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Geschichte zur Digital Life Balance
Elian seufzt; über die Hälfte der Sommerferien sind schon vergangen und die Zeit im Sommercamp
wird immer kürzer. Er ist jetzt schon seit drei Wochen an der Ostsee. Seine Mutter hatte ihn hier
angemeldet. Elian war als erstes skeptisch. Aber jetzt weiß er schon, wo er die nächsten Ferien
wieder verbringen möchte. Es sind auch andere Kindergemeinschaften dort und Elian hat bereits
neue Freunde kennengelernt. Im Moment ist er noch auf seinem Zimmer und bereitet sich auf das
Frühstück vor. Seine Zimmermitbewohner sind seine Klassenkameraden Theo und Benjamin, mit
denen er hier ist.
„Hey Elian, wollen wir heute Nachmittag wieder Basketball
gegen die Jungs aus Stuttgart spielen?“ Theo ist der
sportlichste unter ihnen und hat seine Begeisterung fürs
Basketballspielen entdeckt. „Wieso nicht? Aber ich wollte
heute Nachmittag noch mit Snapchat zum Strand gehen.
Vielleicht mag sie ja mit uns spielen.“ „Meinst du die Irre
mit den roten, oder nee, warte, gestern hatte sie bunte
Haare. Naja, du weißt schon, wen ich meine!“, Benjamin
grinst. „Sie ist nicht irre, nur etwas… speziell“, verteidigt
Elian sie. Snapchat ist ein Mädchen, dass er im Camp
kennengelernt hat. Er weiß nicht genau, welche Haarfarbe
sie hat. Das wechselt nach ein paar Tagen immer wieder.
Snapchat würde bestimmt gut in einen Faschingsclub
passen, wenn es so etwas gäbe. Jedenfalls liebt sie es, sich
zu verkleiden. Und sie ist eine Meisterin in ihrem Hobby.
Auch wenn sie etwas verrückt ist; Elian kann sie gut leiden.
„So, ich bin bereit! Wollen wir los?“ Benjamin bindet sich die Schuhe zu und greift nach seiner Brille.
Seine beiden Freunde warten schon an der Tür auf ihn. Sie gehen in Richtung Cafeteria, wofür sie in
ein anderes Gebäude müssen. Heute ist ein schöner Tag. Die Sonne scheint und eine warme Brise
streicht Elian über die Arme. In Gedanken fragt er sich, was die Teamer sich für den heutigen Tag
überlegt haben. Jeden Tag machen sie tolle Spiele oder Wanderungen und es gefällt ihm sehr, dort zu
sein.
Auf dem Weg in das andere Gebäude, laufen sie
YouTube über den Weg. Elian kann sich noch gut an ihr
erstes Zusammentreffen erinnern. Es war etwas
komisch, wie YouTube ihm auf die Frage geantwortet
hatte, wie er denn heiße: „Bevor wir Freunde werden
oder wir etwas miteinander zu tun haben wollen, musst
du mir Informationen über dich geben, damit ich weiß,
mit wem ich es zu tun habe. Ich möchte mich doch nicht
mit sonst jemandem unterhalten!“ Sie hatten einen
Eistee zusammen getrunken und nett miteinander
gequatscht, Elian mag YouTube. Etwas besonders ist er
schon, aber Elian verbringt gerne Zeit mit ihm, weil man
weiß, wie er zu Dingen steht. Entweder gut oder
schlecht. Bei YouTube gibt es kein medium. Außerdem
weiß YouTube eine Menge. Wenn Elian mal Rat
braucht, weiß er, wen er fragen muss. „Hi Elian! Iss dich
beim Frühstück so richtig satt!“, YouTube geht grinsend an ihnen vorbei. „Was war das denn jetzt?“
Elian kann Benjamin keine Antwort auf seine Frage geben. Naja, typisch YouTube eben!
Im Frühstücksraum stellen sie sich an und beladen ihre Teller. Mmh, die Brötchen sind ja noch warm!
Ganz am Ende des Buffets steht ein Mann hinter einem kleinen Tischchen. Elian kann seinen Augen
nicht trauen, was auf dem Tisch steht: Verschiedene Sorten von Sponk-Puddings! Die gibt es nur im
Dorfladen seiner Großmutter und er liebt sie! Schnell geht er zu dem Mann und will sich gerade eins
nehmen, als „Drei Euro pro Stück“ ertönt. – Soll das ein Witz sein? Die sind ja noch teurer, als bei
seiner Oma! Elian zieht seine Hand zurück. Enttäuscht sieht er den Mann an. „Ich habe kein Geld
dabei.“ Der Mann legt seine Stirn in Falten. „Morgen bin ich noch einmal da. Ich würde mich an
deiner Stelle beeilen, die sind sicher bald ausverkauft.“
Nach dem Frühstück versammeln sie sich im
Gemeinschaftsraum. „Guten Morgen, alle
zusammen! Ich hoffe, ihr seid gut ausgeschlafen!
