsland spezial
29. 29
Innovation trifft Gourmet
Als der Sternekoch Alexandro Pape
2006 auf Sylt mit einem Freund Käse
herstellen will, benötigt er dafür eine
Salzlake. Aus der Nordsee will er das
Salz dafür gewinnen. Der Freund hält
ihn für einen Spinner. Und er scheint
Recht zu behalten. Denn nachdem
er das Wasser abgekocht hat, bleibt
nichts übrig. Zumindest nichts, was
sich für die Käseherstellung verwer-
ten lässt. Es ist eine Niederlage. Aber
eine, die ihn anstachelt: Es muss doch
möglich sein, aus der Nordsee Salz
zu gewinnen! Aus der Idee entwickelt
sich eine Vision: die Vision vom ers-
ten deutschen Meersalz.
Alexandro Pape recherchiert und
reist viel in Sachen Salz, hat erste
Erfolge mit einem Eindampfverfahren
und lässt sich die ausgezeichnete
Qualität seines Meersalzes von
unabhängigen Instituten bestätigen.
Doch für die Serienproduktion fehlt
die passende Anlage. „Ich brauchte
eine Anlage, die dem Salzwasser das
Salz schonend entzieht, dabei aber
die wertvollen Spurenelemente und
Mineralstoffe erhält. Also eine, bei
der ich genau steuern kann, wie viel
Nordsee – also Feuchtigkeit – noch
im Salz enthalten sein kann“, erzählt
Pape.
Anfang 2010 trifft er auf zwei Innova-
tionsberater der Wirtschaftsförderung
und Technologietransfer Schleswig-
Holstein GmbH (WTSH). Diese sehen
das erfolgversprechende große
Potenzial des Vorhabens, kennen
aus dem eigenen Netzwerk Nicolas
Heyn von der Terrawater GmbH – ein
Kieler Unternehmen, das Produkti-
onsanlagen entwickelt, um aus Salz-,
Brack- oder Abwasser Produkt- oder
Trinkwasser zu gewinnen – und
bringen ihn mit Pape zusammen. Zu
dieser Zeit betreut die WTSH auch
das Förderprojekt „TerraSaline – Ab-
wasserkonzentration unter Nutzung
von Abwärme“ der Terrawater GmbH
und bewilligt Ende 2010 die Förde-
rung im Auftrag des Landes.
„Mit uns hatte Alexandro Pape
seinen Technologie-Partner
gefunden“,
erzählt Terrawater-Geschäftsführer
Nicolas Heyn. Gemeinsam wurde
ein von Alexandro Pape finanzierter
Prototyp entwickelt, an dem inner-
halb von gut zweieinhalb Jahren
zahlreiche Versuche und Änderun-
gen vorgenommen wurden, bis das
Verfahren stand. „In der Anlage wird
dem Nordseewasser in einem mehr-
stufigen Verfahren so viel Feuchtig-
keit entzogen, bis zum Schluss der
Salzgehalt so hoch ist, dass kristalline
Stücke entstehen. Dabei handelt es
sich um einen natürlichen Prozess, bei
dem keine chemischen Stoffe hinzu-
gefügt werden“, erklärt Heyn. Diese
Art der Meersalzgewinnung war
bisher nur in den warmen Regionen
Südeuropas in sogenannten Sonnen-
Salinen möglich.
Seit Mitte Oktober 2013 wird nun in
der Sylter Meersalzmanufaktur in List
das erste deutsche Meersalz produ-
ziert. Bisher gibt es zwei Qualitäten:
Fein- und Grobsalz. Das Salz hat eine
knusprig-crunchige Textur, einen mil-
den Salzgeschmack und enthält noch
etwas Feuchtigkeit. Die Tagesproduk-
tion in der Lister Manufaktur wird im
Schnitt bei 50 Kilogramm liegen. Das
Salz gibt es zunächst in 125-Gramm-
Gläsern und kostet um die 12 Euro.
Für die Gastronomie sind größere
Gebinde erhältlich.
Ist Alexandro Pape nun am Ziel?
„Nein“, sagt er und lacht. „Zunächst
soll das Sylter Meersalz in vielen
Küchen zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus gibt es Pläne für die
Verwendung auch in anderen
Bereichen – zum Beispiel bei Spa-
und Wellness-Produkten. Auch das
Nebenprodukt Wasser ist so rein,
dass es beispielsweise zur Bierpro-
duktion taugt. Und bereits im
kommenden Jahr soll die Meersalz-
Produktlinie erweitert werden – unter
anderem mit einem Rosensalz.“ Die
Rosen wachsen auf der Insel. Das
bedeutet: kurze Wege. Nachhaltiger
geht’s nicht. Und womöglich auch
kaum geschmackvoller. (mif)
KURZINFO
Erhältlich ist das Sylter Meer-
salz im ausgewählten Einzel-
handel und im Online-Shop
von Speicher Consorten:
www.speicher-consorten.de.
Alexandro Pape (Mitte) freut sich über
technische und beratende Unterstützung
von Nicolas Heyn (links), Geschäftsführer
der Terrawater GmbH, und Dr. Bernd
Bösche, Geschäftsführer der WTSH.
30. Wirtschaftsland spezial
30
Photolini – bald das Synonym für
Fotowand?
Die Nordsee schlägt Wellen an der
Decke. Und die hängen auch an der
Dachschräge. Was nach Dada klingt,
ist die Realität. Und eine clevere
Geschäftsidee der beiden Wirt-
schaftsingenieure Carsten Jacobsen
(34) und Christoph Jellinghaus (34). In
einem Kieler Hinterhof haben sie eine
Lösung dafür gefunden, wie Fotos
fest und fein auf Leichtschaumplat-
ten aufgezogen werden können und
in nahezu jeder Position – auch an
Schrägen oder Zimmerdecken – hal-
ten. Möglich macht das eine Magnet-
technik. Und mit dieser geht auch das
Austauschen von Fotos ganz fix.
