1. The Eyewitness
Der Augenzeuge
The past 24 hours have been disturbing, terrifying, wonderful. It started
with an order from Caiaphas the High Priest, Caiaphas the puppet of Rome,
Caiaphas whom I serve. "Malchus do this! Malchus do that!" And of course I
must do as I am told. I am the puppet of a puppet, here to carry out his dirty
work. And this was the dirtiest job I had ever been given.
My orders were to pass on the High Priest's instructions to the captain of
the temple guard, go with him and his men to seize Jesus, and take Him to
the judgment hall. We'd done this sort of thing before when we'd arrested
other rogue teachers, but this time something in me resisted my orders.
DIE LETZEN 24 STUNDEN WAREN SEHR VERWIRREND, JA ERSCHRECKEND
UND GLEICHZEITIG WUNDERVOLL Es begann mit einem Befehl von Kaiphas,
dem Hohepriester, der Marionette von Rom, Kaiphas, dem ich diene.
„Malchus mach dies! Malchus mach das!“ Und natürlich muss ich machen,
was er mir befiehlt. Ich bin die Marionette einer Marionette. Ich bin hier,
um seine schmutzige Arbeit auszuführen. Und dies war der schmutzigste
Auftrag, den ich je bekommen hatte.
Ich sollte die Anweisungen des
Hohepriesters an den Obersten der
Tempelwache weitergeben und
dann mit ihm und seinen Leuten
zusammen losgehen, um Jesus zu
ergreifen und Ihn vor Gericht zu
bringen. Wir hatten so etwas schon
öfter gemacht, als wir andere
verbrecherische Lehrer verhafteten,
aber dieses Mal wehrte sich etwas
in mir gegen den Befehl.
2. Months earlier I had heard
Jesus speak, and I tell you, no
other man spoke like He did!
"Love your enemies. Do good
to them that hate you." Now
that is a message you don't
hear often! With everyone else
it's "an eye for an eye." The
zealots want their country back.
The religious fanatics want their
religion back. The crooked
merchants who have been out-
cheated want their money
back. It seems everyone wants
revenge. Jesus was different.
Monate vorher hatte ich Jesus
sprechen hören, und ich sage euch:
niemand hat je so gesprochen wie
er! „Liebe deine Feinde. Tue Gutes
denen, die dich hassen.“ Nun, das ist
eine Botschaft, die man nicht oft
hört! Bei allen anderen geht es
immer nur um „Auge um Auge.“ Die
Zeloten wollen ihr Land zurück. Die
religiösen Fanatiker wollen ihre
Religion zurück. Die korrupten
Händler, die selbst betrogen
wurden, wollen ihr Geld zurück. Es
scheint, als ob alle nach Rache
verlangen. Jesus war anders.
3. Caiaphas wanted us to arrest
Jesus in the dead of night
because he was afraid there
would be a riot if the common
people were around to see it.
Jesus had done many miracles,
and most people loved Him. In
fact, the crowd had called for
Him to be their king upon His
entry into the city just a couple
of days before.
The idea was to find Jesus in the
garden where He went to pray,
take Him by surprise, and arrest
Him before He could escape. But
when we got there, it was like He
knew we were coming for Him
and was waiting. Judas Iscariot
did what he'd been paid to do
and pointed out Jesus from the
group of a dozen men. What a
way to betray his leader—with a
kiss!
Kaiphas wollte, dass wir Jesus in der
tiefen Nacht verhafteten, denn er
fürchtete, es könne einen Aufstand
geben, wenn die einfachen Leute das
mitbekommen würden. Jesus hatte
viele Wunder vollbracht, und die
meisten Leute liebten Ihn. Tatsächlich
hatte die Menge bei Seinem Einzug in
die Stadt, gerade vor einigen Tagen,
nach Ihm als ihren König gerufen.
Der Plan war, Ihn in dem Garten zu
finden, in den Er zum Beten gegangen
war, Ihn zu überraschen und
festzunehmen, bevor Er fliehen konnte.
