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PR E S S E INF O RM AT IO N
HEINZE MARKTFORSCHUNG BAUKONJUNKTUR-MEETINGS 2009
Baumarkt zeigt Nehmer-Qualitäten
Trotz schwerem Gegner nicht zu Boden gegangen, der Baumarkt zeigt Nehmer-Qualitäten:
Wenngleich die Finanzkrise deutliche Spuren hinterlassen hat und immer noch hinterlässt, ist im
Baumarkt in einigen Bereichen schon wieder Erholung zu erkennen. Das jedenfalls ist die
Einschätzung von Prof. Dr. Udo Mantau von der Universität Hamburg und Dr. Christian Kaiser,
Leiter der Heinze Marktforschung, die Ende September die neuen Prognosedaten für den
deutschen Baumarkt auf den Baukonjunktur-Meetings in Darmstadt, Düsseldorf, Hannover und
Würzburg vorstellten.
Mehr als 200 Teilnehmer bei den Baukonjunktur-Meetings der Heinze Marktforschung
Für Architekten und Planer bieten die Ergebnisse Ansätze, in ihrem eigenen Planungsportfolio
Chancen und Risiken zu erkennen. Die wichtigsten Ergebnisse: Modernisierungsprojekte bleiben
eine stabile Größe des Baumarktes. Hier spielen insbesondere Projekte rund um die
energetische Sanierung eine entscheidende Rolle. Der Eigenheim-Neubau wird auch langfristig
keine Wachstumsperspektiven zeigen, der öffentliche Bau erlebt vor allem durch die
Konjunkturprogramme ein Zwischenhoch. Im Nichtwohnbau wird es ab 2012 wieder zu einer
Belebung kommen.
Aktuelle Konjunktur birgt Risiken
Die aktuellen positiven Meldungen über das stabilisierte Finanzsystem, die überraschend hohe
Beschäftigung mit zuletzt sinkender Arbeitslosenquote im Monatsvergleich und das im zweiten
Quartal bereits leicht wachsende Bruttoinlandsprodukt sollten den Blick für die Gefahren nicht
verstellen, betonte Prof. Mantau bei seiner Beurteilung der aktuellen Konjunktur: Das
Finanzsystem bleibe weiter anfällig, die hohe Verschuldung könne den Aufschwung lähmen,
Investitionen seien noch schwach und Konjunkturprogramme wie die Abwrackprämie liefen aus.
2. -2-
(v.l. ) Die Referenten Dr. Christian Kaiser, Leiter Heinze
Marktforschung und Prof. Dr. Udo Mantau, Uni Hamburg
Nach Einschätzung des IfW in Kiel bleibt der private Verbrauch in diesem Jahr mit einem leichten
Plus von 0,4 % stabil. Auch für 2010 wird ein ähnliches Ergebnis erwartet. Bei den
Bauinvestitionen wird nach einem Wachstum von 2,6 % im vergangenen Jahr lediglich ein
Rückgang von 0,7 % für 2009 erwartet. Für 2010 sehen die Marktforscher bereits wieder die
Rückkehr auf den Wachstumspfad mit einem Plus von 3,8 %.
Wohnungsbau: geringer Rückgang mit Zwischenhoch-Perspektive
Bei Eigenheimen werden die Genehmigungszahlen nur leicht gegenüber dem Vorjahr
nachgeben. Bei optimaler Entwicklung im letzten Quartal kann das Vorjahresergebnis erreicht
oder sogar leicht übertroffen werden. Dafür sorgt ein positiver Trend im zweiten Halbjahr 2009.
Für 2010 rechnen die Heinze Marktforscher mit einem Zwischenhoch und einer Zunahme der
Genehmigungen – allerdings auf der Basis der sehr schwachen Ausgangswerte aus dem
aktuellen Jahr. Um sich die schwierige Situation zu verdeutlichen, hilft ein Blick in die
Vergangenheit: Das momentane Genehmigungsniveau liegt noch um etwa 30.000
Wohneinheiten unter dem Tiefststand der 80er Jahre – also noch vor der Wiedervereinigung!
Insgesamt bestätigen die Zahlen die Einschätzung der Heinze Marktforschung, dass die
Genehmigungen ein neues „Normalniveau“ erreicht haben, das sie in den kommenden Jahren
behaupten werden. Gründe dafür sind die unbedeutende Förderung, die höheren Kosten, das
gestiegene Wertrisiko und die stagnierenden Realeinkommen.
Bei den Mehrfamilienhäusern bleibt das Genehmigungsniveau schwach. Für 2009 rechnet die
Heinze Marktforschung mit knapp 58.000 genehmigten Wohneinheiten, was 3,6 % unter dem
Vorjahreswert liegen wird. Im kommenden Jahr wird eine Belebung erwartet. Insgesamt schöpft
der Mehrfamilienhausbau sein Potenzial nicht aus. In den meisten deutschen Städten steigen die
Mieten. Häufig wird deutlich mehr gezahlt, als der örtliche Mietspiegel ausweist. Hier können
politische Anreize wie die Wiedereinführung der 2007 abgeschafften degressiven Abschreibung
durchaus die Investitionen anregen und zu einem Auftrieb im Mehrfamilienhausbau führen.