Mit ihrem Start-up haben Jacobsen
und Jellinghaus 2011 unter anderem
den ersten Platz des Gründercups
gewonnen. Seitdem haben sie ihre
Idee weiterentwickelt und die Fläche
der kleinen Manufaktur ist um das
Dreifache gewachsen. Im Ange-
bot sind zurzeit zehn verschiedene
Fotoplatten-Formate – fast doppelt so
viel wie 2010. In den Produktionsräu-
men von Photolini werden die Fotos
von eigens konzipierten Fertigungs-
maschinen auf Leichtschaumplatten
gepresst, mit einer Umrandung
und einem Magneten versehen,
verpackt und versendet. Bis Herbst
2013 wurden bereits 70.000 Exem-
plare solcher Photolinis verkauft. Ihr
Konzept spricht neben Privatkunden
zunehmend auch Firmenkunden an.
„Diese kommen aus dem gesamten
Bundesgebiet, der Schweiz und Ös-
terreich“, berichtet Carsten Jacobsen.
Einsetzen lassen sich Photolinis als
Bildwand mit Mitarbeiterporträts oder
für Messestände, bei denen Mitarbei-
ter- oder Produktfotos schnell ergänzt
oder verändert werden können.
Photolinis neuestes Projekt nennt sich
„Wandschnack“: magnetisierte Buch-
staben in vielfältigster Schrift-Form
und Größe, die sich beliebig anord-
nen lassen. Auch dieses Angebot
hat dazu beigetragen, dass sich der
Umsatz im Vergleich zum Vorjahr ver-
doppelt hat. Und was wünschen sich
die beiden Jungunternehmer für die
Zukunft? Christoph Jellinghaus denkt
kurz nach, lächelt und sagt dann:
„Wenn in einigen Jahren Photolini
zum Synonym für Fotowand verwen-
det werden würde – das wäre ein
Traum.“ Und diesem Traum sind die
beiden Geschäftsführer in den letzten
Jahren etwas näher gekommen.
Erfolg mit coolen Ideen
„Was vorstellbar ist, ist auch machbar“, hat Albert Einstein einmal gesagt. Bleibt die Frage, wie
weit die Vorstellung gehen darf. Bei einer Fotowand zum Beispiel: Ist an einer Schräge oder einer
Decke eine Fotowand vorstellbar, die ohne Werkzeug – ohne Hämmern und Bohren –
angebracht wird? Zwei Kieler dachten: „Ja, das kriegen wir schon hin.“ Und sie hatten Erfolg.
Mit kreativen Ideen schafften auch zwei weitere Jungunternehmer-Teams kurz nach dem
Hochschulabschluss den Sprung in eine erfolgreiche Selbstständigkeit.
Wenn die
Nordsee an der
Decke klebt
31. Wirtschaftsland spezial
31
junge macher
my Boo: faire Hightech-Fahrräder
Dass Kreativität und Nachhaltigkeit
sich ausgezeichnet ergänzen können,
zeigt das Beispiel des Start-ups my
Boo (Mein Liebling). Die kreative Idee
der beiden BWL-Studenten Jonas
Stolzke (21) und Maximilian Schay (22):
Sie entwickelten aus regenerativen
Materialien Hightech-Fahrräder – und
verbinden die Produktion mit einem
sozialen Ansatz.
2012 begannen die beiden neben ih-
rem Studium im Kieler Wissenschafts-
park Fahrradrahmen aus Bambus,
Hanf und Epoxidharz zu konzipieren.
Mittlerweile gibt es Produktionsstätten
in Ghana und Deutschland. Die Rah-
men werden von 13 Mitarbeitern in
Ghana gefertigt. Den Standort haben
Schay und Stolzke selbst aufgebaut.
Mit Ingenieuren und technischen
Zeichnern wurden die Mitarbeiter vor
Ort geschult. Um einen Rahmen zu
fertigen, benötigen die Arbeiter rund
80 bis 90 Stunden. Ihr Verdienst ist
für afrikanische Verhältnisse so gut,
dass sie damit ihre Familien ernäh-
ren können. Durch den Verkauf über
einen Online-Shop finanziert my Boo
zusätzlich Schul-Stipendien für die
Kinder. Lackiert und zusammenge-
baut werden die Rahmen in Rends-
burg und von dort an die Kunden
verschickt. Doch my Boo-Bikes sind
nicht nur nachhaltig und fair produ-
ziert – wofür sie den Umweltpreis 2013
der Stadt und der Stadtwerke Kiel
erhielten –, sondern auch technisch
echte High-End-Produkte. Wer 2.000
Euro locker macht, bekommt ein Rad,
das nur mit hochwertigen Komponen-
ten ausgestattet ist und die gleiche
Lebenserwartung wie herkömmliche
Aluminium- oder Stahlrahmen auf-
weist – nämlich rund 20 Jahre.
Closed Cavity – Brot und Spiele
Von primitiven Computerspielen à la
„klickibunti“ hatten die drei Informa
tik-Studenten Alexander Timm (27),
Thomas Petersen (30) und Jörn
Iwersen (27) schon während ihres
Studiums die Nase voll. Also ergriffen
sie selbst die Initiative, steckten die
Köpfe zusammen und entwickelten
ein Online-Spiel mit Grips.
Ihre Spielidee überzeugte sofort. Die
Fachhochschule in Flensburg, das
Jackstädt-Zentrum und die Inno-
vationsstiftung Schleswig-Holstein
unterstützen die jungen Informatiker
und wenig später gründeten sie ihr
Start-up Closed Cavity. Der Sprung
von der Hochschule in die Selbststän-
digkeit war getan. Sie gaben ihrem
Online-Spiel den Namen Gates of
Galeria. Es wird auf einem virtuellen
Schachbrett gespielt – mit Spielkarten
als Hauptakteure. Es geht um eine
packende Geschichte mit anspruchs-
voller und taktischer Spielführung.
