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Monte Carlo, 12. September 2010
Presseinformation

Bessere Absicherung bei Ölkatastrophen –
Munich Re entwirft neue Versicherungslösung




Kontakt                         Nach der verheerenden Ölkatastrophe am Golf von Mexiko ist klar, dass
Media Relations München,
Anke Rosumek
                                für entstehende Schäden besser vorgesorgt werden muss. Munich Re hat
Tel.: +49 (89) 3891-2338        daher ein neues Konzept für die Versicherung von Ölbohrungen im Meer
Fax: +49 (89) 3891-72338        entwickelt. Mit diesem Konzept könnten Versicherungsdeckungen in einer
arosumek@munichre.com
                                Größenordnung von 10 bis 20 Mrd. US$ pro Bohrung auf dem
Münchener Rückversicherungs-    internationalen Versicherungsmarkt geschaffen werden.
Gesellschaft
Aktiengesellschaft in München
Media Relations
Königinstraße 107               Munich Re hat eine Versicherungslösung für Ölfirmen entwickelt, die diese
80802 München                   gegen Haftpflichtrisiken aus Ölkatastrophen bei Bohrungen im Meer absichert.
Briefe: 80791 München
                                Betreiber von Ölbohrungen sind üblicherweise in Joint Ventures
www.munichre.com                zusammengeschlossen und haften bei einem Unfall für verletzte oder getötete
                                Personen, Sach- und Umweltschäden sowie finanzielle Verluste. Bisher werden
                                Ölbohrungen nicht separat versichert, sondern sie sind im Rahmen der
                                individuellen Haftpflichtpolicen der beteiligten Unternehmen gedeckt. Dafür sind
                                in der Regel Deckungen bis zu einem Limit von 1 bis 1,5 Mrd. US$ auf dem
                                internationalen Versicherungsmarkt erhältlich. Das neuartige Konzept von
                                Munich Re sieht vor, jede Bohrung einzeln mit einer eigens für dieses Risiko
                                entwickelten Police abzusichern. Damit sollte es möglich sein, die Haftungslimits
                                auf 10 bis 20 Mrd. US$ pro Bohrung zu erhöhen. Munich Re wäre bereit, für
                                diese Deckung Kapazität in einer Größenordnung von 2 Mrd. US$ anzubieten.

                                Torsten Jeworrek, Mitglied des Vorstands von Munich Re, ist überzeugt, dass
                                eine solche Deckung nachgefragt wird: „Wenn es Deckungen gibt, werden
                                Unternehmen sie kaufen. Denn hohe Schadenzahlungen können
                                existenzbedrohend sein. Schon die Spekulation darüber führt zu fallenden
                                Aktienkursen.“ Um substanzielle Kapazität anbieten zu können, müssen sehr
                                viele Bohrungen versichert werden. Denn nur wenn eine ausreichende Anzahl
                                von Ölbohrungen versichert wird, kann genügend bezahlbarer
                                Versicherungsschutz angeboten werden. Dies könnte entweder über eine
                                freiwillige Selbstverpflichtung der Ölfirmen oder eine Form von
                                Pflichtversicherung im Rahmen des Genehmigungsverfahrens erreicht werden.

                                Der Deckungsumfang lehnt sich an den Oil Pollution Act in den USA an. Damit
                                wären vor allem Kosten für Aufräumarbeiten und Säuberung der verschmutzten
                                Gebiete, Schäden an Umwelt und Ökosystem sowie Sachschäden und
12. September 2010   Einkommensverluste anderer Branchen, zum Beispiel Fischerei oder Tourismus,
Presseinformation
Seite 2/3
                     gedeckt.

                     Als wichtige Voraussetzung für das Konzept sieht Munich Re die Notwendigkeit,
                     die Sicherheitsstandards zu erhöhen. Damit diese auch eingehalten werden,
                     müssten von den Betreibern unabhängige Fachfirmen, zum Beispiel
                     spezialisierte Ingenieurbüros, das Risikomanagement von Anfang bis Ende des
                     jeweiligen Projekts überprüfen und begleiten. Diese strengeren Anforderungen
                     an das Risikomanagement sollten integraler Bestandteil des
                     Genehmigungsverfahrens für Ölbohrungen werden. All das sollte entscheidend
                     dazu beitragen, dass zukünftig weniger Unfälle passieren.

