1. Pressestelle
Presse-
HAUSANSCHRIFTEN Rochusstraße 1, 53123 Bonn
Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin
TEL +49 (0)30 18 529 - 3171 bis 3177
+49 (0)30 18 529 - 3179
mitteilung FAX
E-MAIL pressestelle@bmelv.bund.de
INTERNET www.bmelv.de
DATUM 27. Oktober 2010
NUMMER 189
SPERRFRIST
Staatsekretär Kloos: Nachhaltige Fischerei muss für alle gelten
Nach der Entscheidung im EU-Agrarrat zu den Fangquoten in der Ostsee hat der Staats-
sekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Robert Kloos, die EU-Kommission
aufgefordert auch bei den kommenden Verhandlungen für die anderen Fanggebiete sowie
bei den Konsultationen mit Norwegen die in der EU angewandten Kriterien für die Nachhal-
tigkeit durchzusetzen. „Für uns ist es wichtig, dass die Bewirtschaftung der Fischbestände
auf der Grundlage wissenschaftlicher Empfehlungen festgelegt wird. Das Prinzip einer nach-
haltigen Fischerei auf den Meeren darf keine Einbahnstraße sein. Es kann nicht sein, dass
im Kattegat und Skagerrak durch die Industriefischerei in großem Maßstab Jungfische ent-
nommen werden, während den Ostseefischern die ganze Last der Erholung des Bestands
aufgebürdet wird“, sagte der Staatssekretär.
Für einen Teil des Heringsbestandes, der sich im Kattegat und Skagerrak aufhält, wird auf
EU-Ebene erst im Dezember eine Entscheidung über die Fangquoten getroffen. In den
letzten Jahren wurden für dieses Gebiet deutlich geringere Kürzungen der Fangquoten
beschlossen. Dies verstößt gegen das Prinzip der relativen Stabilität und konterkariert alle
Bemühungen für eine Erholung des Bestandes, sagte Kloos
Im EU-Agrarrat in Luxemburg wurden am Dienstagabend die Fangquoten für die Fischbe-
stände in der Ostsee festgelegt. Deutschland unterstützte dabei die EU-Kommission, die
Fangmengen auf ein nachhaltiges Niveau festzulegen. So wird die zulässige Gesamtfang-
menge für den Hering in der westlichen Ostsee (Fanggebiete 22 – 24) von 22.692 Tonnen im
Jahr 2010 um 30 Prozent auf 15.884 Tonnen für das Jahr 2011 reduziert. Die deutschen
Fischer können demnach im nächsten Jahr 8.763 Tonnen Hering fangen.
2. DATUM 27. Oktober 2010 SEITE 2 VON 2
NUMMER 189
SPERRFRIST
Weltweit befinden sich viele der wirtschaftlich genutzten Fischbestände in einem schlechten
Zustand. Sie sind überfischt oder von Überfischung bedroht. Der politische Grundsatz einer
nachhaltigen Fischerei gilt auch dort, wo deutsche Fischereiinteressen unmittelbar betroffen
sind, zum Beispiel beim Heringsbestand in der westlichen Ostsee. „Wir müssen die Abwärts-
spirale endlich durchbrechen und sicher stellen, dass der seit Jahren erstmals wieder stabile-
re Nachwuchs geschützt heranwachsen kann. Nur so hat die Heringsfischerei auch eine
Zukunft“, betonte Kloos.
Eine Übersicht der Fangquotenregelung und weitere Informationen finden Sie unter:
www.bmelv.de/fischerei