1. Pressemitteilung
Berlin, 04.11.2010
Gemeinsam stark: die Kinderoper »Brundibár«
FR 19.11.10, 11.00 Uhr | SA 20.11., SO 21.11.10, 16.00 Uhr | Konzerthaus Berlin, Kleiner Saal
Wenn sich schon Erwachsene schwer vorstellen können, wie das Leben unter der Nazidiktatur aussah
– wie sollen es erst Kinder verstehen? Die Oper »Brundibár« erzählt eine Geschichte von
Freundschaft und Solidarität – als Gegenentwurf zum brutalen Alltag.
Die Kinderoper »Brundibár« entstand 1938 als Beitrag zu einem Wettbewerb des Prager Ministeriums
für Schulwesen und Volksbildung. Zu einer öffentlichen Aufführung konnte es aufgrund der politischen
Ereignisse am Vorabend des Zweiten Weltkriegs nicht mehr kommen, jedoch fand im jüdischen
Waisenhaus in Prag eine geheim gehaltene Vorstellung statt. Die offizielle Uraufführung erfolgte erst
im September 1943 im Ghetto Theresienstadt; danach erklang das Werk dort weitere 54 Mal.
Hans Krása, der im August 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde, hat sein Werk überarbeitet
und die Instrumentierung den dortigen Aufführungsmöglichkeiten angepasst. Wie nahezu alle
Protagonisten jener Aufführungen kam der Komponist später im Konzentrationslager Auschwitz ums
Leben. Die Oper thematisiert die Erkenntnis, dass nur gemeinsames Handeln einen Sieg im Kampf
gegen das Böse ermoglicht. Damit wurde »Brundibár« zu einem Symbol der Hoffnung und des
Überlebenswillens in dem jüdischen Lager, dessen Alltag von Hunger, Gewalt und Todesangst
geprägt war.
Die Geschichte: Der Leierkastenmann Brundibár verdient mit seinen musikalischen Darbietungen viel
Geld. Als die Geschwister Aninka und Pepíček beschliesen, ebenfalls auf dem Marktplatz zu
musizieren, um für ihre kranke Mutter Milch kaufen zu können, werden sie von ihm vertrieben. Der
Spatz, die Katze und der Hund wollen den Beiden helfen und mobilisieren die Kinder aus der
Nachbarschaft. Durch den gemeinsamen Gesang ist schon bald das benötigte Geld gesammelt. Doch
Brundibár, der wegen des Erfolgs der Kinder sehr wütend ist, versucht Geld zu stehlen. Letztlich hat
er aber gegen die in Freundschaft und Solidaritat miteinander verbundenen Kinder und Tiere keine
Chance …
Die Inszenierung, an der Schüler innerhalb einer Projektarbeit beteiligt sind, geht von der damaligen
Situation im Ghetto aus, die Hannelore Brenner-Wonschick in ihrem Buch »Die Mädchen von
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2. Rundfunk-Kinderchor Berlin bei den Proben im Händel-Gymnasium
Zimmer 28« eindringlich geschildert hat. Auf der Grundlage einfacher Ausstattungselemente
entwickeln die Kinder, die sich in einem Vorspiel zum eigentlichen Werk zusammen finden und
überlegen, wie sie die Kinderoper aufführen könnten, viel Fantasie und Kreativität.
»Brundibár«
Eine Oper für Kinder von Hans Krása (Musik) und Adolf Hoffmeister (Text)
Rundfunk-Kinderchor Berlin
Alexander Vitlin Musikalische Leitung
Annette Bieker, Frank Schulz Regie und Ausstattung
(Theater Kontra-Punkt)
Dauer ca. 1 Stunde, ohne Pause (für Kinder ab 10 Jahre)
Am SA 20.11. sowie am SO 21.11.10 findet jeweils um 15.00 Uhr eine Projekteinführung statt. Nach
den Aufführungen besteht jeweils die Möglichkeit zum Gespräch mit Zeitzeugen von Theresienstadt.
Begleitende Ausstellungen im Beethoven-Saal
»Die Mädchen von Zimmer 28« / »Kinderzeichnungen aus Theresienstadt« / Nachbau des »Zimmers
28«
Geöffnet eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn, freier Eintritt (in Verbindung mit einem gültigen Ticket
für eine Veranstaltung des Konzerthauses).
Das Konzerthaus Berlin bedankt sich herzlich bei Maren und Werner Otto für die großzügige
Unterstützung.
Im Attachment finden Sie den Bericht »Eine Reise nach Theresienstadt/Terezin«
Honorarfreie Fotos schicken wir Ihnen gerne auf Anfrage.
Konzerthaus Berlin http://www.konzerthaus.de
Helge Birkelbach http://www.junior-konzerthaus.de
Leiter Medien- und Öffentlichkeitsarbeit h.birkelbach@konzerthaus.de
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