Faktor W ist die jährlich erscheinende Printausgabe der Wirtschaftshaus AG mit Themen rund um Pflegeimmobilien. In dieser Ausgabe u.a.: "Historie der sozialen Verantwortung", Per Mertesacker, Ulrich Baumann, Erich Pilz, Interview mit Mariella Ahrens u.v.m.
Geld anlegen mit Pflegeimmobilien in Graevenwiesbach
Wirtschaftshaus Faktor W - Ausgabe März 2018
1. SOZIAL!Ein Zauberwort, das Menschen verbindet
20 | Mittelstand
Sozialer Faktor
der Wirtschaft
24 | Mariella Ahrens
Sozial engagierte Schau
spielerin im Interview
16 | Prinzip WirtschaftsHaus
Alles ist intern
miteinander verzahnt
Das WirtschaftsHaus-Magazin Ausgabe März 2018
2. 10 - 11 | 24 - 26 |
Sozial! Kleines Wort,
große Wirkung
Der Kitt, der unsere Gesellschaft
zusammenhält, ist das Soziale.
Historie der sozialen
Verantwortung
Von 1883 bis heute – der Sozialstaat
musste auf neue Herausforderungen
immer kreative Antworten finden.
Zwei Menschen,
zwei Beispiele
Wie Per Mertesacker und Ulrich Baumann
sich für andere Menschen einsetzen.
Die Zukunft
heute gestalten
Investoren und Bewohner treffen beim
WirtschaftsHaus aufeinander. Und zeigen:
Pflege mit Herz und Geldanlage mit
Verstand schließen sich nicht aus.
Alles ist miteinander
verzahnt
Beim WirtschaftsHaus arbeiten alle Unter
nehmensbereiche Hand in Hand. Nur so
kommen optimale Ergebnisse zustande.
Täglich neue Leute
kennenlernen
Erich Pilz berät bundesweit Makler, fährt
dafür zehntausende Kilometer und trifft
liebend gern Menschen.
Der Mittelstand
Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.
Damit das so bleibt, engagiert sich Wirt
schaftsHaus-Vertriebsvorstand Sandro
Pawils als Senator.
Solidarisch, schlau
und scharfzüngig
Ein Rückblick in Zitaten.
Interview mit
Mariella Ahrens
Sie ist erfolgreiche Schauspielerin in Film,
Fernsehen und Theater. Im Gespräch mit
Faktor W erzählt sie, was aus ihrer Sicht
wirklich zählt.
Hilfe, die wirklich
ankommt
Das Kinderhilfswerk ICH e.V. aus Stadthagen
will weltweit das Leben vieler Kinder ein
kleines Stückchen besser machen.
04 - 07 |
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Impressum
Herausgeber:
WirtschaftsHaus Service GmbH
Steinriede 14, 30827 Garbsen
Tel: 05131 4611-0
Fax: 05131 4611-100
E-Mail: info@wirtschaftshaus.de
Redaktion und Texte:
Alexander Nortrup
(Freier Journalist)
Gestaltung:
WirtschaftsHaus Marketingabteilung
Fotos:
shutterstock.com
Kevin Münkel (Fotograf)
Druck:
Unger & Pauselius
Ihre Drucker GmbH
Am Frettholz 5, 31785 Hameln
Gesamtauflage: 2.000 Stück
Liebe Leserinnen und Leser,
sozial möchte doch eigentlich jeder sein. Oder? Völlig zurecht hat
dieses Wort einen guten Klang. Denn es steht für Hilfe, Unterstüt
zung, Gemeinschaft. Schüler bekommen Noten für gutes Sozialver
halten und im Berufsleben sind soziale Fähigkeiten hoch im Kurs. Die
Bedeutung von „sozialer Verantwortung“ geht aber noch weit über das
menschliche Miteinander hinaus: In einem System wie dem deutschen
Sozialstaat steht letztlich eine ganze Gesellschaft füreinander ein. Und
das seit nunmehr bald 135 Jahren. Wie das Wörtchen „sozial“ zu uns
eingewandert ist und wie die Sozialsysteme entstanden sind, lesen Sie
in diesem Heft.
Für uns als Unternehmen im Pflegemarkt ist klar: Wir haben eine
immense soziale Verantwortung. Denn attraktive Plätze in Pflege
einrichtungen werden dringend gebraucht. Zugleich können wir
unseren Kunden guten Gewissens garantieren, dass ein Investment
in unsere Produkte mit stabilen, guten Renditen verbunden ist. Die
Verbindung aus beiden Gedanken, dem sozialen Miteinander und
der gewinnbringenden Geldanlage, nennen wir nicht ohne Grund
„Rendite mit sozialer Verantwortung“. Auch das wird in diesem Magazin
genauer erklärt.
Mariella Ahrens ist eine faszinierende Frau. Ihre Leidenschaft gilt nicht
allein der Schauspielerei, nicht allein den roten Teppichen und den Stars,
die sie regelmäßig trifft. Seit mehr als zehn Jahren setzt sich Mariella
Ahrens glaubhaft und persönlich für ältere Menschen in Pflegeheimen
ein. Das WirtschaftsHaus unterstützt ihren Verein „Lebensherbst e.V.“
und steht voll hinter dessen Arbeit.Was bringt die Mutter zweierTöchter
zu diesem Engagement? Im Interview mit „Faktor W“ hat sie es erklärt.
Ich freue mich, dass wir Ihnen nicht nur Rendite bieten, sondern
gemeinsam unsere Gesellschaft voranbringen. Lassen Sie uns darin
auch in diesem Jahr nicht nachlassen!
Herzliche Grüße aus Garbsen
Ihr Sandro Pawils
Vertriebsvorstand WirtschaftsHaus AG
3Editorial
3. des Sozialen. Sie begann in der Zeit der
industriellen Revolution vor mehr als
200 Jahren, als die menschliche Arbeits
kraft immer mehr im Dienste des ge
sellschaftlichen Fortschritts stand.
Arbeiter wurden massenhaft in die
Manufakturen, Bergwerke und Fabriken
geschickt. Selbst Kinder schufteten oft
mals bis zum Umfallen. An Gesundheit,
die Zukunft oder etwas so Utopisches
wie die Rente dachte dabei kaum einer.
Damals stellte sich die Frage: Was ist,
wenn das Leben nicht prall und schön,
nicht glatt und makellos ist? Was ist,
wenn Krankheit und Armut, Alter und
Arbeitslosigkeit alles verändern und
einen Menschen an die Grenzen der
Belastungsfähigkeit bringen? An der
Dringlichkeit dieser Überlegungen hat
sich bis heute nichts geändert. Und ge
nau an dieser Stelle beginnt die gesell
schaftliche Dimension von „sozial“.
Denn das Wort meint eben nicht nur,
dass der Einzelne an andere denkt und
so im Kleinen die Welt besser wird. Klar:
Das ist der Grundgedanke. Aber nicht
immer und für jeden Notfall ist ein
barmherziger Samariter greifbar. Jeder
Helfer hat seine Grenzen. Was also tun,
wenn die Not dauerhaft und groß ist?
Dann steht die Gesellschaft als Gan
zes ein und hilft. Jedenfalls in einem
Sozialstaat, wie er in Deutschland von
den Vätern und Müttern des Grund
gesetzes 1949 festgeschrieben wur
de. Der deutsche Staat strebt dem
Grundgesetz gemäß soziale Sicherheit
und soziale Gerechtigkeit an, „um die
ive la France! Es lebe Frank
reich! Denn aus unserem
westlichen Nachbarland kom
men nicht nur köstliche Weine, zahl
lose weitere Delikatessen und eine
zumeist ansteckende Freude am gu
ten Leben. Aus Frankreich kommt vor
allem auch ein Wort, das so viel mehr
als nur das egoistische Vergnügen an
schönen Dingen ausdrückt. Es ist das
Wort „sozial“. Ja, genau – dieses schein
bar so alltägliche Wort ist tatsäch
lich erst im 18. Jahrhundert über den
Rhein eingewandert, reichlich spät in
der jahrhundertelangen Entwicklung
der deutschen Sprache. Doch die
Auswirkungen dieses wahren Zauber
wortes sind umso schneller eingetre
ten. Und sie prägen unsere Lebenswelt
bis heute nachhaltig.
Das französische Wort „social“, so klärt
das Wörterbuch auf, meint „in Verbin
dung stehend“ oder „zugesellt“ und im
weiteren Sinne auch „gemeinnützig,
hilfsbereit, barmherzig“. Die Vokabel
„social“ hat den revolutionären Gedan
ken in unsere Sprache gebracht, dass
geteilter Besitz, geteilte Freude und
geteilter Genuss sich verdoppeln. Und
eben nicht halbieren, wie die Mathe
matik es eigentlich nahelegen würde.
