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Grundlagen der Elektromagnetischen Verträglichkeit
Dr.-Ing. Mathias Magdowski
Lehrstuhl für Elektromagnetische Verträglichkeit
Institut für Medizintechnik
Fakultät für Elektro- und Informationstechnik
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
06. November 2019
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 1 / 39
Definition und Aspekte der EMV
Definition
Nach dem Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit
von Betriebsmitteln vom 14. Dezember 2016 ist die EMV:
die Fähigkeit eines Betriebsmittels, in seiner elektromagnetischen Umgebung zu-
friedenstellend zu arbeiten, ohne elektromagnetische Störungen zu verursachen,
die für andere in dieser Umgebung vorhandene Betriebsmittel unannehmbar wä-
ren.
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 2 / 39
Definition und Aspekte der EMV
Aspekte der EMV
Störfestigkeit (Immunität):
ist die Fähigkeit eines Betriebsmittels, unter Einfluss einer elektromagnetischen
Störung ohne Funktionsbeeinträchtigung zu arbeiten.
Störaussendung (Emission):
meint jede elektromagnetische Erscheinung, die die Funktion eines Betriebsmit-
tels beeinträchtigen könnte. Eine elektromagnetische Störung kann ein elektro-
magnetisches Rauschen, ein unerwünschtes Signal oder eine Veränderung des
Ausbreitungsmediums selbst sein.
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 3 / 39
Definition und Aspekte der EMV
EMV-Störmodell
Stör-
quelle
Koppelmechanismus
Stör-
senke
Abbildung: Allgemeines Kopplungsmodell
Beispiel:
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 4 / 39
Definition und Aspekte der EMV
Nachweis der EMV durch Messungen
Gestrahlte
Messungen:
Leitungsgebundene
Messungen:
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 5 / 39
Definition und Aspekte der EMV
Interne und externe EMV
Interne EMV:
Verträglichkeit innerhalb eines Gerätes oder eines Systems
Externe EMV:
Verträglichkeit an den Schnittstellen zur Umwelt
Baugruppe Interne EMV Baugruppe
System
Leitungs-
gebundene
Einwirkung
Leitungs-
gebundene
Aussendung
Strahlungs-
gebundene
Einwirkung
Strahlungs-
gebundene
Aussendung
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 6 / 39
Definition und Aspekte der EMV
EMV-Arbeit
Entwicklung Prüfung Produktion
Kosten
Verbesserungsmöglichkeiten
Phasen
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 7 / 39
Störquellen
Zwischenübersicht
1 Definition und Aspekte der EMV
2 Störquellen
3 Frequenzbereich und Zeitbereich
4 Rechnung in Decibel
5 Gleichtakt- und Gegentaktsignale
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 8 / 39
Störquellen
Blitze
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 9 / 39
Störquellen
Elektrostatische Entladung
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 10 / 39
Störquellen
Mobilfunkstrahlung
Typisches Problem:
1 Mobiltelefon in der Nähe eines
Radios oder einer Aktivbox
2 Anruf oder SMS
3 charakteristisches Piepen oder
Knacken
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 11 / 39
Störquellen
Weitere Störquellen
Klassifizierung:
natürlich ↔ künstlich
schmalbandig ↔ breitbandig
periodisch ↔ nichtperiodisch
systemeigen ↔ systemfremd
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 12 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Zwischenübersicht
1 Definition und Aspekte der EMV
2 Störquellen
3 Frequenzbereich und Zeitbereich
4 Rechnung in Decibel
5 Gleichtakt- und Gegentaktsignale
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 13 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Zeit- und Frequenzbereich
Zeitbereich:
sehr anschaulich für dynamische Prozesse
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 14 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Zeit- und Frequenzbereich
Zeitbereich:
sehr anschaulich für dynamische Prozesse
Frequenzbereich:
Betrachtung des Spektrums und des Resonanzverhaltens
