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Anatomie und Physiologie des menschlichen Herzens
Autor
Till. Dr. Lüdwitz®
Direktor der Beratungs - und Unterstützungsstelle für Medizin,
Transgender, Intertrans, Familien, Unternehmen, Schule und
Fakultäten
Tel: 01632617313
Web: https://till-dr-luedwitz.jimdosite.com/
Lüdwitz
Lernziel
Lage und Funktion des Herzen und
Kreislaufs beschreiben können
Lüdwitz
Was ist das Herz?
• Ein starker Muskel
• Arbeitet als Pumpe
• rechte Herzhälfte pumpt sauerstoffarmes Blut zur Lunge
• linke Herzhälfte pumpt sauerstoffreiches Blut in den Körper
Lüdwitz
Lage des Herzens
• Lage: Das Herz liegt im Mediastinum
• wird vom Herzbeutel umgeben
• grenzt an die Lungenflügel
• Vorderwand grenzt an das Brustbein (Sternum)
• Hinterwand Grenzt hinten an die Speiseröhre (Ösophagus) und die
Luftröhre (Trachea)
• Oben Hauptschlagader (Aorta) und der Truncus pulmonalis
(„Lungenstamm“)
• Herzspitze zeigt schräg nach links-unten
• Größe: wiegt ca. 300 g und ist etwas größer als die Faust
Lüdwitz
Lage des Herzen
• Das Herzliegtzuetwa⅔ links der Mittellinie
• die Herzachse verläuft schräg nach unten-
links
• Gefäße, die sauerstoffreiches Blut führen
sind rot dargestellt
• Gefäße die sauerstoffarmes Blut führen
sind blaudargestellt
Lüdwitz
Form und Aufbau des Herzens
• Gefäße, die sauerstoffreiches
Blut führen sind rot dargestellt
• Gefäße, die sauerstoffarmes Blut
führen blau
• Ansicht von hinten-unten
Lüdwitz
Aufbau des Herzens
• Die Herzscheidewand (Septum) trennt das Herz in eine rechte und eine
linke Hälfte
• Jede Herzhälfte besitzt einen Vorhof (Atrium) und eine Kammer (Ventrikel)
• Zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer liegt die Trikuspidalklappe
• zwischen rechter Kammer und dem Truncus pulmonalis die
Pulmonalklappe
• Zwischen linkem Vorhof und linker Kammer liegt die Bikuspidalklappe
(Mitralklappe)
• zwischen linker Kammer und Aorta liegt die Aortenklappe
• Bi-und Trikuspidalklappe sind Segelklappen
• die Pulmonal- und die Aortenklappe sind Taschenklappen
Lüdwitz
Herzkammern
• die rechte Herzkammer pumpt das Blut in den Lungenkreislauf
• die linke Herzkammer pumpt das Blut in den Körperkreislauf
Lüdwitz
Vierkammerschnitt durch das Herz
In dieser Schnittebene
ist die Pulmonalklappe
nicht sichtbar
Lüdwitz
Ventilebenemit den vier Herzklappen
• Mit Blick von oben
• Im Bild sind die beiden
Taschenklappen(Aorten- und
Pulmonalklappe)geschlossen
• jeweils3 Taschen erkennbar
• Die beiden Segelklappensind
geöffnet
• Die Trikuspidalklappebesitzt 3
Segel
• Die Bikuspidalklappebesitzt 2
Segel
• Die Bikuspidalklappewird auch
Mitralklappegenannt,weil ihre
Form an eine Bischofsmütze
erinnert (lateinisch: mitra)
Lüdwitz
Blutfluss
Die Hauptaufgabe der Klappen besteht darin, dafür zu sorgen, dass das
Blut nur in eine Richtung fließt.