Eine rätselhafte Logik – und doch eine
täglich nachvollziehbare Erfahrung.
„Gib, damit Dir gegeben wird“ (latei
nisch: „do ut des“), das war schon im
alten Rom eine einleuchtende Rede
wendung. Jeder kennt die Freude, die
im Geben entsteht. Und wer anderen
von seinem Glück erzählt, erlebt es
gleich noch einmal. So weit, so gut. Es
gibt aber auch eine weniger rosige Seite
V
>>
Sozial!Ein Zauberwort macht Karriere
Es macht das Leben besser und rettet es manchmal sogar: Das Wort
„sozial“ ist wie der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält
5Titelstrecke–SozialeVerantwortung
4. >>
Teilhabe aller an den gesellschaftlichen
und politischen Entwicklungen zu ge
währleisten“. Alle Formen von Lebens
risiken sollen so abgefedert werden, die
Gesellschaft „sozialen Ausgleich“ prak
tizieren. Das gelingt nicht unbedingt
perfekt, wie der Armutsbericht der
Bundesregierung jährlich auf traurige
Weise belegt. Und doch ist der soziale
Charakter unseres Staates eine unbe
streitbare Errungenschaft und Aus
druck unseres Wohlstandes.
Das kleine Wort „sozial“ hat über die
Jahre viele Kinder bekommen: Sozial
demokraten. Sozialpolitik. Sozialgesetz
buch. Sozialverband. Doch das alles
sind keine leeren Worthülsen – auch
die nackten Zahlen zeigen, wie be
deutsam das Thema für unser Land ist:
Soziales beansprucht mit knapp 41 Pro
zent den mit weitem Abstand größten
Teil des Bundeshaushaltes. Rund 137
Milliarden Euro fließen so Jahr für Jahr
in Rente, Arbeitslosengeld, Grundsich
erung, Wohngeld und vieles mehr.
Und auch aus der Alltagssprache weiß
jeder: Sozial ist einfach gut. Wer sozial
ist, sorgt sich um die Gemeinschaft, um
das große Ganze. Die „sozialen Fähigkei
ten“ werden in Bewerbungsgesprächen
und Seminaren für Führungskräfte
stets besonders hervorgehoben. Wer
sie nicht hat, muss Nachhilfe neh
men – denn ohne „social skills“ geht es
nicht mehr im Berufsleben. Auch Schul
zeugnisse enthalten in den meisten
Bundesländern Noten für das Sozial
verhalten – und wer sozial auffällig ist,
bekommt besondere Unterstützung.
Sozialarbeiter kümmern sich dann um
den jungen Menschen und sorgen für
ein gelingendes Miteinander.
Sozial, das ist ein Zauberwort in ganz
vielen Bereichen. Dabei war es einst
eher eine wilde Parole, ein mutiger
Kampfschrei. Als der deutsche Reichs
kanzler Otto von Bismarck die ersten
Elemente der heutigen Sozialversich
erung einführte (siehe S. 8), war dies
kein Akt der Fürsorge, sondern vor allem
ein politischer Schachzug, um den
aufmüpfigen Gewerkschaften, Kom
munisten und Sozialisten den Wind aus
den Segeln zu nehmen. „Mein Gedanke
war, die arbeitenden Klassen zu gewin
nen, oder soll ich sagen zu bestechen,
den Staat als soziale Einrichtung an
zusehen, die ihretwegen besteht und
für ihr Wohl sorgen möchte“, schrieb
Bismarck in seinen Memoiren. Der Trick
gelang, er blieb an der Macht – und für
das Wohl der Arbeiter sorgte er den
noch, und zwar dauerhaft.
„Sozial ist, was Arbeit schafft“ – dieser
Slogan schafft es immer wieder in viele
Parteiprogramme. Er vermittelt die Idee,
dass die soziale Marktwirtschaft trotz
Sozialleistungen und Arbeitslosenver
sicherung eben kein Entspannungs
becken sein soll, sondern Menschen
zum aktiven (Erwerbs-)leben befähigt
werden. Dabei definiert die Politik
immer wieder neu, was die Vokabel
„sozial“ konkret bedeutet – im Unter
schied zum puren Marktgeschehen, das
kalt und berechnend keine Rücksicht
auf Menschen nimmt.
Die Herausforderungen für die Sozial
politik stellen sich dabei immer wieder
neu: Waren einst die Arbeiter schutzlos
den Härten der täglichen Schufterei
in Minen und Fabriken ausgesetzt, so
musste später die Rente als Absich
erung für ein Altern in Würde geschaf
fen werden. Als dann mit der DDR ein
ganzer Staat kollabierte, sicherten
Milliardentransfers aus den Sozial
kassen das friedliche Miteinander im
vereinigten Deutschland. Und seitdem
klar ist, dass Menschen immer länger
gesund bleiben und immer älter wer
den, muss das Soziale wieder eine neue
Herkulesaufgabe bewältigen: Wie kann
Pflege menschlich und wirtschaftlich
gelingen? Hunderttausende Pflegeplät
ze müssen geschaffen, Pflegefachkräfte
gefunden und gehalten werden. Und
das alles finanziert und organisiert wer
den. Es wird niemals langweilig, wenn
es um Soziales geht. Weil es eben nie
mals langweilig wird, wenn Menschen
im Spiel sind. Wer die tiefere Bedeutung
des Begriffs „sozial“ verstehen will,
muss ihn übrigens nur in sein Gegen
teil verkehren: Einen „Asi“ schimpft
man nämlich den, der sich rücksichts
los verhält: Der aus dem Miteinander
ausschert, „sein eigenes Ding macht“,
Menschen schadet und links liegen
lässt. Das „a“ vor „sozial“ macht aus
dem barmherzigen Samariter den bö
sen Egoisten. Auch hier ist es also etwas
ganz Kleines, das Großes bewirkt.
BUNDESHAUSHALT 2017
Ausgaben insgesamt: 330 Milliarden Euro
Arbeit und Soziales
Verteidigung
Verkehr und digitale
Infrastruktur
Schuldzinsen
Sonstiges
Bildung und Forschung
Gesundheit
Familie, Senioren,
Frauen und Jugend
Inneres
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung
Wirtschaft
Ernährung und Landwirtschaft
Umwelt und Naturschutz
Auswärtiges Amt
137 Milliarden Euro
für Arbeit und Soziales
37MilliardenEuro
28M
illiardenEuro
5MilliardenEuro
5MilliardenEuro
6MilliardenEuro
7M
illiardenEuro
8
M
illiarden
Euro
9 M
illiarden Euro
9 Milliarden Euro15 Milliarden Euro
17 Milliarden Euro
20 Milliarden Euro
27 Milliarden Euro
Quelle: bundeshaushalt-Info.de
Und das WirtschaftsHaus?
Hat insgesamt Investitionen von über einer Milliarde
Euro für attraktive Pflege ermöglicht. Und verant
wortet jährliche Mietzahlungen in Höhe von mehr als
63 Millionen Euro an die Eigentümer.
„Wer sozial ist, sorgt sich
um die Gemeinschaft und
das große Ganze.“
7Titelstrecke–SozialeVerantwortung
5. 1883
Auf Initiative von Reichskanzler Otto von Bismarck verabschiedet
der Reichstag nach langwierigen Debatten 1883 das erste Kranken
versicherungsgesetz. 1884 folgen das Unfallversicherungsgesetz und
1889 das Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetz. Mit den neuen
Sozialversicherungen entsteht erstmals das Modell einer national or
ganisierten, umfassenden und obligatorischen Solidargemeinschaft.
1990
Mit der deutschen Einheit im Jahre
1990 werden die sozialpolitischen
Institutionen des Westens in den
neuen Bundesländern übernommen.
Das erhöht sprunghaft die Ausgaben,
finanziert größtenteils durch die Sozial
versicherungen. Eine neue Heraus
forderung für den Sozialstaat und die
deutsche Gesellschaft.
1927
Im Jahr 1927 tritt die Arbeitslosenversicherung als
weitere wichtige Säule der Sozialversicherungen in Kraft.
Eine Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits
losenversicherung mit einem Unterbau aus 13 Landes
arbeitsämtern und 361 Arbeitsämtern wird etabliert.
1992/1997
Der heutige WH-Vorstandsvorsitzende
Edwin Thiemann gründet 1992 in Nien
burg den Finanz- und Versicherungs
makler MKV GmbH. Mit einem Angebot
für Betreutes Wohnen in Travemünde
wird die erste Kapitalanlageimmo
bilie als Angebot entwickelt. 1997 wird
die WirtschaftsHaus GmbH & Co KG
gegründet. Ein Gründungsmitglied ist
Finanzierungsexperte Heinrich Nerge,
der bis heute das WirtschaftsHaus
berät und unterstützt.