Messung ist meist exakter
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 14 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Zeit- und Frequenzbereich
Zeitbereich:
sehr anschaulich für dynamische Prozesse
Frequenzbereich:
Betrachtung des Spektrums und des Resonanzverhaltens
Messung ist meist exakter
Arten von Störsignalen:
harmonisch (sinusförmig)
periodisch, aber nicht sinusförmig
aperiodisch, impulsförmig
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 14 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Sinusförmige Störgrößen
Zeitfunktion:
T = 2π/ω 2T
−A0
A0
Zeit, t
Amplitude, a(t) = A0 · cos(ωt)
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 15 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Sinusförmige Störgrößen
Spektrum:
ω
A0
Frequenz, ω = 2πf
Spektrum, |A(ω)|
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 16 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Sinusförmige Störgrößen
Spektrum:
ω
A0
Frequenz, ω = 2πf
Spektrum, |A(ω)|
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 16 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Nichtsinusförmige periodische Funktionen
Zeitfunktion:
T
−A0
A0
T/2
Zeit, t
Amplitude, a(t)
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 17 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Nichtsinusförmige periodische Funktionen
Spektrum:
ω0
A0
Frequenz, ω = 2πf
Spektrum, |A(ω)|
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 18 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Nichtsinusförmige periodische Funktionen
Spektrum:
ω0 3ω0 5ω0
A0
Frequenz, ω = 2πf
Spektrum, |A(ω)|
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 18 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Aperiodische, impulsförmige Störgrößen
Zeitfunktion:
A0
τ
Zeit, t
Amplitude, a(t)
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 19 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Aperiodische, impulsförmige Störgrößen
Spektrum:
2π
τ
A0 · τ
Frequenz, ω = 2πf
Spektrum, |A(ω)|
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 20 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Aperiodische, impulsförmige Störgrößen
Spektrum:
2π
τ
4π
τ
6π
τ
A0 · τ
Frequenz, ω = 2πf
Spektrum, |A(ω)|
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 20 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Aperiodische, impulsförmige Störgrößen
Spektrum in doppelt-logarithmischer Skalierung:
10−1
100
101
10−2
10−1
100
Frequenz, ωτ/2π
Spektrum,|A(ω)|/A0τ
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 21 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Aperiodische, impulsförmige Störgrößen
Spektrum in doppelt-logarithmischer Skalierung:
10−1
100
101
10−2
10−1
100
Frequenz, ωτ/2π
Spektrum,|A(ω)|/A0τ
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 21 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
EMV-Tafel
Zweck:
einfache grafische Bestimmung der Einhüllenden (Worst Case) der Amplitudendichte
eines gegebenen Standardstörimpulses
für einen trapezförmigen Puls
grafische Transformation Zeitbereich −→ Frequenzbereich
Parameter eines trapezförmigen Pulses:
ˆu
τ
tr
Zeit
Amplitude
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 22 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
EMV-Tafel
Amplitudenspektrum (Einhüllende):
1
πτ
1
πtr
2ˆuτ
konstant
−20 dB pro Dekade
−40 dB pro Dekade
Frequenz (log.)
Spektraldichte in dB
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 23 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
EMV-Tafel
Ergebnis für dreieckförmige und rechteckige Pulse:
1
πτ
1
πtr
2ˆuτ
Frequenz (log.)
Spektraldichte in dB
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 24 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Spektrale Relevanz von Pulsspektren
Annahme:
Zunahme der Kopplung proportional zu f
1
πτ
1
πtr
2ˆuτ
∼ 1/f
∼ 1/f2
∼ f ∼ 1/f
∼ f
Frequenz (log.)