Das Blut durchfließt das Herz in folgender Reihenfolge:
• rechtes Herz: obere/untere Hohlvene → rechter Vorhof →
Trikuspidalklappe → rechte Herzkammer → Pulmonalklappe →
Truncus pulmonalis (Lungenstamm)
• linkes Herz: Lungenvenen → linker Vorhof → Bikuspidalklappe → linke
Herzkammer → Aortenklappe → Hauptschlagader
Lüdwitz
Blutfluss
Das Blut nimmt im Körperkreislauf folgenden Weg:
• linker Ventrikel → Aortenklappe → Aorta → Arterien → Arteriolen →
Kapillarbett → Venolen → Venen → obere/untere Hohlvene → rechter
Vorhof → Trikuspidalklappe → rechter Ventrikel
Im Lungenkreislauf ist der Weg des Blutes:
• rechter Ventrikel → Pulmonalklappe → Truncus pulmonalis
(„Lungenstamm“) → Lungenarterien → Arteriolen → Lungenkapillaren →
Venolen → Lungenvenen → linker Vorhof → Bikuspidalklappe → linker
Ventrikel
Lüdwitz
Herzwand
Die Wand des Herzens besteht von innen nach außen:
• aus Endokard (Herzinnenhaut)
• Myokard (Herzmuskel)
• Epikard (Herzaußenhaut)
• Herzbeutel (Perikard) umgibt das Herz und sorgt dafür, dass es sich im
Brustkorb ungehindert zusammenziehen und ausdehnen kann
Herzbeutel: besteht aus der Lamina parietalis des inneren Blattes und
dem äußeren Blatt
die Lamina visceralis des inneren Blattes entspricht dem Epikard
Lüdwitz
Feinbau der Herzwand und des Herzbeutels
• Die Herzwand besteht aus der dünnenHerzinnenhaut (Endokard),einer mächtigen
Muskelschicht (Myokard)und der elastischen Herzaußenhaut(Epikard)
• Das Epikardbildet zugleich die innere Schicht des inneren Blatts des Herzbeutels
(Perikard) und ist von dessen äußerer Schicht durch die Perikardhöhlegetrennt
Gefäßversorgung des Herzens
Das Herz wird durch Herzkranzarterien mit Sauerstoff versorgt:
• rechte Herzkranzarterie (A. coronaria dextra)
• linke Herzkranzarterie (A. coronaria sinistra)
Die rechte Herzkranzarterie zieht vom Aortensinus zur Rückseite des Herzens
• versorgt die Wand des rechten Vorhofs
• versorgt die Wand der rechten Herzkammer
• versorgt die meisten Strukturen des Reizleitungssystems
Die linke Herzkranzarterie teilt sich in 2 Hauptäste:
• Der Ramusinterventricularisanterior (RIVA oder LAD) verläuft zwischen der rechten und linken Herzkammer
nach unten bis zur Herzspitze
• Der Ramuscircumflexus(RCX) zieht zum linken Herzrand
Der Abschnitt zwischen Aorta und Aufteilung in die beiden Hauptästewird als Hauptstamm bezeichnet
Die Äste der linken Herzkranzarterie versorgen bei den meisten Menschen
• den linken Vorhof
• die linke Herzkammer
• die Herzscheidewand
Lüdwitz
Herzkranzgefäße
• RCA (right coronary artery) für die rechte Herzkranzarterie
• LCA (left coronary artery) für die linke Herzkranzarterie
• LAD (left anterior descending) für den Ramus interventricularis
anterior
• RCX für den Ramus circumflexus
➔Aufgabe (14-17): jeder selber zuordnen und den Verlauf genau
ansehen
➔Danach in Kleingruppen gegenseitig vorstellen
Lüdwitz
Herzkranzgefäße
• Ansicht von hinten-unten
• Alle 3 Herzvenen sammeln
sich im Sinus coronarius,
der in den rechten Vorhof
mündet
Lüdwitz
Herzkranzgefäße
• Ansicht von vorn
• Die beiden
Herzkranzarterien
entspringen dem
Aortensinus
• Ihr Verlauf und der ihrer
Abgänge können variieren
Hier ist der am häufigsten
vorkommende Typ
dargestellt
Lüdwitz
Innervation des Herzens
• Ohne Beeinflussung durch das Nervensystem schlägt das Herz in
einem Grundrhythmus
• Dieser Grundrhythmus wird nach Bedarf vom vegetativen
Nervensystem beeinflusst
Lüdwitz
Wegdes Blutes durch das Herz
Die Pfeile stellen die Fließrichtung
dar:
• blaue Pfeile = sauerstoffarmes Blut
• rote Pfeile = sauerstoffreiches Blut
Lüdwitz
Herzzyklus
Ein Herzzyklus besteht aus einer Kontraktionsphase(Systole) und einer Erschlaffungsphase(Diastole)
• Während der Systolewird Blut aus den Kammern in die Aorta bzw. den Truncus pulmonalisgepumpt
• Während der Diastolewerden die Herzkammern wieder mit Blut gefüllt.
Die Systole besteht aus Anspannungs- und Austreibungsphase:
• Anspannungsphase:Der Druck in den Herzkammern baut sich auf, alle Klappen sind geschlossen.
• Austreibungsphase:Der Druck in den Kammern übersteigt den Druck in der Aorta bzw. dem Truncus
pulmonalis.Die Aorten- und die Pulmonalklappeöffnen sich und das Blut wird in die abführendenGefäße
ausgeworfen.
Die Diastolebesteht aus Entspannungs-und Füllungsphase:
• Entspannungsphase:Der Druck in den Herzkammern sinkt, die Aorten- und die Pulmonalklappeschließen,
alle Klappen sind geschlossen.
• Füllungsphase:Der Druck in den Vorhöfen übersteigt den Druck in den Kammern, die AV-Klappenöffnen und
über den Ventilebenenmechanismusfüllen sich die Kammern mit dem Blut aus den Vorhöfen.