1950
Im Wirtschaftswunder der 1950er-
Jahre setzt eine immense Expansion
und Ausdifferenzierung des Sozial
staates ein, die sich bis in die 1970er-
Jahre hinzieht. Das Gesundheitswesen
wird weiter ausgebaut, das Spektrum
sozialer Dienste erweitert, etwa im
Bereich Kinder-, Jugend- und Sozial
arbeit und ambulanter Pflege.
2017
Ende 2017 wird die WH Projekt
entwicklungsgesellschaft gegründet.
Geschäftsführer Ralf Licht und sein
Team konzipieren und planen alle
Objekte, die das WirtschaftsHaus eines
Tages an Bewohner und Betreiber über
gibt. Dabei werden insbesondere sehr
genau die lokalen Bedürfnisse und
Machbarkeiten berücksichtigt.
2000/2001
Schon mehr als 2.300 sichere Kapital
anlagen wurden an Kunden des Wirt
schaftsHauses übergeben. Aus der eins
tigen WirtschaftsHaus GmbH & Co KG
ist die WirtschaftsHaus AG geworden.
Sandro Pawils und Harald Senftleben
ergänzen das Führungsteam. 2001
kommt das bahnbrechende Konzept
„Pflegeimmobilien als Kapitalanlage“
hinzu – die ideale Kombination aus
Sicherheit und starken Renditen.
2013
Torsten Radomi ergänzt das WirtschaftsHaus-Team. Der Architekt als
Geschäftsführer der neu gegründeten Plan & Projekt GmbH kümmert
sich mit seinem Team um Planung und Bewertung von Pflegeimmo
bilien. Sie stellen sicher: Kommt der Generalunternehmer seinen
Gewährleistungspflichten nach? Sind Sanierungen nötig? Wenn ja,
werden diese von eigenen Fachleuten geplant und überwacht.
... und unser Beitrag dazu
Historie der sozialen Verantwortung …
2011
Die WH Verwaltungsgesellschaft wird
gegründet. Ihre Mitarbeiter sorgen für
die nachhaltige Instandhaltung und
Betreuung der Immobilien. Und für
die pünktliche und reibungslose Aus
zahlung der Mieten.
2014
Die WH Care Holding GmbH wird gegründet. Der geschäfts
führende Gesellschafter Marcus Mollik garantiert mit seinen
Mitarbeitern, dass Betreiber von WirtschaftsHaus-Objekten
betreut, begleitet und unterstützt werden. Dazu werden nach
und nach immer mehr eigene Häuser betrieben, um selbst für
gleichbleibend hohe Standards zu sorgen.
2000
Der demografische Wandel wird immer deutlicher.
Die Menschen werden immer älter, brauchen im
mer mehr medizinische und pflegerische Unter
stützung und benötigen kreative und flexible Lö
sungen für Leben und Wohnen im Alter. Eine neue
Herausforderung für den Sozialstaat und die deut
sche Gesellschaft – die nicht schaffbar ist ohne
den Einsatz privater Investoren und Initiativen.
9HistoriedersozialenVerantwortung
6. Zwei Menschen, zwei
Beispiele – Es gibt ganz
unterschiedliche Wege,
sich für Andere sozial
zu engagieren
eine Mutter hat immer zu
mir gesagt: Es gibt so viel
mehr Probleme auf der
Welt als nur Fußballer zu sein und täg
lich auf dem Platz zu stehen. Bei mir hat
sich erst spät herausgestellt, dass ich
als Profi mein Geld verdienen könnte.
Vielleicht auch deshalb haben meine
Eltern mir immer vermittelt, dass eine
gehörige Portion Demut dazugehört.
Für mich war es deshalb immer sehr
wichtig, nicht nur der erfolgreiche
Fußballer zu sein. Als ich mein Abitur
gemacht hatte, habe ich mich dafür
entschieden, Zivildienst zu leisten. Ich
habe dann vormittags trainiert und
nachmittags in einem Krankenhaus für
Psychiatrie gearbeitet. Anfangs habe
ich mich gefragt: Kann ich das über
haupt? Menschen, die ich nicht kann
te, zu helfen: Beim Essen, beim Gang
auf die Toilette, beim Zubettgehen.
Bald habe ich gemerkt: Ja, das kann
ich. Morgens für mich arbeiten, nach
mittags anderen Menschen unterstüt
zen. Leuten, die wirklich große Probleme
im Leben haben. Das hat mir sehr dabei
geholfen, die Welt auf eine andere Art
zu sehen. Eine solche Erfahrung lässt
Dich erkennen, was wirklich zählt. Und
es hat mich demütig gemacht. Auf der
einen Seite in einer Welt zu leben, die
voller Highlights ist, voller Schönheit,
mit Menschen, die Dich auf der Straße
erkennen und 40.000 Menschen im
Stadion, die Dich spielen sehen wollen.
Und dann andererseits die Menschen
zu treffen, die im Verborgenen leben.
Die 24 Stunden am Tag Hilfe brauchen
und Dich nicht als Prominenten erken
nen. Das war wohl die beste Erfahrung
in meinem Leben. Das hat mich sowohl
als Mensch als auch als Fußballer reifen
lassen. Meine Eltern haben mich immer
wieder erinnert: Du hast großes Glück.
Mach etwas daraus. Und respektiere
die Menschen, die nicht solches Glück
hatten. Deshalb engagiere ich mich
auch immer für Projekte, die mein Club
Arsenal London macht. Weil man damit
so viel verändern kann.
Es ist gut, ein Fußballer zu sein. Aber es
ist bestimmt nicht alles im Leben.
och vor zwei Jahrzehnten
war HIV oder Aids, wie die
Krankheit im Endstadium
heißt, ein Todesurteil. Heute ist die
Krankheit dank neuer Forschungs
ergebnisse behandelbar. Als Arzt habe
ich viele Möglichkeiten, zu helfen. Pati
enten müssen aber nicht nur mit einer
unheilbaren Krankheit leben. Es ist
zugleich, als seien sie aussätzig, aus der
Gesellschaft verstoßen. Sie dürfen nicht
darüber reden, sie sollen sich offenbar
schämen und werden ausgeschlossen.
Die Familien müssen irgendwie ver
suchen, dass es nicht bekannt wird.
Dabei gibt es weltweit keine einzige
Kind-zu-Kind-Infektion mit HIV. Man
kann miteinander spielen, auch Verlet
zungen stellen keine Gefahr dar, man
kann gemeinsam Geschirr und Besteck
benutzen. Dennoch kommt es auch
in einer Stadt wie Hannover vor, dass
etwa kollektiv alle Eltern ihre Kinder
vom Kindergarten abmelden oder for
dern, dass ein HIV-positives Kind der
Einrichtung verwiesen wird. Oder, dass
eine Familie mit einem HIV-positiven
Kind von den Nachbarn aus einer Miet
wohnung gemobbt wird. Da muss noch
viel Aufklärungsarbeit erfolgen.
Als Verein geht es uns zunächst um
konkrete materielle Hilfe, etwa um
eine schöne Weihnachtsfeier zu ermög
lichen oder einen Wunsch zu erfüllen.
Und wir helfen, aus der sozialen Iso
lation zu kommen. Zum Beispiel fahre
ich einmal im Jahr mit meiner eigenen
Familie und den betroffenen Familien
– dieses Jahr waren es 20 Familien und
97 Teilnehmer – in ein Camp. Da geht
es manchmal schlicht darum, Vorbild
zu sein. Nach der Diagnose für ihre
fünfjährige Tochter traute sich etwa
eine Mutter nicht mehr, das Kind auf
den Arm zu nehmen. Wir sind dann
zusammen schwimmen gegangen,
ich nahm das Mädchen auf den Arm,
auf die Schultern. Als die Mutter sah,
wie selbstverständlich das ist, hat sie
später ihr Kind auch wieder auf den
Arm genommen. Das war ein tief bewe
gender Moment.
Prof. Dr. Ulrich Baumann: „Wir helfen Menschen
aus der sozialen Isolation.“
Per Mertesacker: „Es gibt so viel mehr
auf der Welt, als Fußballer zu sein.“
Per Mertesacker (33) hat 104
Länderspiele für Deutschland absol-
viert und wurde 2014 mit dem DFB-
Team in Brasilien Fußball-Weltmeister.
Der Abwehrspieler ist Kapitän von
Arsenal London und wird ab 2019 die
Jugend-Akademie des Vereins leiten.
Mit seiner eigenen Stiftung setzt er
sich für benachteiligte Jugendliche in
seiner Heimatregion Hannover ein.
