1. Dr. Ralf Melzer
(Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin)
Rechtsextremismus in Europa:
Erscheinungsformen, Entwicklungen, Gegenstrategien
Rechtsruck in Europa seit der Wirtschafts- und Finanzkrise?
10. Januar 2014
2. Das Syndrom der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF)
Quelle: Die Abwertung der Anderen. Eine europäische Zustandsbeschreibung
zu Intoleranz, Vorurteilen und Diskriminierung. FES: Berlin 2011, S.44.
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10. Januar 2014
3. GMF in ausgewählten europäischen Ländern (Prozentwerte)
Quelle: Die Abwertung der Anderen. Eine europäische
Zustandsbeschreibung zu Intoleranz, Vorurteilen und Diskriminierung. FES:
Berlin 2011, S.84.
.
Rechtsruck in Europa seit der Wirtschafts- und Finanzkrise?
10. Januar 2014
4. Rund 50% der Bevölkerung in Europa ist der Auffassung, in ihrem
jeweiligen Land gebe es zu viele Zuwanderer.
Rund ein Drittel glaubt an eine „natürliche Hierarchie“ zwischen
Menschen.
Fast 30% meinen, eine Gesellschaft dürfe sich „nicht nützliche“
Menschen nicht leisten.
Quelle: Die Abwertung der Anderen. Eine europäische Zustandsbeschreibung
zu Intoleranz, Vorurteilen und Diskriminierung. FES: Berlin 2011
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10. Januar 2014
5. Fremdenfeindlichkeit in Europa
(Grafik entnommen aus: Michael Minkenberg, Die europäische radikale Rechte und Fremdenfeindlichkeit in West und Ost:
Trends, Muster und Herausforderungen, in: Ralf Melzer, Sebastian Serafin [Hrsg.], Rechtsextremismus in Europa, FES:
Berlin 2013, S.17)
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7. Dominierende Akteure der Radikalen Rechten in ausgewählten
europäischen Ländern seit 1990s
(aus: Ralf Melzer, Sebastian Serafin [Hrsg.], Rechtsextremismus in Europa, FES: Berlin 2013, S.15)
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8. Dominierende Akteure der Radikalen Rechten in ausgewählten
europäischen Ländern seit 1990s
(S. 15)
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11. EU-Feindlichkeit und Aufschwung der radikalen Rechten
in Zeiten der Krise
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12. EU-Feindlichkeit und Aufschwung der radikalen Rechten
in Zeiten der Krise
Beispiel 1: UKIP (Großbritannien)
23% bei Kommunalwahlen 2013
Beispiel 2: AdF (Deutschland)
4,7% bei Bundestagswahl 2013
Beispiel 3: Front National (Frankreich)
Mit 24% stärkste Partei bei der Europawahl 2014??? (Nouv. Observ., 10/2013)
Beispiel 4: Goldene Morgenröte (Griechenland)
~7% bei der Parlamentswahl, laut Umfragen zwischenzeitlich über
10% (= drittstärkste politische Kraft)
Perspektive: Mit der Europawahl (22.-25. Mai 2014) droht ein
europaweites Erstarken der radikalen Rechten
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13. These 1:
Vor allem eine Gleichzeitigkeit von politischer und
sozioökonomischer Krise befördert die radikale Rechte
These 2:
Eine fehlende klare Abgrenzung („cordon sanitaire“)
zwischen demokratisch-konservativer Rechter und
radikaler Rechter stärkt die radikale Rechte.
In Ost- und Südosteuropa findet diese Abgrenzung
weniger statt: Rechtsextremismus findet sich dort daher
häufiger als Phänomen des gesellschaftlichen
Mainstreams.
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15. Gegenstrategien
Gesamtansatz: Information, Forschung, Bildungsanstrengungen, Prävention,
Repression
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16. Gegenstrategien
Gesamtansatz: Information, Forschung, Bildungsanstrengungen, Prävention,
Repression
Soziale Konflikte nicht „ethnisieren“: Ausfechten von sozialen Konflikten,
ohne ethnische (oder religiöse) Minderheiten zu stigmatisieren
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17. Gegenstrategien
Gesamtansatz: Information, Forschung, Bildungsanstrengungen, Prävention,
Repression
Soziale Konflikte nicht „ethnisieren“: Ausfechten von sozialen Konflikten,
ohne ethnische (oder religiöse) Minderheiten zu stigmatisieren
Vertrauen in die Handlungsfähigkeit demokratischer Institutionen stärken
(sozioökonomische Krisen fördern soziale und politische Deprivation)
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18. Gegenstrategien
Gesamtansatz: Information, Forschung, Bildungsanstrengungen, Prävention,
Repression
Soziale Konflikte nicht „ethnisieren“: Ausfechten von sozialen Konflikten,
ohne ethnische (oder religiöse) Minderheiten zu stigmatisieren
Vertrauen in die Handlungsfähigkeit demokratischer Institutionen stärken
(sozioökonomische Krisen fördern soziale und politische Deprivation)
Primat der Politik statt Primat der Märkte
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19. Gegenstrategien
Gesamtansatz: Information, Forschung, Bildungsanstrengungen, Prävention,
Repression
Soziale Konflikte nicht „ethnisieren“: Ausfechten von sozialen Konflikten,
ohne ethnische (oder religiöse) Minderheiten zu stigmatisieren
Vertrauen in die Handlungsfähigkeit demokratischer Institutionen stärken
(sozioökonomische Krisen fördern soziale und politische Deprivation)
Primat der Politik statt Primat der Märkte
Aktive Demokratie: Mehr Partizipation
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20. Gegenstrategien