Lüdwitz
Phasen der Herztätigkeit
• Anspannungs- und Austreibungsphase gehören zur
Systole, Entspannungs- und Füllungsphase zur
Diastole
• Die untere Hälfte der Abbildung zeigt die
Druckverhältnisse in der linken Herzkammer (rot) und
in der Aorta (grün) während der Herzaktion
• Überschreitet in der Anspannungsphase der Druck
in der Herzkammer denjenigen in der Aorta
(Öffnungsdruck), geht die Aortenklappe auf und die
Austreibungsphase beginnt
• Dieser Zeitpunkt fällt mit dem 1. Herzton
zusammen (untere Linie, blau)
• Der 2. Herzton entsteht beim Schließen der
Aortenklappe am Ende der Austreibungsphase
• Am rechten Herzen laufen die Phasen analog und
fast zeitgleich ab, die Pulmonalklappe ist auf der
Abbildung nicht dargestellt
Lüdwitz
Herztöneund Herzgeräusche
Beim Gesunden sind i.d.R. 2 Herztöne zu hören:
• 1. Herzton: Beginn der Anspannungsphase, Schluss der AV-Klappen
• 2. Herzton: Beginn der Entspannungsphase, Schluss der
Taschenklappen
• Herzgeräusche entstehen bei krankhaften Veränderungen, meist an
den Herzklappen
Lüdwitz
Erregungsbildung und
Erregungsleitungssystem
• Der im Sinusknoten
gebildete Reiz wird über die
Muskulatur der Vorhöfe zum
AV-Knoten geleitet
• Von dort erreicht er über
das His-Bündel und die
TawaraSchenkel die Purkinje-
Fasern und schließlich das
Kammermyokard
Lüdwitz
Ausbreitungder ErregungimHerzmuskel
Erregung und elektromechanische Kopplung
• Die Erregungsbildung am Herzen erfolgt in den Schrittmacherzellen des Sinusknotens
• Die Erregung breitet sich über die Zellen des Vorhofmyokards aus, das eine funktionelle
Einheit bildet
• Sie erreicht den AV-Knoten, der sie nur verzögert weiterleitet, damit die
Vorhofkontraktion vor der Kammerkontraktion beendet ist
• Das His-Bündel und die Tawara-Schenkel leiten dagegen den Impuls mit hoher
Geschwindigkeit weiter an die Purkinje-Fasern, die für die Erregung der Muskelzellen der
Herzkammern verantwortlich sind
• Diese geordnete Erregungsleitung sorgt dafür, dass jeder Bereich des Herzens zu
passender Zeit kontrahiert
• Mitverantwortlich dafür ist die für die Herzmuskelzellen typische Refraktärzeit, während
deren die Zelle nicht wieder erregt werden kann
• Die elektromechanische Kopplung am Herzen entspricht weitestgehend der am
Skelettmuskel
Lüdwitz
• Sinusknoten, nahe der Mündung der Vena
cava superior am rechtem Vorhof gelegen
• Atrioventrikularknoten (AV-Knoten), am
Übergang von rechtem Vorhof zur
rechten Kammer
• His-Bündel,im membranösen Abschnitt
des Kammerseptums
• Tawara-Schenkel, im muskulösen Abschnitt
des Kammerseptums als rechter und linker
Schenkel verlaufend
• Purkinje-Fasern,als Endaufzweigung der
Tawara-Schenkel in der Kammermuskulatur
Erregung und elektromechanischeKopplung
Lüdwitz
• Sinusknoten (Nodus sinuatrialis): Liegt subepikardial im Sulcus terminalis (im Bereich der
Einmündung der V. cava superior), Ca. 60–80/min
• AV-Knoten (Nodus atrioventricularis):Liegt im rechten Vorhof zwischen
subepikardialem Fettgewebe und dem Endokard im sog. Koch-Dreieck, Sekundäres
Schrittmacherzentrum des Herzens mit langsamsterErregungsüberleitung, Verzögert Erregung
um ca. 60–120 ms, Ca. 40–50/min
• His-Bündel (Fasciculus atrioventricularis):Fortsetzung des AV-Knotens, Durchstößt
das Herzskelett im Bereich des Trigonum fibrosum dextrum zwischen Aorten-, Mitral-
und Trikuspidalklappe, Verläuft in der Pars membranacea des Interventrikularseptums, Teilt sich
dort in zwei Tawara-Schenkel auf (Crus dextrum et sinistrum), Ca. 30–40/min
• Tawara-Schenkel (Crus dextrum et sinistrum): Crus sinistrum teilt sich in der Pars membranacea
des Interventrikularseptums in drei Faszikel auf, Crus dextrum verläuft weiter im
Interventrikularseptum → Zieht im Moderatorband zum vorderen Papillarmuskel
der Trikuspidalklappe, Äste beider Schenkel verzweigen sich zu vielen Fasern zur Erregung
des Arbeitsmyokards (Purkinje-Fasern)
• Purkinje-Fasern (Rami subendocardiales): Kleine Endäste der Tawara-Schenkel, die die Erregung
der Schrittmacherzentren auf das Arbeitsmyokardübertragen
Erregung und elektromechanische Kopplung
Lüdwitz
Sympathikus
• Der Sympathikus ist zuständig für „fight or flight“ (Kampf oder Flucht)
• Der Blutdruck und Puls steigt gleichzeitig an
• Adrenalin und Noradrenalin wird ausgeschüttet
Lüdwitz
Parasympathikus
• Der Parasympathikus ist zuständig für „rest and digest“ (Ruhen und
Verdauen)
• Der Blutdruck und Puls sinkt
Lüdwitz
Regulation der Herzleistung
Regulationsmechanismen:
• Das vegetative Nervensystem passt die Pumpleistung des Herzens an die
körperliche Belastung an.