Prof. Dr. Ulrich Baumann (56) leitet eine
Schwerpunktstation für Lungenerkrankungen
an der Medizinischen Hochschule Hannover
(MHH). Er ist geschäftsführender Oberarzt,
Leiter der Notaufnahme in der MHH-Kinder-
klinik und seit 2001 Vorsitzender des „Vereins
zur Unterstützung AIDS-kranker Kinder e.V.“.
M
N
11BeispielefürsozialesEngagement
7. Mitten im Leben
Wie das WirtschaftsHaus aus Renditeobjekten Orte der Begegnung macht
und so seinen Teil zum sozialen Miteinander beiträgt
swarenganzaußergewöhnliche
Szenen, die sich in dem kleinen
Ort Osloß, ganz in der Nähe von
Wolfsburg, zum Jahresanfang 2018
abspielten. Begegnungen zwischen In
vestoren und Bewohnern eines Lebens-
und Gesundheitszentrums waren da zu
beobachten. Menschen, die oft in zwei
ganz unterschiedlichen Welten leben,
trafen aufeinander: Einmal jene, die in
ein Renditeobjekt investiert haben und
nun bei der offiziellen Abnahme des
neu errichteten Hauses sehen wollten,
ob alles seine Ordnung hat. Und zum
anderen diejenigen, die schon seit Wo
chen in dem Osloßer Bau zu Hause sind.
Ein Meilenstein für das
kleine Osloß
Fröhliche Gespräche entwickelten sich,
Begegnungen auf Augenhöhe – eben
sozialer Austausch im besten Sinne.
Und wer noch nicht besucht worden
war, wartete ungeduldig darauf, dass
es endlich soweit ist. „Kommen Sie
doch auch einmal zu mir herein“, sag
te eine ältere Dame etwa zu einer
Besuchergruppe, die auf ihrem Flur
entlangkam. Prompt machte man eine
Stippvisite, und wurde stolz und glück
lich empfangen von einem Menschen
mitten im Leben.
Für die Gemeinde Osloß ist der schmu
cke Bau ein Meilenstein. In dem kleinen
Ort sind künftig Dutzende Arbeitsplätze
gesichert, es gibt Aufträge für lokale
Handwerker. Bäcker, Frisöre und Blu
mengeschäfte profitieren ebenso. Und
ähnliche, durchweg positive Effekte las
sen sich auch anderswo beobachten.
Richtfeste zeigen gesundes
Wachstum des WirtschaftsHaus
Richtfeste an vielen Orten der Repu
blik zeugen vom gesunden, kräftigen
Wachstum der WirtschaftsHaus-Fa
milie: Im Sommer 2017 wurde etwa
in Bremen-Lesum, Mandelsloh und
Menden gefeiert, im Herbst dann in
Georgsmarienhütte und Bad Breisig,
zum Jahresende schließlich in Bünde.
Und 2018 geht es munter weiter: Gleich
zum Jahresbeginn war Richtfest in dem
neuen Objekt in Porta Westfalica. Die
Reihe ließe sich leicht fortsetzen.
Richtfeste, regelmäßige Neuigkeiten
zum Baufortschritt, schließlich die
Übergabe an Investoren: Das Wirt
schaftsHaus hat in den vergange
nen Jahren viele Wege ersonnen, die
aus Renditeobjekten und Immobilien
Orte der Begegnung machen. Denn
was anfangs ein Plan war, später Teil
eines Beratungsgespräches wurde und
schließlich als Kaufobjekt einen Besitzer
fand, ist zugleich ja vor allem eines: ein
Zuhause. Und ein konkreter Baustein,
um ein dringendes soziales Problem in
unserem Land zu lösen.
Rietberg: Ein Haus mit
Geschichte und
leuchtender Zukunft
Ortswechsel. Das Missionshaus in Riet
berg in Ostwestfalen hat eine bewegte
Geschichte hinter sich – und eine
leuchtende Zukunft vor sich. Dieser
Ort steht wie kaum ein anderer für Ge
meinschaft und soziales Miteinander:
Einst war das Haus in der Stenner
landstraße 22 die Zentrale für die christ
liche Missionsarbeit der „Weißen Väter“.
1914 nahmen sie in Rietberg ihre Tätig
keit auf. 1920 entstand ein Internat,
das über Jahrzehnte Hunderte von
Missionsschülern beherbergte. 1974
schließlich zog das „Institut Vita“ ein
– ein freier Zusammenschluss katho
lischer Frauen, die als Gemeinschaft
Menschen zusammenführten und eine
Stätte der Begegnung für Seminare und
Tagungen boten.
Wie kann es auch in der Zukunft weiter
gehen mit dem Konzept des ganz
besonderen Miteinanders? Wie kann
die Seele dieses Objektes erhalten und
weiterentwickelt werden? Die Antwort
darauf geben viele Menschen, jung
und alt, die gemeinsam als Investoren
ein Projekt entwickelt haben. Ergebnis:
Das wunderschöne, denkmalgeschütz
te Gebäudeensemble und die dazu
gehörige Parkanlage werden sich bald
in ein attraktives Lebens- und Gesund
heitszentrum verwandeln. Stationäre
Pflegeplätze werden entstehen, dazu
Service-Wohnen sowie Angebote für
ambulante Pflege und Tagespflege.
Menschen werden sich in dem tradi
tionsreichen Rietberger Haus auch
weiterhin wohl fühlen – dafür sorgt
das Konzept der WH Care, die das Haus
künftig betreiben wird. Luftige, helle,
positive Architektur, dazu höchste
E
„Die Farben, das
Licht, die Garten-
anlage – ich hätte
mir glatt vorstellen
können, selbst dort
einzuziehen.“
>>
13DieZukunftheutegestalten
8. 2013 2030 2050
4,36
1,180,890,67
3,31
2,48
9,9
6,2
4,4
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt rasant
Angaben in Millionen
Angehörige kümmern. Wir sind als
Unternehmen Teil dieser Gesellschaft.
Und wir wollen sie positiv prägen.“
Die Finanzierung neu erbauter oder
aufwendig sanierter Einrichtungen
durch WirtschaftsHaus-Projekte hilft
deshalb, einen dringenden Bedarf zu
decken. Dabei geht es längst nicht nur
um vollstationäre Pflege. Es geht um
flexible, vielseitige, lokale Angebote.
Und weil es eben nicht egal ist, wo und
wie Menschen leben, sorgen die Exper
ten von WH Care, der WirtschaftsHaus-
Betreibergesellschaft, für das Richtige
am jeweiligen Ort. Einmal, was attrak
tive architektonische Lösungen betrifft.
Aber auch, was Konzepte für Betrieb
und Aufbau angeht. „Wir suchen immer
wieder aufs Neue eine Kombination
aus Leben, sozialer Teilhabe und Öffent
lichkeit“, sagt WH Care-Geschäftsfüh
rer und Pflegeexperte Marcus Mollik.
„Es gibt eben ganz unterschiedliche
Bedürfnisse und Wünsche – da passen
keine allgemein gültigen Lösungen“.
Schließlich zählt zur sozialen Verant
wortung auch das Engagement für die
lokale Gemeinschaft: Wo ein Lebens-
und Gesundheitszentrum des Wirt
schaftsHauses ist, profitieren Baufir
men, Handwerker und Dienstleister im
Umkreis davon. Zugleich ist ein solches
Haus Arbeitsplatz für viele Fachkräf
te und Ausbildungsstätte für junge
Menschen. Auch in Osloß, in Rietberg
und an vielen anderen Orten der Re
publik werden so Familien ernährt,
finden Menschen Arbeit und zugleich
Sinn. Die WH Care als Betreiber sorgt
für verantwortungsvolle Pflegeplätze.
Soziales Denken und Handeln zahlen
sich eben aus – nicht nur, aber auch als
finanzielle Rendite.
Standards in Qualität und Ökologie
tragen dazu bei. Moderne Gestaltung
und Bewahrung des historischen Bau
denkmals gehen Hand in Hand. Zudem
bleiben die Frauen von „Vita“ auf dem
Gelände, betreiben weiter Gästepen
sion und Café. Sie bieten etwa älteren
Besuchern preiswerte und charmante
Übernachtungsmöglichkeiten.
Die Erfahrungen der „Vita“-Gemein
schaft in Seelsorge, Betreuung und
Hospizarbeit können vielfältig in das
neue Projekt einfließen. Zusammen mit
den Fachkräften von WH Care werden
sie das Haus auch für die künftigen
Bewohner zu einem Ort der sozialen
Begegnung und des gelingenden Mit
einanders machen.
Das Prinzip WirtschaftHaus:
Rendite mit sozialer
Verantwortung
Osloß und Rietberg – zwei Beispiele
dafür, wie das WirtschaftsHaus Dinge
angeht. Es verspricht seinen Kunden
„Rendite mit sozialer Verantwortung“.
