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VERNETZE HAUSHALTE – ABENTEUER ZUKUNFT
ANALYSE DER TECHNISCHEN GRUNDLAGE DER VERNETZEN
HAUSHALTE UND DISKUSSION MIT DEN AUSWIRKUNGEN AUF
DIE KÜNFTIGE LEBENSQUALITÄT DER BEWOHNER
Seminarfacharbeit am Prof. Fritz Hofmann Gymnasium, Kölleda
Seminarfacharbeit in den Fachbereichen:
Technisch
Gesellschaftswissenschaftlich
Abiturjahrgang 2005 / 2006
Vorgelegt von:
Marcel Schöne, 12 Kö
Sebastian Terjung, 12 Ba
Martin Steinhäuser, 12 Ba
Hans-Martin Schubert, 12 Dr
Seminarfachleiter: Frau Mittag
Fachbetreuer: Herr Müller
Kölleda, den 02.11.2005
VERNETZE HAUSHALTE – ABENTEUER ZUKUNFT
ANALYSE DER TECHNISCHEN GRUNDLAGE DER VERNETZEN
HAUSHALTE UND DISKUSSION MIT DEN AUSWIRKUNGEN AUF
DIE KÜNFTIGE LEBENSQUALITÄT DER BEWOHNER
Seminarfacharbeit am Prof. Fritz Hofmann Gymnasium, Kölleda
Seminarfacharbeit in den Fachbereichen:
Technisch
Gesellschaftswissenschaftlich
Abiturjahrgang 2005 / 2006
Vorgelegt von:
Marcel Schöne, 12 Kö
Sebastian Terjung, 12 Ba
Martin Steinhäuser, 12 Ba
Hans-Martin Schubert, 12 Dr
Seminarfachleiter: Frau Mittag
Fachbetreuer: Herr Müller
Kölleda, den 04.11.2005
Name: Marcel Schöne Note: _____ Notenpunkte: _____
Name: Sebastian Terjung Note: _____ Notenpunkte: _____
Name: Martin Steinhäuser Note: _____ Notenpunkte: _____
Name: Hans Schubert Note: _____ Notenpunkte: _____
Seminarfachlehrer / Fachbetreuer: _______________________
- 1 -
„Was wir jetzt erleben, ist, dass die Informationstechnik systematisch in unsere Haushalte
einzieht. Insofern führt an der Vernetzung von Häusern kein Weg vorbei.“
Dr. Viktor Grinewitschus
- 2 -
Gliederung
Seite
1. Vorwort 04
1.1. Einleitung 05
2. Technische Entwicklung
2.1 Allgemeine Voraussetzungen zur Realisierung 06 - 08
2.2 Grundlagen der Hausautomation 08 - 09
2.3 Die technische Umsetzung eines vernetzen Haushalts im Detail 09 - 11
2.4 Probleme bei der Realisierung eines Hausautomationssystems 11 - 12
und die Finanzierbarkeit für den Verbraucher
2.5 Erläuterungen der Haushaltsvernetzung an der Form von
Projekthäusern und Pilotprojekten
2.5.1 Schweizer Projekthaus Future Lab 12 – 13
2.5.2 Pilotprojekt der Siemens AG – serve@Home-System 13
2.5.3 Projekthaus „Haus der Gegenwart“ in München 14
2.6 Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb eines technisierten Haushalts
2.6.1 Allgemeine Grundlagen 15
2.6.2 Welche Geräte sind mit welcher Steuereinheit vernetzbar? 15
2.6.3 Interne und externe Vernetzungsmöglichkeiten 16
2.6.4 Realisierung der Vernetzung zwischen den Haushaltsgeräten. 17 - 18
2.6.5 Vorteile der Automation innerhalb eines Haushaltes 19 - 20
2.7 Resümee und Ausblick 20
- 3 -
3.Soziale Auswirkungen der Vernetzen Häuser
3.1 Beeinflussungen des alltäglichen Lebens innerhalb der Familie
3.1.1 Beeinflussung durch positive Aspekte 21 – 24
3.1.2 Beeinflussung durch negative Aspekte 24 – 25
3.2 Beeinfluss des alltäglichen Singlelebens
3.2.1 Beeinflussung durch positive Aspekte 26 – 29
3.1.1 Beeinflussung durch negative Aspekte 29 – 33
4. Anhang 34 – 58
- Umfrageauswertung
- Bilder
- Chat-Interview
5. Literaturverzeichnis
5.1 Internetadressen 59
6. Eidesstattliche Erklärung 60
- 4 -
1. Vorwort
Im Rahmen der Seminarfacharbeit entschieden wir uns, die technische Entwicklung eines modernen
vernetzen Haushalt näher zu untersuchen und Auswirkungen auf das Nähere soziale Umfeld
vergleichend darzustellen. Während der Bearbeitung stellte sich jedoch heraus, dass es zwar ein
großes Informationsangebot über diese neuartige Form der Haushaltstechnik geben sollte, welche
aber nicht immer in dem gewünschten Ausmaß hilfreich war. So war man gezwungen besonders die
soziale Komponente auch mit Erfahrungen aus dem eigenen Umfeld sowie logischem Denken zu
ergänzen. Auch die Recherche über die Form der Technisierung zeigte nur insoweit Erfolg, dass
man nur über bestehende aktuelle Möglichkeiten sowie kleinere Realisierungsschritte bescheid
wusste, dieses Wissen konnte aber später durch ergänzendes Material der Thüringer Firma MKS
Nordhausen ergänzt werden, welcher wir hiermit auf diesem Wege für die freundliche und
unterstützende Arbeit danken möchten. Aufschlussreich war auch eine Umfrage in der oberen
Sekundarstufe über die momentane Technisierung in den privaten Haushalten sowie den Grad der
Mediennutzung.
Es war aber für jeden von uns von Interesse, herauszufinden, wie das Leben der Menschen in einen
solchen vernetzen Haushalt verändert wird und mit welchen Folgen. Da jedes Gruppenmitglied
auch privat sehr technisch interessiert ist und kleinere Computervernetzung bereits realisiert hat,
war es weiterhin sehr interessant, zu sehen, welche neuen Möglichkeiten es gibt, alle Haushaltsgerät
zu verbinden und zentral steuern zu können.
Wir möchten auf diesem Wege unserer Seminarfachlehrerin Frau Mittag danken, die sich sehr
geduldig, interessiert und mit viel Einsatz um unsere Gruppe gekümmert hat. Dank auch unserem
Seminarfachbetreuer Herrn Müller, der uns stets mit Fachwissen unterstützt und neue Anstöße
gegeben hat.
Motiviert wurden wir immer wieder durch die interessante und spannende Thematik unserer
Arbeit. Einer Thematik, die diese Ausarbeitung nicht nur als schulische Aufgabe sondern vielmehr
als besonderer Wissenszuwachs in Erinnerung bleiben lässt.
- 5 -
1.1 Einleitung
Früher hatten Haushaltshelfer noch einen "menschlichen Touch". In einem amerikanischen Film aus
dem Jahr 1977 kontrolliert ein Computer das Heim seines Erfinders. Alle Haushaltsgeräte, die
Alarmanlage und die Heizung werden durch künstliche Intelligenz gesteuert. Die anfängliche
Freude der Hausbewohner schlägt dann aber schnell in das Gegenteil um.
Damals noch Utopie, aber Anfang der Achtzigerjahre hielten Telefone, Fernseher und Radios
Einzug in einen Großteil der Haushalte. Bereits in den Neunzigerjahren begann das
Computerzeitalter und bis Ende der Neunzigerjahre besaßen fast 80% der Haushalte einen eigenen
Computer. Das Mitte der Neunzigerjahre populär gewordene Internet fand immer mehr Nutzer und
bot mit seiner raschen technischen Weiterentwicklung einen Meilenstein in der Entstehung einer
Haushaltsvernetzung.
Heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, ist die Computerindustrie tatsächlich gerade dabei, das
vernetzte Heim, in dem sämtliche Haushalts- und Unterhaltungsgeräte von zentralen oder
dezentralen Recheneinheiten gesteuert werden, allmählich zur Marktreife zu bringen. Doch anders
als im Film sind es in Wirklichkeit die Menschen, die die oberste Kontrolle behalten. Die Computer
steuern lediglich die Aufgaben, für die sie programmiert worden sind. Theoretisch lässt sich jedes
erdenkliche elektrische Gerät, vom Toaster bis zur Klimaanlage, über Computer lenken –
Funktechniken wie Wireless LAN ermöglichen eine kabellose Steuerung.
Um die Marktreife, sowie die technische Möglichkeiten als auch die Resonanz in der Bevölkerung
zu testen riefen einige Hersteller etliche Pilotprojekte ins Leben unter anderem auch in
Deutschland. Man will aufzuzeigen, wie sich das häusliche Leben durch Technik verbessern und
erleichtern lässt. Wie so ein vernetzter, zentral gesteuerter Haushalt funktioniert. welche Technik
und Kenntnisse man benötigt und welche Auswirkungen für die Gesellschaft zu erwarten sind.
Bleibt nur noch zu sagen: Auf ins vernetze Haus!
- 6 -
2. Technische Entwicklung von vernetzen Haushalten
2.1 Allgemeine Voraussetzungen zur Realisierung
Nach Mike Toutonghi, dem Vizepräsident der eHome-Abteilung von Microsoft stellt der PC heute
bereits in den meisten Haushalten das Zentrum der Produktivität dar. Schon heute ist es das
Kommunikationszentrum mit Freunden und Verwandten. Entweder per e-Mail oder Chat und
Messaging-Software oder durch Internettelephonie. Jeder ist rundum um die Uhr, kostengünstig und
weltweit erreichbar. Über unseren Personalcomputer verwalten wir unsere Finanzen bei
Onlinebanking oder digitalen Steuererklärungen. Wir buchen bereits Reisen über das Internet und
gehen online einkaufen, mit dem Vorteil alles 24 Stunden am Tag erreichen und unkompliziert die
Preise vergleichen zu können. Unser Personal-Computer ist schon lange kein bloßes Arbeitsgerät
mehr, es ist eine Vergnügungsmaschine für die ganze Familie. Ein Gerät an dem Musik gehört und
Spiele gespielt werden können. Man kann Videos und Fernsehen schauen aber seiner eigenen
Kreativität freien Lauf lassen, sei es beim Designen eines eigenen Logos für die selbstzubereitete
Marmelade im Glas, oder beim Schneiden eines Urlaubs Videos für die Verwandtschaft oder der
Realisierung eigener Musikprojekte im Heimstudio.
Der Computer ist ein Allroundgerät geworden, der vielfältige Aufgaben heute schon meistern kann.
Microsofts Forscher wollen in einer Studie aber herausgefunden haben, dass die meisten
Verbraucher wesentlich mehr von ihrem eigenen PC erwarten. Um diese Erwartung zu erfüllen rief
der Softwaregigant das Projekt eHome ins Leben, mit dem Ziel ein System zur kompletten
Haushaltsvernetzung zu entwickeln. Im Vordergrund steht Koordination der gesamten
Haushalttechnik unter einer zentralen Recheneinheit mit Betriebsystem.
Bei diesem Betriebssystem sollen die nachfolgenden Versionen von Microsoft Windows zum
Einsatz kommen. Was heute dann noch wie Sciene Fiction klingt, könnte dann in den eigen vier
Wänden bald Realität werden. Die Haustüren ließen sich per Fingerabdruck öffnen, die Jalousien
werden automatisch gesteuert, Arzneischränke verwalten sich selbst und sollte es bei der Vielzahl
an Technik zu Problemen kommen, kommuniziert der vernetze Haushalt mit dem Bewohner per
mobiler Telefonverbindung. Das eigene Haus wird intelligent und greift in die Bestandteile unseres
Alltagslebens ein. Ein ökonomisches, wirtschaftlich sparsames Wohnen könnte später durch
effizientes Energiemanagement, gezielter Geräteüberwachung mit Auslastungsanalyse und
Zugriffskontrollen erreicht werden. Mit der zentralen Steuerung der Haushaltselektronik könnte
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sich der Menschheitstraum von Bequemlichkeit und automatisch verrichteter Arbeit erfüllen.
Heizung, Licht, Küchengeräte und weitere elektrische Haushaltsgeräte würden zentral miteinander
verbunden und steuerbar sein. Ziel der Unternehmen ist ein schrittweißer Ausbau dieser modernen
Technik und die Schaffung eines Vernetzungssystems auch für Mietwohnungen.
Zur Diskussion über den aktuellen technischen Stand und zukünftige Möglichkeiten der
Hausautomatisierung trafen sich rund ca. 75 Teilnehmer aus Wissenschaft und Industrie im Heinz
Nixdorf Museumsforum zur "Virtual Home Environments" (VHE). Bei diesem von C-LAB, der
Innovationswerkstatt von Siemens Business Service, und ORGA organisierten Innovationstreffen
erarbeite man verschiedene Schwerpunkte. Zum einen möchte man eine Vernetzung aller
unterschiedlichsten Geräte miteinander erreichen, zum anderen stellt man das Ziel in den
Mittelpunkt, dem Endanwender den Umgang mit der Technik zu erleichtern und die Bedienung
komfortabler zu gestalten. So fordert man zum Beispiel, dass der Zugang zu verschiedenen Inhalten
wie Video, MP3 und Informationsangeboten für den Kunden stark vereinfacht wird.
Die Hersteller müssten viel stärker das Zusammenspiel mit anderen Geräten beachten, das sich
zum Beispiel die Heizung über das Handy oder die TV-Anlage über den PDA bedienen lässt.
Heutzutage wäre die Planung eines Neubaus nötig, um eigentlich den Vorteil einer fernsteuerbaren
Haushaltselektronik genießen zu können. Man strebt die Nutzung von vorhandenen Funktechniken
an, durch WLAN und Powerline (Datentransfer per Stromkabel) kommunizieren die Geräte durch
die Luft oder über die Steckdose, eine Erweiterung ist jederzeit möglich. Rein wirtschaftlich
gesehen übernimmt bereits der Bauherr einer Immobilie mit der Planung die Verantwortung für das
spätere Wohlergehen der Hausbewohner. Dabei geht es heute längst nicht mehr nur um die
Verfügbarkeit von Strom, Heizung und Wasser, zusätzlich zur Energieeffizienz ist Bedienkomfort
gefragt, denn nur t Hausautomation im Stande ist zu leisten.
Da der der Mensch durchschnittlich 70 % seiner Lebenszeit in seinen eigenen vier Wänden "lohnt
sich der Einsatz von Technik für mehr Komfort", meint SÜBA-Geschäftsführer Matthias Müller.
Diese Fakten kann man an unterschiedlichen Beispielen verdeutlichen. So hat ein
Immobilienunternehmen in Chemnitz fast 40 Doppel- und Reihenhäuser mit einem Instabus-EIB-
System ausgestattet, das den Bewohnern ermöglicht per Handy ein Fenster zu schließen oder im
Sommer den Rasensprenger zu bedienen. "Die Chemnitzer Hausbesitzer sparen jährlich bis zu
20 % an Energiekosten", laut Müller. Der Ablauf solch einer Hausautomation lässt sich auch bei
Siemens Entwicklung dem serve@Home System zeigen. Der Kunde hätte zum Beispiel den
Wunsch von unterwegs daheim seinen Herd anzustellen mit einer bereits hingestellten aufgefüllten
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Auflaufform um das Essen schon fertig zu machen.
Der Nutzer nimmt dann mit seinem Mobiltelfon Kontakt zu seinen Herd auf, meldet sich mit
seinem serve@Home Passwort an und kann dann beispielsweise die Temperatur des Herdes
einstellen und den Auftrag bestätigen. Wenn man später daheim eintrifft ist der Auflauf fertig.
2.2 Grundlagen der Hausautomation
Als Grundlage für einen vernetzen Haushalt gilt die Erschließung der Breitband-Heimvernetzung,
darunter DSL Breitbandanschlüsse und drahtlose Heimnetzwerke. Dieses Ziel verfolgen die
Hersteller durch Bündnisse mit den Providern, die ihr Angebot durch eine ganze Palette von
Breitband-Multimedia- und Unterhaltungsprodukten erweitern, um Interesse beim Kunden zu
wecken. Zusätzlich planen die Unternehmen gemeinsam neue Trends und Technologien für das
vernetzte Heim zu erforschen, mit dem Ziel, die Akzeptanz und Verbreitung von
breitbandgestützten digitalen Anwendungen voran zu treiben. Als Grundlage, so will bereits
erwähnt das Betriebssystem Windows dienen. Seit Ende 2002 bietet der Redmonder
Softwarekonzern für Wohnzimmer PCs das Betriebssystem Windows Media Center Edition an.
Der Software-Konzern verfolgt die Richtung, den Fernseher zur Steuerzentrale der
Unterhaltungsgeräte im Wohnzimmer zu machen. Das Wohnzimmer, der Mittelpunkt für
Information und Unterhaltung im Haushalt. Neben den Wohnzimmer-PCs sogenannten Barebones
dienen auch immer noch Spielkonsolen dem Zeitvertreib. So verkaufte Microsoft seine Xbox im
diesjährigen Weihnachtsgeschäft 1,5 Millionen Mal. Auch bei der Kommunikation über den
heimischen PC ist Microsoft mit seinen Messaging und e-Mail System MSN Spitzenreiter mit 5,6
Milliarden US-Dollar Umsatz. Das aktuelle Betriebssystem Windows XP des Softwaregiganten
Verkaufte sich bereits über 17 Millionen Mal. Microsoft festige seine Stellung auf den weltweiten
Markt und übt maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Vernetzungstechnik aus, schon allein
aus dem Grund, weil die Redmonder allen Vorankündigungen nach das Betriebsystem stellen
werden. Mit dem Slogan "anywhere in the room too anywhere in the house" umreist die
Softwareschmiede ihr angestrebtes Ziel, das man mit Hardwareentwicklung in Kooperation mit
Hewlett-Packard, NEC und Samsung versucht zu erreichen. Basis für alle Entertaiment- und
Informationsangebot bleibt das Internet, mit den optimalen DSL Breitbandanschlüssen für hohe
Datenmengen. Laut statistischen Bundesamts verfügten im Jahr 2002 bereits über 60 Prozent der
Haushalte über einen PC oder Laptop, im Jahr zuvor waren es nur 57 Prozent.
- 9 -
Es ist weiterhin festzustellen, dass Handys immer weiter verbreitet sind, bereits 76 Prozent der
Deutschen verfügen über ein eigenes Mobiltelephon, davon sind jedoch nur 17 Prozent dieser
Geräte internetfähig. Bei den deutschen Haushalten verfügen 51 Prozent über einen Internetzugang,
im Jahr 2002 waren es noch 43 Prozent. Die meisten Bürger gehen aber noch über Modem oder
ISDN ins Netz. Schnelle Verbindungen wie DSL sind rar, nur 17 Prozent der Bundesbürger nutzen
Breitbandanbindungen. Die Haushalte ohne Internetzugang geben als Gründe die zu hohen
Anschaffungskosten und die teuren Gebühren des eigentlichen Internetzugangs an.
Man stellte fest, dass die mit dem Internet vernetzten Haushalte gegenüber Unterhaltungselektronik
offener seien, so besitzen da schon 35 Prozent einen DVD-Player, während es bei den Haushalten
ohne Internetzgang nur 11 Prozent sind. Diese statischen Auswertungen zeigen die Tendenzen
unserer modernen Unterhaltungsgesellschaft, Computer und Handys haben sich über die Jahre mit
gesteigerter Funktionalität und erhöhten Bedienkomfort weiter verbreit, sicher auch durch gesenkte
Preise, die durch das vielfältige Angebot zustande kamen. Genauso werden sich weiter neue
Entwicklungen auch durchsetzen wie, DVD-Recorder oder internetfähige UMTS Handys. Der
Markt reguliert sich selbst nach Angebot und Nachfrage und so werden sicherlich auch vermehrt
DSL-Anschlüsse und DSL-Hardware in der Anschaffung günstiger, dem ein Breitbandzugang und
Funknetzwerk sind der erste Schritt in einen vernetzen Haushalt.
2.3 Die technische Umsetzung eines vernetzen Haushalts im Detail
Laut einer Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sulliva hat der Markt mit
Hausratautomationssystemen erhebliche Wachstumspotenziale. So wurden mit
Hausautomationsumrüstung und –software 2002 europaweit 172 Millionen US-Dollar
erwirtschaftet, bis 2009 rechnet man mit einem rasanten Anstieg auf 399 Millionen US-Dollar.
Die physikalische Voraussetzung für die Hausautomation liefern Bussysteme, die von Herstellern
wie Echelon oder Siemens angeboten werden. Der Käufer hat inzwischen die Wahl zwischen
drahtgebundenen Bussystemen, die auf Basis einer Zweidraht-Verkabelung "unter Putz" liegen,
oder drahtlosen Systemen wie das Gamma-Wave-System von Siemens. Mit dem bidirektionalen
Funksystem im 868-Megahertz-Bereich will Siemens vor allem Kunden ansprechen, die ohne
großen Aufwand ihre Immobilie nachrüsten wollen - z. B. um komfortables, betreutes Wohnen für
Senioren zu ermöglichen.
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Oberste Priorität haben hierbei Kompatibilität, Ausbaufähigkeit und Flexibilität, damit die
Hausbewohner einen langfristigen Nutzen haben. Am häufigsten verbreitet sind in Europa Systeme
nach dem EIB-Standard (Europäischer Installation Bus), auf den sich mehr als 100 Unternehmen
geeinigt haben. Der EIB ist ein offenes Bus-System, das genau definierte Schnittstellen bietet. Das
Unternehmen Gira bieten mit dem HomeServer 2 auf der Basis des Linux-Betriebssystems eine
zentrale Bedienplattform. Steuern lässt sich das Gira-Terminal über einen Knopf zum Drehen und
Drücken. Mit Wi-Fi-Technologie werden bei Philips alle Geräte drahtlos vernetzt, eine
Universalfernbedienung steuert alle Geräte im Haus an. Über eine Touch-screen-Schnittstellen
können bei Philips ein gesamtes Entertainment-Center sowie auch die Beleuchtung und
Klimaanlage gesteuert werden.
Anbieter von Waschmaschinen, Kühlschränken und anderen Haushaltsgeräten, dazu zählen
Unternehmen wie Electrolux oder LG Electronics, vertreten die Meinung das ein Kühlschrank zu
mehr taugt als zum Frischhalten von Lebensmitteln. Sie bauen die Gerät mit einer Rechnereinheit
und einem Bildschirm zur Kommunikationszentrale aus. Sie geben auf Anfrage Auskunft über den
Verbrauch von Heizung und Wasser und melden im Zweifelsfall auch Defekte an die
Reparaturwerkstatt. Die schon in der vorhergehenden Abhandlung beschriebenen Möglichkeiten zur
Haustüröffnung und der Verwaltung eines Arzneimittelschranks werden wir jetzt detailliert
darstellen. Die Haustüröffnung funktioniert, indem man mit dem Zeigefinger über kleines
Kontaktfeld an der Klingelanlage fährt, was die Öffnung der Haustür zur Folge hat. Als
Sicherheitsfunktionen hat man aber berücksichtigt, dass nur der Hausbewohner mit seinen
genetischen Fingercode die Haustür öffnen kann, alle anderen Besucher müssen regulär klingeln.
Die Klingelanlage selbst verfügt über eine eingebaute Überwachungskamera, die auch das
Fingerabdruckfeld überwacht. Über alle Elektroleitungen sind alle Geräte miteinander vernetzt und
über einzelne Displays in den Zimmern steuerbar. Über Knopfdruck gehen die Jalousien runter oder
das Licht an. Carsten Nitschke ein Bewohner eines mit einer solchen Technik eingerichteten
Hauses resümiert: „Das Haus ist jetzt unseren Bedürfnissen besser angepasst. Wir haben dadurch
einen recht hohen Komfort erreichen können“. Die Sicherheitsfunktionen im Haus sehen zusätzlich
so aus, dass installierte Bewegungsmelder: aktiviert werden wenn jemand unerlaubt ins Haus
eindringt, das System gibt dann automatisch eine Warnmeldung an den Bewohner per Handy
heraus. Auch über Stromausfälle kann der Nutzer telefonisch informiert werden. Eine weitere
Erleichterung übernehmen moderne Wetterstationen, diese registrieren über einen Sensor zum
Beispiel Unwetter und geben Befehl zum Schließen der Fenster.
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„Die Entwicklung geht dahin, dass das Haus immer stärker einen Servicecharakter bekommt“,
erklärt Dr. Viktor Grinewitschus, Leiter der Abteilung Technik und Innovation beim inHaus-Projekt
Duisburg. Hier setzt der intelligente Arzneischrank an, welche Mithilfe eines Lesegerätes einen
Chip auf den Medikamentenpackungen registriert und alle wichtigen Informationen ausliest. Man
erkennt dann, ob Medikamente abgelaufen sind, wie die Einnahmevorschrift aussieht und ob
vergessen wurde, ein Medikament einzunehmen. All das wird an ein Datennetzwerk weitergegeben
und kann beispielsweise in der Küche über einen angeschlossenen Bildschirm abgefragt werden.
Der schwedischen Herstellers Elektrolux, entwickelte den Screenfridge, einen intelligente
Kühlschrank. Er meldet Fehlfunktionen über das Internet an den Kundendienst und seine
Temperatur lässt sich per Mobiltelefon einstellen, wobei GPRS zum Einsatz kommt. Er ist in der
Lage, alle Lebensmittel über ein automatisches Scansystem in eine Datenbank aufzunehmen. Über
einen komfortablen Touchscreen-Monitor lässt er sich bedienen.
Auf Wunsch meldet der Kühlschrank, wann ein bestimmtes Lebensmittel aufgebraucht ist oder das
Haltbarkeitsdatum des Joghurts überschritten wurde. Die holländische Firma Phillips entwickelte
als Pendant den „Health Coach“, ein Gerät das aussieht wie ein Spiegel und sich auch als solcher
benutzen lässt mit Zusatzschaltflächen für Seitenaufrufe im Internet. Als Besonderheit ist an den
Spiegel ein Fitnesstrainer angeschlossen, der auf der Spiegeloberfläche die verbrauchte Energie
darstellt.
2.4 Probleme bei der Realisierung eines Hausautomationssystems und die
Finanzierbarkeit für den Verbraucher
Alle vorgestellten Ideen der global tätigen Unternehmen blühen nur so vor Innovation, ein großer
Mangel ist aber der bisher fehlende einheitliche technische Standard. Jeder Hersteller intelligenter
Geräte wirft seine eigene zentrale Steuereinheit ins Rennen, welche aber meist nur mit den
firmeneigenen Produkten kompatibel ist. Siemens-Systeme sind heutzutage in ihrer Komplexität
konkurrenzlos. Der Konzern produziert alle seine Geräte selbst und optimiert diese für sein
serve@Home. Am Zusammenspiel von Geräten und Techniken verschiedener Hersteller wird leider
weniger intensiv gearbeitet und geforscht. „Die Chiptechnologie ist so preiswert geworden
und die Software so leistungsfähig, dass heute normale Leute solch ein Haus bauen können“,
umschreibt der Chief Software Architect von Microsoft die momentane Kostensituation.
Trotz allem werden sich die Systeme, vorerst nur in den oberen Gesellschaftsschichten durchsetzen
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können.
Ein Multimedia-Netzwerk im Haus kostet etwa 1.000 Euro, eine Lichtsteuerung, um beim
Verlassen des Hauses alles zentral ausschalten zu können, bei 3.000 Euro und wen man mit einem
mit Fingerabdruck die Haustür öffnen möchte, l 1.500 Euro. Dr. Viktor Grinewitschus fasst
zusammen „Ein komplett vernetztes Haus schätze ich mal preislich so insgesamt ab 10.000 Euro
aufwärts. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt.“ Die Einstiegskosten mögen für den
Anfang gering erscheinen, doch der Fakt ist, das damit noch keine komplette Hausautomation ist
geschaffen ist, diese ist preislich viel höher anzurechnen. Ob diese Innovation nun finanziell tragbar
und auch lohnend erscheint muss jeder für sich selbst überprüfen, man sollte aber bedenken
vernetzte Häuser sind noch kein Standard und ihr Anteil in Europa hat im vergangenen Jahr von
0,7 auf 2,2 Prozent erhöht. Auf lange Sicht werden sicherlich auch diese Probleme gelöst und Dr.