Sympathikuswirkung:
• gesteigerte Herzfrequenz (positiv chronotrop) • erhöhte Kontraktionskraft
(positiv inotrop)
• schnellere Überleitung im AV-Knoten(positiv dromotrop)
• schnellere Erschlaffung (positiv lusitrop); Botenstoff ist Noradrenalin
Parasympathikuswirkung:
• geringere Herzfrequenz (negativ chronotrop)
• langsamere Überleitung im AV-Knoten(negativ dromotrop); Botenstoff ist
Acetylcholin
Lüdwitz
Regulation der Herzleistung
Die normale Herzfrequenz:
• liegt beim Erwachsenen bei 60–80 Schlägen/min
• Bei Sportler kann ein Ruheschlag von 30-40 Schlägen/min entstehen
• bei Neugeborenen bei bis zu 140 Schlägen/min
• beim alten Menschen bei 70–90 Schlägen/min
• Das Schlagvolumen liegt in Ruhe bei 70 ml und das Herzzeitvolumen
(HZV) bei ca. 5 l/min
Lüdwitz
Blutdruck
Blutdruck, Normwerte Für Erwachsene
für Kinder
Regulation der Herzleistung
Regulationsmechanismen:
• Druckschwankungen im Kreislaufsystem werden durch den Frank-
StarlingMechanismus ausgeglichen
• Grundlage dieser Regulation ist das Prinzip, dass die
Herzmuskelzellen sich nach einer größeren diastolischen Dehnung in
der Systole stärker kontrahieren
Lüdwitz
Regulation der Herzleistung
Der Mechanismus greift hauptsächlich in 2 Situationen:
kurzfristig erhöhte Vorlast (preload): erhöhter venöser Rückfluss
(größere Volumenbelastung)
→ stärkere Füllung der rechten Herzkammer
→ enddiastolische Wandspannung steigt
→ stärkere Kontraktion der Herzmuskelzellen in der Systole
→ erhöhtes Schlagvolumen und Herzzeitvolumen steigt
Lüdwitz
Frank-Starling-Mechanismus bei erhöhter
Vorlast
• Die enddiastolische Dehnung in der
rechten Kammerwand steigt (lila
Pfeile), weil der Ventrikel wegen des
erhöhten venösen Rückflusses (blauer
Pfeil) mehr Blut enthält
• Das Myokard des rechten Herzens
kann sich daher bei der nächsten
Kontraktion stärker zusammenziehen,
es kommtzu einem Anstieg des
Schlagvolumens
Lüdwitz
Regulation der Herzleistung
Der Mechanismus greift hauptsächlich in 2 Situationen: kurzfristig
erhöhte Nachlast (afterload): erhöhter Druck in der Aorta
→ erhöhter Auswurfwiderstand
→ ausgeworfenes Blutvolumen ist verringert
→ systolisches Restvolumen in der Herzkammer steigt
→ erhöhtes enddiastolisches Volumen
→ enddiastolische Wandspannung steigt
→ stärkere Kontraktion der Herzmuskelzellen in der Systole
→ größerer Auswurfdruck bei gleich bleibendem Schlagvolumen
Lüdwitz
Frank-Starling-Mechanismus bei erhöhter
Nachlast
• Da der Druck in der Aorta erhöht ist (graue
Pfeile), muss der Ventrikel mehr Kraft
aufwenden, um das Blut auszuwerfen
(roter Pfeil)
• Esbleibt enddiastolisch mehr Blut in der
Kammer zurück, und das enddiastolische
Volumen steigt an
• Dadurch wird die Wand der linken
Herzkammer stärker gedehnt (lila Pfeile). Bei
der nächsten Systole entwickelt sie deshalb
mehr Kraft und kann dasselbe
Schlagvolumen gegen den erhöhten Druck
auswerfen
Lüdwitz
Danke für Ihre Aufmerksamkeit
Lüdwitz
Quellen
• Bildquellen: Thieme
• Herz-Erregungsleitungsbild mit den Ziffern 1 – 5, flexikon.doccheck
• Pixabay: Herzbild in Folie zwei

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  • 2. Lernziel Lage und Funktion des Herzen und Kreislaufs beschreiben können Lüdwitz
  • 3. Was ist das Herz? • Ein starker Muskel • Arbeitet als Pumpe • rechte Herzhälfte pumpt sauerstoffarmes Blut zur Lunge • linke Herzhälfte pumpt sauerstoffreiches Blut in den Körper Lüdwitz
  • 4. Lage des Herzens • Lage: Das Herz liegt im Mediastinum • wird vom Herzbeutel umgeben • grenzt an die Lungenflügel • Vorderwand grenzt an das Brustbein (Sternum) • Hinterwand Grenzt hinten an die Speiseröhre (Ösophagus) und die Luftröhre (Trachea) • Oben Hauptschlagader (Aorta) und der Truncus pulmonalis („Lungenstamm“) • Herzspitze zeigt schräg nach links-unten • Größe: wiegt ca. 300 g und ist etwas größer als die Faust Lüdwitz