Das klingt stark, es klingt solide, aber
auch ein wenig großspurig. Stimmt
das wirklich? Was steckt hinter dieser
Behauptung? Und wie lässt sie sich
begründen? Rendite – das klingt für
manche Menschen nach halsbrech
erischen Investments, nach Börsen
zockerei und Casino-Kapitalismus. Da
bei meint dieses Wort eigentlich etwas
ganz anderes: Wenn sich etwas ren
tiert, dann funktioniert es wirtschaft
lich. Rendite bedeutet: Etwas zahlt sich
aus. Auch wer in die Zukunft seiner
Kinder investiert, kann im Idealfall die
Früchte seiner Bemühungen ernten.
Nicht anders ist es mit der Rendite im
Wirtschaftsleben. Sie zeigt an, dass
ein Vorhaben von Erfolg gekrönt ist. So
wie die seit Jahrzehnten erfolgreichen
Pflegeimmobilien vom Marktführer,
dem WirtschaftsHaus. Und soziale
Verantwortung? Die Investition in den
Betrieb von Pflegeeinrichtungen trägt
eben in hohem Maße zu einer gelingen
den Zukunft unserer Gesellschaft bei.
Denn die Menschen in unserem Land
werden glücklicherweise immer älter,
immer mehr Einrichtungen für Pflege
aller Art werden gebraucht. „Viele Men
schen sind früher in Haushalten groß
geworden, in denen mehrere Genera
tionen gelebt und sich geholfen haben“,
sagt Sandro Pawils, Vertriebsvorstand
beim WirtschaftsHaus. „Auch ich habe
das zu Hause so erlebt. Aber inzwischen
ist das nur noch bei weniger als einem
Drittel der deutschen Haushalte der
Fall. Viele Menschen können sich – vor
allem aus beruflichen Gründen – nicht
mehr so umfänglich um Eltern und
In Rietberg macht
das Wirtschafts-
Haus aus einem
Missionshaus mit
Historie einen Ort
mit Zukunft.
„Wir als Unternehmen sind Teil
dieser Gesellschaft und
wir wollen sie positiv prägen.“
>>
Quelle: Bertelsmann Stiftung 2012,
Themenreport „Pflege 2030“
Anzahl der Menschen
über 80 Jahre
Anzahl der
Pflegebedürftigen
Anzahl der Menschen,
in stationären
Pflegeeinrichtungen
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15DieZukunftheutegestalten
9. ie Kraft von Gemeinschaft ist etwas, das nicht
nur in Familie oder Gesellschaft zu finden ist.
Denn auch wer in einem Unternehmen ein kon
struktives, wirkliches Miteinander etabliert, stellt fest: Das
Ergebnis übersteigt weit die Summe der Einzelteile. Das gilt
umso mehr für einen Vollanbieter von Pflegeimmobilien wie
die WirtschaftsHaus AG. Sie entwickelt, baut, betreibt und
verwaltet inzwischen Lebens- und Gesundheitszentren im
gesamten Bundesgebiet.
Dabei sind die einzelnen Tochterunternehmen so eng wie nur
irgend möglich miteinander verzahnt. Denn nur so kann es
gelingen, dass alle gemeinsam ein Ziel verfolgen: Den Markt
der Pflegeimmobilien als Kapitalanlage für Privatkunden zu
erschließen. Und dafür zu sorgen, dass soziale Verantwor
tung und solide Rendite eine untrennbare Einheit bilden.
Mehr als 6.300 Kunden, mehr als 8.500 verkaufte Einheiten, ein
platziertesVolumen von mehr als einer Milliarde Euro und eine
jährlich verantwortete Auszahlung von mehr als 63 Millionen
Euro Miete zeugen davon, dass dieses Ziel bislang erreicht
wird. Und dass sowohl dringend benötigte Pflegeimmobilien
als auch sichere und stabile Anlagerenditen entstehen.
Wie aber funktioniert das genau?
Ralf Licht kann einiges darüber erzählen. Der 55-Jährige
studierte Architekt ist seit vielen Jahren ein ausgewiesener
Experte für Projektentwicklung, hat Führungspositionen
bei großen Banken und Pflege-Anbietern ausgeübt. Seit
Ende 2017 ist er nun Geschäftsführer der WH Projektent
wicklungsgesellschaft. Alle Objekte, die das Wirtschafts
Haus eines Tages an Bewohner und Betreiber übergibt, sind
vorher von Licht und seinem Team konzipiert und entwickelt
worden. Und dann im engen Austausch mit anderen WH-
Gesellschaften zum Erfolg geführt worden. „Wir kennen den
Markt und seine Player sehr genau“, sagt Licht. „Sowohl was
Grundstücke und ihre Preise angeht, als auch die konkre
ten Möglichkeiten für lokale Projekte.“ Bevor ein künftiges
Lebens- und Gesundheitszentrum in einem Ort gebaut wird,
werden detaillierte Analysen gemacht und eng abgestimmte
Pläne geschmiedet: Welche Größe soll das Haus haben? Wie
sieht das passende Konzept für die lokalen Bedürfnisse aus?
Wie soll das Ganze architektonisch mit welchem Betreiber
umgesetzt werden?
„Ohne Verzahnung geht das alles gar nicht“, sagt Ralf Licht.
„Wir konfektionieren das gemeinsam passend für die künf
tigen Bewohner und auch für die Anleger.“ Die gemeinsame
Planung mit den Fachleuten der hauseigenen Betreiber
gesellschaft WH Care sorgt dafür, dass alle Erkenntnisse
moderner Pflege berücksichtigt werden und so zugleich die
WirtschaftsHaus-Handschrift deutlich wird.
Die Vielzahl der Projekte bei Neubauten und Bestands
sanierungen macht es erforderlich, auch im Baubereich haus
eigene Expertise zu haben. „Wir wissen sehr genau, wie man
mit lokal passendem Konzept, wirtschaftlich effizient und
zugleich ästhetisch ansprechend baut“, sagt Rudolf Wilbrand.
Der 54-Jährige aus dem Team der WH Plan & Projekt GmbH
vertritt mit seinen Kollegen die Interessen des Bauherren vor
Ort. Und immer häufiger ist das kein externer Betreiber, der
später ein Haus übernimmt, sondern die WH Care selbst.
Aufgaben sind unter anderem die Überwachung der Baustel
le, die Begleitung des Projektfortgangs, aber auch die kreative
Planung von Sanierungsmaßnahmen. Das übergeordnete
Ziel ist es, dass Bewohner ein wunderbares Zuhause und
Investoren ein sauber kalkuliertes Renditeobjekt bekommen.
Deshalb ist das Einhalten von Terminen und Kosten auch kein
Selbstzweck, sondern dient einem größeren Ganzen.
D
Ohne Verzahnung geht
das alles gar nicht
Wenn das WirtschaftsHaus ein neues Objekt plant, greifen viele Rädchen
ineinander: Von der Projektentwicklung über Planung und Bauphase bis hin
zum späteren pflegerischen Alltag arbeiten viele Bereiche eng miteinander
zusammen, um gemeinsam Dinge voran zu bringen
Projektentwicklungsgesellschaft mbH
WirtschaftsHaus
WH Plan & Projekt
Baubetreuungsgesellschaft
Service GmbH
WirtschaftsHaus
WH Projektentwicklungsgesellschaft mbH
Die Experten für Projektentwicklung suchen bundesweit nach passenden
Grundstücken und Bestandsobjekten, stehen in ständigem Austausch mit
lokaler und regionaler Politik, Gesellschaft und Wirtschaft und sorgen dafür,
dass am Ende ein maßgeschneidertes, sauber kalkuliertes und hochwertiges
Konzept und Projekt entsteht.
WH Care Holding GmbH
Als Betreiber sorgt die WH Care demnächst an zwölf eigenen Standorten
für verantwortungsvolle Pflegeplätze, ein lebenswertes Leben und ein gelin
gendes Miteinander vor Ort. Zusätzlich begleiten und beraten die WH-Care-
Fachleute externe Betreiber von WH-Objekten.
WH Plan & Projekt GmbH Baubetreuungsgesellschaft
In enger Abstimmung mit der Projektentwicklung machen die Fachleute
der Plan & Projekt aus Konzepten konkrete Bauvorhaben. Sie arbeiten mit
externen Architekten, gestalten und begleiten aber auch selbst kreativ.
Dazu überwachen sie den Baufortschritt und die Vorgaben für Qualität,
Kosten und Termine.
WirtschaftsHaus Service GmbH
Ein gutes Produkt muss gut vermarktet werden, um den richtigen Käufer zu
finden.DeshalbsinddieMitarbeiterderServiceGmbHimständigenAustausch
mit Vertriebspartnern und organisieren bundesweit Info-Veranstaltungen für
Makler und Endkunden. Der allumfassende Service sorgt dafür, dass bei dem
durchaus erklärungsbedürftigen Produkt keine Fragen offen bleiben.