Das Innovative daran: Das Spiel
wendet sich nicht nur an „Gamer“,
sondern mit seinem klaren Konzept
an jeden gewöhnlichen Internet-User.
Ein zweites Projekt von Closed Cavity
ist ein Portal zur Abwicklung von
privaten Insolvenzverfahren. Für ihre
Entwicklungen haben die drei Jung-
unternehmer seit ihrer Gründung
2012 bereits mehrere Auszeichnun-
gen erhalten: u. a. den ersten Preis
des Innovations-Oskars des Vereins
Flensburg Innovativ, der mit 20.000
Euro datiert ist.
Die Firmengründer wollen aber nicht
nur Innovationen kreieren, ihnen geht
es auch um eine Standortstärkung:
„Mit unserem Unternehmen
wollen wir der Abwanderung
hochqualifizierter Absolven-
ten des FH-Studiengangs
Informatik entgegenwirken“,
erklärt Thomas Petersen. Und Jörn
Iwersen ergänzt: „Studenten des
Fachbereichs sollen bei uns praxis
orientierte Erfahrungen sammeln und
langfristig Arbeit finden.“ Ein klares
Bekenntnis zum Standort von drei
ungemein kreativen Köpfen. (mif)
www.photolini.de
www.my-boo.de
www.closedcavity.com
32. Wirtschaftsland spezial
32
„Ganz oben“
in bester
Gesellschaft
Höchste Sauberkeitsstufe bei
der Tablettenproduktion von
AstraZeneca in Wedel. Die
Pharmaprodukte des schwedi-
schen Unternehmens erfreuen
sich großer Nachfrage: Pro
Jahr gehen 1,2 Milliarden
Arzneimittel von Wedel in die
weite Welt.
33. Wirtschaftsland spezial
33
Welcome to SH
„Wir bekennen uns klar zum Stand-
ort in Wedel. AstraZeneca hat hier
eine lange Tradition, auf die wir stolz
sind – auch deswegen engagieren
wir uns in sozialen Projekten hier in
der Region“, erläutert Geschäftsführer
Dirk Greshake die 35-jährige Verbun-
denheit des britisch-schwedischen
Arzneimittelkonzerns mit Schleswig-
Holstein. AstraZeneca (Umsatz welt-
weit über 25 Milliarden US-Dollar) gilt
als eines der führenden forschenden
Pharmaunternehmen weltweit. Die
Medikamente zur Behandlung von
Asthma, Herzinfarkt, Diabetes, Brust-
und Lungenkrebs sowie Depressio-
nen sind am Markt überaus gefragt.
In Wedel arbeiten 170 Angestellte in
der Produktion, weitere 400 Kollegen
sind in der benachbarten Deutsch-
land-Zentrale im Einsatz.
„Für uns ist der Firmensitz in der
Metropolregion Hamburg optimal,
denn er bietet wegen der Nähe zu
Hafen und Airport große logistische
Vorteile“, erklärt Pressesprecher
Florian Dieckmann.
„Unseren Mitarbeitern kön-
nen wir eine hohe, urbane
Lebensqualität bieten. Zudem
verfügen wir hier über ein Fir-
mengelände, das den großen
Platzbedarf unseres Unterneh-
mens langfristig erfüllt.“
Derzeit ist die Nachfrage nach
Medikamenten aus Wedel so stark,
dass das Werk im Zweischichtbetrieb
arbeitet. Rund 1,2 Milliarden Tabletten
und Kapseln gehen jedes Jahr von
Wedel aus an Kunden in ganz Europa.
Immer mehr Unternehmen entdecken
die Vorteile, die ihnen Schleswig-
Holstein bietet: Die Zahl der auslän-
dischen Firmen, die sich zwischen
Flensburg und Norderstedt, zwischen
Husum, Kiel und Lübeck niederge-
lassen haben, hat sich im Verlauf
der vergangenen sieben Jahre glatt
verdoppelt. Insgesamt 91 Firmen
aus vielen verschiedenen Nationen
siedelten sich an und schafften dabei
über 1.400 Arbeitsplätze. China
spielte 2012 die größte Rolle, aber
auch dänische Unternehmen zeigten
verstärktes Interesse am Standort
Schleswig-Holstein. Aus dem nörd-
lichen Nachbarland stammen die
meisten Auslandsansiedlungen,
doch auch Firmen aus den USA, den
Niederlanden, Großbritannien, der
Schweiz und China sind ganz vorn
dabei.
Millionen Urlauber genießen im Land zwischen Nord- und Ostsee frische Seeluft und viele Son-
nenstunden. Das wirtschaftsfreundliche Klima entdecken gleichzeitig immer mehr ausländische
Unternehmen in Schleswig-Holstein. Neben handfesten ökonomischen Vorteilen bietet das
nördlichste Bundesland Deutschlands mit seiner zentralen Rolle als Drehkreuz zu den Märkten in
Nord-, Ost- und Zentraleuropa beste Ansiedlungsbedingungen. Über 2.200 ausländische Firmen
haben sich bisher „ganz oben“ niedergelassen.
34. Wirtschaftsland spezial
34
Welcome to SH
CASIO Europe GmbH
Von SH ist es nur ein Katzensprung
nach West- und Osteuropa, so das
Argument für die Standortwahl
von Casio.
Fernost im hohen Norden
Zu den chinesischen „Newcomern“
gehört auch das Medizintechnikun-
ternehmen Anseos, das sich gerade
in Neumünster einen Firmensitz
aufbaut. Dabei ist es in guter Gesell-
schaft, denn im Chinese Business
Center Schleswig-Holstein haben
sich bereits etliche Firmen aus
Fernost in den Branchen Photovol-
taik, Autozubehör, Recyclinghandel,
Spielzeug- und Metallproduktion
niedergelassen.
