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Status des Best of two worlds Projekts
Länderbeispiel Ghana
Andreas Manhart (Öko-Institut e.V.)
Vivian Ahiayibor (City Waste Recycling Ltd.), Matthias Buchert (Öko-Institut e.V.), Daniel
Bleher (Öko-Institut e.V.), Jürgen Meinel (City Waste Recycling Ltd.), Tobias Schleicher
(Öko-Institut e.V.), Alexis Vandendaelen (UMICORE)
Berliner Recycling und Rohstoffkonferenz, 24.-25. März 2014
2
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Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
Übersicht
1 Hintergrund zum Projekt
3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen
4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen
5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit
negativem Wert
6 Analyse struktureller Barrieren
7 Ausblick
2 Einbezug von Stakeholdern
Bo2W Projektteam
3
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Das Projekt
Globale Kreislaufführung strategischer Metalle:
Best-of-two-Worlds Ansatz (Bo2W)
Laufzeit: Juni 2012 – Mai 2015
Bo2W project teamStatus des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
4
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Hintergrund: Desaströses Recycling
Quelle: Öko-Institut
Bo2W project teamStatus des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
5
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Hintergrund: Kritische Metalle gehen verloren…
Quelle: Öko-Institut
Bo2W project teamStatus des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
6
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Die Herausforderung ist
Herausforderung
• Reduzierung von Umwelt- und Gesundheitsgefährdungen
• Bessere Arbeitsbedingungen schaffen
• Kreisläufe für wertvolle Metalle zu schließen
Fokus des Projektes: E-Schrott und Altfahrzeuge
Bo2W project team
Quelle: Öko-Institut
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7
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Der Bo2W Ansatz:
Bo2W
Ansatz
Bo2W project teamStatus des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
8
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Der Bo2W Ansatz
Vorteile
• Verbessertes Management gefährlicher
Stoffe
• Erhöhte Ressourceneffizienz / Schließung
von Materialkreisläufen
• Verringerte Treibhausgasemissionen
• Einkommens- und Beschäftigungsförderung
in Ägypten und Ghana
• Steigende Investitionen in Sozial- und
Umweltstandards
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Übersicht
1 Hintergrund zum Projekt
3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen
4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen
5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit
negativem Wert
6 Analyse struktureller Barrieren
7 Ausblick
2 Einbezug von Stakeholdern
Bo2W Projektteam
10
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Einbezug von Stakeholdern
Bo2W project team
• Politik
• Verwaltung
• Zivilgesellschaft
• Informeller Sektor
Schlüsselevents
• Stakeholderworkshop im Juni in Accra
• Milestone Workshop im November
2013 in Hoboken
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Einbezug von Stakeholdern
Bo2W project team
Greifbare Ergebnisse
• Memorandum of Understanding zwischen der Accra Scrap
Dealers Association (informeller Sektor) und dem Vor-Ort-Partner
City Waste Recycling Ltd.
• Inhalt in Kürze:
• Mit der Kooperation sollen Alternativen zu den besonders
umweltschädlichen Verfahren (z.B. Kabelabbrennen) gefunden
werden.
• Die Scrap Dealers Association beliefert City Waste Recycling mit
unzerlegten (vollständigen) Altgeräten
• City Waste Recycling deckt seinen Personalbedarf aus dem Kreise
der informellen Recycler
• Offizielles Verbot der Ausfuhr nicht sachgerecht behandelter
Altbatterien (Blei-Säure)
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
12
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Übersicht
1 Hintergrund zum Projekt
3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen
4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen
5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit
negativem Wert
6 Analyse struktureller Barrieren
7 Ausblick
2 Einbezug von Stakeholdern
Bo2W Projektteam
13
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Bestand an Mobiltelefonen in Ghana (2002-2025)
Mobil-
telefone
• Wachsender Markt
• Marktsättigung um das Jahr 2016
heute
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Geschätztes Aufkommen von Altfernsehgeräten
End-of-life
CRT-TVs
Zusätzlich: Problem der illegalen Importe
Bo2W project team
Caution: Projections are based on various assumptions.
