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Forschung
                                                                                                       kompakt
Entwicklung der Straßenverkehrs-




                                                                                                                    Bundesanstalt für Straßenwesen
sicherheit und ihrer Rahmen-
bedingungen bis 2015/2020
Verlässliche Abschätzungen des künftigen Unfallgeschehens können da-
bei helfen, die Effektivität von Maßnahmen der Verkehrssicherheitsarbeit
zu erhöhen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bundesanstalt für
Straßenwesen wurde ein Prognoseverfahren entwickelt, das eine Differen-
zierung des zukünftigen Unfallgeschehens nach Schweregrad, Art der Ver-
kehrsbeteiligung, Alter der Verkehrsteilnehmer und Ortslagen erlaubt. Den
Prognosehorizont bilden die Jahre 2015 und 2020.




                                                                                       08/12

                                                                                     2012 zuletzt erschienen:

                                                                                     1/12 Sicherheitspotenzialkarten
                                                                                          für Bundesstraßen
                                                                                     2/12 Unterstützung der Fahraus-
                                                                                          bildung durch Lernsoftware
                                                                                     3/12 Rehabilitationsverlauf ver-
                                                                                          kehrsauffälliger Kraftfahrer
                                                                                     4/12 Entwicklung eines metho-
                                                                                          dischen Rahmenkonzepts
                                                                                          für Verhaltensbeobachtung
                                                                                          im fließenden Verkehr
                                                                                     5/12 Ablenkung durch fahr-
                                                                                          fremde Tätigkeiten: eine
Verläufe der Getötetenzahlen nach Ortslage                                                Machbarkeitsstudie
                                                                                     6/12 Gurte, Kindersitze, Helme
Aufgabenstellung                                                                          und Schutzkleidung - 2011
                                                                                     7/12 Alternative Antriebstechno-
Maßnahmen zur Verhütung von Verkehrsunfällen und zur Verringerung der Un-
                                                                                          logien: Marktdurchdringung
fallfolgen sind ein zentraler Bestandteil der Verkehrssicherheitsarbeit. Kenntnis-        und Konsequenzen
se über den Status Quo und die Entwicklung des Unfallgeschehens sind für             8/12 Entwicklung der Straßen-
die Konzeption von Maßnahmen unerlässlich. Geeignete Prognoseverfahren zur                verkehrssicherheit und ihrer
künftigen Unfallentwicklung müssen dabei eine größtmögliche Differenzierung               Rahmenbedingungen bis
nach den relevanten Aspekten, beispielsweise dem Alter eines Verkehrsbetei-               2015/2020
ligten, aufweisen.

Untersuchungsmethode
Für die Vorhersage der Straßenverkehrssicherheit und ihrer Rahmenbedingun-
gen wurde ein modular aufgebautes Prognoseverfahren entwickelt, welches die
Veränderungen der Rahmenbedingungen des Unfallgeschehens sowohl auf der
Ebene der Unfallentstehung als auch auf der Ebene der Unfallschwere berück-
sichtigt. Der Verfahrensansatz besteht darin, die Prognose des Unfallgesche-
hens auf der Grundlage einer Risikoanalyse vorzunehmen. Dabei teilt sich der
Modellansatz grundsätzlich in zwei Einzelkomponenten auf:


                                                                                       Mensch
                                                                                       und Sicherheit
08/12
                                           •	 Ermittlung und Prognose des Unfallrisikos
                                           •	 Ermittlung und Prognose des Verunglückungsrisikos

                                           Diesem zweigeteilten Vorgehen liegt die Annahme zugrunde, dass sich Verän-
                                           derungen in der Verkehrssicherheit sowohl in der Unfallzahl als auch in der Un-
                                           fallschwere äußern.
                                           Das Modell berücksichtigt unterschiedliche Entwicklungen der verschiedenen
                                           Unfallkonstellationen und liefert Ergebnisse für verschiedene Altersgruppen, Ar-
                                           ten der Verkehrsbeteiligung und Ortslagen. Auf Basis des Modells werden so-
                                           wohl Verunglückten- und Getötetenzahlen als auch Unfallzahlen vorhergesagt.