Spektraldichte in dB Störquelle
Kopplung
Störsenke
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 25 / 39
Frequenzbereich und Zeitbereich
Konflikt zwischen Leistungselektronik und EMV
Schalter offen Schaltvorgang Schalter geschlossen
Zeit
Amplitude
Verlustenergie im Schalter
Strom durch den Schalter
Spannung über dem Schalter
Verlustleistung im Schalter
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 26 / 39
Rechnung in Decibel
Zwischenübersicht
1 Definition und Aspekte der EMV
2 Störquellen
3 Frequenzbereich und Zeitbereich
4 Rechnung in Decibel
5 Gleichtakt- und Gegentaktsignale
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 27 / 39
Rechnung in Decibel
Dämpfungs- und Übertragungsmaße
Definition:
logarithmiertes Verhältnis zweier elektrischer Größen
kennzeichnet ein Zweitor oder eine Übertragungsstrecke
1 −→ Eingang, 2 −→ Ausgang
Leistungsdämpfungsmaß (engl. attenuation) eines Zweitors:
AP = 10 · lg
P1
P2
dB (1)
Spannungsdämpfungsmaß eines Zweitors:
AU = 10 · lg
P1
P2
dB = 10 · lg
U2
1/R
U2
2/R
dB = 20 · lg
U1
U2
dB (2)
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 28 / 39
Rechnung in Decibel
Nicht zu verwechseln mit:
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Drink_augustiner_beergarden.jpg
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 29 / 39
Rechnung in Decibel
Ursprung des Einheitennamens Bel
Alexander Graham Bell (1847–1922)
Sprechtherapeut, Erfinder und
Großunternehmer
machte das Telefon kommerziell
erfolgreich
nach seinem Tod ruhte in den USA
für eine Minute der gesamte
Telefonverkehr
Abbildung: Alexander Graham Bell (ca.
zwischen 1914–1919)
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 30 / 39
Rechnung in Decibel
Einige Zahlen, die man sich merken sollte
Tabelle: Umrechnung dB – lineare Werte
Maß Leistungsverhältnis Spannungsverhältnis
in dB ungefähr exakt ungefähr exakt
0 1 1 1 1
3 2 1,995 1,4 1,412
6 4 3,98 2 1,995
10 10 10 3 3,162
20 100 100 10 10
40 10 000 10 000 100 100
60 1 000 000 1 000 000 1000 1000
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 31 / 39
Rechnung in Decibel
Einige Zahlen, die man sich merken sollte
Tabelle: Umrechnung dB – lineare Werte
Maß Leistungsverhältnis Spannungsverhältnis
in dB ungefähr exakt ungefähr exakt
0 1 1 1 1
−3 0,5 0,501 0,7 0,708
−6 0,25 0,25 0,5 0,501
−10 0,1 0,1 0,3 0,316
−20 0,01 0,01 0,1 0,1
−40 0,0001 0,0001 0,01 0,01
−60 0,000 001 0,000 001 0,001 0,001
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 32 / 39
Rechnung in Decibel
Pegel
Definition:
logarithmiertes Verhältnis zweier elektrischer Größen
Nennergröße −→ festgelegte Bezugsgröße mit gleicher Dimension der Zählergröße
Definition für Leistungen:
LP/1 mW = 10 · lg
P
1 mW
dBm (3)
Definition für Spannungen:
LU/1 µV = 20 · lg
U
1 µV
dBµ (4)
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 33 / 39
Rechnung in Decibel
Nicht zu verwechseln mit:
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pegelhaus_Magdeburg.jpg
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 34 / 39
Rechnung in Decibel
Zusammenfassung der Rechenregeln
Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß:
20 dB + 30 dB =
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
Rechnung in Decibel
Zusammenfassung der Rechenregeln
Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß:
20 dB + 30 dB = 50 dB (5)
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
Rechnung in Decibel
Zusammenfassung der Rechenregeln
Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß:
20 dB + 30 dB = 50 dB (5)
Summe von Maß und Pegel ist ein Pegel:
0 dB (mW) + 50 dB =
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
Rechnung in Decibel