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Übersicht
1 Hintergrund zum Projekt
3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen
4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen
5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit
negativem Wert
6 Analyse struktureller Barrieren
7 Ausblick
2 Einbezug von Stakeholdern
Bo2W Projektteam
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Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen
Bo2W project team
• Know-how Transfer
• Anleitung zur sachgerechten Lagerung
und Transport
• Zerlegeversuch zu Festplatten
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Übersicht
1 Hintergrund zum Projekt
3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen
4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen
5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit
negativem Wert
6 Analyse struktureller Barrieren
7 Ausblick
2 Einbezug von Stakeholdern
Bo2W Projektteam
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Aufbau
CRT unit after dismantling:
• funnel glass
• panel (screen) glass
• metal frame
• shadow mask (inside unit)
Fraktion 1 Kathodenstrahlröhren
Source: Townsend et al. 1999: Characterization of
Lead Leachability from Cathode Ray Tubes using
the toxicity characteristic leaching procedure
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* = Carriage Paid To = free at gate
Recycling
path
Description CPT* Cost
(EURO/ton)
rp 2 funnel and screen glass to landfill ~ 26
rp 2 & rp 4 funnel glass to landfill & screen glass for other
applications
~ 42-70
rp 3.1 funnel glass to lead smelter ~ 50
rp 3.1 & rp 4 funnel glass to lead smelter & screen glass for
other applications
~ 50-75
rp 3.2 recovery of lead and glass ~ 150
Fraktion 1 Kathodenstrahlröhren
Kosten für Recycling oder Deponierung
Kosten für Transport und Notifizierung (Ghana – Deutschland) ca. 120 €/t
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Zwei Optionen
Sichere Deponierung
in Ghana/Ägypten
Lokale
Lösung
Export & recycling
Internationale
Lösung
CRT Glas
Option 1 Option 2
Fraktion 1 Kathodenstrahlröhren
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
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Die Herausforderung
• Mengenmäßig haben die
Gehäuse von Monitoren und
Fernsehgeräten derzeit die
größte Relevanz.
• Gängige Praxis: unkontrollierte
Entsorgung
• Große Bandbreiten bezüglich:
• Polymerart (ABS, HIPS etc.)
• Art der verwendeten
Flammhemmstoffe, v.a. BFRs
Fraktion 2 Gehäusekunststoffe
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
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Vorgeschlagene Prozessoptimierung in Ghana und
Ägypten
● Zuverlässige Sortierung nach Polymerart und BFR-Gehalt ist ohne
technisches Equipment nicht möglich.
● Hingegen erleichtert eine Vorsortierung in schwarze TV Kunststoffe
(PS) und weiße Computer Kunststoffe (überwiegend ABS) die
weitere Sortierung bei potenziellen Abnehmern.
● Reines ABS/PC stellt die werthaltigste Kunststofffraktion dar (~ 400
€/t).
● Zerkleinerung und Verpackung vor Transport nötig.
● Notifizierung nicht erforderlich solange der Plastikanteil > 90 %.
Fraktion 2 Gehäusekunststoffe
Hoffnung auf kostenneutrale Lösung
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Übersicht
1 Hintergrund zum Projekt
3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen
4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen
5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit
negativem Wert
6 Analyse struktureller Barrieren
7 Ausblick
2 Einbezug von Stakeholdern
Bo2W Projektteam
24
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Kabel
Strukturelle Barrieren: Beispiel 1
• Offenes Abbrennen von Kabeln ist das drängendste Umweltproblem
bezüglich E-Schrott in W-Afrika.
• Schätzungen vermuten, dass die Kabelfeuer in Nigeria, Ghana, Benin, Cote
d’Ivoire und Liberia 0.15 – 0.3 % der gesamteuropäischen Dioxinemissionen
verursachen.
(Source: E-waste Africa Project – Where are WEee in Africa?)
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
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Der Projektansatz
• Mechanische Aufbereitung (Shreddern) und Sortieren von Kabeln:
• Know-how nötig: Welchen Shredder für welchen Zweck? Was ist
zu beachten?
• Investitionen nötig.
Strukturelle Barrieren: Beispiel 1
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
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Ökonomische Aspekte…
• Ein Kabelshredder kostet zwischen 15.000 und 250.000 €
• Viele Modelle können nicht alle Kabelarten verarbeiten.
• Mechanisches Shreddern und Sortieren ist meist mit geringen
Kupferverlusten (z.B. 1-2 %) verbunden.
Kabelfeuer im Vergleich:
• Keine Investitionen (abgesehen von Streichhölzern);
• Keinen nennenswerten Einsatz von Arbeitskraft;
• Kaum Kupferverluste;
• Extreme Umweltauswirkungen.
