1. Damals Landungsstrände –
Heute Badestrände
Europäischer Wettbewerb 2018
MICHELLE CHROSTEK
Bei Herrn Berbée
Marienschule Fulda
Klasse 9a
DAMALS LANDUNGSSTRÄNDE -
HEUTE BADESTRÄNDE
AUF DEN SPUREN DER EUROPÄISCHEN KRIEGSGESCHICHTE IN DER
NORMANDIE
2. 1
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände
AUF DEN SPUREN DER EUROPÄISCHEN KRIEGSGESCHICHTE IN DER NORMANDIE
DAMALS LANDUNGSSTRÄNDE – HEUTE BADESTRÄNDE
Michelle Chrostek
Vorwort
Ich habemich dazu entschieden, einen Blogeintrag einer fiktiven
Persönlichkeit über ihrenUrlaub in der Normandieund Bretagnezu
schreiben. Da ich selbst vor kurzer Zeit dort Urlaub gemacht habe, konnte
ich viele Erfahrungen, Eindrücke, Erlebnisseund natürlich auch eigene
Bilder in den Text mit einbringen. Ich kam auf dieIdee, einen Blogeintrag
über die Denkmäler des ZweitenWeltkrieges zu schreiben, da ich auf
meiner Reise selbst viele von ihnen gesehen habeund sie mich stark
inspiriert und fasziniert haben. Außerdem binich der Meinung, dassdiese
einen starken europäischenBezug haben, denn ohne dieLandung der
Alliiertenin Frankreich und die Befreiung von Hitlers Herrschaft hättesich
nie so ein demokratischesEuropa, wiewir es heute kennen, entwickeln
können. Bei dieser Befreiung Europas vom Nationalsozialismus spieltevor
allem die USA eine entscheidendeRolle. An diesem Krieg warenallerdings
auch viele Länder Europas beteiligt, diespäter durch den
Zusammenschlusszu einer EuropäischenUnionFrieden geschlossen
haben, um die Kriegezwischenden Ländernzu beenden. Meiner Meinung
nach war der ZweiteWeltkrieg sogar einer der Hauptauslöser dafür, dass
viele Europäer beschlossen habeneinen weiterenKrieg dieser Art durch die
EuropäischeUnionzu verhindern.
3. 2D a m a l s
L a n d u n g s s t r ä n d e –
H e u t e B a d e s t r ä n d e
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände|BeiHerrnBerbée
Woche 1 05.- 08.07.2017
Hey, ich bin Katharina, 13 Jahrealt, und ich möchteeuch heute von meinen
aufregendstenFerienin der Bretagneund der Normandie, alsoin
Frankreich, erzählen. Ich war mit meiner Familieim Wohnmobil
unterwegs, für mich eine komplett neue Erfahrung. Es war nicht immer
ganz einfach zu dritt auf so kleinem Raum zu wohnen, andererseits
verbrachtenwir viel Zeit zusammen, waswiederum sehr schön war. An den
ersten Tagenunserer Tour habenwir ein paar schöneSchlösser an der
Loire besichtigt.
Unter anderem
SchlossChambord, Schloss Chenonceau und Schloss
Villandry.
Wusstet ihr, dass es mehr als 400 Schlossanlagenan der Loire und ihren
Nebenflüssen gibt? Ich zumindest nicht. Da dieLoire im Zuge des
hundertjährigenKriegesdieGrenzezwischen dem französich kontrollierten
Teil und dem englisch kontrolliertenTeil Frankreichsbildete, entstanden
dort zu dieser Zeit viele Festungsanlagenund Burgen, die später zum Teil
das Fundament für die prunkvollen Renaissanceschlösser bildeten.