                     Knapper werdende fossile Brennstoffe und gleichzeitig steigender Energiebedarf
                     machen die Exploration von Ölquellen lukrativ, die tief unter der Erdoberfläche
                     und oft auch weit unter dem Meeresspiegel liegen. Bohrungen werden also
                     komplexer und es wird schwieriger, Schäden schnell zu beheben. Obwohl die
                     Technologie für solche Bohrungen heute bereits sehr weit entwickelt ist und in
                     den meisten erdölfördernden Staaten auch die Sicherheitsbestimmungen sehr
                     streng sind, kann es zu Katastrophen kommen, die Unternehmen an den Rand
                     ihrer Existenz bringen. Jeworrek: „Es muss sichergestellt sein, dass Schäden
                     beglichen werden und die Umwelt so weit wie möglich wieder in den
                     Ursprungszustand zurückversetzt werden kann. Unser Konzept schafft ein
                     zusätzliches Sicherheitsnetz.“

                     Bisher ist das neue Versicherungskonzept auf Bohrungen in den USA
                     ausgerichtet. Allein im Golf von Mexiko wurden in den vergangenen Jahren
                     durchschnittlich 300 Bohrungen pro Jahr neu begonnen. Eine Übertragung auf
                     andere Staaten ist denkbar.

                     Torsten Jeworrek: „Wir stehen zu unserem Engagement für die Einführung
                     erneuerbarer Energien. In der Übergangszeit muss die Energieerzeugung aus
                     fossilen Brennstoffen mit besserem Risikomanagement und besserer finanzieller
                     Absicherung betrieben werden.“

                     Erneuerungen zum 1. Januar 2011
                     Für die anstehende Erneuerung der Rückversicherungsverträge im Segment
                     Schaden- / Unfall erwartet Munich Re für ihr Portefeuille stabile Preise und
                     Bedingungen. Derzeit steht ausreichend Kapazität in allen Sparten zur
                     Verfügung. In von Schäden betroffenen Sparten wie Offshore-Energy oder bei
                     Naturkatastrophendeckungen in Lateinamerika zeichnet sich eine deutliche
                     Verbesserung der Raten ab. Jeworrek: „Die sehr hohen Schäden aus dem
                     Erbeben in Chile haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, auch in schadenarmen
                     Jahren einen risikoadäquaten Preis für die Deckungen zu verlangen.“ Munich
                     Re wird an dieser Haltung strikt festhalten. „Unsere finanzielle Stärke ist unser
                     wichtigstes Gut. Wachstum ohne Profitabilität kommt für uns nicht in Frage,“ so
                     Jeworrek.
12. September 2010
Presseinformation
Seite 3/3            Hinweis an die Redaktionen
                     Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

                     Media Relations München, Anke Rosumek
                     Tel.: +49 (89) 3891-2338

                     Media Relations Asien, Nikola Kemper
                     Tel.: +852 2536 6936

                     Media Relations USA, Terese Rosenthal
                     Tel.: +1 (609) 243-4339

                     Munich Re steht für ausgeprägte Lösungs-Expertise, konsequentes Risikomanagement,
                     finanzielle Stabilität und große Kundennähe. Damit schafft Munich Re Wert für Kunden, Aktionäre
                     und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2009 erzielte die Gruppe, die ein integriertes Geschäftsmodell
                     aus Erst- und Rückversicherung verfolgt, einen Gewinn in Höhe von 2,56 Mrd. €. Ihre
                     Beitragseinnahmen beliefen sich auf ca. 41 Mrd. €. Sie ist in allen Versicherungssparten aktiv
                     und mit rund 47.000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Mit Beitragseinnahmen von
                     rund 25 Mrd. € allein aus der Rückversicherung ist sie einer der weltweit führenden
                     Rückversicherer. Besonders wenn Lösungen für komplexe Risiken gefragt sind, ist Munich Re ein
                     gesuchter Risikoträger. Die Erstversicherungsaktivitäten bündelt Munich Re vor allem in der
                     ERGO Versicherungsgruppe. Mit über 17 Mrd. € Beitragseinnahmen ist ERGO eine der großen
                     Versicherungsgruppen in Deutschland und in Europa. 40 Millionen Kunden in über 30 Ländern
                     vertrauen der Leistung und der Sicherheit der ERGO. Im internationalen Gesundheitsgeschäft
                     bündelt Munich Re ihre Leistungen in der Erst- und Rückversicherung sowie den damit
                     verbundenen Services unter dem Dach der Marke Munich Health. Die weltweiten Kapitalanlagen
                     von Munich Re in Höhe von 182 Mrd. € werden von der MEAG betreut, die ihre Kompetenz auch
                     privaten und institutionellen Anlegern außerhalb der Gruppe anbietet.