WH Verwaltungsgesellschaft mbH
Das Team der WH Verwaltungsgesellschaft ist zuständig für mehr als 1.600
Eigentümer, die in unterschiedlichen Rechtsformen WH-Immobilien besitzen,
die meisten von ihnen Pflegeapartments. Im Alltag geht es um die Organi
sation von Eigentümerversammlungen, die Instandhaltung und die Auszah
lung der Mieten an die Investoren.
WH CAREHolding GmbH
Verwaltungsgesellschaft mbH
WirtschaftsHaus
17DasPrinzipWirtschaftsHaus
10. Eddi ist ein Alleinunterhalter,
aber kein Einzelgänger. Ein
lokaler Fußballverein braucht
Trikots? Pilz hilft, wenn er kann.
anz ausgelastet war Erich Pilz
eigentlich noch nie. „Da sind
Dinge, die leben in mir“, sagt
er über sich selbst und muss dabei laut
lachen. „Ich bin einfach ein sehr vitaler
Mensch.“ Der WirtschaftsHaus-Mit
arbeiter und Geschäftskundenberater
war immer schon ein enorm umtriebi
ger Mensch. Viele Jahre führte er neben
seinem Hauptjob eine eigene Szene
kneipe. Zeitweise war im Anbau seines
Lokals auch sein Versicherungsbüro.
Es gibt eigentlich nichts, das Erich Pilz
schreckt. „Ich war immer die Frontsau“,
sagt Pilz und grinst. „Ich hatte das Mikro
in der Hand.“ Angefangen hat alles in
Herten, seinem Heimatort. Als Erich
Pilz mit 19 Jahren bei der Bundeswehr
war, gab es dort noch eine lokale Disko.
Dort unterhielt der Rekrut die Besucher
regelmäßig als Kellner und Entertainer.
„Ich habe dafür bei der Bundeswehr
Sonderurlaub bekommen“, schwärmt
Pilz im Rückblick. „Und pro Abend 100
„Ich glaube daran, dass
alles besser ist, wenn man sich
untereinander hilft.“
Mark verdient. Das war richtig gut. Da
durch bin ich in Herten sehr bekannt
geworden.“ Pilz hatte keine reichen
Eltern, er musste kellnern, um auf eige
nen Beinen stehen zu können. Vor der
Bundeswehr hatte er Schlosser gelernt.
Aber Handwerk und Fabrikjob waren
auf Dauer nicht seine Welt. Durch die
Bühnenshows allerdings schaffte er –
festhalten – den Einstieg in die Versich
erungsbranche. „Mensch Eddi“, sagte
ein Bekannter zu ihm. „Du kannst gut
Reden und prima Geschichten erzählen.
Jetzt müssen wir Dir nur noch etwas
Vernünftiges beibringen.“ Es folgte eine
überaus erfolgreiche Zeit in einer gro
ßen Versicherungsgesellschaft, nach
einiger Zeit auch als Generalagent mit
sechs Auszubildenden. Dazu führte Pilz
ein Immobilienbüro in Herten bei Reck
linghausen. Keine leichte Aufgabe in
einer der ärmsten Kommunen Deutsch
lands. Er veränderte sich erneut, ver
kaufte die Agentur und zog um, er
fing bei einer Bank an. Irgendwann
mit Mitte 50 wollte er lieber in einem
großen Laden arbeiten, wo er seine
Erfahrungen einbringen kann. Er lern
te auf einer Messe WirtschaftsHaus-
Vorstand Sandro Pawils kennen – und
es passte einfach. Pilz‘ Erfahrung, sein
Auftreten, sein Stil waren genau das,
was das WirtschaftsHaus brauchte.
Nun reißt der Vielfahrer seit drei Jah
ren bis zu 100.000 Kilometer jährlich
ab, berät bundesweit Makler und Kun
den zu Pflegeimmobilien. „Ich lerne
täglich neue Leute kennen“, schwärmt
Pilz über seinen Job. „Das ist das Beste,
was es gibt.“ Es sind Menschen, die den
60-Jährigen zu Hochform auflaufen las
sen. „Ich glaube daran, dass alles bes
ser ist, wenn man sich untereinander
hilft“, sagt Erich Pilz. „Alleine kommst
Du nicht klar.“ Genau das liegt ihm.
Egal, wie er gerade sein Geld verdiente:
Lokale Fußballvereine konnten eigent
lich immer mit einem Trikotsatz rech
nen, wenn sie einen brauchten. „Ohne
Privatsponsoring und ehrenamtliche
Bekloppte wie mich geht das alles doch
nicht“, sagt Pilz.
Eddi ist ein Alleinunterhalter, ja – aber
er ist kein Einzelgänger. Seine Frau, eine
examinierte Pflegefachkraft, und seine
drei Kinder sind der Ankerplatz, an dem
er Energie für dasViele bekommt, das er
sich vornimmt. Und auch zu Hause gilt:
Man hilft sich gegenseitig. Als seine
Mutter in ihren letzten Lebensjahren
demenziell erkrankte, half die ganze
Familie bei der häuslichen Pflege. Und
als die alte Dame schwer stürzte und
kurzfristig einen Pflegeplatz brauchte,
kam Erich Pilz erstmals mit dem Thema
in Berührung, für das er heute täglich
unterwegs ist.
Inzwischen sind Pflegeimmobilien vom
WirtschaftsHaus eine neue Pilz-Leiden
schaft geworden. In einem jungen Ver
triebsteam zu arbeiten – das war für
den erfahrenen Mann aus dem Ruhr
gebiet allerdings noch einmal eine
echte Herausforderung. „Verfügbarkeit
und Belastbarkeit spielen in dem Job
eine große Rolle“, nickt Pilz. Immer
hin: Für Facebook und Co., wichtige
Hilfsmittel im Vertrieb, hatte er schon
immer ein Händchen. Wenn es soziale
Netzwerke noch nicht gäbe, Erich Pilz
hätte sie vermutlich erfunden. Nur
bei einer Sache, da hat der 60-Jährige
resigniert: „Die 25-Jährigen sind beim
Tastaturschreiben so schnell, dass mir
ganz schlecht wird. Da kann ich gar
nicht hingucken.“
Täglich neue Leute
kennenlernen? „Etwas
Besseres gibt es nicht“
Erich Pilz hat einen Traumjob: Seinen eigenen.
Nach vielen Jahren im Vertrieb berät er inzwischen
bundesweit Geschäftskunden für das WirtschaftsHaus.
Das passt perfekt – denn Menschen sind seine
große Leidenschaft
G
19Mitarbeiterportrait
11. er Hersteller von Naturkosmetik gehört dazu,
auch die Manufaktur für Spielzeugautos. Und
ebenfalls der Eisladen um die Ecke. Das Spek
trum reicht vom traditionellen Familienunternehmen bis
zum Online-Start-Up, vom Handwerksbetrieb über Selbst
ständige, Händler und Freiberufler bis hin zum innovativen
High-Tech-Unternehmen. Nur eines ist er definitiv nicht, der
deutsche Mittelstand, um den es hier geht: mittelmäßig.
Zu ihm zählen Traditionsmarken und Newcomer, old eco
nomy und new economy, große und kleine Unternehmen.
Die Bedeutung des Mittelstands zeigen glasklare Zahlen:
Die große Mehrheit der in Deutschland steuerpflichtigen
Unternehmen gehört im Prinzip zum Mittelstand. Hier lernt
die überwältigende Masse der Auszubildenden in unse
rem Land ihren Beruf. Und hier wird ganz gewiss nicht nur
Dienst nach Vorschrift gemacht: Mehr als 42 Prozent der
deutschen kleinen und mittelständischen Unternehmen
(KMU) brachten im Jahr 2014 eine Produkt- oder Prozess
innovation auf den Markt; im EU-Mittel waren es gut 30
Prozent. Viele kleine Unternehmen, meist Familienbetriebe,
sind mit Hightech-Produkten in bestimmten Marktnischen
oder in Zulieferketten für große Unternehmen Weltmarkt
führer („hidden champions“). Der Mittelstand – das kann
man ohne Zweifel sagen – ist ein wesentlicher Faktor für die
D
Stärke der deutschen Wirtschaft. Auch das WirtschaftsHaus
ist ein mittelständisches Unternehmen. Und es arbeitet
kontinuierlich und eng mit anderen Mittelständlern zusam
men. Immer wieder werden lokale Großprojekte angestoßen,
die dauerhaft wieder anderen Mittelständlern Arbeit und
Aufträge verschaffen. Der Mittelstands-Kreislauf ist positiv
für alle Beteiligten – und er fängt immer wieder von vorn an.