Aber als wir dort ankamen, war es, als
ob Er gewusst hätte, dass wir kommen
würden und auf uns wartete. Judas
Iskariot tat, wofür er bezahlt worden
war und zeigte auf Jesus in einer
Gruppe von zwölf Männern und ging
auf ihn zu. Welche Schande, den
eigenen Meister zu verraten und noch
dazu – mit einem Kuss!
4. We could have saved the temple
treasury the 30 pieces of silver
that the chief priests paid Judas,
because before we could say or
do anything, Jesus asked us,
"Who are you looking for?"
"Jesus of Nazareth," I answered.
"I am He," Jesus said. His
presence was so overpowering
that all of us who had come to
arrest Him fell to the ground.
"Who are you looking for?"
Jesus asked again.
"Jesus of Nazareth," I repeated
as I struggled to my feet.
"I have told you that I am the
one you are looking for, so let
these others go," He said,
pointing to His disciples.
Die 30 Silberstücke aus dem
Tempelschatz, die die obersten Priester
an Judas ausgezahlt hatten, hätten wir
uns sparen können, denn bevor wir
irgendetwas sagen oder tun konnten,
fragte uns Jesus: „Wen sucht ihr?“
„Jesus von Nazareth“, antwortete ich.
„Der bin ich”, sagte Jesus. Seine
Erscheinung war so überwältigend,
dass wir alle, die Ihn verhaften wollten,
zurückwichen und zu Boden fielen.
„Wen sucht ihr?“ fragte Jesus wieder.
„Jesus von Nazareth“, wiederholte ich,
während ich mühsam versuchte, schnell
wieder auf die Beine zu kommen.
„Ich habe euch gesagt, dass ich
derjenige bin, nach dem ihr sucht, also
lasst die anderen gehen”, sagte Er,
indem Er auf Seine Jünger zeigte.
5. But one of them—the one they
call Peter—didn't want to leave
without a fight. He drew a sword
and swung. I dodged and thought
he had missed, but then I felt a
sharp pain and blood gushed
from the side of my head. My ear
was gone! I dropped to my knees
and clutched the wound, trying in
vain to stem the flow of blood.
My clothes became a red-soaked
mess and I began to lose
consciousness.
Einer von Jesus Anhängern trat
plötzlich hervor, zog ein Schwert, und
schwenkte es in meine Richtung. Ich
wich aus und dachte, er hätte mich
verfehlt; aber dann spürte ich einen
stechenden Schmerz und Blut
strömte an der Seite meines Kopfes
herab. Mein Ohr war weg! Ich sank
auf meine Knie und griff nach der
Wunde; vergeblich versuchte ich, den
Blutfluss zu stoppen. Mein Gewand
wurde zu einer rotgetränkten Masse
und ich begann, das Bewusstsein zu
verlieren.
6. Suddenly a brilliant light engulfed
me. Someone called my name. It
was Jesus, kneeling over me and
covering my wound with His
hand. I felt a warm tingle. The
pain stopped. Jesus' eyes were
full of love. He didn't say a word,
but I knew then that He was my
friend, not my enemy.
"Put that sword away," Jesus
said, turning to Peter. "He who
lives by the sword will die by the
sword."
I think some of the guards were
as surprised as I was that Jesus
could have enough love to heal
His enemies. Some may even
have wondered, like I did, if He
really was the Son of God. Not
the captain of the temple guard,
though. He jerked Jesus to His
feet, and a moment later they
were all gone.
Alone in the garden, I thought
about the miracle that had just
taken place. My ear was restored
perfectly whole, but my blood-
soaked robe and skin were proof
that something amazing had
happened. How could the others
have dismissed that miracle so
quickly? How could they have
been so callous?
Plötzlich war ich von einem glänzenden
Licht umhüllt. Jemand rief meinen
Namen. Es war Jesus, der über mir
kniete und meine Wunde mit meinem
Ohr in Seiner Hand abdeckte. Ich fühlte
ein warmes Prickeln. Der Schmerz hörte
auf. Jesus’ Augen waren voller Liebe. Er
sagte kein Wort, aber in dem Moment
wusste ich, Er war mein Freund und
nicht mein Feind.
