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Nr.:144a/2010 Hannover, den 8.6.2010
Fachtagung zum Thema „Leichte Sprache“ im Regionshaus
Die Welt soll für alle Menschen verständlich werden
Region Hannover. Etwa jeder fünfte Mensch in Deutschland hat Probleme, Texte und Infor-
mationen zu verstehen, mit denen er konfrontiert wird. Der Grund: Die Sprache ist zu kompli-
ziert. Die Ursachen sind unterschiedlich: Bei dem einen ist Deutsch nicht die Muttersprache,
bei dem anderen liegt eine Behinderung, beginnende Demenz oder auch eine Lernschwäche
vor. „Diesen Menschen fehlen Informationen, um gleichberechtigt am Leben teilhaben zu
können“, sagt Hans-Christoph Brehmer, Beauftragter der Region Hannover für Menschen mit
Behinderungen. Das soll sich ändern.
In einer Fachtagung im Haus der Region am 9. Juni 2010 diskutieren Experten ab 9.30
Uhr über das Thema „Leichte Sprache“. „Wir möchten für das Thema sensibilisieren, aber
auch einen einheitlichen Standard für leichte Sprache schaffen“, sagt Brehmer. In Holland
und in Schweden gebe es dazu bereits vorbildliche Ansätze – etwa das Centrum För Lättläst
in Stockholm, ein Verlag, der im Auftrag der Regierung Texte in leichter Sprache herausgibt.
Leichte Sprache – das heißt konkret, auf lange und komplizierte Sätze zu verzichten, sondern
kurz und bündig zu formulieren, Fremdwörter zu vermeiden und Inhalte gegebenenfalls mehr-
fach zu wiederholen, damit die Botschaft deutlich wird. „Es gibt in Deutschland bereits Über-
setzungsbüros für leichte Sprache“, erklärt Karl Finke, Landesbeauftragter für Menschen mit
Behinderungen. „Es fehlen aber ein Netzwerk und eine Institutionalisierung des Themas.“
Sein Ziel: Ein niedersächsisches Institut für leichte Sprache, angesiedelt in Hannover.
Die Nachfrage ist da: Die Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung Niedersachsen bietet
seit einiger Zeit Kurse an, um leichte Sprache und ihre Bedeutung verständlich zu vermitteln.
„Wir haben eine unheimliche Nachfrage“, berichtet Gertrud Völkening.
Die Fachtagung am 9. Juni soll eine Art Initialzündung sein. „Erst einmal brauchen wir eine
Bestandsaufnahme, um zu sehen, an welchen Punkten wir ansetzen müssen“, sagt Hans-
Christoph Brehmer. Eine Idee, die er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter haben: Eines
Tages eine eigene kleine Zeitung mit aktuellen Nachrichten in leichter Sprache herauszubrin-
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gen. So wie es in Holland bereits praktiziert wird. „Um so etwas zu erreichen, brauchen wir
ein starkes Netzwerk“, sagt Karl Finke. Die Tagung soll den Grundstein legen.
Die Tagung im Haus der Region, Hildesheimer Straße 18. 30169 Hannover, beginnt um 10.30
Uhr mit der Begrüßung durch Regionspräsident Hauke Jagau. Anschließend stehen Fachvor-
träge auf dem Programm. Die Moderation übernimmt Rosa Legatis. Das Ende ist für 16 Uhr
geplant.
Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zu dieser Veranstaltung herzlich will-
kommen.