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Interview mit Wolfgang Pichler aus Ruhpolding, Trainer der schwedischen Biathlon-
Mannschaft und Initiator der Internationalen Masters Sportwoche 40+, von 7. Bis 13.
Juni 2010 in Ruhpolding
Das Interview führte Thomas Zeindl von Tennis4U

Tennis4U: Hallo Wolfgang, wie bist Du auf die Idee der Internationalen Masters Sportwoche
40+ in Ruhpolding gekommen?
Wolfgang Pichler: Ich bin ein begeisterter Tennisspieler und Seniorensportler. Ich dachte,
man müsste so was wie die Olympiaden auch bei uns machen. Eine Woche für alle Sportler,
andere Leute kennenlernen, ratschen, das war die Idee.

Tennis4U: Warum so konträre Sportarten?
Wolfgang Pichler: Man muss das breit gestreut machen, das habe ich auch bei Olympia
gesehen, wie schön das ist sich mit Sportlern aus anderen Sportarten zu treffen. Ich habe im
direkten Kontakt mit den Sportlern dann auch richtig Respekt bekommen.

Tennis4U: Gibt es einen Standortvorteil von Ruhpolding gegenüber anderen denkbaren
Ausrichtungsorten?
Wolfgang Pichler: Es gibt selten einen Ort, wo man so viele Sportarten betreiben kann und
es gibt unheimlich viel Know-How aus dem Bereich Biathlon. Wo anders würde man
Jahrzehnte für den Gewinn dieser Erfahrungen brauchen. Biathlon organisiert die Gemeinde
und ist entsprechend im Sommer auch für dieses Breitensportevent, für die Masters
Sportwoche, verantwortlich. Wir haben uns Spezialisten für die einzelnen Disziplinen geholt.
Der Bayerische Tischtennisverband hat gute Organisatoren, auch der Radfahrverband. Der
Ort kann viele Sportarten kompakt in einer Woche organisieren. Es stehen Eishalle und
Sporthalle für Tischtennis zur Verfügung, in der Schiesshalle trainiert normalerweise auch die
Nationalmannschaft. Für das Mountainbike-Rennen und die Laufstrecken haben wir die
landschaftlich reizvollsten Strecken herausgesucht. Die Anzahl der Gästezimmer mit
insgesamt 6.000 Betten in allen Kategorien verkraftet auch eine großartige Entwicklung an
Teilnehmerzahlen.

Tennis4U: Der Olympiacharakter, wie soll der hergestellt werden?
Wolfgang Pichler: Jeder Teilnehmer wird akkreditiert, er kann dann alle angebotenen
Veranstaltungen kostenlos besuchen. So gibt es eine Eröffnungsfeier, eine große Party am
Mittwoch für alle Teilnehmer, am Abend sind Konzerte geplant, es wird eine große
Abschlussfeier veranstaltet, zusätzlich sind Symposien angedacht. Dazu werden wir Vorträge
in den verschiedensten Bereichen mit kompetenten Referenten für Leistungstraining,
Sportmedizin und aus anderen Bereichen für den engagierten Seniorensportler anbieten.

Tennis4U: Der Teilnehmer soll zusätzlich zur Startgebühr auch die Akkreditierung mit 50
Euro bezahlen?
Wolfgang Pichler: Der Wasa Lauf in Schweden hat 50.000 Teilnehmer mit 300 Euro
Startgeld pro Teilnehmer. Da sind wir beim Preis-Leistungs-Verhältnis in einem Super-
Bereich. Für die Akkreditierung kann man am Teilnehmerabend im Holzknechtmuseum am
Mittwoch teilnehmen, dort ist Platz für 3.000 Teilnehmer in verschieden großen Hütten mit
Lagerfeuer, Donnerstag gibt es eine offene Nacht mit Lauf, Dienstag ist ein Konzert mit einer
bekannten Pop-Gruppe geplant. Die Dienstleistungen müssen auch bezahlt werden u.a. die
hochklassigen Referenten, die wir noch verpflichten wollen.
Tennis4U: Zu Biathlon gehört eigentlich auch die Feier-Szene, die Gastronomie in Ruhpolding
spielt da eine große Rolle.
Wolfgang Pichler: Die Wirte haben das Motto der Sportwoche bereits aufgenommen, es
wird z.B. einen Radtreff, einen Tennistreff usw. geben. Die Sperrstunde in Ruhpolding wird
aufgehoben, Feiern ist also jedem möglich, wir wollen gerade die lockere Stimmung eines
Sportfestes erleben. Natürlich wird es auch Asketen geben, für die diese Seite des Angebots
keine große Rolle spielen wird.

