1. Wem gehört das Wasser?
Zur Vorbereitung auf das Alternative Welt-Wasser-Forum
erstellt von Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB) e.V. und Aquattac
1
2. Die Wasservorräte auf der Erde
1.400 Millionen km3
Mehr als die Hälfte in Schnee, Eis
und Gletschern gebunden
Bleiben verfügbar: knapp 1%
Quelle: http://www.info-wasser
2
7. Wassermangel – Klimakriege?
Die Bewältigung zunehmender Wasserknappheit und Wasserver-
schmutzung sind wichtige Aufgaben, die vor uns liegen. Mitte die-
ses Jahrhunderts werden im schlimmsten Fall 7 Milliarden Men-
schen in 60 Ländern und im besten Fall 2 Milliarden Menschen in
48 Ländern von Wasserknappheit betroffen sein.
UNO Weltwasserbericht 2009
Überschwemmungen und Dürreperioden, Hungerkatastrophen
und Epidemien sind die Folgen des Klimawandels. Sie lassen die
Lebensräume für eine stetig wachsende Weltbevölkerung schwin-
den. Die Konkurrenz um die lebensnotwendigen Ressourcen
wächst. Das Zeitalter der »Klimakriege« hat bereits begonnen.
Harald Welzer: Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird. Frankfurt am
Main 2008
4.3
8. Privatisierung ist …
o die Unterordnung einer öffentlichen Institution oder Tätigkeit
unter die betriebswirtschaftliche Logik
o die Verwandlung von Gemeingütern in fixes Kapital
Public Private Partnership (PPP) ist …
o die derzeit vorherrschende Form der Privatisierung
o eine tendenzielle Auslieferung an die Finanzindustrie
Jede Privatisierung ist eine feindliche Übernahme
5.1
9. Privatisierung des Wassers
Millionen 1400 1305
Menschen 1200
unter 1000 880
privatisiertem
Wasser 800
600
für 2020 400 315
projektiert
200 50
0
1990 2000 2010 2020
Wer steckt dahinter?
5.2
10. Multinationale Konzerne im Wassergeschäft
Spanien
USA Frankreich
Deutschland UK (RWE)
Frankreich Frankreich
6.1
11. Die beiden ganz Großen
Sie beherrschen 2/3 des privaten Wassermanagements
84.48
79.9
67.92
Wachstum der
Umsatzerlöse
in Mrd. Euro 44.29 47.47
am Beispiel von 40.74 41.49
Suez
2008: Fusion mit
Gaz de Françe
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Quelle: http://www.finanzen.net/bilanz_guv/GDF_SUEZ
6.2
13. Veolia will alles ….
… Geschäfte mit dem ganzen Wasserzyklus
Aufbereitung
Speicherung
Anschluss &
Bereitstellung
Abwasser
Klärschlamm
Recycling
Wiedergewinnung
6.4
14. Veolia will alles ….
… verkauft die dazugehörige Technik an alle
6.5
15. … und beeinflusst Forschung und Lehre
Wasserforschung mit Qualität - unsere Qualitätspolitik
Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) ist ein Wasser-
forschungszentrum, gegründet im Jahr 2001 als gemeinnützige
GmbH mit eingetragenem Sitz in Berlin. Unsere Gesellschafter
sind Veolia Wasser, die Berliner Wasser-betriebe und die TSB
Technologiestiftung Berlin.
Selbstddarstellung
… mit Zugriff auf diese Forschungsnetzwerke:
6.6
16. Die Privatisierungs-Industrie
• Task forces in allen Bundesländern: Betreuung und Dokumentation
• Arbeitsgruppen in den Ministerien und bei den Verbänden der Bauindustrie
• Partnerschaften Deutschland AG mit der offiziellen Projektdatenbank
• Bundesverband Public Private Partnership
• Behördenspiegel mit der Beilage PPP-Kompakt
• Kongresse
• Innovationspreis und PPP-Persönlichkeit des Jahres
• ppp-plattform
• öpp-Plattform der Deutschen Bauindustrie
• PPP-Newsletter des BWI-Bau
• Führungskräfteforum
• Handbücher
• Fallbeispiele auf den Internetseiten von BPPP, Bauindustrie und Konzernen
• Leitfäden für die Standardisierung, d. i. der Kostenersparnis
• Studiengänge und Studienabschlüsse
• Dissertationen und andere Abschlussarbeiten
• eigene Terminologie: Modelle, Typen, Verfahren
• eigene Nomenklatura: personelle "Seilschaften" 7.0
17. Agenturen und Instrumente der Wasserpolitik
weltweit …
WWC
Ziele: internationale Zusammenarbeit zur Abstimmung und
Propagierung der Wasserpolitik, zur Armutsbekämpfung und für
Nachhaltigkeit
Organisierung des Weltwasserforums
In der Führung Vertreter von Eaux de Marseilles (Suez + Veolia)
7.1
18. in Europa …
o Ziele: Zusammenarbeit von Regierungen, Zivilgesellschaft und
Privatwirtschaft für eine technologisch hochwertige und sichere
Wasserversorgung
o Mitglieder: Konzerne, technolog.