  • 5. Lage des Herzen • Das Herzliegtzuetwa⅔ links der Mittellinie • die Herzachse verläuft schräg nach unten- links • Gefäße, die sauerstoffreiches Blut führen sind rot dargestellt • Gefäße die sauerstoffarmes Blut führen sind blaudargestellt Lüdwitz
  • 6. Form und Aufbau des Herzens • Gefäße, die sauerstoffreiches Blut führen sind rot dargestellt • Gefäße, die sauerstoffarmes Blut führen blau • Ansicht von hinten-unten Lüdwitz
  • 7. Aufbau des Herzens • Die Herzscheidewand (Septum) trennt das Herz in eine rechte und eine linke Hälfte • Jede Herzhälfte besitzt einen Vorhof (Atrium) und eine Kammer (Ventrikel) • Zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer liegt die Trikuspidalklappe • zwischen rechter Kammer und dem Truncus pulmonalis die Pulmonalklappe • Zwischen linkem Vorhof und linker Kammer liegt die Bikuspidalklappe (Mitralklappe) • zwischen linker Kammer und Aorta liegt die Aortenklappe • Bi-und Trikuspidalklappe sind Segelklappen • die Pulmonal- und die Aortenklappe sind Taschenklappen Lüdwitz
  • 8. Herzkammern • die rechte Herzkammer pumpt das Blut in den Lungenkreislauf • die linke Herzkammer pumpt das Blut in den Körperkreislauf Lüdwitz
  • 9. Vierkammerschnitt durch das Herz In dieser Schnittebene ist die Pulmonalklappe nicht sichtbar Lüdwitz
  • 10. Ventilebenemit den vier Herzklappen • Mit Blick von oben • Im Bild sind die beiden Taschenklappen(Aorten- und Pulmonalklappe)geschlossen • jeweils3 Taschen erkennbar • Die beiden Segelklappensind geöffnet • Die Trikuspidalklappebesitzt 3 Segel • Die Bikuspidalklappebesitzt 2 Segel • Die Bikuspidalklappewird auch Mitralklappegenannt,weil ihre Form an eine Bischofsmütze erinnert (lateinisch: mitra) Lüdwitz
  • 11. Blutfluss Die Hauptaufgabe der Klappen besteht darin, dafür zu sorgen, dass das Blut nur in eine Richtung fließt. Das Blut durchfließt das Herz in folgender Reihenfolge: • rechtes Herz: obere/untere Hohlvene → rechter Vorhof → Trikuspidalklappe → rechte Herzkammer → Pulmonalklappe → Truncus pulmonalis (Lungenstamm) • linkes Herz: Lungenvenen → linker Vorhof → Bikuspidalklappe → linke Herzkammer → Aortenklappe → Hauptschlagader Lüdwitz
  • 12. Blutfluss Das Blut nimmt im Körperkreislauf folgenden Weg: • linker Ventrikel → Aortenklappe → Aorta → Arterien → Arteriolen → Kapillarbett → Venolen → Venen → obere/untere Hohlvene → rechter Vorhof → Trikuspidalklappe → rechter Ventrikel Im Lungenkreislauf ist der Weg des Blutes: • rechter Ventrikel → Pulmonalklappe → Truncus pulmonalis („Lungenstamm“) → Lungenarterien → Arteriolen → Lungenkapillaren → Venolen → Lungenvenen → linker Vorhof → Bikuspidalklappe → linker Ventrikel Lüdwitz
  • 13. Herzwand Die Wand des Herzens besteht von innen nach außen: • aus Endokard (Herzinnenhaut) • Myokard (Herzmuskel) • Epikard (Herzaußenhaut) • Herzbeutel (Perikard) umgibt das Herz und sorgt dafür, dass es sich im Brustkorb ungehindert zusammenziehen und ausdehnen kann Herzbeutel: besteht aus der Lamina parietalis des inneren Blattes und dem äußeren Blatt die Lamina visceralis des inneren Blattes entspricht dem Epikard Lüdwitz
  • 14. Feinbau der Herzwand und des Herzbeutels • Die Herzwand besteht aus der dünnenHerzinnenhaut (Endokard),einer mächtigen Muskelschicht (Myokard)und der elastischen Herzaußenhaut(Epikard) • Das Epikardbildet zugleich die innere Schicht des inneren Blatts des Herzbeutels (Perikard) und ist von dessen äußerer Schicht durch die Perikardhöhlegetrennt