Strukturelle Barrieren: Beispiel 1
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
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Röhrenbildschirme und -Fernseher
• Das Trichterglas enthält 15-20 % Blei.
Weit verbreitet in Ghana:
• Entnahme der Kupferspule und anderer Metalle; unkontrollierte
Entsorgung des Glases.
Strukturelle Barrieren: Beispiel 2
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
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Der Projektansatz
Umweltfreundliche Entsorgung aller Fraktionen – einschließlich solcher
mit negativem wert wie Bildröhrenglas.
Strukturelle Barrieren: Beispiel 2
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
29
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• Noch keine nachgewiesen sachgerechte Entsorgungsmöglichkeit in
Ghana und Ägypten.
• Sachgerechte Entsorgung in der EU ist mit Kosten in der Bandbreite
von 26 bis 150 € / t verbunden.
• Transport und Notifizierung erzeugt zusätzliche Kosten in Höhe von
ca. 120 € / t.
• Das Glas hat einen Gewichtsanteil von ~ 50% an TV-Geräten.
Strukturelle Barrieren: Beispiel 2
Ökonomische Aspekte…
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
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Strukturelle Barrieren: Beispiel 2
Fraction Weight [g] Value
[US$/kg]
Transport
costs [US$/t]
Net-value
[US$]
Case (plastics) 4196 - - -
CRT-glass 11884 -0.1 154 - 3.02
Copper 1995 5 142 9.69
Steel 378 0.3 13 0.11
PWBs 3461 0.26 142 0.16
Others 2226 - - -
Total 24140 6.94
Röhrenfernseher:
• Das Problem ist, dass informelle Recycler mehr verdienen (durch
Excternalisierung von Kosten).
• Daraus resultiert ein strategischer Vorteil bei der E-waste Sammlung.
+ 9.96 US$
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
31
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Blei-Säure Batterien
• Informelles Recycling von Blei-Säure Batterien wurde hinsichtlich
Gesundheitsauswirkungen als eine der problematischsten industriellen
Tätigkeiten eingestuft (Blacksmith Institute 2012).
Gängige Praxis in Ghana:
• Export abgegossener Batterien.
Strukturelle Barrieren: Beispiel 3
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
32
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Der Projektansatz
Export von vollständigen Blei-Säure Batterien (einschließlich der Säure)
nach Deutschland zum Recycling in der Anlage von Johnson Controls
in Krautscheid.
Strukturelle Barrieren: Beispiel 3
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
33
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• Die sachgerechte Entsorgung der Säure ist mit Kosten in Höhe von
120 € / t verbunden.
• Die Säure macht 13-15% des Batteriegewichts aus.
• Ein 40-Fuß Container kann mit 23 t Batterien beladen werden.
Im Vergleich zu Akteuren die Batterien ohne Säure exportieren
• Kann das Modell 13 - 15 % weniger Blei pro Container
transportieren. Zudem müssen Entsorgungskosten für die Säure mit
berechnet werden.
• Dies führt dazu, dass diese Modell 4,600 € weniger Erlös pro
Container erzeugt.
Strukturelle Barrieren: Beispiel 3
Ökonomische Aspekte…
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
34
www.oeko.de
• Formale Recyclingbetriebe sind gegenüber dem informellen Sektor
strukturelle benachteiligt.
• Dies hat im Wesentlichen damit zu tun, dass mit den Verfahren des
informellen Sektors Kosten externalisiert werden
• Dieser Benachteiligung muss begegnet werden
Zu beachten:
• 80 % der ghanaischen Arbeitskräfte verdienen ihr Einkommen im
informellen Sektor.
• Es gilt als höchst unwahrscheinlich, dass der Abfallbereich in den
nächsten Jahren vollständig formalisiert werden kann.
Zwischenergebnis
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
35
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• Es muss sichergestellt werden, dass Umwelt- und Rohstoffkritische
Fraktionen in die richtigen Verfahren eingespeist werden.
• Aber wie soll das erreicht werden?
Zwischenergebnis
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
36
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Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
Übersicht
1 Hintergrund zum Projekt
3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen
4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen
5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit
negativem Wert
6 Analyse struktureller Barrieren
7 Ausblick
2 Einbezug von Stakeholdern
Bo2W Projektteam
37
www.oeko.de
Idee:
• Dubiose Geschäftspraktiken von Mittelsmännern führen zu geringen
Erlösen von Sammel- und Zerlegebetrieben;
• Wenn formelle Recycler direkten Zugang zu Absatzmärkten hätten,
wären sie in einer ökonomisch besseren Position
• Dies wird u.a. im Bo2W-Projekt erprobt.