Heute wird es sehr anstrengend!“ Thomas ist der
Gruppenleiter. Neben ihm steht ein Mädchen mit
hellen Haaren, einem lila T-Shirt und pinker Hose.
Um ihren Hals baumelt eine Kamera und sie lächelt
in die Runde. „Wie ihr seht, ist noch jemand Neues
zu uns gestoßen! Willst du dich einmal selbst kurz
vorstellen?“ Das Mädchen zuckt mit den Schultern,
„Ok… ich bin Instagram, die meisten nennen mich
Insta, könnt ihr auch machen, wenn ihr wollt! Ich
mache eine Foto-Challenge mit den besten
#SuperDuperFotos! Ich versuche, außergewöhnliche
Fotos während des Lagers zu machen und hoffe, dass
ihr damit einverstanden seid, wenn ihr auf Fotos zu
sehen seid!“ Stille. „Achso, ich komme aus San
Francisco, habe aber einen deutschen Vater, bei dem
ich normalerweise die Sommerferien verbringe.“
Thomas nickt beeindruckt, „Wow, da kannst du bestimmt eine Menge über die USA erzählen! Wir
freuen uns, dass du mit dabei bist, Insta! Und jetzt gehen wir an den Strand! Wir wollen nämlich
heute Beachvolleyball spielen!“ Manche springen auf und jubeln. Elian beobachtet Insta, die schon
anfängt, wie eine Verrückte Fotos zu schießen. Theo stößt ihm in die Seite. „Das wird super werden!“
Thomas behält Recht mit seiner Vermutung. Als sie zum Mittag wieder zurückkommen, kann Elian
sich gerade noch so auf seinen Beinen halten. Nach dem Essen würde er sich erstmal eine Runde
hinlegen. „Hey Elian, schau mal!“ Ein gleißend heller Lichtblitz erscheint vor ihm. „Hey, was soll das?“
Für einen Moment sieht er nur helle Lichtpunkte vor seinen Augen tanzen, doch dann erblickt er
Insta. Sie klickt gerade auf ihrer Kamera, dann lächelt sie zufrieden. „Das ist doch mal ein
#ausgepowertes Foto, danke Elian!“ Sie lässt ihn verdattert stehen. Oh Mann! Ich hoffe, sie zeigt
anderen dieses Foto nicht, denkt Elian. Als Elian das später seinen Freunden gegenüber erwähnt,
belehren sie ihm eines Besseren. „Sie stellt alle möglichen Fotos auf ihren Kanal. Aber Elian, wenn du
nicht möchtest, dass dieses Foto existiert, kannst du Insta das sagen. Dann muss sie es nämlich
löschen. Keiner darf Bilder von anderen machen, wenn die nicht damit einverstanden sind!“ Elian
fällt ein Stein vom Herzen. Er wird sich Insta nachher auf jeden Fall mal vorknöpfen!
Wenig später, Elian ist jetzt ausgeruht und hat wieder etwas mehr Energie, geht er zum Treffpunkt
seiner Verabredung. Snapchat wartet schon auf ihn. Heute trägt sie ein T-Shirt mit Leopardenmuster
und auf ihren Wangen kann man das Muster auch leicht geschminkt erblicken. „Heute als Leopard?“,
Elian muss automatisch grinsen. Snapchat hat aber auch verrückte Ideen! „Jep, ich habe auch
passende Schuhe, aber die habe ich jetzt gerade nicht an. Wir wollen doch an den Strand!“ „Darauf
wollte ich dich auch nochmal ansprechen. Meine zwei Freunde und ich haben nachmittags manchmal
mit ein paar anderen Basketball gespielt. Wärst du mit einer kleinen Planänderung einverstanden?“
„Klar! Vielseitigkeit ist meine Spezialität! Und natürlich: Spontanität! Ich hasse langwierige Dinge.“,
sie seufzt, „wobei das manchmal auch ein Fluch sein kann.“ „Wieso?“, Elian hatte schon bemerkt,
dass Snapchat nie lange an einer Sache interessiert ist. „Ich habe mit meinem Freund vorhin Schluss
gemacht, wir waren gerade erst 24 Stunden zusammen. Irgendwie komisch, wenn man bedenkt, dass
das mit dem davor auch so gewesen ist…“.
