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Störung der Vitalfunktionen
1. Störungen der Vitalfunktionen
und Regelkreise und zu setzende
Maßnahmen
•Kreislaufstörungen
•Grundlagen des Elektrokardiogramms
•Herzrhythmusstörungen
•Herzschrittmacher
•Defibrillation
4. Störungen des Herz-Kreislauf-
Systems
Messgrößen des Herz-Kreislauf-Systems
Bei Störungen des Herz-Kreislauf-Systems können
die gemessenen Werte beim Patienten in
körperlicher Ruhe abweichen:
•Bradykardie
•Tachykardie
•Arrhythmie
•Hypotonie
•Hypertonie
6. Störungen des Herz-Kreislauf-
Systems
Primäre Herzinsuffizienz
•Herz nicht in der Lage ausreichende Blutmenge
auszuwerfen
•Ursachen können Verletzungen oder
Erkrankungen des Myokards sein
•Gefahr der sekundären Kreislaufinsuffizienz
7. Störungen des Herz-Kreislauf-
Systems
Primäre Kreislaufinsuffizienz
•Unzureichende Auswurfleistung des Herzens
durch eingeschränkte Volumenvorlast
•Ursachen:
Störungen der Gefäßfunktion
Verlust von Blutvolumen
•Gefahr einer sekundären Herzinsuffizienz durch
fehlende Blutmenge am Herzen
8. Störungen des Herz-Kreislauf-
Systems
Primäre Herzinsuffizienz/Kreislaufinsuffizienz
Bei Störungen/Minderleistungen reagiert der
Körper durch Maßnahmen zur Kompensation,
um Durchblutung und Sauerstoffversorgung der
Organe zu erhalten (Steigerung der HF;
Zentralisation).
Bei akuten Störungen reichen meist die
Kompensationsmechanismen nicht aus und
10. Störungen des Herz-Kreislauf-
Systems
Ursachen für Herz-Kreislauf-Störungen
Unterteilung in 3 Gruppen:
1.Kardiale Ursachen
2.Zirkulatorische Ursachen
3.Verringerung des zirkulierenden Blutvolumens
11. Ursachen für Herz-Kreislauf-
Störungen
Kardiale Ursachen
•Einschränkung/Minderung der Pumpfunktion
bei Störungen der Herzfunktion
•Betroffen sein kann:
die linke Herzhälfte: Linksherzinsuffizienz
die rechte Herzhälfte:Rechtsherzinsuffizienz
beide Herzhälften: Globalinsuffizienz
12. Ursachen für Herz-Kreislauf-
Störungen
Kardiale Ursache – Linksherzinsuffizienz
•Arbeit des linken Herzens eingeschränkt
•Blutmenge, die in den Körperkreislauf gepumpt
wird, nicht ausreichend
•Körper wird unzureichend mit Blut aus dem
linken Ventrikel versorgt
•Rückstau von Blut in den Lungenkreislauf
14. Ursachen für Herz-Kreislauf-
Störungen
Kardiale Ursache – Rechtsherzinsuffizienz
•Arbeit des rechten Herzens eingeschränkt
•es gelangt weniger Blut in die Lungenstrom-
bahn
•Rückstau von Blut in den venösen Teil des
Körperkreislaufs
15. Ursachen für Herz-Kreislauf-
Störungen
Kardiale Ursache – Rechtsherzinsuffizienz
•Mögliche Folgen:
Ödeme in der Peripherie
Gestaute Halsvenen
Verminderung des Schlagvolumens des linken
Herzens
Gefahr des kardiogenen Schocks mir peripherer
Hypoxie
16. Ursachen für Herz-Kreislauf-
Störungen
Kardiale Ursache – Globalinsuffizienz
•Bestehende Linksherzinsuffizienz kann eine
Rechtsherzinsuffizienz und damit eine globale
Herzinsuffizienz verursachen
•Beide Herzhälften betroffen
•SV und HZV sinken
•Mögliche Ursache kann auch eine
Herzbeuteltamponade sein
17. Ursachen für Herz-Kreislauf-
Störungen
Zirkulatorische Ursachen
•Veränderungen von Blutgefäßen bewirken eine
Störung des Bluttransportes
•Regulation durch vegetatives Nervensystem
spielt eine wichtige Rolle
Plötzliche Weitung der Gefäße versacken
Relativer Volumenmangel als Folge
21. Ursachen für Herz-Kreislauf-
Störungen
Verringerung des zirkulierenden Blutvolumens
Absoluter Volumenmangel
•Starke Blutungen als Ursache
Hämorrhagischer Schock
•Akuter Verlust von flüssigen Bestandteilen des
Blutes
Verbrennungen
Hypovolämischer Schock
22. Ursachen für Herz-Kreislauf-
Störungen
Verringerung des zirkulierenden Blutvolumens
Relativer Volumenmangel
•Relativer Volumenmangel durch Umverteil-ung
der zirkulierenden Blutmenge
•Blutmenge bleibt gleich
•Verschiedene Schockformen und Gefäßver-
schlüsse zählen hierzu
23. Ursachen für Herz-Kreislauf-
Störungen
Gefahr einer lokalen Hypoxie durch alle
Störungen des Herz-Kreislauf-Systems
Ursache hierfür ist die kapillare Minderperfusion
durch die besprochen Mechanismen
24. Störungen des Herz-Kreislauf-
Systems
Symptome und Diagnostik
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems stellen
in Österreich die häufigste Todesursache dar!