Beschränkungen:
• Die meisten Recycler in Schwellen- und Entwicklungsländer sind
relativ klein und spielen mengenmäßig am Weltmarkt (noch) keine
große Rolle.
• Der Aufbau solch direkter Beziehungen ist mit Herausforderungen
verbunden.
Möglichkeit 1 Verbesserter Zugang zu Absatzmärkten
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
38
www.oeko.de
Idee:
Internationale Unternehmen und öffentliche Institutionen wollen nicht
mit verschmutzenden Recyclingpraktiken in Verbindung gebracht
werden
• Deshalb sind diese meist bereit, E-Schrott und Kfz-Schrott an
formelle Recycler zu geben
• Im Gegensatz zu E-Schrott und Kfz-Schrott von Haushalten wird der
Wettbewerb nicht nur über den Preis, sondern v.a. der Qualität der
Entsorgung ausgetragen.
Beschränkungen:
• Guter Startpunkt, aber weitgehend ungeeignet für E-Schrott und Kfz-
Schrott aus Privathaushalten und Kleingewerbe.
Möglichkeit 2Beschränkung auf das B2B-Geschäft
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
39
www.oeko.de
Idee:
• Wenn verschmutzende Praktiken verboten sind (z.B. Abbrennen von
Kabeln, unkontrollierte Entsorgung von Bleiglas), kann dies bei
entsprechender Umsetzung ein Level-playing-field schaffen.
• Einige Verbote – wie z.B. ein Exportverbot für abgegossene
Bleibatterien – ist vergleichsweise leicht zu überwachen.
Beschränkungen:
• Die Durchsetzung von Verboten in informellen Recyclingstrukturen
ist extrem schwierig.
• Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass Verbote oft dazu
führen, dass die Praktiken im Verborgenen fortgesetzt werden.
Möglichkeit 3Verbot verschmutzender Praktiken
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
40
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Idee:
• “Produzenten” (i.d.R. definiert als Inverkehrbringer) werden für die
umweltgerechte Entsorgung einer Äquivalentmenge an E-Schrott-
bzw. Kfz-Schrott-Menge verantwortlich gemacht.
• Produzenten können entweder eigene Managementsysteme
einrichten oder sich finanzielle an Sammel- und Recyclingsysteme
beteiligen.
Beschränkungen:
• Einige EPR-Systeme sind korruptionsanfällig.
• Während renomierte Hersteller solche Systeme überwiegend
befürworten, gibt es eine große Zahl kleiner Importeure, die
überwiegend nicht erfasst sind.
Möglichkeit 4Finanzierung über ein EPR-System
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
41
www.oeko.de
Idee:
• Formelle Recyclingbetriebe haben v.a. in der Anfangsphase ein
Kapitalflussproblem: Während Kosten für Sammlung, Behandlung,
Lagerung und Transport anfallen, werden die Erlöse erst einige
Wochen nach Verschiffung der Fraktionen wirksam.
• Kredite mittlerer Größe können dazu beitragen, dieses Problem
abzumildern und ein schnelleres Wachstum ermöglichen.
• Mit schnellem Wachstum, können Skaleneffekte erschlossen
werden.
Beschränkungen:
• In Schwellen- und Entwicklungsländer meist sehr hohe Zinssätze für
Geschäftsmodelle dieser Art.
Möglichkeit 5Bereitstellung von Startkapital
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
42
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5 Möglichkeiten:
• Verbesserter Zugang zu Absatzmärkten
• Beschränkung auf das B2B-Geschäft
• Verbot verschmutzender Praktiken
• Finanzierung über ein EPR-System
• Bereitstellung von Startkapital
Diskussion
Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Andreas Manhart
Öko-Institut e.V.