Tennis4U: Als schwedischer Biathlon-Trainer bist Du nicht nur national bekannt, in
Schweden bist Du als Mister Biathlon fast ein Nationalheld. Wirst Du die internationalen
Kontakte auch für die Masters Sportwoche nutzen?
Wolfgang Pichler: Wir wollen keine Superstars herziehen. Ich kann mir aber schon
vorstellen, dass Magdalena Forsberg im Radrennen starten könnte, aber auch im Tennis
könnte der eine oder andere Ausdauer-Athlet auftauchen. Im Tennis haben wir mit Preisgeld
angefangen, da es dort bei den Senioren sonst schwer wäre, Erfolg zu haben. Ich glaube,
dass viele Starter aus Hamburg und Niedersachsen kommen werden. Der Termin für Tennis
ist sehr ungewöhnlich, es gibt keinerlei Konkurrenzveranstaltung in dieser Woche, am Ende
der Woche werden wir schon wieder fertig sein, damit die Spieler an der Medenrunde am
Samstag teilnehmen können.

Tennis4U: Warum glaubst Du, werden die Sportler nach Ruhpolding kommen?
Wolfgang Pichler: Wegen der Namen von bekannten Sportlern kommen nicht mehr Leute,
die Teilnehmer kommen wegen der Atmosphäre, und genau darin liegt die Stärke unseres
Konzepts. Wir geben uns drei Jahre Zeit, die Gemeinde Ruhpolding steht als Veranstalter mit
all ihrer Infrastruktur voll dahinter. Ich glaube, dass sich die Senioren in der Euphorie der
Sportwoche sich im Sport erden können.

Tennis4U: Wie kann man die Idee der Sportwoche nun zusammenfassen?
Wolfgang Pichler: Es geht um die Freude an der eigenen Leistung, aber auch um die
Wertschätzung am Sport an sich. Wir wollen das Gefühl vermitteln, dass die Teilnehmer
selber die Stars sind.