Deswegen ist ein sicheres Erkennen und
Einordnen der Symptome für den Sanitäter/
Notfallsanitäter unerlässlich!
25. Symptome und Diagnostik
Erst- und Basisdiagnostik
•Begutachtung des Patienten ohne Hilfsmittel
Sehen
Hören
Fühlen
•Gezielte Anamnese
Art
Dauer
Verlauf
26. Symptome und Diagnostik
Erst- und Basisdiagnostik
•Rückschlüsse auf Krankheitsursache?
•Anamnese zunächst auf wichtige Infos
beschränken, die einer gezielten Therapie
dienlich sind
•weitere Befragung des Pat. nach Einleitung
einer Therapie (z.B. durch NA)
28. Symptome und Diagnostik
Beurteilen von… …ohne Hilfsmittel …mit Hilfsmittel
Pulsfrequenz Pulsmessung, Palpation
von peripheren oder
zentralen Pulsen
(orientierende Messung)
Pulsmessung mit Hilfe
einer Uhr (genaue
Frequenzbestimmung),
Pulsoxymeter
Herzfrequenz/
Herzrhythmus
Pulsmessung, Beurteilung
der Rhythmik
(orientierende Messung)
EKG-Monitor
Blutdruck Pulsmessung, Beurteilung
der Stärke der Pulswellen
(flacher oder kräftiger Puls
Blutdruckmanschette und
Stethoskop
Sauerstoffsättigung im
Blut
Hautkolorit (z.B. Zyanose
bei Hypoxie)
Pulsoxymetrie
Hautzustand Ödeme, Schweiß,
Temperatur
-
Bewusstseinszustand Ansprechen, Anfassen,
Schmerzreiz setzen
-
29. Symptome und Diagnostik
Symptome der Linksherzinsuffizienz
Die Linksherzinsuffizienz kann als Folge eines
akuten Myokardinfarktes,
einer Herzrhythmusstörung
oder
eines hypertensiven Notfalls
auftreten
30. Symptome und Diagnostik
Symptome der Linksherzinsuffizienz
Sehen
Blässe der Haut
Herabgesetzte Durchblutung, Zentralisation
Schweißige Haut
Überaktivität des Sympathikus
Zyanose der Haut
Sauerstoffmangel (nur sichtbar, wenn Hautdurch-blutung
nicht deutlich herabgesetzt ist)
31. Symptome und Diagnostik
Symptome der Linksherzinsuffizienz
Sehen
geringe bis fehlende periphere Hautvenen- und
Nagelbettfüllung
Herabgesetzte Hautdurchblutung, Zentralisation
Einsatz der Atemhilfsmuskulatur
Atemnot (Blutrückstau in die Lunge; der Blutgefäß- raum
ist auf Kosten des luftleitenden Raumes in der Lunge
erweitert)
Angst/Unruhe des Patienten
Atemnot und evtl. Schmerzen
32. Symptome und Diagnostik
Symptome der Linksherzinsuffizienz
Sehen
schaumiges Sputum
Lungenödem (Luft-Blutplasma-Gemisch aus den
Alveolen)
rötlich eingefärbtes Sputum
Beimengung von Erythrozyten, die in die Alveolen
gelangt sind
33. Symptome und Diagnostik
Symptome der Linksherzinsuffizienz
Hören
brodelndes Atemgeräusch
Lungenödem, Aufsteigen von Gasblasen aus den
Alveolen
erschwerte, keuchende Atmung (Dyspnoe)