Zusammenfassung der Rechenregeln
Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß:
20 dB + 30 dB = 50 dB (5)
Summe von Maß und Pegel ist ein Pegel:
0 dB (mW) + 50 dB = 50 dB (mW) (6)
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
Rechnung in Decibel
Zusammenfassung der Rechenregeln
Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß:
20 dB + 30 dB = 50 dB (5)
Summe von Maß und Pegel ist ein Pegel:
0 dB (mW) + 50 dB = 50 dB (mW) (6)
Differenz zweier Pegel ist ein Maß:
50 dB (mW) − 0 dB (mW) =
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
Rechnung in Decibel
Zusammenfassung der Rechenregeln
Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß:
20 dB + 30 dB = 50 dB (5)
Summe von Maß und Pegel ist ein Pegel:
0 dB (mW) + 50 dB = 50 dB (mW) (6)
Differenz zweier Pegel ist ein Maß:
50 dB (mW) − 0 dB (mW) = 50 dB (7)
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
Rechnung in Decibel
Zusammenfassung der Rechenregeln
Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß:
20 dB + 30 dB = 50 dB (5)
Summe von Maß und Pegel ist ein Pegel:
0 dB (mW) + 50 dB = 50 dB (mW) (6)
Differenz zweier Pegel ist ein Maß:
50 dB (mW) − 0 dB (mW) = 50 dB (7)
Summe zweier Pegel ist nicht sinnvoll:
20 dB (mW) + 30 dB (mW)
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
Rechnung in Decibel
Zusammenfassung der Rechenregeln
Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß:
20 dB + 30 dB = 50 dB (5)
Summe von Maß und Pegel ist ein Pegel:
0 dB (mW) + 50 dB = 50 dB (mW) (6)
Differenz zweier Pegel ist ein Maß:
50 dB (mW) − 0 dB (mW) = 50 dB (7)
Summe zweier Pegel ist nicht sinnvoll:
20 dB (mW) + 30 dB (mW) falsch! (8)
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
Rechnung in Decibel
Empfehlungen
Produkte: Signalgeneratoren, Spektrumanalysatoren, Messempfänger, Netzwerkanalysatoren,
Leistungsmesser, Audioanalysatoren
dB or not dB ?
Was Sie schon immer zum
Rechnen mit dB wissen wollten…
Application Note 1MA98
30 dBm + 30 dBm = 60 dBm – stimmt das oder stimmt´s nicht? Warum ist 1 % einmal -40 dB, ein anderes
Mal 0,1 dB bzw. 0,05 dB? Auch erfahrene Ingenieure kommen bei diesen Fragen gelegentlich ins Grübeln.
Egal ob es um Leistungen, Spannungen, Reflexionsfaktor, Rauschzahl, Feldstärke und und und geht,
immer taucht der Begriff dB auf. Was bedeutes das, wie rechnet man damit? Diese Applikationsschrift hilft
Ihnen, früher Gelerntes wieder ins Gedächtnis zu holen.Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 36 / 39
Gleichtakt- und Gegentaktsignale
Zwischenübersicht
1 Definition und Aspekte der EMV
2 Störquellen
3 Frequenzbereich und Zeitbereich
4 Rechnung in Decibel
5 Gleichtakt- und Gegentaktsignale
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 37 / 39
Gleichtakt- und Gegentaktsignale
Symmetrisch betriebener Stromkreis
Re
Ug2
Rg2
I2
Cs2
Ug1
Rg1
I1
Cs1
Rl1
Rl2
U2
Ucm
U12 = Udm
U1
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 38 / 39
Gleichtakt- und Gegentaktsignale
Gleichtakt- und Gegentaktströme
I1
Icm/2 Idm
I2
Gleichtaktstrom (engl. common mode):
führen zu Abstrahlung (antenna mode)
heben sich am Ende symmetrischer Stromkreise auf
wechseln über Streukapazitäten auf andere Leiter
Gegentaktstrom (engl. differential mode):
nur sehr geringe Abstrahlung
berechenbar mittels Leitungstheorie (transmission line mode)
Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 39 / 39

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Grundlagen der Elektromagnetischen Verträglichkeit

  • 1. Grundlagen der Elektromagnetischen Verträglichkeit Dr.-Ing. Mathias Magdowski Lehrstuhl für Elektromagnetische Verträglichkeit Institut für Medizintechnik Fakultät für Elektro- und Informationstechnik Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 06. November 2019 Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 1 / 39