Als sie am Basketballfeld ankommen, sind Benjamin und Theo auch schon da. Die drei Jungs, mit
denen sie das letzte Mal gespielt haben, dribbeln sich schon warm. Als sie ihn erblicken, kommen sie
auf ihn zu. „Hi Elian! Das ist ja ein Zufall, dass du auch Teamzuwachs mitgebracht hast. Wir wollten
euch auch fragen, ob bei uns jemand dazukommen könnte. Das ist TikTok.“ Sie schieben ein
Mädchen in ihrem Alter vor, das schwarze Haare und ein Cap trägt. „Hi!“ Elian fällt sofort auf, dass
sie sehr zappelig ist. „Hallo TikTok! Schön, dass du mit dabei bist; wollen wir loslegen?“, fragt er die
anderen. „Ok, let’s go!“
Das Spiel ist spannend, da die Teams sehr ausgeglichen
sind. Elian fällt auf, dass TikTok die ganze Zeit etwas mit
ihren Händen macht. Es sieht ein bisschen wie
Gebärdensprache aus. Darauf wird er sie später
nochmal ansprechen. Am Ende gewinnt jedoch ihr
Team. Snapchat jubelt lautstark, wovon Insta angelockt
wird. „#Basketball, das ist doch ein super Ferienpost auf
meiner Seite! Vielleicht kriege ich dafür sogar ein paar
Likes!“ Snapchat rollt mit den Augen. „Erwähn dann
aber auch, dass ich viele Körbe geworfen hab. Immerhin
will ich nicht in den Hintergrund geraten!“ „Glaubst du
ernsthaft, dass sich jemand für dich Leopardenmädchen
interessiert? Ich möchte doch Likes bekommen und
keine Fallzahlen bei meinen Followern.“
Oh oh, das hört sich nach Zickenkrieg an! Elian will die
Situation entschärfen. „Wollen wir uns was zu trinken
holen? Ich habe echt Durst!“ „Pff, nicht mit der!“, Snapchat verschränkt die Arme, „Ich bin dann mal
weg“. „Ich auch!“ Insta geht ebenfalls und der Rest steht sprachlos da. „Also ich nehme dein Angebot
an.“ Theo zieht Elian in Richtung des Getränkeshops.
Am nächsten Morgen nimmt Elian seine Geldbörse mit zum Frühstück, um sich einen Sponk-Pudding
zu holen. Als er bei dem Mann ankommt, fallen ihm beinahe die Augen aus dem Kopf. Konnte der
Gedanken lesen? Neben den Puddings liegen seine Lieblingsgummibärchen! Bei so etwas kann man
einfach nicht widerstehen! Elian kauft sich etwas auf Vorrat und geht mit einem stark geleerten
Geldbeutel zurück zum Tisch der anderen. „Sagt mal, wisst ihr zufällig, warum der Mann da vorne
genau meine Lieblingssnacks verkauft?“ Benjamin schüttelt den Kopf, da er gerade den Mund voll
hat. „Naja, Glück für mich, Pech für meinen Geldbeutel!“
Nach dem Essen geht sich Elian die Hände waschen. Als er aus dem Waschraum kommt, steht der
unbekannte Mann vor ihm. „Tut mir leid, aber ich habe jetzt mehr als genug Pudding.“ Der Mann
lächelt. „Dein Freund, der Große, hat der zufällig ein Lieblingsessen, dass er bereit ist zu kaufen?“,
fragt er. Was soll das denn jetzt, fragt sich Elian. Doch da zieht der Mann ein paar Geldscheine aus
der Tasche. „Wenn du etwas hättest, würde es sich durchaus auch für dich lohnen!“
Das war jetzt nicht sein Ernst! „Kaufen sie Informationen und verkaufen sie diese dann für mehr
Geld?“, fragt Elian geschockt. Der Mann zuckt mit den Schultern. „Irgendwie müssen wir doch alle
was verdienen.“
„Ich werde garantiert keine Informationen über meinen Freund für Geld weitergeben!“ Er schüttelt
den Kopf, schiebt sich am Mann vorbei und geht grübelnd zum Tisch zurück, wo seine Freunde
warten. „Sagt mal, habt ihr zufällig mit diesem Mann über mich gesprochen?“ „Nein, wieso?“,
wundert sich Benjamin. Aber wer hat es dann getan? „Ach, nicht so wichtig. Wollen wir jetzt
zurückgehen?“
Die letzte Woche im Camp hat begonnen. An diesem Abend soll eine Party stattfinden. Alle sind
aufgeregt und helfen beim Umbau und dekorieren der Cafeteria mit. Es wird sogar eine Karaoke-
Challenge geben! Elian hatte es schonmal bei der Geburtstagsfeier seiner großen Cousine
ausprobiert. Es hatte sehr viel Spaß gemacht und er freut sich schon auf diesen Teil des Abends.
Als es soweit ist und Elian mit seinen Freunden ankommt, sind die meisten schon da. Es gibt sogar
Leucht- Armbänder und Brillen! Die Musik ist ganz schön laut, aber sie bereitet Stimmung. Viele
hüpfen im Takt und Elian muss automatisch grinsen. „Ich gehe mal zum Buffet!“, schreit Benjamin
ihm über dem Lärm zu. Auf der Bühne sieht Elian TikTok, die wie verrückt am Tanzen ist. Ihr ganzer
Körper bewegt sich und sie scheint vollkommen in die Musik versunken zu sein. Andere schließen
sich ihr an und sie bringt ihnen auch ein paar Bewegungsabläufe bei, bei denen Elian inzwischen
weiß, dass sie die mit ihren Freunden aus ihrer Heimat ausgedacht hat. Es ist also keine
Gebärdensprache, sondern eher ein Trend. Elian beobachtet sie eine Weile, dann folgt er Theo, der
sich ebenfalls in Richtung Buffet bewegt. Auf einmal tippt ihm jemand auf die Schulter. Elian fährt
herum und erblickt Snapchat. Sie trägt ein glitzerndes, kunterbuntes Etwas, was Elian nicht
definieren kann. Auch bei der Schminke hatte sie nicht gespart. Mittlerweile ist Elian etwas
zurückhaltender mit Snapchat geworden. Nach dem Streit am Basketballfeld hatte sie sich noch ein
paar Mal mit Insta in den Haaren. Sie beide haben eine sehr unangenehme Seite (von der Elian
überzeugt ist, dass alle Mädchen sie haben). Aber wenn ein Streit zwischen den beiden beginnt,
versuchen alle Nebenstehenden auf Abstand zu gehen. Die beiden ziehen über sich her und machen
sich über ihre Ticks lustig (Snapchat, die nie normal rumläuft und Insta, die alle paar Minuten Fotos
schießt und sie anschließend postet). „Hi Elian! Machst du nachher bei der Karaoke-Challenge mit?