Die Modernisierung wirkt im Wohnungsbau weiterhin als stabilisierender Faktor mit relativ
konstanten Werten für 2009 und 2010 (ca. 95 Mrd. Euro Bauvolumen p.a.). Immer mehr
Bedeutung gewinnt dabei die energetische Sanierung, für die auch in den kommenden Jahren
Fördermittel bereitstehen dürften. Stimulierend wirkt ebenso die Absetzbarkeit von
Handwerkerrechnungen.
3. -3-
Modernisierung ist stabiler Faktor im Wohnbau
Nichtwohnbau: Belebung ab 2012
Der Nichtwohnbau hat einen einmaligen Auf- und Abschwung hinter sich. Eine Stabilisierung der
Genehmigungen auf dem Niveau von 180 Mio. m³ zeichnet sich mittelfristig ab. Langfristig wird
es im Nichtwohnbau immer wieder zu Wachstumsphasen kommen, wobei die einzelnen
Segmente sich durchaus unterschiedlich entwickeln. Bergab wird es in diesem und im
kommenden Jahr bei den Industriellen Betriebsgebäuden gehen. Einem Absturz in 2009 mit
fast 30 % weniger Genehmigungen folgt ein Rückgang in abgeschwächter Form in 2010. Bei
wohnähnlichen Betriebsgebäuden hat die aktuelle Finanzkrise den Aufschwung ebenfalls
ausgebremst. Allerdings wirken in diesem Bereich noch Impulse aus der Vergangenheit, da die
wohnähnlichen Betriebsgebäude ein konjunktureller „Nachläufer“ sind. Positive Ausnahme sind
die sonstigen Nichtwohngebäude (z. B. Schulen, Kindergärten, Museen). Hier wirken die
aktuellen öffentlichen Förderprogramme stimulierend auf die Genehmigungsentwicklung (+17 %
im Januar bis Juli 2009 gegenüber dem Vorjahr). Auch der landwirtschaftliche Bau hält sich in
der Krise erstaunlich stabil und wächst weiter in seiner Bedeutung im Rahmen der
Rohstoffverknappung. Allerdings liegen die Kosten für den umbauten Raum lediglich bei 44 € pro
3
m , was nur rund 15 % der Kosten für den umbauten Raum bei Büro- und Verwaltungsgebäuden
ausmacht.
Betrachtet man im Nichtwohnbau das Segment Öffentlicher Bau, so zeigt sich deutlich, dass die
Konjunkturprogramme wirken. Sowohl im Neubau wie auch in der Modernisierung wächst das
Bauvolumen, während der private Wirtschaftsbau Schwächen zeigt.
Insgesamt sinken 2009 die Genehmigungen im Nichtwohnbau gegenüber dem Vorjahr auf ca.
3
190 Mio. m . Im kommenden Jahr wird es dann noch einmal abwärts gehen. Eine Belebung der
Genehmigungen erwartet die Heinze Marktforschung erst ab 2012. Die Fertigstellungen nehmen
ab 2015 wieder richtig Fahrt auf.
4. -4-
Ab 2012 steigende Genehmigungen im Nichtwohnbau
Begrenzte Chancen nutzen – große Risiken im Blick behalten
Wie sehen die Perspektiven für die Bauwirtschaft aus? Der Wohnungsbau stabilisiert sich auf
dem gegenwärtigen niedrigen Niveau. Mittelfristig haben Mehrfamilienhäuser etwas mehr
Wachstumspotenzial als Eigenheime. Hier können politische Entscheidungen wie die Einführung
der degressiven Abschreibung wachstumsfördernd wirken. Alleine die demografische
Entwicklung wird aber langfristig die Massennachfrage im Wohnungsbau gering halten.
Der Nichtwohnbau hat einen einmaligen Auf- und Abschwung hinter sich. Eine Stabilisierung auf
dem Niveau von 180 Mio. m³ zeichnet sich mittelfristig ab. Langfristig wird es im Nichtwohnbau
immer wieder zu Wachstumsphasen kommen. Hervorragende Wachstumschancen bieten der
Bauindustrie langfristig die Bereiche Klimaschutz und Energieeffizienz.
Zum Unternehmen
Die Heinze GmbH in Celle ist eine Tochter der DOCUgroup. Das Unternehmen bietet in den
Bereichen Marketing, Kommunikation und Prozessoptimierung Dienstleistungen für die gesamte
Baubranche an. Die Heinze Marktforschung ist spezialisiert auf den Baubereich. Sie betreibt
Grundlagen- sowie Auftragsmarktforschung und erstellt Prognosen zum Baumarkt.
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