  • 2. Definition und Aspekte der EMV Definition Nach dem Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Betriebsmitteln vom 14. Dezember 2016 ist die EMV: die Fähigkeit eines Betriebsmittels, in seiner elektromagnetischen Umgebung zu- friedenstellend zu arbeiten, ohne elektromagnetische Störungen zu verursachen, die für andere in dieser Umgebung vorhandene Betriebsmittel unannehmbar wä- ren. Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 2 / 39
  • 3. Definition und Aspekte der EMV Aspekte der EMV Störfestigkeit (Immunität): ist die Fähigkeit eines Betriebsmittels, unter Einfluss einer elektromagnetischen Störung ohne Funktionsbeeinträchtigung zu arbeiten. Störaussendung (Emission): meint jede elektromagnetische Erscheinung, die die Funktion eines Betriebsmit- tels beeinträchtigen könnte. Eine elektromagnetische Störung kann ein elektro- magnetisches Rauschen, ein unerwünschtes Signal oder eine Veränderung des Ausbreitungsmediums selbst sein. Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 3 / 39
  • 4. Definition und Aspekte der EMV EMV-Störmodell Stör- quelle Koppelmechanismus Stör- senke Abbildung: Allgemeines Kopplungsmodell Beispiel: Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 4 / 39
  • 5. Definition und Aspekte der EMV Nachweis der EMV durch Messungen Gestrahlte Messungen: Leitungsgebundene Messungen: Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 5 / 39
  • 6. Definition und Aspekte der EMV Interne und externe EMV Interne EMV: Verträglichkeit innerhalb eines Gerätes oder eines Systems Externe EMV: Verträglichkeit an den Schnittstellen zur Umwelt Baugruppe Interne EMV Baugruppe System Leitungs- gebundene Einwirkung Leitungs- gebundene Aussendung Strahlungs- gebundene Einwirkung Strahlungs- gebundene Aussendung Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 6 / 39
  • 7. Definition und Aspekte der EMV EMV-Arbeit Entwicklung Prüfung Produktion Kosten Verbesserungsmöglichkeiten Phasen Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 7 / 39
  • 8. Störquellen Zwischenübersicht 1 Definition und Aspekte der EMV 2 Störquellen 3 Frequenzbereich und Zeitbereich 4 Rechnung in Decibel 5 Gleichtakt- und Gegentaktsignale Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 8 / 39
  • 9. Störquellen Blitze Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 9 / 39
  • 10. Störquellen Elektrostatische Entladung Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 10 / 39
  • 11. Störquellen Mobilfunkstrahlung Typisches Problem: 1 Mobiltelefon in der Nähe eines Radios oder einer Aktivbox 2 Anruf oder SMS 3 charakteristisches Piepen oder Knacken Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 11 / 39
  • 12. Störquellen Weitere Störquellen Klassifizierung: natürlich ↔ künstlich schmalbandig ↔ breitbandig periodisch ↔ nichtperiodisch systemeigen ↔ systemfremd Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 12 / 39
  • 13. Frequenzbereich und Zeitbereich Zwischenübersicht 1 Definition und Aspekte der EMV 2 Störquellen 3 Frequenzbereich und Zeitbereich 4 Rechnung in Decibel 5 Gleichtakt- und Gegentaktsignale Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 13 / 39
  • 14. Frequenzbereich und Zeitbereich Zeit- und Frequenzbereich Zeitbereich: sehr anschaulich für dynamische Prozesse Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 14 / 39