Ich dachte, dass wir vielleicht eine Runde gegeneinander antreten können.“ „Oh, du singst auch?!
Wieso nicht?“ „Supi, bis dann!“ Snapchat geht in eine andere Richtung und kurz darauf ist sie aus
Elians Blickfeld verschwunden. Damit hatte er seine erste Karaoke-Challenge!
…die er sogar gewinnt! Es macht richtig Spaß und er nimmt eine neue Herausforderung von TikTok
entgegen. Es war vermutlich vorauszusehen, aber die verliert er. Im Thema Musik ist sie einfach
unschlagbar! Der Abend ist sehr schön und Elian geht am Ende vollkommen ausgepowert ins Bett.
Und dann ist es soweit: Die letzten Stunden im Camp. Es herrscht helle Aufregung. Alle suchen ihre
Sachen zusammen, packen ihre Koffer und wuseln im Camp herum. Elian ist fast fertig, als YouTube
hineinkommt. „Hey Elian! Echt schade, dass es vorbei ist, oder?“ „Ja, die Zeit ist echt schnell
vorbeigegangen. Aber ich werde auf jeden Fall nächstes Jahr wiederkommen. Du auch?“ „Mal
schauen… Oh, hier ist noch einer von deinen Puddings!“ Er hatte im Schrank nachgeguckt und Elians
Sponk entdeckt, den dieser sich für die Fahrt mitnehmen wollte. „Ja, hast du die eigentlich auch mal
probiert?“ „Ne, im Gegensatz zu dir konnte ich dem Mann und seinen Angeboten widerstehen“, er
grinst. Elian runzelt die Stirn, irgendetwas scheint er zu übersehen. „Naja, wir sehen uns dann später
im Bus!“, YouTube winkt ihm zu. Elian zieht den Reißverschluss seines Koffers zu und folgt YouTube
nach draußen. Neben dem wartenden Bus, in dem er seine Freunde schon sitzen sehen kann, steht
eine Traube von Mädchen. Sie umringen TikTok und tanzen wieder einen ihrer Tänze. Seit der Party
sind sie regelrecht süchtig danach.
Elian übergibt seinen Koffer dem Busfahrer und steigt in den Bus. Während er die Stufen hochgeht,
sieht er YouTube, der mit einem anderen Jungen quatscht. Automatisch muss er an ihr erstes
Zusammentreffen denken und wie sie über ihr Lieblingsessen gescherzt hatten. Und da fällt es Elian
wie Schuppen von den Augen; YouTube hatte dem Mann Informationen über ihn verkauft! Deshalb
hatte dieser seine Lieblingsleckereien. Er hatte ihn über den Tisch gezogen und alles überteuert
verkauft. Enttäuschung staut sich in ihm zusammen. Er geht zu Benjamin und Theo, seinen richtigen
Freunden, und lässt YouTube links liegen. Man muss sich eben genau überlegen, wem man sich
anvertraut und wem man seine Geheimnisse verrät. Die Dinge sind nicht immer so, wie sie
erscheinen.
Wir haben diese Geschichte geschrieben, um zu zeigen, wie sich diese Social-Media-Plattformen in
unser Leben „einmischen“ und uns in unserem Handeln beeinflussen. Dafür haben wir vier
verschiedene Plattformen genommen, die sehr präsent sind und von vielen Leuten genutzt werden.
Leute aus der ganzen Welt (auch Europa) sind darüber vernetzt. Wir haben typische Eigenschaften,
sowohl positive als auch negative, den Personen zugeordnet und auch ein paar Gefahren bei der
Nutzung von Social-Media-Plattformen berücksichtigt, mit denen man vorsichtig sein sollte. So
werden zum Beispiel über diese Plattformen weltweit Freundschaften geschlossen und die Menschen
rücken wie in dem Sommer enger zusammen. Zugleich läuft man ständig Gefahr, seine Daten
unfreiwillig zur Verfügung zu stellen und daraufhin zu einem bestimmten (Kauf-)Verhalten gedrängt
zu werden. Außerdem haben wir Bilder der vier Charaktere gemalt, damit man sich ihr Aussehen und
Eigenschaften besser vorstellen kann.