„Chinesische Unternehmen
suchen gerne die Nähe zu
anderen Firmen aus ihrer
Heimat. Neben harten Stand-
ortvorteilen wie einer
hervorragenden Verkehrsan-
bindung an nationale und
internationale Ziele sind
Chinesen auch an weichen
Faktoren interessiert“,
berichtet Ansiedlungsexperte Kristian
Hamel von der Wirtschaftsförderung
und Technologietransfer Schleswig-
Holstein GmbH (WTSH). Bei der
Standortwahl gehe es beispielsweise
um saubere Luft zum Atmen – wovon
Schleswig-Holstein bekanntlich eine
Menge bieten kann – oder um Bade-
strände und Reiterhöfe in der Nähe.
SH für Global Player
Auch eine Reihe von Global Playern
hat sich den hohen Norden bewusst
als Geschäftsbasis gewählt: Dazu
gehört der japanische Elektronik
riese Casio, der 65 Millionen Euro
in den Bau seiner Europazentrale
mit Verwaltung und Logistikhalle in
Norderstedt investiert hat. Neben
den günstigen Voraussetzungen am
Standort seien die kontinentale Nähe
und Anbindung zu den wichtigsten
Märkten in West- und Osteuropa
wesentliche Gründe für die Ansied-
lung in Deutschland gewesen, heißt
es. Ins Gewerbegebiet Nordport
sei der Konzern gezogen, „um den
stetig wachsenden Anforderungen
an Mobilität und Logistik gerecht
zu werden, die an eine international
operierende Europazentrale gestellt
werden“. Ebenfalls seine Europazen
tralen in Schleswig-Holstein betreiben
der dänische Windanlagenhersteller
Vestas mit über 900 Mitarbeitern in
Husum sowie Yamaha Musikinstru-
mente in Rellingen. Weitere große
Unternehmen mit ausländischen Wur-
zeln sind der skandinavische Pharma-
konzern Ferring (Kiel), der Medizin-
technikhersteller Johnson Johnson
(Norderstedt), der Wärme- und
Kältespezialist Danfoss (Flensburg),
der taiwanesische Computerhersteller
ACER (Ahrensburg) und der Biotech-
nologiekonzern Danisco (Niebüll).
Anseos Group Co., Ltd.
Wei Yuan, Geschäftsführer von
Anseos, fühlt sich bei seinen Kol-
legen im Chinese Business Center
Schleswig-Holstein in Neumünster
wie zu Hause.
35. Wirtschaftsland spezial
35
Pfiffner Messwandler AG
Pfiffner Messwandler zieht es
wegen der guten Nachbarschaft
zu innovativen Unternehmen von
der Schweiz nach Itzehoe.
„Wir hatten viele Standortalternativen,
aber Schleswig-Holstein hat uns die bes-
ten Bedingungen geboten. Das Vorurteil,
dass in Deutschland alles sehr bürokra-
tisch gehandhabt wird, hat sich über-
haupt nicht bestätigt.“ Klaus K. Kjaer
Schweizer schätzen Verkehrsanbindung
Von den Alpen gen Norden zog es
2011 das Schweizer Unternehmen
Pfiffner Messwandler AG – der Betrieb
stellt seit mehr als 80 Jahren Nieder-,
Mittel- und Hochspannungsmess-
wandler für eine sichere Energiever-
teilung und Energieübertragung her.
In Itzehoe baute die neu gegründete
Tochterfirma Pfiffner Deutschland
GmbH eine Produktionshalle sowie
ein Hochspannungsprüffeld; 30
Arbeitsplätze entstehen in Produktion
und Prüfung. „Die Geschäftsphiloso-
phie von Pfiffner beinhaltet ein klares
Bekenntnis zum Produktionsstandort
Europa“, erklärte Hans-Jürgen Voss,
Geschäftsführer von Pfiffner Deutsch-
land. „Die Infrastruktur mit der Nähe
zum Fraunhofer-Institut für Silizium-
technologie (ISIT) und dem Inno-
vationszentrum Itzehoe (IZET), die
ausgezeichnete Verkehrsanbindung
sowie die schnelle Umsetzbarkeit des
Vorhabens haben die Geschäftsfüh-
rung in der Schweiz vom Standort
Itzehoe überzeugt.“ Vom nördlichen
Nachbarn Dänemark kommen die
meisten ausländischen Unternehmen
nach Schleswig-Holstein – bisher über
800, sie beschäftigen rund 14.000
Mitarbeiter.
Vega Salmon angelt sich Flensburg
Das Fischveredlungsunternehmen
Vega Salmon gehört zu den großen
Neuansiedlungen in letzter Zeit. Die
Firma aus dem dänischen Esbjerg
baute in Handewitt (Kreis Schleswig-
Flensburg) für 12 Millionen Euro eine
der modernsten Räucherlachsfabri-
ken Europas und will dort bis zu 200
Mitarbeiter beschäftigen. „Wir hatten
viele Standortalternativen, aber
Schleswig-Holstein hat uns die besten
Bedingungen geboten. Das Vorurteil,
dass in Deutschland alles sehr büro-
kratisch gehandhabt wird, hat sich
überhaupt nicht bestätigt“, erläuterte
Vega-Salmon-Aufsichtsratschef Klaus
K. Kjaer. Die Entscheidung sei nicht
schwergefallen: Die schnelle pla-
nungsrechtliche Genehmigung, die
richtige Größe der Industriefläche in
einem autobahnnahen Gewerbege-
biet und die relativ günstigen Arbeits-
kosten gaben letztlich den Ausschlag
für Flensburg – einer Stadt „ganz
oben“, typisch Schleswig-Holstein.
(wel)
37. Wirtschaftsland spezial
volle kraft voraus
„Der Werftenverbund ist bis 2016 aus-
gelastet“, berichtet Geschäftsführerin
Susanne Wiegand. „Unsere große
Stärke sehen wir in der Flexibilität
durch die enge Zusammenarbeit der
drei Standorte.“
Gerade in einer Zeit, als viele deut-
sche Werften den enormen Druck auf
dem Weltmarkt zu spüren bekamen,
begann ein arabischer Investor, in
die mittelständischen Unternehmen
im hohen Norden zu investieren. Zu-
nächst konnte er 2009 durch seinen
Einstieg eine Insolvenz von Nobis-
krug abwenden. Das 1905 gegrün-
dete Unternehmen in Rendsburg ge-
nießt weltweit einen hervorragenden
Ruf bei der Konstruktion und beim
Bau von technisch anspruchsvollen
Superyachten ab 60 Metern Länge.