  • 15. Frequenzbereich und Zeitbereich Zeit- und Frequenzbereich Zeitbereich: sehr anschaulich für dynamische Prozesse Frequenzbereich: Betrachtung des Spektrums und des Resonanzverhaltens Messung ist meist exakter Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 14 / 39
  • 16. Frequenzbereich und Zeitbereich Zeit- und Frequenzbereich Zeitbereich: sehr anschaulich für dynamische Prozesse Frequenzbereich: Betrachtung des Spektrums und des Resonanzverhaltens Messung ist meist exakter Arten von Störsignalen: harmonisch (sinusförmig) periodisch, aber nicht sinusförmig aperiodisch, impulsförmig Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 14 / 39
  • 17. Frequenzbereich und Zeitbereich Sinusförmige Störgrößen Zeitfunktion: T = 2π/ω 2T −A0 A0 Zeit, t Amplitude, a(t) = A0 · cos(ωt) Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 15 / 39
  • 18. Frequenzbereich und Zeitbereich Sinusförmige Störgrößen Spektrum: ω A0 Frequenz, ω = 2πf Spektrum, |A(ω)| Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 16 / 39
  • 19. Frequenzbereich und Zeitbereich Sinusförmige Störgrößen Spektrum: ω A0 Frequenz, ω = 2πf Spektrum, |A(ω)| Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 16 / 39
  • 20. Frequenzbereich und Zeitbereich Nichtsinusförmige periodische Funktionen Zeitfunktion: T −A0 A0 T/2 Zeit, t Amplitude, a(t) Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 17 / 39
  • 21. Frequenzbereich und Zeitbereich Nichtsinusförmige periodische Funktionen Spektrum: ω0 A0 Frequenz, ω = 2πf Spektrum, |A(ω)| Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 18 / 39
  • 22. Frequenzbereich und Zeitbereich Nichtsinusförmige periodische Funktionen Spektrum: ω0 3ω0 5ω0 A0 Frequenz, ω = 2πf Spektrum, |A(ω)| Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 18 / 39
  • 23. Frequenzbereich und Zeitbereich Aperiodische, impulsförmige Störgrößen Zeitfunktion: A0 τ Zeit, t Amplitude, a(t) Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 19 / 39
  • 24. Frequenzbereich und Zeitbereich Aperiodische, impulsförmige Störgrößen Spektrum: 2π τ A0 · τ Frequenz, ω = 2πf Spektrum, |A(ω)| Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 20 / 39
  • 25. Frequenzbereich und Zeitbereich Aperiodische, impulsförmige Störgrößen Spektrum: 2π τ 4π τ 6π τ A0 · τ Frequenz, ω = 2πf Spektrum, |A(ω)| Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 20 / 39
  • 26. Frequenzbereich und Zeitbereich Aperiodische, impulsförmige Störgrößen Spektrum in doppelt-logarithmischer Skalierung: 10−1 100 101 10−2 10−1 100 Frequenz, ωτ/2π Spektrum,|A(ω)|/A0τ Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 21 / 39
  • 27. Frequenzbereich und Zeitbereich Aperiodische, impulsförmige Störgrößen Spektrum in doppelt-logarithmischer Skalierung: 10−1 100 101 10−2 10−1 100 Frequenz, ωτ/2π Spektrum,|A(ω)|/A0τ Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 21 / 39
  • 28. Frequenzbereich und Zeitbereich EMV-Tafel Zweck: einfache grafische Bestimmung der Einhüllenden (Worst Case) der Amplitudendichte eines gegebenen Standardstörimpulses für einen trapezförmigen Puls grafische Transformation Zeitbereich −→ Frequenzbereich Parameter eines trapezförmigen Pulses: ˆu τ tr Zeit Amplitude Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 22 / 39
  • 29. Frequenzbereich und Zeitbereich EMV-Tafel Amplitudenspektrum (Einhüllende): 1 πτ 1 πtr 2ˆuτ konstant −20 dB pro Dekade −40 dB pro Dekade Frequenz (log.) Spektraldichte in dB Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 23 / 39
  • 30. Frequenzbereich und Zeitbereich EMV-Tafel Ergebnis für dreieckförmige und rechteckige Pulse: 1 πτ 1 πtr 2ˆuτ Frequenz (log.) Spektraldichte in dB Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 24 / 39