NirgendwoinEuropa sind auf so engem Raum so viele Schlösser zu finden
wie im Loiretal. Dort kann manalle europäischen Architekturstile
bewundern, angefangen bei der mittelalterlichenWehrburg biszum
prunkvollen Renaissanceschloss. Wir habenallerdingsnicht nur Schlösser
besichtigt, obwohldie alleine schon eine Reise wert gewesen wären,
sondern auch einigeOrte, diealle auf ihreeigene Art und Weiseeinzigartig
sind.
4. 3
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände
Eine weitereZwischenstationauf
unserer Reise war die Rosa
Granitküsteoder auf französisch
„Côte de Granit Rose“. Das ist ein
Küstenabschnittder nördlichen
Bretagne, mit riesigenrosa
Granitsteinen, denendieKüste
ihren Namenzu verdanken hat und
auf denen mansogar klettern
konnte. Von dort oben hatteman
eine tolle Sicht über den
Ärmelkanal. Ich hielt sogar am
Horizont Ausschau nach der
englischenKüste, doch dafür war es
zu diesig. Für einen kurzen
Augenblickstellteich mir die
unzähligenBoote der Alliierten vor,
die damals im Zweiten Weltkrieg
über den Ärmelkanalkamen.
Jedoch nicht an die Rosa Granitküste, wieich später erfuhr. Diese war
durch ihrevielen Felsen für einen Angriffeher ungeeignet.
5. 4D a m a l s
L a n d u n g s s t r ä n d e –
H e u t e B a d e s t r ä n d e
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände|BeiHerrnBerbée
Wir machtennoch einen kurzen
Abstecher zum Mont-Saint Michel,
der übrigensoffiziell zur Normandie
gehört. Ursprünglich gehörteer
zwar zur Bretagne, da aber der Fluss
Couesnon, der die natürlicheGrenze
zwischen der Bretagneund
Normandiebildet,mehrfach seinen
Lauf geändert hat, gehört er heute
zur Normandie. Wir machtensogar
eine Wattwanderung, diemanallerdingsnur in der Begleitung eines
Wattführersmachensollte, denn in der Bucht vom Mont-SaintMichelgibt
es diegrößten GezeitenEuropas, diesehr tückisch und gefährlich sein
können. Schonim Mittelalter habensich
hier dieWallfahrer ausganz Europa, Irland und England nasse Füße
geholt. Denn schon damals war der Mont-SaintMichelmit Rom und
SantiagodeCompostela eines der meist besuchtestenPilgerzieleinEuropa.
Tag 8 09.07.2017
6. 5
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände
Danach kamenwir endlich dem Hauptzielunserer Reise näher, Omaha
Beach!
Omaha Beach ist ein Küstenabschnitt inder Normandie, der dafür bekannt
ist, dassdort im Zweiten Weltkrieg dieLandung der Alliiertenstattfand, die
dazu beigetragenhat, dasssich ein demokratischesWesteuropa entwickeln
konnte.
7. 6D a m a l s
L a n d u n g s s t r ä n d e –
H e u t e B a d e s t r ä n d e
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände|BeiHerrnBerbée
Wir machtenjedoch vorerst Rast in
Port-en-Bessin-Huppain, einem
kleinen Küstenabschnittzwischen
Omaha Beach und Gold Beach. Dort
trafen wir schon nach kurzer Zeit
auf daserste Denkmal, welches an
die Befreier im ZweitenWeltkrieg
erinnert. Zu diesen so genannten
Alliiertenzählen, wie mir mein
Vater erklärte, dieSoldatender
Sowjetunionim Osten und dieder USA, Kanadasund Großbritanniensim
Westen, die alle zusammengegenDeutschland, Italien und Japan
kämpften. Bei diesem Denkmal warenjedoch nur die Flaggen der Länder
zu sehen, die zu der Westfront der Anti-Hitler-Koalitiongehörten, wie
England, Belgien, Kanada, Dänemark, Amerika, Norwegen, Luxemburg,
Polen und Frankreich. Es kam dann auch noch dieEuropaflaggehinzu, die
für die Versöhnung der kriegführendenLänder stehen könnte.