Pauline Reitzig (8b) Gymnasium Lehrte
Meike Krause (8b) Gymnasium Lehrte

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  • 1. Geschichte zur Digital Life Balance Elian seufzt; über die Hälfte der Sommerferien sind schon vergangen und die Zeit im Sommercamp wird immer kürzer. Er ist jetzt schon seit drei Wochen an der Ostsee. Seine Mutter hatte ihn hier angemeldet. Elian war als erstes skeptisch. Aber jetzt weiß er schon, wo er die nächsten Ferien wieder verbringen möchte. Es sind auch andere Kindergemeinschaften dort und Elian hat bereits neue Freunde kennengelernt. Im Moment ist er noch auf seinem Zimmer und bereitet sich auf das Frühstück vor. Seine Zimmermitbewohner sind seine Klassenkameraden Theo und Benjamin, mit denen er hier ist. „Hey Elian, wollen wir heute Nachmittag wieder Basketball gegen die Jungs aus Stuttgart spielen?“ Theo ist der sportlichste unter ihnen und hat seine Begeisterung fürs Basketballspielen entdeckt. „Wieso nicht? Aber ich wollte heute Nachmittag noch mit Snapchat zum Strand gehen. Vielleicht mag sie ja mit uns spielen.“ „Meinst du die Irre mit den roten, oder nee, warte, gestern hatte sie bunte Haare. Naja, du weißt schon, wen ich meine!“, Benjamin grinst. „Sie ist nicht irre, nur etwas… speziell“, verteidigt Elian sie. Snapchat ist ein Mädchen, dass er im Camp kennengelernt hat. Er weiß nicht genau, welche Haarfarbe sie hat. Das wechselt nach ein paar Tagen immer wieder. Snapchat würde bestimmt gut in einen Faschingsclub passen, wenn es so etwas gäbe. Jedenfalls liebt sie es, sich zu verkleiden. Und sie ist eine Meisterin in ihrem Hobby. Auch wenn sie etwas verrückt ist; Elian kann sie gut leiden. „So, ich bin bereit! Wollen wir los?“ Benjamin bindet sich die Schuhe zu und greift nach seiner Brille. Seine beiden Freunde warten schon an der Tür auf ihn. Sie gehen in Richtung Cafeteria, wofür sie in ein anderes Gebäude müssen. Heute ist ein schöner Tag. Die Sonne scheint und eine warme Brise streicht Elian über die Arme. In Gedanken fragt er sich, was die Teamer sich für den heutigen Tag überlegt haben. Jeden Tag machen sie tolle Spiele oder Wanderungen und es gefällt ihm sehr, dort zu sein. Auf dem Weg in das andere Gebäude, laufen sie YouTube über den Weg. Elian kann sich noch gut an ihr erstes Zusammentreffen erinnern. Es war etwas komisch, wie YouTube ihm auf die Frage geantwortet hatte, wie er denn heiße: „Bevor wir Freunde werden oder wir etwas miteinander zu tun haben wollen, musst du mir Informationen über dich geben, damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe. Ich möchte mich doch nicht mit sonst jemandem unterhalten!“ Sie hatten einen Eistee zusammen getrunken und nett miteinander gequatscht, Elian mag YouTube. Etwas besonders ist er schon, aber Elian verbringt gerne Zeit mit ihm, weil man weiß, wie er zu Dingen steht. Entweder gut oder schlecht. Bei YouTube gibt es kein medium. Außerdem weiß YouTube eine Menge. Wenn Elian mal Rat braucht, weiß er, wen er fragen muss. „Hi Elian! Iss dich
  • 2. beim Frühstück so richtig satt!“, YouTube geht grinsend an ihnen vorbei. „Was war das denn jetzt?“ Elian kann Benjamin keine Antwort auf seine Frage geben. Naja, typisch YouTube eben! Im Frühstücksraum stellen sie sich an und beladen ihre Teller. Mmh, die Brötchen sind ja noch warm! Ganz am Ende des Buffets steht ein Mann hinter einem kleinen Tischchen. Elian kann seinen Augen nicht trauen, was auf dem Tisch steht: Verschiedene Sorten von Sponk-Puddings! Die gibt es nur im Dorfladen seiner Großmutter und er liebt sie! Schnell geht er zu dem Mann und will sich gerade eins nehmen, als „Drei Euro pro Stück“ ertönt. – Soll das ein Witz sein? Die sind ja noch teurer, als bei seiner Oma! Elian zieht seine Hand zurück. Enttäuscht sieht er den Mann an. „Ich habe kein Geld dabei.“ Der Mann legt seine Stirn in Falten. „Morgen bin ich noch einmal da. Ich würde mich an deiner Stelle beeilen, die sind sicher bald ausverkauft.“ Nach dem Frühstück versammeln sie sich im Gemeinschaftsraum. „Guten Morgen, alle zusammen! Ich hoffe, ihr seid gut ausgeschlafen! Heute wird es sehr anstrengend!