  • 15. Gefäßversorgung des Herzens Das Herz wird durch Herzkranzarterien mit Sauerstoff versorgt: • rechte Herzkranzarterie (A. coronaria dextra) • linke Herzkranzarterie (A. coronaria sinistra) Die rechte Herzkranzarterie zieht vom Aortensinus zur Rückseite des Herzens • versorgt die Wand des rechten Vorhofs • versorgt die Wand der rechten Herzkammer • versorgt die meisten Strukturen des Reizleitungssystems Die linke Herzkranzarterie teilt sich in 2 Hauptäste: • Der Ramusinterventricularisanterior (RIVA oder LAD) verläuft zwischen der rechten und linken Herzkammer nach unten bis zur Herzspitze • Der Ramuscircumflexus(RCX) zieht zum linken Herzrand Der Abschnitt zwischen Aorta und Aufteilung in die beiden Hauptästewird als Hauptstamm bezeichnet Die Äste der linken Herzkranzarterie versorgen bei den meisten Menschen • den linken Vorhof • die linke Herzkammer • die Herzscheidewand Lüdwitz
  • 16. Herzkranzgefäße • RCA (right coronary artery) für die rechte Herzkranzarterie • LCA (left coronary artery) für die linke Herzkranzarterie • LAD (left anterior descending) für den Ramus interventricularis anterior • RCX für den Ramus circumflexus ➔Aufgabe (14-17): jeder selber zuordnen und den Verlauf genau ansehen ➔Danach in Kleingruppen gegenseitig vorstellen Lüdwitz
  • 17. Herzkranzgefäße • Ansicht von hinten-unten • Alle 3 Herzvenen sammeln sich im Sinus coronarius, der in den rechten Vorhof mündet Lüdwitz
  • 18. Herzkranzgefäße • Ansicht von vorn • Die beiden Herzkranzarterien entspringen dem Aortensinus • Ihr Verlauf und der ihrer Abgänge können variieren Hier ist der am häufigsten vorkommende Typ dargestellt Lüdwitz
  • 19. Innervation des Herzens • Ohne Beeinflussung durch das Nervensystem schlägt das Herz in einem Grundrhythmus • Dieser Grundrhythmus wird nach Bedarf vom vegetativen Nervensystem beeinflusst Lüdwitz
  • 20. Wegdes Blutes durch das Herz Die Pfeile stellen die Fließrichtung dar: • blaue Pfeile = sauerstoffarmes Blut • rote Pfeile = sauerstoffreiches Blut Lüdwitz
  • 21. Herzzyklus Ein Herzzyklus besteht aus einer Kontraktionsphase(Systole) und einer Erschlaffungsphase(Diastole) • Während der Systolewird Blut aus den Kammern in die Aorta bzw. den Truncus pulmonalisgepumpt • Während der Diastolewerden die Herzkammern wieder mit Blut gefüllt. Die Systole besteht aus Anspannungs- und Austreibungsphase: • Anspannungsphase:Der Druck in den Herzkammern baut sich auf, alle Klappen sind geschlossen. • Austreibungsphase:Der Druck in den Kammern übersteigt den Druck in der Aorta bzw. dem Truncus pulmonalis.Die Aorten- und die Pulmonalklappeöffnen sich und das Blut wird in die abführendenGefäße ausgeworfen. Die Diastolebesteht aus Entspannungs-und Füllungsphase: • Entspannungsphase:Der Druck in den Herzkammern sinkt, die Aorten- und die Pulmonalklappeschließen, alle Klappen sind geschlossen. • Füllungsphase:Der Druck in den Vorhöfen übersteigt den Druck in den Kammern, die AV-Klappenöffnen und über den Ventilebenenmechanismusfüllen sich die Kammern mit dem Blut aus den Vorhöfen. Lüdwitz
  • 22. Phasen der Herztätigkeit • Anspannungs- und Austreibungsphase gehören zur Systole, Entspannungs- und Füllungsphase zur Diastole • Die untere Hälfte der Abbildung zeigt die Druckverhältnisse in der linken Herzkammer (rot) und in der Aorta (grün) während der Herzaktion • Überschreitet in der Anspannungsphase der Druck in der Herzkammer denjenigen in der Aorta (Öffnungsdruck), geht die Aortenklappe auf und die Austreibungsphase beginnt • Dieser Zeitpunkt fällt mit dem 1. Herzton zusammen (untere Linie, blau) • Der 2. Herzton entsteht beim Schließen der Aortenklappe am Ende der Austreibungsphase • Am rechten Herzen laufen die Phasen analog und fast zeitgleich ab, die Pulmonalklappe ist auf der Abbildung nicht dargestellt Lüdwitz