Neben dem Neubau der vielfach
ausgezeichneten Schiffe gilt Nobis-
krug traditionell als kompetenter In-
standhaltungspartner der Deutschen
Marine. 2011 engagierte sich der
Investor dann bei der ehemaligen
HDW Gaarden GmbH (Bereich ziviler
Schiffbau), der nun als Abu Dhabi
MAR Kiel (ADMK) firmiert.
2013 kam schließlich die Traditions-
werft Lindenau (beide Kiel) dazu, die
für ihre Doppelhüllentanker weltbe-
kannt ist, 2008 im Zuge der Wirt-
schaftskrise aber Insolvenz anmelden
musste.
„Die drei Standorte im Werftenver-
bund ergänzen sich hervorragend.
Durch die räumliche Nähe haben
wir die Möglichkeit, die Anlagen
optimal auszulasten und die Mitar-
beiter immer dort einzusetzen, wo
sie für laufende Projekte gebraucht
werden“, erläutert Susanne Wiegand,
die gemeinsam mit Holger Kahl das
Unternehmen leitet. Insgesamt 900
Mitarbeiter – darunter 180 Ingenieure
in der Entwicklungsabteilung – ziehen
in Rendsburg und Kiel gemeinsam
an einem Strang. „Wir betonen in der
Außenwahrnehmung den exzellenten
Ruf, den Nobiskrug und die beiden
Kieler Werften bei den Kunden genie-
ßen. Wir haben volle Auftragsbücher
für die nächsten drei Jahre“, ergänzt
Kahl. Das neue Konzept gehe auf:
„Neben dem klassischen
Neubau und der Reparatur
von Schiffen konzentrieren wir
uns auf den Bau von Offshore-
Anlagen wie Konverter- und
Wohnplattformen. Und im
Bereich Stahlwasserbau ist
Nobiskrug seit Jahrzehnten
mit dem Neubau und der
Reparatur von Schleusentoren
und -anlagen, Brücken, Anle-
gern und anderen Bauwerken
bestens aufgestellt.“
Spektakuläre Aufträge bei ADMK
lassen die Kieler aufhorchen: Der-
zeit entsteht hier eine spektakuläre
Luxusyacht mit weit über 100 Metern
Länge. Auftraggeber ist ein Eigner,
der bereits in der Vergangenheit
gute Erfahrungen mit dem Bau einer
Megayacht gesammelt hatte. Stolz
ist das Führungsduo auch über den
Auftrag für den Neubau von zwei
Fregatten. Damit die Dockkapazitäten
genutzt werden können, haben Thys-
senKrupp Marine Systems (TKMS)
und ADMK eine Arbeitsgemeinschaft
gegründet.
Drei Traditionswerften in Schleswig-Holstein beweisen mit
einem neuen Kapitän auf der Brücke, dass sie auch in schwerem
Fahrwasser Kurs halten können. Nachdem ein arabischer Inves-
tor die Yachtwerft Nobiskrug, Abu Dhabi MAR Kiel (ehemalige
HDW Gaarden) und kürzlich Lindenau übernommen hat, füllen
sich die Auftragsbücher.
Die MOGAMBO – Gewinnerin des
Superyacht Awards 2013
38. Wirtschaftsland spezial
38
Volle Kraft voraus
„Wir nutzen damit das Know-how,
das Nobiskrug und ADMK mit dem
Bau von Marineschiffen gesammelt
haben“, sagt Wiegand. Die Arbei-
ten an den Fregatten haben bereits
begonnen. In der Konstruktionsphase
befindet sich außerdem „DanTysk“ –
die erste in Deutschland jemals
gebaute Wohnplattform und eine
Umspannplattform für den Windpark
Baltic 2. Insgesamt entstehen in Kiel
derzeit zwei Offshore-Projekte.
Bei Nobiskrug an der Obereider
in Rendsburg pflegt man das gute
Image, das das Unternehmen beim
Bau von Super- und Megayachten
hat. Zuletzt entstand hier die 74-Me-
ter-Luxusyacht ODESSA II.
Die gediegene Qualität bestätigt die
Werft, als sie 2013 den World Super
yacht Award sowie den ShowBoats
Design Award für die 74 Meter lange
MOGAMBO erhält. „Das Schiff ist die
erste Yacht, die wir mit dem weltweit
bekannten Reymond-Langton-Design
gebaut haben. Es verfügt mit seinen
extravaganten Linien und Design-
merkmalen über einen hohen Wie-
dererkennungswert“, erläutert Kahl.
Außerdem hat Nobiskrug zwei
RoRo-Schiffe im Bau. Die Stahlbauab-
teilung hat 2013 neben zahlreichen
anderen Projekten ein Schiebetor der
Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal in
Brunsbüttel abgeschlossen, für den
Seehafen Kiel bauten die Rendsbur-
ger eine RoRo-Anlage. Einen ganz an-
deren Schwerpunkt betont die zuletzt
übernommene Lindenau-Werft:
„Ihr Standort hat einen be-
sonderen Vorteil: Sie liegt im
Hauptfahrweg der Schiffe in
der Kieler Förde, wo sie für
Reparaturen, Wartungsauf-
träge und Umbauten leicht
angelaufen werden kann“,
betont Geschäftsführerin Wiegand.
Vor allem Handels-, Behörden- und
Marineschiffe werden dort regel
mäßig eingedockt. Denn die Auf-
traggeber wissen: Hier in Schleswig-
Holstein wird erstklassige Qualität
abgeliefert – eben typisch „made in
Germany“. (wel)
Erfolgreiche Führungsspitze: Susanne
Wiegand und Holger Kahl manövrieren
den Werftenverbund mit sicherer Hand in
gewinnbringende Gewässer.