  • 31. Frequenzbereich und Zeitbereich Spektrale Relevanz von Pulsspektren Annahme: Zunahme der Kopplung proportional zu f 1 πτ 1 πtr 2ˆuτ ∼ 1/f ∼ 1/f2 ∼ f ∼ 1/f ∼ f Frequenz (log.) Spektraldichte in dB Störquelle Kopplung Störsenke Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 25 / 39
  • 32. Frequenzbereich und Zeitbereich Konflikt zwischen Leistungselektronik und EMV Schalter offen Schaltvorgang Schalter geschlossen Zeit Amplitude Verlustenergie im Schalter Strom durch den Schalter Spannung über dem Schalter Verlustleistung im Schalter Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 26 / 39
  • 33. Rechnung in Decibel Zwischenübersicht 1 Definition und Aspekte der EMV 2 Störquellen 3 Frequenzbereich und Zeitbereich 4 Rechnung in Decibel 5 Gleichtakt- und Gegentaktsignale Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 27 / 39
  • 34. Rechnung in Decibel Dämpfungs- und Übertragungsmaße Definition: logarithmiertes Verhältnis zweier elektrischer Größen kennzeichnet ein Zweitor oder eine Übertragungsstrecke 1 −→ Eingang, 2 −→ Ausgang Leistungsdämpfungsmaß (engl. attenuation) eines Zweitors: AP = 10 · lg P1 P2 dB (1) Spannungsdämpfungsmaß eines Zweitors: AU = 10 · lg P1 P2 dB = 10 · lg U2 1/R U2 2/R dB = 20 · lg U1 U2 dB (2) Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 28 / 39
  • 35. Rechnung in Decibel Nicht zu verwechseln mit: Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Drink_augustiner_beergarden.jpg Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 29 / 39
  • 36. Rechnung in Decibel Ursprung des Einheitennamens Bel Alexander Graham Bell (1847–1922) Sprechtherapeut, Erfinder und Großunternehmer machte das Telefon kommerziell erfolgreich nach seinem Tod ruhte in den USA für eine Minute der gesamte Telefonverkehr Abbildung: Alexander Graham Bell (ca. zwischen 1914–1919) Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 30 / 39
  • 37. Rechnung in Decibel Einige Zahlen, die man sich merken sollte Tabelle: Umrechnung dB – lineare Werte Maß Leistungsverhältnis Spannungsverhältnis in dB ungefähr exakt ungefähr exakt 0 1 1 1 1 3 2 1,995 1,4 1,412 6 4 3,98 2 1,995 10 10 10 3 3,162 20 100 100 10 10 40 10 000 10 000 100 100 60 1 000 000 1 000 000 1000 1000 Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 31 / 39
  • 38. Rechnung in Decibel Einige Zahlen, die man sich merken sollte Tabelle: Umrechnung dB – lineare Werte Maß Leistungsverhältnis Spannungsverhältnis in dB ungefähr exakt ungefähr exakt 0 1 1 1 1 −3 0,5 0,501 0,7 0,708 −6 0,25 0,25 0,5 0,501 −10 0,1 0,1 0,3 0,316 −20 0,01 0,01 0,1 0,1 −40 0,0001 0,0001 0,01 0,01 −60 0,000 001 0,000 001 0,001 0,001 Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 32 / 39
  • 39. Rechnung in Decibel Pegel Definition: logarithmiertes Verhältnis zweier elektrischer Größen Nennergröße −→ festgelegte Bezugsgröße mit gleicher Dimension der Zählergröße Definition für Leistungen: LP/1 mW = 10 · lg P 1 mW dBm (3) Definition für Spannungen: LU/1 µV = 20 · lg U 1 µV dBµ (4) Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 33 / 39
  • 40. Rechnung in Decibel Nicht zu verwechseln mit: Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pegelhaus_Magdeburg.jpg Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 34 / 39
  • 41. Rechnung in Decibel Zusammenfassung der Rechenregeln Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß: 20 dB + 30 dB = Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
  • 42. Rechnung in Decibel Zusammenfassung der Rechenregeln Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß: 20 dB + 30 dB = 50 dB (5) Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