“ Thomas ist der Gruppenleiter. Neben ihm steht ein Mädchen mit hellen Haaren, einem lila T-Shirt und pinker Hose. Um ihren Hals baumelt eine Kamera und sie lächelt in die Runde. „Wie ihr seht, ist noch jemand Neues zu uns gestoßen! Willst du dich einmal selbst kurz vorstellen?“ Das Mädchen zuckt mit den Schultern, „Ok… ich bin Instagram, die meisten nennen mich Insta, könnt ihr auch machen, wenn ihr wollt! Ich mache eine Foto-Challenge mit den besten #SuperDuperFotos! Ich versuche, außergewöhnliche Fotos während des Lagers zu machen und hoffe, dass ihr damit einverstanden seid, wenn ihr auf Fotos zu sehen seid!“ Stille. „Achso, ich komme aus San Francisco, habe aber einen deutschen Vater, bei dem ich normalerweise die Sommerferien verbringe.“ Thomas nickt beeindruckt, „Wow, da kannst du bestimmt eine Menge über die USA erzählen! Wir freuen uns, dass du mit dabei bist, Insta! Und jetzt gehen wir an den Strand! Wir wollen nämlich heute Beachvolleyball spielen!“ Manche springen auf und jubeln. Elian beobachtet Insta, die schon anfängt, wie eine Verrückte Fotos zu schießen. Theo stößt ihm in die Seite. „Das wird super werden!“ Thomas behält Recht mit seiner Vermutung. Als sie zum Mittag wieder zurückkommen, kann Elian sich gerade noch so auf seinen Beinen halten. Nach dem Essen würde er sich erstmal eine Runde hinlegen. „Hey Elian, schau mal!“ Ein gleißend heller Lichtblitz erscheint vor ihm. „Hey, was soll das?“ Für einen Moment sieht er nur helle Lichtpunkte vor seinen Augen tanzen, doch dann erblickt er Insta. Sie klickt gerade auf ihrer Kamera, dann lächelt sie zufrieden. „Das ist doch mal ein #ausgepowertes Foto, danke Elian!“ Sie lässt ihn verdattert stehen. Oh Mann! Ich hoffe, sie zeigt anderen dieses Foto nicht, denkt Elian. Als Elian das später seinen Freunden gegenüber erwähnt, belehren sie ihm eines Besseren. „Sie stellt alle möglichen Fotos auf ihren Kanal. Aber Elian, wenn du nicht möchtest, dass dieses Foto existiert, kannst du Insta das sagen. Dann muss sie es nämlich löschen. Keiner darf Bilder von anderen machen, wenn die nicht damit einverstanden sind!“ Elian fällt ein Stein vom Herzen. Er wird sich Insta nachher auf jeden Fall mal vorknöpfen! Wenig später, Elian ist jetzt ausgeruht und hat wieder etwas mehr Energie, geht er zum Treffpunkt seiner Verabredung. Snapchat wartet schon auf ihn. Heute trägt sie ein T-Shirt mit Leopardenmuster und auf ihren Wangen kann man das Muster auch leicht geschminkt erblicken. „Heute als Leopard?“,
  • 3. Elian muss automatisch grinsen. Snapchat hat aber auch verrückte Ideen! „Jep, ich habe auch passende Schuhe, aber die habe ich jetzt gerade nicht an. Wir wollen doch an den Strand!“ „Darauf wollte ich dich auch nochmal ansprechen. Meine zwei Freunde und ich haben nachmittags manchmal mit ein paar anderen Basketball gespielt. Wärst du mit einer kleinen Planänderung einverstanden?“ „Klar! Vielseitigkeit ist meine Spezialität! Und natürlich: Spontanität! Ich hasse langwierige Dinge.“, sie seufzt, „wobei das manchmal auch ein Fluch sein kann.“ „Wieso?“, Elian hatte schon bemerkt, dass Snapchat nie lange an einer Sache interessiert ist. „Ich habe mit meinem Freund vorhin Schluss gemacht, wir waren gerade erst 24 Stunden zusammen. Irgendwie komisch, wenn man bedenkt, dass das mit dem davor auch so gewesen ist…“. Als sie am Basketballfeld ankommen, sind Benjamin und Theo auch schon da. Die drei Jungs, mit denen sie das letzte Mal gespielt haben, dribbeln sich schon warm. Als sie ihn erblicken, kommen sie auf ihn zu. „Hi Elian! Das ist ja ein Zufall, dass du auch Teamzuwachs mitgebracht hast. Wir wollten euch auch fragen, ob bei uns jemand dazukommen könnte. Das ist TikTok.“ Sie schieben ein Mädchen in ihrem Alter vor, das schwarze Haare und ein Cap trägt. „Hi!“ Elian fällt sofort auf, dass sie sehr zappelig ist. „Hallo TikTok! Schön, dass du mit dabei bist; wollen wir loslegen?“, fragt er die anderen. „Ok, let’s go!