Viktor Grinewitschus wird Recht behalten, dass die Informationstechnik systematisch in unsere
Haushalte einzieht und an der Vernetzung von Häusern kein Weg vorbei führt.
Zu bedenken sind aber auch weitere soziale Nachteile, wie eine ständige Überwachung. die im
Kommenden noch angesprochen werden. „Dass das Haus uns irgendwann regelt, das wollen wir
möglichst vermeiden“, regt Carsten Nitschke zum Nachdenken an.
2.5 Erläuterungen der Haushaltsvernetzung an der Form von Projekthäusern und
Pilotprojekten
2.5.1 Schweizer Projekthaus Future Lab
Momentan gibt es sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch weltweit viele Pilotprojekte
und Projekthäuser zur Thematik eines vernetzen Haushaltes. Einige möchten wir nun im Detail
näher beleuchten. Es ist festzuhalten, dass die Finanzierung eines solchen Projekthauses meist
durch die Gerätehersteller geschieht, mit dem Ziel der Erforschung der Anwenderbedürfnisse und
der Schaffung von technischen Standards. Beispiele für solche Erprobungen des Lebens in einer
durchdigitalisierten Welt gibt es reichlich. So gibt es in der Schweiz das Projekthaus Future Lab
und Future Life. Bei dem Projekt Future Life lebt eine vierköpfige Familie im Kanton Zug in
einem solchen vernetzen Haushalt zusammen. Angewandt wird hier zum Beispiel die Technik des
Haustüröffnens durch biometrische Kontrolle der Fingerabdrücke und die Jalousien lassen sich über
eine akustische Steuerung auf Zuruf öffnen. Zentrum des ganzen ist der Kühlschrank, der
Lebensmittel mit abgeschrittenem Verfallsdatum erkennen kann.
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Die Nahrungsversorgung der Hausbewohner sichert das MAT, das Multi Applications Terminal, es
ist in der Lage automatische Bestellungen von Lebensmitteln zu tätigen. Der Hausbewohner kann
diese aber auch per Knopfdruck erledigen. Grundlage dieses Systems ist eine Datenbank wo die
Arten der Lebensmittel abgelegt sind. Nur die angekommenen Waren müssen noch selbst durch die
Familie verstaut werden, vorteilhaft ist aber hier ein Scanner der Lieferung und Abrechnung über
ein zentrales Zahlsystem registriert.
2.5.2 Pilotprojekt der Siemens AG – serve@Home-System
Siemens startete ergänzend sein Pilotprojekt serve@Home-System. Dieses Hausautomationssystem
wird gesteuert über ein Tablet PC, zusätlich bringt die Einbindung des Handys Vorteile, das man
unter anderem die Steuerung jederzeit von jedem Ort tätigen kann.
Die Gefriertruhe, Herd, Wäschetrockner, Waschmaschine, Kühl- und Gefrierschrank,
Warmwasserbereiter sowie Dunstabzugshaube lassen sich über ein Menü auf dem Tablet PC ein-
und ausschalten. Bei technischen Defekten wird der Kundendienst automatisch via e-Mail
benachrichtigt. Des Weiteren nutzt dieses System das Powerline Interface, was eine Verbindung
der Geräte über Stromnetz mit einer Basisstation ermöglicht. Die Verbindung aller Geräte zum
Tablet PC erfolgt per WLAN. Am Beispiel sieht das so aus, ist die Wäsche im Wäschetrockner
trocken, so meldet das Gerät dies dem Tablet PC oder Handy, der Hausbewohner würde sich die
Wege in den Keller sparen. Dies in jeden Haushalt Einbindbahre System ist offen und erweiterbar.
Die Einbindbahren Geräte von Siemens kosten 50 Euro mehr als die Standardvarianten, ein Tablet
PCs kostet rund 2300 Euro. Die Empfangsstation und Geräte für den Datenverkehr via Stromnetz
kosten zusammen weitere 1200 Euro.
Durch das modulare System ist der Preis aber vom Endanwender kalkulierbar. Zusammenfassend
ist festzuhalten, dass für die häuslichen Geräte ein lokales Netzwerk aufgebaut wird, an das die
Geräte Daten über das Stromnetz an das Gateway, ein PC-ähnliches Gerät, das sich an beliebiger
Stelle im Haus aufstellen lässt, liefern.
- 14 -
2.5.3 Projekthaus „Haus der Gegenwart“ in München
Eines der aktuellsten Projekte zurzeit ist das «Haus der Gegenwart» in München. Der
amerikanische Softwarekonzern Microsoft ist seit 2003 Partner des Architektur-Projektes für
digitale Haussteuerung, Kommunikation und Unterhaltungskomponenten. Bill Gates bezeichnet
dieses Projekt als „eine große Chance für alle Unternehmen, die an dieser Sache beteiligt sind.».
Insgesamt waren über 86 Unternehmen und Verbände an der Entwicklung des Ausstellungshauses
beteiligt, während dies bei der Bundesgartenschau 2005 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das
Haus selbst kann in einer vereinfachten Version für 250 000 Euro auf einem 500 Quadratmeter
großen Gelände nachgebaut werden. Bei diesem Projekthaus spielt das Microsoft-Betriebssystem
«Windows XP Media Center Edition» eine Schlüsselrolle. Das Betriebssystem steuert die einzelnen
elektronischen Komponenten. Vordergründiges Ziel ist die Erhöhung der Lebensqualität, Komfort
und Sicherheit der Bewohner soll erhöht werden. Die Besonderheit ist aber, dass das Münchner
Projekt technologisch nicht auf Prototypen aus den Entwicklungslabors setzt, sondern auf Geräte
und Programme, die bereits heute auf dem Markt erhältlich sind. Bill Gates stellt aber
zusammenfassend fest, das man noch hart an der Vereinheitlichung der Software-Schnittstellen
arbeiten muss um eine gemeinsame Plattform schaffen zu können.
- 15 -
2.6 Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb eines technisierten Haushalts
2.6.1 Allgemeine Grundlagen
Technik vernetzter Haushalte – den meisten Menschen fallen dazu höchstens die Begriffe Computer
und / oder Internet ein. Dabei werden schon seit einiger Zeit etliche Haushaltgeräte ( zum Beispiel
Waschmaschine oder Geschirrspüler ) durch Mikroelektronik gesteuert, was jedoch die meisten gar
nicht wissen. In vielen Forschungszentren , Demoanlagen und Pilotprojekten wird das
informationstechnisch vernetzte Wohnviertel , Wohnhaus und die vernetze Wohnung in immer
neuen Varianten durchgespielt , erprobt und teilweise auch öffentlich demonstriert. Oft tauchen
auch namhafte Firmen wie zum Beispiel Microsoft, Phillips oder der Netzwerkspezialist 3Com als
Organisatoren oder Mitinhaber solcher Testobjekte auf. Die Reaktion der Medien war teilweise
Bewunderung, meist wurden die Testobjekte jedoch belächelt und auch als nicht realisierbar
abgestempelt. Auch konnten vernetzte Haushalte bis jetzt keinen breiten Markterfolg erzielen.
Trotz alledem sagen Experten dieser Branche für die Zukunft ein hohes Gewinnpotential voraus.
Wie man sieht , bedarf dieses Thema also noch einiger Aufklärung , damit allen Menschen bewusst
wird , was die Technik vernetzter Haushalte nun genau bringt , wie sie funktioniert , und wo sie
bereits überall eingesetzt wird und in Zukunft noch eingesetzt werden kann.
2.6.2 Welche Geräte sind mit welcher Steuereinheit vernetzbar?
Der erste Punkt, der hierbei anzusprechen wäre, ist die grundlegende Frage „Was womit
vernetzen?“. Als erstes sollte man sich Gedanken über Komponenten und Systemfähige Geräte
machen. Mikroelektronik, welche den Einbau bezahlbarer Rechenleistung in fast beliebige
Komponenten und Geräte ermöglicht, findet immer mehr Anwendung. So laufen Waschprogramme
heutiger Waschmaschinen und auch die Steuerungen heutiger Heizungsanlagen bereits auf
Mikroprozessoren ab. Auch in Rauchmeldern wird für die Sensor – Signalverarbeitung ein
Mikroprozessor benutzt. Man unterscheidet bei den Komponenten 3 Arten : Die einen , die in der
Lage sind , mit anderen Komponenten Daten auszutauschen ( Fachbegriff : „interconnectivity“ )
und die anderen , welche in der Lage sind , zum Zwecke sinnvoller Systemfunktionen zu
kooperieren ( Fachbegriff : „interoperability“ ). Die dritte Sorte ist die so genannte Black Box ,
welche eine Art funktionale Insel bildet. Solche funktionalen Inseln können auch Subsysteme mit
proprietärer Vernetzung sein. Beispiele sind Heizungs-, Schließ- oder Alarmanlagen bestimmter
- 16 -
Hersteller.
2.6.3 Interne und externe Vernetzungsmöglichkeiten
Als zweites sollte man sich mit internen und externen Vernetzungsmöglichkeiten
auseinandersetzen. Das Angebot an Vernetzungstechnologien für die interne und externe
Informationsvernetzung des Haushalts ist enorm vielfältig und für Laien und Fachleute hinsichtlich
ihrer Sinnhaftigkeit für bestimmte Applikationen gleichermaßen unübersichtlich. Hinter jedem
Vernetzungsstandard stehen Standardisierungsgremien, aber auch technische und wirtschaftliche
Eigenschaften und Industrieinteressen sind erkennbar. Standards für interne Vernetzung sind zum
Beispiel Ethernet, WLAN und Blue Tooth. Standards für externe Vernetzung sind zum Beispiel
ISDN, DSL, Breitband-Kabel, Satellit und UMTS. Viele der angeführten Standards sind über
mehrere Schichten des OSI/ISO-Modells spezifiziert, wobei inkonkreten Implementierungen von
Datenschnittstellen immer nur Teile davon enthalten sind. Auch sind die Standards meist für
mehrere Übertragungsmedien spezifiziert ( zum Beispiel Zweidraht ( twisted pair / TP ) , Powerline
( PL ) , Luft ( radio frequency / RF ) oder Coax Kabel ( coax / CX ).
Weil die Aufgabe darin besteht, die unterschiedlichsten Informationsmengen mit den
unterschiedlichsten Übertragungsgeschwindigkeiten und Netzwerktopologien zu übertragen, ist die
Frage nach dem einen Vernetzungsstandard für den Hausbereich nicht zu eindeutig zu beantworten.
Werden noch wirtschaftliche Aspekte und andere Randbedingungen (z.B. Datensicherheit)
hinzugezogen, wird die oben gezeigte Vielfalt letztlich zumindest teilweise verständlich. Ein
weiterer Punkt ist die Verknüpfung der Netzwerkstandards mit bestimmten Applikations- und
Marktbereichen. So ist z.B. Ethernet mit dem TCP/IP-Protokoll der Klassiker schlechthin für die
PC-Vernetzung, während ISDN dieselbe Position im Telefon-Vernetzungsbereich einnimmt.
Kommt noch WLAN für den Wireless-Bereich hinzu, sind alle anderen Standards eher sinnvolle
und notwendige Ergänzungen auf den unteren Ebenen eines hierarchischen Modells. . Will man in
offener Weise die Vielfalt von Komponenten, Funktionen, Informationsinhalten mit den
geschilderten Optionen der Vernetzung zu nutzbringenden Systemzusammenhängen integrieren,
bleibt nur der Weg über offene Systemintegrationsserver, die ihrerseits auf höherer Systemebene
vernetzt sind.
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2.6.4 Realisierung der Vernetzung zwischen den Haushaltsgeräten.
Der dritte Hauptaspekt, den man durchgehen sollte, ist die Frage „Wie vernetzen?“. Hier gibt es
zwei Hauptmöglichkeiten: Die Integrationsserver zur offenen Netzwerkintegration und Die Offene
Systemintegration durch Middleware. Bei Integrationsservern zur offenen Netzwerkintegration
sind, um die Heterogenität derzeitiger und zukünftiger Haus- und Haushaltstechnik
integrationstechnisch in den Griff zu bekommen drei Serverinstanzen als Systemkomponenten in
Betracht zu ziehen. Erstens eine Webservice-Integrationsplattform zur Bündelung externer
Webservices zum Beispiel für Senior-Care, Video-on-Demand, Hausmeisterservice, eventuell auch
für Fernsehen und Radio. Dieser Server könnte jedoch auch als Campus-Server für Wohnviertel von
Wohnungswirtschaftsgesellschaften betrieben werden. Die Webservice-Plattform ist vernetzt mit
den Service-Gateways und den Multimedia-Servern in den Haushalten.
Zweitens ein an das hausinterne Intranet angeschlossener Multimedia-PC-Server im Haushalt für
Fernsehen, Video, Radio, Bild, Ton, Internet, verschiedene PC-Funktionen und Datenspeicherung
aller Art bis hin zum virtuellen Videorekorder. Und drittens ein eingebetteter Steuerungs-Server für
die Automatisierungsaufgaben der Haustechnik (zum Beilspiel für Licht, Heizung, Alarm und
Sicherheit ). Diese mit der Webservice-Plattform und nach innen mit dem Haustechnik-Netzwerk
verkoppelte Komponente wird auch als Residential-Gateway oder Service-Gateway bezeichnet.
Bei der offenen Systemintegration durch Middleware ist mit dem Begriff Middleware eine
Softwareschicht zwischen Hard- und Software gemeint, von daher zählt auch schon ein
Betriebssystem als Middleware. Middleware in der engeren Sichtweise stellt eine systemweite
Daten- und Funktionsabstraktion bereit und macht die Heterogenität und Komplexität der unteren
Systemschichten mit den diversen Hardwarekomponenten, Betriebssystemen, Programmiersprachen
und Netzwerken gegenüber dem Anwendungsprogrammierer transparent. In einem heterogenen und
verteilten System werden damit für den Anwendungsprogrammierer zum Beispiel entfernte
Ereignismeldungen sichtbar, verteilte Transaktionsprozesse programmierbar und Methoden eines
Objekts auf einem entfernten Computer aufrufbar.
Die Implementierung einer Middleware-Systemschicht verbirgt die Tatsache, dass Nachrichten,
Funktionsaufrufe und Ergebnisantworten in einem verteilten System über Netzwerke und
Datenbusse übertragen werden müssen. Im Gesamtsystem ist die Middleware zwischen der
Betriebssystemschicht und den Basisdiensten positioniert, welche die Grundlage für die Funktionen
eines offen integrierten Haussystems darstellen.
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Damit bietet eine Middleware-Schicht dem Programmierer eine ähnlich konsistente
Programmierplattform wie ein PC-Betriebssystem. Die durchgängige Programmierung von
Systemfunktionen in portierbarem JAVA-Code bietet darüber hinaus eine große Flexibilität in der
Systemhandhabung und einen guten Investitionsschutz für die Softwarelösungen der
Anwendungsschicht. Die Open Service Gateway Initiative ( Abkürzung OSGi ) hat mittlerweile
weltweit einige hundert Mitglieder, darunter auch bedeutendste Hersteller aus allen
Marktsegmenten. Als Implementierungsplattform für eine OSGi-Middlewareschicht eignet sich ein
Residential Gateway, das aber durch eine OSGi-Ablaufumgebung ( OSGi-Framework ) inklusive
den JAVA-Kommunikations- und Anwendungsprogrammen immer mehr zu einem
Systemintegrator- und Service-Manager-Modul wird. Prinzipiell ist es auch möglich, einen OSGi-
Servicemanager inklusive Netzwerkintegrator-Funktion auf einem PC, zum Beispiel dem Home-
Multimedia-Server-PC, zu implementieren. Auf dem Betriebssystem, zum Beispiel Windows-XP,
wird hierzu auf einer JAVA-Virtual-Machine das OSGi-Framework aufgesetzt.
Die Kommunikations-, Service- und Anwendungs-Softwaremodule ( OSGi-Software-Bundles ),
bedienen dann über in den PC eingesteckte Interface-Karten die diversen Bus- und
Netzwerksegmente im Haus. Da dieser PC aber auch für unterschiedlichte PC-Anwendungen und
auch für die Unterhaltungsfunktionen wie TV, CD und DVD benutzt wird, besteht die große Gefahr
der negativen Beeinflussung der Hausautomation durch Anwendungen mit zum Teil geringeren
Zuverlässigkeitsanforderungen bei der Software. Sinnvoll ist also die Auslagerung der Haus- und
Raumautomationsfunktionen und -services inkl. der nötigen Netzwerkintegrationsfunktionen in ein
hoch-stabiles, stromsparendes Hausmanager-Modul ( auch Residential Gateway genannt ).
Dieses Modul in der Preisklasse von ca. 1000 € wird z.B. als Hutschienenkomponente in den
Hausanschlusskasten eingebaut, ist permanent aktiv und über z.B. DSL-Flatrate immer mit den
Services des Internet verbunden. Sinnvoll ist aber durchaus eine funktionale Integration von
Steuerungsfunktionen der PC-, Kommunikations- und Multimedia-Geräte mit der Hausmanager-
Steuerung. Hierdurch lässt sich dann z.B. eine ganzheitliche Systembedienung der gesamten
Haustechnik und technischen Wohnungsausstattung über einen PDA, den Fernseher oder über ein
Notepad realisieren.
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2.6.5 Vorteile der Automation innerhalb eines Haushaltes
Der vierte Hauptaspekt, den man natürlich keinesfalls vergessen sollte ist die Frage „Wozu
vernetzen?“. Hier wird nun die Frage nach nützlichen, bezahlbaren, installierbaren, wartbaren und
bedienbaren System-Anwendungen gestellt. Sie kann hier nur auf der Basis der zuvor analysierten
Systemintegrationskonzepte andeutungsweise beantwortet werden.
Erster Grund : Integrierte Systembedienung. Ein extremes Problem in modernen mit Elektronik in
unsystematischer Weise vollgestopfter Haushalte ist die Vielzahl der Bedieneinheiten und
Bedienkonzepte aller Art. Zur Lösung dieses Problems wurde eine auf dem embedded Server-
Gateway basierende Lösung mit WLAN-vernetztem PDA am Intranet entwickelt und mit
Anwendern erfolgreich erprobt. Ebenfalls am Haus-Intranet gekoppelte Geräte werden über einen
Smart-Label-Leser im PDA identifiziert und über WLAN wird die zu dem Gerät passende
Bedienseite in den Webbrowser des PDA geladen. Die Bedienung des Gerätes vor dem ein
Benutzer steht erscheint also für diesen wie von Geisterhand automatisch auf dem PDA als die
einzige Fern-Bedienung des Haushalts. Zweiter Grund : Integration von Bild und Ton über das
hausinterne Intranet. Über das hausinterne Intranet kann die integrierte Systembedienung auf dem
Multimedia- und Browser-fähigen PDA nicht nur zur integrierten Steuerung mit schmalbandigen
Signalen genutzt werden, sondern auch multimediale Funktionsvernetzungen für attraktive
Anwendungen sind möglich. Wenn zum Beispiel ein Besucher an der Haustür erscheint, wird dies
per Bewegungsmelder erkannt und damit ein Prozess der Bild-, Sprach- und
Steuerdatenkommunikation zwischen der PDA-Systembedienung, der Türstation und der IuK-
Netzwerk-infrastruktur des Hauses inklusive dem OSGi-Gateway-Server aufgebaut.
Dritter Grund : Integrierte Mehrwert-Services. Die komplexeste, eventuell auch nutzbringendste
Formneuartiger integrierter Systemfunktionen sind ganze Prozessabläufe unter Einbeziehung der
hausinternen und hausexternen IuK-Infrastrukturen. Hierzu gehören im externen Bereich über
Webservice-Plattformen gebündelte Services, zum Beispiel für die Lieferung von permanent
benötigten Medikamenten bei Senioren und Kranken. Hierzu müssen der Arzt, die Apotheke, ein
Auslieferungslager und der Haushalt in einer offen vernetzten IuK-Infrastruktur interoperabel sein.
Zu den Komponenten des Szenarios gehören ein elektronisches Rezept, eine elektronische
Bestellung, eine vernetzte Haus-Lieferbox und ein vernetzter, intelligenter Medikamentenschrank
im Haushalt. Stellt zum Beispiel die so genannte Health-Care-Management-Software auf dem
Service-Gateway fest, dass Medikamente nach Rezept im Medikamentenschrank fehlen, werden
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diese per E-Mail automatisch oder halbautomatisch bei der Internet-Apotheke nachbestellt.
Der Lieferservice der Apotheke liefert dann in die Home-Box des Haushalts (Zugriff zum Beispiel
über Smart-Card), wobei die vernetzte Home-Box die Lieferung erkennt und an den / die Bewohner
meldet, auch auf das Handy, oder auf den Bürocomputer. Das System kann den Bewohner auch bei
der korrekten Einnahme der Medikamente unterstützen, wenn es gewünscht ist.
2.7 Resümee und Ausblick
Zuletzt noch eine Zusammenfassung und ein kleiner Ausblick. Die Digitalisierung,
Softwareirisierung und „IP-fizierung“ hat enorme Schübe zur Konvergenz, also dem
Zusammenwachsen von Geräten, Funktionen und Services ausgelöst und wird diese Tendenzen
noch weiter treiben. Neueste Softwahrtechnologien kommen ins Blickfeld auch für das Intranet im
Haushalt. Ein Beispiel sind mobile Softwareagenten zur Erledigung bestimmter Aufgaben in einer
vernetzten Umgebung. Geht aber die technologische Entwicklung nicht einher mit einer adäquaten
Entwicklung seitens der kooperativen und systematisierten Vermarktung, Installation und Wartung,
wird das Problem der wenig nutzbringenden Fragmentierung und Verinselung der angebotenen
Lösungen nur auf eine höhere technologische und funktionale Ebene verlagert. Gewünscht wird
vom Endanwender ein sich an die Notwendigkeiten des Haushaltsmanagements anpassendes
integriertes System mit einfachster und einheitlicher Bedienung. Hierzu bedarf es neuartiger
Kooperations-Netzwerke von Partnern aller Art, inklusive Produzenten, Investoren und
Systemintegratoren. Diese Partner sollten zur Sicherung der Anwendungsnähe und zur überfälligen
Entwicklung des Massenmarktes mit dem originären, größten und kompetentesten Anbieter des
Produkts Wohnen, nämlich der Wohnungswirtschaft eng zusammenarbeiten.
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3. Soziale Auswirkungen der Vernetzten Häuser
3.1 Beeinflussungen des alltäglichen Familienlebens
3.1.1 Beeinflussung innerhalb der Familie durch positive Aspekte
Es ist nicht möglich die positiven und negativen Aspekte im Bereich Familie und Singles
zu Untersuchen ohne die Technischen Vorraussetzungen aus den vorrangegangenen
Teilen unserer Arbeit zu Berücksichtigen .Weiterhin ist es wichtig , dass man die
sozialen Aspekte noch einmal gliedert , nämlich in die der Familie und die der Singles ,
denn es ergeben sich unterschiedliche Vor- und Nachteile die von primärer Bedeutung
für die Lebensverhältnisse der Menschen in den Häusern sind .
Ich werde mich jetzt hier speziell auf die Vor- und Nachteile beim Familienleben
beziehen, bevor wir weiter zum Single gehen.
Vernetzte Häuser , wenn dieser Begriff in "Lokalrunden" oder Gesprächen von
mittelständigen , normalen Bürgern , fällt , dann denken die meisten Leute spontan an
teure und aufwendig zu bedienende Technik , die schwer zu warten ist .Doch die
Hersteller dieser Häuser belehren uns eines besseren .Neueste Chiptechnik von
Microsoft soll noch leistungsfähiger aber gleichzeitig viel billiger werden als noch vor
Jahren erwartet , das bedeutet , dass diese für jeden erschwinglich sein soll . Diese
Häuser sollen in naher Zukunft gleiche Preisklassen wie herkömmlich aufgerüstete
Häuser mit PC und Fernseher erreichen. Damit möchte ich jetzt mit meinen positiven
Aspekten anfangen und komme im Anschluss zu meinen negativen Punkten im Bereich
Familie.
Haustüröffnen nach biometrischer Kontrolle der Fingerabdrücke, Jalousien auf Zuruf
geöffnet, Kühlschrank bemerkt Lebensmittel mit abgeschrittenem Verfallsdatum, das ist
alles keine Zukunftsmusik, wenn man sich einmal den Markt der Vernetzten-Häuser
anschaut. Vieles würde erleichtert, kein Schlüssel müsste mehr für die
Familienmitglieder nachgemacht werden oder könnte verloren gehen.
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Einmal gespeichert hätten Familienmitglieder jederzeit Zugang zum Haus, da sich der
Schlüssel immer bei ihnen befindet. Auch Kosten für den Schlüsseldienst spart man, da
man sich nie ausschließen kann und das Schloss auch nicht durch Frost oder Ähnliches
kaputt geht. Die Nahrungsversorgung wäre mittels dem MAT (Multi Applications
Terminal) richtig einfach und nicht mehr so stressig für die "Hausfrau“, denn die
automatische Bestellung von Lebensmitteln würde sofort bei fehlen von
Nahrungsmitteln aktiviert .Die Arten der Lebensmittel werden in einer Datenbank
abgelegt, dadurch kann die Bestellung sowohl automatisch als auch per Knopfdruck
erfolgen. Eltern hätten also mehr Zeit sich ihren Kindern zu widmen, anstatt nach der
Arbeit noch stundenlang an Supermarktkassen zu stehen.
Auch Warensendungen, die Kinder oder Eltern bei Internetauktionshäusern ersteigern
müssen nicht mehr persönlich entgegengenommen werden, die erfolgt auch
Automatisch, sodass auch längere Ausflüge der Familie in diesen Situationen kein
Problem darstellen.
Einst teure Spielereien wie Touchscreen Monitore und Video Telefone werden Standards
in jedem Vernetzten Haus sein und keine unnötigen Kosten hervorrufen da die Telefone
über Internet operieren und somit Gesprächskosten hervorrufen , die nur Bruchteile von
den jetzigen kosten ausmachen .
Stellen sie sich vor sie sitzen abends am Strand in der Südsee oder irgendwo in den
Bergen und ihnen fällt der noch brennende Ofen vom letzten Mittag daheim oder der
offene Wasserhahn vom letzten Bad der Kinder ein. Mit diesem Haus kein Problem,
denn über ihr Handy und einem sich in der Erdumlaufbahn befindlichen Satteliten
können sie bequem von jedem Platz der Erde aus diese Probleme abstellen.
Weiterhin sind in bestimmten Informationstechnischen Berufen Arbeitsplätze im eigenen
Heim geschaffen und die Babypausen von zum Beispiel Journalistinnen entfallen, da sie
von zuhause aus mit der Redaktion eine Konferenz oder ein Meeting führen und
gleichzeitig ihre Kinder Beaufsichtigen können. Auch teure und unnötige Fahrtkosten,
welche die Familienkasse belasten können werden gespart und können für wichtigere
Sachen verwendet werden.
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Man stelle sich aber vor, dass aber beide Erziehungsberechtigte der Familien die nicht
zuhause arbeiten Können nach der Arbeit noch kochen oder sogar putzen. Das geht nach
einem harten Arbeitstag auch nicht so locker, aber warum würde ich es anschneiden,
wenn das Haus nicht auch dafür eine Lösung hätte, denn Berührungsempfindliche
selbstfahrende Staubsauger und leicht zu reinigende Möbel und Böden helfen jeder noch
so gestressten Familie. Durch das Programmieren des Ofens , der sich das Essen wie von
selbst aus einem benachbarten , dafür präparierten Schrank holt , kann das Essen zu jeder
Zeit fertig sein , denn über das Handy kann auch dieser gesteuert werden .