Auf unserem weiterenSpaziergang
durch den Ort sind uns noch einige
Denkmäler aufgefallen, die ebenfalls
an die vielen Gefallenen am 6. Juni
1944 erinnern. Das ist der so
genannteD-Day oder auf Deutsch
„Tag X“, an dem dieAlliiertenan der
Küste der Normandielandeten.
Dabei sind das„D“ beziehungsweise
„X“ nur Platzhalter für einen
bestimmtenTag und einebestimmte
Uhrzeit, die entweder noch nicht feststanden oder geheim
zu haltenwaren.
8. 7
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände
Wir kamenauch an einem Bunker
vorbei und ließen uns natürlich
nicht entgehenhineinzusteigen. Es
ging eine schmaleTreppehinunter,
bis manin den Bunker gelangte.
Unten war mehr Platz, als wir zuerst
vermutet hatten. Es war dunkel und
es gab nur einen kleinen Schlitz,
durch den die deutschen
Wachpostendie alliiertenTruppen
am Horizont näher rückensahen und die Küstegut überblickenkonnten.
Ich blicktehinausauf dasMeer und beobachtetedieMöwen, wiesie über
dem Hafen kreisten… doch plötzlich wurdemir schwarzvor Augen. Als ich
mich langsam wieder aufrappelte, warenmeineEltern verschwundenund
dazu kam, dass ich alles nur noch in schwarz-weißsah. Ich weiß, das klingt
wahrscheinlich komisch, aber indem Moment verwundertemich mehr das
Geschehenum mich herum. Hinter mir war nicht mehr, wie zuvor, ein
leerer Raum! Nein, jetzt füllte eine Art Kanone fast den gesamtenBunker
aus. Nebenmir, auf der anderenSeiteder Kanone, saß ein älterer Mann,
der seinen Blick auf die Küstegerichtet hatte, einweiterer Mannstand
hinter der Kanone. Jetzt erst bemerkteich das Geschehenaußerhalb des
Bunkers. Der ganze Ärmelkanalwar übersät mit Schiffenund auch über die
Luft kamendie Alliiertenin Flugzeugen in Richtung Frankreich. Plötzlich
riefen sich die beidenMänner aufgeregt und völlig in Panik etwaszu, was
ich durch ihre undeutlicheAussprachenicht ganzversehenkonnte, aber in
einem war ich mir sicher, es war auf Deutsch. Kurz darauf gab es einen
lauten Knall. Als ich wieder zu mir kam, war alles wieder normal, meine
Eltern standenneben mir und unterhieltensich über den D-Day.
Anscheinend hattensie meinekleine Gedankenreiseindie Vergangenheit
noch nicht einmalmitbekommen.
Tag 9 10.07.2017
9. 8D a m a l s
L a n d u n g s s t r ä n d e –
H e u t e B a d e s t r ä n d e
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände|BeiHerrnBerbée
Am nächstenMorgenmachtenwir
uns gleich nach dem Frühstückauf
den Weg zum nahegelegenen
Omaha Beach. Dort angekommen,
besuchtenwir zuerst das Overlord
Museum. Den Namendes Museums
hatteich irgendwienicht
verstanden, denn „Overlord“ ist ja,
soweit ich weiß, Englisch und heißt
so viel wie „Oberherr“. Wasdas
allerdingsmit dem D-Dayzu tun
habensoll, verstand ich nicht. Also
fragteich einen Mitarbeiterdes
Museums, der mir dann erklärte,
dass „Overlord“ von der „Operation
Overlord“ kommt, was der
Decknamefür die Landung der
Westalliiertenin Nordfrankreich
war.
Nach dem Museumsbesuch, bei dem wir unter anderem viele alte Panzer
gesehen haben, die alle eine wichtigeAufgabehatten, wiezum Beispiel
Flüsse zu überquerenoder Mauerneinzureißen…, sind wir zu dem
amerikanischenSoldatenfriedhofgegangen.
