1. Presseinformation über Augsburg
Frauenschwimmen in Augsburg, ein gelungenes Beispiel für ein innovatives und integratives
Sportangebot und die gute Vernetzung von MigrantInnenorganisationen und Sportvereinen.
Bei Projektstart im September 2008 lag der Schwerpunkt des Modellstandortes Augsburg im
Bereich der Inklusion und interkulturellen Öffnung sowohl bei deutschen als auch bei eigen-
ethnischen Vereinen. Schnell kristallisierte sich heraus, dass Informationen über
Sportvereine und ein Sportangebot speziell für muslimische Frauen bisher fehlte. So wurde
in Zusammenarbeit mit dem Programm „Integration durch Sport“ ein Flyer konzipiert, der
Migrantinnen und Migranten die Sportvereinsstrukturen in Deutschland erläutert und
Unterschiede zu anderen Ländern verdeutlicht.
In Augsburg ermöglichte beispielsweise die Vernetzung von unterschiedlichen
Migrantenorganisationen ein wöchentliches, von den Frauen selbstorganisiertes
„muslimisches Frauenschwimmen“ im städtischen Schwimmbad – wobei das Angebot von
Mädchen und Frauen aus allen Kulturkreisen genutzt werden darf und wird. Weit über 2000
Frauen wurden mit diesem Angebot bisher erreicht. Das Schwimmbad platzt stets aus allen
Nähten, sodass die Schließfächer nicht für alle Frauen ausreichen. Da viele Frauen nicht
bzw. nur sehr schlecht schwimmen können, wurden in Kooperation mit einem örtlichen
Schwimmverein spezielle Schwimmkurse für Frauen angeboten, die ebenfalls sehr stark
nachgefragt sind.
Aus diesem Schwimmangebot heraus entstanden mehrere unterschiedliche Projekte wie
beispielsweise ein Frauenturnangebot bei einem Augsburger Sportverein oder mehrere
Deutschkurse auf Eigeninitiative der Frauen.
Das Projekt hat Modellcharakter auch für andere Regionen, in denen das Vorhaben
„Frauenschwimmen“ angegangen werden soll.
Chancen und Ziele der lokalen Vernetzung standen dann wieder im Mittelpunkt bei der
überregionalen Fachtagung „Sport und Gesellschaft – Wege zu Dialog und Vernetzung“ im
April 2010 mit mehr als sechzig Vertretern von Sportvereinen und –verbänden,
Sozialverbänden und zivilgesellschaftliche Einrichtungen sowie Kommunen. Nach
Podiumsdiskussion, Workshops zu Netzwerkarbeit, Ansätzen gegen Rassismus und
Diskriminierung und der interkulturellen Öffnung von Vereinen lautete das Fazit am Ende des
Tages: Sport ist für die Einbindung von Personen mit Migrationshintergrund immens wichtig.