Früh morgens wird dann wieder, wie in allen Haushalten, das Ritual wer als erstes
aufsteht macht Kaffee zelebriert , nur mit einem Unterschied . Denn wer als erstes
aufsteht setzt die Bewegungsmelder in gang und diese "sagen" nun der Kaffeemaschine,
dass sie ihre Arbeit aufnehmen soll. Auch der Toaster beginnt dann mit seiner Arbeit und
die Dusche wärmt schon einmal das Wasser vor, damit keiner früh kalt erwischt wird.
Schulkinder werden über Lautsprecher geweckt, ein Verschlafen ist somit nicht möglich,
da auch in den Schlafräumen der Kinder Bewegungsmelder vorhanden sind. Wird keine
Bewegung festgestellt, so werden die Kinder mit Nachdruck geweckt.
Auch modernste Technik der Feuerbekämpfung wird eingesetzt, so wird nicht nur ein
Rauchmelder eingesetzt, sondern auch eine Anlage, die die Intensität und die Art des
Feuers misst und an die Feuerwache weiter gibt um so schnell und nachhaltig die
Familie zu schützen. Dieses System bewirkt auch, dass starke oder ungewöhnliche
Brände mit Schaum oder spezifischen Löschmitteln aus den Düsen an der Decke
gelöscht werden und nicht wie normal mit Wasser. Dies kann bei Bränden im bereich der
Friteuse von Vorteil sein.
Auch Einbrecher Haben keine guten Karten bei diesem Haus , da Kleinste
Erschütterrungen , bei Alarmzustand des Hauses , wenn die Familie nicht da ist , ein
Signal an die nächste Polizeidienststelle geben . Das Haus wird weiterhin von
modernster Sicherheitstechnik aus Großbetrieben bewacht und ist somit fast
uneinnehmbar, da die Technik ja auch geschützt werden muss.
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Auch die Kontrolle der Eltern , ob ihre Schützlinge im Bett sind oder Schularbeiten
machen kommt nicht zu kurz , da man über einen zentralen Rechner alle
Sicherheitskameras im Haus abrufen kann . Türen können elektrisch verschlossen oder
wieder geöffnet werden, sodass zum Beispiel bei einem Unfall des Großvaters im
abgeschlossenen Bad Hilfe vordringen kann ohne Türen oder sonstiges zu beschädigen.
Auch der Komfort steht natürlich im Mittelpunkt, sodass alle Fernseher, Telefone usw.
von einer großen Fernbedienung (ein 7 Zoll Touchscreen Bedienelement) gesteuert
werden. Keine Lieblingssendung wird mehr verpasst, da sich der zentrale Rechner die
Fernsehgewohnheiten speichert und nicht wahrgenommene Sendungen per DVD
Recorder aufnimmt und archiviert.
Kaputte Elektrogeräte melden sich selbst dem Kundendienst der Herstellerfirmen und
vermeiden somit Telefon- und Fahrtkosten. Auch die Lebensmittel werden sofort ab
Werk bestellt und können auf den Kinderwunsch angepasst werden. Jeder kann von
zuhause aus seine Lieblingsspeisen ordern ohne die Tür zu passieren.
3.1.2 Beeinflussungen des Familienlebens durch negative Aspekte
So nun aber genug zu den guten Seiten, denn auch die schlechten müssen betrachtet
werden. Und jedes gute Projekt wirft auch seine Schattenseiten auf die Welt.
Es ist zu bemerken, dass die Technik die zurzeit benutzt wird extrem Teuer und
Wartungsintensiv ist, auch ist sie nicht allzu einfach zu bedienen. Auch der Zeitfaktor
spielt eine Rolle, da die heutige hochgepriesene Technik morgen schon total langsam
und überholt sein kann. Und wer kann sich schon alles halbe Jahr einen neuen Computer
zulegen, geschweige denn von den kosten der Softwareupdates und den neuen
Haushaltsmöbeln. Auch stetige Umbaukosten und Wartung können die Zeit und das
Geld der Familie in Anspruch nehmen. Die "Bemutterung" durch das Haus bewirkt, dass
die Bewohner weiterhin sehr träge und faul werden, da die Kinder nicht wissen was sie
mit ihrer Freizeit anfangen sollen.
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Die Haushaltsarbeiten, welche normal von Familienmitgliedern übernommen werden,
werden vom Computer übernommen, was zur Folge hat, dass die Kinder kein
Pflichtbewusstsein mehr für die Familie verspüren.
Das größte Problem aber kommt von den Bewohnern selbst , denn die immer höher
werdenden Ansprüche im Bereich des Komfort , wie bei den jetzigen Bewohnern der
Testhäusern zu sehen ist , können von den IT-Spezialisten der großen Firmen noch nicht
umgesetzt werden . Der Luxus dieser Häuser lässt bei den Bewohnern eine gewisse
Abhängigkeit erkennen, denn wenn man sich einmal an diesen Luxus gewöhnt hat, dann
lässt man sich nicht wieder davon abbringen. Auch das Arbeiten selbst wird in so einem
Haus zur Nebensache, denn es wird einem ja schon alles abgenommen und selbst der
"Weg" zu einem kalten Getränk im Kühlschrank wird durch den Minikühlschrank am
Sofa nicht gerade zur schweißtreibenden Arbeit.
Aber bei diesem , wie auch bei vielen anderen Aspekten siegt das Pro für die Familie ,
denn dieses Haus bringt einfach eine riesige Entlastung für Familien und sehr große
Haushalte , da sich niemand um den Haushalt kümmern muss und jeder genug Zeit für
sich behält . Familien mit Kindern werden am meisten entlastet und könnten ein
wichtiger Abnehmer auf dem Markt für solche Häuser sein.
Aber auch für Singles bürgt diese Erfindung des Vernetzten Hauses viele Vor- und
Nachteile, die in dem folgenden Texten behandelt werden.
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3.2 Beeinflussungen des alltäglichen Singlelebens
Neben den vielen Familien gibt es auf der ganzen Welt auch sehr viele Singles. Die Auswirkungen
im sozialen Bereich sollten also auch auf diese bezogen werden. Obwohl sie im Großen und Ganzen
recht ähnlich sind, unterscheiden sie sich in einigen wichtigen Punkten in Bezug auf Folgen und
Ursachen. Aus diesem Grunde werden sämtliche Folgen hier noch einmal und ohne Verweise auf
das vorherige Kapitel aufgelistet.
3.2.1 Beeinflussungen des Singlelebens durch positive Aspekte
Zuerst werden die positiven Folgen genannt, da sie einige interessante Aspekte zeigen, die vielen
heutigen Problemen recht schnell das Handwerk legen würden.
“Intelligente Häuser machen das Wohnen leichter und sicherer!”. Soweit eine Aussage des
Ministeriums für Wirtschaft und Forschung. Dise Äußerung zwingt förmlich dazu, die
Auswirkungen eines computerisierten Haushalts in dieser Hinsicht genauer zu beleuchten.
Am wichtigsten wäre mit Garantie die enorme Verbesserung von sämtlichen Sicherheitssystemen.
Einerseits könnten sie mit akustischen Ein- und Ausschaltmechanismen versehen werden. Dadurch
wäre es auch möglich, eine Spracherkennung einbauen zu lassen. Das Sicherheitssystem könnte
also nicht mehr durch den richtigen Zahlencode geknackt werden, sondern die Person, deren
Stimme eingespeichert wurde, muss den Befehl zum Ausschalten der Anlage geben. Im Falle eines
Zwangs unterscheidet sich die Stimme von der Normalsituation, was dazu führen würde, das die
Anlage Alarm auslöst. So würden Einbrüche oder sonstige Überfälle praktisch unmöglich gemacht.
Auch könnte die Anlage, vorausgesetzt sie ist mit Kameras ausgestattet, jederzeit sämtliche Räume
überwachen. Überraschungen wie eine geplatzte Gasleitung würden früh genug erkannt, um größere
Opferzahlen zu verhindern. Auch ein Überfall, bei dem man die Überwachungsanlage ausschalten
konnte, wäre leichter zu bekämpfen, weil man auf den Überwachungscomputer zugreifen könnte,
um zu damit kontrollieren, wie die Einbrecher ausgestattet sind. Die Reaktion der Polizei könnte so
besser an die Verhältnisse angepasst werden, als wenn nur ein Überfall gemeldet wird. Gleiches gilt
auch für eine aktivierte Alarmanlage, die zu einem Überfall detailliertere Angaben machen kann als
ein Mensch.
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Auch ein häufiges Problem von allein lebenden Menschen wäre so leicht zu lösen. Häufig wird erst
viel zu spät entdeckt, wenn irgendjemand ungünstig die Treppe heruntergestürzt ist. Zu spät, um
noch helfen zu können, wenn noch Hilfe möglich gewesen wäre. Mit Hilfe eines Computers wäre
das ausgeschlossen, da dieser in so einem Fall sofort einen Notruf absetzen könnte. Die Sicherheit
im häuslichen Bereich, der Schutz vor Überfällen und die Reaktionsfähigkeit der Polizei würden
wesentlich verbessert und das Leben würde damit insgesamt sicherer.
Ein weiteres Problem bei Singles ist die hohe Beanspruchung in jedem Lebensbereich. Aus diesem
Grund bleiben häufig Sachen unerledigt, die unbedingt notwendig waren, oder im Stress am
Morgen werden wichtige Dinge, wie zum Beispiel das Anschauungsmodell für den Chef,
vergessen. Auch das wird durch eine Computerisierung des Haushaltes anders.
Ein Computer lässt sich nicht überreden, er besteht vehement auf seiner Programmierung. Wenn er
dazu programmiert wurde, den Besitzer gegen 17 Uhr daran zu erinnern, dass dieser mit der Arbeit
an etwas beginnen soll, wird er das unter allen Umständen tun. Noch besser ist natürlich, wenn der
Computer in der Lage ist, diese Programmierung auch durchzusetzen, sprich etwa dem Fernseher
den Strom abschaltet. Dadurch ist man praktisch dazu gezwungen die Aufgabe zu erledigen, was
dann zu einer wesentlichen Verbesserung führen würde. Außerdem würde der Computer am
Morgen dann dabei helfen, alles mitzunehmen, was man an diesem Tag unbedingt braucht. Dies
geht zwar auch nur, wenn man das vorher eingespeichert hat, ist dann aber auch hundertprozentig
zuverlässig. Weiter hilft diese Erinnerungsfunktion dabei, im Haushalt nichts zu vergessen.
Ein offengelassener Wasserhahn, ein nicht ausgeschalteter Ofen, all das ist dann nicht mehr
möglich, weil der Computer den Bewohner daran erinnert. Auf diese Weise lassen sich auch
Unfälle verhindern und logischerweise viel Geld sparen. Warum es dennoch nicht zu einer
Steigerung des Wohlstandes kommen kann, wird weiter hinten noch ausführlich erklärt. Das hier
verhindert lediglich ein noch stärkeres Absinken des Wohlstandes der Bürger.
Ein weiterer entscheidender Vorteil von vernetzten Häusern liegt dann natürlich auch im
industriellen Bereich. Einerseits werden durch diese Häuser viele neue Arbeitstellen entstehen. Man
braucht Elektriker, die die Anlagen anbringen, Leute, die die Systeme überwachen und
kontrollieren, es müssen Kabel und Rohre verlegt werden und letztlich müssen auch
Nachbesserungen und Aufrüstungen von jemandem erledigt werden. Sicher gibt es für diese
Aufgaben bereits Leute, die auch qualifiziert genug sind, all das zu erledigen, aber sind sie einfach
nicht in der Lage, diese Aufgaben in ganz Deutschland in ausreichendem Maße zu erledigen, wenn
plötzlich jeder eines von diesen Systemen in seinem Haus haben möchte, weil diese das Leben so
viel einfacher und angenehmer machen. Die Firmen sind ganz einfach gezwungen, mehr Leute
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einzustellen, um der wachsenden Nachfrage standhalten zu können.
Dann gäbe es natürlich noch das Problem mit der Ausbildung, denn so viele Leute haben gar keine
Qualifikation zum Elektriker und können auch nicht in den Studienkursen oder in den Betrieben
untergebracht werden. Auch dieses Problem löst das vernetzte Haus einfach und effektiv, die
Studierenden können nämlich über die Vernetzung an Seminaren oder am Unterricht teilnehmen.
Auch die praktischen Beispiele wären durch eine Webcam für alle gut sichtbar, dass heißt, alles an
erforderlichen Kenntnissen ließe sich auch durchaus zu Hause erarbeiten. Lediglich die Prüfung
müsste vor Ort durchgeführt werden und eventuell noch einige Übungen. Ansonsten wäre die
maximale Anzahl an Seminarteilnehmern außer Kraft gesetzt. Das hätte zur Folge, dass es möglich
wäre, viel mehr Menschen in der gleichen Zeit auszubilden oder zu unterrichten. Außerdem würden
in vielen Fällen die Fahrtkosten wegfallen, die sonst einen Großteil des im Nebenjob verdienten
Geldes verbrauchen würden. Andererseits könnten auf gleichem Wege viele Arbeiter ihre Arbeit
von zu Hause aus erledigen, was dann auch den Staat entlasten würde, da die Pendlerpauschale
wegfällt. Gleichzeitig wäre für die Arbeiter das Leben wesentlich einfacher, weil sie nicht extra in
der Nähe der Arbeitstelle eine Wohnung suchen müssten. Sie könnten die für ihre Verhältnisse
beste Wohnung aussuchen und auch bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes größtenteils behalten,
sofern die Arbeit nicht eine persönliche Anwesenheit erfordert. Sollte das der Fall sein, lässt sich
leider die heute übliche Form der Wohnungssuche nahe Arbeitsstelle in keinem Fall umgehen, es
sei denn, man sucht sich eine Arbeit in der Nähe, verzichtet dabei aber auf seinen Traumberuf.
Durch die vernetzten Häuser ist es also für viel mehr Menschen möglich, sich in ihrem Traumberuf
ausbilden zu lassen und darin zu arbeiten, ohne dass man deshalb ständig umziehen muss.
Und ein Mensch, der seine Arbeit gern und zufrieden macht, leistet bekanntlich wesentlich bessere
Arbeit als einer, der die Stelle nehmen musste, weil er nichts anderes kriegen konnte. Auf diese
Weise steigen Qualität und verfügbare Anzahl der Produkte und Deutschland ist wieder
international mit dabei. Ein weiterer Vorteil der computerisierten Häuser ist natürlich auch, dass sie
in der Lage sind, viele Aufgaben selbst zu erledigen. Für Leute, die lange arbeiten müssen, ist es
fast unmöglich nach der Arbeit noch etwas Vernünftiges zu Essen zu machen, sie greifen einfach
auf Mikrowellenessen oder ähnliches zurück. Durch die Möglichkeit, Öfen und Mikrowellen auf
Entfernung anzuschalten, kann man auch abends nach der Arbeit etwas Ordentliches essen.
Alles, was dazu erforderlich ist, ist, dass man das Essen in den Ofen oder die Mikrowelle stellt,
bevor man zur Arbeit geht. Dadurch kann man auch auf Eingefrorenes zurückgreifen, was
ansonsten schon beim Auftauen viel zu lange dauern würde, als das man abends damit noch
anfangen würde. Die Ernährung würde also wesentlich gesünder, weil man nicht soviel Fastfood zu
sich nehmen würde. Aber auch für Leute, die viel Zeit nach der Arbeit haben, wird das
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Essenzubereiten einfacher.
Denn wie oft hat man das Problem, das man Appetit auf etwas hat, beginnt zu kochen und dann
plötzlich feststellen muss, dass eine wichtige Zutat aus ist. Was soll man dann mit dem begonnenen
Essen machen? Um das zu vermeiden, kann der Computer auflisten, was noch im Haus ist und was
sich daraus kochen lässt.
Auf diese Weise werden nicht nur so unangenehme Überraschungen wie oben unterbunden, auch
das wöchentliche Einkaufen wird wesentlich vereinfacht, da man nicht vorher ewig suchen muss,
was man noch im Haus hat und was man mitbringen muss. Man spart auf diese Weise eine Menge
Zeit, die sich dann irgendwie anderweitig nutzen lässt. Eine weitere extreme Zeitersparnis lässt sich
dann durch die Erledigung kleiner Haushaltspflichten wie Staubsaugen oder Müll raus schaffen
durch den Computer erzielen. Jeder kennt diese Pflichten, die zwar allein nicht lange dauern,
zusammengenommen aber einen Haufen Zeit in Anspruch nehmen. Fallen diese jetzt weg, bleibt
viel Zeit übrig, die man für die Karriere oder die Partnersuche nutzen kann. Auch steigen die
Chancen einen Partner zu finden, wenn die Wohnung ordentlich und sauber ist.
3.2.2 Beeinflussungen des Singlelebens durch negative Aspekte
Auch einige negative Folgen sind bei dieser Entwicklung zu bedenken. Zwar dürfen diese die
Entwicklung nicht aufhalten, sollten aber beachtet werden, da sie einige recht unangenehme
Ergebnisse erreichen, wenn man sie ignoriert.Das erste dieser Probleme wäre der Verlust jeder
Privatsphäre. Ein Computer, der jeden Raum im Haus unter Kontrolle haben muss, damit man
optimal vor allem möglichen geschützt wird, sieht nun einmal alles, auch das, was er nicht
unbedingt sehen sollte. Es ist sehr zweifelhaft, ob das Wissen, ständig beobachtet zu werden, nicht
über kurz oder lang zu psychischen Problemen führt.
Und wenn das passiert, wie soll man etwas dagegen unternehmen, wenn alles überwacht wird? Zur
Therapie müsste der Betroffene in eine Anstalt eingewiesen werden, die ihn langsam an diese
Überwachung gewöhnt. Aber gerade in diesen Anstalten ist die Überwachung der Patienten
besonders wichtig, es gäbe also keinen Raum ohne Überwachung, der zur Therapie dringend
erforderlich wäre. Der Patient kann nicht geheilt werden, wäre also ein lebenslanger Pflegefall.
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Alternativ wäre ein Abstumpfen der Menschen gegenüber dieser Beobachtung zu erwarten, was
aber nach und nach zur vollständigen Abstumpfung führen würde, einfach weil man keine
Gelegenheit hat, sich irgendwo zu entspannen. Ein weiteres Problem wäre dann die Gefahr, dass
sich ein Überwachungsstaat bildet. In einem Artikel im Internet steht sogar Folgendes zu lesen:
“Intelligente Häuser sollen Senioren das Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen - ein
Spagat zwischen mehr Unabhängigkeit und Überwachung in Big Brother Manier.” Das trifft
natürlich nicht nur auf Senioren zu, sondern alle, die sich so ein System einbauen lassen. Und bei
Big Brother werden die Leute rund um die Uhr überwacht, das Gefilmte sogar im Fernsehen für alle
sichtbar übertragen. Das heißt, jeder der zusieht, kann jederzeit alles beobachten, was einem
passiert. In einer Welt, wo alles beobachtet wird, was einem Menschen am Tag passiert, ist es
leicht, über alles Bescheid zu wissen. Und wenn man alles weiß, warum das dann nicht ausnutzen?
Anfangen würde es sicherlich damit, dass sich damit die Verbrechensrate senken ließe, weil man
potentielle Verbrecher schon bei den Vorbereitungen ihrer Tat das Handwerk legen kann.
In dieser Hinsicht wäre das System also nicht schlecht. Aber wer garantiert dafür, dass es dabei
bleibt? Außerdem erfordert auch das eine lückenlose Überwachung jeder Person, weil erst dadurch
festgestellt werden kann, ob die Person ein potentieller Verbrecher ist oder nicht. Bei den
Computern muss man natürlich, anders als heute bei Big Brother, noch Zugriff auf die Daten haben,
aber für den Staat ist das wegen der Autorisierung kein Problem und die Hacker werden das System
mit der Zeit auch knacken. Diese Gefahr ist sowohl für Singles als auch für Familien gleich
bedrohlich, da beide nicht auf ihr Privatleben verzichten wollen. Sie würden eventuell sogar
versuchen, sich eine eigene Zone zu schaffen, in der sie nicht beobachtet werden können. Das
schafft aber Misstrauen, weil sich jeder dafür interessiert, was hinter den verschlossenen Türen
passiert. Man versucht also, auch diesen Bereich zu erreichen und so zu überwachen. Es wäre also
in jedem Fall fast sicher, dass diese Folge eintritt und damit jegliches Privatleben zunichte macht.
Bei einem computerisierten Haus besteht allerdings noch ein großes Sicherheitsrisiko.
Es braucht nur der Fall einzutreten, dass der Strom ausfällt und damit alle computergesteuerten
Arbeiten ebenfalls. Zu Beginn dieser Entwicklung sind die Menschen noch daran gewöhnt, auch
einmal selbst eine Arbeit zu erledigen, nach zwei bis drei Generation innerhalb solcher Häuser wäre
das schon nicht mehr der Fall. Die Hausbewohner wären völlig hilflos und unfähig, selbst zu
überleben. Sie verlassen sich auf den Computer, der alles für sie erledigt, und sind verlassen, wenn
der einmal ausfällt. Für Singles ist dieses Problem besonders akut, da sie sich an niemanden um
Hilfe wenden können. Im Falle einer Familie können sich alle zusammen durch Entschlossenheit
gegenseitig zu einer Leistung antreiben und so besser mit der Situation fertig werden als allein.
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Trotz allem wäre ein solcher Fall eine Prüfung für viele Menschen. Vor allem haben sie sich längst
einen höheren Lebensstandard angewöhnt, der sich aber nur mit Hilfe des Computers
aufrechterhalten lässt. Fällt der Computer also aus, wäre nicht nur die Unfähigkeit der Leute ein
Problem, sondern auch die Tatsache, dass der Standard plötzlich viel zu hoch ist, um ihn zu
erhalten. Selbst wenn die Leute es schaffen, zu überleben und das werden sie vermutlich, müssen
sie starke Einschränkungen akzeptieren, die viele ignorieren werden. Die Folge davon ist eine
ständige Überbelastung, weil man wie früher weitermachen will, aber es einfach nicht schaffen
kann. Im Endeffekt käme es zu einer Vielzahl an Erkrankungen, sowohl physischer als auch
psychischer Art. Damit ist gleich eine weitere Folge angesprochen worden, die unbedingt
berücksichtigt werden sollte. Wenn im Haushalt und überall alles automatisch erledigt wird, besteht
keine Notwendigkeit zur Bewegung mehr. Die notwendige Folge ist, dass die aufgenommenen
Kalorien nicht mehr abgebaut werden können, weil die Bewegung fehlt. Es käme zu einer ständigen
Zunahme des Körpergewichts, was ab einer gewissen Grenze als Übergewicht oder Verfettung
bezeichnet wird. Bei Singles ist diese Gefahr besonders hoch, weil ihnen der Ansporn durch eine
zweite Person fehlt. Bei einem Pärchen ist das etwas anderes, weil hier jeder ständig versucht, dem
anderen zu gefallen. Bei einem Single fällt das weg, da er allein lebt und sich nur selbst gefallen
muss.
Er achtet also nicht so extrem auf sich und nimmt deshalb auch schneller mal zu als Leute, die zu
zweit leben. Ansätze zu diesem Problem sind heute bereits in Amerika sichtbar und auch die Folgen
sind dort gut zu erkennen. Eine Verfettung erhöht das Risiko eines Herzinfarkts und hat auch einige
andere beunruhigende Auswirkungen. Als Folge wäre ein drastisches Ansteigen an Krankheiten
jeder Art zu bemerken, die Anfälligkeit der Menschen steigt ganz einfach. Und wer sehr anfällig ist,
wird häufig krank, muss häufig untersucht und versorgt werden und büßt letztlich seine noch
verbliebene Selbständigkeit völlig ein. Man wird völlig von den Computern abhängig, die einen
versorgen, da es auch keine menschlichen Ärzte mehr geben wird. Diese haben schließlich mit den
gleichen Problemen zu kämpfen wie die anderen. Der Mensch wird dann vollständig vom Computer
abhängig. Aber was passiert, wenn der Computer einen Virus im System hat und anfängt
durchzudrehen? Der Fall ist zwar durch die bereits heute vorhandenen Schutzprogramme recht
unwahrscheinlich, aber leider möglich. Viren suchen sich ja ständig irgendwelche Schlupflöcher in
den Systemen und sind dann nur schwer wieder loszuwerden.
Ein Beispiel ist der Virus “W32/ExploreZip”. Wie der Name schon sagt, nistet sich dieser Wurm in
W32 ein, wo die Systemdateien das Betriebssystem zu finden sind.
- 32 -
Um ihn zu löschen, muss man unter Umständen die gesamte Festplatte formatieren, da man nur so
die Dateien des Betriebssystems loswird. Passiert das in einem computerisierten Haus, ist der
Schaden so groß, das man anstelle einer Reparatur auch gleich ein neues System kaufen könnte. Es
ginge vermutlich auch wesentlich schneller und die Leute könnten eher wieder zu ihrem normalen
Leben zurückkehren. Ein weiteres Beispiel ist der “405”, der einfach die ersten 405 Bytes einer
infizierten Datei überschreibt und diese dadurch unbrauchbar macht. Die Datei muss komplett
ersetzt oder neu geschrieben werden. Auch das würde in einem computerisierten Haus zu einer
Katastrophe führen. Das größte Problem aber stellen Viren dar, die gleich die komplette Festplatte
zerstören, wie beispielsweise der “OMEGA”. Am Freitag den 13. wird das griechische Omega
ausgegeben und die Festplatte komplett zerstört. Dies sind nur drei Beispiele, die heute bekannt
sind. Bis das computerisierte Haus serienreif und überall installiert ist, kann es noch wesentlich
effektivere Viren geben, die dann noch unauffälliger sind und noch größeren Schaden verursachen.
Um dieses System also einsetzen zu können, müssen erst sämtliche Möglichkeiten einer Infektion
ausgeschlossen werden. Da das aber nicht durchzusetzen ist, käme es schnell zu einer Abschottung
gegen jede mögliche Infektionsstelle. Da aber letztlich von überall her ein Virus kommen kann,
würden sich die Menschen schließlich gegen alles und jeden abschotten, nur damit sie auf keinen
Fall den Computer, von dem sie abhängig sind verlieren und ihr schönes ruhiges Leben aufgeben
müssten, bis ein neuer Computer eingebaut wurde.
Ein weiteres Problem, das auf jeden Fall beachtet werden sollte, ist die Gefahr einer emotionalen
Verarmung. Das wird sogar auf einer Internetseite von Erika Fehse offen ausgesprochen. Dort steht
unter “Befürchtungen im Hinblick auf zunehmende Technisierung: Soziale und emotionale
Verarmung.” Der Grund zu dieser Befürchtung ist offensichtlich. Alles lässt sich von zu Hause aus
erledigen, es ist gar nicht mehr nötig, sich auf die Straße zu begeben. Warum sollte man das dann
also noch tun? Der einzige Grund, der dazu zwingt, wäre der, dass man nur auf diese Weise den
Kontakt zu seinen Mitmenschen aufrechterhalten kann. Gemeint ist hier der emotionale Kantakt,
denn alles andere lässt sich auch über den Bildschirm des Computers erledigen. Aber wenn man
beginnt, auf dem Bildschirm nur noch ein Gesicht zu sehen, ohne den Menschen dahinter, hat man
jegliche Bindung zu ihm verloren. Er könnte sterben und man wäre bloß traurig, weil er nie wieder
mit einem redet. Die Trauer, weil man einen guten Freund verloren hat, gibt es hier schon nicht
mehr. Auch in vielen anderen Bereichen des Lebens käme es zu ähnlichen Entwicklungen. Obwohl
das manchen anfangs gut erscheinen würde, hätte sich doch das Problem mit Trauer oder
Liebeskummer geklärt, würden alle mit der Zeit merken, dass ihnen irgendetwas fehlt.
- 33 -
Aber zu diesem Zeitpunkt ist die Entwicklung dann zu weit vorangeschritten, sie können sich nicht
mehr aus dem Haus bewegen, weil sie damit den Computer verlassen würden. Die endgültige Folge
wäre ein totales Einschlafen sämtlicher emotionaler und sozialer Kontakte und sogar aller Gefühle.