Gesellschaften, Universitäten, Forschungszentren, Anwaltskanzleien
7.2
19. … und in Deutschand
Ziele:
o bündelt Kompetenzen für globale Herausforderungen
o zentrale Anlauf- u. Kontaktstelle für internationale Anfragen
o Vernetzung von Wirtschaft, Forschung und Politik
o Kommunikation und Erfahrungsaustausch
o Sammlung der Potentiale der spezialisierten deutschen
Wasserwirtschaft
o eingebunden in die High Tech-Strategie der Bundesregierung
Mitglieder: ca. 150 Unternehmen und Forschungseinrichtungen
Vorstand: Personen aus diesen Institutionen und Firmen
7.3
20. IWA: International Water Association
ein "Meinungsmacher"
o Online Zeitschriften und Bibliothek zum Thema Wasser
Water Intelligence Online
o die Liste der beim IWA-Kongress 2008 in Wien
vertretenen Wasser-Experten und Firmen umfaßt über
2.000 Namen
o die Agentur hat einflussreiche Sponsoren und gibt ein
eigenes Aqua-Wiki heraus
7.5
21. Die vollmundigen Versprechungen
der Wasserkonzerne
Wasser ist ein universales Gut
Wasser in der natürlichen Umwelt – in Flüssen, Seen und im Grundwasser – ist ein
Gemeingut, das niemandem gehört. Wie die meisten Unterneh-men ist auch Suez
Environnement gegen eine Privatisierung des Wassers.
Der Zugang zu Wasser ist ein Grundrecht
Der Zugang zu Wasser und zu sanitären Anlagen ist lebensnotwendig und macht einen
wesentlichen Teil menschlicher Würde aus. Jeder Mensch hat das Recht auf Zugang zu
Trinkwasser – dieses wurde in der offiziellen Stellungnahme von 2002 zu der Übereinkunft
über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte von 145 Mitgliedsstaaten der Vereinten
Nationen anerkannt.
Übersetzung aus der Selbstdarstellung des Wasserkonzerns Suez
Wasserprobleme durch Privatisierung lösen?
8.1
22. … so viele Berichte – so viele Fragen…
Wasser gehört allen –
wer verdient am Wasser-Management?
Die Wasserkonzerne als Dienstleister –
wer steht in wessen Dienst?
Sie bieten sich als Partner in PPP-Projekten an –
wer verfügt über die Gewinne?
Sie verkaufen die zugehörige Technik –
wer bezahlt?
Sie arbeiten an der Steigerung ihrer Gewinne –
wer arbeitet am Gemeinwohl?
8.2
23. Der Zugang zu Trinkwasser - ein Menschenrecht
"Wasser für alle" ist das Schlagwort lokaler
Gruppen, die für den Zugang zu reinem Wasser
kämpfen und für das Leben, die Gesundheit und
Würde, welche damit verbunden sind."
"Viele Kommunen haben jahrelang unter
Übergriffen, Armut und Hunger gelebt. Viele haben
es auch ohne öffentliche Bildungseinrichtungen und
Gesundheitsprogramme ausge-halten. Irgendwie ist
jedoch der Anschlag auf das Wasser für Millionen
zum Wendepunkt geworden."
Maude Barlow am 10. Dezember 2008 in ihrer Ansprache an die Vollversammlung der
Vereinten Nationen: Die Rede war Plädoyer für die Anerkennung des Rechts auf
Zugang zu Trinkwasser als ein Menschenrecht
8.3
24. Kurze Geschichte des großen Wasser-Palavers
und des wachsenden Widerstands
1996: Gründung des Welt-Wasser-Rats (WWC)
1997: Erstes Welt-Wasser-Forum in Marrakesch (Marokko)
2000: Zweites Welt-Wasser-Forum, Den Haag
2002: Zweites Weltsozialforum in Porto Allegre (Brasilien):Erklärung
zum Wasser
2003: Drittes Welt-Wasser-Forum, in Kyoto
Erster öffentlicher Protest der Wasserfriedens-bewegung –
Kampagne "Menschenrecht Wasser" (bis 2006) der Initiative
"Wasser ist Menschenrecht" und "Brot für die Welt„
Erstes alternatives Welt-Wasser-Forum in Florenz
2006: Viertes Welt-Wasser-Forum in Mexiko City
Große Protestdemonstrationen
9.1
25. 2008: Europäische Sommer-Universität in Saarbrücken; Gründung
von Aquattac (europäisches Wasser-Netzwerk von attac)
IWA Kongress in Wien mit über 2000 institutionellen und
persönlicen Teilnehmern
2009: Fünftes Welt-Wasser-Forum in Instanbul
Proteste bewirken, dass erstmals öffentliche Zweifel an der
Legitimität des WWF laut werden
2011: Januar: Weltsozialforum in Dakar (Senegal)
Februar: Erfolgreicher Volksentscheid „Unser Wasser“ in
Berlin
April: Global Water Summit in Berlin
Juni: Erfolgreiches Referendum in Italien
ENA: European Networking Academy in Freiburg:
Vorbereitungstreffen für FAME (Alternatives Welt-Wasser-
Forum 2012)
2012: Sechstes Welt-Wasser-Forum in Marseille
9.2
26. Protest und Widerstand
Die Verbrechen der Transsnationalen dürfen nicht länger ungestraft
bleiben. Wir fordern Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung
10.1
34. 14. bis 17. März 2012
Das Ziel des Alternativen Weltwasserforums (Forum Alternatif Mondial
de l'Eau, FAME) – besteht darin, eine konkrete Alternative zum VI.
Weltwasserforum (Forum Mondial de l’Eau, FME), das vom Welt-
wasserrat organisiert wird, zu schaffen. Der Weltwasserrat, ein Organ
aus transnationalen Unternehmen sowie der Weltbank, maßen sich das
Recht an, ein weltweit führendes Organ im Bereich Wasser zu sein.
Aus der Präambel der Charta des Alternativen Weltwasserforums
10.10