39. Wirtschaftsland spezial
39
„Der Werftenverbund ist bis 2016 ausgelastet.
Unsere große Stärke sehen wir in der Flexi-
bilität durch die enge Zusammenarbeit der
drei Standorte.“ Susanne Wiegand
Traditionswerft an der Kieler Förde:
Die ehemalige HDW Gaarden GmbH
heißt nun ADMK.
Yachten der Superlative laufen bei der
Nobiskrug-Werft vom Stapel.
40. Wirtschaftsland spezial
40
Dachmarke Schleswig-holstein
Schleswig-Holstein
Der echte Norden
Schleswig-Holstein kann nunmehr mit einer einheit-
lichen, übergreifenden Dachmarke für das Land auf-
treten. Erstmalig hat eine Landesregierung diesen
Schritt gewagt. Das Wirtschaftsministerium hatte den
Auftrag, diese Marke für das Land zu entwickeln und
den Prozess entsprechend zu steuern. „Schleswig-
Holstein Wirtschaftsland spezial“ stellt die Eckpfeiler
des neuen Konzeptes vor.
Echte Schleswig-Holsteiner
stehen für das Land und
für seine Werte. Hier: Eva-Lena
Stange und Lasse Roth, Jugend
forscht-Preisträger, Kiel
41. Wirtschaftsland spezial
41
Zwei Meere (maritim), nah an Skandinavien,
Natur (ländlich), viel Wind
Gesundes Leben, Regeneration, Weite
Klarheit, Authentizität, Bodenständigkeit
Adaptiv (verbindend), verantwortlich, entspannt
Nördlichstes Bundesland mit zwei Küsten,
Brückenland zu Skandinavien und zum Baltikum,
Authentizität der Menschen, echt und unaufgeregt
Kurz: Norden, Brückenland, echt
Persönlichkeit
Markenkern
Werte
Nutzen
Attribute
Der echte Norden
Die anderen Bundesländer arbeiten
schon mit starken Landesmarken.
Schleswig-Holstein zieht jetzt nach,
um im Wettbewerb um Gründer,
Talente, Multiplikatoren, Investoren,
Gäste oder Fachkräfte zu bestehen.
Der vom Wirtschaftsministerium ge-
steuerte Prozess hatte das Ziel, eine
Marke zu entwickeln, die die Stärken
Schleswig-Holsteins zukunftsorientiert
transportiert und sowohl intern ein
großes Identifikationspotenzial liefert,
als auch nach außen glaubwürdig
und werbend wirkt.
Es ging nicht zuerst darum, die Dach-
marke für verschiedene Zielgruppen
auszurichten, sondern vielmehr für
verschiedene Absender und Kommu-
nikatoren ein weites und dabei doch
eindeutiges Dach für verschiedene
Themen und Herausforderungen zu
bieten. Im Rahmen des Strategiepro-
zesses wurden Studien ausgewertet,
um dann mittels Workshops und
Interviews mit landeskundigen und
erfahrenen Experten von außerhalb
und innerhalb des Landes ein über-
greifendes Dach für die verschiede-
nen Akteure und Inhalte des Landes
zu erarbeiten.
Die Markenwerte
Die Dachmarke für das Land ist nicht
nur äußere Form zur Vereinheitli-
chung des Auftritts, sie steht vielmehr
auch für bestimmte Inhalte und
Werte, die themen- und zielgruppen-
übergreifend für das Land gelten.
Diese Werte sind das Ergebnis des
Markenprozesses und stehen für die
glaubwürdigen Stärken Schleswig-
Holsteins.
Das „Markenrad“ zeigt die
inhaltliche Substanz der
Landesmarke in komprimier-
ter Form. Die Inhalte des
„Markenrads“ bieten einen
Rahmen, innerhalb dessen
Submarken inhaltlich weiter
definiert werden können.
Dabei können auch nur Teile
der Markenwerte umgesetzt
werden.
Die neue Marke greift auf bekannte
Elemente zurück. Die Schleswiger Löwen
und das holsteinische Nesselblatt sind
allerdings formal und farblich komplett
neu interpretiert. Ebenfalls neu ist die
Wortmarke SH, die in Zukunft landesnahe
Institutionen wie WT.SH, NAH.SH und
IB.SH mit dem Auftritt des Landes vereint.
42. Wirtschaftsland spezial
Schleswig-Holstein
Der echte Norden
Eine Landesmarke braucht nach in-
nen ein hohes Identifikationspotenzial
und nach außen eine authentische
Abgrenzung (Alleinstellung).
Schleswig-Holstein ist das nördlichste
Bundesland. Der Begriff Norden ist
mit vielem Maritimen verknüpft. Ein
Land, das nicht nur das nördlichste
Bundesland ist, sondern auch noch
zwei Meere vorzuweisen hat, kann
sich glaubwürdig als der Norden
positionieren. Die Positionierung
„Norden Deutschlands“ bindet Bin-
nenland und Küstenregion, Wirtschaft
und Tourismus gleichermaßen ein.
Mit Norden ist viel Positives assoziiert.
Norden ist als Werte- und Kulturraum
in seiner heutigen Rezeption inter-
national positiv belegt. Mit Norden
wird Weite, Frische, Gesundheit, Au-
thentizität, Klarheit, Bescheidenheit,
Standfestigkeit, Innovationsfähigkeit,
Richtungsweisung und Weltoffenheit
verbunden.
„Echt“ ist ein Leistungsversprechen
Mit „echt“ kommt ein Erlebnis- und
Sicherheitsversprechen in die Positio-
nierung hinein. „Echt“ ist als Leis-
tungsversprechen zu verstehen, das
eine schleswig-holsteinische Qualität
beschreibt. Hier können Kooperatio-
nen mit kulinarischen, touristischen,
technologischen, sozialen oder weite-
ren Angeboten entwickelt werden.