Das letzte und vielleicht größte Problem sind die Kosten. Alles, was man sich heute einbauen lässt,
kann in einem oder sogar einem halben Jahr schon wieder soweit veraltet sein, dass dafür schon
keine Ersatzteile mehr gibt. Man wäre also verpflichtet, sich ein komplett neues System einbauen zu
lassen, weil das alte nicht ordnungsgemäß gewartet werden könnte. Auch jegliche Erweiterungen
des Systems wären eventuell schon nicht mehr kompatibel und würden zu Problemen führen. Es
gäbe also nur der Neukauf einer Anlage, der natürlich auch ganz schön ins Geld geht.
Auch Wartungen jeder Art sind recht teuer, da erstens sehr viel gewartet werden müsste und
zweitens jeder Fehler, der entdeckt wird, größere Reparaturarbeiten nach sich ziehen kann. Zwar ist
bei Singles dieses Problem nicht so groß, da sie häufig kleinere Häuser oder sogar nur Wohnungen
besitzen, die sich leichter warten lassen, aber dafür verdienen sie auch nicht soviel wie eine Familie
mit zwei arbeitenden Partnern. Eine mögliche Folge dieser Entwicklung wäre also das Sinken des
Wohlstandes aufgrund ständiger Ausgaben bei Installation, Wartung und selbstverständlich auch
Entsorgung der veralteten Systeme. Der normale Bürger hätte also weniger Geld.
- 34 -
4. Anhang
Anhang 1
Karikatur zum Thema hausautomatische Lüftersteuerung
- 35 -
Anhang 2
Projekthaus Future Life
Anhang 3
Steuerung des Haushaltes über einen PDA, hier im Projekthaus Future Life
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Anhang 4
Anhang 5
Beispiel eines multimedialen Kühlschranks der als Steuerzentrale fungiert, hier aus dem Haus
Future Life
- 37 -
Anhang 6
Bedürfnisse der Endverbraucher in einen modernen Haushalt
- 38 -
Anhang 7
Nutzeffekte die sich durch die Hausautomation ergeben.
- 39 -
Anhang 8
Steuerung der einzelnen Haushaltsgeräte im Detail
- 40 -
Anhang 9
Architektur, Kommunikation und Multimedia - wohnen und arbeiten in der Zukunft
Prof. Ludwig Fromm und Lydia Keune im Chat am 18. April 2001
Moderator: Sehr geehrte Frau Keune, sehr geehrter Herr Professor Fromm, liebe Chatgemeinde -
herzlich willkommen zum Expertenchat von politik-digital und nadiv - dem Netzwerk Arbeit durch
Innovation. Unser Thema ist die Verknüpfung von Architektur, Kommunikation und Multimedia,
also das Leben im vernetzten Haus oder Wohnquartier der Zukunft. Frau Keune, ist das vernetzte
Wohnen denn noch Zukunftsmusik oder schon Realität?
Lydia Keune: Guten Abend, Moderator!
Ludwig Fromm: Guten Abend, das ist ein Gruß an den Moderator!
Lydia Keune: Ja, in einigen wenigen Projekten gibt es die vernetzte Realität schon. Zum Beispiel in
Itzehoe bei Hamburg oder demnächst auch in Norderstedt.
Moderator: Sind das Projekte oder leben dort schon Menschen?
Lydia Keune: In beiden Projekten leben natürlich Menschen. Im Stadtteil Klosterforst in Itzehoe
sind es insgesamt rund 500, die dort leben und über 700, die dort arbeiten.
Bauhaus: Wie sieht es aus, kann man in der Zukunft seiner "Telearbeit" vom Bett aus nachgehen?
Ist es nicht auch gefährlich, Beruf und Privates so wenig zu trennen? Werden die Menschen dann
nicht zu absoluten Arbeitstieren und Sklaven der Technik?
Ludwig Fromm: Gute Frage. Das Problem wird sich nur lösen lassen, wenn die Technik im Dienst
des Menschen bleibt, manche würden sagen: in den Dienst der Menschen gestellt wird.
Clara: Inwiefern soll die Technik im Dienst des Menschen stehen? Bitte erläutern Sie das?
- 41 -
Moderator: Herr Fromm?
Ludwig Fromm: Ja, Technik, besonders die so genannte Kommunikationstechnik ist dann im Sinne
der Frage positiv zu bewerten, wenn sie ein kommunikatives Umfeld schafft, also dem Verständnis
der Menschen untereinander dient.
Lydia Keune: Es gibt darüber hinaus ja auch immer die Möglichkeit, Beruf und Arbeit anders zu
verbinden - z.b. durch alternierende Telearbeit, wo die Menschen teilweise zuhause und teilweise in
der Arbeitsstätte tätig sind.
Clara: Warum beschäftigt sich eigentlich ein Architekt mit "Kommunikations-Architektur"? Was
steckt dahinter?
Ludwig Fromm: Architektur hat mit Qualität des Lebens ganz direkt etwas zu tun. Wir Architekten
gestalten Umwelt, die das Zusammenleben der Menschen möglichst positiv beeinflussen soll. Hier
ist ein Ansatz, sich mit Kommunikationstechniken zu beschäftigen.
Lydia Keune: Wenn der Architekt, die Architektin nicht mitdenkt, kommt der multimediale Dienst
(z.B.) nicht zum Endkunden bzw.. Mitarbeiter nachhause. Im Klosterforst haben wir 1,8 Mio. DM
in Grünflächen und Spielplätze investiert.
Clara: Was meinen Sie, Herr Fromm? Wie sehen die Städte der Zukunft aus? Rund, eckig, überall
Internetzugänge? keine Grünflächen?
Ludwig Fromm: Ich hoffe nicht! Die konkrete Form einer Stadt, ihre Gestalt ist übrigens von den
Kommunikationstechniken nur bedingt abhängig. Die Architektur und die Stadtplanung haben ihre
eigenen Gesetze. Internetzugänge wird es in Zukunft sicher mehr geben als im Moment, und sie
werden unser tägliches Leben auch stärker bestimmen als heute, aber, ich sage es noch einmal, die
Form der Stadt der Zukunft wird sich anders bestimmen. Stichwort: Umweltproblematik.
- 42 -
Lydia Keune: Das Multimedianetz spürt man nur, wenn man dort am Computer oder Fernseher sitzt
und mit hoher Performance arbeitet oder surfen kann. Es ist meiner Ansicht nach wichtig, dass wir
die Möglichkeiten der Zukunft einplanen, also beispielsweise durch Leerrohre bei der Erschließung
und multimediale Gebäudevernetzung. Dazu müssen Städteplaner und Architekten "ins Boot", die
sich mit den Technologien von morgen beschäftigen.
Moderator: Herr Fromm, ändert sich tatsächlich vor allem die Technik oder auch die Gestalt der
Architektur?
Ludwig Fromm: Die Technik wird sich sehr ändern! Die Architektur ist statischer und folgt ihren
eigenen Regeln. Wenn wir heute Häuser bauen rechnen wir damit, dass ein Haus 50 bis100 Jahre
bestehen wird. Das ist weniger schnelllebig als die Technik. Das heißt nicht, dass sich der
technische Standard eines Hauses im Leben des Gebäudes den technischen Neuerungen anpassen
kann. Stichwort: Verkabelung.
Daemen: Frau Keune, warum müssen ganze hochvernetzte Stadtteile gebaut werden, mit high-
speed-Netzzugang etc. - wo doch der Vorteil des Internets in der Dezentralität liegen soll, es also
keinen Unterschied macht, ob man von Wanneeikel oder Kairo aus arbeitet?
Lydia Keune: Einer muss doch anfangen, denn von Wanneeickel nach Kairo kommt man mit
großen Datenmengen nur dann, wenn die Übertragungstechnologie auch leistungsfähig ist. Wir
wissen heute noch nicht, was UMTS wirklich leisten wird und in einem kleineren Zusammenhang
kann bei der Erschließung gleich ein Hochleistungsnetz mitverlegt werden, um große Datenraten zu
garantieren.
Globo: Aber es gibt doch ganze Stadtteile, die hochvernetzt gebaut werden; wo sind da die
Synergieeffekte?
Lydia Keune: das Problem ist, dass die Infrastruktur für Multimedia nur sehr vereinzelt existiert.
Diese Basis muss verbreitert werden, damit alle die gleichen Zugangsraten nutzen können. Welche
Technologie das Rennen macht, ist noch nicht endgültig entschieden. Sollte es UMTS sein, werden
irgendwann große Funkstationen ausreichen, um die Entfernungen zu kompensieren.
- 43 -
Beuss: Architektur wird immer funktionaler, wo bleiben die ästhetischen und künstlerischen
Aspekte? Kann man sich in den neuen Gebäuden auch wohlfühlen?
Ludwig Fromm: Diese Frage hat mit unserem Kommunikationsthema nichts zu tun, trifft aber die
Krise, in der sich die Architektur immer noch befindet. Das Wohlfühlen, eine berechtigte Forderung
aller Menschen an die Architektur, wird von der Fachwelt nicht ernst genug genommen.
Sachzwänge, ökonomische, funktionale, bautechnische, werden immer noch höher bewertet als der
banale und doch so berechtigte Wunsch eines Menschen, sich in einem Hause wohlfühlen zu
können.
Miller: Gibt es eine frauenspezifische Architektur?
Ludwig Fromm: Es gibt viele frauenspezifische Fragestellungen in der Architektur, viele Belange,
die Frauen direkt betreffen. Beispiele: Mutter und Kind-Ausstattungen, Arbeiten in der eigenen
Wohnung, Probleme der Kindererziehung, Probleme der Sicherheit (Angsträume z.B. in
Tiefgaragen, in unübersichtlichen Treppenhausanlagen, etc.) Die traditionelle Architektur wird
diesen Belangen leider nicht immer gerecht. Seit den 60ger Jahren gibt es eine starke Bewegung
unter den Architektinnen, frauengerechte Architektur zu schaffen.
Gope: Herr Fromm: Aus welchen Materialien bestehen die neuen Häuser?
Ludwig Fromm: Stahl, Glas und Verbundwerkstoffe. Aber: Wir erinnern uns immer mehr und
wieder an traditionelle und ökologische Baustoffe. Zum Beispiel wurde im Klosterforst Itzehoe
Altbeton recycelt. Dadurch wurde die Abfallproblematik verringert und Energie gespart, die sonst
für neue Werkstoffe verbraucht worden wäre.
Blume: Herr Fromm: Gibt es spezielle Vorgaben für politische Architektur? Ich meine
Regierungsgebäude, die haben doch eine spezielle Architektur! Ändert sich auch diese?
Ludwig Fromm: Regierungsarchitektur meint in diesem Sinne wohl Architektur, in der politische
Entscheidungen gefällt werden. Sie steht also somit im Mittelpunkt demokratischer
Entscheidungsprozesse und sollte diese Aufgabe durch ihre Gestalt verkörpern. Wie ist es möglich:
- 44 -
Sie hat eine besondere Lage innerhalb der Stadt (siehe Berlin) und sollte Prozeßhaftigkeit
darstellen.
Gope: Frau Keune: Wird die technische Infrastruktur in Klosterforst auch von den Bewohnern
genutzt?
Lydia Keune: Natürlich nutzen die Bewohner die Infrastruktur, z.b. können alle auf einen 2MB
Internetzugang zugreifen und auch add-ons wie netmeetings, Intranet und Gratis-Telefonate im
Stadtteilnetz nutzen. Auch können alle über Breitband ca. 35 Fernsehprogramme empfangen und
sogar Video-on-demand benutzen.
Blume: Frau Keune: Was werden Sie bei einer künftigen Quartiersentwicklung anders machen, als
in Klosterforst?
Lydia Keune: Bisher haben wir wenig zu meckern und viel richtig gemacht. Vielleicht oder ganz
sicher, würden wir heute architektonisch "bunter" bauen. Als ehemaliges Kasernengelände könnte
der Klosterforst heute baulich facettenreicher sein.
Miller: Umwelt: Ist es ökologisch, Stadtteile auf der grünen Wiese hochzuziehen, anstatt innerhalb
von bestehenden Quartieren die Technikanbildung zu verbessern?
Ludwig Fromm: Nein. Bestimmt nicht! Verdichtung innerhalb bestehender Stadtstrukturen ist der
einzige vertretbare Weg, mehr Wohnraum und mehr Arbeitsraum zu schaffen. Die Schonung der
Ressource "Fläche" muss in Zukunft sehr viel ernster genommen werden. Unsere Städte wachsen
und vernichten immer mehr Naturraum.
Hubert: Sind die neuen Bauweisen eher für den ländlichen oder den urbanen Bereich geeignet?
Wird es in Zukunft keine Pendler mehr geben?
Ludwig Fromm: Wenn Sie auf die Verknüpfung von Bauen und Kommunikationstechnik abzielen:
Die neuen Bauweisen gelten dann für beide Bereiche und können bei intelligentem Einsatz
tatsächlich Verkehrsprobleme mindern helfen, es können weniger Pendler entstehen wodurch auch
Emissionswerte reduziert werden könnten.
- 45 -
Klinkhart: Guten Abend, wenn ich das alles sehe frage ich mich nach der Finanzierbarkeit
zukunftsorientierter Wohnquartiere. Einerseits frauenfreundlich, kinderfreundlich oder als
politische Architektur "beamtenfreundlich", mit Highspeedanschluß und allem, was ein
Telearbeiter/IT-Beamter benötigt. Das ganze möglichst ökologisch und schick soll es auch noch
daherkommen. Hat einmal jemand den Quadratmeterpreis für eine wirtschaftliche Vermietung
errechnet? Gibt es erfolgreiche Beispiele?
Lydia Keune: Trotzdem, im Klosterforst ist uns das gelungen. Wir haben im Quadratmeter-Preis in
der Erstellung niemals den Höchstsatz im sozialen Wohnungsbau überschritten. Dabei haben wir
natürlich alle Förderungsmöglichkeiten im öffentlichen Bereich genutzt und über exakte Planung
und effizientes Projektmanagement versucht, kosten zu sparen. Zum Beispiel haben wir über 80%
des gesamten Kasernenbetons recycelt und wieder im Hochbau verwendet.
Mgiel: Bitte noch mal Frau Keune: Wie nutzen die Bewohner die Angebote tatsächlich? Nicht was
sie können, sondern ob und wie sie es tatsächlich tun interessiert mich!
Lydia Keune: Ja, sie werden sehr rege genutzt und selbst die Senioren im Klosterforst besuchen IT-
Kurse, die unser unternehmen anbietet. Zurzeit nehmen z.b. rund 100 Haushalte auch an einem
Pilotversuch für eine neue Internet-TV-Plattform über Set-Top-Boxen teil.
Moderator: Zum Abschluss einen Ausblick, jetzt können beide noch mal in die Tasten greifen. Zum
vernetzten Wohnen:
Walze: Födert das ihre Kommunikation, ihre Produktivität und ihren Lebensstandard wirklich?
Lydia Keune: das können wir heute noch nicht absehen. In Schweden gibt es gute Beispiele, dass
sozial schwächere Quartiere durch Multimedia-Anbindung Arbeit und "besseres" Freizeitverhalten
"produziert" haben.
Ludwig Fromm: Das kann nicht eindeutig beantwortet werden. Es wird davon abhängen, wie die
Technik wo und für wen zur Anwendung kommt. Das ist kein technisches Problem sondern ein
soziales bzw. ein politische Problem oder besser: eine politische Aufgabe. Das Know How haben
- 46 -
wir, um das Know How streiten wir.
Lydia Keune: Ich denke, es wird in dieser Frage der Entwicklung wie immer nicht ohne breite
Diskussion auf allen gesellschaftlichen Ebenen gehen.
Moderator: Vielen Dank für den spannenden Chat! Das nächste Mal sollten wir dann live aus
Klosterforst mit streaming chatten, dann können wir auch die übrigen Fragen beantworten! Bis zum
nächsten Mal: Am Freitag, den 20. April von 15 bis 16 Uhr mit Professor Konradt zum Thema
"Virtuelle Teamarbeit". Einen Gruß an alle und bis dann! : Vielen Dank für den spannenden Chat!
Das nächste Mal sollten wir dann live aus Klosterforst mit streaming chatten, dann können wir
Fragen beantworten! Bis zum nächsten Mal: Am Freitag, den 20. April von 15 bis 16 Uhr....
- 47 -
Anhang 10
Umfrage
Diese Umfrage ist ein Teil der Seminarfacharbeit mit der Thematik “Vernetzte Haushalte“,
worin wir uns mit den modernen technischen Möglichkeiten einer häuslichen Automatisierung und
Vernetzung beschäftigen. Betrachtet werden hierbei auch Auswirkungen auf das soziale Leben und
die Folgen für den Menschen.
1. Haben Sie sich schon einmal mit dem Thema eines modernen, computergesteuerten Hauses
beschäftigt?
Ja 29 %
Nein 71 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
ja
nein
Interpretation:
Es ist erkennbar, dass es ein Informationsmangel bezüglich der vernetzten Haushaltstechnik bei
einem großen Teil der Schüler gibt. Nur ein geringer Teil von ca. 30 % hat sich bisher mit dieser
Thematik auseinandergesetzt.
- 48 -
2. Haben Sie viele Elektrogeräte in ihrem Haushalt?
Ja 95 %
Nein 5 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
ja
nein
Interpretation: Fast alle befragten Personen (95 %) gaben an, über viele Elektrogeräte in ihrem
Haushalt zu verfügen. Dies deutet auf den hohen Grad der Technisierung hin und den damit
verbundenen Arbeitserleichterungen.
- 49 -
3. Welche Geräte gibt es bei Ihnen Zuhause?
TOP 5 – Ranking
1. Computer
2. Fernsehgerät
3. Mikrowelle
4. Kühlschrank
5. Elektroherd, Waschmaschine, Stereoanlage
Interpretation: Dabei hat sich folgendes Bild der beliebtesten Haushaltsgeräte abgezeichnet. An der
Spitze steht unangefochten der Personal Computer, welcher auch im einem vernetzen Haushalt die
Schlüsselrolle als zentrales Steuerorgan übernimmt. Weiterhin am meisten genannt wurde das TV-
Gerät, welches schon heute Mittelpunkt des multimedialen Lebens in unserem Haushalt ist. Über
digitalen Empfang von weltweiten TV- und Radiokanälen, sowie den Anschluss von Spielkonsolen
und Internetzugang bildet es sowohl Unterhaltungs- und Informationsdienste für jeden Bewohner,
ergänzt durch die Stereoanlage, welche bei unserem Ranking auf Platz 5 landete.
Unter den ersten 5, findet sich auch auf Platz 4 der Kühlschrank, der bei der Vernetzung eine
zentrale Rolle bei verschiedenen Hausautomations-Systemen einnehmen soll, als Steuerzentral zur
Koordinierung für alle ausführbaren Befehle.
- 50 -
4. Könntest du dir ein Leben ohne Haushaltsgeräte vorstellen?
Ja 10 %
Nein 90 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
ja
nein
Interpretation: Über 90 % können sich ein Leben ohne unsere heutigen Haushaltsgeräte nicht mehr
vorstellen, es ist anzunehmen, dass bei einer marktreifen Umsetzung und Finanzierbarkeit solche
Vernetzungssysteme auch diese Personen sich dann an das Leben in so einem Haushalt gewöhnen.
Und vergleichbar mit unserem aktuellen Haushalt sich auch ein Leben ohne solch ein
Automationssystem nicht missen möchten,
5. Erleichtern diese die Arbeit im Haushalt erheblich?
Ja 96 %
Nein 4 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
ja
nein
Interpretation: Anhand dieses Diagramms ist ersichtlich das alle Geräte die Arbeit im Haushalt
maßgeblich erleichtern. Was in Verbindung mit Frage 4, ein Leben ohne diese Geräte unvorstellbar
macht, da sie für Zeitersparnis, höheren Komfort und Arbeitserleichterung stehen.
- 51 -
6. Welchen Internetzugang nutzen Sie zuhause?
Keinen 5 %
Modem 42 %
ISDN 26 %
DSL 27 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Keinen
Modem
ISDN
DSL
Interpretation: Basis eines vernetzen Haushalts sind schnelle Datenleitung um unter anderem die
hohen Datenströme zum Beispiel eines Entertiment- Angebotes wie einem Kinofilm zu verarbeiten.
Anhand der Umfrage sehen wir aber dass bisher nur ein geringer Teil von 27 % überhaupt über
einen schnellen DSL Zugang verfügt. Fast die Hälfte der Befragten nutz noch den Internetzugang
per Modem. Daher ist es auch wichtig Werbestrategien in Verbindung mit Kostensenkung zur
weiteren Verbreitung von DSL Anschlüssen einzusetzen. Ganz nach kanadischen Vorbild, wo ein
großer Teil der Haushalte über einen DSL Anschluss verfügt, der auch noch wesentlich günstiger
ist.
- 52 -
7. Wozu nutzen Sie vorwiegend ihren Internetzugang?
Informationsbeschaffung 48 %
Chatten 18 %
Spielen 8 %
Downloads 23 %
habe keinen Internetzugang 3 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Information
Chatten
Spielen
Downloads
kein Internet
Interpretation: In etwa die Hälfte der Befragten nutzen ihren Internetzugang zur
Informationsbeschaffung, der Rest nutzt gern die Onlinekommunikation via Chat (18 %) und 23 %
nutzen das breite Spektrum der Downloadmöglichkeiten im World Wide Web.
Gerade den Wunsch nach ständiger Information über tagespolitische Themen im In- und Ausland,
wirtschaftlichen Situationen, kulturelle und sportliche Ereignisse kann das Internet nachkommen
und stellt somit eine Basis für unterschiedlichste gewünschte Informationen in einer
Hausautomation dar.
- 53 -
8. Verfügen Sie daheim über ein Computernetzwerk?
Keines 43 %
LAN 48 %
W-LAN 9 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Kein
Netzwerk
LAN
W-LAN
Interpretation: Ein wichtiger Fakt neben der Verbindung mit dem Internet sind auch hausinterne
Netzwerke im Haushalt der Zukunft. Die Umfrage zeigt auch ganz klar die Tendenz der internen
Vernetzung. Erstaunlich ist, dass das bereits mehr als die Hälfte aller befragten Schüler über ein
PC-Netzwerk zu Hause verfügen. 48 % verfügen noch über ein kabelgebundenes LAN aber auch
bereits 9 % über das neue kabellose W-LAN.
9. Telefonieren sie bereits kostengünstig über das Internet?
Ja 17 %
Nein 83 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
ja
nein
Interpretation: Anhand der Abbildung ist ersichtlich, dass die meisten noch auf herkömmlichem
Wege telefonieren. Aber sogar bereits 17 % telefonieren günstig per Voic-over-IP über das Internet,
einer neuen kostengünstigen Technik, die auch Vorreiter für weitere Lösungen in einem Vernetzen
Haushalt sind.
- 54 -
10. Kommen Sie gut mit der aktuellen Computer- und Kommunikationstechnik zurecht?
sehr gut 33 %
gut 39 %
ausreichend 24 %
überfordert 4 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
sehr gut
gut
ausreichend
überfordert
Interpretation: Die meisten der Befragten kommen sehr gut bis gut mit der aktuellen Technik klar.
Was sicherlich aus der Bedingung heraus resultiert, dass die befragte Generation mit der Technik
aufgewachsen ist und ihr der Umgang demzufolge leicht fällt und auch in einem vernetzen Haushalt
fallen wird. Bedienungsprobleme könnten bei älteren Personen oder technisch uninteressierten
auftreten.
- 55 -
11. Wie würden Sie ein Haus finden das sich versorgt und wo sie alles zentral steuern können?
gut 33 %
weiß nicht 43 %
schlecht 24 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
gut
weiß nicht
schlecht
Interpretation: An die 43 % der Befragten sind sich unsicher, wie sie persönlich ein
Hausautomationssystem finden würden, aber 33 % können sich auch mit dem Gedanken
anfreunden. Das bedeutet dass durchaus Potential und Interesse an so einem modernen Haushalt da
ist, Unentschlossene könnten zum Beispiel durch den Einblick in Projekthäuser Einblick bekommen
und Interesse geweckt werden.
- 56 -
12. Würden sie in ein vernetztes Haus einziehen bzw. an einem Pilotprojekt teilnehmen?
Ja 56 %
Nein 44 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
ja
nein
Interpretation: Über die Hälfte würde selbst in ein solches Projekthaus einziehen und an einen
Pilotprojekt teilnehmen wollen, die andere Hälfte steht dem aber distanziert gegenüber.
Dies kann auf fehlender Information aber auch auf Angst vor der neuen Technik basieren.
13. Wenn ja, warum
Faulheit 38 %
Neugierde 62 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Faulheit
Neugierde
Interpretation: Eine Teilnahme an einem solchen Projekthaus würde man durch Neugierde
begründen. Der Wunsch nach persönlicher Erfahrung mit der Technik und kennen lernen der
Systeme steht dann sicherlich im Vordergrund.
- 57 -
14. Würden sie für ein einfaches, sicheres Leben eine totale Überwachung akzeptieren?
Ja [21%] Nein [79%]
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
ja
nein
Interpretation: Das durch einen vernetzten Haushalt vereinfachte Leben würden aber über 79 %
nicht mit einer totalen Überwachung akzeptieren. Man wünscht weiterhin Schutz der Person und
der Privatsphäre.
15. Denken Sie, dass ein technisierter Haushalt eher Vor- oder Nachteile bringt?
Vorteile 66 %
Nachteile 34 %
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Vorteile
Nachteile
Interpretation: In der Befragung war aber insgesamt eine positive Einstellung gegenüber dem
vernetzen Haushalt sichtbar, da über 60 % davon ausgehen das er eher Vor- als Nachteile für das
alltägliche Leben bringt. Die im Nachfolgenden noch mal im Ranking dargestellt wurden.
- 58 -
16. Was sehen sie konkret als Vor- und Nachteile?
Vorteile
TOP 5 [Ranking]
1. Weniger zu verrichtende Arbeit
2. Zeitersparnis
3. Komfortableres / Bequemes Leben und Wohnen
4. Luxuriös / Modern
5. Erhöhte Sicherheit
Nachteile
1. Abhängigkeit von der Technik (u.a bei Stromausfall, technischen Problemen
– Kontrollverlust, Freiheitsentzug)
2. Bequemlichkeit ( Faulheit, Trägheit, Bewegungsmangel)
3. Überwachung
4. Kosten (Anschaffung, Reparaturen, Stromkosten
5. Komplizierte Bedienung
FAZIT: Bei der Befragung stellten wir fest, dass es eine positive Einstellung gegenüber dem
zukunftsträchtigen Hausautomationssystemen gibt. Die Befragung zeigte, dass viele schon heute
sich auf ihre technische Geräten verlassen, dass sie ihnen viele Vorteile bringen und sie im Großen
und Ganzen mit der Bedienung klar kommen. Moderne Techniken, wie Internetzugänge und
Computer Netzwerke werden bereits genutzt. Die Befragung zeigte vorhandenes Interesse und
Neugier an Projekthäusern und Pilotprojekten und eine Auseinandersetzung der Befragten mit
Vor- und Nachteilen die auch kritisch negative sowie aber auch positive Aspekte ansprach. Als
Quintessenz kann man sagen, dass ein großes Potential für die Umsetzung solcher Haushalte besteht
und ein Interesse in der besagten Gesellschaftsschicht da ist.