Blutrückstau in die Lunge (Blutgefäßraum ist auf Kosten
des luftleitenden Raumes in der Lunge erweitert)
34. Symptome und Diagnostik
Symptome der Linksherzinsuffizienz
Fühlen
kalte Haut
herabgesetzt Hautdurchblutung, Zentralisation
Tachykardie
Kompensation der Hypotonie
Bradykardie
Störung der Erregungsbildung am Herzen
flacher Puls
Blutdruckabfall
35. Symptome und Diagnostik
Symptome der Rechtsherzinsuffizienz
Ursachen für eine isolierte Rechtsherzin-
suffizienz:
•Erkrankung der Atmungsorgane (z.B. COPD)
•Lungenembolie
36. Symptome und Diagnostik
Symptome der Rechtsherzinsuffizienz
Sehen
Zyanose der Haut
Rückstau sauerstoffarmen Blutes in die Peripherie
Einsatz der Atemhilfsmuskulatur
Atemnot (z.B. Asthmaanfall als Ursache der Rechts-
herzinsuffizienz)
geschwollene Unterschenkel (Schienbein- und
Knöchelbereich)
Ödeme durch Blutrückstau in die Peripherie
37. Symptome und Diagnostik
Symptome der Rechtsherzinsuffizienz
Sehen
obere Einflussstauung
Blutrückstau aus der rechten Herzhälfte
Hören
exspiratorischer Stridor
Asthmaanfall als Ursache der Rechtsherzinsuffizienz
Fühlen
kalte Haut
herabgesetzte Hautdurchblutung
38. Symptome und Diagnostik
Symptome der Rechtsherzinsuffizienz
Fühlen
Tachykardie
Kompensation der Hypotonie
Bradykardie
Störung der Reizbildung im Herzen
flacher Puls
Blutdruckabfall
geschwollene Unterschenkel
Ödeme
39. Symptome und Diagnostik
Symptome der Globalinsuffizienz
Selten treten Symptome einer Links- oder
Rechtsherzinsuffizienz isoliert auf.
Häufig ist das Bild einer globalen
Herzinsuffizienz mit gemischten klinischen
Symptomen anzutreffen.
40. Symptome und Diagnostik
Schocksymptome
•treten bei Herz-Kreislauf-Störungen mit
relativem oder absolutem Volumenmangel auf
•Leitsymptome sind
Tachykardie
Hypotonie
•meist Auslösung des Schocks durch Störung des
Kreislaufs
42. Symptome und Diagnostik
Schocksymptome
blasse, kalte Haut
verminderte Hautdurchblutung
Kaltschweißigkeit
Sympathikusaktivierung
Tachykardie
Sympathikusaktivierung, Kompensation der
Hypotonie
43. Symptome und Diagnostik
Schocksymptome
flacher Puls
Blutdruckabfall/Volumenmangel
verminderte Auswurfleistung des Herzens
Hypotonie
Vasodilatation
verminderte Hautvenen- u. Nagelbettfüllung
herabgesetzte Hautdurchblutung
45. Störungen des Herz-Kreislauf-
Systems
Therapie
Lagerung
einfache u. essentielle Maßnahme
nach kurzer anamnestischer Abklärung und
Einschätzung des Krankheits-/Notfallbildes
Lagerung mit erhöhtem Oberkörper; evtl.