Phone: +49 89 125900-77
E-Mail: a.manhart@oeko.de
Bo2W project teamStatus des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014

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Status des Best of two worlds Projekts - Länderbeispiel Ghana

  • 1. www.oeko.de Status des Best of two worlds Projekts Länderbeispiel Ghana Andreas Manhart (Öko-Institut e.V.) Vivian Ahiayibor (City Waste Recycling Ltd.), Matthias Buchert (Öko-Institut e.V.), Daniel Bleher (Öko-Institut e.V.), Jürgen Meinel (City Waste Recycling Ltd.), Tobias Schleicher (Öko-Institut e.V.), Alexis Vandendaelen (UMICORE) Berliner Recycling und Rohstoffkonferenz, 24.-25. März 2014
  • 2. 2 www.oeko.de Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014 Übersicht 1 Hintergrund zum Projekt 3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen 4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen 5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit negativem Wert 6 Analyse struktureller Barrieren 7 Ausblick 2 Einbezug von Stakeholdern Bo2W Projektteam
  • 3. 3 www.oeko.de Das Projekt Globale Kreislaufführung strategischer Metalle: Best-of-two-Worlds Ansatz (Bo2W) Laufzeit: Juni 2012 – Mai 2015 Bo2W project teamStatus des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 4. 4 www.oeko.de Hintergrund: Desaströses Recycling Quelle: Öko-Institut Bo2W project teamStatus des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 5. 5 www.oeko.de Hintergrund: Kritische Metalle gehen verloren… Quelle: Öko-Institut Bo2W project teamStatus des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 6. 6 www.oeko.de Die Herausforderung ist Herausforderung • Reduzierung von Umwelt- und Gesundheitsgefährdungen • Bessere Arbeitsbedingungen schaffen • Kreisläufe für wertvolle Metalle zu schließen Fokus des Projektes: E-Schrott und Altfahrzeuge Bo2W project team Quelle: Öko-Institut Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 7. 7 www.oeko.de Der Bo2W Ansatz: Bo2W Ansatz Bo2W project teamStatus des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 8. 8 www.oeko.de Der Bo2W Ansatz Vorteile • Verbessertes Management gefährlicher Stoffe • Erhöhte Ressourceneffizienz / Schließung von Materialkreisläufen • Verringerte Treibhausgasemissionen • Einkommens- und Beschäftigungsförderung in Ägypten und Ghana • Steigende Investitionen in Sozial- und Umweltstandards Bo2W project teamStatus des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 9. 9 www.oeko.de Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014 Übersicht 1 Hintergrund zum Projekt 3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen 4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen 5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit negativem Wert 6 Analyse struktureller Barrieren 7 Ausblick 2 Einbezug von Stakeholdern Bo2W Projektteam
  • 10. 10 www.oeko.de Einbezug von Stakeholdern Bo2W project team • Politik • Verwaltung • Zivilgesellschaft • Informeller Sektor Schlüsselevents • Stakeholderworkshop im Juni in Accra • Milestone Workshop im November 2013 in Hoboken Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 11. 11 www.oeko.de Einbezug von Stakeholdern Bo2W project team Greifbare Ergebnisse • Memorandum of Understanding zwischen der Accra Scrap Dealers Association (informeller Sektor) und dem Vor-Ort-Partner City Waste Recycling Ltd. • Inhalt in Kürze: • Mit der Kooperation sollen Alternativen zu den besonders umweltschädlichen Verfahren (z.B. Kabelabbrennen) gefunden werden. • Die Scrap Dealers Association beliefert City Waste Recycling mit unzerlegten (vollständigen) Altgeräten • City Waste Recycling deckt seinen Personalbedarf aus dem Kreise der informellen Recycler • Offizielles Verbot der Ausfuhr nicht sachgerecht behandelter Altbatterien (Blei-Säure) Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 12. 12 www.oeko.de Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014 Übersicht 1 Hintergrund zum Projekt 3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen 4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen 5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit negativem Wert 6 Analyse struktureller Barrieren 7 Ausblick 2 Einbezug von Stakeholdern Bo2W Projektteam