- 59 -
5. Literaturverzeichnis
5.1 Internetadressen
Hyperlink Datum
http://denkendeneshaus-de.cloudmakers.org 29 Oktober 2004
http://www.baulex.de 23. Oktober 2004
http://www.heise.de/ 22. September 2005
http://www.stuttgarter-nachrichten.de 23. Oktober 2004
http://www.intel.com 13. April 2005
http://www.abendblatt.de 12.April 2005; 22. September 2005
http://www.aol.de 29. April 2005; 23. Oktober 2004;
22. September 2005
http://www.homecompany.de 01. März 2005
http://www.geld-online 10.August.2004
http://www.falkenried-piazza.de 23. Oktober 2004
http://www.contentmanager.de 23. Oktober 2004
http://www.zeit.de 22. September 2005
http://www.inhaus.de 12. April 2005
http://www.all-electronics.de 23. Oktober 2004
http://www.haus-der-gegenwart.de 22. September 2005
http://www.freenet.de 21. September 2004
http://www.g-o.de 23 September 2004
http://www.j-ws.de 09.August.2004
http://www.netdoktor.de 23 September 2004
http://www.pinguhuhn.de 21 September 2004
http://www.wdr.de 10.August.2004
http://www.welt.de 10.August.2004
http://www.politik-digital.de 22. September 2005
http://www.haus-der-gegenwart.de 22.Septmeber.2005
http://www.inga.de 21.Septmeber.2005
- 60 -
6. Eidesstattliche Erklärung
Hiermit erkläre ich an Eides statt, die vorliegende Arbeit selbstständig angefertigt und keine als die
angegebenen Hilfsmittel benutzt zu haben.
_______________________________
(Unterschrift)

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Vernetzte Haushalte – Abenteuer Zukunft [Seminarfacharbeit]

  • 1. VERNETZE HAUSHALTE – ABENTEUER ZUKUNFT ANALYSE DER TECHNISCHEN GRUNDLAGE DER VERNETZEN HAUSHALTE UND DISKUSSION MIT DEN AUSWIRKUNGEN AUF DIE KÜNFTIGE LEBENSQUALITÄT DER BEWOHNER Seminarfacharbeit am Prof. Fritz Hofmann Gymnasium, Kölleda Seminarfacharbeit in den Fachbereichen: Technisch Gesellschaftswissenschaftlich Abiturjahrgang 2005 / 2006 Vorgelegt von: Marcel Schöne, 12 Kö Sebastian Terjung, 12 Ba Martin Steinhäuser, 12 Ba Hans-Martin Schubert, 12 Dr Seminarfachleiter: Frau Mittag Fachbetreuer: Herr Müller Kölleda, den 02.11.2005
  • 2. VERNETZE HAUSHALTE – ABENTEUER ZUKUNFT ANALYSE DER TECHNISCHEN GRUNDLAGE DER VERNETZEN HAUSHALTE UND DISKUSSION MIT DEN AUSWIRKUNGEN AUF DIE KÜNFTIGE LEBENSQUALITÄT DER BEWOHNER Seminarfacharbeit am Prof. Fritz Hofmann Gymnasium, Kölleda Seminarfacharbeit in den Fachbereichen: Technisch Gesellschaftswissenschaftlich Abiturjahrgang 2005 / 2006 Vorgelegt von: Marcel Schöne, 12 Kö Sebastian Terjung, 12 Ba Martin Steinhäuser, 12 Ba Hans-Martin Schubert, 12 Dr Seminarfachleiter: Frau Mittag Fachbetreuer: Herr Müller Kölleda, den 04.11.2005 Name: Marcel Schöne Note: _____ Notenpunkte: _____ Name: Sebastian Terjung Note: _____ Notenpunkte: _____ Name: Martin Steinhäuser Note: _____ Notenpunkte: _____ Name: Hans Schubert Note: _____ Notenpunkte: _____ Seminarfachlehrer / Fachbetreuer: _______________________
  • 3. - 1 - „Was wir jetzt erleben, ist, dass die Informationstechnik systematisch in unsere Haushalte einzieht. Insofern führt an der Vernetzung von Häusern kein Weg vorbei.“ Dr. Viktor Grinewitschus
  • 4. - 2 - Gliederung Seite 1. Vorwort 04 1.1. Einleitung 05 2. Technische Entwicklung 2.1 Allgemeine Voraussetzungen zur Realisierung 06 - 08 2.2 Grundlagen der Hausautomation 08 - 09 2.3 Die technische Umsetzung eines vernetzen Haushalts im Detail 09 - 11 2.4 Probleme bei der Realisierung eines Hausautomationssystems 11 - 12 und die Finanzierbarkeit für den Verbraucher 2.5 Erläuterungen der Haushaltsvernetzung an der Form von Projekthäusern und Pilotprojekten 2.5.1 Schweizer Projekthaus Future Lab 12 – 13 2.5.2 Pilotprojekt der Siemens AG – serve@Home-System 13 2.5.3 Projekthaus „Haus der Gegenwart“ in München 14 2.6 Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb eines technisierten Haushalts 2.6.1 Allgemeine Grundlagen 15 2.6.2 Welche Geräte sind mit welcher Steuereinheit vernetzbar? 15 2.6.3 Interne und externe Vernetzungsmöglichkeiten 16 2.6.4 Realisierung der Vernetzung zwischen den Haushaltsgeräten. 17 - 18 2.6.5 Vorteile der Automation innerhalb eines Haushaltes 19 - 20 2.7 Resümee und Ausblick 20
  • 5. - 3 - 3.Soziale Auswirkungen der Vernetzen Häuser 3.1 Beeinflussungen des alltäglichen Lebens innerhalb der Familie 3.1.1 Beeinflussung durch positive Aspekte 21 – 24 3.1.2 Beeinflussung durch negative Aspekte 24 – 25 3.2 Beeinfluss des alltäglichen Singlelebens 3.2.1 Beeinflussung durch positive Aspekte 26 – 29 3.1.1 Beeinflussung durch negative Aspekte 29 – 33 4. Anhang 34 – 58 - Umfrageauswertung - Bilder - Chat-Interview 5. Literaturverzeichnis 5.1 Internetadressen 59 6. Eidesstattliche Erklärung 60
  • 6. - 4 - 1. Vorwort Im Rahmen der Seminarfacharbeit entschieden wir uns, die technische Entwicklung eines modernen vernetzen Haushalt näher zu untersuchen und Auswirkungen auf das Nähere soziale Umfeld vergleichend darzustellen. Während der Bearbeitung stellte sich jedoch heraus, dass es zwar ein großes Informationsangebot über diese neuartige Form der Haushaltstechnik geben sollte, welche aber nicht immer in dem gewünschten Ausmaß hilfreich war. So war man gezwungen besonders die soziale Komponente auch mit Erfahrungen aus dem eigenen Umfeld sowie logischem Denken zu ergänzen. Auch die Recherche über die Form der Technisierung zeigte nur insoweit Erfolg, dass man nur über bestehende aktuelle Möglichkeiten sowie kleinere Realisierungsschritte bescheid wusste, dieses Wissen konnte aber später durch ergänzendes Material der Thüringer Firma MKS Nordhausen ergänzt werden, welcher wir hiermit auf diesem Wege für die freundliche und unterstützende Arbeit danken möchten. Aufschlussreich war auch eine Umfrage in der oberen Sekundarstufe über die momentane Technisierung in den privaten Haushalten sowie den Grad der Mediennutzung. Es war aber für jeden von uns von Interesse, herauszufinden, wie das Leben der Menschen in einen solchen vernetzen Haushalt verändert wird und mit welchen Folgen. Da jedes Gruppenmitglied auch privat sehr technisch interessiert ist und kleinere Computervernetzung bereits realisiert hat, war es weiterhin sehr interessant, zu sehen, welche neuen Möglichkeiten es gibt, alle Haushaltsgerät zu verbinden und zentral steuern zu können. Wir möchten auf diesem Wege unserer Seminarfachlehrerin Frau Mittag danken, die sich sehr geduldig, interessiert und mit viel Einsatz um unsere Gruppe gekümmert hat. Dank auch unserem Seminarfachbetreuer Herrn Müller, der uns stets mit Fachwissen unterstützt und neue Anstöße gegeben hat. Motiviert wurden wir immer wieder durch die interessante und spannende Thematik unserer Arbeit. Einer Thematik, die diese Ausarbeitung nicht nur als schulische Aufgabe sondern vielmehr als besonderer Wissenszuwachs in Erinnerung bleiben lässt.
  • 7. - 5 - 1.1 Einleitung Früher hatten Haushaltshelfer noch einen "menschlichen Touch". In einem amerikanischen Film aus dem Jahr 1977 kontrolliert ein Computer das Heim seines Erfinders. Alle Haushaltsgeräte, die Alarmanlage und die Heizung werden durch künstliche Intelligenz gesteuert. Die anfängliche Freude der Hausbewohner schlägt dann aber schnell in das Gegenteil um. Damals noch Utopie, aber Anfang der Achtzigerjahre hielten Telefone, Fernseher und Radios Einzug in einen Großteil der Haushalte. Bereits in den Neunzigerjahren begann das Computerzeitalter und bis Ende der Neunzigerjahre besaßen fast 80% der Haushalte einen eigenen Computer. Das Mitte der Neunzigerjahre populär gewordene Internet fand immer mehr Nutzer und bot mit seiner raschen technischen Weiterentwicklung einen Meilenstein in der Entstehung einer Haushaltsvernetzung. Heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, ist die Computerindustrie tatsächlich gerade dabei, das vernetzte Heim, in dem sämtliche Haushalts- und Unterhaltungsgeräte von zentralen oder dezentralen Recheneinheiten gesteuert werden, allmählich zur Marktreife zu bringen. Doch anders als im Film sind es in Wirklichkeit die Menschen, die die oberste Kontrolle behalten. Die Computer steuern lediglich die Aufgaben, für die sie programmiert worden sind. Theoretisch lässt sich jedes erdenkliche elektrische Gerät, vom Toaster bis zur Klimaanlage, über Computer lenken – Funktechniken wie Wireless LAN ermöglichen eine kabellose Steuerung. Um die Marktreife, sowie die technische Möglichkeiten als auch die Resonanz in der Bevölkerung zu testen riefen einige Hersteller etliche Pilotprojekte ins Leben unter anderem auch in Deutschland. Man will aufzuzeigen, wie sich das häusliche Leben durch Technik verbessern und erleichtern lässt. Wie so ein vernetzter, zentral gesteuerter Haushalt funktioniert. welche Technik und Kenntnisse man benötigt und welche Auswirkungen für die Gesellschaft zu erwarten sind. Bleibt nur noch zu sagen: Auf ins vernetze Haus!
  • 8. - 6 - 2. Technische Entwicklung von vernetzen Haushalten 2.1 Allgemeine Voraussetzungen zur Realisierung Nach Mike Toutonghi, dem Vizepräsident der eHome-Abteilung von Microsoft stellt der PC heute bereits in den meisten Haushalten das Zentrum der Produktivität dar. Schon heute ist es das Kommunikationszentrum mit Freunden und Verwandten. Entweder per e-Mail oder Chat und Messaging-Software oder durch Internettelephonie. Jeder ist rundum um die Uhr, kostengünstig und weltweit erreichbar. Über unseren Personalcomputer verwalten wir unsere Finanzen bei Onlinebanking oder digitalen Steuererklärungen. Wir buchen bereits Reisen über das Internet und gehen online einkaufen, mit dem Vorteil alles 24 Stunden am Tag erreichen und unkompliziert die Preise vergleichen zu können. Unser Personal-Computer ist schon lange kein bloßes Arbeitsgerät mehr, es ist eine Vergnügungsmaschine für die ganze Familie. Ein Gerät an dem Musik gehört und Spiele gespielt werden können. Man kann Videos und Fernsehen schauen aber seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen, sei es beim Designen eines eigenen Logos für die selbstzubereitete Marmelade im Glas, oder beim Schneiden eines Urlaubs Videos für die Verwandtschaft oder der Realisierung eigener Musikprojekte im Heimstudio. Der Computer ist ein Allroundgerät geworden, der vielfältige Aufgaben heute schon meistern kann. Microsofts Forscher wollen in einer Studie aber herausgefunden haben, dass die meisten Verbraucher wesentlich mehr von ihrem eigenen PC erwarten. Um diese Erwartung zu erfüllen rief der Softwaregigant das Projekt eHome ins Leben, mit dem Ziel ein System zur kompletten Haushaltsvernetzung zu entwickeln. Im Vordergrund steht Koordination der gesamten Haushalttechnik unter einer zentralen Recheneinheit mit Betriebsystem. Bei diesem Betriebssystem sollen die nachfolgenden Versionen von Microsoft Windows zum Einsatz kommen. Was heute dann noch wie Sciene Fiction klingt, könnte dann in den eigen vier Wänden bald Realität werden. Die Haustüren ließen sich per Fingerabdruck öffnen, die Jalousien werden automatisch gesteuert, Arzneischränke verwalten sich selbst und sollte es bei der Vielzahl an Technik zu Problemen kommen, kommuniziert der vernetze Haushalt mit dem Bewohner per mobiler Telefonverbindung. Das eigene Haus wird intelligent und greift in die Bestandteile unseres Alltagslebens ein. Ein ökonomisches, wirtschaftlich sparsames Wohnen könnte später durch effizientes Energiemanagement, gezielter Geräteüberwachung mit Auslastungsanalyse und Zugriffskontrollen erreicht werden. Mit der zentralen Steuerung der Haushaltselektronik könnte
  • 9. - 7 - sich der Menschheitstraum von Bequemlichkeit und automatisch verrichteter Arbeit erfüllen. Heizung, Licht, Küchengeräte und weitere elektrische Haushaltsgeräte würden zentral miteinander verbunden und steuerbar sein. Ziel der Unternehmen ist ein schrittweißer Ausbau dieser modernen Technik und die Schaffung eines Vernetzungssystems auch für Mietwohnungen. Zur Diskussion über den aktuellen technischen Stand und zukünftige Möglichkeiten der Hausautomatisierung trafen sich rund ca. 75 Teilnehmer aus Wissenschaft und Industrie im Heinz Nixdorf Museumsforum zur "Virtual Home Environments" (VHE). Bei diesem von C-LAB, der Innovationswerkstatt von Siemens Business Service, und ORGA organisierten Innovationstreffen erarbeite man verschiedene Schwerpunkte. Zum einen möchte man eine Vernetzung aller unterschiedlichsten Geräte miteinander erreichen, zum anderen stellt man das Ziel in den Mittelpunkt, dem Endanwender den Umgang mit der Technik zu erleichtern und die Bedienung komfortabler zu gestalten. So fordert man zum Beispiel, dass der Zugang zu verschiedenen Inhalten wie Video, MP3 und Informationsangeboten für den Kunden stark vereinfacht wird. Die Hersteller müssten viel stärker das Zusammenspiel mit anderen Geräten beachten, das sich zum Beispiel die Heizung über das Handy oder die TV-Anlage über den PDA bedienen lässt. Heutzutage wäre die Planung eines Neubaus nötig, um eigentlich den Vorteil einer fernsteuerbaren Haushaltselektronik genießen zu können. Man strebt die Nutzung von vorhandenen Funktechniken an, durch WLAN und Powerline (Datentransfer per Stromkabel) kommunizieren die Geräte durch die Luft oder über die Steckdose, eine Erweiterung ist jederzeit möglich. Rein wirtschaftlich gesehen übernimmt bereits der Bauherr einer Immobilie mit der Planung die Verantwortung für das spätere Wohlergehen der Hausbewohner. Dabei geht es heute längst nicht mehr nur um die Verfügbarkeit von Strom, Heizung und Wasser, zusätzlich zur Energieeffizienz ist Bedienkomfort gefragt, denn nur t Hausautomation im Stande ist zu leisten. Da der der Mensch durchschnittlich 70 % seiner Lebenszeit in seinen eigenen vier Wänden "lohnt sich der Einsatz von Technik für mehr Komfort", meint SÜBA-Geschäftsführer Matthias Müller. Diese Fakten kann man an unterschiedlichen Beispielen verdeutlichen. So hat ein Immobilienunternehmen in Chemnitz fast 40 Doppel- und Reihenhäuser mit einem Instabus-EIB- System ausgestattet, das den Bewohnern ermöglicht per Handy ein Fenster zu schließen oder im Sommer den Rasensprenger zu bedienen. "Die Chemnitzer Hausbesitzer sparen jährlich bis zu 20 % an Energiekosten", laut Müller. Der Ablauf solch einer Hausautomation lässt sich auch bei Siemens Entwicklung dem serve@Home System zeigen. Der Kunde hätte zum Beispiel den Wunsch von unterwegs daheim seinen Herd anzustellen mit einer bereits hingestellten aufgefüllten
  • 10. - 8 - Auflaufform um das Essen schon fertig zu machen. Der Nutzer nimmt dann mit seinem Mobiltelfon Kontakt zu seinen Herd auf, meldet sich mit seinem serve@Home Passwort an und kann dann beispielsweise die Temperatur des Herdes einstellen und den Auftrag bestätigen. Wenn man später daheim eintrifft ist der Auflauf fertig. 2.2 Grundlagen der Hausautomation Als Grundlage für einen vernetzen Haushalt gilt die Erschließung der Breitband-Heimvernetzung, darunter DSL Breitbandanschlüsse und drahtlose Heimnetzwerke. Dieses Ziel verfolgen die Hersteller durch Bündnisse mit den Providern, die ihr Angebot durch eine ganze Palette von Breitband-Multimedia- und Unterhaltungsprodukten erweitern, um Interesse beim Kunden zu wecken. Zusätzlich planen die Unternehmen gemeinsam neue Trends und Technologien für das vernetzte Heim zu erforschen, mit dem Ziel, die Akzeptanz und Verbreitung von breitbandgestützten digitalen Anwendungen voran zu treiben. Als Grundlage, so will bereits erwähnt das Betriebssystem Windows dienen. Seit Ende 2002 bietet der Redmonder Softwarekonzern für Wohnzimmer PCs das Betriebssystem Windows Media Center Edition an. Der Software-Konzern verfolgt die Richtung, den Fernseher zur Steuerzentrale der Unterhaltungsgeräte im Wohnzimmer zu machen. Das Wohnzimmer, der Mittelpunkt für Information und Unterhaltung im Haushalt. Neben den Wohnzimmer-PCs sogenannten Barebones dienen auch immer noch Spielkonsolen dem Zeitvertreib. So verkaufte Microsoft seine Xbox im diesjährigen Weihnachtsgeschäft 1,5 Millionen Mal. Auch bei der Kommunikation über den heimischen PC ist Microsoft mit seinen Messaging und e-Mail System MSN Spitzenreiter mit 5,6 Milliarden US-Dollar Umsatz. Das aktuelle Betriebssystem Windows XP des Softwaregiganten Verkaufte sich bereits über 17 Millionen Mal. Microsoft festige seine Stellung auf den weltweiten Markt und übt maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Vernetzungstechnik aus, schon allein aus dem Grund, weil die Redmonder allen Vorankündigungen nach das Betriebsystem stellen werden. Mit dem Slogan "anywhere in the room too anywhere in the house" umreist die Softwareschmiede ihr angestrebtes Ziel, das man mit Hardwareentwicklung in Kooperation mit Hewlett-Packard, NEC und Samsung versucht zu erreichen. Basis für alle Entertaiment- und Informationsangebot bleibt das Internet, mit den optimalen DSL Breitbandanschlüssen für hohe Datenmengen. Laut statistischen Bundesamts verfügten im Jahr 2002 bereits über 60 Prozent der Haushalte über einen PC oder Laptop, im Jahr zuvor waren es nur 57 Prozent.
  • 11. - 9 - Es ist weiterhin festzustellen, dass Handys immer weiter verbreitet sind, bereits 76 Prozent der Deutschen verfügen über ein eigenes Mobiltelephon, davon sind jedoch nur 17 Prozent dieser Geräte internetfähig. Bei den deutschen Haushalten verfügen 51 Prozent über einen Internetzugang, im Jahr 2002 waren es noch 43 Prozent. Die meisten Bürger gehen aber noch über Modem oder ISDN ins Netz. Schnelle Verbindungen wie DSL sind rar, nur 17 Prozent der Bundesbürger nutzen Breitbandanbindungen. Die Haushalte ohne Internetzugang geben als Gründe die zu hohen Anschaffungskosten und die teuren Gebühren des eigentlichen Internetzugangs an. Man stellte fest, dass die mit dem Internet vernetzten Haushalte gegenüber Unterhaltungselektronik offener seien, so besitzen da schon 35 Prozent einen DVD-Player, während es bei den Haushalten ohne Internetzgang nur 11 Prozent sind. Diese statischen Auswertungen zeigen die Tendenzen unserer modernen Unterhaltungsgesellschaft, Computer und Handys haben sich über die Jahre mit gesteigerter Funktionalität und erhöhten Bedienkomfort weiter verbreit, sicher auch durch gesenkte Preise, die durch das vielfältige Angebot zustande kamen. Genauso werden sich weiter neue Entwicklungen auch durchsetzen wie, DVD-Recorder oder internetfähige UMTS Handys. Der Markt reguliert sich selbst nach Angebot und Nachfrage und so werden sicherlich auch vermehrt DSL-Anschlüsse und DSL-Hardware in der Anschaffung günstiger, dem ein Breitbandzugang und Funknetzwerk sind der erste Schritt in einen vernetzen Haushalt. 2.3 Die technische Umsetzung eines vernetzen Haushalts im Detail Laut einer Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sulliva hat der Markt mit Hausratautomationssystemen erhebliche Wachstumspotenziale. So wurden mit Hausautomationsumrüstung und –software 2002 europaweit 172 Millionen US-Dollar erwirtschaftet, bis 2009 rechnet man mit einem rasanten Anstieg auf 399 Millionen US-Dollar. Die physikalische Voraussetzung für die Hausautomation liefern Bussysteme, die von Herstellern wie Echelon oder Siemens angeboten werden. Der Käufer hat inzwischen die Wahl zwischen drahtgebundenen Bussystemen, die auf Basis einer Zweidraht-Verkabelung "unter Putz" liegen, oder drahtlosen Systemen wie das Gamma-Wave-System von Siemens. Mit dem bidirektionalen Funksystem im 868-Megahertz-Bereich will Siemens vor allem Kunden ansprechen, die ohne großen Aufwand ihre Immobilie nachrüsten wollen - z. B. um komfortables, betreutes Wohnen für Senioren zu ermöglichen.
  • 12. - 10 - Oberste Priorität haben hierbei Kompatibilität, Ausbaufähigkeit und Flexibilität, damit die Hausbewohner einen langfristigen Nutzen haben. Am häufigsten verbreitet sind in Europa Systeme nach dem EIB-Standard (Europäischer Installation Bus), auf den sich mehr als 100 Unternehmen geeinigt haben. Der EIB ist ein offenes Bus-System, das genau definierte Schnittstellen bietet. Das Unternehmen Gira bieten mit dem HomeServer 2 auf der Basis des Linux-Betriebssystems eine zentrale Bedienplattform. Steuern lässt sich das Gira-Terminal über einen Knopf zum Drehen und Drücken. Mit Wi-Fi-Technologie werden bei Philips alle Geräte drahtlos vernetzt, eine Universalfernbedienung steuert alle Geräte im Haus an. Über eine Touch-screen-Schnittstellen können bei Philips ein gesamtes Entertainment-Center sowie auch die Beleuchtung und Klimaanlage gesteuert werden. Anbieter von Waschmaschinen, Kühlschränken und anderen Haushaltsgeräten, dazu zählen Unternehmen wie Electrolux oder LG Electronics, vertreten die Meinung das ein Kühlschrank zu mehr taugt als zum Frischhalten von Lebensmitteln. Sie bauen die Gerät mit einer Rechnereinheit und einem Bildschirm zur Kommunikationszentrale aus. Sie geben auf Anfrage Auskunft über den Verbrauch von Heizung und Wasser und melden im Zweifelsfall auch Defekte an die Reparaturwerkstatt. Die schon in der vorhergehenden Abhandlung beschriebenen Möglichkeiten zur Haustüröffnung und der Verwaltung eines Arzneimittelschranks werden wir jetzt detailliert darstellen. Die Haustüröffnung funktioniert, indem man mit dem Zeigefinger über kleines Kontaktfeld an der Klingelanlage fährt, was die Öffnung der Haustür zur Folge hat. Als Sicherheitsfunktionen hat man aber berücksichtigt, dass nur der Hausbewohner mit seinen genetischen Fingercode die Haustür öffnen kann, alle anderen Besucher müssen regulär klingeln. Die Klingelanlage selbst verfügt über eine eingebaute Überwachungskamera, die auch das Fingerabdruckfeld überwacht. Über alle Elektroleitungen sind alle Geräte miteinander vernetzt und über einzelne Displays in den Zimmern steuerbar. Über Knopfdruck gehen die Jalousien runter oder das Licht an. Carsten Nitschke ein Bewohner eines mit einer solchen Technik eingerichteten Hauses resümiert: „Das Haus ist jetzt unseren Bedürfnissen besser angepasst. Wir haben dadurch einen recht hohen Komfort erreichen können“. Die Sicherheitsfunktionen im Haus sehen zusätzlich so aus, dass installierte Bewegungsmelder: aktiviert werden wenn jemand unerlaubt ins Haus eindringt, das System gibt dann automatisch eine Warnmeldung an den Bewohner per Handy heraus. Auch über Stromausfälle kann der Nutzer telefonisch informiert werden. Eine weitere Erleichterung übernehmen moderne Wetterstationen, diese registrieren über einen Sensor zum Beispiel Unwetter und geben Befehl zum Schließen der Fenster.
  • 13. - 11 - „Die Entwicklung geht dahin, dass das Haus immer stärker einen Servicecharakter bekommt“, erklärt Dr. Viktor Grinewitschus, Leiter der Abteilung Technik und Innovation beim inHaus-Projekt Duisburg. Hier setzt der intelligente Arzneischrank an, welche Mithilfe eines Lesegerätes einen Chip auf den Medikamentenpackungen registriert und alle wichtigen Informationen ausliest. Man erkennt dann, ob Medikamente abgelaufen sind, wie die Einnahmevorschrift aussieht und ob vergessen wurde, ein Medikament einzunehmen. All das wird an ein Datennetzwerk weitergegeben und kann beispielsweise in der Küche über einen angeschlossenen Bildschirm abgefragt werden. Der schwedischen Herstellers Elektrolux, entwickelte den Screenfridge, einen intelligente Kühlschrank. Er meldet Fehlfunktionen über das Internet an den Kundendienst und seine Temperatur lässt sich per Mobiltelefon einstellen, wobei GPRS zum Einsatz kommt. Er ist in der Lage, alle Lebensmittel über ein automatisches Scansystem in eine Datenbank aufzunehmen. Über einen komfortablen Touchscreen-Monitor lässt er sich bedienen. Auf Wunsch meldet der Kühlschrank, wann ein bestimmtes Lebensmittel aufgebraucht ist oder das Haltbarkeitsdatum des Joghurts überschritten wurde. Die holländische Firma Phillips entwickelte als Pendant den „Health Coach“, ein Gerät das aussieht wie ein Spiegel und sich auch als solcher benutzen lässt mit Zusatzschaltflächen für Seitenaufrufe im Internet. Als Besonderheit ist an den Spiegel ein Fitnesstrainer angeschlossen, der auf der Spiegeloberfläche die verbrauchte Energie darstellt. 2.4 Probleme bei der Realisierung eines Hausautomationssystems und die Finanzierbarkeit für den Verbraucher Alle vorgestellten Ideen der global tätigen Unternehmen blühen nur so vor Innovation, ein großer Mangel ist aber der bisher fehlende einheitliche technische Standard. Jeder Hersteller intelligenter Geräte wirft seine eigene zentrale Steuereinheit ins Rennen, welche aber meist nur mit den firmeneigenen Produkten kompatibel ist. Siemens-Systeme sind heutzutage in ihrer Komplexität konkurrenzlos. Der Konzern produziert alle seine Geräte selbst und optimiert diese für sein serve@Home. Am Zusammenspiel von Geräten und Techniken verschiedener Hersteller wird leider weniger intensiv gearbeitet und geforscht. „Die Chiptechnologie ist so preiswert geworden und die Software so leistungsfähig, dass heute normale Leute solch ein Haus bauen können“, umschreibt der Chief Software Architect von Microsoft die momentane Kostensituation. Trotz allem werden sich die Systeme, vorerst nur in den oberen Gesellschaftsschichten durchsetzen
  • 14. - 12 - können. Ein Multimedia-Netzwerk im Haus kostet etwa 1.000 Euro, eine Lichtsteuerung, um beim Verlassen des Hauses alles zentral ausschalten zu können, bei 3.000 Euro und wen man mit einem mit Fingerabdruck die Haustür öffnen möchte, l 1.500 Euro. Dr. Viktor Grinewitschus fasst zusammen „Ein komplett vernetztes Haus schätze ich mal preislich so insgesamt ab 10.000 Euro aufwärts. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt.“ Die Einstiegskosten mögen für den Anfang gering erscheinen, doch der Fakt ist, das damit noch keine komplette Hausautomation ist geschaffen ist, diese ist preislich viel höher anzurechnen. Ob diese Innovation nun finanziell tragbar und auch lohnend erscheint muss jeder für sich selbst überprüfen, man sollte aber bedenken vernetzte Häuser sind noch kein Standard und ihr Anteil in Europa hat im vergangenen Jahr von 0,7 auf 2,2 Prozent erhöht. Auf lange Sicht werden sicherlich auch diese Probleme gelöst und Dr. Viktor Grinewitschus wird Recht behalten, dass die Informationstechnik systematisch in unsere Haushalte einzieht und an der Vernetzung von Häusern kein Weg vorbei führt. Zu bedenken sind aber auch weitere soziale Nachteile, wie eine ständige Überwachung. die im Kommenden noch angesprochen werden. „Dass das Haus uns irgendwann regelt, das wollen wir möglichst vermeiden“, regt Carsten Nitschke zum Nachdenken an. 2.5 Erläuterungen der Haushaltsvernetzung an der Form von Projekthäusern und Pilotprojekten 2.5.1 Schweizer Projekthaus Future Lab Momentan gibt es sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch weltweit viele Pilotprojekte und Projekthäuser zur Thematik eines vernetzen Haushaltes. Einige möchten wir nun im Detail näher beleuchten. Es ist festzuhalten, dass die Finanzierung eines solchen Projekthauses meist durch die Gerätehersteller geschieht, mit dem Ziel der Erforschung der Anwenderbedürfnisse und der Schaffung von technischen Standards. Beispiele für solche Erprobungen des Lebens in einer durchdigitalisierten Welt gibt es reichlich. So gibt es in der Schweiz das Projekthaus Future Lab und Future Life. Bei dem Projekt Future Life lebt eine vierköpfige Familie im Kanton Zug in einem solchen vernetzen Haushalt zusammen. Angewandt wird hier zum Beispiel die Technik des Haustüröffnens durch biometrische Kontrolle der Fingerabdrücke und die Jalousien lassen sich über eine akustische Steuerung auf Zuruf öffnen. Zentrum des ganzen ist der Kühlschrank, der Lebensmittel mit abgeschrittenem Verfallsdatum erkennen kann.