Echte Schleswig-Holsteiner
Die Einführungskommunikation zeigt
echte Schleswig-Holsteiner, die sich
sehr gerne hinter die Landesmarke
gestellt haben. Mit ihrer Interpretati-
on von „echt“ zeigen sie das Iden-
tifikationspotenzial, das der echte
Norden hat. Weitere Personen, die
verschiedene Stärken Schleswig-
Holsteins vermitteln können und den
Wert „echt“ interpretieren, können
auf diese Weise ebenfalls Botschafter
der Landes-Dachmarke werden und
für einzelne Leistungsbereiche und
Handlungsfelder des Landes stehen.
Ein konsistentes Landesmarketing mit
einer klar definierten Markenhierar-
chie schafft höhere Aufmerksamkeit,
stärkt die Position im Wettbewerb
und bietet ein Instrumentarium zur
Steuerung der verschiedenen Kom-
munikationsaktivitäten.
Die vom Land mitfinanzierten Kom-
munikationsmaßnahmen verstärken
sich in Zukunft gegenseitig und
stärken so die Wettbewerbsposition
Schleswig-Holsteins genauso wie
auch jeden einzelnen Akteur, der von
den übergeordneten Maßnahmen
(Imagekampagne etc.) profitiert.
Logo und Wortmarke
Für einen nordisch frischen, moder-
nen Auftritt, der die Wurzeln des
Landes würdigt und an traditionelle
Identitätselemente anschließt, wurde
aus den bekannten Wappenelemen-
ten ein neues Bildzeichen entwickelt.
In den bekannten Farben Blau und
Rot – allerdings etwas modernisiert
und weniger knallig – treten Löwe
und Nesselblatt stark und klar auf.
Die Bildelemente können auch groß,
ähnlich eines Wasserzeichens, auf
Flächen auftreten und so für Wieder-
erkennung sorgen.
Noch zwei echte Schleswig-
Holsteiner, die sich mit ihrer
Heimat identifizieren
42
Klaus Struve, Pilot, Büsum
Echt sein bedeutet für mich frei sein.
Von falschen Zwängen und vom schönen Schein.
Das ist echte Freiheit. Und so ist das hier. Im Norden.“
Schleswig-Holstein. Der echte Norden.
„„
C
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landesdesign_Motive.pdf 3 19.12.13 14:37
Peter Wesuls, Metallbauer, Kiel
„Nur wenn die Qualität stimmt, dann ist ein Produkt
echt. Nicht hingepfuscht, sondern mit echtem
Einsatz gemacht. Das ist so bei uns. Im Norden.“
Schleswig-Holstein. Der echte Norden.
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43. Wirtschaftsland spezial
Die „.SH“-Systematik
Zusätzlich zur Bildmarke wurde die
schon bei einigen Institutionen wie
beispielsweise der IB.SH oder
NAH.SH eingeführte Endung „.SH“
aufgegriffen und als ein verbinden-
des Element für die Landes-Dachmar-
ke aufgenommen.
Die Dachmarkenarchitektur
Die Dachmarkenarchitektur zeigt den
verschiedenen Akteuren ihren Platz
und stellt ihnen dementsprechend
verschiedene Elemente des Corpo-
rate-Design-Systems zur Verfügung.
Innerhalb der Dachmarkenarchitektur
können die Akteure auf verschiede-
nen Stufen mit ihren Themen und
ihrer Kommunikation zur stetigen
Verankerung der Marke in den
Köpfen der internen und externen
Zielgruppen beitragen. Der gemein-
same Rahmen ist nun gesetzt. Die
Ausgestaltung der Kommunikation
für verschiedene Themen und Institu-
tionen beginnt jetzt. (brö)
Der echte Norden
43
„Es ist höchste Zeit, dass Schleswig-Holstein mit einem
konsistenten Marketing seine Wettbewerbsposition stärkt
und als wesentlicher Küsten- und Verbindungsstandort
wahrgenommen wird. Nur ein einheitlicher Auftritt sorgt
dafür, dass sich jeder Euro in den vom Land finanzierten
Kommunikationsmaßnahmen für die gemeinsamen Ziele
auszahlt.“ Reinhard Meyer
Staatskanzlei
Ministerien
Partner, Unternehmen, Initiativen
SH
Institutionen des Landes
Umsetzung durch weitere
Player/Institutionen
Glaubwürdig, relevant, interpretierbar,
verfügbar, identitätsstiftend, langfristig
Landesregierung: aktuelle
politische Koordinierung
Umsetzung durch die
jeweiligen Häuser
Schleswig-Holstein
Der echte Norden
WT.
Wirtschaftsförderung
und Technologietransfer
Schleswig-Holstein GmbH
44. „Für 2014 wünsche ich mir ein
tolles Eröffnungsjahr unseres
Weissenhaus Grand Village
Resort Spa. Dabei danke
ich insbesondere dem Land
Schleswig-Holstein und der
Gemeinde Wangels für die
tolle Unterstützung in den
vergangenen acht Jahren des
Aufbaus.“
Jan Henric Buettner, Eigentümer
Weissenhaus Grand Village Resort Spa
Gute
Aussichten
für 2014
„Unser System für Sylter Meersalz zeigt auf
beeindruckende Weise die Leistungsfähig-
keit unserer TerraSaline in der Wasserkon-
zentration bis hin zur Feststoffgewinnung.