  • 13. 13 www.oeko.de Bestand an Mobiltelefonen in Ghana (2002-2025) Mobil- telefone • Wachsender Markt • Marktsättigung um das Jahr 2016 heute Bo2W project teamStatus des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 14. 14 www.oeko.de Geschätztes Aufkommen von Altfernsehgeräten End-of-life CRT-TVs Zusätzlich: Problem der illegalen Importe Bo2W project team Caution: Projections are based on various assumptions. Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 15. 15 www.oeko.de Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014 Übersicht 1 Hintergrund zum Projekt 3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen 4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen 5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit negativem Wert 6 Analyse struktureller Barrieren 7 Ausblick 2 Einbezug von Stakeholdern Bo2W Projektteam
  • 16. 16 www.oeko.de Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen Bo2W project team • Know-how Transfer • Anleitung zur sachgerechten Lagerung und Transport • Zerlegeversuch zu Festplatten Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 17. 17 www.oeko.de Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014 Übersicht 1 Hintergrund zum Projekt 3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen 4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen 5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit negativem Wert 6 Analyse struktureller Barrieren 7 Ausblick 2 Einbezug von Stakeholdern Bo2W Projektteam
  • 18. 18 www.oeko.de Aufbau CRT unit after dismantling: • funnel glass • panel (screen) glass • metal frame • shadow mask (inside unit) Fraktion 1 Kathodenstrahlröhren Source: Townsend et al. 1999: Characterization of Lead Leachability from Cathode Ray Tubes using the toxicity characteristic leaching procedure Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 19. 19 www.oeko.de * = Carriage Paid To = free at gate Recycling path Description CPT* Cost (EURO/ton) rp 2 funnel and screen glass to landfill ~ 26 rp 2 & rp 4 funnel glass to landfill & screen glass for other applications ~ 42-70 rp 3.1 funnel glass to lead smelter ~ 50 rp 3.1 & rp 4 funnel glass to lead smelter & screen glass for other applications ~ 50-75 rp 3.2 recovery of lead and glass ~ 150 Fraktion 1 Kathodenstrahlröhren Kosten für Recycling oder Deponierung Kosten für Transport und Notifizierung (Ghana – Deutschland) ca. 120 €/t Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 20. 20 www.oeko.de Zwei Optionen Sichere Deponierung in Ghana/Ägypten Lokale Lösung Export & recycling Internationale Lösung CRT Glas Option 1 Option 2 Fraktion 1 Kathodenstrahlröhren Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 21. 21 www.oeko.de Die Herausforderung • Mengenmäßig haben die Gehäuse von Monitoren und Fernsehgeräten derzeit die größte Relevanz. • Gängige Praxis: unkontrollierte Entsorgung • Große Bandbreiten bezüglich: • Polymerart (ABS, HIPS etc.) • Art der verwendeten Flammhemmstoffe, v.a. BFRs Fraktion 2 Gehäusekunststoffe Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 22. 22 www.oeko.de Vorgeschlagene Prozessoptimierung in Ghana und Ägypten ● Zuverlässige Sortierung nach Polymerart und BFR-Gehalt ist ohne technisches Equipment nicht möglich. ● Hingegen erleichtert eine Vorsortierung in schwarze TV Kunststoffe (PS) und weiße Computer Kunststoffe (überwiegend ABS) die weitere Sortierung bei potenziellen Abnehmern. ● Reines ABS/PC stellt die werthaltigste Kunststofffraktion dar (~ 400 €/t). ● Zerkleinerung und Verpackung vor Transport nötig. ● Notifizierung nicht erforderlich solange der Plastikanteil > 90 %. Fraktion 2 Gehäusekunststoffe Hoffnung auf kostenneutrale Lösung Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 23. 23 www.oeko.de Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014 Übersicht 1 Hintergrund zum Projekt 3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen 4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen 5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit negativem Wert 6 Analyse struktureller Barrieren 7 Ausblick 2 Einbezug von Stakeholdern Bo2W Projektteam