  • 15. - 13 - Die Nahrungsversorgung der Hausbewohner sichert das MAT, das Multi Applications Terminal, es ist in der Lage automatische Bestellungen von Lebensmitteln zu tätigen. Der Hausbewohner kann diese aber auch per Knopfdruck erledigen. Grundlage dieses Systems ist eine Datenbank wo die Arten der Lebensmittel abgelegt sind. Nur die angekommenen Waren müssen noch selbst durch die Familie verstaut werden, vorteilhaft ist aber hier ein Scanner der Lieferung und Abrechnung über ein zentrales Zahlsystem registriert. 2.5.2 Pilotprojekt der Siemens AG – serve@Home-System Siemens startete ergänzend sein Pilotprojekt serve@Home-System. Dieses Hausautomationssystem wird gesteuert über ein Tablet PC, zusätlich bringt die Einbindung des Handys Vorteile, das man unter anderem die Steuerung jederzeit von jedem Ort tätigen kann. Die Gefriertruhe, Herd, Wäschetrockner, Waschmaschine, Kühl- und Gefrierschrank, Warmwasserbereiter sowie Dunstabzugshaube lassen sich über ein Menü auf dem Tablet PC ein- und ausschalten. Bei technischen Defekten wird der Kundendienst automatisch via e-Mail benachrichtigt. Des Weiteren nutzt dieses System das Powerline Interface, was eine Verbindung der Geräte über Stromnetz mit einer Basisstation ermöglicht. Die Verbindung aller Geräte zum Tablet PC erfolgt per WLAN. Am Beispiel sieht das so aus, ist die Wäsche im Wäschetrockner trocken, so meldet das Gerät dies dem Tablet PC oder Handy, der Hausbewohner würde sich die Wege in den Keller sparen. Dies in jeden Haushalt Einbindbahre System ist offen und erweiterbar. Die Einbindbahren Geräte von Siemens kosten 50 Euro mehr als die Standardvarianten, ein Tablet PCs kostet rund 2300 Euro. Die Empfangsstation und Geräte für den Datenverkehr via Stromnetz kosten zusammen weitere 1200 Euro. Durch das modulare System ist der Preis aber vom Endanwender kalkulierbar. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass für die häuslichen Geräte ein lokales Netzwerk aufgebaut wird, an das die Geräte Daten über das Stromnetz an das Gateway, ein PC-ähnliches Gerät, das sich an beliebiger Stelle im Haus aufstellen lässt, liefern.
  • 16. - 14 - 2.5.3 Projekthaus „Haus der Gegenwart“ in München Eines der aktuellsten Projekte zurzeit ist das «Haus der Gegenwart» in München. Der amerikanische Softwarekonzern Microsoft ist seit 2003 Partner des Architektur-Projektes für digitale Haussteuerung, Kommunikation und Unterhaltungskomponenten. Bill Gates bezeichnet dieses Projekt als „eine große Chance für alle Unternehmen, die an dieser Sache beteiligt sind.». Insgesamt waren über 86 Unternehmen und Verbände an der Entwicklung des Ausstellungshauses beteiligt, während dies bei der Bundesgartenschau 2005 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das Haus selbst kann in einer vereinfachten Version für 250 000 Euro auf einem 500 Quadratmeter großen Gelände nachgebaut werden. Bei diesem Projekthaus spielt das Microsoft-Betriebssystem «Windows XP Media Center Edition» eine Schlüsselrolle. Das Betriebssystem steuert die einzelnen elektronischen Komponenten. Vordergründiges Ziel ist die Erhöhung der Lebensqualität, Komfort und Sicherheit der Bewohner soll erhöht werden. Die Besonderheit ist aber, dass das Münchner Projekt technologisch nicht auf Prototypen aus den Entwicklungslabors setzt, sondern auf Geräte und Programme, die bereits heute auf dem Markt erhältlich sind. Bill Gates stellt aber zusammenfassend fest, das man noch hart an der Vereinheitlichung der Software-Schnittstellen arbeiten muss um eine gemeinsame Plattform schaffen zu können.
  • 17. - 15 - 2.6 Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb eines technisierten Haushalts 2.6.1 Allgemeine Grundlagen Technik vernetzter Haushalte – den meisten Menschen fallen dazu höchstens die Begriffe Computer und / oder Internet ein. Dabei werden schon seit einiger Zeit etliche Haushaltgeräte ( zum Beispiel Waschmaschine oder Geschirrspüler ) durch Mikroelektronik gesteuert, was jedoch die meisten gar nicht wissen. In vielen Forschungszentren , Demoanlagen und Pilotprojekten wird das informationstechnisch vernetzte Wohnviertel , Wohnhaus und die vernetze Wohnung in immer neuen Varianten durchgespielt , erprobt und teilweise auch öffentlich demonstriert. Oft tauchen auch namhafte Firmen wie zum Beispiel Microsoft, Phillips oder der Netzwerkspezialist 3Com als Organisatoren oder Mitinhaber solcher Testobjekte auf. Die Reaktion der Medien war teilweise Bewunderung, meist wurden die Testobjekte jedoch belächelt und auch als nicht realisierbar abgestempelt. Auch konnten vernetzte Haushalte bis jetzt keinen breiten Markterfolg erzielen. Trotz alledem sagen Experten dieser Branche für die Zukunft ein hohes Gewinnpotential voraus. Wie man sieht , bedarf dieses Thema also noch einiger Aufklärung , damit allen Menschen bewusst wird , was die Technik vernetzter Haushalte nun genau bringt , wie sie funktioniert , und wo sie bereits überall eingesetzt wird und in Zukunft noch eingesetzt werden kann. 2.6.2 Welche Geräte sind mit welcher Steuereinheit vernetzbar? Der erste Punkt, der hierbei anzusprechen wäre, ist die grundlegende Frage „Was womit vernetzen?“. Als erstes sollte man sich Gedanken über Komponenten und Systemfähige Geräte machen. Mikroelektronik, welche den Einbau bezahlbarer Rechenleistung in fast beliebige Komponenten und Geräte ermöglicht, findet immer mehr Anwendung. So laufen Waschprogramme heutiger Waschmaschinen und auch die Steuerungen heutiger Heizungsanlagen bereits auf Mikroprozessoren ab. Auch in Rauchmeldern wird für die Sensor – Signalverarbeitung ein Mikroprozessor benutzt. Man unterscheidet bei den Komponenten 3 Arten : Die einen , die in der Lage sind , mit anderen Komponenten Daten auszutauschen ( Fachbegriff : „interconnectivity“ ) und die anderen , welche in der Lage sind , zum Zwecke sinnvoller Systemfunktionen zu kooperieren ( Fachbegriff : „interoperability“ ). Die dritte Sorte ist die so genannte Black Box , welche eine Art funktionale Insel bildet. Solche funktionalen Inseln können auch Subsysteme mit proprietärer Vernetzung sein. Beispiele sind Heizungs-, Schließ- oder Alarmanlagen bestimmter
  • 18. - 16 - Hersteller. 2.6.3 Interne und externe Vernetzungsmöglichkeiten Als zweites sollte man sich mit internen und externen Vernetzungsmöglichkeiten auseinandersetzen. Das Angebot an Vernetzungstechnologien für die interne und externe Informationsvernetzung des Haushalts ist enorm vielfältig und für Laien und Fachleute hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit für bestimmte Applikationen gleichermaßen unübersichtlich. Hinter jedem Vernetzungsstandard stehen Standardisierungsgremien, aber auch technische und wirtschaftliche Eigenschaften und Industrieinteressen sind erkennbar. Standards für interne Vernetzung sind zum Beispiel Ethernet, WLAN und Blue Tooth. Standards für externe Vernetzung sind zum Beispiel ISDN, DSL, Breitband-Kabel, Satellit und UMTS. Viele der angeführten Standards sind über mehrere Schichten des OSI/ISO-Modells spezifiziert, wobei inkonkreten Implementierungen von Datenschnittstellen immer nur Teile davon enthalten sind. Auch sind die Standards meist für mehrere Übertragungsmedien spezifiziert ( zum Beispiel Zweidraht ( twisted pair / TP ) , Powerline ( PL ) , Luft ( radio frequency / RF ) oder Coax Kabel ( coax / CX ). Weil die Aufgabe darin besteht, die unterschiedlichsten Informationsmengen mit den unterschiedlichsten Übertragungsgeschwindigkeiten und Netzwerktopologien zu übertragen, ist die Frage nach dem einen Vernetzungsstandard für den Hausbereich nicht zu eindeutig zu beantworten. Werden noch wirtschaftliche Aspekte und andere Randbedingungen (z.B. Datensicherheit) hinzugezogen, wird die oben gezeigte Vielfalt letztlich zumindest teilweise verständlich. Ein weiterer Punkt ist die Verknüpfung der Netzwerkstandards mit bestimmten Applikations- und Marktbereichen. So ist z.B. Ethernet mit dem TCP/IP-Protokoll der Klassiker schlechthin für die PC-Vernetzung, während ISDN dieselbe Position im Telefon-Vernetzungsbereich einnimmt. Kommt noch WLAN für den Wireless-Bereich hinzu, sind alle anderen Standards eher sinnvolle und notwendige Ergänzungen auf den unteren Ebenen eines hierarchischen Modells. . Will man in offener Weise die Vielfalt von Komponenten, Funktionen, Informationsinhalten mit den geschilderten Optionen der Vernetzung zu nutzbringenden Systemzusammenhängen integrieren, bleibt nur der Weg über offene Systemintegrationsserver, die ihrerseits auf höherer Systemebene vernetzt sind.
  • 19. - 17 - 2.6.4 Realisierung der Vernetzung zwischen den Haushaltsgeräten. Der dritte Hauptaspekt, den man durchgehen sollte, ist die Frage „Wie vernetzen?“. Hier gibt es zwei Hauptmöglichkeiten: Die Integrationsserver zur offenen Netzwerkintegration und Die Offene Systemintegration durch Middleware. Bei Integrationsservern zur offenen Netzwerkintegration sind, um die Heterogenität derzeitiger und zukünftiger Haus- und Haushaltstechnik integrationstechnisch in den Griff zu bekommen drei Serverinstanzen als Systemkomponenten in Betracht zu ziehen. Erstens eine Webservice-Integrationsplattform zur Bündelung externer Webservices zum Beispiel für Senior-Care, Video-on-Demand, Hausmeisterservice, eventuell auch für Fernsehen und Radio. Dieser Server könnte jedoch auch als Campus-Server für Wohnviertel von Wohnungswirtschaftsgesellschaften betrieben werden. Die Webservice-Plattform ist vernetzt mit den Service-Gateways und den Multimedia-Servern in den Haushalten. Zweitens ein an das hausinterne Intranet angeschlossener Multimedia-PC-Server im Haushalt für Fernsehen, Video, Radio, Bild, Ton, Internet, verschiedene PC-Funktionen und Datenspeicherung aller Art bis hin zum virtuellen Videorekorder. Und drittens ein eingebetteter Steuerungs-Server für die Automatisierungsaufgaben der Haustechnik (zum Beilspiel für Licht, Heizung, Alarm und Sicherheit ). Diese mit der Webservice-Plattform und nach innen mit dem Haustechnik-Netzwerk verkoppelte Komponente wird auch als Residential-Gateway oder Service-Gateway bezeichnet. Bei der offenen Systemintegration durch Middleware ist mit dem Begriff Middleware eine Softwareschicht zwischen Hard- und Software gemeint, von daher zählt auch schon ein Betriebssystem als Middleware. Middleware in der engeren Sichtweise stellt eine systemweite Daten- und Funktionsabstraktion bereit und macht die Heterogenität und Komplexität der unteren Systemschichten mit den diversen Hardwarekomponenten, Betriebssystemen, Programmiersprachen und Netzwerken gegenüber dem Anwendungsprogrammierer transparent. In einem heterogenen und verteilten System werden damit für den Anwendungsprogrammierer zum Beispiel entfernte Ereignismeldungen sichtbar, verteilte Transaktionsprozesse programmierbar und Methoden eines Objekts auf einem entfernten Computer aufrufbar. Die Implementierung einer Middleware-Systemschicht verbirgt die Tatsache, dass Nachrichten, Funktionsaufrufe und Ergebnisantworten in einem verteilten System über Netzwerke und Datenbusse übertragen werden müssen. Im Gesamtsystem ist die Middleware zwischen der Betriebssystemschicht und den Basisdiensten positioniert, welche die Grundlage für die Funktionen eines offen integrierten Haussystems darstellen.
  • 20. - 18 - Damit bietet eine Middleware-Schicht dem Programmierer eine ähnlich konsistente Programmierplattform wie ein PC-Betriebssystem. Die durchgängige Programmierung von Systemfunktionen in portierbarem JAVA-Code bietet darüber hinaus eine große Flexibilität in der Systemhandhabung und einen guten Investitionsschutz für die Softwarelösungen der Anwendungsschicht. Die Open Service Gateway Initiative ( Abkürzung OSGi ) hat mittlerweile weltweit einige hundert Mitglieder, darunter auch bedeutendste Hersteller aus allen Marktsegmenten. Als Implementierungsplattform für eine OSGi-Middlewareschicht eignet sich ein Residential Gateway, das aber durch eine OSGi-Ablaufumgebung ( OSGi-Framework ) inklusive den JAVA-Kommunikations- und Anwendungsprogrammen immer mehr zu einem Systemintegrator- und Service-Manager-Modul wird. Prinzipiell ist es auch möglich, einen OSGi- Servicemanager inklusive Netzwerkintegrator-Funktion auf einem PC, zum Beispiel dem Home- Multimedia-Server-PC, zu implementieren. Auf dem Betriebssystem, zum Beispiel Windows-XP, wird hierzu auf einer JAVA-Virtual-Machine das OSGi-Framework aufgesetzt. Die Kommunikations-, Service- und Anwendungs-Softwaremodule ( OSGi-Software-Bundles ), bedienen dann über in den PC eingesteckte Interface-Karten die diversen Bus- und Netzwerksegmente im Haus. Da dieser PC aber auch für unterschiedlichte PC-Anwendungen und auch für die Unterhaltungsfunktionen wie TV, CD und DVD benutzt wird, besteht die große Gefahr der negativen Beeinflussung der Hausautomation durch Anwendungen mit zum Teil geringeren Zuverlässigkeitsanforderungen bei der Software. Sinnvoll ist also die Auslagerung der Haus- und Raumautomationsfunktionen und -services inkl. der nötigen Netzwerkintegrationsfunktionen in ein hoch-stabiles, stromsparendes Hausmanager-Modul ( auch Residential Gateway genannt ). Dieses Modul in der Preisklasse von ca. 1000 € wird z.B. als Hutschienenkomponente in den Hausanschlusskasten eingebaut, ist permanent aktiv und über z.B. DSL-Flatrate immer mit den Services des Internet verbunden. Sinnvoll ist aber durchaus eine funktionale Integration von Steuerungsfunktionen der PC-, Kommunikations- und Multimedia-Geräte mit der Hausmanager- Steuerung. Hierdurch lässt sich dann z.B. eine ganzheitliche Systembedienung der gesamten Haustechnik und technischen Wohnungsausstattung über einen PDA, den Fernseher oder über ein Notepad realisieren.
  • 21. - 19 - 2.6.5 Vorteile der Automation innerhalb eines Haushaltes Der vierte Hauptaspekt, den man natürlich keinesfalls vergessen sollte ist die Frage „Wozu vernetzen?“. Hier wird nun die Frage nach nützlichen, bezahlbaren, installierbaren, wartbaren und bedienbaren System-Anwendungen gestellt. Sie kann hier nur auf der Basis der zuvor analysierten Systemintegrationskonzepte andeutungsweise beantwortet werden. Erster Grund : Integrierte Systembedienung. Ein extremes Problem in modernen mit Elektronik in unsystematischer Weise vollgestopfter Haushalte ist die Vielzahl der Bedieneinheiten und Bedienkonzepte aller Art. Zur Lösung dieses Problems wurde eine auf dem embedded Server- Gateway basierende Lösung mit WLAN-vernetztem PDA am Intranet entwickelt und mit Anwendern erfolgreich erprobt. Ebenfalls am Haus-Intranet gekoppelte Geräte werden über einen Smart-Label-Leser im PDA identifiziert und über WLAN wird die zu dem Gerät passende Bedienseite in den Webbrowser des PDA geladen. Die Bedienung des Gerätes vor dem ein Benutzer steht erscheint also für diesen wie von Geisterhand automatisch auf dem PDA als die einzige Fern-Bedienung des Haushalts. Zweiter Grund : Integration von Bild und Ton über das hausinterne Intranet. Über das hausinterne Intranet kann die integrierte Systembedienung auf dem Multimedia- und Browser-fähigen PDA nicht nur zur integrierten Steuerung mit schmalbandigen Signalen genutzt werden, sondern auch multimediale Funktionsvernetzungen für attraktive Anwendungen sind möglich. Wenn zum Beispiel ein Besucher an der Haustür erscheint, wird dies per Bewegungsmelder erkannt und damit ein Prozess der Bild-, Sprach- und Steuerdatenkommunikation zwischen der PDA-Systembedienung, der Türstation und der IuK- Netzwerk-infrastruktur des Hauses inklusive dem OSGi-Gateway-Server aufgebaut. Dritter Grund : Integrierte Mehrwert-Services. Die komplexeste, eventuell auch nutzbringendste Formneuartiger integrierter Systemfunktionen sind ganze Prozessabläufe unter Einbeziehung der hausinternen und hausexternen IuK-Infrastrukturen. Hierzu gehören im externen Bereich über Webservice-Plattformen gebündelte Services, zum Beispiel für die Lieferung von permanent benötigten Medikamenten bei Senioren und Kranken. Hierzu müssen der Arzt, die Apotheke, ein Auslieferungslager und der Haushalt in einer offen vernetzten IuK-Infrastruktur interoperabel sein. Zu den Komponenten des Szenarios gehören ein elektronisches Rezept, eine elektronische Bestellung, eine vernetzte Haus-Lieferbox und ein vernetzter, intelligenter Medikamentenschrank im Haushalt. Stellt zum Beispiel die so genannte Health-Care-Management-Software auf dem Service-Gateway fest, dass Medikamente nach Rezept im Medikamentenschrank fehlen, werden
  • 22. - 20 - diese per E-Mail automatisch oder halbautomatisch bei der Internet-Apotheke nachbestellt. Der Lieferservice der Apotheke liefert dann in die Home-Box des Haushalts (Zugriff zum Beispiel über Smart-Card), wobei die vernetzte Home-Box die Lieferung erkennt und an den / die Bewohner meldet, auch auf das Handy, oder auf den Bürocomputer. Das System kann den Bewohner auch bei der korrekten Einnahme der Medikamente unterstützen, wenn es gewünscht ist. 2.7 Resümee und Ausblick Zuletzt noch eine Zusammenfassung und ein kleiner Ausblick. Die Digitalisierung, Softwareirisierung und „IP-fizierung“ hat enorme Schübe zur Konvergenz, also dem Zusammenwachsen von Geräten, Funktionen und Services ausgelöst und wird diese Tendenzen noch weiter treiben. Neueste Softwahrtechnologien kommen ins Blickfeld auch für das Intranet im Haushalt. Ein Beispiel sind mobile Softwareagenten zur Erledigung bestimmter Aufgaben in einer vernetzten Umgebung. Geht aber die technologische Entwicklung nicht einher mit einer adäquaten Entwicklung seitens der kooperativen und systematisierten Vermarktung, Installation und Wartung, wird das Problem der wenig nutzbringenden Fragmentierung und Verinselung der angebotenen Lösungen nur auf eine höhere technologische und funktionale Ebene verlagert. Gewünscht wird vom Endanwender ein sich an die Notwendigkeiten des Haushaltsmanagements anpassendes integriertes System mit einfachster und einheitlicher Bedienung. Hierzu bedarf es neuartiger Kooperations-Netzwerke von Partnern aller Art, inklusive Produzenten, Investoren und Systemintegratoren. Diese Partner sollten zur Sicherung der Anwendungsnähe und zur überfälligen Entwicklung des Massenmarktes mit dem originären, größten und kompetentesten Anbieter des Produkts Wohnen, nämlich der Wohnungswirtschaft eng zusammenarbeiten.
  • 23. - 21 - 3. Soziale Auswirkungen der Vernetzten Häuser 3.1 Beeinflussungen des alltäglichen Familienlebens 3.1.1 Beeinflussung innerhalb der Familie durch positive Aspekte Es ist nicht möglich die positiven und negativen Aspekte im Bereich Familie und Singles zu Untersuchen ohne die Technischen Vorraussetzungen aus den vorrangegangenen Teilen unserer Arbeit zu Berücksichtigen .Weiterhin ist es wichtig , dass man die sozialen Aspekte noch einmal gliedert , nämlich in die der Familie und die der Singles , denn es ergeben sich unterschiedliche Vor- und Nachteile die von primärer Bedeutung für die Lebensverhältnisse der Menschen in den Häusern sind . Ich werde mich jetzt hier speziell auf die Vor- und Nachteile beim Familienleben beziehen, bevor wir weiter zum Single gehen. Vernetzte Häuser , wenn dieser Begriff in "Lokalrunden" oder Gesprächen von mittelständigen , normalen Bürgern , fällt , dann denken die meisten Leute spontan an teure und aufwendig zu bedienende Technik , die schwer zu warten ist .Doch die Hersteller dieser Häuser belehren uns eines besseren .Neueste Chiptechnik von Microsoft soll noch leistungsfähiger aber gleichzeitig viel billiger werden als noch vor Jahren erwartet , das bedeutet , dass diese für jeden erschwinglich sein soll . Diese Häuser sollen in naher Zukunft gleiche Preisklassen wie herkömmlich aufgerüstete Häuser mit PC und Fernseher erreichen. Damit möchte ich jetzt mit meinen positiven Aspekten anfangen und komme im Anschluss zu meinen negativen Punkten im Bereich Familie. Haustüröffnen nach biometrischer Kontrolle der Fingerabdrücke, Jalousien auf Zuruf geöffnet, Kühlschrank bemerkt Lebensmittel mit abgeschrittenem Verfallsdatum, das ist alles keine Zukunftsmusik, wenn man sich einmal den Markt der Vernetzten-Häuser anschaut. Vieles würde erleichtert, kein Schlüssel müsste mehr für die Familienmitglieder nachgemacht werden oder könnte verloren gehen.
  • 24. - 22 - Einmal gespeichert hätten Familienmitglieder jederzeit Zugang zum Haus, da sich der Schlüssel immer bei ihnen befindet. Auch Kosten für den Schlüsseldienst spart man, da man sich nie ausschließen kann und das Schloss auch nicht durch Frost oder Ähnliches kaputt geht. Die Nahrungsversorgung wäre mittels dem MAT (Multi Applications Terminal) richtig einfach und nicht mehr so stressig für die "Hausfrau“, denn die automatische Bestellung von Lebensmitteln würde sofort bei fehlen von Nahrungsmitteln aktiviert .Die Arten der Lebensmittel werden in einer Datenbank abgelegt, dadurch kann die Bestellung sowohl automatisch als auch per Knopfdruck erfolgen. Eltern hätten also mehr Zeit sich ihren Kindern zu widmen, anstatt nach der Arbeit noch stundenlang an Supermarktkassen zu stehen. Auch Warensendungen, die Kinder oder Eltern bei Internetauktionshäusern ersteigern müssen nicht mehr persönlich entgegengenommen werden, die erfolgt auch Automatisch, sodass auch längere Ausflüge der Familie in diesen Situationen kein Problem darstellen. Einst teure Spielereien wie Touchscreen Monitore und Video Telefone werden Standards in jedem Vernetzten Haus sein und keine unnötigen Kosten hervorrufen da die Telefone über Internet operieren und somit Gesprächskosten hervorrufen , die nur Bruchteile von den jetzigen kosten ausmachen . Stellen sie sich vor sie sitzen abends am Strand in der Südsee oder irgendwo in den Bergen und ihnen fällt der noch brennende Ofen vom letzten Mittag daheim oder der offene Wasserhahn vom letzten Bad der Kinder ein. Mit diesem Haus kein Problem, denn über ihr Handy und einem sich in der Erdumlaufbahn befindlichen Satteliten können sie bequem von jedem Platz der Erde aus diese Probleme abstellen. Weiterhin sind in bestimmten Informationstechnischen Berufen Arbeitsplätze im eigenen Heim geschaffen und die Babypausen von zum Beispiel Journalistinnen entfallen, da sie von zuhause aus mit der Redaktion eine Konferenz oder ein Meeting führen und gleichzeitig ihre Kinder Beaufsichtigen können. Auch teure und unnötige Fahrtkosten, welche die Familienkasse belasten können werden gespart und können für wichtigere Sachen verwendet werden.