Unser Wunsch für 2014 ist es, diese Techno-
logie nun auch in anderen Industriezweigen
zur Konzentration von Wässern zu verankern.“
Nicolas Heyn, Geschäftsführer der Terrawater GmbH
44
45. Erfolgreiches 2014
„2014 wird für die deutsche
Werftengruppe Nobiskrug,
ADM Kiel und Lindenau
ein bedeutsames Jahr, weil
wir beim Bau von Super-
yachten, Marineschiffen
und Offshore-Anlagen voll
ausgelastet sind.“
Susanne Wiegand,
Geschäftsführerin Nobiskrug GmbH
„Auch 2014 steht die Zufriedenheit unserer Kunden im Mittel-
punkt! Wir wünschen uns, weiterhin organisch zu wachsen
und mit Spaß neue spannende Projekte umzusetzen. Mit un-
seren Mitarbeiter- und Team-Fotowänden konnten wir in den
letzten beiden Jahren viele Firmenkunden begeistern – 2014
richten wir den Fokus zusätzlich auf die Prä-
sentation von Logos und Auszeichnungen.“
Carsten Jacobsen und Christoph Jellinghaus,
Geschäftsführer Photolini – CJ Quadrat GmbH
„In 2014 wollen wir den
erfolgreichen Markteintritt
mit unseren ghanaischen
Bambusfahrrädern schaffen
und dabei zeigen, dass
die Kombination aus öko-
logischer Nachhaltigkeit,
sozialem Engagement und
wirtschaftlichem Erfolg das
Modell der Zukunft ist.“
Maximilian Schay und Jonas Stolzke,
Geschäftsführer my Boo GbR
45
Wirtschaftsland spezial
46. Impressum
46
Wirtschaftsland spezial
Veröffentlicht durch:
WTSH – Wirtschaftsförderung und
Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH
Lorentzendamm 24, 24103 Kiel
T. (0431) 66 66 6-0, F. (0431) 66 66 6-7 67
E-Mail: info@wtsh.de
www.wtsh.de
V.i.S.d.P.
Dr. Bernd Bösche,
Geschäftsführer der WTSH
Amtsgericht Kiel, Handelsregister HRB 3358
Umsatzsteueridentifikationsnummer:
DE134868530
Chefredaktion:
Ute Leinigen, Leiterin Standortmarketing/
Öffentlichkeitsarbeit
T. (0431) 66 66 6-820, F. (0431) 66 66 6-769
Autoren:
Renate Bröcking (brö), Michael Fischer (mif),
Harald Haase (hh), Ute Leinigen (ul),
Bjørn Erik Sass (bes), Lore Seeger (se),
Sabine Spatzek (sas), Joachim Welding (wel)
Gesamtkonzeption:
New Communication GmbH Co. KG,
Werbe- und Marketingagentur
Projektmanagement:
Silke Schröckert, Katharina Sieber, Laura Hogrefe
Gestaltung:
boy | Strategie und Kommunikation GmbH
Lektorat:
Susanne Kratzenberg
Produktion:
ppa.bumann GmbH Co. KG, Print- Produktionsagentur;
Friedrich-Voß-Straße 1a, 24768 Rendsburg
Bildnachweise:
Seite 1: Nobiskrug GmbH; Seite 2: grafikfoto.de; Seite 3:
WTSH; Seite 4–5: Presse Foto Nord/Olaf Malzahn, Pano
Verschluss GmbH, Femern A/S, Pepe Lange; Seite 8–11:
Femern A/S, Jan Kofod Winther; Seite 12–13: Café Grünlund
(01), Wallmuseum (02), Helge Krempin (03), Hofcafé Fünf
Linden (04), Schleusen-Garten (05), grafikfoto.de (06/07),
panthermedia.net/Tino Trapiel (08); Seite 14–17: Presse
Foto Nord/Olaf Malzahn, Weissenhaus Betriebsgesell-
schaft mbH, Sabine Spatzek; Seite 18–21: SCHWARTAUER
WERKE GmbH Co.KGaA, Peter Kölln KGaA, grafikfoto.
de, H. J. BRÜGGEN KG; Seite 22–23: Axel Nickolaus;
Seite 24–27: Pano Verschluss GmbH, SLM Solutions GmbH,
Stryker Trauma GmbH; Seite 28–29: Matt Blum, Michael
Fischer, Thies Rätzke; Seite 30–31: Photolini – CJ Quadrat
GmbH, my Boo GbR, Closed Cavity GmbH, pantherme-
dia.net/Norman Chan; Seite 32–35: AstraZeneca GmbH,
Anseos Group Co., Ltd., CASIO Europe GmbH, Pfiffner
Messwandler AG; Seite 36–39: Nobiskrug GmbH, Bruce
Thomas; Seite 40–43: Pepe Lange, boy | Strategie und
Kommunikation GmbH; Seite 44–45: Presse Foto Nord/
Olaf Malzahn, Terrawater GmbH, Photolini – CJ Quadrat
GmbH, Nobiskrug GmbH, my Boo GbR
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47. Die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer
Schleswig-Holstein GmbH (WTSH) ist bestens ver-
netzt in Wirtschaft, Forschung und Politik und setzt
ihre Kontakte und ihr Know-how tatkräftig ein, um
neuen Partnern einen guten Start zu ermöglichen.
Dazu hilft die WTSH bei der:
Standortsuche
- detaillierte Informationen über die
Regionen des Landes
- Vermittlung geeigneter Flächen und Gebäude
- Entwicklung individueller Standortlösungen
Finanzierung
- Hilfe bei der Einwerbung öffentlicher Fördermittel
Vermittlung
- Kontakte zu öffentlichen und privaten
Institutionen
Ihr Ansprechpartner:
Jürgen Delfs
Abteilungsleiter Ansiedlungsberatung
T. (0431) 66666-870
E-Mail: delfs@wtsh.de
Ganz oben in Deutschland sind auch die Aussichten für unternehmerisches
Engagement spitze. Denn in Schleswig-Holstein wohnen laut dem Glücksatlas
2013 nicht nur die glücklichsten Deutschen. Sie sind auch hervorragend
ausgebildet. Und neben seiner zentralen Lage zwischen Mitteleuropa und
Skandinavien und seiner ausgezeichneten Infrastruktur bietet Schleswig-Holstein
mit der WTSH umfassende Unterstützung bei der Ansiedlung.
www.wtsh.de
Starker
StandortEine Ansiedlung in Schleswig-Holstein bietet viele Chancen
48. www.wtsh.de
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