Dort sind ca. 10.000 weißeKreuze
aufgereiht, siezeigen alle Richtung
Amerika und stehen für die
zahlreichenamerikanischen
Soldaten, die bei den Kämpfen in
der Normandie während des
Zweiten Weltkriegesihr Leben
gaben. Diese 70 Hektar Land sind
ein kleiner Flecken Amerika in
10. 9
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände
Frankreich, und auch heute noch kann mandort viele trauerndeVerwandte
antreffen. Mit einem von ihnen hattenwir uns sogar kurz unterhalten.
Er erzählte uns von seinem Vater, einem Amerikaner, und davon, wieer
damalsgeweint hat, als dieser in den Krieg zog, um für den Friedenzu
kämpfen. Das letzte, dass sein Vater zu ihm sagte, war:„After saving the
world I`ll comebackto you“. Doch er kam nie zurück…Bis dieFamilie die
Nachrichterhielt, hatteer immer ganzfest darangeglaubt, dasssein Vater
die Welt rettenund zu ihm zurückkehrenwürde. Danach ist seine Welt
zusammengebrochen. Er war damals11 Jahrealt, als die Todesnachricht
ihn erreichte, erzählteer uns. Seit einiger Zeit reist er nun jedes Jahr
dorthin, um seinen Vater zu betrauern. Er hattebeim Erzählen Tränenin
den Augen, und auch ich war den Tränennahe.
Es gibt dort auch noch andere
Denkmäler, unter anderem eine
Kapelle und ein halbkreisförmiges
Denkmal, mit einer Bronzestatue in
dessen Mitte, welches wir als
nächstesaufsuchten.
11. 10D a m a l s
L a n d u n g s s t r ä n d e –
H e u t e B a d e s t r ä n d e
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände|BeiHerrnBerbée
Dort wird an einer riesengroßen Kartegezeigt, wiedie Alliiertenin der
Normandiegelandet sind. Allerdingsmuss ich ehrlich sagen, dass ich bei
den vielen Pfeilen vollkommen den Überblickverloren habe.
Tag 10 11.07.2017
Viel mehr gab es dannaber auch nicht zu sehen und so ging unsere Reise
weiter zu unserer nächstenStation: Longues-sur-Mer. Da es schon später
Abend war, beschlossen wir, auf einem Campingplatzganzinder Nähe,
Rast zu machenund die Geschütze, dieauch Batteriengenannt werden,
erst am nächstenTag zu besichtigen. Es war eine stürmischeNachtund
keiner von uns konnte richtig schlafen, denn in dem Wohnmobilspürte
manjede Bewegung und jedes Rütteln des Windes. Dementsprechend
müdemachtenwir uns am nächstenMorgenschon recht früh auf den Weg
zu den Batterien. Es war noch nicht viel los, als wir sie endlich erreichten.
12. 11
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände
MeineEltern beschlossen zuerst in das kleine Info Häuschen zu gehen, aber
darauf hatteich keine Lust. Ich wollte unbedingt sofort zu den Batterien.
Die dickenMauern, die die
Geschützeumgaben, wirkten
beeindruckend, aber auch
einschüchternd und beängstigend
zugleich. Es war noch etwas
dämmrig und ich war Tod müde.
Deshalb beschloss ich, mich auf eine
der Treppenvor den Geschützenzu
setzen und dort auf meineEltern zu
warten. Doch wie ich mir eigentlich
schon hättedenken können, nickte
ich schon nach kurzer Zeit weg.