„Steck das Schwert weg”, sagte Jesus,
indem er sich Petrus zuwandte. „Wer
mit dem Schwert lebt, wird durch das
Schwert sterben.“
Ich denke, einige der Wächter waren
genauso überrascht wie ich, dass Jesus
in Seiner Liebe sogar Seine Feinde
heilte. Manche, so wie auch ich,
werden sich sicher gefragt haben, ob
Er wirklich der Sohn Gottes war. Der
Oberste der Tempelwache fragte sich
das natürlich nicht. Er riss Jesus auf
Seine Füße, und einen Moment später
waren sie alle weg.
Allein im Garten zurückgeblieben,
staunte ich immer noch über das
Wunder, das sich soeben ereignet hatte.
Mein Ohr war wieder völlig hergestellt;
nur mein blutgetränktes Gewand und
das Blut auf meiner Haut waren der
Beweis dafür, dass etwas Erstaunliches
passiert war. Wie konnten die anderen
dieses Wunder so einfach abtun? Wie
konnten sie so herzlos sein?
7. Back home, as I washed the
caked blood from my face and
arms and changed clothes, I
couldn't shake the thought that
I had just been an accomplice
to a horrendous crime.
I ran to the High Priest's palace
to see what would happen to
Jesus, and found the place
filled with people. "Where is
He?" I asked one of the guards.
"The trial has begun. Caiaphas
is already convinced that this
Jesus fellow is guilty of
blasphemy. He will pass
judgment quickly. Jesus doesn't
have a chance," the guard
answered.
I kept feeling my ear. There was
no pain, no damage. I ran my
fingers over the spot, but
couldn't even feel a scar. How
could that be?
Zu Hause angekommen, wusch ich mir das
angetrocknete Blut von Gesicht und
Armen und wechselte mein Gewand. Ich
konnte den Gedanken nicht abschütteln,
dass ich soeben Komplize eines
entsetzlichen Verbrechens gewesen war.
Ich rannte zum Palast des Hohepriesters,
um zu sehen, was mit Jesus geschehen
würde und fand den Platz voller Leute.
„Wo ist Er?” fragte ich einen von der
Wache.
„Die Gerichtsverhandlung hat begonnen.
Kaiphas ist bereits davon überzeugt, dass
dieser Jesus-Typ sich der Gotteslästerung
schuldig gemacht hat. Er wird rasch das
Urteil fällen. Dieser Jesus hat keine
Chance“, antwortete der Wächter
nüchtern.
Immer wieder musste ich nach meinem
Ohr greifen. Da waren kein Schmerz und
keine Verletzung. Ich fuhr mit dem Finger
über die Stelle, aber ich konnte nicht
einmal eine Narbe fühlen! Wie konnte das
sein?
8. Then that thought came back,
even stronger than before. I'm
responsible for this! I felt like I
was the one on trial. He healed
me. He showed me love and
mercy. Now He is surrounded
by wolves crying for His blood.
What have I done?
I followed as Jesus was taken to
stand trial before Pontius Pilate,
the Roman governor. Jesus'
accusers were a bit like we
were in the garden—nearly
bowled over every time He
spoke. They knew Jesus was no
ordinary man.
Dann kehrte jener Gedanke wieder
zurück und zwar viel lauter als zuvor:
‚Ich bin dafür verantwortlich!‘ Ich
fühlte mich, als wäre ich derjenige, der
vor Gericht stand. Er hat mich geheilt.
Er hat mir Liebe und Gnade gezeigt.
Jetzt ist Er von Wölfen umzingelt, die
nach Seinem Blut lechzen. Was habe
ich getan?
Ich folgte, als Jesus zum Verhör von
Pontius Pilatus, dem Römischen
Statthalter, geführt wurde. Den
Anklägern von Jesus erging es ähnlich
wie uns in jenem Garten – jedes Mal,
wenn Er sprach, fielen sie fast nieder.
Sie wussten, dass Jesus kein
gewöhnlicher Mensch war.
9. "I find no fault in Him at all,"
Pilate declared after his
interrogation. But when he
saw that the crowd had been
incited by the priests to
demand Jesus' execution and
was about to riot,
he called for a basin of water
and washed his hands, saying,
"I am innocent of the blood of
this just Man. If you want Him
crucified, you see to it!"