“ Das Spiel ist spannend, da die Teams sehr ausgeglichen sind. Elian fällt auf, dass TikTok die ganze Zeit etwas mit ihren Händen macht. Es sieht ein bisschen wie Gebärdensprache aus. Darauf wird er sie später nochmal ansprechen. Am Ende gewinnt jedoch ihr Team. Snapchat jubelt lautstark, wovon Insta angelockt wird. „#Basketball, das ist doch ein super Ferienpost auf meiner Seite! Vielleicht kriege ich dafür sogar ein paar Likes!“ Snapchat rollt mit den Augen. „Erwähn dann aber auch, dass ich viele Körbe geworfen hab. Immerhin will ich nicht in den Hintergrund geraten!“ „Glaubst du ernsthaft, dass sich jemand für dich Leopardenmädchen interessiert? Ich möchte doch Likes bekommen und keine Fallzahlen bei meinen Followern.“ Oh oh, das hört sich nach Zickenkrieg an! Elian will die Situation entschärfen. „Wollen wir uns was zu trinken holen? Ich habe echt Durst!“ „Pff, nicht mit der!“, Snapchat verschränkt die Arme, „Ich bin dann mal weg“. „Ich auch!“ Insta geht ebenfalls und der Rest steht sprachlos da. „Also ich nehme dein Angebot an.“ Theo zieht Elian in Richtung des Getränkeshops. Am nächsten Morgen nimmt Elian seine Geldbörse mit zum Frühstück, um sich einen Sponk-Pudding zu holen. Als er bei dem Mann ankommt, fallen ihm beinahe die Augen aus dem Kopf. Konnte der Gedanken lesen? Neben den Puddings liegen seine Lieblingsgummibärchen! Bei so etwas kann man einfach nicht widerstehen! Elian kauft sich etwas auf Vorrat und geht mit einem stark geleerten Geldbeutel zurück zum Tisch der anderen. „Sagt mal, wisst ihr zufällig, warum der Mann da vorne genau meine Lieblingssnacks verkauft?“ Benjamin schüttelt den Kopf, da er gerade den Mund voll hat. „Naja, Glück für mich, Pech für meinen Geldbeutel!“ Nach dem Essen geht sich Elian die Hände waschen. Als er aus dem Waschraum kommt, steht der unbekannte Mann vor ihm. „Tut mir leid, aber ich habe jetzt mehr als genug Pudding.“ Der Mann lächelt. „Dein Freund, der Große, hat der zufällig ein Lieblingsessen, dass er bereit ist zu kaufen?“,
  • 4. fragt er. Was soll das denn jetzt, fragt sich Elian. Doch da zieht der Mann ein paar Geldscheine aus der Tasche. „Wenn du etwas hättest, würde es sich durchaus auch für dich lohnen!“ Das war jetzt nicht sein Ernst! „Kaufen sie Informationen und verkaufen sie diese dann für mehr Geld?“, fragt Elian geschockt. Der Mann zuckt mit den Schultern. „Irgendwie müssen wir doch alle was verdienen.“ „Ich werde garantiert keine Informationen über meinen Freund für Geld weitergeben!“ Er schüttelt den Kopf, schiebt sich am Mann vorbei und geht grübelnd zum Tisch zurück, wo seine Freunde warten. „Sagt mal, habt ihr zufällig mit diesem Mann über mich gesprochen?“ „Nein, wieso?“, wundert sich Benjamin. Aber wer hat es dann getan? „Ach, nicht so wichtig. Wollen wir jetzt zurückgehen?“ Die letzte Woche im Camp hat begonnen. An diesem Abend soll eine Party stattfinden. Alle sind aufgeregt und helfen beim Umbau und dekorieren der Cafeteria mit. Es wird sogar eine Karaoke- Challenge geben! Elian hatte es schonmal bei der Geburtstagsfeier seiner großen Cousine ausprobiert. Es hatte sehr viel Spaß gemacht und er freut sich schon auf diesen Teil des Abends. Als es soweit ist und Elian mit seinen Freunden ankommt, sind die meisten schon da. Es gibt sogar Leucht- Armbänder und Brillen! Die Musik ist ganz schön laut, aber sie bereitet Stimmung. Viele hüpfen im Takt und Elian muss automatisch grinsen. „Ich gehe mal zum Buffet!“, schreit Benjamin ihm über dem Lärm zu. Auf der Bühne sieht Elian TikTok, die wie verrückt am Tanzen ist. Ihr ganzer Körper bewegt sich und sie scheint vollkommen in die Musik versunken zu sein. Andere schließen sich ihr an und sie bringt ihnen auch ein paar Bewegungsabläufe bei, bei denen Elian inzwischen weiß, dass sie die mit ihren Freunden aus ihrer Heimat ausgedacht hat. Es ist also keine Gebärdensprache, sondern eher ein Trend. Elian beobachtet sie eine Weile, dann folgt er Theo, der sich ebenfalls in Richtung Buffet bewegt. Auf einmal tippt ihm jemand auf die Schulter. Elian fährt herum und erblickt Snapchat. Sie trägt ein glitzerndes, kunterbuntes Etwas, was Elian nicht definieren kann. Auch bei der Schminke hatte sie nicht gespart. Mittlerweile ist