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                           mitteilung
    DATUM    24. Januar 2011
  NUMMER     20
SPERRFRIST




             Aigner fordert europaweit höhere Standards
             für mehr Sicherheit in der Futtermittelkette

             EU-Ministerrat unterstützt Dioxin-Aktionsplan der Bundesministerin


             Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat sich nach einem Treffen der EU-
             Agrarminister am Montag in Brüssel zuversichtlich gezeigt, dass wesentliche Teile des
             deutschen Aktionsplan für mehr Verbraucherschutz in der Futtermittelkette auch europaweit
             umgesetzt werden können. „Ich bin mir mit der EU-Kommission und meinen Kolleginnen und
             Kollegen aus den Mitgliedstaaten einig, dass wir den aktuellen Dioxin-Fall zum Anlass
             nehmen müssen, auch auf europäischer Ebene Konsequenzen zu ziehen. Wir müssen das
             Sicherheitsnetz noch enger knüpfen und die geltenden Standards erhöhen. Ich bin dankbar,
             dass die Kommission hier – im Interesse der Verbraucher, aber auch der Landwirte – aktiv
             wird“, sagte Aigner am Montag vor Journalisten in Brüssel.


             In der ersten Beratung des Ministerrates sei in vier Punkten ein breiter Konsens erzielt
             worden: Zur Intensivierung der Futtermittel-Kontrollen, zur Trennung der Produktionsströme,
             zum Aufbau eines Dioxin-Frühwarnsystems sowie der Einführung einer Zulassungspflicht für
             Futtermittel-Hersteller beabsichtigt die Kommission, Vorschläge für ein europaweit
             einheitliches Vorgehen vorzulegen. „Es muss alles getan werden um zu verhindern, dass
             technische Stoffe in Futter- oder Lebensmittel gelangen“, sagte Aigner zu der geforderten
             Trennung der Produktionsströme. Daneben müssten die Kontroll- und Meldepflichten für
             Unternehmen und Prüflabore verschärft werden. „Einig bin ich mir mit der Kommission auch,
             dass wir ein Frühwarnsystem einrichten müssen, um Probleme früher erkennen und
             Gegenmaßnahmen schneller einleiten zu können“, sagte Aigner. „Konsens besteht auch
DATUM    24. Januar 2011                                                                          SEITE 2 VON 2

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             darin, dass wir auch auf EU-Ebene über eine Zulassungspflicht für Betriebe sprechen
             müssen. Meine Forderung: Hersteller von Futterfetten müssen künftig eine Zulassung
             beantragen, die an strenge Auflagen geknüpft ist. Die Betriebe müssen mit Analysen, mit
             Berichten an die Behörden und mit Rückstellproben nachweisen, dass die Grenzwerte für
             kritische Stoffe eingehalten werden. Futterfette dürfen nur noch in Anlagen produziert
             werden, die ausschließlich für Lebensmittel oder Futtermittel vorgesehen sind.“


             Die Bundesministerin betonte, unabhängig vom weiteren Vorgehen auf EU-Ebene werde die
             Bundesregierung auf nationaler Ebene „das Aktionsprogramm so schnell wie möglich
             umsetzen“. Aigner: „Wir in Deutschland handeln jetzt – aber in einem gemeinsamen
             europäischen Markt halte ich es für erforderlich, gemeinsam die Standards zu erhöhen.“ Die
             Ministerin erklärte, sie erhoffe sich von der EU noch weitergehende Maßnahmen – „mit einer
             europaweit verbindlichen Positivliste bei Futtermitteln“. Auch bei konkreten Vorgaben zur
             Absicherung des Haftungsrisikos der Betriebe sollte man nach Möglichkeit einen
             europäischen Ansatz wählen, sagte Aigner.


             Die EU-Kommission würdigte die von Bund und Ländern nach dem Dioxin-Fall ergriffenen
             Maßnahmen als schnell, konsequent und wirksam. Mehrere EU-Mitgliedstaaten kündigten
             an, sie würden das Krisenmanagement in Deutschland zum Vorbild nehmen, um eigene
             Mechanismen zu prüfen und zu optimieren.

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  • 2. DATUM 24. Januar 2011 SEITE 2 VON 2 NUMMER 20 SPERRFRIST darin, dass wir auch auf EU-Ebene über eine Zulassungspflicht für Betriebe sprechen müssen. Meine Forderung: Hersteller von Futterfetten müssen künftig eine Zulassung beantragen, die an strenge Auflagen geknüpft ist. Die Betriebe müssen mit Analysen, mit Berichten an die Behörden und mit Rückstellproben nachweisen, dass die Grenzwerte für kritische Stoffe eingehalten werden. Futterfette dürfen nur noch in Anlagen produziert werden, die ausschließlich für Lebensmittel oder Futtermittel vorgesehen sind.“ Die Bundesministerin betonte, unabhängig vom weiteren Vorgehen auf EU-Ebene werde die Bundesregierung auf nationaler Ebene „das Aktionsprogramm so schnell wie möglich umsetzen“. Aigner: „Wir in Deutschland handeln jetzt – aber in einem gemeinsamen europäischen Markt halte ich es für erforderlich, gemeinsam die Standards zu erhöhen.“ Die Ministerin erklärte, sie erhoffe sich von der EU noch weitergehende Maßnahmen – „mit einer europaweit verbindlichen Positivliste bei Futtermitteln“. Auch bei konkreten Vorgaben zur Absicherung des Haftungsrisikos der Betriebe sollte man nach Möglichkeit einen europäischen Ansatz wählen, sagte Aigner. Die EU-Kommission würdigte die von Bund und Ländern nach dem Dioxin-Fall ergriffenen Maßnahmen als schnell, konsequent und wirksam. Mehrere EU-Mitgliedstaaten kündigten an, sie würden das Krisenmanagement in Deutschland zum Vorbild nehmen, um eigene Mechanismen zu prüfen und zu optimieren.