  • 23. Herztöneund Herzgeräusche Beim Gesunden sind i.d.R. 2 Herztöne zu hören: • 1. Herzton: Beginn der Anspannungsphase, Schluss der AV-Klappen • 2. Herzton: Beginn der Entspannungsphase, Schluss der Taschenklappen • Herzgeräusche entstehen bei krankhaften Veränderungen, meist an den Herzklappen Lüdwitz
  • 24. Erregungsbildung und Erregungsleitungssystem • Der im Sinusknoten gebildete Reiz wird über die Muskulatur der Vorhöfe zum AV-Knoten geleitet • Von dort erreicht er über das His-Bündel und die TawaraSchenkel die Purkinje- Fasern und schließlich das Kammermyokard Lüdwitz
  • 26. Erregung und elektromechanische Kopplung • Die Erregungsbildung am Herzen erfolgt in den Schrittmacherzellen des Sinusknotens • Die Erregung breitet sich über die Zellen des Vorhofmyokards aus, das eine funktionelle Einheit bildet • Sie erreicht den AV-Knoten, der sie nur verzögert weiterleitet, damit die Vorhofkontraktion vor der Kammerkontraktion beendet ist • Das His-Bündel und die Tawara-Schenkel leiten dagegen den Impuls mit hoher Geschwindigkeit weiter an die Purkinje-Fasern, die für die Erregung der Muskelzellen der Herzkammern verantwortlich sind • Diese geordnete Erregungsleitung sorgt dafür, dass jeder Bereich des Herzens zu passender Zeit kontrahiert • Mitverantwortlich dafür ist die für die Herzmuskelzellen typische Refraktärzeit, während deren die Zelle nicht wieder erregt werden kann • Die elektromechanische Kopplung am Herzen entspricht weitestgehend der am Skelettmuskel Lüdwitz
  • 27. • Sinusknoten, nahe der Mündung der Vena cava superior am rechtem Vorhof gelegen • Atrioventrikularknoten (AV-Knoten), am Übergang von rechtem Vorhof zur rechten Kammer • His-Bündel,im membranösen Abschnitt des Kammerseptums • Tawara-Schenkel, im muskulösen Abschnitt des Kammerseptums als rechter und linker Schenkel verlaufend • Purkinje-Fasern,als Endaufzweigung der Tawara-Schenkel in der Kammermuskulatur Erregung und elektromechanischeKopplung Lüdwitz
  • 28. • Sinusknoten (Nodus sinuatrialis): Liegt subepikardial im Sulcus terminalis (im Bereich der Einmündung der V. cava superior), Ca. 60–80/min • AV-Knoten (Nodus atrioventricularis):Liegt im rechten Vorhof zwischen subepikardialem Fettgewebe und dem Endokard im sog. Koch-Dreieck, Sekundäres Schrittmacherzentrum des Herzens mit langsamsterErregungsüberleitung, Verzögert Erregung um ca. 60–120 ms, Ca. 40–50/min • His-Bündel (Fasciculus atrioventricularis):Fortsetzung des AV-Knotens, Durchstößt das Herzskelett im Bereich des Trigonum fibrosum dextrum zwischen Aorten-, Mitral- und Trikuspidalklappe, Verläuft in der Pars membranacea des Interventrikularseptums, Teilt sich dort in zwei Tawara-Schenkel auf (Crus dextrum et sinistrum), Ca. 30–40/min • Tawara-Schenkel (Crus dextrum et sinistrum): Crus sinistrum teilt sich in der Pars membranacea des Interventrikularseptums in drei Faszikel auf, Crus dextrum verläuft weiter im Interventrikularseptum → Zieht im Moderatorband zum vorderen Papillarmuskel der Trikuspidalklappe, Äste beider Schenkel verzweigen sich zu vielen Fasern zur Erregung des Arbeitsmyokards (Purkinje-Fasern) • Purkinje-Fasern (Rami subendocardiales): Kleine Endäste der Tawara-Schenkel, die die Erregung der Schrittmacherzentren auf das Arbeitsmyokardübertragen Erregung und elektromechanische Kopplung Lüdwitz