Herzbettlagerung bei Linksherzinsuffizienz
bei Schocksymptomen Lagerung flach (mit erhöhten
Beinen); Achtung: kardiogener Schock
46. Störungen des Herz-Kreislauf-
Systems
Therapie
Psychische Betreuung
Blutstillung
Sauerstoffgabe
keine Sauerstoffgabe bei Sauerstoffsättigung
zwischen 94 – 98% (COPD-Pat. 88 – 92%)
Achtung: Patientenzustand entscheidend
Wärmeerhalt
Infusionstherapie
47. Störungen des Herz-Kreislauf-
Systems
Akute Störungen des Blutdrucks
Einteilung der Blutdruckwerte
optimal <120/<80
normal <130/<85
„noch“ normal 130-139/85-89
leichte Hypertonie (Schweregrad I) 140-159/90-99
mittelschwere Hypertonie (Schweregrad II) 160-179/100-109
schwere Hypertonie (Schweregrad III) >180/>110
isolierte systolische Hypertonie >140/<90
systolische Grenzwerthypertonie 140-149/<90
49. Akute Störungen des Blutdrucks
Arterielle Hypertonie
Risikofaktor und damit mögliche Ursache für
folgende Erkrankungen:
zerebrale Gefäßerkrankungen
KHK
Myokardinfarkt
chronisches Nierenversagen
PAVK
50. Akute Störungen des Blutdrucks
Arterielle Hypertonie
je höher der Blutdruck, desto wahrscheinlicher wird
es, eine Herz- oder Gefäßerkrankung zu bekommen
arterielle Hypertonie lässt sich durch (fast) überall
verfügbare Verfahren diagnostizieren
Erhöhung des RR lässt sich durch Medikamente
einfach und sicher behandeln
Folgen der art. Hypertonie können durch Senkung
des RR wirksam reduziert werden
51. Akute Störungen des Blutdrucks
Arterielle Hypertonie
Definition
Einteilung der RR-Werte unter Berücksichtigung
großer wissenschaftlicher Studien
fallen systolischer und systolischer Blutdruck in
unterschiedliche Klassen, gilt die höhere
normaler Wert bedeutet Wahrscheinlichkeit für
kardiovaskuläre Erkrankung
„noch“ normal deutlich erhöhtes Gefäßrisiko
52. Akute Störungen des Blutdrucks
Arterielle Hypertonie
Ursachen
90% der Patienten haben essentielle Hypertonie oder
„anlagebedingten“ Bluthochdruck
Übergewicht
hoher Alkohol- oder Kochsalzkonsum
Bewegungsmangel
schädlicher Stress
jeder etwa 30. Patient mit art. Hypertonie hat eine
behandelbare Ursache (sekundäre Hypertonie)
53.
54. Akute Störungen des Blutdrucks
Arterielle Hypertonie
Symptome
Erhöhter Blutdruck bereitet erst spät und nur
unspezifisch Symptome:
Schwindel
Ohrensausen
Nervosität
Nasenbluten
Hitzegefühl
55. Akute Störungen des Blutdrucks
Arterielle Hypertonie
Symptome
meist Symptome einer Organschädigung erste
Anzeichen für eine unbehandelte Hypertonie
56. Akute Störungen des Blutdrucks
Hypertensive Notsituation –
hypertensiver Notfall
Definition
Für die Symptomatik ist nicht nur die absolute Höhe
des Blutdrucks verantwortlich, sondern auch die
Geschwindigkeit des Anstiegs und das Ausmaß
vorbestehender Organschäden.
•Hypertensive Notsituation: RR über 200/110
•Hypertensiver Notfall: zusätzlich lebensbedrohliche
Organbeteiligung
58. Akute Störungen des Blutdrucks
Hypertensive Notsituation –
hypertensiver Notfall
Symptome
Betroffen sind überwiegend
ZNS
Herz
Nieren
59. Akute Störungen des Blutdrucks
Hypertensive Notsituation –
hypertensiver Notfall
Symptome
Kopfschmerzen
Übelkeit
Erbrechen
Zerebrale Symptome:
Hemiparese
Sprach- und Sehstörung
60. Akute Störungen des Blutdrucks
Hypertensive Notsituation –
hypertensiver Notfall
Symptome
Kardiale Symptome:
Linksherzinsuffizienz
Angina-Pectoris-Anfall
Leitsymptome:
stark erhöhte Blutdruckwerte
Organmanifestation
61. Akute Störungen des Blutdrucks
Hypertensive Notsituation –
hypertensiver Notfall
Diagnostik/Differenzialdiagnostik
bei zerebralen Symptomen zusätzlich zum
normalen Monitoring eine neurologische
Untersuchung durchführen