Stimmenrissenmich ausmeinem
Traum. Oder träumteich immer
noch? Plötzlich war alles wieder nur
schwarz-weiß, ich sah über mir
erneut diese Flugzeuge und in der
Ferne erkannte ich schemenhaft
etwas, das den Panzern diewir im
Museum gesehen hatten, sehr
ähnelte. Es musste einer von diesen Panzern sein, diedie Mienen auf den
Mienenfeldernunschädlich machensollten, bevor die restlichenPanzer
nachrückenkonnten. Und tatsächlich war dieweiteEbene vor mir ein
Mienenfeld, denn plötzlich ging eine von ihnen direkt vor dem Panzer in
die Luft. Ich flüchtetein den Bunker, in dem sich eine Kanone und drei
weiterePersonen befanden, allerdingsschienen diese mich nicht zu
bemerken. Ich sacktevor Erschöpfung zu Boden, das war alles zu viel für
meine Nerven. Langsam kam ich dannauch wieder in dieRealität zurück.
Doch auf einmalsaß ein Mädchenneben mir im Bunker. Mit meinem
wenigenSchulfranzösisch verstand ich, wie sie mich fragte, ob denn alles ok
mit mir sei. Ich musste wohl fix und fertig und verwirrt ausgesehenhaben
und so fühlte ich mich auch. Allerdingswechselte unser Gespräch relativ
13. 12D a m a l s
L a n d u n g s s t r ä n d e –
H e u t e B a d e s t r ä n d e
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände|BeiHerrnBerbée
schnell ins Englische, da meinFranzösisch nicht besondersgut ist. Zum
Glück kommt mandamit inden meistenLändern Europasweiter... Wir
unterhieltenuns über meine bisherigeReisemit meinen Eltern, und sie
erzählte mir, dasssie ganzin der Nähewohnt und oft zu den Batteriengeht,
wenn noch nicht so viele Touristenda sind, um die Ruhe zu genießen und
mehr über die Geschichtezu erfahren. Sieerzählte mir, dass Touristen
aus ganzEuropa und teilweiseauch aus den anderenKontinentender Welt
dorthinkommenwürden. Siewusste wirklich viel über die Geschichteder
Landung der Alliiertenund über die „OperationOverlord“ und konnte mir
viele interessanteGeschichtendarübererzählen. Bald kamen dannaber
auch meine Eltern nach und so verabschiedeten wir uns, nachdem wir noch
schnell Handynummernausgetauschthatten, um inKontakt zu bleiben. Sie
meintesogar, dass sie mich vielleicht mal in Deutschland besuchenwürde.
Mit meinenEltern besichtigteich dannauch noch die anderenBatterien,
die durch dielebhaft erzähltenGeschichtendesMädchens, das übrigens
Apollin heißt, richtiglebendig wirktenund auf eine seltsameArt und Weise
nun auch mir ihre Geschichteerzählen wollten.
Da wir alle sehr erschöpft waren, beschlossen wir den restlichenTag im
Wohnmobilzu verbringenund zu Abendessen zu grillen.
Tag 11 12.07.2017
Da wir heute einigesvor hatten,
machtenwir uns auch an diesem
Tag wieder einmalfrüh auf den
Weg, diesmalnach Arromanches-
les-Bains, dort gibt es auch ein
Museum. Dieses beschlossen wir
allerdingsaus Zeitmangelnicht zu
besichtigen.
14. 13
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände
Viel interessanter war andiesem Ort
der Sandstrand mit vielen, noch
recht gut erhaltenen Hafenstücken,
die damalsals Landungsbrückender
Boote der Alliiertendienten.
