2. • Motivation: Grenzübergreifende gesellschaftliche Herausforderungen
Forschungs- und Lehrprogramm der Professur
Politik im Mehrebenensystem
2
3. • Motivation: Grenzübergreifende gesellschaftliche Herausforderungen
− Politische Autorität jenseits des einzelnen Nationalstaats
Entscheidungsfindung internationaler und insbesondere europäischer Institutionen
Forschungs- und Lehrprogramm der Professur
Politik im Mehrebenensystem
2
4. • Motivation: Grenzübergreifende gesellschaftliche Herausforderungen
− Politische Autorität jenseits des einzelnen Nationalstaats
Entscheidungsfindung internationaler und insbesondere europäischer Institutionen
− Politisierung internationaler und europäischer Institutionen
Sichtbarkeit, Polarisierung, und Mobilisierung in öffentlichen (oft: nationalen) Debatten
Forschungs- und Lehrprogramm der Professur
Politik im Mehrebenensystem
2
5. • Motivation: Grenzübergreifende gesellschaftliche Herausforderungen
− Politische Autorität jenseits des einzelnen Nationalstaats
Entscheidungsfindung internationaler und insbesondere europäischer Institutionen
− Politisierung internationaler und europäischer Institutionen
Sichtbarkeit, Polarisierung, und Mobilisierung in öffentlichen (oft: nationalen) Debatten
Forschungs- und Lehrprogramm der Professur
Politik im Mehrebenensystem
2
6. • Motivation: Grenzübergreifende gesellschaftliche Herausforderungen
− Politische Autorität jenseits des einzelnen Nationalstaats
Entscheidungsfindung internationaler und insbesondere europäischer Institutionen
− Politisierung internationaler und europäischer Institutionen
Sichtbarkeit, Polarisierung, und Mobilisierung in öffentlichen (oft: nationalen) Debatten
• Starke empirische Orientierung:
insb. algorithmische Analyse großer Textmengen
Forschungs- und Lehrprogramm der Professur
Politik im Mehrebenensystem
2
7. • Motivation: Grenzübergreifende gesellschaftliche Herausforderungen
− Politische Autorität jenseits des einzelnen Nationalstaats
Entscheidungsfindung internationaler und insbesondere europäischer Institutionen
− Politisierung internationaler und europäischer Institutionen
Sichtbarkeit, Polarisierung, und Mobilisierung in öffentlichen (oft: nationalen) Debatten
• Starke empirische Orientierung:
insb. algorithmische Analyse großer Textmengen
Forschungs- und Lehrprogramm der Professur
Politik im Mehrebenensystem
2
Heute: Elitenkommunikation zur Europäischen Union
8. Warum ist es wichtig,
wie Entscheidungsträger über die EU kommunizieren?
3
9. Warum ist es wichtig,
wie Entscheidungsträger über die EU kommunizieren?
3
▪ Mehr EU-Entscheidungskompetenzen + öffentliche Politisierung
→ wachsender Rechtfertigungs- und Erklärungsbedarf!
10. Warum ist es wichtig,
wie Entscheidungsträger über die EU kommunizieren?
3
▪ Mehr EU-Entscheidungskompetenzen + öffentliche Politisierung
→ wachsender Rechtfertigungs- und Erklärungsbedarf!
▪ Aber: Widersprüchliche Kommunikationsanreize für Entscheidungsträger
o Europäische Kompromisse vs. politischer Wettbewerb im nationalen Kontext
o Komplexe Entscheidungsverfahren und geteilte Zuständigkeiten
Bürger:innen nat. Parlamente nat. Regierungen EU-Institutionen
11. Warum ist es wichtig,
wie Entscheidungsträger über die EU kommunizieren?
3
▪ Mehr EU-Entscheidungskompetenzen + öffentliche Politisierung
→ wachsender Rechtfertigungs- und Erklärungsbedarf!
▪ Aber: Widersprüchliche Kommunikationsanreize für Entscheidungsträger
o Europäische Kompromisse vs. politischer Wettbewerb im nationalen Kontext
o Komplexe Entscheidungsverfahren und geteilte Zuständigkeiten
Bürger:innen nat. Parlamente nat. Regierungen EU-Institutionen
➢ Wie kommunizieren politische Entscheidungsträger über die EU angesichts
wachsender EU-Kompetenzen und kritischer öffentlicher Debatten?
12. Wie oft und warum sprechen
nationale Parlamentsabgeordnete
über die EU?
