1. Entscheidungs spiel im Kampf um die Meisterschaft bei den Männern
T71 dank Schluss offensive erneut Landesmeister
Amicale muss bei der 64:68-Niederlage die erste Heimpleite der Saison hinnehmen
VON KIM THESEN
T71 Düdelingen darf sich zum dritten
Mal in Folge und zum insgesamt
zwölften Mal in der Vereinsgeschich-
te als Landesmeister bei den Män-
nern feiern lassen. 1 425 Zuschauer
sahen am Samstagabend in Steinsel
eine erwartet dramatische Partie, in
der die Entscheidung in den Schluss-
sekunden fiel. Am Ende setzte sich
T71 mit 68:64 durch.
Amicale Steinsel lag 30' lang – zum
Teil komfortabel – in Führung, doch
Düdelingen gelang es, die Partie in
der Schlussphase zu drehen: „Dieser
Sieg kam aus dem Nichts“, so Schu-
macher mit einem Lächeln. „Ich
weiß gar nicht, wie es möglich war,
doch plötzlich hatten wir die Nase
vorn. Es war auf jeden Fall der
schwerste Titel, den wir je gewon-
nen haben. Zwischen diesen beiden
Teams gibt es kaum einen Leis-
tungsunterschied – es fühlt sich un-
glaublich an.“
Amicale setzt sich ab
Nachdem die Partie für die Gäste gut
begonnen hatte, leistete sich T71
eine Schwächephase: Über 5' lang
blieben Sharry und Co. ohne Punkt.
Dies erlaubte es Steinsel, sich mit ei-
nem 10:0-Lauf ein erstes Mal abzu-
setzen. Es waren vor allem die US-
Amerikaner Reimold und McDaniel,
die in der Anfangsphase die Initia-
tive ergriffen: „Wir haben sehr gut
in das Spiel gefunden und in der ers-
ten Halbzeit die richtigen Entschei-
dungen getroffen“, so Flügelspieler
Jeitz. T71 lief auch im zweiten Vier-
tel seinem Rhythmus hinterher –
Amicale profitierte davon: Distanz-
würfe von McDaniel und Laurent
ließen die Halle beben (31:18). Wäh-
rend die Steinseler zu offenen Wür-
fen kamen, musste sich T71 jeden
Zähler hart erkämpfen. Zudem zeig-
te der Gastgeber eine kollektiv star-
ke Leistung im Rebound. Dies war
ein Schlüssel dafür, dass Steinsel zur
Pause vom ersten Meistertitel seit 34
Jahren träumen durfte. Unter to-
bendem Applaus der Zuschauer ging
Amicale mit einer Führung von sie-
ben Zählern (39:32) in die Umklei-
de.
Ruffato und Schumacher treffsicher
Nach dem Seitenwechsel stieg die
Intensität der Partie weiter an. Es
war das erwartete Topspiel. Auf-
bauspieler Ruffato brachte seine
Mannschaft mit einem Distanzwurf
in Schlagdistanz, doch Melcher und
McDaniel konterten und sorgten
dafür, dass im Düdelinger Fanblock
schlagartig wieder Stille einkehrte.
Zum Auftakt des Schlussviertels
brachte Schumacher seine Mann-
schaft erneut in Reichweite, dies mit
einem schwierigen Distanzwurf aus
dem Schnellangriff heraus. Doch
Amicale reagierte erneut im Stile ei-
ner Spitzenmannschaft und blieb
zunächst in Führung. Dann schlug
die Stunde von Ruffato, der gleich
zwei „Dreier“ in Folge versenken
konnte und anschließend Schmit mit
einem starken Zuspiel in Szene
setzte. T71 ging mit diesem 8:0-Lauf
zum ersten Mal seit der Anfangs-
phase in Führung – Auszeit Stein-
sel!
Dramatische Schlussphase
Anschließend war es Schumacher,
der zuerst einen schwierigen Korb-
leger mit der linken Hand und di-
rekt im Anschluss einen weiteren
Distanzwurf nachlegen konnte – die
Partie war völlig auf den Kopf ge-
stellt. Binnen weniger Momente
hatte der Landesmeister für die
Wende gesorgt. Doch Düdelingen
hatte noch nicht genug. Es folgte die
wohl spektakulärste Szene im Spiel:
Sharry wurde von zwei Verteidi-
gern bedrängt und lobte den Ball auf
Stephens, der mit einem krachen-
den Dunking abschloss! Der ener-
gische US-Spieler zeigte keinerlei
Müdigkeitserscheinungen vom Spiel
am Donnerstagabend und über-
zeugte durch hohen Einsatzwillen:
„Wir wollten diesen Titel unbe-
dingt. Unser Wille war einfach grö-
ßer. Jedoch muss ich Amicale ein
großes Kompliment aussprechen.
