Hier erfahrt ihr, wie der inflationär verwendete Begriff eigentlich definiert werden kann.
Außerdem gebe ich Tipps, was man konkret im Alltag tun kann, um nachhaltiger und umweltbewusster zu leben!
2. Gliederung
• Was ist Nachhaltigkeit?
• Warum sollte nachhaltiger Umgang mit Ressourcen Priorität haben?
• Nachhaltigkeit in verschiedenen Lebensbereichen
• Was können wir konkret tun?
• Auswirkungen nachhaltigen Verhaltens
3. Was ist Nachhaltigkeit?
• Wurzeln im Bereich der Forstwirtschaft: Nur so viel entnehmen, wie auch natürlich wieder nachwachsen kann
• Auf alle heutigen Lebensbereiche und Ressourcen übertragbar: Nur so viel entnehmen, wie sich auch wieder regenerieren
kann
• Hauff: Handlungsregeln für eine nachhaltige Entwicklung
• Erneuerbare Ressourcen nur in dem Maße abbauen, in dem sie sich erneuern können
• Nicht erneuerbare Ressourcen nur dann abbauen, wenn es eine Substitutionsmöglichkeit für weniger künftigen Ressourcenabbau gibt
• Grenzen der Aufnahmefähigkeit von Emissionen durch die Natur beachten
4. Was ist Nachhaltigkeit?
Ökologie Ökonomie Soziales
Das Drei-Säulen-Modell
- Daraus leiten sich gesellschaftliche &
politische Ziele ab
- Steht in der Kritik: Bedeutungsverlust
von Nachhaltigkeit wegen
Gleichrangigkeit der Säulen führt zu
Vernachlässigung der Ökologie
- Zu geringe Kompromissfähigkeit des
Modells, eher konkurrierende Kategorien
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit
5. Was ist Nachhaltigkeit?
Schwache vs. Starke Gerechtigkeit
Schwache Nachhaltigkeit
- Substituierbarkeit des Kapitals (Regeneration &
Austauschbarkeit)
- Nachhaltigkeit = Der Kapitalbestand als Gesamtheit
steigt an
-> z.B. Mehr Geld durch Produktion eines
Mobiltelefons aus seltenen Erden
Starke Nachhaltigkeit
- Keine Substituierbarkeit, stattdessen
Komplementarität zwischen den Ressourcen (Um
etwas für Produkt B zu nutzen, muss es zuerst an
Ort A entnommen werden)
- Nachhaltigkeit = Jede Kapitalart steigt für sich an
-> z.B. Gewinne durch schonenden Fischfang,
gleichzeitig aber auch angemessene Erholung
des Bestands
6. Was ist Nachhaltigkeit?
Das oberste Ziel: Gerechtigkeit
• Bei knappen Gütern und darum konkurrierenden Ansprüchen muss gerechte Entscheidung getroffen werden
• Gerechtigkeit als umfangreiches und komplexes Konzept: Subjektiv sehr abweichende Definitionen
• Intragenerationale/globale Gerechtigkeit?
• Gerechtigkeit zwischen allen heute auf dem Planeten lebenden Menschen
• Intergenerationale Gerechtigkeit?
• Erhaltung aller Chancen und gerechtes Verhalten gegenüber kommenden Generationen
7. Was ist Nachhaltigkeit?
Wichtige politische Treffen & Beschlüsse
• Club of Rome (seit 1968)
• Brundtland-Kommission 1987
• UN-Konferenz Rio 1992
• Enquete-Kommission 1998
8. Warum sollte nachhaltiger Umgang mit
Ressourcen Priorität haben?
1. Intergenerationale Gerechtigkeit
- Somit sichern wir ab, dass auch künftige Generationen noch konsumieren können und sich an der Umwelt erfreuen
- Wir sind es unseren Nachkommen schuldig, einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen
- Impliziter Generationenvertrag zu lebenswertem Leben sollte eine Norm sein, an der wir uns ohnehin alle unterbewusst
orientieren, die aber noch mehr in den Fokus rücken darf
9. Warum sollte nachhaltiger Umgang mit
Ressourcen Priorität haben?