62. Akute Störungen des Blutdrucks
Hypertensive Notsituation –
hypertensiver Notfall
Spezielle Therapie
Stabilisierung des RR bei Werten von 160-180mmHg
sollten schlaganfallähnliche Symptome vorliegen
bei allen anderen Patienten:
RR um max. 15-20% vom Ausgangswert senken
nicht unter systolisch 160mmHg/diastolisch 100mmHG
bei pektanginösen Beschwerden:
Nitro-Spray (nur wenn RR systolisch ≥ 200mmHg)
63. Akute Störungen des Blutdrucks
Hypotonie
Definition
keine genaue Festlegung möglich
Abfall des
systolischen RR um mindestens 20mmHg
diastolischen RR um mindestens 10mmHg
Innerhalb von drei Minuten im Stehen
64. Akute Störungen des Blutdrucks
Hypotonie
Ursachen
erhöhter Vagotonus/hohe Elastizität der Gefäße
häufigste Ursache anlagebedingter Hypotonie
unerwünschte Medikamentenwirkung häufigste
Ursache der orthostatischen Hypotonie
andere mögliche Ursachen:
akutes kardiales Pumpversagen
Hypovolämie
neurologische oder endokrinologische Erkrankungen
65. Akute Störungen des Blutdrucks
Hypotonie
Symptome
Patienten sind
Müde
Antriebslos
Leistungsschwach
Schwindel bis zur Synkope kann auftreten
Symptome bilden sich in der Regel zurück,
wenn der Patient sich hinlegt
66. Akute Störungen des Blutdrucks
Hypotonie
Diagnostik/Differenzialdiagnostik
Diagnose ergibt sich aus sorgfältiger Anamnese und
RR-Messung an beiden Armen im Sitzen und Stehen
Bewusstseinsstörungen sind in der Regel nur von
kurzer Dauer, sollten aber eine neurologische Unter-
suchung zur Folge haben
67. Akute Störungen des Blutdrucks
Hypotonie
Spezielle Therapie
Elementar-/Standardtherapie meist ausreichend
bei anhaltender Hypotonie Schocklagerung
Volumengabe u. Katecholamine können helfen den
RR zu normalisieren
bei Bradykardie und Hypotonie (vasovagale Synkope)
kann HF mittels Atropin® gehoben werden
110. Rhythmusstörungen – Ursachen
Physikalische Ursachen
Stromunfälle
Physiologische Ursachen
Herzrhythmusstörungen in Stresssituationen bei
körperlicher Belastung und während der
Schwangerschaft
112. Rhythmusstörungen
Sinuatriale Leistungsblockierung (SA-Block)
•im normalen EKG nur sehr schwer oder gar
nicht zu diagnostizieren
•3 Typen des SA-Block bekannt
SA-Block I nicht erkennbar
SA-Block II evtl. eine Sinusbradykardie erkennbar
SA-Block III evtl. Ersatzrhythmen sichtbar
113. Rhythmusstörungen
Sinusknotensyndrom
•Sinusbradykardie, sinuatriale Blockierung oder
Sinusknotenstillstand mit AV-Knoten-Rhythmus die
Folge eines kranken Sinus-knoten
•Außer Bradykardien können auch tachykarde
Rhythmusstörungen auftreten
•man spricht vom „Bradykardie-Tachykardie-Syndrom
•im Rettungsdienst nicht zu diagnostizieren
114. Rhythmusstörungen
Bradykardes/Tachykardes Vorhofflimmern
•regelmäßige Vorhofaktivität im EKG nicht erkennbar
•elektrische Vorhoffrequenz zwischen 350 – 600/min
Vorhofstillstand
•Überleitung Vorhofaktivität völlig unregelmäßig;
Resultat: absolute Arrhythmie
•Kammerfrequenz unter 60/min – Bradyarrhythmia
absoluta;
•Kammerfrequenz über 100/min – Tachyarrhythmia
absoluta
117. Rhythmusstörungen
AV-Block 2.Grades
•vereinzelt oder periodisch auftretende AV-
Leitungsblockierung
•Unterscheidung von 2 Typen:
Typ Wenckebach: PQ-Intervall verlängert sich, bis
eine Überleitung ausfällt
Typ Mobitz: Ausfall einer (selten mehrer) PQ-
Überleitungen ohne vorhergehende Verläng-erung
der PQ-Zeit
121. Rhythmusstörungen
Ventrikulärer Ersatzrhythmus
Fallen der primäre und sekundäre Schrittmacher
aus oder liegt ein kompletter AV-Block vor, so
springen nach kurzen asystolen Phasen tertiäre
ventrikuläre Zentren ein.
Die Frequenz beträgt je nach Lokalisation des
tertiären Zentrums zwischen 20 und 40/min.