Then Pilate handed Jesus over
to be crucified, and the whole
garrison of Roman soldiers
gathered around Jesus. They
dressed Him in a scarlet robe
and put a crown of thorns on
His head. They spit on Him and
mocked Him. "Hail, King of the
Jews!" Then they put His own
clothes back on Him and led
Him away to be crucified.
„Ich finde keinerlei Schuld an Ihm”,
erklärte Pilatus nach seinem Verhör.
Aber als er sah, dass die Menge von den
Priestern aufgewiegelt worden war,
Jesus Hinrichtung zu fordern, und drauf
und dran waren, einen Aufruhr zu
starten, verlangte er nach einer
Schüssel Wasser, wusch seine Hände
darin und sagte: „Ich bin unschuldig am
Blut dieses gerechten Mannes. Wenn
ihr Ihn kreuzigen wollt, dann müsst ihr
euch selbst darum kümmern!“
Daraufhin lieferte Pilatus Jesus zur
Kreuzigung aus, und die ganze Garnison
der Römischen Soldaten versammelte
sich um Jesus. Sie kleideten Ihn in ein
scharlachrotes Gewand und setzten Ihm
eine Dornenkrone auf den Kopf. Sie
spuckten auf Ihn und verspotteten Ihn.
„Heil, König der Juden!“ Dann zogen sie
Ihm wieder Sein eigenes Gewand an
und führten Ihn weg, um Ihn zu
kreuzigen.
10. I was pushed along by the
crowd as it surged through the
narrow streets of Jerusalem
until we came to the hill called
Golgotha, just outside of the
city. By the time I pushed my
way to the front of the crowd,
the soldiers had already nailed
Jesus to a cross and hoisted
Him up to die like a common
criminal. His face and body
were splattered with blood, like
mine had been in the garden.
In my mind I traveled back
several months, to when I had
heard Him tell a crowd, "I have
come to seek and save the
lost."
Ich wurde von der Menge, die durch die
engen Straßen von Jerusalem brandete,
vorwärts geschoben, bis wir etwas
außerhalb der Stadt zu dem Berg
Golgatha kamen – auch „Schädelstätte“
genannt. Bis ich mich durch die Menge
nach vorne gekämpft hatte, hatten die
Soldaten Jesus schon an ein Kreuz
genagelt und zogen Ihn hoch, denn Er
sollte wie ein gewöhnlicher Krimineller
sterben. Sein Gesicht und Körper waren
blutbespritzt, so wie bei mir zuvor in
jenem Garten.
In Gedanken reiste ich ein paar Monate
zurück, zu dem Zeitpunkt, als ich Ihn zu
einer Menschenmenge hatte sagen
hören: „Ich bin gekommen, um die
Verlorenen zu suchen und zu retten.”
11. Even though I was sure He
wouldn't be able to hear me
over the noise of the crowd
that had gathered to watch Him
die, I told Him, "I am lost, Jesus.
Forgive me for what I did!"
Then He looked straight at me
with the same love in His eyes
that I had seen in the garden. I
knew I was forgiven. It had
been a miracle when He healed
my ear, but an even greater
miracle when He healed my
heart.
Now I know what I must do. I
must find some way to serve
my new Master out of love and
gratitude.
Art by www.Distantshores.org; used under CC-SA license. Dramatization based on Matthew 26:36-46; 27:1-
38; John 18:1-12. Text courtesy of Activated! Magazine. Featured on www.freekidstories.org
Obwohl ich sicher war, dass Er mich bei
dem Lärm der Menschenmasse, die
sich versammelt hatte, um Ihn sterben
zu sehen, nie würde hören können,
sagte ich zu Ihm: „Jesus, ich bin
verloren. Vergib mir, was ich getan
habe!“
Da schaute Er direkt zu mir, mit
derselben Liebe in Seinen Augen, die
ich schon in jenem Garten gesehen
hatte. Ich wusste, Er hatte mir
vergeben. Es war schon ein Wunder,
wie Er mein Ohr geheilt hatte, aber ein
noch größeres Wunder geschah, als Er
mein Herz heilte.
Ich weiß jetzt, was ich tun muss: Ich
muss einen Weg finden, meinem
neuen Herrn zu dienen, aus lauter
Liebe und Dankbarkeit.