2. Voraussetzung für künftigen Wohlstand
- Ohne Ressourcen kein Wohlstand
- Verbrauch von Öl, Holz, Sand, seltenen Erden etc. kann menschliche Entwicklung bremsen
- Suche nach Substituten mit schneller und angemessener Regeneration sollte im Fokus stehen
- Recht der Schwellenländer auf Entwicklung erfordert Suche nach wohlstandssichernden & schnell regenerierenden
Rohstoffen
10. Warum sollte nachhaltiger Umgang mit
Ressourcen Priorität haben?
3. Prinzip gesunden Wachstums
- Gesund gedeihendes Wachstum verläuft nicht exponentiell
- Lösung von zu hoher Abhängigkeit von einigen wenigen Rohstoffen und Gütern (wie heutzutage Erdöl)
- Wachstum, von dem alle profitieren, nicht nur ein paar wenige
- Wachstum, dass auch nicht zu Lasten der Umwelt geht
11. Warum sollte nachhaltiger Umgang mit
Ressourcen Priorität haben?
4. Sicherung der Biodiversität
- Artenschutz: Absicherung der Existenz von bedrohten Arten der Flora & Fauna
- Unkontrollierte Entnahme von Rohstoffen kann Lebensräume zerstören
- Beispiel: Der Entnahme von Holz im Regenwald fallen zahlreiche Arten zum Opfer
14. Finanzen
• Anlegen bei einer Ethikbank oder Umweltbank
• So wird dubioser Kreditvergabe der Ersparnisse vorgebeugt
• Keine Unterstützung von Kinderarbeit, Waffenexporten oder
umweltschädigenden Konzernen durch nachhaltige Banken
• Umweltbanken vergeben Kredite auch nach Nachhaltigkeitsstandards
15. Konsum
• Überlegt konsumieren: Brauche ich die Gegenstände wirklich?
• Technische Geräte wenn möglich nicht neu kaufen
• Nutzung von Gebrauchtportalen für weniger
Ressourcenaufwendungen
• Vorbeugung menschenunwürdiger Produktionszustände durch
hochwertigen & sparsamen Konsum (Lieber Klasse statt Masse)
16. Mobilität
• Nutzung der Öffentlichen statt des Autos in städtischen Räumen
• Fahrrad und Fußwege sorgen für bessere Gesundheit
• Weniger Fernreisen
• Kurze Reisen mit Bus oder Bahn absolvieren, Kurzstreckenflüge
unbedingt meiden
• Carsharing-Angebote wahrnehmen
18. Ernährung
• Vegane oder vegetarische Ernährung
• Gemäßigter Fleischkonsum für deutlich weniger Emissionen
• Regional kaufen für geringe Transportwege
• Saisonal kaufen
• Win-Win-Effekt: Dieser Ernährungsstil ist auch für deinen Körper
gesünder
19. Auswirkungen nachhaltigen Verhaltens
• Sicherung eines würdevollen Lebens für folgende Generationen
• Schutz der Artenvielfalt und der Umwelt
• Ausbeutung von Mensch und Natur vorbeugen
• Engere psychische & emotionale Bindung zu Gütern und der Natur
• Sicherung gesunden Wachstums der Wirtschaft & Population
• Vorbeugen von Klimakatastrophen & Extremwetterereignissen
• Förderung von Achtsamkeit & Bewusstheit
20. Quellen:
Kleine, Alexandro (2009): Operationalisierung einer Nachhaltigkeitsstrategie, Springer-Gabler Verlag, Wiesbaden.
Kropp, Ariane (2019): Grundlagen der Nachhaltigen Entwicklung – Handlungsmöglichkeiten und Strategien zur Umsetzung, Springer-Gabler Verlag,
Wiesbaden.
Ott, Konrad (2009): „Guidelines for a Strong Sustainability: A Proposal for Embedding the Three-Pillar Concept“, GAIA, 18(1), S. 25 – 28.
Ott, Konrad; Dierks, Jan; Voget-Kleschin, Lieske (2016): Handbuch Umweltethik, J.B. Metzler, Stuttgart.
Von Hauff, Michael; Jörg, Andrea (2017): Nachhaltiges Wachstum, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München.
Von Hauff, Michael; Kleine, Alexandro (2014): Nachhaltige Entwicklung: Grundlagen und Umsetzung, Springer-Gabler Verlag, Wiesbaden.