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  • 1. Interview mit Wolfgang Pichler aus Ruhpolding, Trainer der schwedischen Biathlon- Mannschaft und Initiator der Internationalen Masters Sportwoche 40+, von 7. Bis 13. Juni 2010 in Ruhpolding Das Interview führte Thomas Zeindl von Tennis4U Tennis4U: Hallo Wolfgang, wie bist Du auf die Idee der Internationalen Masters Sportwoche 40+ in Ruhpolding gekommen? Wolfgang Pichler: Ich bin ein begeisterter Tennisspieler und Seniorensportler. Ich dachte, man müsste so was wie die Olympiaden auch bei uns machen. Eine Woche für alle Sportler, andere Leute kennenlernen, ratschen, das war die Idee. Tennis4U: Warum so konträre Sportarten? Wolfgang Pichler: Man muss das breit gestreut machen, das habe ich auch bei Olympia gesehen, wie schön das ist sich mit Sportlern aus anderen Sportarten zu treffen. Ich habe im direkten Kontakt mit den Sportlern dann auch richtig Respekt bekommen. Tennis4U: Gibt es einen Standortvorteil von Ruhpolding gegenüber anderen denkbaren Ausrichtungsorten? Wolfgang Pichler: Es gibt selten einen Ort, wo man so viele Sportarten betreiben kann und es gibt unheimlich viel Know-How aus dem Bereich Biathlon. Wo anders würde man Jahrzehnte für den Gewinn dieser Erfahrungen brauchen. Biathlon organisiert die Gemeinde und ist entsprechend im Sommer auch für dieses Breitensportevent, für die Masters Sportwoche, verantwortlich. Wir haben uns Spezialisten für die einzelnen Disziplinen geholt. Der Bayerische Tischtennisverband hat gute Organisatoren, auch der Radfahrverband. Der Ort kann viele Sportarten kompakt in einer Woche organisieren. Es stehen Eishalle und Sporthalle für Tischtennis zur Verfügung, in der Schiesshalle trainiert normalerweise auch die Nationalmannschaft. Für das Mountainbike-Rennen und die Laufstrecken haben wir die landschaftlich reizvollsten Strecken herausgesucht. Die Anzahl der Gästezimmer mit insgesamt 6.000 Betten in allen Kategorien verkraftet auch eine großartige Entwicklung an Teilnehmerzahlen. Tennis4U: Der Olympiacharakter, wie soll der hergestellt werden? Wolfgang Pichler: Jeder Teilnehmer wird akkreditiert, er kann dann alle angebotenen Veranstaltungen kostenlos besuchen. So gibt es eine Eröffnungsfeier, eine große Party am Mittwoch für alle Teilnehmer, am Abend sind Konzerte geplant, es wird eine große Abschlussfeier veranstaltet, zusätzlich sind Symposien angedacht. Dazu werden wir Vorträge in den verschiedensten Bereichen mit kompetenten Referenten für Leistungstraining, Sportmedizin und aus anderen Bereichen für den engagierten Seniorensportler anbieten. Tennis4U: Der Teilnehmer soll zusätzlich zur Startgebühr auch die Akkreditierung mit 50 Euro bezahlen? Wolfgang Pichler: Der Wasa Lauf in Schweden hat 50.000 Teilnehmer mit 300 Euro Startgeld pro Teilnehmer. Da sind wir beim Preis-Leistungs-Verhältnis in einem Super- Bereich. Für die Akkreditierung kann man am Teilnehmerabend im Holzknechtmuseum am Mittwoch teilnehmen, dort ist Platz für 3.000 Teilnehmer in verschieden großen Hütten mit Lagerfeuer, Donnerstag gibt es eine offene Nacht mit Lauf, Dienstag ist ein Konzert mit einer bekannten Pop-Gruppe geplant. Die Dienstleistungen müssen auch bezahlt werden u.a. die hochklassigen Referenten, die wir noch verpflichten wollen.
  • 2. Tennis4U: Zu Biathlon gehört eigentlich auch die Feier-Szene, die Gastronomie in Ruhpolding spielt da eine große Rolle. Wolfgang Pichler: Die Wirte haben das Motto der Sportwoche bereits aufgenommen, es wird z.B. einen Radtreff, einen Tennistreff usw. geben. Die Sperrstunde in Ruhpolding wird aufgehoben, Feiern ist also jedem möglich, wir wollen gerade die lockere Stimmung eines Sportfestes erleben. Natürlich wird es auch Asketen geben, für die diese Seite des Angebots keine große Rolle spielen wird. Tennis4U: Als schwedischer Biathlon-Trainer bist Du nicht nur national bekannt, in Schweden bist Du als Mister Biathlon fast ein Nationalheld. Wirst Du die internationalen Kontakte auch für die Masters Sportwoche nutzen? Wolfgang Pichler: Wir wollen keine Superstars herziehen. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass Magdalena Forsberg im Radrennen starten könnte, aber auch im Tennis könnte der eine oder andere Ausdauer-Athlet auftauchen. Im Tennis haben wir mit Preisgeld angefangen, da es dort bei den Senioren sonst schwer wäre, Erfolg zu haben. Ich glaube, dass viele Starter aus Hamburg und Niedersachsen kommen werden. Der Termin für Tennis ist sehr ungewöhnlich, es gibt keinerlei Konkurrenzveranstaltung in dieser Woche, am Ende der Woche werden wir schon wieder fertig sein, damit die Spieler an der Medenrunde am Samstag teilnehmen können. Tennis4U: Warum glaubst Du, werden die Sportler nach Ruhpolding kommen? Wolfgang Pichler: Wegen der Namen von bekannten Sportlern kommen nicht mehr Leute, die Teilnehmer kommen wegen der Atmosphäre, und genau darin liegt die Stärke unseres Konzepts. Wir geben uns drei Jahre Zeit, die Gemeinde Ruhpolding steht als Veranstalter mit all ihrer Infrastruktur voll dahinter. Ich glaube, dass sich die Senioren in der Euphorie der Sportwoche sich im Sport erden können. Tennis4U: Wie kann man die Idee der Sportwoche nun zusammenfassen? Wolfgang Pichler: Es geht um die Freude an der eigenen Leistung, aber auch um die Wertschätzung am Sport an sich. Wir wollen das Gefühl vermitteln, dass die Teilnehmer selber die Stars sind.