Steinsel ist ein großartiges Team mit
unglaublichen Fans.“
Noch war die Partie nicht ent-
schieden – im Gegenteil: Amicale
hatte gar die Möglichkeit, die Partie
kurz vor Schluss auszugleichen.
Schartz vergab jedoch gleich zwei
von drei Freiwürfen und Reimold
leistete sich Sekunden vor Schluss
einen Ballverlust. T71 war nun im
Ballbesitz und hatte eine Führung
von zwei Punkten bei noch acht ver-
bleibenden Sekunden.
Weil die Steinseler erst ein Foul
auf dem Teamkonto hatte, konnten
sie die Düdelinger nicht sofort an
die Freiwurflinie schicken. Es war
am Ende Stephens, der sich unter
dem Korb in Szene setzte und den
Düdelinger Erfolg mit einem Korb-
leger besiegelte (68:64). Die Feier
konnte beginnen.
Steinsel, das sich zum ersten Mal
in dieser Saison in heimischer Halle
geschlagen geben musste, war ge-
schockt: „Es gibt keine Ausreden.
Wir haben in der entscheidenden
Phase versagt. T71 ist es gelungen,
entscheidende Akzente zu setzen –
das war der Unterschied“, so ein
frustrierter McDaniel. Erneut war es
T71 Düdelingen gelungen, ein ent-
scheidendes Spiel gegen den Dau-
errivalen zu gewinnen.
Für einige Düdelinger Spieler ist es bereits der fünfte Gewinn der Meisterschaft. (FOTOS: FABRIZIO MUNISSO)
Bob Melcher, hier gegen die Düdelinger Max Schmit (hinten) und Tom Schu-
macher (r.), konnte in der Schlussphase auch keine entscheidenden Impulse
setzen.
Amicale – T71 64:68
AMICALE: 22 Körbe, davon 8 à 3 P.,
6/6 + 6/9 Freiwürfen, 9+5 Fehler –
40.' Picard ausgeschieden
Schartz 2+4, Melcher 2+6, Picard 5+4,
McDaniel 14+4, Reimold 11+4, dann:
Jeitz 0+2, Laurent 5+1
T71: 26 Körbe, davon 11 à 3 P., 5/6 + 0
Freiwürfen, 6+11 Fehler
Ruffato 6+11, Schumacher 9+13,
Schmit 4+2, Stephens 6+7, Sharry 7+3,
dann: Muller 0, Bemtgen 0
Besondere Vorkommnisse: Erstes Foul
erst nach 6'. Picard nach 18' mit drei
Fouls belastet. Auch Melcher fing sich
noch vor dem Seitenwechsel ein drit-
tes Foul ein. Ruffato nach 34' mit vier
Fouls belastet. T71 ohne Punkte von
Einwechselspielern und ohne Freiwurf
in der zweiten Halbzeit.
Zwischenstände: 5.' 12:12, 10.' 21:15,
15.' 31:23, Halbzeit: 39:32, 25.' 48:42,
30.' 53:48, 35.' 57:59
Maximaler Vorsprung: Amicale +13
(31:18), T71 +5 (59:64)
Schiedsrichter: Glod, Wolzfeld, Mar-
chal
Zuschauer: 1 425 (ausverkauft)
Denell Stephens spielt darauf an, dass man Steinsel, das nach dem Zweiten
Weltkrieg ein wichtiger Produktions- und Verkaufsort für Erdbeeren war,
verputzt hat.
n FLBB-Präsident Henri Pleimling:
„Das war eine tolle
Werbung für die Sportart“
„Dieses Spiel hat alles geboten,
was man sich als Basketballfan
wünscht. Das Spielniveau war
hochklassig, man spielte vor
ausverkauften Rängen und die
Stimmung hätte nicht besser
sein können. Es war eine tolle
Werbung für die Sportart. Als
neutraler Beobachter hat es ei-
nem fast schon leid getan, auf
welche Weise Steinsel dieses
Spiel verloren hat. Düdelingen
ist halt Düdelingen und war
im entscheidenden Moment er-
neut hellwach“, meinte der Prä-
sident des nationalen Basket-
ballverbandes FLBB, Henri
Pleimling. (KT)
Mussten lange Zeit um den zwölften Meistertitel bangen: Die Düdelinger An-
hänger um Präsident Marcel Wagener (mit schwarz-weißem Schal), die
ihre Mannschaft gewohnt lautstark unterstützten.
LuxemburgerWort LuxemburgerWort
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