Es ist eine wichtige Aufgabe, diesen nationalen Wirtschafts
faktor Nummer Eins zu stärken und ihm Profil zu geben.
Umso stolzer sind wir, dass unser Vertriebsvorstand Sandro
Pawils vom Bundesverband Deutscher Mittelstand zum
Senator des Mittelstands ernannt worden ist.
In den Europäischen Senat des Verbands werden erfolg
reiche Persönlichkeiten aus ganz Europa berufen, die sich
über Jahre und Jahrzehnte erfolgreich im und für den
Mittelstand eingesetzt haben. Der Senat trifft sich zu
besonderen Anlässen und tauscht sich mit Größen der
Forschung und Wissenschaft, der Medien, der Politik
und der Gesellschaft über die Herausforderungen
der Zeit aus. Er ist in Senatoren der Politik,
Senatoren der Wirtschaft und Senatoren der
Wissenschaft gegliedert.
Mittelstand ist ein Wirtschaftsfaktor – aber
in erster Linie eine (Geistes-)Haltung.
Denn praktisch alle mittelständischen
Unternehmen eint eine Unterneh
menskultur, die von Verantwortung
und kalkuliertem Risiko geprägt ist.
Das sorgt einerseits für kurze Ent
scheidungswege, andererseits
auch für eine Geschäftspolitik,
die auf Kontinuität und Langfristigkeit ausgerichtet ist.
Mittelständler denken nie nur an sich selbst: Auch in schwie
rigem weltwirtschaftlichen Umfeld investieren sie in ihre
Beschäftigten und bilden aus. Damit verhilft der Mittel
stand Deutschland zu wirtschaftlicher und gesellschaft
licher Stabilität und der geringsten Jugendarbeitslosigkeit
in Europa. An der Zukunft unseres Landes konstruktiv mit
zuarbeiten: Sicher nicht die schlechteste Aufgabe für den neu
ernannten Senator Sandro Pawils.
Der Mittelstand – ein sozialer
und wirtschaftlicher Faktor
Die Bedeutung von mittelständischen Unternehmen ist immens.
WirtschaftsHaus-Vertriebsvorstand Sandro Pawils darf sich nun
als Senator für sie einsetzen
Quelle: Statistisches Bundesamt lt. Unternehmensregister; Bundesagentur für Arbeit; Institut für Freie Berufe Nürnberg; Berechnungen des IfM Bonn, 07/2017
Zahlen zum Mittelstand
in Deutschland:
61 Prozentder bundesweit Beschäftigten
arbeiten bei Familienbetrieben
... etwa im WirtschaftsHaus, wo bundesweit 438 Angestellte und
ihre Familien verlässlich und dauerhaft mit guten Lohn- und Arbeits
bedingungen versorgt werden.
41 Prozentdes bundesweiten Umsatzes
erwirtschaftet der Mittelstand
... von den Standorten der Lebens- und Gesundheitszentren der WH Care etwa profitieren
täglich zahlreiche lokale Betriebe und Dienstleister, vom Sanitätshandel bis zum Bäcker.
82 Prozentder Auszubildenden
lernen im Mittelstand ihren Beruf
... etwa im WirtschaftsHaus, wo aktuell unter
nehmensweit 31 junge Menschen ausgebildet
werden – mit besten Zukunftsaussichten.
95 Prozent
der Unternehmen sind mittel
ständische Familienbetriebe
Senatoren der Wirtschaft v.l.n.r.: Dr. Walter Döring (Wirtschaftsminister a.D., Baden-Württemberg),
Sandro Pawils (Vertriebsvorstand WirtschaftsHaus AG), Dr. Otmar Schuster (Chief Executive GEOHAUS Gruppe).
21DerdeutscheMittelstand
12. Wie die gegenseitige Hilfe in der Gesellschaft organisiert wird, darüber scheiden
sich seit Jahrhunderten die Geister – eine Auswahl mit Zitaten zum Sozialstaat
„Keine Gesellschaft kann gedeihen und
glücklich sein, in der der weitaus größte Teil
ihrer Mitglieder arm und elend ist.“
Adam Smith (1723-1790)
Schottischer Moralphilosoph und Ökonom
Bild: Cadell and Davies (1854) / Harvard Library / Harvard Business School
(Zeitgenössischer Stich von Adam Smith)
„Ich halte den Sozialstaat, wie wir ihn in Deutschland
und anderen Staaten kennen, für die größte Kultur
leistung, die die Europäer im Lauf dieses schrecklichen
20. Jahrhunderts zustande gebracht haben.“
Helmut Schmidt (1918-2015)
SPD-Politiker und Bundeskanzler
Foto: Tobias Kleinschmidt / MSC / Lizenz: CC-BY-SA-3.0 (Helmut Schmidt auf der Münchener Sicherheitskonferenz im Februar 2014)
„Soziale Ungerechtigkeit an
irgendeinem Ort bedroht die
Gerechtigkeit an jedem anderen.“
Martin Luther King (1929-1968)
US-amerikanischer Baptistenpastor
und Bürgerrechtler
Foto: Dick DeMarsico, New York World-Telegram and the Sun / CC 3.0
„Nur eine solidarische Welt
kann eine sozial gerechte
und friedvolle Welt sein.“
Richard von Weizsäcker (1920-2016)
CDU-Politiker, 1981-1984 regierender Bürgermeister
von Berlin, 1984-1994 Bundespräsident
Foto: Bundesregierung / Kugler
Solidarisch, schlau und scharfzüngig
23ZitatezursozialenVerantwortung
13. Mariella Ahrens ist nicht nur auf roten Teppichen
zu finden, sondern auch in Pflegeheimen,
im vertrauten Gespräch mit den Bewohnern.
Frau Ahrens, Sie haben in zahllosen Filmen und Fernseh-
serien mitgewirkt. Nun spielen Sie Theater in München –
eine neue Erfahrung?
Es stimmt schon, ich bin eher mit der Kamera aufgewachsen.
Aber die Bühne gehört definitiv zum Leben einer Schauspie
lerin. Und ich genieße es sehr, täglich mit intensiven und
spannenden Proben beschäftigt zu sein. Zuletzt spielte ich in
„Mirandolina“, einer Komödie von Carlo Goldoni. Das Stück
war bis Ende Januar an einigen Orten in Deutschland zu
sehen, unter anderem auch am Bayerischen Hof in München.
Es ist ein Stoff aus dem 18. Jahrhundert – und er forderte
mich sehr heraus.
Wie kommt‘s?
Eine Hauptrolle in einem Klassiker, das ist schon anspruchs
voll. Man kann durchaus sagen, dass das wohl eine meiner
bislang größten Herausforderungen war. Vor allem wegen
der ungewohnten, historischen Sprache des Stücks. Sich
darauf zu konzentrieren und dann trotzdem humorvoll zu
spielen, ist ein echter Spagat.
Theaterbühne, Filmrollen, Lesungen, dazu Auftritte in
TV-Shows und bei Events und auf roten Teppichen –
Sie haben viel zu tun. Dennoch nehmen Sie sich neben
beruflichen Verpflichtungen immer wieder Zeit für
soziale Projekte. Das tun auch viele andere prominente
Menschen. Aber nicht immer ist das besonders dauerhaft
oder glaubwürdig. Sie dagegen sind seit 12 Jahren konti
nuierlich für Ihren Verein „Lebensherbst“ unterwegs. Was
motiviert Sie?
Zuerst einmal habe ich den Verein selbst gegründet – schon
deshalb liegt er mir sehr am Herzen. Und dann hat das Ganze
eine sehr persönliche Note: Ich bin in Bulgarien bei meinen
Großeltern aufgewachsen und habe wohl auch deshalb einen
besonderen Zugang zu älteren Menschen. Da wollte ich ein
fach unterstützen, wo es geht. Wir als Verein versuchen, in
ganz Deutschland Senioren zu helfen.
„Lebensherbst“ – der Name deutet es ja bereits an: Es geht
nicht um die Blüte der Jugend, es geht um Unterstützung
für Menschen im hohen Alter. Auf der Website Ihres Ver-
eins kann man über einen Ausflug in ein Shoppingcenter
lesen.Wundert es sie selbst,dass man Menschen mitten in
Deutschland so schlicht eine große Freude machen kann?
Das stimmt, aber das ist nur ein sehr kleines Beispiel.
Jedes Jahr Anfang Dezember veranstalten wir etwa eine
WeihnachtsfeierfürSeniorenohneVerwandtschaft,dazugibt
es ein Oktoberfest, eine Ü-70-Party und vieles mehr. Viele der
alten Menschen, für die wir uns einsetzen, sind auf Sozialhilfe
angewiesen, um über die Runden zu kommen. Umso mehr
freut es uns, zumindest einigen von ihnen Herzenswünsche
zu erfüllen.