Elian etwas zurückhaltender mit Snapchat geworden. Nach dem Streit am Basketballfeld hatte sie sich noch ein paar Mal mit Insta in den Haaren. Sie beide haben eine sehr unangenehme Seite (von der Elian überzeugt ist, dass alle Mädchen sie haben). Aber wenn ein Streit zwischen den beiden beginnt, versuchen alle Nebenstehenden auf Abstand zu gehen. Die beiden ziehen über sich her und machen sich über ihre Ticks lustig (Snapchat, die nie normal rumläuft und Insta, die alle paar Minuten Fotos schießt und sie anschließend postet). „Hi Elian! Machst du nachher bei der Karaoke-Challenge mit? Ich dachte, dass wir vielleicht eine Runde gegeneinander antreten können.“ „Oh, du singst auch?! Wieso nicht?“ „Supi, bis dann!“ Snapchat geht in eine andere Richtung und kurz darauf ist sie aus Elians Blickfeld verschwunden. Damit hatte er seine erste Karaoke-Challenge! …die er sogar gewinnt! Es macht richtig Spaß und er nimmt eine neue Herausforderung von TikTok entgegen. Es war vermutlich vorauszusehen, aber die verliert er. Im Thema Musik ist sie einfach unschlagbar! Der Abend ist sehr schön und Elian geht am Ende vollkommen ausgepowert ins Bett. Und dann ist es soweit: Die letzten Stunden im Camp. Es herrscht helle Aufregung. Alle suchen ihre Sachen zusammen, packen ihre Koffer und wuseln im Camp herum. Elian ist fast fertig, als YouTube hineinkommt. „Hey Elian! Echt schade, dass es vorbei ist, oder?“ „Ja, die Zeit ist echt schnell vorbeigegangen. Aber ich werde auf jeden Fall nächstes Jahr wiederkommen. Du auch?“ „Mal schauen… Oh, hier ist noch einer von deinen Puddings!“ Er hatte im Schrank nachgeguckt und Elians Sponk entdeckt, den dieser sich für die Fahrt mitnehmen wollte. „Ja, hast du die eigentlich auch mal probiert?“ „Ne, im Gegensatz zu dir konnte ich dem Mann und seinen Angeboten widerstehen“, er grinst. Elian runzelt die Stirn, irgendetwas scheint er zu übersehen. „Naja, wir sehen uns dann später im Bus!“, YouTube winkt ihm zu. Elian zieht den Reißverschluss seines Koffers zu und folgt YouTube
  • 5. nach draußen. Neben dem wartenden Bus, in dem er seine Freunde schon sitzen sehen kann, steht eine Traube von Mädchen. Sie umringen TikTok und tanzen wieder einen ihrer Tänze. Seit der Party sind sie regelrecht süchtig danach. Elian übergibt seinen Koffer dem Busfahrer und steigt in den Bus. Während er die Stufen hochgeht, sieht er YouTube, der mit einem anderen Jungen quatscht. Automatisch muss er an ihr erstes Zusammentreffen denken und wie sie über ihr Lieblingsessen gescherzt hatten. Und da fällt es Elian wie Schuppen von den Augen; YouTube hatte dem Mann Informationen über ihn verkauft! Deshalb hatte dieser seine Lieblingsleckereien. Er hatte ihn über den Tisch gezogen und alles überteuert verkauft. Enttäuschung staut sich in ihm zusammen. Er geht zu Benjamin und Theo, seinen richtigen Freunden, und lässt YouTube links liegen. Man muss sich eben genau überlegen, wem man sich anvertraut und wem man seine Geheimnisse verrät. Die Dinge sind nicht immer so, wie sie erscheinen. Wir haben diese Geschichte geschrieben, um zu zeigen, wie sich diese Social-Media-Plattformen in unser Leben „einmischen“ und uns in unserem Handeln beeinflussen. Dafür haben wir vier verschiedene Plattformen genommen, die sehr präsent sind und von vielen Leuten genutzt werden. Leute aus der ganzen Welt (auch Europa) sind darüber vernetzt. Wir haben typische Eigenschaften, sowohl positive als auch negative, den Personen zugeordnet und auch ein paar Gefahren bei der Nutzung von Social-Media-Plattformen berücksichtigt, mit denen man vorsichtig sein sollte. So werden zum Beispiel über diese Plattformen weltweit Freundschaften geschlossen und die Menschen rücken wie in dem Sommer enger zusammen. Zugleich läuft man ständig Gefahr, seine Daten unfreiwillig zur Verfügung zu stellen und daraufhin zu einem bestimmten (Kauf-)Verhalten gedrängt zu werden. Außerdem haben wir Bilder der vier Charaktere gemalt, damit man sich ihr Aussehen und Eigenschaften besser vorstellen kann. Pauline Reitzig (8b) Gymnasium Lehrte Meike Krause (8b) Gymnasium Lehrte