Rauh & De Wilde (2018)
European Journal of
Political Research
13. ▪ EU kann in allen Politikbereichen eine Rolle spielen!
▪ Reaktionen auf wachsende EU-Autorität und Politisierung
kann nur durch langfristige Vergleiche sichtbar gemacht werden!
Forschungsdesign
5
14. ▪ EU kann in allen Politikbereichen eine Rolle spielen!
▪ Reaktionen auf wachsende EU-Autorität und Politisierung
kann nur durch langfristige Vergleiche sichtbar gemacht werden!
➢ Automat. Auszählung von EU-Erwähnungen (inkl. Institutionen und Maßnahmen)
in 2,5 Millionen Plenarreden in , , , und zwischen 1991 und 2015
➢ Linguistische Normalisierung und statistische Modellierung verschiedener
Erklärungsfaktoren auf Ebene einzelner Parteien und Monate (N = 3.788)
Forschungsdesign
5
21. Wie sprechen Staats- und
Regierungschefs über die EU?
Rauh/Bes/Schoonvelde (2020)
European Journal of
Political Research
22. Forschungsdesign
9
▪ Fokus auf die Eurokrise (2007-2015)
Verfall der öffentlichen Meinung zur EU + Erstarken EU-skeptischer Parteien
23. Forschungsdesign
9
▪ Fokus auf die Eurokrise (2007-2015)
Verfall der öffentlichen Meinung zur EU + Erstarken EU-skeptischer Parteien
• 2.809 Reden von Staats- und Regierungschefs aus 10 EU-Staaten
(CZ, DE, ES, FR, GR, IT, NL, PL, PT, and UK) [EUspeech V1 Korpus]
• Tonalität (negativ/positiv) und Komplexität aller Aussagen über die EU
24. Forschungsdesign
9
▪ Fokus auf die Eurokrise (2007-2015)
Verfall der öffentlichen Meinung zur EU + Erstarken EU-skeptischer Parteien
• 2.809 Reden von Staats- und Regierungschefs aus 10 EU-Staaten
(CZ, DE, ES, FR, GR, IT, NL, PL, PT, and UK) [EUspeech V1 Korpus]
• Tonalität (negativ/positiv) und Komplexität aller Aussagen über die EU
• Erklärungsfaktoren
o EU-Skepsis in der nationalen öffentlichen Meinung
o EU-Skepsis im nationalen Parteienwettbewerb
o EU-Position der Partei des Sprechers, Handelsabhängigkeit von der EU,
Nettobeitrag zum EU Haushalt, Bondspread in der Eurozone
25. Kernbefunde
10
▪ Je negativer die nationale öffentliche Meinung gegenüber der EU,
desto negativer und deutlicher sind die öffentlichen Aussagen zur EU
in Reden der Staats- und Regierungschefs!
26. Kernbefunde
10
▪ Je negativer die nationale öffentliche Meinung gegenüber der EU,
desto negativer und deutlicher sind die öffentlichen Aussagen zur EU
in Reden der Staats- und Regierungschefs!
▪ Die Stärke EU-skeptischer Parteien im nationalen Parteienwettbewerb hat
keinen direkten Effekt auf die EU-Aussagen von Staats- und Regierungschefs.
▪ Aber: Die spezifische Konfiguration von EU-Skeptizismus in der öffentlichen Meinung
und im Parteienwettbewerb ist entscheidend.
27. EU Kommunikation von Staats- und Regierungschefs in
Abhängigkeit von öffentlicher und parteipolitischer EU-Skepsis
11
Positive Tonalität von EU-Aussagen Komplexität von EU-Aussagen
Effekt
von
EU-Skepsis
in
der
öffentlichen
Meinung
Effekt
von
EU-Skepsis
in
der
öffentlichen
Meinung
Unterstützung für EU-skeptische Parteien (stand.) Unterstützung für EU-skeptische Parteien (stand.)
28. EU Kommunikation von Staats- und Regierungschefs in
Abhängigkeit von öffentlicher und parteipolitischer EU-Skepsis
11
Positive Tonalität von EU-Aussagen Komplexität von EU-Aussagen
Effekt
von
EU-Skepsis
in
der
öffentlichen
Meinung
Effekt
von
EU-Skepsis
in
der
öffentlichen
Meinung
Unterstützung für EU-skeptische Parteien (stand.) Unterstützung für EU-skeptische Parteien (stand.)
