1. Helaba Floor Research
Equity Daily 9. Januar 2012
Indikation Unterstützungen Widerstände Handelsbreite
DAX 6.029 5.955 / 5.860 6.084 / 6.179 5.920 / 6.140
Autor:
EuroStoxx 50 2.287 2.250 / 2.211 2.350 / 2.402 2.225 / 2.330
Ralf Umlauf
Leitung Floor Research
Tel.: 0 69/91 32-1891 Aktienmärkte: Chance- und Risikoprofil mahnt zur Vorsicht
research@helaba.de IWF glaubt nicht, dass Griechenland mit den bisherigen Strategie auf die Beine kommen
wird
In der neuen Woche werden sich die Marktteilnehmer wohl erneut der EWU-Schuldenkrise zu-
Sales:
wenden. Zum einen stehen Italien und Spanien im Emissionskalender und sorgen für Spannung
Aktien- und Anlageprodukte unter den Marktteilnehmern. Zum anderen tritt der EZB-Rat zusammen, um die Geldpolitik zu
0 69/91 32-31 49 diskutieren. Stimmungsindikatoren – auch in der Eurozone – haben sich zuletzt verbessert, die
Eurex Futures Options Desk Niveaus sind aber noch immer niedrig. Zudem hat sich die Teuerungsrate auf 2,8 % ermäßigt.
0 69/91 32-18 33 Insofern bestünde Raum für eine Zinssenkung der EZB. Allerdings sollte man auch bedenken, dass
der EZB-Leitzins bereits im Dezember wieder auf dem historischen Tief von 1,0 % angekommen
ist. Als die EZB den Leitzins im Frühjahr 2009 erstmals auf 1,0 % senkte, lag die Inflation bei
0,0 % und das BIP-Wachstum von -2,7 gg. Q4/2008 war den Notenbankern noch sehr präsent.
Geldmengen- und Kreditwachstum wiesen stark negative Entwicklungen auf. Die Arbeitsmarktla-
ge wie auch die Situation bei den Staatsfinanzen waren damals allerdings besser. Insofern kann
eine Zinssenkung nicht gänzlich ausgeschlossen werden, zumal EZB-Chef Draghi mit zwei Zins-
senkungen in Folge deutlich machte, im Rahmen der Krisenbekämpfung nicht zu zögern. Wir
Vortag % rechnen dennoch bis auf Weiteres mit einem unveränderten Repo-Niveau. Die ungewöhnlichen
DAX 6.057,92 -0,62% Maßnahmen zur Liquiditätsbereitstellung der EZB bleiben bei der ersten Sitzung des Jahres wohl
DAX L. 6.065,81 -0,96% auch unverändert. Bei einer neuerlichen Zuspitzung der Schulden- und Bankenkrise in Europa
dürfte hierauf das Hauptaugenmerk der Notenbanker liegen und weitere Maßnahmen sollten in
Stoxx 50 2.400,15 0,07%
diesem Fall ins Kalkül gezogen werden.
Dow 12.359,92 -0,45% Datenseitig von Interesse ist heute die deutsche Industrieproduktion. Nach dem kräftigen Plus des
Nasdaq 2.674,22 0,16% Vormonats könnte der November einen Rückgang aufweisen. Der zuletzt stabilisierte ifo-
Geschäftsklimaindex spricht aber gegen ein Wegbrechen der Produktion.
S&P 500 1.277,81 -0,25%
Nikkei 8.390,35 0,00% Aktienmärkte: Der Dax ging am Freitag mit Abschlägen aus dem Handel. Dies obwohl der mit
Öl (Brent) 112,96 -1,51% Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht besser als erhofft ausgefallen war. Aber genau dies
veranlasste die Marktteilnehmer dazu, neue „Zukunftsvisionen“ zu verfassen. Bei diesen Gedan-
EUR-USD 1,2720 -0,47%
kenspielen wurde u.a. die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass die US-Notenbank schneller als
bisher angenommen die Zügel wieder anziehen könnte. Auf der Unternehmensseite drückten ent-
täuschende Aussagen von Alcoa auf das Sentiment. Insgesamt mussten jedoch relativ wenige
Nachrichten verarbeitet werden. RWE führte die Dax-Gewinnerliste mit einem Plus von 1,18 %
an, während das Papier der Deutschen Bank Inhaber der Roten Laterne (- 4,78 %) war. Die Vorga-
ben für den heutigen Handelstag fallen leicht negativ aus. Der weitere Verlauf wird von einigen
Events geprägt sein. So empfängt Bundeskanzlerin Merkel heute Nicolas Sarkozy in Berlin. Bei
dem Treffen soll es um die Vorbereitung des nächsten EU-Gipfels gehen. Ein leidiges Thema wird
erneut die Finanztransaktionssteuer sein. Auf Wochensicht wird die Angst vor einer erneuten
Ausweitung der europäischen Schuldenkrise die Kursentwicklung maßgeblich beeinflussen. Rich-
tungsweisenden Charakter werden auch die Anleihe-Emissionen (vor allem die von Italien – am
Donnerstag und Freitag) haben. Von den US-Quartalsberichten (Start heute mit Alcoa) ist zu er-
warten, dass sie keinen nennenswerten (zumindest im positiven Sinne, da die Erwartungshaltung
sehr hoch ist) Markteinfluss haben werden. Auf Basis des Chance- und Risikoprofils muss konsta-
tiert werden, dass sich dieses eher zugunsten der Risiken verschoben hat was prinzipiell zur Vor-
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirt/Leitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311
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