Können Sie uns noch ein paar Beispiele für solche
Wünsche geben?
Das ist eine sehr bunte Mischung. Einmal wollte jemand
einen Hubschrauberflug über Hamburg. Das war ein großes
Hallo: 80-Jährige im Heli, die haben sich so gefreut. Es war
sehr lustig, das zu erleben. Ein anderes Mal wollte eine Dame
ihre Schwester besuchen, und auch das haben wir ihr ermög
licht. Es geht also gar nicht um völlig abgehobene Dinge, son
dern oft um banale, aber dennoch für die Leute unerreichbare
Wünsche. Dazu zählt ein solcher Besuch – denn ein simples
Bahnticket ist für viele Bezieher von Sozialleistungen einfach
zu teuer.
>>
„Wir vergessen zu oft
die alten Menschen“
Sie ist auf roten Teppichen und vor der Kamera zu Hause. Doch Schauspielerin
Mariella Ahrens müht sich seit vielenJahren um das soziale Miteinander in unserer
Gesellschaft – und um diejenigen, um die sich sonst kaum jemand kümmert
25InterviewmitMariellaAhrens
14. >>
as private Kinderhilfswerk ICH (Inter
national Children Help e.V.) mit Sitz in
Stadthagen wurde 2005 gegründet mit
dem Ziel, national und international Kindern in Not
durch Sach- und Geldmittel oder persönlich unter
stützende Begleitung zu helfen. ICH-Fachärzte
operieren und lehren vor Ort, leisten Unterstüt
zung im Lehrer- und Studentenaustausch, helfen
international und genauso im eigenen Land. Die
Leistungen und Hilfslieferungen von ICH werden
ständig kontrolliert, das Hilfswerk besitzt einen
Beirat für seine Fachbereiche, etwa für den medizi
nischen Bereich.
DieGründungsmitgliederunddieweiterenAkteure
vereint eine Idee: Der Mensch soll im Vordergrund
stehen. Dabei konzentriert das Kinderhilfswerk
seine Tätigkeit auf Kinder in Not, ohne Ansehen
von Person, Hautfarbe, Herkunft und Nationa
lität. Der ICH e.V. arbeitet überkonfessionell, ist
nicht parteipolitisch gebunden, prüft Hilfsgesuche
möglichst unbürokratisch und entscheidet über
Hilfsmaßnahmen in
kürzestmöglicher Zeit.
Die Projekte werden
von Paten begleitet,
die dafür sorgen sol
len, dass Hilfe auch
dort ankommt, wo
sie hingehört – egal ob
eine Kostenübernahme
für Kinderkleidung, Schul
speisungen, Spielzeug oder größ
ere Projekte wie medizinische Hilfsgüter,
Therapien, Schulbusse oder gar Schulbauten.
International wird Hilfe geleistet in Ghana, Para
guay, Indien, Nepal, Kasachstan, Nigeria, Bolivien,
Südafrika und anderen Ländern. In vielen dieser
Länder ist es möglich, mit einem Bruchteil der
Kosten, die in Deutschland fällig würden, wirksam
zu helfen.
In Deutschland geht es vor allem um tiergestützte
Therapien, Ausstattung von Rettungs- und Polizei
wagen mit Tröste-Teddys, aber auch Kleidungs
spenden oder Soforthilfe bei Flutkatastrophen.
Alle ICH-Funktionäre arbeiten ehrenamtlich mit
verschiedenen Hilfsorganisationen kooperativ zu
sammen, etwa dem ASB, dem Roten Kreuz, Schat
tenkinder e.V., der Lebenshilfe und einigen anderen.
Mehr über die Arbeit vom ICH e.V.
gibt es auf www.int-children-help.de
Und das WirtschaftsHaus?
Wir möchten Menschen – jung und
alt – ein erfülltes und würdevolles
Leben ermöglichen. Deshalb unter-
stützen wir seit Jahren das Kinder-
hilfswerk ICH e.V. finanziell.
Kinderhilfswerk ICH e.V. –
Hilfe, die wirklich ankommt
Seit mehr als zwölf Jahren erhalten Kinder an vielen Orten der
Erde Unterstützung aus einem kleinen Ort in der Region Hannover:
Das Kinderhilfswerk ICH e.V. mit Sitz in Stadthagen hilft
unbürokratisch und rasch
D
Mariella Ahrens (48)
absolvierte ihre Ausbildung an der von Fritz Kirchhoff gegründeten
Schauspielschule „Der Kreis“ in Berlin. Sie stand schon im Berliner
Dom als Buhlschaft im „Jedermann“ auf der Bühne und wirkte in
vielen Theaterproduktionen mit. Zudem spielte sie in Fernsehserien
wie „SOKO Leipzig“, „Der Bergdoktor“, „Im Namen des Gesetzes“,
und mehreren Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen. 2016 spielte
sie die Hauptrolle in der erfolgreichen ARD-Filmreihe „Ein Fall von
Liebe“. Sie ist Gründungsmitglied, Schirmherrin und stellvertreten
de Vorsitzende von „Lebensherbst e.V.“, einem Verein zur Unterstüt
zung pflegebedürftiger, älterer Menschen. Mariella Ahrens hat zwei
Töchter und lebt in Berlin.
Als Frau, die in der Welt des Films, der Bühne und auch
der Reichen und Schönen ein- und ausgeht — wie
sehr erdet Sie der Kontakt zu dieser verborgenen Welt
der Pflegeheime?
Natürlich bin ich auf vielen roten Teppichen unterwegs und
erlebe dort auch immer wieder Luxus, das stimmt. Aber ich
brauche keine Erdung, um zu wissen, was in unserer Welt
los ist. Ich beschäftige mich zum Beispiel als Patin oft mit
Projekten der Hilfsorganisation World Vision und bin auch
regelmäßig zu Gast in Afrika und anderen Weltgegenden.
Mein Engagement für die Älteren hier in unserem Land hat
auch damit zu tun, dass diese Gruppe in unserer Gesellschaft
regelmäßig vergessen wird. Es geht selten in der Öffentlich
keit um Senioren und deren Probleme. Darum machen sich
wenige Gedanken und deshalb wird auch wenig gespendet.
Dabei haben diese Menschen mit ihrer Arbeit und ihrer
Leistung unsere Gegenwart oft erst möglich gemacht.
Welche Erfahrungen sammeln Sie im Umgang mit den
alten Menschen? Welche Themen haben Sie, wenn Sie
miteinander ins Gespräch kommen?
Wenn man da hinkommt, dann möchten die vor allem
gern reden. Sie brauchen eben auch Aufmerksamkeit, wie
jeder Mensch. In den Heimen, die ich kenne und besuche,
sind immer auch Demenzkranke integriert. Da ist es oft für
die anderen Bewohner kaum möglich, miteinander wirk
lich ins Gespräch zu kommen. Und die Pflegekräfte haben
auch immer so viel zu tun, dass letztlich wenig Zeit für den
Kontakt mit den Senioren bleibt. So wird Einsamkeit zu einem
häufigen Problem. Und genau dafür wollen wir Angebote
und Hilfe schaffen.
Haben Sie den Eindruck, dass die Politik genug tut, um
älteren Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen?
Ich finde es schon einmal gut, dass in der Politik immer wieder
über Pflege nachgedacht wird. Aber ich finde, sie schauen
zu viel auf die Zukunft und zu wenig auf das, was jetzt ist.
Wir als Verein versuchen, schon für die jetzige Generation
von Älteren etwas zu tun. Aber dafür bekommt man wenig
Unterstützung – wir müssen eigentlich um alles kämpfen.
Das WirtschaftsHaus engagiert sich dafür, dass es aus
reichend Pflegeplätze gibt. Wie wichtig ist das?
Sehr wichtig. Ein solches Unternehmen kann außerdem
noch etwas anderes tun – nämlich den Heimen einen neuen
Geschmack geben. Viele Menschen haben immer negative
Dinge im Kopf, wenn es um Seniorenheime geht. Es geht auch
anders, mit Qualität, Anspruch und Menschlichkeit. Dann
verliert das Thema vielleicht auch irgendwann den negativen
Beigeschmack. Übrigens: Wie wichtig dem WirtschaftsHaus
das Thema ist, zeigt auch, dass sie eine Halbtagsstelle für
unseren Verein finanzieren. Dafür bin ich sehr dankbar.
Ich habe gelesen, Sie wollen – wenn es geht – selbst
später nicht in einem Seniorenheim wohnen. Wissen Ihre
Töchter schon, was da auf sie zukommt?
Nein. Ich habe mit ihnen darüber noch nicht gesprochen.
Außerdem: Ich bin doch noch jung. Darüber möchte ich noch
gar nicht nachdenken. (lacht)
27DasKinderhilfswerkICHe.V.