Gesamtansatz: Information, Forschung, Bildungsanstrengungen, Prävention,
Repression
Soziale Konflikte nicht „ethnisieren“: Ausfechten von sozialen Konflikten,
ohne ethnische (oder religiöse) Minderheiten zu stigmatisieren
Vertrauen in die Handlungsfähigkeit demokratischer Institutionen stärken
(sozioökonomische Krisen fördern soziale und politische Deprivation)
Primat der Politik statt Primat der Märkte
Aktive Demokratie: Mehr Partizipation
Re-Solidarisierung der Gesellschaft / Bekämpfung sozialer Desintegration
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21. Gegenstrategien
Gesamtansatz: Information, Forschung, Bildungsanstrengungen, Prävention,
Repression
Soziale Konflikte nicht „ethnisieren“: Ausfechten von sozialen Konflikten,
ohne ethnische (oder religiöse) Minderheiten zu stigmatisieren
Vertrauen in die Handlungsfähigkeit demokratischer Institutionen stärken
(sozioökonomische Krisen fördern soziale und politische Deprivation)
Primat der Politik statt Primat der Märkte
Aktive Demokratie: Mehr Partizipation
Re-Solidarisierung der Gesellschaft / Bekämpfung sozialer Desintegration
„Positive Debatte über Migration“ (Cecilia Malmström)
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22. Gegenstrategien
Gesamtansatz: Information, Forschung, Bildungsanstrengungen, Prävention,
Repression
Soziale Konflikte nicht „ethnisieren“: Ausfechten von sozialen Konflikten,
ohne ethnische (oder religiöse) Minderheiten zu stigmatisieren
Vertrauen in die Handlungsfähigkeit demokratischer Institutionen stärken
(sozioökonomische Krisen fördern soziale und politische Deprivation)
Primat der Politik statt Primat der Märkte
Aktive Demokratie: Mehr Partizipation
Re-Solidarisierung der Gesellschaft / Bekämpfung sozialer Desintegration
„Positive Debatte über Migration“ (Cecilia Malmström)
EU als werteorientierter Staatenverbund sollte sein Gesellschaftsmodell und
seine Errungenschaften offensiver vertreten (Martin Schulz)
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24. Gegenstrategien
Aktives Verfechten von demokratischen Werten auf Basis von Menschenrechten und Gleichwertigkeitsprinzip (Beispiel: norwegische Reaktion auf
die Angriffe am 22. Juli 2011)
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25. Gegenstrategien
Aktives Verfechten von demokratischen Werten auf Basis von Menschenrechten und Gleichwertigkeitsprinzip (Beispiel: norwegische Reaktion auf
die Angriffe am 22. Juli 2011)
Stärkung / Ausweitung europäischer Netzwerke zur Deradikalisierung und
Bekämpfung von Diskriminierung sowie Etablierung eines europaweiten
permanenten Austausches von “good-practice”
Rechtsruck in Europa seit der Wirtschafts- und Finanzkrise?
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26. Gegenstrategien
Aktives Verfechten von demokratischen Werten auf Basis von Menschenrechten und Gleichwertigkeitsprinzip (Beispiel: norwegische Reaktion auf
die Angriffe am 22. Juli 2011)
Stärkung / Ausweitung europäischer Netzwerke zur Deradikalisierung und
Bekämpfung von Diskriminierung sowie Etablierung eines europaweiten
permanenten Austausches von “good-practice”
Flexible Nutzung des Verbotsinstruments entsprechend der historischen und
verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen innerhalb der EU
Rechtsruck in Europa seit der Wirtschafts- und Finanzkrise?
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27. Gegenstrategien
Aktives Verfechten von demokratischen Werten auf Basis von Menschenrechten und Gleichwertigkeitsprinzip (Beispiel: norwegische Reaktion auf
die Angriffe am 22. Juli 2011)
Stärkung / Ausweitung europäischer Netzwerke zur Deradikalisierung und
Bekämpfung von Diskriminierung sowie Etablierung eines europaweiten
permanenten Austausches von “good-practice”
Flexible Nutzung des Verbotsinstruments entsprechend der historischen und
verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen innerhalb der EU
Verbotspraxis und politische Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus
schließen sich nicht aus
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28. Gegenstrategien
Aktives Verfechten von demokratischen Werten auf Basis von Menschenrechten und Gleichwertigkeitsprinzip (Beispiel: norwegische Reaktion auf
die Angriffe am 22. Juli 2011)
Stärkung / Ausweitung europäischer Netzwerke zur Deradikalisierung und
Bekämpfung von Diskriminierung sowie Etablierung eines europaweiten
permanenten Austausches von “good-practice”
Flexible Nutzung des Verbotsinstruments entsprechend der historischen und
verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen innerhalb der EU
Verbotspraxis und politische Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus
schließen sich nicht aus
„Cordon sanitaire“ zwischen demokratisch-konservativer Rechter und
radikaler Rechter: kein Einsickern rechtsextremer Positionen in den
gesellschaftlichen Mainstream zulassen
Rechtsruck in Europa seit der Wirtschafts- und Finanzkrise?
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29. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
www.fes.de
www.fes-gegen-rechtsextremismus.de
Ralf.Melzer@fes.de
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