                     Disclaimer
                     Diese Pressemitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen
                     und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte
                     Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche
                     Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer
                     Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die
                     Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren
                     oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

                     Monte Carlo, den 12. September 2010

                     Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft
                     Aktiengesellschaft in München
                     Media Relations
                     Königinstraße 107
                     80802 München

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  • 1. Monte Carlo, 12. September 2010 Presseinformation Bessere Absicherung bei Ölkatastrophen – Munich Re entwirft neue Versicherungslösung Kontakt Nach der verheerenden Ölkatastrophe am Golf von Mexiko ist klar, dass Media Relations München, Anke Rosumek für entstehende Schäden besser vorgesorgt werden muss. Munich Re hat Tel.: +49 (89) 3891-2338 daher ein neues Konzept für die Versicherung von Ölbohrungen im Meer Fax: +49 (89) 3891-72338 entwickelt. Mit diesem Konzept könnten Versicherungsdeckungen in einer arosumek@munichre.com Größenordnung von 10 bis 20 Mrd. US$ pro Bohrung auf dem Münchener Rückversicherungs- internationalen Versicherungsmarkt geschaffen werden. Gesellschaft Aktiengesellschaft in München Media Relations Königinstraße 107 Munich Re hat eine Versicherungslösung für Ölfirmen entwickelt, die diese 80802 München gegen Haftpflichtrisiken aus Ölkatastrophen bei Bohrungen im Meer absichert. Briefe: 80791 München Betreiber von Ölbohrungen sind üblicherweise in Joint Ventures www.munichre.com zusammengeschlossen und haften bei einem Unfall für verletzte oder getötete Personen, Sach- und Umweltschäden sowie finanzielle Verluste. Bisher werden Ölbohrungen nicht separat versichert, sondern sie sind im Rahmen der individuellen Haftpflichtpolicen der beteiligten Unternehmen gedeckt. Dafür sind in der Regel Deckungen bis zu einem Limit von 1 bis 1,5 Mrd. US$ auf dem internationalen Versicherungsmarkt erhältlich. Das neuartige Konzept von Munich Re sieht vor, jede Bohrung einzeln mit einer eigens für dieses Risiko entwickelten Police abzusichern. Damit sollte es möglich sein, die Haftungslimits auf 10 bis 20 Mrd. US$ pro Bohrung zu erhöhen. Munich Re wäre bereit, für diese Deckung Kapazität in einer Größenordnung von 2 Mrd. US$ anzubieten. Torsten Jeworrek, Mitglied des Vorstands von Munich Re, ist überzeugt, dass eine solche Deckung nachgefragt wird: „Wenn es Deckungen gibt, werden Unternehmen sie kaufen. Denn hohe Schadenzahlungen können existenzbedrohend sein. Schon die Spekulation darüber führt zu fallenden Aktienkursen.“ Um substanzielle Kapazität anbieten zu können, müssen sehr viele Bohrungen versichert werden. Denn nur wenn eine ausreichende Anzahl von Ölbohrungen versichert wird, kann genügend bezahlbarer Versicherungsschutz angeboten werden. Dies könnte entweder über eine freiwillige Selbstverpflichtung der Ölfirmen oder eine Form von Pflichtversicherung im Rahmen des Genehmigungsverfahrens erreicht werden. Der Deckungsumfang lehnt sich an den Oil Pollution Act in den USA an. Damit wären vor allem Kosten für Aufräumarbeiten und Säuberung der verschmutzten Gebiete, Schäden an Umwelt und Ökosystem sowie Sachschäden und