Am Strand trafenwir auch auf ein paar Kinder die allem Anscheinnach
Muschelnund andere Meerestieresuchten. Und in diesem Moment wurde
mir wieder schwindelig. Da war wieder dieses unbeschreiblicheGefühl,
dass ich in den letzten Tagenschon so oft verspürt hatte. Daraufhinsah ich
alles wieder in schwarz-weiß. Ich sah mich um, die Landungsbrücken
warenwieder wieneu, dasganze Meer voller Schiffeund vom Himmel
kamenMänner mit Fallschirmenherab. Sie landetennicht weit von mir
entfernt und die Flugzeuge warfenBomben von oben herab. Auch wenn ich
mir relativsicher war, dassdas alles nur ein Traum war, hatteich
riesengroßeAngst. Die schwimmendenPanzer kamendem Strand immer
näher und Menschenohne Zahl kamendurch das Wasser auf den Strand zu
gewatet. Wennich schon so große Angst hatte, wie sollten sich denn dann
die Soldatenfühlen, die hier her kamenum gegenden Krieg zu kämpfen
und Frankreich und die anderenbesetzten Länder zu befreien. Immer in
der Hoffnung heil zu ihrer Familie und ihren Freunden zurück zu kehren
und doch auch stets mit der Angst im Hinterkopf, dass sie sie nie
wiedersehenwürden. Langsam verblasstedasBild vor meinen Augen, ich
kam wieder zu mir. Ich lag auf dem Sand meineEltern waren über mich
gebeugt und rütteltenan mir. Siemeinten, ich hättewohl einen
Kreislaufzusammenbruchgehabt und wärekurz nicht mehr bei
Bewusstseingewesen. Also gingenwir langsam zum Wohnmobilzurück.
15. 14D a m a l s
L a n d u n g s s t r ä n d e –
H e u t e B a d e s t r ä n d e
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände|BeiHerrnBerbée
Tag 12 13.07.2017
Am nächstenTag ging es mir auch schon wieder besser, und wir machten
uns auf den Weg nach Étretat, es war mittlerweileschonder 13. Juli und
somit würdenwir uns am nächsten
Tag auf den Heimweg machen.
Doch als wir verzweifelt nach einem
Campingplatzinder Nähevon
Étretat suchten, wurdenwir nicht
fündig. Alle warenüberfüllt und
somit blieb uns nichtsanderes
übrig, als an der Straßezu parken.
Mit unseren Fahrrädern, diewir
mitgenommenhatten, machtenwir
uns auf den Weg zum Strand. Dort
warenjedoch Straßenund Wege
zum Teil abgesperrt und langsam
kam es uns schon komisch vor, dass
hier so viel Betrieb war. Doch wir
dachtenuns nichtsweiter dabei und
machtenerst einmaleinen langen
und ausgiebigenSpaziergang am
Strand entlang, zumindest anden
Stücken, dienicht abgesperrt waren.
Wir gingenauf einen Hügel von dem maneinen tollen Blick über den
Strand und die Trümmer einer altenGeschützanlagehatte, zu der wir durch
die Absperrung leider nicht näher herankonnten.
16. 15
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände
Wir wandertenden restlichenTag
noch ein bisschendurch den Ort und
aßen schließlich in einem Restaurant
mit wunderschönem Panoramaüber
das Meer zu Abend. Dort erfuhren
wir von der netten Bedienung, dass
an diesem Abend am Strand ein
großes Feuerwerk sei, da am
kommendenTag der französische
Nationalfeiertagwar. Daserklärte
dann auch dieÜberfüllung und die
ganzen Absperrungen. Alsogingen
wir nach dem Essen an den Stand
und beobachteten, nachdemwir
bestimmt mindestenseineStunde
gewartet hattenbises endlich
dunkel wurde, das Feuerwerkmit
den vielen anderenFeiernden.
Wir feiertennoch eine ganze
Weile zusammenmit den
Franzosen, obwohl wir Deutsche
sind und an der ganzen
Zerstörung ihres Landes und dem Zweite Weltkrieg schuld waren. Doch
Europa ist ein Bund des Friedens und die Franzosen habenuns verziehen.