  • 43. Rechnung in Decibel Zusammenfassung der Rechenregeln Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß: 20 dB + 30 dB = 50 dB (5) Summe von Maß und Pegel ist ein Pegel: 0 dB (mW) + 50 dB = Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
  • 44. Rechnung in Decibel Zusammenfassung der Rechenregeln Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß: 20 dB + 30 dB = 50 dB (5) Summe von Maß und Pegel ist ein Pegel: 0 dB (mW) + 50 dB = 50 dB (mW) (6) Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
  • 45. Rechnung in Decibel Zusammenfassung der Rechenregeln Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß: 20 dB + 30 dB = 50 dB (5) Summe von Maß und Pegel ist ein Pegel: 0 dB (mW) + 50 dB = 50 dB (mW) (6) Differenz zweier Pegel ist ein Maß: 50 dB (mW) − 0 dB (mW) = Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
  • 46. Rechnung in Decibel Zusammenfassung der Rechenregeln Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß: 20 dB + 30 dB = 50 dB (5) Summe von Maß und Pegel ist ein Pegel: 0 dB (mW) + 50 dB = 50 dB (mW) (6) Differenz zweier Pegel ist ein Maß: 50 dB (mW) − 0 dB (mW) = 50 dB (7) Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
  • 47. Rechnung in Decibel Zusammenfassung der Rechenregeln Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß: 20 dB + 30 dB = 50 dB (5) Summe von Maß und Pegel ist ein Pegel: 0 dB (mW) + 50 dB = 50 dB (mW) (6) Differenz zweier Pegel ist ein Maß: 50 dB (mW) − 0 dB (mW) = 50 dB (7) Summe zweier Pegel ist nicht sinnvoll: 20 dB (mW) + 30 dB (mW) Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
  • 48. Rechnung in Decibel Zusammenfassung der Rechenregeln Summe oder Differenz zweier Maße ist ein Maß: 20 dB + 30 dB = 50 dB (5) Summe von Maß und Pegel ist ein Pegel: 0 dB (mW) + 50 dB = 50 dB (mW) (6) Differenz zweier Pegel ist ein Maß: 50 dB (mW) − 0 dB (mW) = 50 dB (7) Summe zweier Pegel ist nicht sinnvoll: 20 dB (mW) + 30 dB (mW) falsch! (8) Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 35 / 39
  • 49. Rechnung in Decibel Empfehlungen Produkte: Signalgeneratoren, Spektrumanalysatoren, Messempfänger, Netzwerkanalysatoren, Leistungsmesser, Audioanalysatoren dB or not dB ? Was Sie schon immer zum Rechnen mit dB wissen wollten… Application Note 1MA98 30 dBm + 30 dBm = 60 dBm – stimmt das oder stimmt´s nicht? Warum ist 1 % einmal -40 dB, ein anderes Mal 0,1 dB bzw. 0,05 dB? Auch erfahrene Ingenieure kommen bei diesen Fragen gelegentlich ins Grübeln. Egal ob es um Leistungen, Spannungen, Reflexionsfaktor, Rauschzahl, Feldstärke und und und geht, immer taucht der Begriff dB auf. Was bedeutes das, wie rechnet man damit? Diese Applikationsschrift hilft Ihnen, früher Gelerntes wieder ins Gedächtnis zu holen.Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 36 / 39
  • 50. Gleichtakt- und Gegentaktsignale Zwischenübersicht 1 Definition und Aspekte der EMV 2 Störquellen 3 Frequenzbereich und Zeitbereich 4 Rechnung in Decibel 5 Gleichtakt- und Gegentaktsignale Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 37 / 39
  • 51. Gleichtakt- und Gegentaktsignale Symmetrisch betriebener Stromkreis Re Ug2 Rg2 I2 Cs2 Ug1 Rg1 I1 Cs1 Rl1 Rl2 U2 Ucm U12 = Udm U1 Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 38 / 39
  • 52. Gleichtakt- und Gegentaktsignale Gleichtakt- und Gegentaktströme I1 Icm/2 Idm I2 Gleichtaktstrom (engl. common mode): führen zu Abstrahlung (antenna mode) heben sich am Ende symmetrischer Stromkreise auf wechseln über Streukapazitäten auf andere Leiter Gegentaktstrom (engl. differential mode): nur sehr geringe Abstrahlung berechenbar mittels Leitungstheorie (transmission line mode) Magdowski (Lehrstuhl für EMV) Grundlagen der EMV 06. November 2019 39 / 39