  • 2. 12. September 2010 Einkommensverluste anderer Branchen, zum Beispiel Fischerei oder Tourismus, Presseinformation Seite 2/3 gedeckt. Als wichtige Voraussetzung für das Konzept sieht Munich Re die Notwendigkeit, die Sicherheitsstandards zu erhöhen. Damit diese auch eingehalten werden, müssten von den Betreibern unabhängige Fachfirmen, zum Beispiel spezialisierte Ingenieurbüros, das Risikomanagement von Anfang bis Ende des jeweiligen Projekts überprüfen und begleiten. Diese strengeren Anforderungen an das Risikomanagement sollten integraler Bestandteil des Genehmigungsverfahrens für Ölbohrungen werden. All das sollte entscheidend dazu beitragen, dass zukünftig weniger Unfälle passieren. Knapper werdende fossile Brennstoffe und gleichzeitig steigender Energiebedarf machen die Exploration von Ölquellen lukrativ, die tief unter der Erdoberfläche und oft auch weit unter dem Meeresspiegel liegen. Bohrungen werden also komplexer und es wird schwieriger, Schäden schnell zu beheben. Obwohl die Technologie für solche Bohrungen heute bereits sehr weit entwickelt ist und in den meisten erdölfördernden Staaten auch die Sicherheitsbestimmungen sehr streng sind, kann es zu Katastrophen kommen, die Unternehmen an den Rand ihrer Existenz bringen. Jeworrek: „Es muss sichergestellt sein, dass Schäden beglichen werden und die Umwelt so weit wie möglich wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt werden kann. Unser Konzept schafft ein zusätzliches Sicherheitsnetz.“ Bisher ist das neue Versicherungskonzept auf Bohrungen in den USA ausgerichtet. Allein im Golf von Mexiko wurden in den vergangenen Jahren durchschnittlich 300 Bohrungen pro Jahr neu begonnen. Eine Übertragung auf andere Staaten ist denkbar. Torsten Jeworrek: „Wir stehen zu unserem Engagement für die Einführung erneuerbarer Energien. In der Übergangszeit muss die Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen mit besserem Risikomanagement und besserer finanzieller Absicherung betrieben werden.“ Erneuerungen zum 1. Januar 2011 Für die anstehende Erneuerung der Rückversicherungsverträge im Segment Schaden- / Unfall erwartet Munich Re für ihr Portefeuille stabile Preise und Bedingungen. Derzeit steht ausreichend Kapazität in allen Sparten zur Verfügung. In von Schäden betroffenen Sparten wie Offshore-Energy oder bei Naturkatastrophendeckungen in Lateinamerika zeichnet sich eine deutliche Verbesserung der Raten ab. Jeworrek: „Die sehr hohen Schäden aus dem Erbeben in Chile haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, auch in schadenarmen Jahren einen risikoadäquaten Preis für die Deckungen zu verlangen.“ Munich Re wird an dieser Haltung strikt festhalten. „Unsere finanzielle Stärke ist unser wichtigstes Gut. Wachstum ohne Profitabilität kommt für uns nicht in Frage,“ so Jeworrek.
  • 3. 12. September 2010 Presseinformation Seite 3/3 Hinweis an die Redaktionen Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: Media Relations München, Anke Rosumek Tel.: +49 (89) 3891-2338 Media Relations Asien, Nikola Kemper Tel.: +852 2536 6936 Media Relations USA, Terese Rosenthal Tel.: +1 (609) 243-4339 Munich Re steht für ausgeprägte Lösungs-Expertise, konsequentes Risikomanagement, finanzielle Stabilität und große Kundennähe. Damit schafft Munich Re Wert für Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2009 erzielte die Gruppe, die ein integriertes Geschäftsmodell aus Erst- und Rückversicherung verfolgt, einen Gewinn in Höhe von 2,56 Mrd. €. Ihre Beitragseinnahmen beliefen sich auf ca. 41 Mrd. €. Sie ist in allen Versicherungssparten aktiv und mit rund 47.000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Mit Beitragseinnahmen von rund 25 Mrd. € allein aus der Rückversicherung ist sie einer der weltweit führenden Rückversicherer. Besonders wenn Lösungen für komplexe Risiken gefragt sind, ist Munich Re ein gesuchter Risikoträger. Die Erstversicherungsaktivitäten bündelt Munich Re vor allem in der ERGO Versicherungsgruppe. Mit über 17 Mrd. € Beitragseinnahmen ist ERGO eine der großen Versicherungsgruppen in Deutschland und in Europa. 40 Millionen Kunden in über 30 Ländern vertrauen der Leistung und der Sicherheit der ERGO. Im internationalen Gesundheitsgeschäft bündelt Munich Re ihre Leistungen in der Erst- und Rückversicherung sowie den damit verbundenen Services unter dem Dach der Marke Munich Health. Die weltweiten Kapitalanlagen von Munich Re in Höhe von 182 Mrd. € werden von der MEAG betreut, die ihre Kompetenz auch privaten und institutionellen Anlegern außerhalb der Gruppe anbietet. Disclaimer Diese Pressemitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen. Monte Carlo, den 12. September 2010 Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München Media Relations Königinstraße 107 80802 München