  • 25. - 23 - Man stelle sich aber vor, dass aber beide Erziehungsberechtigte der Familien die nicht zuhause arbeiten Können nach der Arbeit noch kochen oder sogar putzen. Das geht nach einem harten Arbeitstag auch nicht so locker, aber warum würde ich es anschneiden, wenn das Haus nicht auch dafür eine Lösung hätte, denn Berührungsempfindliche selbstfahrende Staubsauger und leicht zu reinigende Möbel und Böden helfen jeder noch so gestressten Familie. Durch das Programmieren des Ofens , der sich das Essen wie von selbst aus einem benachbarten , dafür präparierten Schrank holt , kann das Essen zu jeder Zeit fertig sein , denn über das Handy kann auch dieser gesteuert werden . Früh morgens wird dann wieder, wie in allen Haushalten, das Ritual wer als erstes aufsteht macht Kaffee zelebriert , nur mit einem Unterschied . Denn wer als erstes aufsteht setzt die Bewegungsmelder in gang und diese "sagen" nun der Kaffeemaschine, dass sie ihre Arbeit aufnehmen soll. Auch der Toaster beginnt dann mit seiner Arbeit und die Dusche wärmt schon einmal das Wasser vor, damit keiner früh kalt erwischt wird. Schulkinder werden über Lautsprecher geweckt, ein Verschlafen ist somit nicht möglich, da auch in den Schlafräumen der Kinder Bewegungsmelder vorhanden sind. Wird keine Bewegung festgestellt, so werden die Kinder mit Nachdruck geweckt. Auch modernste Technik der Feuerbekämpfung wird eingesetzt, so wird nicht nur ein Rauchmelder eingesetzt, sondern auch eine Anlage, die die Intensität und die Art des Feuers misst und an die Feuerwache weiter gibt um so schnell und nachhaltig die Familie zu schützen. Dieses System bewirkt auch, dass starke oder ungewöhnliche Brände mit Schaum oder spezifischen Löschmitteln aus den Düsen an der Decke gelöscht werden und nicht wie normal mit Wasser. Dies kann bei Bränden im bereich der Friteuse von Vorteil sein. Auch Einbrecher Haben keine guten Karten bei diesem Haus , da Kleinste Erschütterrungen , bei Alarmzustand des Hauses , wenn die Familie nicht da ist , ein Signal an die nächste Polizeidienststelle geben . Das Haus wird weiterhin von modernster Sicherheitstechnik aus Großbetrieben bewacht und ist somit fast uneinnehmbar, da die Technik ja auch geschützt werden muss.
  • 26. - 24 - Auch die Kontrolle der Eltern , ob ihre Schützlinge im Bett sind oder Schularbeiten machen kommt nicht zu kurz , da man über einen zentralen Rechner alle Sicherheitskameras im Haus abrufen kann . Türen können elektrisch verschlossen oder wieder geöffnet werden, sodass zum Beispiel bei einem Unfall des Großvaters im abgeschlossenen Bad Hilfe vordringen kann ohne Türen oder sonstiges zu beschädigen. Auch der Komfort steht natürlich im Mittelpunkt, sodass alle Fernseher, Telefone usw. von einer großen Fernbedienung (ein 7 Zoll Touchscreen Bedienelement) gesteuert werden. Keine Lieblingssendung wird mehr verpasst, da sich der zentrale Rechner die Fernsehgewohnheiten speichert und nicht wahrgenommene Sendungen per DVD Recorder aufnimmt und archiviert. Kaputte Elektrogeräte melden sich selbst dem Kundendienst der Herstellerfirmen und vermeiden somit Telefon- und Fahrtkosten. Auch die Lebensmittel werden sofort ab Werk bestellt und können auf den Kinderwunsch angepasst werden. Jeder kann von zuhause aus seine Lieblingsspeisen ordern ohne die Tür zu passieren. 3.1.2 Beeinflussungen des Familienlebens durch negative Aspekte So nun aber genug zu den guten Seiten, denn auch die schlechten müssen betrachtet werden. Und jedes gute Projekt wirft auch seine Schattenseiten auf die Welt. Es ist zu bemerken, dass die Technik die zurzeit benutzt wird extrem Teuer und Wartungsintensiv ist, auch ist sie nicht allzu einfach zu bedienen. Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle, da die heutige hochgepriesene Technik morgen schon total langsam und überholt sein kann. Und wer kann sich schon alles halbe Jahr einen neuen Computer zulegen, geschweige denn von den kosten der Softwareupdates und den neuen Haushaltsmöbeln. Auch stetige Umbaukosten und Wartung können die Zeit und das Geld der Familie in Anspruch nehmen. Die "Bemutterung" durch das Haus bewirkt, dass die Bewohner weiterhin sehr träge und faul werden, da die Kinder nicht wissen was sie mit ihrer Freizeit anfangen sollen.
  • 27. - 25 - Die Haushaltsarbeiten, welche normal von Familienmitgliedern übernommen werden, werden vom Computer übernommen, was zur Folge hat, dass die Kinder kein Pflichtbewusstsein mehr für die Familie verspüren. Das größte Problem aber kommt von den Bewohnern selbst , denn die immer höher werdenden Ansprüche im Bereich des Komfort , wie bei den jetzigen Bewohnern der Testhäusern zu sehen ist , können von den IT-Spezialisten der großen Firmen noch nicht umgesetzt werden . Der Luxus dieser Häuser lässt bei den Bewohnern eine gewisse Abhängigkeit erkennen, denn wenn man sich einmal an diesen Luxus gewöhnt hat, dann lässt man sich nicht wieder davon abbringen. Auch das Arbeiten selbst wird in so einem Haus zur Nebensache, denn es wird einem ja schon alles abgenommen und selbst der "Weg" zu einem kalten Getränk im Kühlschrank wird durch den Minikühlschrank am Sofa nicht gerade zur schweißtreibenden Arbeit. Aber bei diesem , wie auch bei vielen anderen Aspekten siegt das Pro für die Familie , denn dieses Haus bringt einfach eine riesige Entlastung für Familien und sehr große Haushalte , da sich niemand um den Haushalt kümmern muss und jeder genug Zeit für sich behält . Familien mit Kindern werden am meisten entlastet und könnten ein wichtiger Abnehmer auf dem Markt für solche Häuser sein. Aber auch für Singles bürgt diese Erfindung des Vernetzten Hauses viele Vor- und Nachteile, die in dem folgenden Texten behandelt werden.
  • 28. - 26 - 3.2 Beeinflussungen des alltäglichen Singlelebens Neben den vielen Familien gibt es auf der ganzen Welt auch sehr viele Singles. Die Auswirkungen im sozialen Bereich sollten also auch auf diese bezogen werden. Obwohl sie im Großen und Ganzen recht ähnlich sind, unterscheiden sie sich in einigen wichtigen Punkten in Bezug auf Folgen und Ursachen. Aus diesem Grunde werden sämtliche Folgen hier noch einmal und ohne Verweise auf das vorherige Kapitel aufgelistet. 3.2.1 Beeinflussungen des Singlelebens durch positive Aspekte Zuerst werden die positiven Folgen genannt, da sie einige interessante Aspekte zeigen, die vielen heutigen Problemen recht schnell das Handwerk legen würden. “Intelligente Häuser machen das Wohnen leichter und sicherer!”. Soweit eine Aussage des Ministeriums für Wirtschaft und Forschung. Dise Äußerung zwingt förmlich dazu, die Auswirkungen eines computerisierten Haushalts in dieser Hinsicht genauer zu beleuchten. Am wichtigsten wäre mit Garantie die enorme Verbesserung von sämtlichen Sicherheitssystemen. Einerseits könnten sie mit akustischen Ein- und Ausschaltmechanismen versehen werden. Dadurch wäre es auch möglich, eine Spracherkennung einbauen zu lassen. Das Sicherheitssystem könnte also nicht mehr durch den richtigen Zahlencode geknackt werden, sondern die Person, deren Stimme eingespeichert wurde, muss den Befehl zum Ausschalten der Anlage geben. Im Falle eines Zwangs unterscheidet sich die Stimme von der Normalsituation, was dazu führen würde, das die Anlage Alarm auslöst. So würden Einbrüche oder sonstige Überfälle praktisch unmöglich gemacht. Auch könnte die Anlage, vorausgesetzt sie ist mit Kameras ausgestattet, jederzeit sämtliche Räume überwachen. Überraschungen wie eine geplatzte Gasleitung würden früh genug erkannt, um größere Opferzahlen zu verhindern. Auch ein Überfall, bei dem man die Überwachungsanlage ausschalten konnte, wäre leichter zu bekämpfen, weil man auf den Überwachungscomputer zugreifen könnte, um zu damit kontrollieren, wie die Einbrecher ausgestattet sind. Die Reaktion der Polizei könnte so besser an die Verhältnisse angepasst werden, als wenn nur ein Überfall gemeldet wird. Gleiches gilt auch für eine aktivierte Alarmanlage, die zu einem Überfall detailliertere Angaben machen kann als ein Mensch.
  • 29. - 27 - Auch ein häufiges Problem von allein lebenden Menschen wäre so leicht zu lösen. Häufig wird erst viel zu spät entdeckt, wenn irgendjemand ungünstig die Treppe heruntergestürzt ist. Zu spät, um noch helfen zu können, wenn noch Hilfe möglich gewesen wäre. Mit Hilfe eines Computers wäre das ausgeschlossen, da dieser in so einem Fall sofort einen Notruf absetzen könnte. Die Sicherheit im häuslichen Bereich, der Schutz vor Überfällen und die Reaktionsfähigkeit der Polizei würden wesentlich verbessert und das Leben würde damit insgesamt sicherer. Ein weiteres Problem bei Singles ist die hohe Beanspruchung in jedem Lebensbereich. Aus diesem Grund bleiben häufig Sachen unerledigt, die unbedingt notwendig waren, oder im Stress am Morgen werden wichtige Dinge, wie zum Beispiel das Anschauungsmodell für den Chef, vergessen. Auch das wird durch eine Computerisierung des Haushaltes anders. Ein Computer lässt sich nicht überreden, er besteht vehement auf seiner Programmierung. Wenn er dazu programmiert wurde, den Besitzer gegen 17 Uhr daran zu erinnern, dass dieser mit der Arbeit an etwas beginnen soll, wird er das unter allen Umständen tun. Noch besser ist natürlich, wenn der Computer in der Lage ist, diese Programmierung auch durchzusetzen, sprich etwa dem Fernseher den Strom abschaltet. Dadurch ist man praktisch dazu gezwungen die Aufgabe zu erledigen, was dann zu einer wesentlichen Verbesserung führen würde. Außerdem würde der Computer am Morgen dann dabei helfen, alles mitzunehmen, was man an diesem Tag unbedingt braucht. Dies geht zwar auch nur, wenn man das vorher eingespeichert hat, ist dann aber auch hundertprozentig zuverlässig. Weiter hilft diese Erinnerungsfunktion dabei, im Haushalt nichts zu vergessen. Ein offengelassener Wasserhahn, ein nicht ausgeschalteter Ofen, all das ist dann nicht mehr möglich, weil der Computer den Bewohner daran erinnert. Auf diese Weise lassen sich auch Unfälle verhindern und logischerweise viel Geld sparen. Warum es dennoch nicht zu einer Steigerung des Wohlstandes kommen kann, wird weiter hinten noch ausführlich erklärt. Das hier verhindert lediglich ein noch stärkeres Absinken des Wohlstandes der Bürger. Ein weiterer entscheidender Vorteil von vernetzten Häusern liegt dann natürlich auch im industriellen Bereich. Einerseits werden durch diese Häuser viele neue Arbeitstellen entstehen. Man braucht Elektriker, die die Anlagen anbringen, Leute, die die Systeme überwachen und kontrollieren, es müssen Kabel und Rohre verlegt werden und letztlich müssen auch Nachbesserungen und Aufrüstungen von jemandem erledigt werden. Sicher gibt es für diese Aufgaben bereits Leute, die auch qualifiziert genug sind, all das zu erledigen, aber sind sie einfach nicht in der Lage, diese Aufgaben in ganz Deutschland in ausreichendem Maße zu erledigen, wenn plötzlich jeder eines von diesen Systemen in seinem Haus haben möchte, weil diese das Leben so viel einfacher und angenehmer machen. Die Firmen sind ganz einfach gezwungen, mehr Leute
  • 30. - 28 - einzustellen, um der wachsenden Nachfrage standhalten zu können. Dann gäbe es natürlich noch das Problem mit der Ausbildung, denn so viele Leute haben gar keine Qualifikation zum Elektriker und können auch nicht in den Studienkursen oder in den Betrieben untergebracht werden. Auch dieses Problem löst das vernetzte Haus einfach und effektiv, die Studierenden können nämlich über die Vernetzung an Seminaren oder am Unterricht teilnehmen. Auch die praktischen Beispiele wären durch eine Webcam für alle gut sichtbar, dass heißt, alles an erforderlichen Kenntnissen ließe sich auch durchaus zu Hause erarbeiten. Lediglich die Prüfung müsste vor Ort durchgeführt werden und eventuell noch einige Übungen. Ansonsten wäre die maximale Anzahl an Seminarteilnehmern außer Kraft gesetzt. Das hätte zur Folge, dass es möglich wäre, viel mehr Menschen in der gleichen Zeit auszubilden oder zu unterrichten. Außerdem würden in vielen Fällen die Fahrtkosten wegfallen, die sonst einen Großteil des im Nebenjob verdienten Geldes verbrauchen würden. Andererseits könnten auf gleichem Wege viele Arbeiter ihre Arbeit von zu Hause aus erledigen, was dann auch den Staat entlasten würde, da die Pendlerpauschale wegfällt. Gleichzeitig wäre für die Arbeiter das Leben wesentlich einfacher, weil sie nicht extra in der Nähe der Arbeitstelle eine Wohnung suchen müssten. Sie könnten die für ihre Verhältnisse beste Wohnung aussuchen und auch bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes größtenteils behalten, sofern die Arbeit nicht eine persönliche Anwesenheit erfordert. Sollte das der Fall sein, lässt sich leider die heute übliche Form der Wohnungssuche nahe Arbeitsstelle in keinem Fall umgehen, es sei denn, man sucht sich eine Arbeit in der Nähe, verzichtet dabei aber auf seinen Traumberuf. Durch die vernetzten Häuser ist es also für viel mehr Menschen möglich, sich in ihrem Traumberuf ausbilden zu lassen und darin zu arbeiten, ohne dass man deshalb ständig umziehen muss. Und ein Mensch, der seine Arbeit gern und zufrieden macht, leistet bekanntlich wesentlich bessere Arbeit als einer, der die Stelle nehmen musste, weil er nichts anderes kriegen konnte. Auf diese Weise steigen Qualität und verfügbare Anzahl der Produkte und Deutschland ist wieder international mit dabei. Ein weiterer Vorteil der computerisierten Häuser ist natürlich auch, dass sie in der Lage sind, viele Aufgaben selbst zu erledigen. Für Leute, die lange arbeiten müssen, ist es fast unmöglich nach der Arbeit noch etwas Vernünftiges zu Essen zu machen, sie greifen einfach auf Mikrowellenessen oder ähnliches zurück. Durch die Möglichkeit, Öfen und Mikrowellen auf Entfernung anzuschalten, kann man auch abends nach der Arbeit etwas Ordentliches essen. Alles, was dazu erforderlich ist, ist, dass man das Essen in den Ofen oder die Mikrowelle stellt, bevor man zur Arbeit geht. Dadurch kann man auch auf Eingefrorenes zurückgreifen, was ansonsten schon beim Auftauen viel zu lange dauern würde, als das man abends damit noch anfangen würde. Die Ernährung würde also wesentlich gesünder, weil man nicht soviel Fastfood zu sich nehmen würde. Aber auch für Leute, die viel Zeit nach der Arbeit haben, wird das
  • 31. - 29 - Essenzubereiten einfacher. Denn wie oft hat man das Problem, das man Appetit auf etwas hat, beginnt zu kochen und dann plötzlich feststellen muss, dass eine wichtige Zutat aus ist. Was soll man dann mit dem begonnenen Essen machen? Um das zu vermeiden, kann der Computer auflisten, was noch im Haus ist und was sich daraus kochen lässt. Auf diese Weise werden nicht nur so unangenehme Überraschungen wie oben unterbunden, auch das wöchentliche Einkaufen wird wesentlich vereinfacht, da man nicht vorher ewig suchen muss, was man noch im Haus hat und was man mitbringen muss. Man spart auf diese Weise eine Menge Zeit, die sich dann irgendwie anderweitig nutzen lässt. Eine weitere extreme Zeitersparnis lässt sich dann durch die Erledigung kleiner Haushaltspflichten wie Staubsaugen oder Müll raus schaffen durch den Computer erzielen. Jeder kennt diese Pflichten, die zwar allein nicht lange dauern, zusammengenommen aber einen Haufen Zeit in Anspruch nehmen. Fallen diese jetzt weg, bleibt viel Zeit übrig, die man für die Karriere oder die Partnersuche nutzen kann. Auch steigen die Chancen einen Partner zu finden, wenn die Wohnung ordentlich und sauber ist. 3.2.2 Beeinflussungen des Singlelebens durch negative Aspekte Auch einige negative Folgen sind bei dieser Entwicklung zu bedenken. Zwar dürfen diese die Entwicklung nicht aufhalten, sollten aber beachtet werden, da sie einige recht unangenehme Ergebnisse erreichen, wenn man sie ignoriert.Das erste dieser Probleme wäre der Verlust jeder Privatsphäre. Ein Computer, der jeden Raum im Haus unter Kontrolle haben muss, damit man optimal vor allem möglichen geschützt wird, sieht nun einmal alles, auch das, was er nicht unbedingt sehen sollte. Es ist sehr zweifelhaft, ob das Wissen, ständig beobachtet zu werden, nicht über kurz oder lang zu psychischen Problemen führt. Und wenn das passiert, wie soll man etwas dagegen unternehmen, wenn alles überwacht wird? Zur Therapie müsste der Betroffene in eine Anstalt eingewiesen werden, die ihn langsam an diese Überwachung gewöhnt. Aber gerade in diesen Anstalten ist die Überwachung der Patienten besonders wichtig, es gäbe also keinen Raum ohne Überwachung, der zur Therapie dringend erforderlich wäre. Der Patient kann nicht geheilt werden, wäre also ein lebenslanger Pflegefall.
  • 32. - 30 - Alternativ wäre ein Abstumpfen der Menschen gegenüber dieser Beobachtung zu erwarten, was aber nach und nach zur vollständigen Abstumpfung führen würde, einfach weil man keine Gelegenheit hat, sich irgendwo zu entspannen. Ein weiteres Problem wäre dann die Gefahr, dass sich ein Überwachungsstaat bildet. In einem Artikel im Internet steht sogar Folgendes zu lesen: “Intelligente Häuser sollen Senioren das Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen - ein Spagat zwischen mehr Unabhängigkeit und Überwachung in Big Brother Manier.” Das trifft natürlich nicht nur auf Senioren zu, sondern alle, die sich so ein System einbauen lassen. Und bei Big Brother werden die Leute rund um die Uhr überwacht, das Gefilmte sogar im Fernsehen für alle sichtbar übertragen. Das heißt, jeder der zusieht, kann jederzeit alles beobachten, was einem passiert. In einer Welt, wo alles beobachtet wird, was einem Menschen am Tag passiert, ist es leicht, über alles Bescheid zu wissen. Und wenn man alles weiß, warum das dann nicht ausnutzen? Anfangen würde es sicherlich damit, dass sich damit die Verbrechensrate senken ließe, weil man potentielle Verbrecher schon bei den Vorbereitungen ihrer Tat das Handwerk legen kann. In dieser Hinsicht wäre das System also nicht schlecht. Aber wer garantiert dafür, dass es dabei bleibt? Außerdem erfordert auch das eine lückenlose Überwachung jeder Person, weil erst dadurch festgestellt werden kann, ob die Person ein potentieller Verbrecher ist oder nicht. Bei den Computern muss man natürlich, anders als heute bei Big Brother, noch Zugriff auf die Daten haben, aber für den Staat ist das wegen der Autorisierung kein Problem und die Hacker werden das System mit der Zeit auch knacken. Diese Gefahr ist sowohl für Singles als auch für Familien gleich bedrohlich, da beide nicht auf ihr Privatleben verzichten wollen. Sie würden eventuell sogar versuchen, sich eine eigene Zone zu schaffen, in der sie nicht beobachtet werden können. Das schafft aber Misstrauen, weil sich jeder dafür interessiert, was hinter den verschlossenen Türen passiert. Man versucht also, auch diesen Bereich zu erreichen und so zu überwachen. Es wäre also in jedem Fall fast sicher, dass diese Folge eintritt und damit jegliches Privatleben zunichte macht. Bei einem computerisierten Haus besteht allerdings noch ein großes Sicherheitsrisiko. Es braucht nur der Fall einzutreten, dass der Strom ausfällt und damit alle computergesteuerten Arbeiten ebenfalls. Zu Beginn dieser Entwicklung sind die Menschen noch daran gewöhnt, auch einmal selbst eine Arbeit zu erledigen, nach zwei bis drei Generation innerhalb solcher Häuser wäre das schon nicht mehr der Fall. Die Hausbewohner wären völlig hilflos und unfähig, selbst zu überleben. Sie verlassen sich auf den Computer, der alles für sie erledigt, und sind verlassen, wenn der einmal ausfällt. Für Singles ist dieses Problem besonders akut, da sie sich an niemanden um Hilfe wenden können. Im Falle einer Familie können sich alle zusammen durch Entschlossenheit gegenseitig zu einer Leistung antreiben und so besser mit der Situation fertig werden als allein.
  • 33. - 31 - Trotz allem wäre ein solcher Fall eine Prüfung für viele Menschen. Vor allem haben sie sich längst einen höheren Lebensstandard angewöhnt, der sich aber nur mit Hilfe des Computers aufrechterhalten lässt. Fällt der Computer also aus, wäre nicht nur die Unfähigkeit der Leute ein Problem, sondern auch die Tatsache, dass der Standard plötzlich viel zu hoch ist, um ihn zu erhalten. Selbst wenn die Leute es schaffen, zu überleben und das werden sie vermutlich, müssen sie starke Einschränkungen akzeptieren, die viele ignorieren werden. Die Folge davon ist eine ständige Überbelastung, weil man wie früher weitermachen will, aber es einfach nicht schaffen kann. Im Endeffekt käme es zu einer Vielzahl an Erkrankungen, sowohl physischer als auch psychischer Art. Damit ist gleich eine weitere Folge angesprochen worden, die unbedingt berücksichtigt werden sollte. Wenn im Haushalt und überall alles automatisch erledigt wird, besteht keine Notwendigkeit zur Bewegung mehr. Die notwendige Folge ist, dass die aufgenommenen Kalorien nicht mehr abgebaut werden können, weil die Bewegung fehlt. Es käme zu einer ständigen Zunahme des Körpergewichts, was ab einer gewissen Grenze als Übergewicht oder Verfettung bezeichnet wird. Bei Singles ist diese Gefahr besonders hoch, weil ihnen der Ansporn durch eine zweite Person fehlt. Bei einem Pärchen ist das etwas anderes, weil hier jeder ständig versucht, dem anderen zu gefallen. Bei einem Single fällt das weg, da er allein lebt und sich nur selbst gefallen muss. Er achtet also nicht so extrem auf sich und nimmt deshalb auch schneller mal zu als Leute, die zu zweit leben. Ansätze zu diesem Problem sind heute bereits in Amerika sichtbar und auch die Folgen sind dort gut zu erkennen. Eine Verfettung erhöht das Risiko eines Herzinfarkts und hat auch einige andere beunruhigende Auswirkungen. Als Folge wäre ein drastisches Ansteigen an Krankheiten jeder Art zu bemerken, die Anfälligkeit der Menschen steigt ganz einfach. Und wer sehr anfällig ist, wird häufig krank, muss häufig untersucht und versorgt werden und büßt letztlich seine noch verbliebene Selbständigkeit völlig ein. Man wird völlig von den Computern abhängig, die einen versorgen, da es auch keine menschlichen Ärzte mehr geben wird. Diese haben schließlich mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie die anderen. Der Mensch wird dann vollständig vom Computer abhängig. Aber was passiert, wenn der Computer einen Virus im System hat und anfängt durchzudrehen? Der Fall ist zwar durch die bereits heute vorhandenen Schutzprogramme recht unwahrscheinlich, aber leider möglich. Viren suchen sich ja ständig irgendwelche Schlupflöcher in den Systemen und sind dann nur schwer wieder loszuwerden. Ein Beispiel ist der Virus “W32/ExploreZip”. Wie der Name schon sagt, nistet sich dieser Wurm in W32 ein, wo die Systemdateien das Betriebssystem zu finden sind.
  • 34. - 32 - Um ihn zu löschen, muss man unter Umständen die gesamte Festplatte formatieren, da man nur so die Dateien des Betriebssystems loswird. Passiert das in einem computerisierten Haus, ist der Schaden so groß, das man anstelle einer Reparatur auch gleich ein neues System kaufen könnte. Es ginge vermutlich auch wesentlich schneller und die Leute könnten eher wieder zu ihrem normalen Leben zurückkehren. Ein weiteres Beispiel ist der “405”, der einfach die ersten 405 Bytes einer infizierten Datei überschreibt und diese dadurch unbrauchbar macht. Die Datei muss komplett ersetzt oder neu geschrieben werden. Auch das würde in einem computerisierten Haus zu einer Katastrophe führen. Das größte Problem aber stellen Viren dar, die gleich die komplette Festplatte zerstören, wie beispielsweise der “OMEGA”. Am Freitag den 13. wird das griechische Omega ausgegeben und die Festplatte komplett zerstört. Dies sind nur drei Beispiele, die heute bekannt sind. Bis das computerisierte Haus serienreif und überall installiert ist, kann es noch wesentlich effektivere Viren geben, die dann noch unauffälliger sind und noch größeren Schaden verursachen. Um dieses System also einsetzen zu können, müssen erst sämtliche Möglichkeiten einer Infektion ausgeschlossen werden. Da das aber nicht durchzusetzen ist, käme es schnell zu einer Abschottung gegen jede mögliche Infektionsstelle. Da aber letztlich von überall her ein Virus kommen kann, würden sich die Menschen schließlich gegen alles und jeden abschotten, nur damit sie auf keinen Fall den Computer, von dem sie abhängig sind verlieren und ihr schönes ruhiges Leben aufgeben müssten, bis ein neuer Computer eingebaut wurde. Ein weiteres Problem, das auf jeden Fall beachtet werden sollte, ist die Gefahr einer emotionalen Verarmung. Das wird sogar auf einer Internetseite von Erika Fehse offen ausgesprochen. Dort steht unter “Befürchtungen im Hinblick auf zunehmende Technisierung: Soziale und emotionale Verarmung.” Der Grund zu dieser Befürchtung ist offensichtlich. Alles lässt sich von zu Hause aus erledigen, es ist gar nicht mehr nötig, sich auf die Straße zu begeben. Warum sollte man das dann also noch tun? Der einzige Grund, der dazu zwingt, wäre der, dass man nur auf diese Weise den Kontakt zu seinen Mitmenschen aufrechterhalten kann. Gemeint ist hier der emotionale Kantakt, denn alles andere lässt sich auch über den Bildschirm des Computers erledigen. Aber wenn man beginnt, auf dem Bildschirm nur noch ein Gesicht zu sehen, ohne den Menschen dahinter, hat man jegliche Bindung zu ihm verloren. Er könnte sterben und man wäre bloß traurig, weil er nie wieder mit einem redet. Die Trauer, weil man einen guten Freund verloren hat, gibt es hier schon nicht mehr. Auch in vielen anderen Bereichen des Lebens käme es zu ähnlichen Entwicklungen. Obwohl das manchen anfangs gut erscheinen würde, hätte sich doch das Problem mit Trauer oder Liebeskummer geklärt, würden alle mit der Zeit merken, dass ihnen irgendetwas fehlt.