                                           Ergebnisse
                                           Für den Prognosezeitraum 2015/2020 wird gegenüber dem Jahr 2006 ein deut-
                                           licher Rückgang der Unfall- und Verunglücktenzahlen in Deutschland erwartet:
                                           2015 wird eine Gesamtzahl von etwa 279.000 Unfällen mit Personenschaden
                                           berechnet. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 15 Prozent gegenüber
                                           dem Jahr 2006. Für das Jahr 2020 ergaben sich 234.000 Unfälle, was einen
                                           Rückgang von 29 Prozent bedeutet.
 Bibliographische Angaben                  Die Zahl getöteter Personen wird voraussichtlich um etwa die Hälfte sinken: von
                                           rund 5.100 Getöteten (2006) auf etwa 2.500 Getötete (2020). In Bezug auf die
                           Bericht:
 Entwicklung der Verkehrssicherheit        Schwerverletzten ist ebenfalls mit einer Halbierung im gleichen Zeitraum auf etwa
 und ihrer Rahmenbedingungen bis           37.000 Personen zu rechnen (2006: 74.500 Schwerverletzte). Die Anzahl Leicht-
     2015/2020, Bergisch Gladbach,         verletzter reduziert sich mit einem Rückgang um rund 21 Prozent am geringsten.
   Bundesanstalt für Straßenwesen,
2012 (Berichte der Bundesanstalt für
                                           Insbesondere innerorts und auf Autobahnen ist ein starker Rückgang der An-
 Straßenwesen, Unterreihe „Mensch          zahl von Unfallopfern zu erwarten. Innerorts wird sich die Anzahl der Getöteten
        und Sicherheit“, Heft M 224,       um fast 70 Prozent reduzieren (von knapp 1.400 auf etwa 400 Getötete) – auf
                         März 2012)        Autobahnen beträgt die Reduktion immerhin noch etwa zwei Drittel (minus 64
            Autoren des Berichts:          Prozent von 645 auf etwa 230 Getötete). Die anteilsmäßig größten Rückgänge
                     Reinhold Maier        der Anzahl schwer Verunglückter (Getötete und Schwerverletzte) gibt es bei den
   Professur Straßenverkehrstechnik        Fußgängern (minus 66 Prozent) sowie den Pkw-Insassen (minus 54 Prozent).
                             (QSV)
                                           Den geringsten Rückgang weisen die Nutzer von motorisierten Zweirädern auf
                    Gerd-Axel Ahrenz       (minus 34 Prozent). Deren Bedeutung bei der Anzahl der schwer Verunglückten
             Professur Verkehrs- und       wächst damit auf einen Anteil von 19 Prozent im Jahr 2020.
           Infrastrukturplanung (VIP)

      Allan P Aurich, Christian Bartz,
             .                             Folgerungen
 Christian Schiller, Christian Winkler,
                           Rico Wittwer    Das im Rahmen des Projektes entwickelte Prognosemodell ermöglicht detaillier-
    Technische Universität Dresden,        te Wirkungsanalysen. Aufgrund seines modularen Aufbaus kann es bei Vorlie-
   Fakultät Verkehrswissenschaften         gen aktueller Informationen zum Unfallgeschehen und den Rahmenbedingun-
“Friedrich List”, Institut für Verkehrs-
        planung und Straßenverkehr         gen präzisiert und fortgeschrieben werden. Eine vollständige innere Konsistenz
                                           des Modellansatzes ist bislang jedoch noch nicht gegeben. Auf der Basis wei-
                   Preis: 17,00 Euro       terer Untersuchungen ist eine Verbesserung der inneren Struktur des Modells
                 Zu beziehen über:         möglich. Ebenso sind weitere Untersuchungen der empirischen Grunddaten,
               Wirtschaftsverlag NW        die Eingang in das Modell finden, sinnvoll.
Verlag für neue Wissenschaft GmbH
                   Postfach 10 11 10
                27511 Bremerhaven          Abstract
               Telefon 0471 94544-0
              Telefax 0471 94544-88        The development of traffic safety and its general
            Fachbetreuer in der            conditions up to the year 2015/2020
Bundesanstalt für Straßenwesen:
           Susanne Schönebeck              The objective of this research project was to predict the number of accidents and
                                           casualties in Germany in the years 2015 and 2020. Therefore, a model has been
                       Impressum:          developed, allowing a differentiation of the accidents and casualties in terms of
    Bundesanstalt für Straßenwesen
                         Stabsstelle
                                           traffic mode, age and severity. These were determined separately for motorways,
     Presse und Öffentlichkeitsarbeit      rural and urban roads. Furthermore, the risks of accidents and injuries were
                 Postfach 10 01 50         subdivided for each mode of traffic and age of road user. The forecast, based
          51401 Bergisch Gladbach
    Telefon 02204 43-0 oder 43-184
                                           on the model and a prognosis of future traffic conditions in Germany, shows
              Telefax 02204 43-674         a considerable decrease in accidents and casualties in Germany compared
               E-Mail info@bast.de         to 2006. The reduction of accidents with injuries amounts to nearly 30 percent
              Internet www.bast.de         in 2020, the decline in casualties as such lies at about 26 percent. The annual
              Nachdruck honorarfrei.       number of accidents with personal injuries decreases by 29 percent and leads
             Belegexemplar erbeten.        to an estimated number of 234,000 accidents in the year 2020.