123. Rhythmusstörungen
Tachykarde Rhythmusstörungen mit schmalem
Kammerkomplex
Differenzierung in 3 Gruppen:
•regelmäßige supraventrikuläre Tachykardie
•unregelmäßige supraventrikuläre Tachkardie
•eine Unterscheidung ist in manchen Fällen
nicht möglich
124. Rhythmusstörungen
Tachykarde Rhythmusstörungen mit schmalem
Kammerkomplex
Vor einer medikamentösen Therapie sollten aus-
lösende Faktoren wie Schmerz, Angst, Fieber,
Hypoxie oder Hypovolämie überprüft werden,
um so genannte Bedarfstachy-kardien
herauszufiltern.
125. Rhythmusstörungen
Sinustachykardie
•liegt vor bei HF über 100/min
•Erregung geht vom Sinusknoten aus
•Ausdruck einer organisch kardialen oder
extrakardialen Erkrankung sein
•Auftreten bei seelischer oder körperlicher
Belastung möglich
129. Rhythmusstörungen
WPW-Syndrom
•Teile des Ventrikelmyokards werden über das
Kent-Bündel vorzeitig erregt
•auf der Seite, auf der die zusätzlichen
Leitungsbahnen liegen kommt es zur vor-
zeitigen Erregung der Kammer
•PQ-Zeit verkürzt; QRS-Komplex durch Delta-
Welle verbreitert
130. Rhythmusstörungen
Monomorphe ventirkuläre Tachykardie
•liegt vor, wenn der Ursprungsort einer Tachy-
kardie unterhalb der Bifurkation des HIS-Bündel
lokalisiert ist
•alle QRS-Komplexe sehen gleich aus
•12-Kanal-EKG zur Diagnose erforderlich
140. Rhythmusstörungen
Ventrikuläre Extrasystolen
•Triplets: 3 Extrasystolen aufeinander folgend
•ventrikuläre Salve: mehr als 3 aufeinander
folgende Extrasystolen
•R-auf-T-Phänomen: Einfall der R-Zacke einer
Extrasystole in eine T-Welle Gefahr der
Auslösung von Kammerflimmern
142. Notfälle bei
Schrittmacherpatienten
•Antibradykarde Schrittmacher stehen seit den
60er Jahren zur Verfügung
•früher plumpe, 270g schwere Aggregate; heute
Hochleistungscomputer
•ca. 50.000 Patienten mit Schrittmacher in
Österreich; weltweit Millionen
•laut Studien könnte jeder 200. Schrittmacher
einen Defekt aufweisen
143. Notfälle bei
Schrittmacherpatienten
•Elektrische Haushaltsgeräte (Rasierapparate,
Bohrmaschinen, Modeschmuck mit Magneten)
können eine Fehlfunktion hervor-rufen
•Pat. sollten keine Handys nicht betriebsbereit in
der Brusttasche tragen
•Basiskenntnisse der Arbeitsweise von Schritt-
machersystemen sind notwendig, um Notfälle
erkennen und behandeln zu können
147. Notfälle bei
Schrittmacherpatienten
Lokalisation von Schrittmachern
1.Buchstabe – Art der Stimulation
I – inhibitiert – eine vom Schrittmacher
wahrgenommene Herzeigenaktion unterdrückt den
Schrittmacherimpuls
T – getriggert – eine wahrgenommene Herz-
eigenaktion löst einen Schrittmacherimpuls aus
D – doppelt (inhibitiert und getriggert)
155. Notfälle bei Patienten mit AICD
AICD – Automatischer Implantierter
Cardioverter-Defibrillator
•Notfälle mit solchen Geräten sind selten
•einige Patienten alarmieren nach regelhafter
Entladung des Gerätes den Notarzt
•AICD erkennt Kammerflimmern zum einen an
der Frequenz, zum anderen am Fehlen iso-
elektrischer EKG-Anteile
156. Notfälle bei Patienten mit AICD
AICD – Automatischer Implantierter
Cardioverter-Defibrillator
•neuere Geräte sind sowohl für antibradykarde als
antitachykarde Stimulationen geeignet und
identifizieren auch ventrikuläre Tachkardien
•Kammerflimmern, Kammerflattern, ventrikuläre
Tachykardien werden in kürzester Zeit erkannt und ein
Schock abgegeben – Beendigung der Rhythmus-störung
157. Notfälle bei Patienten mit AICD
AICD – Automatischer Implantierter
Cardioverter-Defibrillator
•Notfälle ergeben sich,
wenn das Gerät lebensbedrohliche Rhythmus-
störungen nicht erkennt
wenn das Gerät unkontrolliert, nicht identifiziert,
wiederholt Energie abgibt, obwohl diese Therapie
nicht erforderlich wäre