  • 24. 24 www.oeko.de Kabel Strukturelle Barrieren: Beispiel 1 • Offenes Abbrennen von Kabeln ist das drängendste Umweltproblem bezüglich E-Schrott in W-Afrika. • Schätzungen vermuten, dass die Kabelfeuer in Nigeria, Ghana, Benin, Cote d’Ivoire und Liberia 0.15 – 0.3 % der gesamteuropäischen Dioxinemissionen verursachen. (Source: E-waste Africa Project – Where are WEee in Africa?) Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 25. 25 www.oeko.de Der Projektansatz • Mechanische Aufbereitung (Shreddern) und Sortieren von Kabeln: • Know-how nötig: Welchen Shredder für welchen Zweck? Was ist zu beachten? • Investitionen nötig. Strukturelle Barrieren: Beispiel 1 Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 26. 26 www.oeko.de Ökonomische Aspekte… • Ein Kabelshredder kostet zwischen 15.000 und 250.000 € • Viele Modelle können nicht alle Kabelarten verarbeiten. • Mechanisches Shreddern und Sortieren ist meist mit geringen Kupferverlusten (z.B. 1-2 %) verbunden. Kabelfeuer im Vergleich: • Keine Investitionen (abgesehen von Streichhölzern); • Keinen nennenswerten Einsatz von Arbeitskraft; • Kaum Kupferverluste; • Extreme Umweltauswirkungen. Strukturelle Barrieren: Beispiel 1 Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 27. 27 www.oeko.de Röhrenbildschirme und -Fernseher • Das Trichterglas enthält 15-20 % Blei. Weit verbreitet in Ghana: • Entnahme der Kupferspule und anderer Metalle; unkontrollierte Entsorgung des Glases. Strukturelle Barrieren: Beispiel 2 Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 28. 28 www.oeko.de Der Projektansatz Umweltfreundliche Entsorgung aller Fraktionen – einschließlich solcher mit negativem wert wie Bildröhrenglas. Strukturelle Barrieren: Beispiel 2 Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 29. 29 www.oeko.de • Noch keine nachgewiesen sachgerechte Entsorgungsmöglichkeit in Ghana und Ägypten. • Sachgerechte Entsorgung in der EU ist mit Kosten in der Bandbreite von 26 bis 150 € / t verbunden. • Transport und Notifizierung erzeugt zusätzliche Kosten in Höhe von ca. 120 € / t. • Das Glas hat einen Gewichtsanteil von ~ 50% an TV-Geräten. Strukturelle Barrieren: Beispiel 2 Ökonomische Aspekte… Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 30. 30 www.oeko.de Strukturelle Barrieren: Beispiel 2 Fraction Weight [g] Value [US$/kg] Transport costs [US$/t] Net-value [US$] Case (plastics) 4196 - - - CRT-glass 11884 -0.1 154 - 3.02 Copper 1995 5 142 9.69 Steel 378 0.3 13 0.11 PWBs 3461 0.26 142 0.16 Others 2226 - - - Total 24140 6.94 Röhrenfernseher: • Das Problem ist, dass informelle Recycler mehr verdienen (durch Excternalisierung von Kosten). • Daraus resultiert ein strategischer Vorteil bei der E-waste Sammlung. + 9.96 US$ Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 31. 31 www.oeko.de Blei-Säure Batterien • Informelles Recycling von Blei-Säure Batterien wurde hinsichtlich Gesundheitsauswirkungen als eine der problematischsten industriellen Tätigkeiten eingestuft (Blacksmith Institute 2012). Gängige Praxis in Ghana: • Export abgegossener Batterien. Strukturelle Barrieren: Beispiel 3 Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 32. 32 www.oeko.de Der Projektansatz Export von vollständigen Blei-Säure Batterien (einschließlich der Säure) nach Deutschland zum Recycling in der Anlage von Johnson Controls in Krautscheid. Strukturelle Barrieren: Beispiel 3 Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 33. 33 www.oeko.de • Die sachgerechte Entsorgung der Säure ist mit Kosten in Höhe von 120 € / t verbunden. • Die Säure macht 13-15% des Batteriegewichts aus. • Ein 40-Fuß Container kann mit 23 t Batterien beladen werden. Im Vergleich zu Akteuren die Batterien ohne Säure exportieren • Kann das Modell 13 - 15 % weniger Blei pro Container transportieren. Zudem müssen Entsorgungskosten für die Säure mit berechnet werden. • Dies führt dazu, dass diese Modell 4,600 € weniger Erlös pro Container erzeugt. Strukturelle Barrieren: Beispiel 3 Ökonomische Aspekte… Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 34. 34 www.oeko.de • Formale Recyclingbetriebe sind gegenüber dem informellen Sektor strukturelle benachteiligt. • Dies hat im Wesentlichen damit zu tun, dass mit den Verfahren des informellen Sektors Kosten externalisiert werden • Dieser Benachteiligung muss begegnet werden Zu beachten: • 80 % der ghanaischen Arbeitskräfte verdienen ihr Einkommen im informellen Sektor. • Es gilt als höchst unwahrscheinlich, dass der Abfallbereich in den nächsten Jahren vollständig formalisiert werden kann. Zwischenergebnis Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 35. 35 www.oeko.de • Es muss sichergestellt werden, dass Umwelt- und Rohstoffkritische Fraktionen in die richtigen Verfahren eingespeist werden. • Aber wie soll das erreicht werden? Zwischenergebnis Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 36. 36 www.oeko.de Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014 Übersicht 1 Hintergrund zum Projekt 3 Abschätzungen und Prognosen zum Altgeräteaufkommen 4 Ermittlung der optimalen Vorbehandlungstiefen 5 Identifizierung von Entsorgungsmöglichkeiten für Fraktionen mit negativem Wert 6 Analyse struktureller Barrieren 7 Ausblick 2 Einbezug von Stakeholdern Bo2W Projektteam