           Mensch
     und Sicherheit

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BASt-FK-08-2012.pdf

  • 1. Forschung kompakt Entwicklung der Straßenverkehrs- Bundesanstalt für Straßenwesen sicherheit und ihrer Rahmen- bedingungen bis 2015/2020 Verlässliche Abschätzungen des künftigen Unfallgeschehens können da- bei helfen, die Effektivität von Maßnahmen der Verkehrssicherheitsarbeit zu erhöhen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bundesanstalt für Straßenwesen wurde ein Prognoseverfahren entwickelt, das eine Differen- zierung des zukünftigen Unfallgeschehens nach Schweregrad, Art der Ver- kehrsbeteiligung, Alter der Verkehrsteilnehmer und Ortslagen erlaubt. Den Prognosehorizont bilden die Jahre 2015 und 2020. 08/12 2012 zuletzt erschienen: 1/12 Sicherheitspotenzialkarten für Bundesstraßen 2/12 Unterstützung der Fahraus- bildung durch Lernsoftware 3/12 Rehabilitationsverlauf ver- kehrsauffälliger Kraftfahrer 4/12 Entwicklung eines metho- dischen Rahmenkonzepts für Verhaltensbeobachtung im fließenden Verkehr 5/12 Ablenkung durch fahr- fremde Tätigkeiten: eine Verläufe der Getötetenzahlen nach Ortslage Machbarkeitsstudie 6/12 Gurte, Kindersitze, Helme Aufgabenstellung und Schutzkleidung - 2011 7/12 Alternative Antriebstechno- Maßnahmen zur Verhütung von Verkehrsunfällen und zur Verringerung der Un- logien: Marktdurchdringung fallfolgen sind ein zentraler Bestandteil der Verkehrssicherheitsarbeit. Kenntnis- und Konsequenzen se über den Status Quo und die Entwicklung des Unfallgeschehens sind für 8/12 Entwicklung der Straßen- die Konzeption von Maßnahmen unerlässlich. Geeignete Prognoseverfahren zur verkehrssicherheit und ihrer künftigen Unfallentwicklung müssen dabei eine größtmögliche Differenzierung Rahmenbedingungen bis nach den relevanten Aspekten, beispielsweise dem Alter eines Verkehrsbetei- 2015/2020 ligten, aufweisen. Untersuchungsmethode Für die Vorhersage der Straßenverkehrssicherheit und ihrer Rahmenbedingun- gen wurde ein modular aufgebautes Prognoseverfahren entwickelt, welches die Veränderungen der Rahmenbedingungen des Unfallgeschehens sowohl auf der Ebene der Unfallentstehung als auch auf der Ebene der Unfallschwere berück- sichtigt. Der Verfahrensansatz besteht darin, die Prognose des Unfallgesche- hens auf der Grundlage einer Risikoanalyse vorzunehmen. Dabei teilt sich der Modellansatz grundsätzlich in zwei Einzelkomponenten auf: Mensch und Sicherheit
  • 2. 08/12 • Ermittlung und Prognose des Unfallrisikos • Ermittlung und Prognose des Verunglückungsrisikos Diesem zweigeteilten Vorgehen liegt die Annahme zugrunde, dass sich Verän- derungen in der Verkehrssicherheit sowohl in der Unfallzahl als auch in der Un- fallschwere äußern. Das Modell berücksichtigt unterschiedliche Entwicklungen der verschiedenen Unfallkonstellationen und liefert Ergebnisse für verschiedene Altersgruppen, Ar- ten der Verkehrsbeteiligung und Ortslagen. Auf Basis des Modells werden so- wohl Verunglückten- und Getötetenzahlen als auch Unfallzahlen vorhergesagt. Ergebnisse Für den Prognosezeitraum 2015/2020 wird gegenüber dem Jahr 2006 ein deut- licher Rückgang der Unfall- und Verunglücktenzahlen in Deutschland erwartet: 2015 wird eine Gesamtzahl von etwa 279.000 Unfällen mit Personenschaden berechnet. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2006. Für das Jahr 2020 ergaben sich 234.000 Unfälle, was einen Rückgang von 29 Prozent bedeutet. Bibliographische Angaben Die Zahl getöteter Personen wird voraussichtlich um etwa die Hälfte sinken: von rund 5.100 Getöteten (2006) auf etwa 2.500 Getötete (2020). In Bezug auf die Bericht: Entwicklung der Verkehrssicherheit Schwerverletzten ist ebenfalls mit einer Halbierung im gleichen Zeitraum auf etwa und ihrer Rahmenbedingungen bis 37.000 Personen zu rechnen (2006: 74.500 Schwerverletzte). Die Anzahl Leicht- 2015/2020, Bergisch Gladbach, verletzter reduziert sich mit einem Rückgang um rund 21 Prozent am geringsten. Bundesanstalt für Straßenwesen, 2012 (Berichte der Bundesanstalt für Insbesondere innerorts und auf Autobahnen ist ein starker Rückgang der An- Straßenwesen, Unterreihe „Mensch zahl von Unfallopfern zu erwarten. Innerorts wird sich die Anzahl der Getöteten und Sicherheit“, Heft M 224, um fast 70 Prozent reduzieren (von knapp 1.400 auf etwa 400 Getötete) – auf März 2012) Autobahnen beträgt die Reduktion immerhin noch etwa zwei Drittel (minus 64 Autoren des Berichts: Prozent von 645 auf etwa 230 Getötete). Die anteilsmäßig größten Rückgänge Reinhold Maier der Anzahl schwer Verunglückter (Getötete und Schwerverletzte) gibt es bei den Professur Straßenverkehrstechnik Fußgängern (minus 66 Prozent) sowie den Pkw-Insassen (minus 54 Prozent). (QSV) Den geringsten Rückgang weisen die Nutzer von motorisierten Zweirädern auf Gerd-Axel Ahrenz (minus 34 Prozent). Deren Bedeutung bei der Anzahl der schwer Verunglückten Professur Verkehrs- und wächst damit auf einen Anteil von 19 Prozent im Jahr 2020. Infrastrukturplanung (VIP) Allan P Aurich, Christian Bartz, . Folgerungen Christian Schiller, Christian Winkler, Rico Wittwer Das im Rahmen des Projektes entwickelte Prognosemodell ermöglicht detaillier- Technische Universität Dresden, te Wirkungsanalysen. Aufgrund seines modularen Aufbaus kann es bei Vorlie- Fakultät Verkehrswissenschaften gen aktueller Informationen zum Unfallgeschehen und den Rahmenbedingun- “Friedrich List”, Institut für Verkehrs- planung und Straßenverkehr gen präzisiert und fortgeschrieben werden. Eine vollständige innere Konsistenz des Modellansatzes ist bislang jedoch noch nicht gegeben. Auf der Basis wei- Preis: 17,00 Euro terer Untersuchungen ist eine Verbesserung der inneren Struktur des Modells Zu beziehen über: möglich. Ebenso sind weitere Untersuchungen der empirischen Grunddaten, Wirtschaftsverlag NW die Eingang in das Modell finden, sinnvoll. Verlag für neue Wissenschaft GmbH Postfach 10 11 10 27511 Bremerhaven Abstract Telefon 0471 94544-0 Telefax 0471 94544-88 The development of traffic safety and its general Fachbetreuer in der conditions up to the year 2015/2020 Bundesanstalt für Straßenwesen: Susanne Schönebeck The objective of this research project was to predict the number of accidents and casualties in Germany in the years 2015 and 2020. Therefore, a model has been Impressum: developed, allowing a differentiation of the accidents and casualties in terms of Bundesanstalt für Straßenwesen Stabsstelle traffic mode, age and severity. These were determined separately for motorways, Presse und Öffentlichkeitsarbeit rural and urban roads. Furthermore, the risks of accidents and injuries were Postfach 10 01 50 subdivided for each mode of traffic and age of road user. The forecast, based 51401 Bergisch Gladbach Telefon 02204 43-0 oder 43-184 on the model and a prognosis of future traffic conditions in Germany, shows Telefax 02204 43-674 a considerable decrease in accidents and casualties in Germany compared E-Mail info@bast.de to 2006. The reduction of accidents with injuries amounts to nearly 30 percent Internet www.bast.de in 2020, the decline in casualties as such lies at about 26 percent. The annual Nachdruck honorarfrei. number of accidents with personal injuries decreases by 29 percent and leads Belegexemplar erbeten. to an estimated number of 234,000 accidents in the year 2020. Mensch und Sicherheit