  • 35. - 33 - Aber zu diesem Zeitpunkt ist die Entwicklung dann zu weit vorangeschritten, sie können sich nicht mehr aus dem Haus bewegen, weil sie damit den Computer verlassen würden. Die endgültige Folge wäre ein totales Einschlafen sämtlicher emotionaler und sozialer Kontakte und sogar aller Gefühle. Das letzte und vielleicht größte Problem sind die Kosten. Alles, was man sich heute einbauen lässt, kann in einem oder sogar einem halben Jahr schon wieder soweit veraltet sein, dass dafür schon keine Ersatzteile mehr gibt. Man wäre also verpflichtet, sich ein komplett neues System einbauen zu lassen, weil das alte nicht ordnungsgemäß gewartet werden könnte. Auch jegliche Erweiterungen des Systems wären eventuell schon nicht mehr kompatibel und würden zu Problemen führen. Es gäbe also nur der Neukauf einer Anlage, der natürlich auch ganz schön ins Geld geht. Auch Wartungen jeder Art sind recht teuer, da erstens sehr viel gewartet werden müsste und zweitens jeder Fehler, der entdeckt wird, größere Reparaturarbeiten nach sich ziehen kann. Zwar ist bei Singles dieses Problem nicht so groß, da sie häufig kleinere Häuser oder sogar nur Wohnungen besitzen, die sich leichter warten lassen, aber dafür verdienen sie auch nicht soviel wie eine Familie mit zwei arbeitenden Partnern. Eine mögliche Folge dieser Entwicklung wäre also das Sinken des Wohlstandes aufgrund ständiger Ausgaben bei Installation, Wartung und selbstverständlich auch Entsorgung der veralteten Systeme. Der normale Bürger hätte also weniger Geld.
  • 36. - 34 - 4. Anhang Anhang 1 Karikatur zum Thema hausautomatische Lüftersteuerung
  • 37. - 35 - Anhang 2 Projekthaus Future Life Anhang 3 Steuerung des Haushaltes über einen PDA, hier im Projekthaus Future Life
  • 38. - 36 - Anhang 4 Anhang 5 Beispiel eines multimedialen Kühlschranks der als Steuerzentrale fungiert, hier aus dem Haus Future Life
  • 39. - 37 - Anhang 6 Bedürfnisse der Endverbraucher in einen modernen Haushalt
  • 40. - 38 - Anhang 7 Nutzeffekte die sich durch die Hausautomation ergeben.
  • 41. - 39 - Anhang 8 Steuerung der einzelnen Haushaltsgeräte im Detail
  • 42. - 40 - Anhang 9 Architektur, Kommunikation und Multimedia - wohnen und arbeiten in der Zukunft Prof. Ludwig Fromm und Lydia Keune im Chat am 18. April 2001 Moderator: Sehr geehrte Frau Keune, sehr geehrter Herr Professor Fromm, liebe Chatgemeinde - herzlich willkommen zum Expertenchat von politik-digital und nadiv - dem Netzwerk Arbeit durch Innovation. Unser Thema ist die Verknüpfung von Architektur, Kommunikation und Multimedia, also das Leben im vernetzten Haus oder Wohnquartier der Zukunft. Frau Keune, ist das vernetzte Wohnen denn noch Zukunftsmusik oder schon Realität? Lydia Keune: Guten Abend, Moderator! Ludwig Fromm: Guten Abend, das ist ein Gruß an den Moderator! Lydia Keune: Ja, in einigen wenigen Projekten gibt es die vernetzte Realität schon. Zum Beispiel in Itzehoe bei Hamburg oder demnächst auch in Norderstedt. Moderator: Sind das Projekte oder leben dort schon Menschen? Lydia Keune: In beiden Projekten leben natürlich Menschen. Im Stadtteil Klosterforst in Itzehoe sind es insgesamt rund 500, die dort leben und über 700, die dort arbeiten. Bauhaus: Wie sieht es aus, kann man in der Zukunft seiner "Telearbeit" vom Bett aus nachgehen? Ist es nicht auch gefährlich, Beruf und Privates so wenig zu trennen? Werden die Menschen dann nicht zu absoluten Arbeitstieren und Sklaven der Technik? Ludwig Fromm: Gute Frage. Das Problem wird sich nur lösen lassen, wenn die Technik im Dienst des Menschen bleibt, manche würden sagen: in den Dienst der Menschen gestellt wird. Clara: Inwiefern soll die Technik im Dienst des Menschen stehen? Bitte erläutern Sie das?
  • 43. - 41 - Moderator: Herr Fromm? Ludwig Fromm: Ja, Technik, besonders die so genannte Kommunikationstechnik ist dann im Sinne der Frage positiv zu bewerten, wenn sie ein kommunikatives Umfeld schafft, also dem Verständnis der Menschen untereinander dient. Lydia Keune: Es gibt darüber hinaus ja auch immer die Möglichkeit, Beruf und Arbeit anders zu verbinden - z.b. durch alternierende Telearbeit, wo die Menschen teilweise zuhause und teilweise in der Arbeitsstätte tätig sind. Clara: Warum beschäftigt sich eigentlich ein Architekt mit "Kommunikations-Architektur"? Was steckt dahinter? Ludwig Fromm: Architektur hat mit Qualität des Lebens ganz direkt etwas zu tun. Wir Architekten gestalten Umwelt, die das Zusammenleben der Menschen möglichst positiv beeinflussen soll. Hier ist ein Ansatz, sich mit Kommunikationstechniken zu beschäftigen. Lydia Keune: Wenn der Architekt, die Architektin nicht mitdenkt, kommt der multimediale Dienst (z.B.) nicht zum Endkunden bzw.. Mitarbeiter nachhause. Im Klosterforst haben wir 1,8 Mio. DM in Grünflächen und Spielplätze investiert. Clara: Was meinen Sie, Herr Fromm? Wie sehen die Städte der Zukunft aus? Rund, eckig, überall Internetzugänge? keine Grünflächen? Ludwig Fromm: Ich hoffe nicht! Die konkrete Form einer Stadt, ihre Gestalt ist übrigens von den Kommunikationstechniken nur bedingt abhängig. Die Architektur und die Stadtplanung haben ihre eigenen Gesetze. Internetzugänge wird es in Zukunft sicher mehr geben als im Moment, und sie werden unser tägliches Leben auch stärker bestimmen als heute, aber, ich sage es noch einmal, die Form der Stadt der Zukunft wird sich anders bestimmen. Stichwort: Umweltproblematik.
  • 44. - 42 - Lydia Keune: Das Multimedianetz spürt man nur, wenn man dort am Computer oder Fernseher sitzt und mit hoher Performance arbeitet oder surfen kann. Es ist meiner Ansicht nach wichtig, dass wir die Möglichkeiten der Zukunft einplanen, also beispielsweise durch Leerrohre bei der Erschließung und multimediale Gebäudevernetzung. Dazu müssen Städteplaner und Architekten "ins Boot", die sich mit den Technologien von morgen beschäftigen. Moderator: Herr Fromm, ändert sich tatsächlich vor allem die Technik oder auch die Gestalt der Architektur? Ludwig Fromm: Die Technik wird sich sehr ändern! Die Architektur ist statischer und folgt ihren eigenen Regeln. Wenn wir heute Häuser bauen rechnen wir damit, dass ein Haus 50 bis100 Jahre bestehen wird. Das ist weniger schnelllebig als die Technik. Das heißt nicht, dass sich der technische Standard eines Hauses im Leben des Gebäudes den technischen Neuerungen anpassen kann. Stichwort: Verkabelung. Daemen: Frau Keune, warum müssen ganze hochvernetzte Stadtteile gebaut werden, mit high- speed-Netzzugang etc. - wo doch der Vorteil des Internets in der Dezentralität liegen soll, es also keinen Unterschied macht, ob man von Wanneeikel oder Kairo aus arbeitet? Lydia Keune: Einer muss doch anfangen, denn von Wanneeickel nach Kairo kommt man mit großen Datenmengen nur dann, wenn die Übertragungstechnologie auch leistungsfähig ist. Wir wissen heute noch nicht, was UMTS wirklich leisten wird und in einem kleineren Zusammenhang kann bei der Erschließung gleich ein Hochleistungsnetz mitverlegt werden, um große Datenraten zu garantieren. Globo: Aber es gibt doch ganze Stadtteile, die hochvernetzt gebaut werden; wo sind da die Synergieeffekte? Lydia Keune: das Problem ist, dass die Infrastruktur für Multimedia nur sehr vereinzelt existiert. Diese Basis muss verbreitert werden, damit alle die gleichen Zugangsraten nutzen können. Welche Technologie das Rennen macht, ist noch nicht endgültig entschieden. Sollte es UMTS sein, werden irgendwann große Funkstationen ausreichen, um die Entfernungen zu kompensieren.
  • 45. - 43 - Beuss: Architektur wird immer funktionaler, wo bleiben die ästhetischen und künstlerischen Aspekte? Kann man sich in den neuen Gebäuden auch wohlfühlen? Ludwig Fromm: Diese Frage hat mit unserem Kommunikationsthema nichts zu tun, trifft aber die Krise, in der sich die Architektur immer noch befindet. Das Wohlfühlen, eine berechtigte Forderung aller Menschen an die Architektur, wird von der Fachwelt nicht ernst genug genommen. Sachzwänge, ökonomische, funktionale, bautechnische, werden immer noch höher bewertet als der banale und doch so berechtigte Wunsch eines Menschen, sich in einem Hause wohlfühlen zu können. Miller: Gibt es eine frauenspezifische Architektur? Ludwig Fromm: Es gibt viele frauenspezifische Fragestellungen in der Architektur, viele Belange, die Frauen direkt betreffen. Beispiele: Mutter und Kind-Ausstattungen, Arbeiten in der eigenen Wohnung, Probleme der Kindererziehung, Probleme der Sicherheit (Angsträume z.B. in Tiefgaragen, in unübersichtlichen Treppenhausanlagen, etc.) Die traditionelle Architektur wird diesen Belangen leider nicht immer gerecht. Seit den 60ger Jahren gibt es eine starke Bewegung unter den Architektinnen, frauengerechte Architektur zu schaffen. Gope: Herr Fromm: Aus welchen Materialien bestehen die neuen Häuser? Ludwig Fromm: Stahl, Glas und Verbundwerkstoffe. Aber: Wir erinnern uns immer mehr und wieder an traditionelle und ökologische Baustoffe. Zum Beispiel wurde im Klosterforst Itzehoe Altbeton recycelt. Dadurch wurde die Abfallproblematik verringert und Energie gespart, die sonst für neue Werkstoffe verbraucht worden wäre. Blume: Herr Fromm: Gibt es spezielle Vorgaben für politische Architektur? Ich meine Regierungsgebäude, die haben doch eine spezielle Architektur! Ändert sich auch diese? Ludwig Fromm: Regierungsarchitektur meint in diesem Sinne wohl Architektur, in der politische Entscheidungen gefällt werden. Sie steht also somit im Mittelpunkt demokratischer Entscheidungsprozesse und sollte diese Aufgabe durch ihre Gestalt verkörpern. Wie ist es möglich:
  • 46. - 44 - Sie hat eine besondere Lage innerhalb der Stadt (siehe Berlin) und sollte Prozeßhaftigkeit darstellen. Gope: Frau Keune: Wird die technische Infrastruktur in Klosterforst auch von den Bewohnern genutzt? Lydia Keune: Natürlich nutzen die Bewohner die Infrastruktur, z.b. können alle auf einen 2MB Internetzugang zugreifen und auch add-ons wie netmeetings, Intranet und Gratis-Telefonate im Stadtteilnetz nutzen. Auch können alle über Breitband ca. 35 Fernsehprogramme empfangen und sogar Video-on-demand benutzen. Blume: Frau Keune: Was werden Sie bei einer künftigen Quartiersentwicklung anders machen, als in Klosterforst? Lydia Keune: Bisher haben wir wenig zu meckern und viel richtig gemacht. Vielleicht oder ganz sicher, würden wir heute architektonisch "bunter" bauen. Als ehemaliges Kasernengelände könnte der Klosterforst heute baulich facettenreicher sein. Miller: Umwelt: Ist es ökologisch, Stadtteile auf der grünen Wiese hochzuziehen, anstatt innerhalb von bestehenden Quartieren die Technikanbildung zu verbessern? Ludwig Fromm: Nein. Bestimmt nicht! Verdichtung innerhalb bestehender Stadtstrukturen ist der einzige vertretbare Weg, mehr Wohnraum und mehr Arbeitsraum zu schaffen. Die Schonung der Ressource "Fläche" muss in Zukunft sehr viel ernster genommen werden. Unsere Städte wachsen und vernichten immer mehr Naturraum. Hubert: Sind die neuen Bauweisen eher für den ländlichen oder den urbanen Bereich geeignet? Wird es in Zukunft keine Pendler mehr geben? Ludwig Fromm: Wenn Sie auf die Verknüpfung von Bauen und Kommunikationstechnik abzielen: Die neuen Bauweisen gelten dann für beide Bereiche und können bei intelligentem Einsatz tatsächlich Verkehrsprobleme mindern helfen, es können weniger Pendler entstehen wodurch auch Emissionswerte reduziert werden könnten.
  • 47. - 45 - Klinkhart: Guten Abend, wenn ich das alles sehe frage ich mich nach der Finanzierbarkeit zukunftsorientierter Wohnquartiere. Einerseits frauenfreundlich, kinderfreundlich oder als politische Architektur "beamtenfreundlich", mit Highspeedanschluß und allem, was ein Telearbeiter/IT-Beamter benötigt. Das ganze möglichst ökologisch und schick soll es auch noch daherkommen. Hat einmal jemand den Quadratmeterpreis für eine wirtschaftliche Vermietung errechnet? Gibt es erfolgreiche Beispiele? Lydia Keune: Trotzdem, im Klosterforst ist uns das gelungen. Wir haben im Quadratmeter-Preis in der Erstellung niemals den Höchstsatz im sozialen Wohnungsbau überschritten. Dabei haben wir natürlich alle Förderungsmöglichkeiten im öffentlichen Bereich genutzt und über exakte Planung und effizientes Projektmanagement versucht, kosten zu sparen. Zum Beispiel haben wir über 80% des gesamten Kasernenbetons recycelt und wieder im Hochbau verwendet. Mgiel: Bitte noch mal Frau Keune: Wie nutzen die Bewohner die Angebote tatsächlich? Nicht was sie können, sondern ob und wie sie es tatsächlich tun interessiert mich! Lydia Keune: Ja, sie werden sehr rege genutzt und selbst die Senioren im Klosterforst besuchen IT- Kurse, die unser unternehmen anbietet. Zurzeit nehmen z.b. rund 100 Haushalte auch an einem Pilotversuch für eine neue Internet-TV-Plattform über Set-Top-Boxen teil. Moderator: Zum Abschluss einen Ausblick, jetzt können beide noch mal in die Tasten greifen. Zum vernetzten Wohnen: Walze: Födert das ihre Kommunikation, ihre Produktivität und ihren Lebensstandard wirklich? Lydia Keune: das können wir heute noch nicht absehen. In Schweden gibt es gute Beispiele, dass sozial schwächere Quartiere durch Multimedia-Anbindung Arbeit und "besseres" Freizeitverhalten "produziert" haben. Ludwig Fromm: Das kann nicht eindeutig beantwortet werden. Es wird davon abhängen, wie die Technik wo und für wen zur Anwendung kommt. Das ist kein technisches Problem sondern ein soziales bzw. ein politische Problem oder besser: eine politische Aufgabe. Das Know How haben
  • 48. - 46 - wir, um das Know How streiten wir. Lydia Keune: Ich denke, es wird in dieser Frage der Entwicklung wie immer nicht ohne breite Diskussion auf allen gesellschaftlichen Ebenen gehen. Moderator: Vielen Dank für den spannenden Chat! Das nächste Mal sollten wir dann live aus Klosterforst mit streaming chatten, dann können wir auch die übrigen Fragen beantworten! Bis zum nächsten Mal: Am Freitag, den 20. April von 15 bis 16 Uhr mit Professor Konradt zum Thema "Virtuelle Teamarbeit". Einen Gruß an alle und bis dann! : Vielen Dank für den spannenden Chat! Das nächste Mal sollten wir dann live aus Klosterforst mit streaming chatten, dann können wir Fragen beantworten! Bis zum nächsten Mal: Am Freitag, den 20. April von 15 bis 16 Uhr....
  • 49. - 47 - Anhang 10 Umfrage Diese Umfrage ist ein Teil der Seminarfacharbeit mit der Thematik “Vernetzte Haushalte“, worin wir uns mit den modernen technischen Möglichkeiten einer häuslichen Automatisierung und Vernetzung beschäftigen. Betrachtet werden hierbei auch Auswirkungen auf das soziale Leben und die Folgen für den Menschen. 1. Haben Sie sich schon einmal mit dem Thema eines modernen, computergesteuerten Hauses beschäftigt? Ja 29 % Nein 71 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ja nein Interpretation: Es ist erkennbar, dass es ein Informationsmangel bezüglich der vernetzten Haushaltstechnik bei einem großen Teil der Schüler gibt. Nur ein geringer Teil von ca. 30 % hat sich bisher mit dieser Thematik auseinandergesetzt.
  • 50. - 48 - 2. Haben Sie viele Elektrogeräte in ihrem Haushalt? Ja 95 % Nein 5 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ja nein Interpretation: Fast alle befragten Personen (95 %) gaben an, über viele Elektrogeräte in ihrem Haushalt zu verfügen. Dies deutet auf den hohen Grad der Technisierung hin und den damit verbundenen Arbeitserleichterungen.
  • 51. - 49 - 3. Welche Geräte gibt es bei Ihnen Zuhause? TOP 5 – Ranking 1. Computer 2. Fernsehgerät 3. Mikrowelle 4. Kühlschrank 5. Elektroherd, Waschmaschine, Stereoanlage Interpretation: Dabei hat sich folgendes Bild der beliebtesten Haushaltsgeräte abgezeichnet. An der Spitze steht unangefochten der Personal Computer, welcher auch im einem vernetzen Haushalt die Schlüsselrolle als zentrales Steuerorgan übernimmt. Weiterhin am meisten genannt wurde das TV- Gerät, welches schon heute Mittelpunkt des multimedialen Lebens in unserem Haushalt ist. Über digitalen Empfang von weltweiten TV- und Radiokanälen, sowie den Anschluss von Spielkonsolen und Internetzugang bildet es sowohl Unterhaltungs- und Informationsdienste für jeden Bewohner, ergänzt durch die Stereoanlage, welche bei unserem Ranking auf Platz 5 landete. Unter den ersten 5, findet sich auch auf Platz 4 der Kühlschrank, der bei der Vernetzung eine zentrale Rolle bei verschiedenen Hausautomations-Systemen einnehmen soll, als Steuerzentral zur Koordinierung für alle ausführbaren Befehle.
  • 52. - 50 - 4. Könntest du dir ein Leben ohne Haushaltsgeräte vorstellen? Ja 10 % Nein 90 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 ja nein Interpretation: Über 90 % können sich ein Leben ohne unsere heutigen Haushaltsgeräte nicht mehr vorstellen, es ist anzunehmen, dass bei einer marktreifen Umsetzung und Finanzierbarkeit solche Vernetzungssysteme auch diese Personen sich dann an das Leben in so einem Haushalt gewöhnen. Und vergleichbar mit unserem aktuellen Haushalt sich auch ein Leben ohne solch ein Automationssystem nicht missen möchten, 5. Erleichtern diese die Arbeit im Haushalt erheblich? Ja 96 % Nein 4 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ja nein Interpretation: Anhand dieses Diagramms ist ersichtlich das alle Geräte die Arbeit im Haushalt maßgeblich erleichtern. Was in Verbindung mit Frage 4, ein Leben ohne diese Geräte unvorstellbar macht, da sie für Zeitersparnis, höheren Komfort und Arbeitserleichterung stehen.
  • 53. - 51 - 6. Welchen Internetzugang nutzen Sie zuhause? Keinen 5 % Modem 42 % ISDN 26 % DSL 27 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Keinen Modem ISDN DSL Interpretation: Basis eines vernetzen Haushalts sind schnelle Datenleitung um unter anderem die hohen Datenströme zum Beispiel eines Entertiment- Angebotes wie einem Kinofilm zu verarbeiten. Anhand der Umfrage sehen wir aber dass bisher nur ein geringer Teil von 27 % überhaupt über einen schnellen DSL Zugang verfügt. Fast die Hälfte der Befragten nutz noch den Internetzugang per Modem. Daher ist es auch wichtig Werbestrategien in Verbindung mit Kostensenkung zur weiteren Verbreitung von DSL Anschlüssen einzusetzen. Ganz nach kanadischen Vorbild, wo ein großer Teil der Haushalte über einen DSL Anschluss verfügt, der auch noch wesentlich günstiger ist.
  • 54. - 52 - 7. Wozu nutzen Sie vorwiegend ihren Internetzugang? Informationsbeschaffung 48 % Chatten 18 % Spielen 8 % Downloads 23 % habe keinen Internetzugang 3 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Information Chatten Spielen Downloads kein Internet Interpretation: In etwa die Hälfte der Befragten nutzen ihren Internetzugang zur Informationsbeschaffung, der Rest nutzt gern die Onlinekommunikation via Chat (18 %) und 23 % nutzen das breite Spektrum der Downloadmöglichkeiten im World Wide Web. Gerade den Wunsch nach ständiger Information über tagespolitische Themen im In- und Ausland, wirtschaftlichen Situationen, kulturelle und sportliche Ereignisse kann das Internet nachkommen und stellt somit eine Basis für unterschiedlichste gewünschte Informationen in einer Hausautomation dar.
  • 55. - 53 - 8. Verfügen Sie daheim über ein Computernetzwerk? Keines 43 % LAN 48 % W-LAN 9 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Kein Netzwerk LAN W-LAN Interpretation: Ein wichtiger Fakt neben der Verbindung mit dem Internet sind auch hausinterne Netzwerke im Haushalt der Zukunft. Die Umfrage zeigt auch ganz klar die Tendenz der internen Vernetzung. Erstaunlich ist, dass das bereits mehr als die Hälfte aller befragten Schüler über ein PC-Netzwerk zu Hause verfügen. 48 % verfügen noch über ein kabelgebundenes LAN aber auch bereits 9 % über das neue kabellose W-LAN. 9. Telefonieren sie bereits kostengünstig über das Internet? Ja 17 % Nein 83 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ja nein Interpretation: Anhand der Abbildung ist ersichtlich, dass die meisten noch auf herkömmlichem Wege telefonieren. Aber sogar bereits 17 % telefonieren günstig per Voic-over-IP über das Internet, einer neuen kostengünstigen Technik, die auch Vorreiter für weitere Lösungen in einem Vernetzen Haushalt sind.
  • 56. - 54 - 10. Kommen Sie gut mit der aktuellen Computer- und Kommunikationstechnik zurecht? sehr gut 33 % gut 39 % ausreichend 24 % überfordert 4 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 sehr gut gut ausreichend überfordert Interpretation: Die meisten der Befragten kommen sehr gut bis gut mit der aktuellen Technik klar. Was sicherlich aus der Bedingung heraus resultiert, dass die befragte Generation mit der Technik aufgewachsen ist und ihr der Umgang demzufolge leicht fällt und auch in einem vernetzen Haushalt fallen wird. Bedienungsprobleme könnten bei älteren Personen oder technisch uninteressierten auftreten.
  • 57. - 55 - 11. Wie würden Sie ein Haus finden das sich versorgt und wo sie alles zentral steuern können? gut 33 % weiß nicht 43 % schlecht 24 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 gut weiß nicht schlecht Interpretation: An die 43 % der Befragten sind sich unsicher, wie sie persönlich ein Hausautomationssystem finden würden, aber 33 % können sich auch mit dem Gedanken anfreunden. Das bedeutet dass durchaus Potential und Interesse an so einem modernen Haushalt da ist, Unentschlossene könnten zum Beispiel durch den Einblick in Projekthäuser Einblick bekommen und Interesse geweckt werden.
  • 58. - 56 - 12. Würden sie in ein vernetztes Haus einziehen bzw. an einem Pilotprojekt teilnehmen? Ja 56 % Nein 44 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ja nein Interpretation: Über die Hälfte würde selbst in ein solches Projekthaus einziehen und an einen Pilotprojekt teilnehmen wollen, die andere Hälfte steht dem aber distanziert gegenüber. Dies kann auf fehlender Information aber auch auf Angst vor der neuen Technik basieren. 13. Wenn ja, warum Faulheit 38 % Neugierde 62 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Faulheit Neugierde Interpretation: Eine Teilnahme an einem solchen Projekthaus würde man durch Neugierde begründen. Der Wunsch nach persönlicher Erfahrung mit der Technik und kennen lernen der Systeme steht dann sicherlich im Vordergrund.
  • 59. - 57 - 14. Würden sie für ein einfaches, sicheres Leben eine totale Überwachung akzeptieren? Ja [21%] Nein [79%] 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ja nein Interpretation: Das durch einen vernetzten Haushalt vereinfachte Leben würden aber über 79 % nicht mit einer totalen Überwachung akzeptieren. Man wünscht weiterhin Schutz der Person und der Privatsphäre. 15. Denken Sie, dass ein technisierter Haushalt eher Vor- oder Nachteile bringt? Vorteile 66 % Nachteile 34 % 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Vorteile Nachteile Interpretation: In der Befragung war aber insgesamt eine positive Einstellung gegenüber dem vernetzen Haushalt sichtbar, da über 60 % davon ausgehen das er eher Vor- als Nachteile für das alltägliche Leben bringt. Die im Nachfolgenden noch mal im Ranking dargestellt wurden.
  • 60. - 58 - 16. Was sehen sie konkret als Vor- und Nachteile? Vorteile TOP 5 [Ranking] 1. Weniger zu verrichtende Arbeit 2. Zeitersparnis 3. Komfortableres / Bequemes Leben und Wohnen 4. Luxuriös / Modern 5. Erhöhte Sicherheit Nachteile 1. Abhängigkeit von der Technik (u.a bei Stromausfall, technischen Problemen – Kontrollverlust, Freiheitsentzug) 2. Bequemlichkeit ( Faulheit, Trägheit, Bewegungsmangel) 3. Überwachung 4. Kosten (Anschaffung, Reparaturen, Stromkosten 5. Komplizierte Bedienung FAZIT: Bei der Befragung stellten wir fest, dass es eine positive Einstellung gegenüber dem zukunftsträchtigen Hausautomationssystemen gibt. Die Befragung zeigte, dass viele schon heute sich auf ihre technische Geräten verlassen, dass sie ihnen viele Vorteile bringen und sie im Großen und Ganzen mit der Bedienung klar kommen. Moderne Techniken, wie Internetzugänge und Computer Netzwerke werden bereits genutzt. Die Befragung zeigte vorhandenes Interesse und Neugier an Projekthäusern und Pilotprojekten und eine Auseinandersetzung der Befragten mit Vor- und Nachteilen die auch kritisch negative sowie aber auch positive Aspekte ansprach. Als Quintessenz kann man sagen, dass ein großes Potential für die Umsetzung solcher Haushalte besteht und ein Interesse in der besagten Gesellschaftsschicht da ist.
  • 61. - 59 - 5. Literaturverzeichnis 5.1 Internetadressen Hyperlink Datum http://denkendeneshaus-de.cloudmakers.org 29 Oktober 2004 http://www.baulex.de 23. Oktober 2004 http://www.heise.de/ 22. September 2005 http://www.stuttgarter-nachrichten.de 23. Oktober 2004 http://www.intel.com 13. April 2005 http://www.abendblatt.de 12.April 2005; 22. September 2005 http://www.aol.de 29. April 2005; 23. Oktober 2004; 22. September 2005 http://www.homecompany.de 01. März 2005 http://www.geld-online 10.August.2004 http://www.falkenried-piazza.de 23. Oktober 2004 http://www.contentmanager.de 23. Oktober 2004 http://www.zeit.de 22. September 2005 http://www.inhaus.de 12. April 2005 http://www.all-electronics.de 23. Oktober 2004 http://www.haus-der-gegenwart.de 22. September 2005 http://www.freenet.de 21. September 2004 http://www.g-o.de 23 September 2004 http://www.j-ws.de 09.August.2004 http://www.netdoktor.de 23 September 2004 http://www.pinguhuhn.de 21 September 2004 http://www.wdr.de 10.August.2004 http://www.welt.de 10.August.2004 http://www.politik-digital.de 22. September 2005 http://www.haus-der-gegenwart.de 22.Septmeber.2005 http://www.inga.de 21.Septmeber.2005
  • 62. - 60 - 6. Eidesstattliche Erklärung Hiermit erkläre ich an Eides statt, die vorliegende Arbeit selbstständig angefertigt und keine als die angegebenen Hilfsmittel benutzt zu haben. _______________________________ (Unterschrift)