  • 37. 37 www.oeko.de Idee: • Dubiose Geschäftspraktiken von Mittelsmännern führen zu geringen Erlösen von Sammel- und Zerlegebetrieben; • Wenn formelle Recycler direkten Zugang zu Absatzmärkten hätten, wären sie in einer ökonomisch besseren Position • Dies wird u.a. im Bo2W-Projekt erprobt. Beschränkungen: • Die meisten Recycler in Schwellen- und Entwicklungsländer sind relativ klein und spielen mengenmäßig am Weltmarkt (noch) keine große Rolle. • Der Aufbau solch direkter Beziehungen ist mit Herausforderungen verbunden. Möglichkeit 1 Verbesserter Zugang zu Absatzmärkten Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 38. 38 www.oeko.de Idee: Internationale Unternehmen und öffentliche Institutionen wollen nicht mit verschmutzenden Recyclingpraktiken in Verbindung gebracht werden • Deshalb sind diese meist bereit, E-Schrott und Kfz-Schrott an formelle Recycler zu geben • Im Gegensatz zu E-Schrott und Kfz-Schrott von Haushalten wird der Wettbewerb nicht nur über den Preis, sondern v.a. der Qualität der Entsorgung ausgetragen. Beschränkungen: • Guter Startpunkt, aber weitgehend ungeeignet für E-Schrott und Kfz- Schrott aus Privathaushalten und Kleingewerbe. Möglichkeit 2Beschränkung auf das B2B-Geschäft Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 39. 39 www.oeko.de Idee: • Wenn verschmutzende Praktiken verboten sind (z.B. Abbrennen von Kabeln, unkontrollierte Entsorgung von Bleiglas), kann dies bei entsprechender Umsetzung ein Level-playing-field schaffen. • Einige Verbote – wie z.B. ein Exportverbot für abgegossene Bleibatterien – ist vergleichsweise leicht zu überwachen. Beschränkungen: • Die Durchsetzung von Verboten in informellen Recyclingstrukturen ist extrem schwierig. • Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass Verbote oft dazu führen, dass die Praktiken im Verborgenen fortgesetzt werden. Möglichkeit 3Verbot verschmutzender Praktiken Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 40. 40 www.oeko.de Idee: • “Produzenten” (i.d.R. definiert als Inverkehrbringer) werden für die umweltgerechte Entsorgung einer Äquivalentmenge an E-Schrott- bzw. Kfz-Schrott-Menge verantwortlich gemacht. • Produzenten können entweder eigene Managementsysteme einrichten oder sich finanzielle an Sammel- und Recyclingsysteme beteiligen. Beschränkungen: • Einige EPR-Systeme sind korruptionsanfällig. • Während renomierte Hersteller solche Systeme überwiegend befürworten, gibt es eine große Zahl kleiner Importeure, die überwiegend nicht erfasst sind. Möglichkeit 4Finanzierung über ein EPR-System Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 41. 41 www.oeko.de Idee: • Formelle Recyclingbetriebe haben v.a. in der Anfangsphase ein Kapitalflussproblem: Während Kosten für Sammlung, Behandlung, Lagerung und Transport anfallen, werden die Erlöse erst einige Wochen nach Verschiffung der Fraktionen wirksam. • Kredite mittlerer Größe können dazu beitragen, dieses Problem abzumildern und ein schnelleres Wachstum ermöglichen. • Mit schnellem Wachstum, können Skaleneffekte erschlossen werden. Beschränkungen: • In Schwellen- und Entwicklungsländer meist sehr hohe Zinssätze für Geschäftsmodelle dieser Art. Möglichkeit 5Bereitstellung von Startkapital Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 42. 42 www.oeko.de 5 Möglichkeiten: • Verbesserter Zugang zu Absatzmärkten • Beschränkung auf das B2B-Geschäft • Verbot verschmutzender Praktiken • Finanzierung über ein EPR-System • Bereitstellung von Startkapital Diskussion Status des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014
  • 43. www.oeko.de Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Andreas Manhart Öko-Institut e.V. Phone: +49 89 125900-77 E-Mail: a.manhart@oeko.de Bo2W project teamStatus des Bo2W Projektes│Manhart│Berlin│25.03.2014