DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Erleichterungsrally
1. Presseinformation
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Stuttgart, 24. Juni 2015
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Erleichterungsrally
Eigentlich bestand ja Hoffnung, dass zumindest in diesem
Beitrag Stellung zur Lösung der griechischen Euro-Tragödie
genommen werden kann. Aber wie immer in den letzten Wochen
wurde der schlussendlich letztmögliche Termin einer Einigung
doch weiter in die Zukunft verschoben. Die Verschiebung der
Verschiebung der Verschiebung hat aber offensichtlich vielen
Bürgern Griechenlands gezeigt, dass es wirklich eine Minute vor
zwölf ist und in der Tat der Ausschluss aus dem Euro-System
droht. Aber wie so oft sind die Gegner einer Sache sehr viel
lauter und aktiver als die Befürworter. Die Pro-Euro-
Demonstrationen kommen sehr spät, aber vielleicht nicht zu spät.
Denn der Wille, Griechenland im Euro-Verbund zu halten, ist so
stark, dass die vielen Provokationen verhallt und die Versuche
der linksextremen Regierung, die Euro-Gruppe
auseinanderzudividieren, fehlgeschlagen sind.
Einen Tag vor den „eigentlich“ entscheidenden Finanzminister-
und Regierungschef-Gipfeln wurden von griechischer Seite
endlich etwas weitergehende Reformvorschläge angekündigt, die
dann am Morgen des Gipfeltages in Brüssel eintrudelten.
Begleitet von positiven Äußerungen der Verhandlungsführer
setzten die Aktienmärkte zu einer stürmischen Erleichterungsrally
an. Indexanstiege von vier Prozent deuten allerdings an, dass es
sich auch um sogenannte „Short-Eindeckungen“, das heißt den
Rückkauf von Leerverkäufen, handeln könnte, die noch keine
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endgültige Trendumkehr andeuten. Währenddessen hebt die
griechische Bevölkerung Tag um Tag rund eine Milliarde Euro
von ihren Bankkonten ab. Die EZB gleicht dies mit Notfall-
Krediten aus, so dass auch hier die Verbindlichkeiten
Griechenlands und somit das Risiko Europas täglich weiter
steigen. Ob die Märkte zu früh gejubelt haben, wird sich
Donnerstag früh zeigen. Eine Art Einigung – von manchen „fauler
Kompromiss“ genannt – wird es sicherlich geben. Wenn diese
aber nur eine Vertagung des Problems auf den Herbst beinhaltet,
könnte das durchaus Enttäuschungspotential in sich bergen.
Da ist doch der Besuch der Queen eine wunderbare
Abwechslung, eine Vertreterin einer Zeit, in der in vielen Augen
gefühlt noch alles besser war. Einzig die vage Erinnerung, dass
in Großbritannien demnächst ein Referendum über den Austritt
aus der EU ansteht („Brexit“), trübt dieses heimelige
Verklärungsgefühl. Die „Brexit“-Diskussion dürfte sich wohl
nahtlos an die uns trotz (faulem) Kompromiss erhalten
bleibenden „Grexit“-Sorgen anschließen.
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