29. EU Kommunikation von Staats- und Regierungschefs in
Abhängigkeit von öffentlicher und parteipolitischer EU-Skepsis
11
Positive Tonalität von EU-Aussagen Komplexität von EU-Aussagen
Effekt
von
EU-Skepsis
in
der
öffentlichen
Meinung
Effekt
von
EU-Skepsis
in
der
öffentlichen
Meinung
Unterstützung für EU-skeptische Parteien (stand.) Unterstützung für EU-skeptische Parteien (stand.)
32. Forschungsdesign
13
▪ Alle 44.978 Pressemitteilungen der EU-Kommission 1985-2020
▪ Verständlichkeit als Indikator für das adressierte Publikum
o Technokratische Kommunikation an Experten und Diplomaten
Komplexe Struktur, Spezialbegriffe und Fachjargon, Nominalstil
o Politische Kommunikation an die breite Öffentlichkeit
Prägnante Struktur, allgemein verständliche Wortwahl, Verbalstil
33. Forschungsdesign
13
▪ Alle 44.978 Pressemitteilungen der EU-Kommission 1985-2020
▪ Verständlichkeit als Indikator für das adressierte Publikum
o Technokratische Kommunikation an Experten und Diplomaten
Komplexe Struktur, Spezialbegriffe und Fachjargon, Nominalstil
o Politische Kommunikation an die breite Öffentlichkeit
Prägnante Struktur, allgemein verständliche Wortwahl, Verbalstil
▪ Vergleich über Zeit und zu Kommunikation anderer Akteure
(nationale Exekutiven, politischer Journalismus, Politikwissenschaft)
34. Wie verständlich ist die Kommunikation der EU-Kommission?
14
Grammatikalische
Klarheit?
Handlungs-
orientierung?
Verständliche
Wortwahl?
35. Wie verständlich ist die Kommunikation der EU-Kommission?
14
Grammatikalische
Klarheit?
Handlungs-
orientierung?
Verständliche
Wortwahl?
36. Wie verständlich ist die Kommunikation der EU-Kommission?
14
Grammatikalische
Klarheit?
Handlungs-
orientierung?
Verständliche
Wortwahl?
37. Wie hat sich das über 35 Jahre Europäische Integration verändert?
15
38. Wie hat sich das über 35 Jahre Europäische Integration verändert?
15
Grammatikalische
Klarheit?
Handlungs-
orientierung?
Verständliche
Wortwahl?
39. Wie hat sich das über 35 Jahre Europäische Integration verändert?
15
Grammatikalische
Klarheit?
Handlungs-
orientierung?
Verständliche
Wortwahl?
40. Zusammenfassung
Politische Kommunikation im EU-Mehrebenensystem
16
➢ Defizite: Eine (relativ!) kritischere öffentliche Meinung zur EU geht mit
weniger, tendenziell negativer, und insgesamt schwer verständlicher
EU-Kommunikation der beteiligten Entscheidungsträger einher.
41. Zusammenfassung
Politische Kommunikation im EU-Mehrebenensystem
16
➢ Defizite: Eine (relativ!) kritischere öffentliche Meinung zur EU geht mit
weniger, tendenziell negativer, und insgesamt schwer verständlicher
EU-Kommunikation der beteiligten Entscheidungsträger einher.
➢ Im Kontext der öffentlichen EU-Politisierung ist das riskant
o Wechselwirkung zwischen Elitenkommunikation und öffentlicher Meinung!
o Interpretation und Framing von EU-Entscheidungen wird anderen überlassen!
42. Zusammenfassung
Politische Kommunikation im EU-Mehrebenensystem
16
➢ Defizite: Eine (relativ!) kritischere öffentliche Meinung zur EU geht mit
weniger, tendenziell negativer, und insgesamt schwer verständlicher
EU-Kommunikation der beteiligten Entscheidungsträger einher.
➢ Im Kontext der öffentlichen EU-Politisierung ist das riskant
o Wechselwirkung zwischen Elitenkommunikation und öffentlicher Meinung!
o Interpretation und Framing von EU-Entscheidungen wird anderen überlassen!
▪ Ausblick auf laufende Projekte
o EU-Entscheidungsfindung und Politisierung im Kontext geopolitischer Konflikte
o Qualitativ hochwertigere Textanalysen
über maschinelles Lernen durch große Sprachmodelle
43. Ich freue mich auf Ihre Fragen
und die Zusammenarbeit!
www.christian-rauh.eu