Ebola-Fieber durch Ebolaviren ausgelöste schwere Infektionskrankheit
Erkrankung verläuft als virales hämorrhagisches Fieber (Hämorrhagie = Blutung), bei dem es zu Blutungen kommt
1. Großer Ausbruch 1976 im Sudan und im Kongo
Virus nach Fluss, welches in der nähe eines Dorfes, wo Ebola erstmals auftrat, benannt
Erkrankung( je nach Typ) in 50 – 90 Prozent der Fälle tödlich
März 2014 bisher größte Ausbruch in Guinea -> Ausbreitung auf weitere Teile Westafrikas
Ebolaviren …
…sind große RNA-Viren von lang gestreckter, fadenförmiger Gestalt
…können gelegentlich U-förmig gebogen sein
… sind vielseitig und können sich in fast allen Zellen des infizierten Wirts vermehren
Aufgrund der schnellen Virensynthese bildet sich ein Viruskristall (Crystalloid), der vom Zellkern nach außen dringt und nach der nach Lyse der Zelle einzelne Viren frei lässt
Fadenförmige Gestalt
Hülle vorhanden
Genom: (-)ssRNA linear
Symmetrie: helikal
Länge bis zu 14.000nm
Durchmesser 80nm
Länge 960nm bis 1200nm
Vier virale Proteine:
Polymerase (L), Nukleoprotein
(NP), und Protein VP35 und VP30
Matrixproteine VP40 und VP 25
Das Ebolafieber kann durch 5 verschiedene Arten unterschieden werden
Nicht alle Spezien zeigen einen gleich schweren Krankheitsverlauf
Zaire-Ebolavirus (EBOV)
Sudan-Ebolavirus (SUDV)
Reston-Ebolavirus (RESTV)
Taï-Forest-Ebolavirus (TAFV)
Bundibugyo-Ebolavirus (BDBV)
Das natürliche Reservoir ist nicht eindeutig gesichert
Primaten (Schimpansen und Gorillas) und Flughunde sind Überträger
Durch Kontakte zu infizierten Tieren (Verzehr und Zubereitung sog. bush meat)
Übertragung von Mensch-zu-Mensch durch direkten Körperkontakt mit Ebolafieber erkrankten oder verstorbenen Menschen
Durch Kontakt mit deren Blut oder anderen Körperflüssigkeiten
Besonders infektiös ist Blut, Kot, Erbrochenes
Nachweise auch in Muttermilch, Urin und Samenflüssigkeit
Bislang kein Hinweis auf eine Übertragung durch die Atemluft
Die Dauer bis zum Auftreten von Krankheitszeichen nach einer Ansteckung mit Ebolaviren beträgt mindestens 2 Tage und höchstens 21 Tage, meist jedoch 8 bis 10 Tage
Betroffene sind ansteckend, sobald sie Krankheitszeichen entwickeln und so lange sie Fieber haben
In Samenflüssigkeit können die Viren noch bis zu drei Monate nach dem Beginn der Krankheitszeichen enthalten sein
Plötzlich hohes anhaltendes Fieber >38,5°C
Grippeähnliche Symptome: Schüttelfrost, Myalgien, Unwohlsein, Halsschmerzen, Muskelschmerzen
Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall
Respiratorische Symptome wie beim Brustschmerz, Atmung, Kurzatmigkeit, Husten
ZNS Symptome: Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Koma
Die Verdachtsdiagnose stützt sich auf drei Punkte:
Fieber > 38,5 °C
Reiseanamnese: Aufenthalt in einem Endemiegebiet bzw. in Gebieten, in denen in den letzten zwei Monaten Ebolafieber auftrat < 3 Wochen vor Krankheitsbeginn
Verdacht auf Kontakt mit an Ebolafieber erkrankten bzw. verstorbenen Personen oder Tieren
Erstmals identifiziert im Jahr 1976; verursachte zwei Ausbrüche:
einen Ausbruch im Sudan
einen Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo (vormals Zaire)
Seither multiple, meist begrenzte Ausbrüche in den vergangenen Jahren:
Mehr als 20 Ausbrüche seit dem ersten Ausbruch im Jahr 1976
Nur 5 Ausbrüche mit mehr als 100 Fällen
Hauptsächlich in Ländern in Zentralafrika
Ausbruchsländer:
Das Virus trat initial bei einer Familie in Guéckédou (Guinea) auf.
Dezember 2013/Januar 2014
Infizierung zahlreicher Mitarbeiter im Gesundheitswesen und
deren Familienmitglieder.
Januar bis März 2014
Erste Fälle in Sierra Leone und Liberia
andauernd
Nachverfolgte Kontakte der bislang bekannten Fälle außerhalb der 3 Ausbruchsländer:
USA (Dallas): - nach Einreise erkrankter Liberianer
- 2 Pflegekontakte
USA (New York): - nach Rückreise erkrankter Mediziner
Spanien (Madrid): - 2 repatriierte Priester
- 1 Pflegekontakt
Mali (Kayes) - 1 erkrankt eingereistes Kleinkind (2 Jahre)
- 1 erkrankt eingereiste Krankenschwester
Aufklärung des Patienten
Verdachtsfall absondern
Reiseanamnese prüfen
Absperrmaßnahmen
Schutzmaßnahmen
Plausibilitätseinschätzung der Verdachtsdiagnose
Patiententransportes mit Infektions-RTW
Dekontamination, Hygiene, Desinfektion, Entwesung und Abfallbeseitigung
Erfassung und Belehrung von Kontaktpersonen, einschl. der beteiligten medizinischen Personals und der Einsatzkräfte
Anordnung von Überwachungs- und Absonderungsmaßnahmen