  • 29. Sympathikus • Der Sympathikus ist zuständig für „fight or flight“ (Kampf oder Flucht) • Der Blutdruck und Puls steigt gleichzeitig an • Adrenalin und Noradrenalin wird ausgeschüttet Lüdwitz
  • 30. Parasympathikus • Der Parasympathikus ist zuständig für „rest and digest“ (Ruhen und Verdauen) • Der Blutdruck und Puls sinkt Lüdwitz
  • 31. Regulation der Herzleistung Regulationsmechanismen: • Das vegetative Nervensystem passt die Pumpleistung des Herzens an die körperliche Belastung an. Sympathikuswirkung: • gesteigerte Herzfrequenz (positiv chronotrop) • erhöhte Kontraktionskraft (positiv inotrop) • schnellere Überleitung im AV-Knoten(positiv dromotrop) • schnellere Erschlaffung (positiv lusitrop); Botenstoff ist Noradrenalin Parasympathikuswirkung: • geringere Herzfrequenz (negativ chronotrop) • langsamere Überleitung im AV-Knoten(negativ dromotrop); Botenstoff ist Acetylcholin Lüdwitz
  • 32. Regulation der Herzleistung Die normale Herzfrequenz: • liegt beim Erwachsenen bei 60–80 Schlägen/min • Bei Sportler kann ein Ruheschlag von 30-40 Schlägen/min entstehen • bei Neugeborenen bei bis zu 140 Schlägen/min • beim alten Menschen bei 70–90 Schlägen/min • Das Schlagvolumen liegt in Ruhe bei 70 ml und das Herzzeitvolumen (HZV) bei ca. 5 l/min Lüdwitz
  • 33. Blutdruck Blutdruck, Normwerte Für Erwachsene für Kinder
  • 34. Regulation der Herzleistung Regulationsmechanismen: • Druckschwankungen im Kreislaufsystem werden durch den Frank- StarlingMechanismus ausgeglichen • Grundlage dieser Regulation ist das Prinzip, dass die Herzmuskelzellen sich nach einer größeren diastolischen Dehnung in der Systole stärker kontrahieren Lüdwitz
  • 35. Regulation der Herzleistung Der Mechanismus greift hauptsächlich in 2 Situationen: kurzfristig erhöhte Vorlast (preload): erhöhter venöser Rückfluss (größere Volumenbelastung) → stärkere Füllung der rechten Herzkammer → enddiastolische Wandspannung steigt → stärkere Kontraktion der Herzmuskelzellen in der Systole → erhöhtes Schlagvolumen und Herzzeitvolumen steigt Lüdwitz
  • 36. Frank-Starling-Mechanismus bei erhöhter Vorlast • Die enddiastolische Dehnung in der rechten Kammerwand steigt (lila Pfeile), weil der Ventrikel wegen des erhöhten venösen Rückflusses (blauer Pfeil) mehr Blut enthält • Das Myokard des rechten Herzens kann sich daher bei der nächsten Kontraktion stärker zusammenziehen, es kommtzu einem Anstieg des Schlagvolumens Lüdwitz
  • 37. Regulation der Herzleistung Der Mechanismus greift hauptsächlich in 2 Situationen: kurzfristig erhöhte Nachlast (afterload): erhöhter Druck in der Aorta → erhöhter Auswurfwiderstand → ausgeworfenes Blutvolumen ist verringert → systolisches Restvolumen in der Herzkammer steigt → erhöhtes enddiastolisches Volumen → enddiastolische Wandspannung steigt → stärkere Kontraktion der Herzmuskelzellen in der Systole → größerer Auswurfdruck bei gleich bleibendem Schlagvolumen Lüdwitz
  • 38. Frank-Starling-Mechanismus bei erhöhter Nachlast • Da der Druck in der Aorta erhöht ist (graue Pfeile), muss der Ventrikel mehr Kraft aufwenden, um das Blut auszuwerfen (roter Pfeil) • Esbleibt enddiastolisch mehr Blut in der Kammer zurück, und das enddiastolische Volumen steigt an • Dadurch wird die Wand der linken Herzkammer stärker gedehnt (lila Pfeile). Bei der nächsten Systole entwickelt sie deshalb mehr Kraft und kann dasselbe Schlagvolumen gegen den erhöhten Druck auswerfen Lüdwitz
  • 39. Danke für Ihre Aufmerksamkeit Lüdwitz
  • 40. Quellen • Bildquellen: Thieme • Herz-Erregungsleitungsbild mit den Ziffern 1 – 5, flexikon.doccheck • Pixabay: Herzbild in Folie zwei