Tag 13 14.07.2017
Am nächsten Tag machtenwir jedoch einen großen Fehler! Da es eine lange
Reise mit dem Wohnmobilvon Étretat nach Hause war, beschlossen wir
nämlich einen Zwischenstopp inPariszu machen. Im Nachhineinfrageich
mich ernsthaft, wiewir auf so eine verrückte Idee kamen, ausgerechnet am
französischenNationalfeiertagmit einem Wohnmobilindie französische
Landeshauptstadt Pariszu fahren!!! Naja, dieser Gedankenkam uns leider
viel zu spät. Wir fuhren also Richtung Paris,und umso näher wir an unser
Ziel kamen, um so voller wurdendie Straßenund umsozähfließender der
17. 16D a m a l s
L a n d u n g s s t r ä n d e –
H e u t e B a d e s t r ä n d e
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände|BeiHerrnBerbée
Verkehr. Es dauerteeine Ewigkeit,
bis wir die Großstadt endlich
erreichten. Zum Glück warenwir am
Morgenwenigstensrecht früh
losgefahren und diesmalhattenwir
doch tatsächlich Glück!Nachdem wir
zweieinhalb Stundendurch die
überfülltenStraßen von Paris
gefahrenwaren, immerzu auf der
Suche nach einem Parkplatz, fanden
wir doch tatsächlich einen. Zwar ein
bisschen außerhalb auf einer großen
Wiese, aber besser als nichts. Mit der
Metrofuhren wir dann Richtung
Stadtzentrum. Da noch ein bisschen
Zeit biszum großen Feuerwerk am
Abend vor dem Eifelturm war,
beschlossen wir vorher noch kurz shoppen zu gehen, zumindest in den
wenigenGeschäften, die offen hatten und den beeindruckendenFlair der
Stadt ander Seine auf uns wirken zu lassen. Am Abend genossen wir dann
erneut ein wunderschönes Feuerwerk, auch wenn ich ehrlich sagen muss,
dass die 30 Minuten Feuerwerkin Parisviel beeindruckender und
imposanter wirktenalszuvor in Étretat. Erst gegen4 Uhr kamen wir dann
endlich am Wohnmobilanund fielen todmüdeinunsere Betten.
Tag 14 15.07.2017
Am letzten Tag warenwir alle immer noch totalmüde und fuhren deshalb
erst gegen 14.00 Uhr nach Hause. Es war wieder nicht ganz einfach aus
Parisherauszu kommen, aber irgendwieschafftenwir es dann doch. Es
wurdeeine lange und anstrengendeFahrt, und als wir endlich ankamen,
war ich froh endlich wieder zu Hause zu sein.
18. 17
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände
Mein Fazit über die Reise:
Es war einfach eine tolle Erfahrung und ich habeso viel über Frankreich
und den 2. Weltkrieg gelernt. Zwar war es auch ziemlich anstrengend, aber
ich würde jeder Zeit wieder in die Normandieund Bretagnefahren, außer
am Nationalfeiertagnach Paris, daswar zwar auch wunderschön, aber der
Stressam Ende der Reise hättemir wirklich erspart bleibenkönnen.
Quellen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schloss_Costaérès
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article125306878/Bei-der-Invasion-gab-es-Exzesse-
auf-beiden-Seiten.html
http://at.france.fr/de/sehenswert/normandie-der-amerikanische-soldatenfriedhof-omaha-beach-
colleville-mer
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Alliierte
https://www.zdf.de/kinder/logo/sowjetunion-102.html
https://www.morgenpost.de/printarchiv/kinderpost/article103905091/Wer-waren-die-Alliierten.html
https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/zweiter-weltkrieg/d-day-ohne-die-landung-in-der-
normandie-haette-stalin-westeuropa-erobert_id_3890962.html
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Omaha_Beach
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schloss_Costaérès
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schlösser_der_Loire
19. 18D a m a l s
L a n d u n g s s t r ä n d e –
H e u t e B a d e s t r ä n d e
DamalsLandungsstrände–HeuteBadestrände|BeiHerrnBerbée
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Operation_Overlord
https://www.google.de/search?q=paul+gauguin&ie=UTF-8&oe=UTF-8&hl=de-
de&client=safari#imgrc=J2GXB_0GEUJdIM: