1. INFO MOBIL
EIN- UND AUSBLICK
Was der Fahrplanwechsel 2011/2012 an Neuerungen
und Änderungen mit sich bringt
AUS- UND NEUBAU
Wo schon bald mehr als 100 neue Haltestellen-
Wartehäuschen errichtet werden können
VOR- UND UMSICHT
Warum Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte
beim Busfahren besonders achtgeben sollten
04
2 011
Das Magazin der ESWE Verkehrsgesellschaft
2. Allen Leserinnen und Lesern frohe
Weihnachten und viel Glück für 2012 !
Schon widder – mer glaabt’s net, Ihr Leut’ –
Ih
is angebroche jene Zeid,
in der mer gern besinnlisch wird,
sobald es drauße schneid unn frierd.
Sei’m Ende neischt des Jahr sisch zu,
macht Ihr’s genauso: Kommd zur Ruh’
unn ziehd für zwo-null-elf Bilans –
derweil im Oofe schmord e Gans.
E fabelhafde Weihnachtszeid,
Geschengepäckscher weid und breid,
sodann – aach des ganz wunnerbar –
en guude Rudsch ins neue Jahr:
Im Naame von ESWE Verkehr
wünsch isch Euch dies und ebbes mehr!
Euern Rudi
3. WILLKOMMEN | INHALT
WENN EINE WORTHÜLSE mit Leben gefüllt wird 4 FAHRPLANWECHSEL
Geht auch Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, und Recht als „nachhaltig“ bezeichnet werden 5 ZWISCHEN DEN
der Begriff „Nachhaltigkeit“ mittlerweile darf. Über zwei Beispiele wird in dieser INFO- JAHREN
manchmal auf die Nerven? Dabei muss man MOBIL-Ausgabe abermals berichtet: über den SPRÜHKUNST
zugestehen, dass dieses Wort selbst gar mit 1.800 Photovoltaik-Solarzellen bestückten
nichts dafür kann, dass immer mehr Men- Bus-Port auf unserem Betriebsgelände sowie 6 E-TICKET
schen seiner überdrüssig werden – geschwei- über unsere nun in ein Pilotprojekt münden- NEROBERG-
ge denn trägt der gedankliche Ansatz, für den de Initiative zum Einsatz von Elektrobussen HALLOWEEN
der Begriff „Nachhaltigkeit“ steht, Verant- im Wiesbadener Nahverkehr.
wortung dafür, dass man das Wort bisweilen
Daher wünschen wir Ihnen bei der INFOMO- 7 NEUE WARTEHALLEN
nicht mehr hören mag.
BIL-Lektüre nicht nur viel Freude, sondern
Schuld daran, dass „Nachhaltigkeit“ vielfach auch jede Menge „nachhaltigen“ Erkennt- 8 EINSATZ FÜR DIE
zu einer sinnentleerten Worthülse verkom- nisgewinn. Und noch etwas wünschen wir FAHRPLANTÜFTLER,
men ist, sind vielmehr jene Zeitgenossen, die Ihnen: nämlich ein wunderschönes Weih- TEIL 4
dieses Wort dermaßen inflationär, selbst in nachtsfest und alles Gute für das neue Jahr!
völlig abwegigen Zusammenhängen verwen- Wir freuen uns, wenn Sie unserem Busange- 9 CLEVERCARD-
den, dass seine ursprüngliche Bedeutung bot und ebenso dem INFOMOBIL auch 2012 CASTING
kaum noch erkennbar ist. Dies ist mehr als die Treue halten.
WINTER-BUSERLEBNIS
schade, denn die Idee der Nachhaltigkeit – die
Herzliche Grüße aus der Gartenfeldstraße
Idee des verantwortungsvollen, langfristig
orientierten, auch künftige Generationen 10 HALTESTELLEN-
berücksichtigenden Umgangs mit unserer SPAZIERGANG
Umwelt und den Ressourcen unseres Plane- Uwe Cramer Stefan Burghardt
ten – darf nicht darunter leiden, dass ihre E-Mail-Kontakt: 11 GEWINNER UND
„Verwortlichung“ an akutem, fremdverschul- geschaeftsfuehrung@eswe-verkehr.de GEWINNE
deten Substanzverlust krankt.
12 BUSTRAINING
Höchste Zeit also, die entleerte Worthülse
wieder aufzufüllen, und zwar mit Inhalten, ONLINE-VIDEOS
die die ursprüngliche Begriffsbedeutung neu
zum Leben erwecken. Wenn wir anlässlich 13 UMLEITUNGS-
des bevorstehenden Jahresendes zurück- KOMMUNIKATION
blicken, können wir in aller Bescheidenheit RUDIS GEBABBEL
feststellen, dass ESWE Verkehr im Jahr 2011
manches auf den Weg gebracht hat, was
14 PERSPEKTIVE
auch nach strenger Wortdeutung mit Fug
E-MOBILITÄT
15 NEULICH IM BUS
+++ newsticker +++ newsticker +++ newsticker +++
BUS-PORT
+++ Fahrgastzahlen-Rekord: Noch nie sind in Eine gemeinsame Erklärung des Verbandes Deutscher Ver-
Deutschland so viele Menschen mit Bussen und Bahnen kehrsunternehmen (VDV) und der Bundespolizei sieht vor, 16 FAHRPLANBUCH-
gefahren wie in der ersten Jahreshälfte 2011. Mehr als 5,5 mit der „sichtbaren Präsenz von Polizisten in Uniform die TITELFOTO
Milliarden Mal nutzten Fahrgäste die Verkehrsmittel im objektive Sicherheit wie auch das subjektive Sicherheits-
öffentlichen Nahverkehr – das ist ein Plus von 0,4 Prozent gefühl“ in Bussen und Bahnen zu erhöhen.
17 ZIVILCOURAGE-
gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres.
+++ Weihnachtseinkäufe deponieren: Wie an SCHULUNG
+++ Allerlei Wissenswertes: Wer sich aus beruf- jedem Samstag steht auch an den Adventssamstagen der
lichen oder privaten Gründen für Nahverkehrsthemen Gepäckbus von ESWE Verkehr in der Luisenstraße (Ecke WARTEHALLENNETZ
interessiert, findet auf der neuen Online-Plattform Kirchgasse) bereit. Zwischen 10:30 und 18:00 Uhr (am 10.
www.mobi-wissen.de jede Menge Daten, Fakten und De- und am 17. Dezember sogar bis 20:00 Uhr) können ESWE- 18 HISTORISCHE LINIEN-
finitionen. Von A wie „Angebot” bis Z wie „Zweckbindung“ Kunden gegen Vorlage eines gültigen Fahrausweises ihre
WEGE, TEIL 11
bietet die Wissensdatenbank umfangreiche Informati- Einkauftaschen gratis dort aufbewahren lassen.
onen und Hintergründe zum Öffentlichen Personennah-
+++ „Ski-Express“: Wenn genügend Schnee liegt,
verkehr (ÖPNV) und zum Schienengüterverkehr (SGV).
fährt auch in diesem Winter die Linie 30P auf die Platte.
19 AUSFLUGS- UND
AUSGEHTIPPS
+++ Polizisten im Bus: Uniformierte Polizeibeamte Rechtzeitige Ankündigungen gibt’s in der Tagespresse und
dürfen den öffentlichen Nahverkehr kostenlos nutzen. auf www.eswe-verkehr.de. IMPRESSUM
4. 4 FAHRPLANWECHSEL
AM START: Zwei neue Linien fürs „Ländchen“
Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember wird das Busange- Linie 26 (inkl. Anrufsammeltaxi 26)
bot im „Ländchen“, der Region im Osten Wiesbadens, opti- In Kooperation mit der Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft
miert: Die neuen Linien 26 und 43 binden mehrere östliche (MTV) verkehrt nun montags bis freitags auf der Strecke
Vororte der Landeshauptstadt noch enger an die benachbar- Medenbach – Wildsachsen – Bremthal (natürlich auch in der
ten Kommunen im Main-Taunus-Kreis an. Gegenrichtung) die neue ESWE-Linie 26. Sie übernimmt zu-
dem die bisherigen Fahrten der Linie 21 zwischen Wildsachen
Was der Fahrplanwechsel außerdem noch mit sich bringt?
und Medenbach. Zu bestimmten Tageszeiten werden – auch
Hier eine kleine Auswahl der wichtigsten Änderungen:
samstags – bedarfsweise Ergänzungsfahrten der Linie 26 als
Linie 2 Anrufsammeltaxi-Fahrten (AST 26) angeboten.
Wegen gestiegener Fahrgastnachfrage verkehrt die Linie 2 an
Linie 43
Schultagen nachmittags in Fahrtrichtung Klarenthal nun im
In Kooperation mit der Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV)
10-Minuten-Takt. Zudem werden die 2er-Busse, um eine umstei-
verkehrt nun montags bis freitags auf der Strecke Breckenheim –
gefreie Verbindung von der Altstadt in Richtung Friedrich- und
Wallau – Nordenstadt – Hauptbahnhof (natürlich auch in der
Bleichstraße zu erzielen, bereits an der Haltestelle Webergasse
Gegenrichtung) die neue ESWE-Linie 43. Neu ist auch die Halte-
eingesetzt. Zwischen Dernsches Gelände und Klarenthal/Graf-
stelle Breckenheim/Gerbermühle, die die 43er-Busse auf ihrem
von-Galen-Straße entsteht somit, im Zusammenwirken mit der
Fahrtweg zwischen Breckenheim und Wallau bedienen.
Linie 14, ein 5-Minuten-Takt.
Die neue Linie 43 übernimmt zudem die bisherigen Fahrten der
Linie 8
Linie E zwischen Breckenheim und dem Hauptbahnhof, wobei
Wegen gestiegener Fahrgastnachfrage auf der Wilhelmstraße
der Fahrtweg zwischen Breckenheim und Nordenstadt nun über
sowie zwischen der Innenstadt und dem Hauptbahnhof wird
Wallau verläuft. Einige Fahrten der Linie 43 finden als „Ring-
die Linie 8 sonntags zwischen ca. 12:00 und ca. 20:00 Uhr vom
verkehr“ statt: Sie führen von Breckenheim nach Wallau und
30- auf einen 15-Minuten-Takt verdichtet, wodurch im Zusam-
von dort aus auf anderer Fahrtstrecke direkt nach Breckenheim
menwirken mit der Linie 1 ein 7,5-Minuten-Takt entsteht.
zurück.
Linie 14
Linie 45
Zwecks Anpassung des Fahrtenangebots an die Ladenöffnungs-
Die Endstelle der Linie 45 wurde von John-F.-Kennedy-Straße in
zeiten kann das Äppelallee-Center in Biebrich nun auch mon-
Raiffeisenplatz umbenannt.
tags bis samstags zwischen 20:30 und 22:30 Uhr direkt erreicht
werden. Linie 48
Infolge der voranschreitenden Gewerbeansiedlungen wird nun
Die an Schultagen bisher um 13:03 und um 13:13 Uhr von der
auch die zweite Schleife des Gewerbegebiets Delkenheim, der
Linie 14 ab Klarenthal/Graf-von-Galen-Straße ausgeführten
Berta-Cramer-Ring, montags bis freitags mit einzelnen Fahrten
Fahrten werden in die Linie 2 übernommen.
angebunden.
Linie 16
Wegen gestiegener Fahrgastnachfrage verkehrt die Linie 16
montags bis freitags in den Mittagsstunden ab Südfriedhof statt Den vollständigen Überblick über alle zum Fahrplanwechsel
im bisherigen 12- nun in einem einheitlichen 10-Minuten-Takt. in Kraft tretenden Änderungen bieten das neue Fahrplan-
buch 2012 sowie die Online-Fahrplanauskunft auf
Linie 18
www.eswe-verkehr.de.
Montags bis freitags finden zwischen 6:00 und 6:30 Uhr die
Die Online-Auskunft ist – ebenso wie die Aushänge an den
Abfahrten ab Dotzheim/Sauerland nun im 15-Minuten-Takt statt.
Haltestellen – auch dann die beste Informationsquelle, wenn
Wegen gestiegener Fahrgastnachfrage verkehren die 18er-Busse es um zusätzliche Fahrplanänderungen geht, die sich kurz-
samstags zwischen ca. 9:00 und ca. 19:00 Uhr von Dotzheim/ fristig im Jahresverlauf 2012 ergeben können.
Sauerland über Europaviertel und Künstlerviertel in die Innen-
stadt statt im bisherigen 30- nun im 15-Minuten-Takt.
Linien 21, 23 und 24
Wie in jedem Jahr gehen viele der zum Fahrplanwechsel
Sonntags zwischen 20:00 und 24:00 Uhr finden die Fahrten der
wirksam werdenden Optimierungen des Fahrtenangebots
Linien 21, 23 und 24 statt im bisherigen 60- nun im 30-Minuten-
auf Wünsche und Anregungen von Fahrgästen zurück. Erst-
Takt statt.
mals kamen diese Vorschläge auch auf interaktivem Weg –
Wegen mangelnder Fahrgastnachfrage entfällt die Verlänge- nämlich über das Online-Forum auf www.eswe-verkehr.de –
rung der Linie 23 über Breckenheim hinaus nach Wildsachsen. beim Busunternehmen an. ESWE Verkehr dankt herzlich
Als Ersatz steht mit der neuen Linie 26 eine Anbindung Wild- fürs Mitmachen und Mitgestalten!
sachsens über Naurod nach Wiesbaden zur Verfügung.
5. ZWISCHEN DEN JAHREN | SPRÜHKUNST 5
LAUTER SAMSTAGE KURZ VORM JAHRESWECHSEL
In der Zeit „zwischen den Jahren“ lassen es viele Menschen tra- ber allnächtlich je drei Mal – also nicht nur ein Mal, wie dies
ditionsgemäß etwas ruhiger angehen. Auch ESWE Verkehr hat normalerweise in Nächten unter der Woche der Fall ist.
in den vergangenen Jahren zunehmend festgestellt, dass in
Übrigens: Mit nur wenigen Ausnahmen gilt im gesamten
den Tagen nach Weihnachten und vor Silvester deutlich weni-
Liniennetz der Samstagsfahrplan auch am Silvestertag – kein
ger Fahrgäste unterwegs sind als an „normalen“ Arbeitstagen.
Wunder, fällt doch der 31. Dezember in diesem Jahr auf einen
Folgerichtig fahren auch in diesem Jahr die meisten Busse in
Samstag. Ein klein wenig anders sieht die Fahrplanregelung
der Zeit vom Dienstag, dem 27. Dezember, bis zum Freitag, dem
hingegen an Heiligabend aus, obwohl auch dieser heuer ein
30. Dezember, nach dem Samstagsfahrplan. Von dieser Spezial-
Samstag ist: Am 24. Dezember verkehren die Busse nur bis etwa
regelung ausgenommen sind einzelne Fahrten der Linien 15D
18:30 Uhr nach dem Samstagsfahrplan (auf der Linie 6 gilt dies
und 48 (Verbindungen zu den Gewerbegebieten in Delkenheim
nur bis etwa 14:00 Uhr). Danach sind dann die Nightliner-Busse
und Nordenstadt) sowie Fahrten der Linie 16 (Verbindungen
unterwegs, und zwar gemäß einem Sonderfahrplan, der im
über Raiffeisenplatz) und der Linie 45 (Verbindungen vom und
neuen Fahrplanbuch 2012 zu finden ist. Abgefragt werden kann
zum Mainzer Hauptbahnhof).
der Heiligabend-Sonderfahrplan auch bei der Online-Fahrplan-
Wenn weniger Menschen morgens zur Arbeit gehen müssen, auskunft auf www.eswe-verkehr.de sowie bei der ebenfalls
haben sie abends mehr Zeit fürs Ausgehen. Da kommt es allen rund um die Uhr verfügbaren telefonischen Fahrplanauskunft
Feierfreudigen zugute, dass die Regelung „Zwischen den Jahren unter der Rufnummer* (01801) 768 46 36 bzw. (01801) rmv info.
wird wie samstags gefahren“ auch für die Nightliner gilt: * 3,9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz – Mobilfunkpreise
Die Nachtbusse verkehren nämlich vom 27. bis zum 30. Dezem- anbieterabhängig, maximal 42 Cent pro Minute
FROHE FARBEN statt grauen Betons
In fast jeder Großstadt ist es so: Eine frisch verputzte Mauer lädt Blau- und Grüntöne das Sprühkunstwerk, denn diese Farben il-
unfreiwillig dazu ein, besprayt zu werden; das Ergebnis sind lustrieren das vorgegebene Thema „Nachhaltigkeit“ am besten.
nicht selten Sprühwerke von zweifelhafter künstlerischer Quali- Im Hintergrund ist eine Naturlandschaft mit Himmel, Bergen,
tät. Um einen gegenteiligen Effekt zu erzielen – nämlich echter Wäldern und Wiesen zu sehen, die mit Schriftzügen wie „Ener-
Graffitikunst Platz zu bieten und dadurch grau-tristen Beton gie“, „Wasser“ und „Luft“ versehen sind; auch Windräder und
unter fröhlich-bunten Farben verschwinden zu lassen –, lud Solar-Panel sind zu erkennen.
ESWE Verkehr die Wiesbadener Sprühkunst-Initiative „Aktion
Sozialdezernent Axel Imholz wies beim Pressetermin darauf
Farbenfroh“ zur Verschönerung einer Mauer am Omnibus-
hin, dass es in Wiesbaden nur wenige Möglichkeiten zum legalen
betriebshof ein.
Sprayen gebe, weshalb die von ESWE Verkehr initiierte Aktion
Die Stützmauer entlang der Gartenfeld- und der Mainzer Straße, unbedingt zu begrüßen sei: „Die Graffitis hier sind kein Zeichen
die zuvor im Zuge diverser Baumaßnahmen auf dem ESWE- von Vandalismus, vielmehr verwandeln sie ein Stück nackte
Betriebsgelände saniert worden war, bot sich aus mehreren Wand in ein Kunstwerk.“
Gründen als „steinerne Leinwand“ an: „Mit dieser Aktion möch-
ten wir illegalen Graffitis vorbeugen“, erklärte ESWEs Kauf-
männischer Geschäftsführer Stefan Burghardt am 10. Oktober
gegenüber der Presse, „gleichzeitig bieten wir der in Wiesba-
den – gerade hier in unmittelbarer Nähe des Kulturzentrums
Schlachthof – sehr aktiven Sprayerszene eine Möglichkeit, sich
künstlerisch zu verewigen.“
In enger Zusammenarbeit mit dem Wiesbadener Sozialdezer-
nat waren die Skizzen jener Motive ausgewählt worden, die
dann ab Anfang Oktober von insgesamt neun jungen Sprayern
auf die rund 150 Quadratmeter große Mauerfläche aufgebracht
wurden. „Die Skizzen stellen einen inhaltlichen Zusammenhang
zu den Umweltschutzthemen her, die bei ESWE Verkehr zuneh-
mend eine große Rolle spielen“, betonte Claudia Teixeira, die Blauer Himmel und blaue Graffiti-Mauer strahlen mit den Akteuren um die
Wette: Claudia Teixeira, „Aktion Farbenfroh“; Stefan Burghardt, Kaufmänni-
stellvertretend für „Aktion Farbenfroh“-Koordinator Manuel scher Geschäftsführer ESWE Verkehr; Simon Tresbach, „Aktion Farbenfroh“;
Gerullis den Leitgedanken der Aktion erläuterte. So dominieren sowie Axel Imholz, Sozialdezernent Wiesbaden (v. l. n. r.)
6. 6 E-TICKET | NEROBERG-HALLOWEEN
AB AUGUST 2012: Der ESWE-Fahrschein wird elektronisch
Was im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) schritt- Lesegeräts mit sich führen werden – denn die ab Jahresanfang 2012
weise zum 1. Januar 2012 beginnt, steht in Wiesbaden ab dem in anderen RMV-Gegenden ausgegebenen eTickets müssen natür-
kommenden Sommer auf der Tagesordnung: die Einführung des lich auch in Wiesbaden gelesen und geprüft werden können.
sogenannten „eTickets“, des elektronischen Fahrausweis im Scheck-
Schon jetzt informiert ESWE Verkehr ihre Kunden ausführlich über
kartenformat. Ab dem 1. August 2012 wird ESWE Verkehr nach und
die kommende Neuerung: Auf www.eswe-verkehr.de/eTicket sind
nach alle Inhaber von Jahreskarten und Abonnements (inklusive
online stets aktuelle Informationen zu finden, außerdem gibt es
der jeweiligen „9 Uhr“-Varianten) auf das eTicket umstellen. Zu
dort ein Kontaktformular, über das interessierte Fahrgäste ihre
einem späteren Zeitpunkt wird die Umstellung dann auch bei der
Fragen stellen können. Und nicht zuletzt bietet auch das Online-
CleverCard, der FirmenCard und den sonstigen Zeitkarten erfolgen.
Forum in der „Meine ESWE“-Community auf der Unternehmens-
„Eigentlich wird nur das Aussehen des Fahrscheins demnächst ein Website eine gute Möglichkeit, auf Fragen Antworten zu erhalten.
anderes sein“, betont Holger Elze, Fachbereichsleiter Rechnungs-
wesen bei ESWE Verkehr, „am Inhalt des vom Kunden genutzten
Auch künftig wird täglich ab 20:00 Uhr sowie sonn- und feiertags
Ticketprodukts ändert sich hingegen nichts.“ So wird es für Abonne-
bis 12:00 Uhr der Fahrausweis beim Einsteigen an der vorderen
mentkunden auch künftig die Auswahl zwischen einer nicht
Tür vom Fahrer geprüft. Beim herkömmlichen Papierfahrschein
personalisierten (also übertragbaren) Ticketvariante und einer
personalisierten (also nicht übertragbaren) Ticketversion mit Licht- geschieht dies bisher per sogenannter Sichtkontrolle; in Zukunft
bild und Kundenname geben. Für die Einführung des eTickets wird die Gültigkeitsprüfung – da auf dem eTicket die prüfrele-
müssen bei ESWE Verkehr vor allem die notwendigen technischen vanten Informationen nicht aufgedruckt, sondern „unsichtbar“
Voraussetzungen geschaffen werden. Daher werden in Kürze alle elektronisch hinterlegt sind – vom Lesegerät am Bordcomputer
ESWE-Busse ebenso mit einem eTicket-Lesegerät ausgestattet sein des Busfahrers vorgenommen.
wie die Fahrausweisprüfer, die schon bald eine mobile Variante des
ZUM FÜRCHTEN SCHÖN: Halloween auf dem Neroberg
sorgten in diesem Jahr unter anderem die Jugend- und Showband
„Castellum“, die Kindertanzgruppe „Margaritas“ sowie der Lieder-
macher und Zauberer Herbert Cartus. Ebenfalls schon traditionell
mit von der Partie war Schauspieler Dieter Schaad, der sein Publi-
kum mit Gruselgeschichten begeisterte. Für Speis und Trank war
auch diesmal wieder die Fichter Kerbegesellschaft zuständig – für
jeden Geschmack hielten die fleißigen Helfer etwas Kulinarisch-
Leckeres bereit.
Über ein besonderes Geschenk konnte sich Hanna Dietrich freu-
en: Sie siegte beim Halloween-Kostümwettbewerb und erhielt
dafür nicht nur ein Spiel und einen Teddy geschenkt, sondern
Schreck lass nach: Schauriges „Gegrusel“ war angesagt am 30. Oktober auf dem darf in der gesamten kommenden Fahrsaison kostenlos mit der
Neroberg (Bildquelle: wiesbadenaktuell.de)
Nerobergbahn fahren.
Am Sonntag, dem 30. Oktober, verwandelte sich Wiesbadens Einige fotografische Impressionen vom Gruselsonntag auf dem
Hausberg wieder einmal in einen schrecklich-schönen Grusel- Neroberg hat ESWE Verkehr in einer Online-Galerie auf der Foto-
berg: Schon im neunten Jahr in Folge trafen sich allerlei Hexen, plattform Flickr festgehalten. Die Web-Adresse der ESWE-Flickr-
Gespenster, Vampire, Zauberer und viele weitere unheimliche Seite lautet: www.flickr.com/esweverkehr
Gestalten zu „Halloween auf dem Neroberg“, dem traditions-
reichen Familien-Event, das abermals gemeinsam von ESWE
Rekord: Fast 270.000 Fahrgäste
Verkehr, der Nerobergbahn und dem Verein der Freunde und
Ein wahrhaft goldener Oktober sowie die große Beliebtheit bei
Förderer der Nerobergbahn organisiert worden war und tradi-
Touristen haben dafür gesorgt, dass Europas zweitälteste wasser-
tionell den Schlusspunkt unter die diesjährige Fahrsaison der
ballastbetriebene Drahtseil-Zahnstangenbahn auch im Jahr 2011
Bahn setzte.
einen Besucherrekord verzeichnen konnte: Von April bis Oktober
Vom Stockbrotbraten übers Kürbisschnitzen und Kinderschmin- sind genau 269.983 Passagiere mit der Nerobergbahn gefahren.
ken bis hin zum Mitsingen und Mittanzen bei den musikalischen Das ist ein Anstieg um etwa 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr,
Darbietungen: Mehr als 5.000 junge und alte Grusel-Fans hatten
als rund 256.000 Fahrgäste gezählt wurden.
ihren „mordsmäßigen“ Spaß. Für schaurig-geniale Unterhaltung
7. NEUE WARTEHALLEN 7
SCHUTZ VOR REGEN UND SCHNEE:
Neue Fahrgast-Unterstände an Verkehrsknotenpunkten eingeweiht
Gerade in der kalten Jahreszeit sorgen sie für den nötigen also zu den am stärksten frequentierten Busstationen in Wies-
Schutz vor den Launen der Witterung: Die Wartehäuschen baden. „Nun sind alle Großhaltestellen in Wiesbadens Stadtzen-
an Bushaltestellen, offiziell „Wartehallen“ genannt, schützen trum modernisiert und barrierefrei ausgebaut“, erklärte Uwe
die Fahrgäste bei Wind und Wetter. An zwei verkehrsneural- Cramer, Technischer Geschäftsführer bei ESWE Verkehr, erfreut.
gischen Knotenpunkten des Wiesbadener Nahverkehrsnetzes, Rund 320.000 Euro hat der Umbau des Bussteigs B gekostet, der
nämlich am Platz der deutschen Einheit und am Hauptbahn- nicht nur optisch verschönert wurde, sondern auch mit prak-
hof, wurden vor kurzem neu errichtete, größere und moder- tischen Sicherheitsfunktionen aufgewertet wurde – etwa mit
nere Fahrgast-Unterstände eingeweiht. erhöhten Bordsteinkanten zum bequemen Ein- und Aussteigen.
Sitzplätze sind ebenso vorhanden wie eine Innenbeleuchtung Das umfassende Modernisierungs- und Neubauprogramm
sowie ausführliche Fahrgastinformationstafeln, und insgesamt beschränkt sich übrigens keineswegs auf Wartehallen-Stand-
wirkt die transparente Gestaltung freundlich und einladend – orte in der Innenstadt, vielmehr ist das gesamte Stadtgebiet
die Optik der neuen Wartehallen zeigt deutlich, dass aus Sicht in dieses Programm eingebunden: siehe Seite 17 in diesem
von ESWE Verkehr auch der wartende Fahrgast als Kunde wert- INFOMOBIL.
zuschätzen ist, der mehr braucht als nur ein einfaches Dach
über dem Kopf. Umso mehr freut man sich bei den Verkehrs-
betrieben, dass hochmoderne Wartehallen an zwei verkehrs-
strategisch enorm wichtigen Stellen aufgestellt und in Betrieb
genommen werden konnten.
Am Platz der deutschen Einheit, genauer: am dortigen Bus-
steig C – dieser befindet sich in der Schwalbacher Straße in
Fahrtrichtung Michelsberg, in Höhe des Ein- und Ausgangs der
City-Passage –, wurden Ende September gleich zwei Unter-
stände des neuen Typs eingeweiht. Auch Wiesbadens Oberbür-
germeister Dr. Helmut Müller war der feierlichen Eröffnung
zugegen; er betonte: „Nicht nur moderne Busse und kunden-
Wartehallen-Einweihung am Platz der deutschen Einheit: Uwe Cramer, Techni-
orientierte Vertriebseinrichtungen sind für den Fahrgast scher Geschäftsführer von ESWE Verkehr, Verkehrsdezernentin Sigrid Möricke,
wichtig, sondern auch eine witterungsgeschützte Unterstell- Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller sowie Daniel Wall, Vorstandsvorsitzen-
der der Wall AG (v. l. n. r.)
möglichkeit für die Wartezeit zum Ein- und Umsteigen.“
Dass die neue Wartehallen an Ort und Stelle errichtet wurden,
war eines der ersten sichtbaren Ergebnisse des Werbenutzungs-
vertrags, den die Stadt Wiesbaden mit der Wall AG geschlossen
hatte und der neben vielen anderen Werbeflächen im Stadt-
bild auch die Bushaltestellen-Wartehäuschen betrifft. Deren
sogenannte „Fahrgast-Informationsvitrine“ misst 0,98 mal
1,20 Meter; insgesamt entspricht die Größe beider neuen Unter-
stände am C-Bussteig des Einheits-Platzes den Standardmaßen
aller künftigen Wartehallen: 4,35 Meter breit und 1,55 Meter tief
(Dachtiefe: 1,80 Meter).
Ebenfalls komplett umgebaut und mit einer neuen Warte-
halle versehen wurde der Bussteig B am Wiesbadener Haupt-
bahnhof. Etwa drei Monate lang dauerte die Modernisierung
der Haltestelle, die in der Bahnhofstraße an der Reisinger-
Anlage, in Richtung Innenstadt zeigend, gewissermaßen das
Einfallstor für viele am Hauptbahnhof ankommende Wies-
baden-Besucher bildet. Wartehallen-Einweihung am Hauptbahnhof: Torsten Schön vom Architekten-
büro Schön & Rückoldt, Roland Presber, Ortsvorsteher Wiesbaden-Mitte,
Rund 24.000 Fahrgäste nutzen täglich die vier Nahverkehrs-Bus- Verkehrsdezernentin Sigrid Möricke, Uwe Cramer, Technischer Geschäftsführer
steige am Hauptbahnhof; allein am Bussteig B halten täg-lich von ESWE Verkehr, sowie Andreas Knüttel, Ortsvorsteher Wiesbaden-Südost
(v. l. n. r.)
etwa 600 Busse – die Haltestelle „Hauptbahnhof“ zählt
8. 8 EINSATZ FÜR DIE FAHRPLANTÜFTLER | TEIL 4
DER „TAG X“ beginnt morgens um drei
Auch hierbei drängt die Zeit, denn ESWEs Streckendienst-Team
steht bereits in den Startlöchern, um die Pläne nach einem aus-
geklügelten System zu sortieren und – je nach Aushangort –
teilweise mit Magneten zu bestücken.
Mittlerweile sind wir in der zweiten Novemberhälfte angekom-
men. Etwa drei Wochen vor dem Fahrplanwechseltag werden
die Fahrplandaten aus dem Fahr- und Dienstplanprogramm
„IVU.plan“ in das Rechnergesteuerte Betriebsleitsystem (RBL)
exportiert, also übertragen. Im Detail handelt es sich bei diesen
Daten um die Kurspläne, die Anschlüsse, die Bus-Zielanzeigen, die
Haltestellenansagen, die Ampelsteuerungen – und um einiges
mehr. Benötigt werden diese Daten von den Bordrechnern,
mit denen jeder Bus ausgerüstet ist. Daher werden die Daten,
nachdem sie im RBL-System nochmals von Hand nachbearbeitet
wurden, etwa fünf Tage vor Fahrplanwechsel auf die Fahrzeuge
übertragen; dies geschieht per WLAN. Damit sie nicht zu früh
ihre Wirkung entfalten, sind die Daten für die Bordrechner mit
Startdatum und -uhrzeit versehen: Am Tag des Fahrplanwechsels
werden sie exakt um 3:45 Uhr morgens automatisch „scharf“
Die INFOMOBIL-„Fahrplantüftler“-Artikelserie endete beim geschaltet und damit für ab sofort gültig erklärt.
letzten Mal damit, dass der Druckprozess des Fahrplanbuchs in Parallel zur Übertragung der Daten auf die Bordrechner werden
Gang gesetzt wurde. Von nun an wird’s allmählich spannend: die gleichen Daten auf den Server der Verkehrsleitzentrale über-
Alles fiebert dem „magischen Datum“, dem Tag des Fahrplan- spielt, sodass die dortigen Disponenten auch nach dem Fahr-
wechsels entgegen. planwechsel jederzeit den Standort der Fahrzeuge verfolgen
können. Gleichzeitig werden die Fahrgastinformationsanzeigen
Das Fahrplanbuch ist in Druck, ist also keine „offene Baustelle“
an den Haltestellen mit den neuen Fahrplandaten versorgt. Dank
mehr – höchste Zeit, sich den anderen noch zu erledigenden
des ständigen Datenabgleichs der jeweiligen Fahrzeugstandorte
Aufgaben zuzuwenden.
melden diese Anzeigen stets die tatsächliche Abfahrtszeit.
Jetzt, wir befinden uns ungefähr am Monatswechsel Oktober/
Sache der Verkehrsleitzentrale ist es ebenfalls, die Vorberei-
November, verbleiben bis zum „magischen Datum“, dem Tag des
tungen für den reibungslosen Übergang der Fahrzeugeinteilung
Fahrplanwechsels, noch etwa sechs Wochen. Diese Zeit muss
zu treffen. Im Vorfeld des Fahrplanwechsels muss ein Verkehrs-
genutzt werden, um sage und schreibe rund 2.300 Aushangfahr-
meister anhand der neuen Fahrplandaten die sogenannte „Tafel“
pläne – jeder Busnutzer kennt diese linienbezogenen Aushänge
für die nächtliche Fahrzeugeinteilung überarbeiten, damit alle
von „seiner“ Haltestelle – zu erstellen. Hierfür wird einmal mehr
Busse – Solowagen oder Gelenkfahrzeuge – typgerecht eingeteilt
das „DIVA“-Programm zurate gezogen (aufmerksame Leser wer-
werden können. Auch der Bereich Fahrzeugeinsatz bekommt
den sich erinnern: das „Dialoggesteuerte Verkehrsmanagement-
Arbeit: Hier müssen rechtzeitig die neuen Kurspläne für alle
und Auskunftssystem“, kurz: „DIVA“, kommt immer dann zum
Betriebstage so zusammengestellt werden, dass jeder Kurs vom
Einsatz, wenn es gilt, Haltestellendaten wie zum Beispiel Name
Zeitpunkt der Ausfahrt aus dem Betriebshof bis zur Rückkunft
oder Standort zu bearbeiten).
alle notwendigen Unterlagen komplett mitführt, zum Beispiel
Von allen 50 Linien des hiesigen Nahverkehrsnetzes, einschließ- auch eventuelle Umleitungshinweise. Der Fahrzeugeinsatz prüft
lich Schulbus- und Anrufsammeltaxi-Verkehre, müssen mit außerdem die neuen Kurspläne noch einmal auf Vollständigkeit.
„DIVA“-Hilfe neue Aushangpläne hergestellt werden; hierzu ist
Und dann ist er da: der „Tag X“, der Tag des Fahrplanwechsels.
es notwendig, jede Linie erneut einzeln „anzufassen“. Auf den
Mit Taschenlampen, Schraubendrehern und Brecheisen „be-
Aushangplänen werden noch einmal Texte, Fußnoten und Hin-
waffnet“ brechen die „Aushangfahrplanwechsler“ gegen
weise bearbeitet; zum Teil werden sie von Hand markiert, damit
3:00 Uhr früh auf und kämpfen bei Wind und Wetter gegen die
den Fahrgästen kein wichtiger Hinweis entgeht. (Übrigens: Die
Zeit und die Dunkelheit. Dem Team, das da heinzelmännchenar-
Aushangfahrpläne aller Haltestellen stehen stets auf www.eswe-
tig des Nachts unterwegs ist, um die Fahrpläne an den Haltestel-
verkehr.de in der Rubrik „Fahrpläne und Linien“ zum kostenlosen
len auszutauschen, gehören nicht nur die Streckendienstler, son-
Download zur Verfügung.)
dern auch Mitarbeiter des Fahrdienstes und der Verkehrsplanung
Sind die circa 2.300 Aushangfahrpläne erstellt und ausgedruckt an – auch dieser letzte Mosaikstein des „Gesamtkunstwerks
worden, werden sie einzeln eingeschweißt – dies geschieht nicht Fahrplanwechsel“ ist also eine echte Gemeinschaftsleistung.
etwa maschinell, sondern Stück für Stück in echter Handarbeit.
9. CLEVERCARD-CASTING | WINTER-BUSERLEBNIS 9
NINA LOTTE ist das „CleverCard-Gesicht 2012“
als 40 Kandidaten durchsetzen konnte. Fünf Wochen lang hatte
sich die Münchnerin dem Votum der Besucher der Facebook-
Fanpage von ESWE Verkehr gestellt; und nachdem sie am Ende
gemäß Stimmenanzahl zu den zehn bestplatzierten Bewerbern
gehörte, entschied sich eine Fachjury schließlich für Nina.
„Meine Freundinnen sind ganz schön neidisch“, gab der
Nachwuchs-Werbestar vor dem Foto-Shooting augenzwinkernd
zu Protokoll. Während am Set die letzten Vorbereitungen liefen,
war einer schon vor dem ersten Blitzlichtflackern mit der Ge-
winnerin sehr zufrieden: Sebastian Nebel, der bei ESWE Verkehr
gerade seine Ausbildung zum Industriekaufmann abschließt
und die Idee zum „CleverCard CoverCasting“ hatte. Er hält Nina
für genau die richtige Wahl: „Sie kommt supergut rüber, ist
sehr sympathisch und hat alles, was wir uns vom CleverCard-
Gesicht für Wiesbaden erwartet haben.“
Und dann ging’s los: Nina wurde vor einer weißen Wand in Stel-
lung gebracht, die Scheinwerfer wurden ein letztes Mal ausge-
Ein Fotostudio an einem ungewöhnlichen Ort, eine strahlende
richtet, und dann nahm Fotograf Roger das Zepter in die Hand.
Gewinnerin und eine Menge toller Bilder – so kann man den
Mit kurzen, gezielten Anweisungen gab er der 19-Jährigen vor,
besonderen Tag zusammenfassen, den Nina Lotte vor kurzem
was sie tun solle: „Kopf hoch! Ein Stück wieder runter! Mehr
in Wiesbaden erlebte. Die 19-jährige Münchnerin ist die Gewin-
Lächeln! Stopp, zuviel!“ Während der Profi-Fotograf scheinbar
nerin des im vergangenen INFOMOBIL vorgestellten „CleverCard
pausenlos den Auslöser seiner Kamera betätigte, löste Nina
CoverCastings 2011“. Ihr Preis: ein professionelles Shooting beim
jede Aufgabe ausgesprochen souverän.
Wiesbadener Fotografen Roger Richter, der Nina als „Clever-
Card-Gesicht 2012“ gekonnt in Szene setzte. Am Ende des langen Nachmittags konnte sich das Ergebnis im
wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen. Als Zusatzpreis durfte
An einem Donnerstag Ende Oktober war es soweit: Nina, an-
Nina noch ein nagelneues iPad 2 mit in ihre bayerische Heimat
gehende Abiturientin, wurde als neues Aushängeschild für die
nehmen – darauf kann sie nun all ihren Freundinnen zeigen, was
CleverCard, die Jahreskarte von ESWE Verkehr für Schüler und
an diesem Oktober-Donnerstag in Wiesbaden entstanden ist.
Auszubildende, in Richters Atelier im alten Kasteler Bahnhof
abgelichtet. Die fertigen Bilder zeigen die junge Münchnerin
ab etwa Mitte Dezember wiesbadenweit auf vielen CleverCard- VIDEO-TIPP
Werbemitteln, zum Beispiel auf der Infobroschüre „Die Clever-
Card für Auszubildende“. Filmische Impressionen vom Foto-Shooting mit Nina Lotte
Im
zeigt ein Videobeitrag auf dem YouTube-Kanal von ESWE
Nina avancierte zum neuen CleverCard-Gesicht, weil sie sich bei
Verkehr: www.youtube.com/esweverkehr
einer Abstimmung im Online-Netzwerk Facebook unter mehr
PINOCCHIO FREUT SICH auf Wettbewerbs-Gewinner
Mitte Oktober rief ESWE Verkehr die vielen jungen Fahrgäste im Haus des Staatstheaters zu sehen.
Alter zwischen sechs und 14 Jahren auf, ihr schönstes „Winter- Termin-Infos gibt’s online:
Buserlebnis“ zu malen, zu basteln, zu filmen oder sonst wie zu www.staatstheater-wiesbaden.de
gestalten und dann einzusenden. Die vier schönsten Beiträge
Übrigens: Auch das Staatstheater
wurden Ende November von einer fachkundigen Jury prämiert.
selbst hatte zu einem Wettbe-
Die Gewinner, die übrigens alle mit handgemalten Bildern
werb aufgerufen – es galt, die
überzeugten, können sich über jeweils vier Eintrittskarten für
originellsten „Pinocchio“-Nasen
das diesjährige Weihnachtsmärchen „Pinocchio“ im Wiesbade-
zu fotografieren. Die Gewinner-
ner Staatstheater freuen.
fotos werden zurzeit in den
Aber auch allen anderen sei die liebevoll inszenierte Geschichte beiden Kulturlinie-Bussen von
um das Holzmännchen mit der langen „Lügen-Nase“ wärmstens ESWE Verkehr ausgestellt.
empfohlen: „Pinocchio“ ist noch bis zum 5. Januar im Großen
10. 10 HALTESTELLEN-SPAZIERGANG
DIE BIO-DOMÄNE und die Ex-Rennbahn
Unerwartetes empfängt den Domänen-Besucher: Ein wahres Idyll für Flora und Fauna (Bildquelle: Domäne Mechtildshausen)
Rund um den US-amerikanischen Militärflughafen in Wies- Hofladen sowie eine Metzgerei, eine Bäckerei, ein Café, eine
baden-Erbenheim gibt’s viel Interessantes zu entdecken und Weinstube, ein Restaurant und sogar ein kleines Hotel. Man hat
manch Überraschendes zu erfahren. Mit der ESWE-Linie 28 als Besucher also mehr als nur eine Möglichkeit, für sein leib-
gelangt man bequem an den Ausgangspunkt eines überaus liches Wohl zu sorgen, bevor man den Spaziergang fortsetzt.
aufschlussreichen INFOMOBIL-Haltestellenspaziergangs. Der Weg führt nun in nordwestlicher Richtung entlang der
Unmittelbar am Start des Spaziergangs wird man beinahe Zubringerstraße des Flugplatzgeländes, die man auf etwa
zwangsläufig darauf aufmerksam, dass manches, was man fest halber Strecke rechts abknickend verlässt, um durch die Felder
zu wissen glaubt, dennoch grundfalsch sein kann. Nachdem dem ausgeschilderten Radwanderweg R 6 nach Erbenheim zu
man den 28er-Bus an der Haltestelle „Domäne Mechtildshau- folgen. Bald erreicht man den Erbenheimer Friedhof; ab hier
sen“ verlassen hat, fällt einem bei näherem Hinsehen auf, dass bleibt man auf dem Mittelpfad – um kurz darauf eine Straße
sich – entgegen landläufiger Annahme – die Dame „Mechtild“ zu erreichen, deren Name für ein kaum bekanntes Kapitel der
im Domänennamen tatsächlich ohne „h“ schreibt. Die zweite Wiesbadener Stadtgeschichte steht.
fälschliche Annahme, ebenso weit verbreitet wie die erste, Die Rennbahnstraße nämlich besagt nicht weniger als dass sich
besteht darin zu glauben, man befinde sich beim Besuch der genau dort, wo heute die Flugzeuge der US-Luftwaffe starten
Domäne Mechtildshausen in Erbenheim. Irrtum! Während und landen, einst Wiesbadens Pferderennbahn befand. Anno
das gegenüber liegende US-amerikanische Flugplatzgelände – 1910 war sie, nach dreijähriger Bauzeit, eröffnet worden – weil
zumindest größtenteils – auf Erbenheimer Grund und Boden zu einer mondänen Weltkurstadt, so die damalige Meinung,
liegt, gehört das Domänenareal vollständig zum Territorium nun einmal der Glamour rassiger Vollblüter, immens hoher
Delkenheims … „Wieder was gelernt“, möchte man da sagen. Preisgelder und wagenradgroßer Damenhüte gehörte. Doch der
Man betritt also das großzügig angelegte Hofgut, das schon Glanz währte nur knapp 20 Jahre: 1929 wurde das Areal zum
zur Merowingerzeit als Gerichtsstätte eine bedeutende Rolle Fluggelände umfunktioniert, das zunächst als ziviler Verkehrs-
spielte. Seit 1987 ist die landeseigene Domäne an die Wiesbade- flugplatz, später dann als Militärflughafen und Stützpunkt der
ner Jugendwerkstatt verpachtet, die die Einrichtung – im Rah- deutschen Luftwaffe diente.
men ihrer Arbeit mit verhaltensauffälligen Jugendlichen – nach Nach Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm die US Air Force
und nach der Bio-Landwirtschaft zuführte. 1992 erfolgte die das Erbenheimer Fluggelände, das 1948/49 noch einmal histo-
offizielle Anerkennung als „Bioland“-Betrieb. Die in Mechtilds- rische Bedeutung erlangte: Denn unter anderem von Erben-
hausen bewirtschaftete Fläche beträgt 185 Hektar; zusammen heim aus flogen US-Piloten im Zuge der „Luftbrücke“ Millionen
mit drei anderen Standorten in und um Wiesbaden verfügt von Hilfspaketen in das von der sowjetischen Militärmacht
die Domäne über insgesamt rund 650 Hektar. Die hauseige- abgeriegelte Berlin – die legendären „Rosinenbomber“ kamen
nen Erzeugnisse werden übrigens auch auf dem Wiesbadener also auch aus Wiesbaden!
Wochenmarkt verkauft, wo sie sich stets großen Zuspruchs
Ende des geschichtlichen Exkurses, Ende des Spaziergangs. An
erfreuen.
der Haltestelle „Rennbahnstraße“ besteigt man wieder die Linie
Hier am Delkenheimer Domänen-Hauptsitz findet der Spazier- 28, um entweder in Richtung Mainz oder in Richtung Wiesba-
gänger neben Gewächshäusern und den Ställen der berühm- den-Innenstadt zu fahren.
ten, direkt vor Ort gezüchteten Charolais-Rinder einen großen
11. GEWINNER UND GEWINNE
Von bemalten Bussen
und gesuchten Wassertürmen
Mit einem großen Dank an alle Teilnehmer löst die INFO-
MOBIL-Redaktion an dieser Stelle zwei Gewinnspiele aus Der Bingert-Wasserturm spielt in der ESWE-Historie,
den letzten Ausgaben auf und gratuliert den glücklichen vor allem in der Geschichte des Funkverkehrs, eine
Siegern sehr herzlich – los geht’s! ganz besondere Rolle. Näheres hierzu wird das nächs-
te INFOMOBIL 01/2012 berichten.
Gewinnspiel „Werden Sie ‚Busgestalter’!“
(INFOMOBIL 01/2011)
Im Rahmen des Wiesbadener Stadtfests wurden sie am
24. September öffentlich prämiert: die Hauptgewinner Die drei Gewinner des Fotowettbewerbs „Fahrplan
des großen „Busgestalter“-Wettbewerbs. Und weil Bilder
sucht Foto“ aus dem INFOMOBIL 02/2011 wurden
bekanntlich mehr als Worte sagen, folgt hier sogleich
bereits in der vergangenen Ausgabe 03/2011 be-
der Blick auf die drei von einer fachkundigen Jury ausge-
kanntgegeben. Das aktuell vorliegende Heft 04/2011
wählten und anschließend auf drei Seiten eines Busses
berichtet nun darüber, was sich aus dem Fotowett-
aufgebrachten Siegermotive:
bewerb ergeben hat: siehe Seite 16.
1. Platz: Joachim Riemann
2. Platz: Irma Meyer
3. Platz: Heidi Kretzer
Gewinnspiel „Bauwerk suchen, Linien ermitteln, Würfel-
spiel gewinnen!“ (INFOMOBIL 03/2011)
2
2. Platz
Ganz klar: Bei dem abgebildeten Bauwerk handelte es sich
um den weithin sichtbaren Bingert-Wasserturm, oberhalb
von Bierstadt gelegen, dennoch zu Rambach gehörend.
Das Gewinnspiel fragte allerdings nicht nach dem Namen
des Gebäudes, sondern nach den drei ESWE-Buslinien, die
dort vorbeifahren. Die richtige Lösung lautete: 21, 22, N11.
Je ein Exemplar des rasanten Würfelspiels „Unterwegs in
Bierstadt“ haben gewonnen: Gerhard Baukrowitz, Micha-
el Braun, Stefan Hänel, Eva Klingel, Holger Kretzer, Monika
Löser, Anne Pelka-Hoffmann, Silke Reise, Gabi Waber und
Rita Wilcke – herzlichen Glückwunsch!
3
3. Platz
1
1. Platz
12. 12 BUSTRAINING | ONLINE-VIDEOS
DAS „WIE“ ERKLÄREN, um Mut zu machen
Organisieren von Ausflügen, hatte daher die Idee, für interessier-
te Bewohner des Biebricher Traditionshauses ein Bustraining zu
veranstalten – mit dem Ziel, die Hemmschwelle vor dem Einsteigen
in einen Bus abzubauen.
Sandra Lemkes entsprechende Anfrage bei ESWE Verkehr wurde
rasch positiv beantwortet, und so manövrierte ESWE-Fahrer
Ottmar Seliger am 19. September seinen Zwölf-Meter-Bus millimeter-
genau (Hut ab!) in den engen Hof des Katharinenstifts, um dort
(später auch am Schiersteiner Hafen) einen Vormittag lang zu
erläutern und zu demonstrieren, wie man auch als Gehbehinderter
oder Rollstuhlfahrer gefahrlos den Bus nutzen kann.
Hat sein Publikum gefunden: Ottmar Seliger als „Bustrainer“ im Hof des
Katharinenstifts Vom richtigen Abstellort des „Rollis“ im Businnern („Aus Sicher-
Öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, sollte eigentlich keine Frage heitsgründen bitte immer entgegen der Fahrtrichtung!“) über das
des persönlichen Mutes sein. Und doch schrecken vor allem geh- Ausklappen der Rollstuhlrampe („Bitte stets seitlich warten, weil
behinderte Menschen und auch Rollstuhlfahrer bisweilen davor sonst der Rollstuhl die Rampe blockiert!“) bis hin zum dringenden
zurück, mit dem Bus zu fahren, „denn Nervosität, Unsicherheit und Gebot, im Bus niemals auf dem Rollator sitzenzubleiben („Sie he-
Ängste münden nicht selten in eine Stresssituation, die Menschen ben ab, wenn der Busfahrer scharf bremsen muss!“), sprach Seliger
mit einer Gehbehinderung dazu verleiten kann, auf die Fahrt mit alle potenziell heiklen Situationen an. Damit sorgte er nicht nur
dem Bus – und damit aber leider auch auf manche Teilhabe am für so manche Aha-Erkenntnis bei seinen Zuhörern, Ottmar Seliger
öffentlichen Leben – zu verzichten.“ Die dieses sagt, ist Sandra erntete am Ende des Vormittags auch jede Menge Dank für seine
Lemke. Die Mitarbeiterin des Seniorenzentrums Katharinenstift Geduld und fürs Mutmachen.
in Wiesbaden-Biebrich, zuständig dort unter anderem für das
„UND BITTE!“ – Bewegte Einblicke hinter die ESWE-Kulissen
„Und bitte!“: Immer wenn diese Aufforderung irgendwo in einem und Social-Media-Manager des Unternehmens ist ein großer Fan
Bus oder auf dem Betriebsgelände von ESWE Verkehr zu hören professionell produzierter Videoclips: „Bilder sagen nun einmal
ist, ist das ein untrügliches Indiz dafür, dass in der Nähe gerade mehr als Worte. Die Filme unterstützen daher auf perfekte Weise
Filmaufnahmen stattfinden. Meist ist es Jakobus Schneider, der unser Ziel, die Fahrgäste über alles, was wir tun, umfassend, also
„Und bitte!“ ruft. Der Kameramann der Wiesbadener Filmprodukti- auch auf möglichst vielen unterschiedlichen Wegen zu informieren.“
onsfirma Servus Entertainment gibt damit das Signal, dass er nun
Die Mitarbeiter von ESWE Verkehr zeigen sich durchweg begeistert,
mit der Videoaufzeichnung beginnt. Für die Darsteller heißt das,
wenn sie als Darsteller gefragt sind: Sie empfinden es als besonde-
dass sie ab jetzt auf Schritt und Tritt und bei jeder Handbewegung
re Wertschätzung, auch auf diese Weise ihrem Unternehmen ein
filmisch begleitet werden. Die Akteure sind jedoch keine Profis, son-
Gesicht geben zu können. Und wenn es mittels der bewegten Bilder
dern die Mitarbeiter von ESWE Verkehr. Busfahrer, Verkehrsmeister,
dann auch noch gelingt, beim Zuschauer ein größeres Verständnis
Geschäftsleitung: Alle holt sich Jakobus Schneider im Auftrag des
für manche Betriebsabläufe zu wecken, ist allen Seiten gedient.
Verkehrsunternehmens vor die Linse. „Wir wollen dem Zuschauer
in kurzen Filmen einen Blick hinter die spannenden Kulissen von
ESWE Verkehr ermöglichen“, erklärt der Kameramann die Herange- VIDEO-TIPP
hensweise seines Teams.
Den ESWE-Verkehr-Kanal auf YouTube erreicht man unter:
ESWE-V
In den jeweils drei- bis achtminütigen Clips, die kostenlos auf der www.youtube.com/esweverkehr
Internet-Videoplattform YouTube angeschaut werden können –
ESWE Verkehr betreibt auf YouTube einen eigenen „Filmkanal“ –,
wurden schon vielerlei Themen beleuchtet. Besondere Beachtung
fanden zuletzt die Vorstellung des neuen Elektrobusses in Wiesba-
den sowie die Dokumentation „Ein Tag im Leben eines Busfahrers“,
die schon mehrere tausend Mal abgerufen wurde. Hierfür hatte
das Servus-Team zwei Fahrer und eine Fahrerin einen ganzen Tag
lang begleitet und das Erlebte filmisch festgehalten. Die Idee, einen
ESWE-eigenen YouTube-Kanal ins Leben zu rufen und damit ein
Vorzeigeprojekt zu etablieren, hatte Thorsten Kurz. Der Internet-
13. UMLEITUNGS-KOMMUNIKATION | RUDIS GEBABBEL 13
3 FRAGEN AN ...
1 Wie erfährt ESWE Verkehr überhaupt von not- die detaillierten Umleitungsinformationen auf
wendig werdenden Umleitungen? und geben sie dann an die aktuelle Tagespresse
Grundsätzlich laufen diese Informationen zu- weiter, wo sie in aller Regel auch erscheinen. Pro
nächst bei meinen Kollegen von der Verkehrs- Jahr veröffentlichen wir auf diesem Weg rund
steuerung auf, die regelmäßig von den Behör- 70 Verkehrsmeldungen.
den beispielsweise über geplante Baumaßnah- 3 Wenn ich aber keine Tageszeitung abonniert
men oder Veranstaltungen unterrichtet werden. habe: Wie erfahre ich dann von den Beeinträch-
Sodann konzipieren unsere Experten – oftmals tigungen?
nach einem Besuch vor Ort – eine passende Um- Aktuelle Verkehrsmeldungen findet man immer
leitung für den fraglichen Zeitraum. Danach auch auf unserer Internetseite www.eswe-ver-
·> MELANIE SCHAUSS
werden detaillierte Informationsblätter für die kehr.de in der Rubrik „News“. Dort stehen stets
Als stellvertretende Presse- Fahrer erstellt, auf denen Umleitungsweg und alle Informationen nutzerfreundlich zusam-
sprecherin von ESWE Verkehr -dauer genau beschrieben sind. Manchmal mengefasst zur Verfügung, meist sogar um
ist Melanie Schauß unter an- kommt es jedoch auch vor, dass Umleitungen eine praktische Umleitungskarte ergänzt. Alle
derem dafür zuständig, dass zeitlich verlängert werden müssen oder dass Umleitungen – auch jene, die infolge eines
die Medien und damit auch wir über Baumaßnahmen im Vorfeld nicht tagesaktuellen Ereignisses, etwa einer spon-
die Fahrgäste stets über aktu- informiert wurden. In solchen Fällen melden tanen Demonstration, nur von kurzer Dauer
elle Linienwegs-Umleitungen unsere Fahrer oder Verkehrsmeister die Beein- sind – sind außerdem im LiveTicker auf unserer
informiert sind. trächtigung an die Verkehrssteuerung weiter. Website sowie via „Meine ESWE“-App für iPho-
2 Und wie gelangen diese Informationen dann an ne, iPad, iPod touch und Android-Geräte abruf-
den Fahrgast? bar. Darüber hinaus weisen wir auch in unse-
Falls infolge einer Umleitung beispielsweise be- rem regelmäßigen E-Mail-Newsletter auf wich-
stimmte Haltestellen vorübergehend nicht an- tige Umleitungen hin; und nicht zuletzt wissen
gefahren werden können, informieren wir die auch unsere Fahrer und Mobilitätsberater Be-
Fahrgäste per Aushang an den betroffenen scheid und stehen für Fragen zur Verfügung.
Haltestellen selbst. Vor allem aber bereiten wir
Gude, Ihr Leut, nach Delgeheim gefahrn, unn zwar mit de Linie 48 – da habb
isch de vorherische Linie 24 also schon dobbeld gesehn … Uff
wart Ihr letztens aach so glühwoi-beseelt als wie isch? Isch war dem Woinachtsmärktsche in Delgeheim hatte mer dann noch
am erste Adventssonndaach mit de Roswitha, maaner Fraa, uff zwaa Kräppes und de aan oder annere Eierpunsch. Am End hat
de klaane Woihnachtsmärktscher in de Wissbadener Vororte isch en Zingge wie mei berüümde Namensvetter: de Rudi, des
unnerwegs gewese. Mit de Linie 24 simmer erst mal nach Frau- Renndier mit em roode Näsche.
eschdaa gefahrn. An de dortische Haltestell ausgestiege, habbe Gott sei Dank gabs ja noch de ESWE-Bus, mit dem simmer dann
mer uns direkt ans nächste Glühwoi-Ständche gedrängelt und widder bis an die Ringkersch gekomme. Isch war escht so was
es erste Heißgetränk gezischt. Dadezu gabs e bissche Buddäge- vonn rabbeldischd, mer glaabts net, aber des Roswitha war
baggenes vom Stand wissawie. In Fraueschdaa wars rischdisch eifach nur foschtbaar müd – so simmer dann Aam in Aam nach
gemiedlisch, drotzdem sinds Roswitha un isch irschendwann Haus getorggelt. Am nächste Daach hat misch mei Fraa mit em
weidägezooche. Aspirinsche geweckt, und dadenach gings mer rescht bald aach
In Biebrisch angekomme, wollt moi Fraa unbedingt en Lumum- widder gut.
ba probiern. Nachdem isch gesaacht hab, des isch doch gar net Aber aans kann isch Euch saache: Die Woih-
tanze könnt, hat es Roswitha misch angestumpt und gemaant, nachtsmärktscher in de Vororte mache min-
sie tät net de Lammbaadaa meine, sonnern en Lumumba, also desdens genauso viel Spass wie de große
en Kakao mit Schuss. Isch hab den dann aach emol probiert, aber Stännschnuppemarkt in de Innestadt.
wenner misch fraache tut: Isch glaab jo, die hat aane an de Waf- Un wenn ihr en Dipp braacht, wo es
fel! Des macht doch nur en Digge: en digge Rannse und en digge de beste Glühwoi gebbe tut, dann
Kobb. Isch hab maan Schuss dann lieber mit em Glühwoi gekippt könnt Ihr misch ruhisch fraache – denn
und danach Heißhunger uff e Braatworscht gehabt. uff misch könnt ihr Euch immer
Zwaa oder drei Glühwoischer spääder hat misch des Roswitha verlasse!
dann am Rockzibbel in de nächst Bus geschliffe un is mit mir
Euern Rudi
14. 14 PERSPEKTIVE E-MOBILITÄT
„CHANCEN NUTZEN, um Bewusstseinswandel zu erreichen“
2012 starten wir mit zwei CONTRAC-Bussen einen auf zwei
Jahre angelegten Testbetrieb. Gemäß den derzeitigen Planun-
gen wird einer der beiden E-Busse auf der Linie 1 eingesetzt
werden, während der zweite viele verschiedene unserer knapp
40 Linienwege testen wird – vor allem, damit die Einsatzwirk-
lichkeit bei unterschiedlichen topografischen Gegebenheiten
untersucht werden kann. Wir sind übrigens die erste Großstadt
in Europa, die ein solch umfassendes Pilotprojekt durchführt.
INFOMOBIL: Sie setzen aber auch auf einen Bewusstseinswan-
del in der Bevölkerung?
BURGHARDT: Ja, und zwar auf einen Bewusstseinswandel, der
in eine Veränderung des individuellen Mobilitätsverhaltens
mündet. Zwar ist den meisten Menschen inzwischen bewusst,
dass die Elektromobilität enorme Vorteile und Möglichkeiten
Elektromobilität, die Spaß macht: Stefan Burghardt (vorne) und Wiesbadens bietet; leider jedoch wird noch viel zu häufig ausgeblendet oder
Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel (hinten) testeten beim Stadtfest die belieb-
ten Segway-Roller unterschlagen, dass Elektromobilität kein Allheilmittel für die
massiven Verkehrsprobleme in unseren Innenstädten ist.
Viel ist im Jahr 2011 in Wiesbaden über Elektromobilität be-
INFOMOBIL: Wieso ist das so?
richtet und diskutiert worden – nicht zuletzt, weil ESWE Ver-
kehr die Vorteile der emissionsfreien Fortbewegung bei vielen BURGHARDT: Für zwei der drei Hauptprobleme des heutigen
Gelegenheiten thematisiert hat. Im Gespräch mit der INFO- Straßenverkehrs bietet die E-Mobilität eine Lösung: für die Ab-
MOBIL-Redaktion zieht ESWEs Kaufmännischer Geschäftsfüh- gas- und für die Lärmemissionen. Das dritte Problem jedoch
rer Stefan Burghardt eine Bilanz und entwirft interessante bleibt: nämlich die Belastungen, die durch das grundsätzliche
Perspektiven für 2012. Zuviel an Pkws entstehen – nehmen Sie nur den Parkplatzsuch-
verkehr, die zugeparkten Wohnstraßen oder die zahlreichen
INFOMOBIL: Herr Burghardt, wie bewerten Sie am Ende dieses Staus, die längst nicht mehr nur in der Rushhour entstehen. Hier
Jahres den Status, den das Thema Elektromobilität in der hilft uns die E-Mobilität nicht weiter, denn auch ein Elektroauto
Wahrnehmung durch die Wiesbadener Öffentlichkeit erlangt ist zuallererst ein Auto – es kann also Straßen verstopfen und
hat? beansprucht Parkraum. Allerdings bieten die derzeitige Offen-
heit vieler Menschen gegenüber dem Thema Elektromobilität
BURGHARDT: Uns bei ESWE Verkehr ist es im Jahr 2011 mit zwei
sowie das enorme Interesse daran die große Chance, dass auch
zentralen Maßnahmen gelungen, entscheidend dazu beizutra-
dem notwendigen Bewusstseinswandel aufgeschlossener als
gen, dass die Elektromobilität heute beinahe „in aller Munde“
früher begegnet wird.
ist – eine Entwicklung, von der man am Jahresbeginn nur träu-
men konnte. INFOMOBIL: Sie setzen also langfristig auf die generelle Redu-
zierung des Pkw-Verkehrs – auch des umweltfreundlichen,
INFOMOBIL: Die Maßnahmen, die Sie ansprechen …
also elektrobetriebenen?
BURGHARDT: … waren zum einen die erste Testfahrt mit einem
BURGHARDT: Richtig. Wir werden unsere Städte auf Dauer nur
linienverkehrstauglichen Elektrobus, dem „e.cobus“ der Delken-
dann lebenswert erhalten können, wenn die Menschen begrei-
heimer Firma CONTRAC, am 25. Juli im Beisein des Oberbürger-
fen, dass sie künftig ihre individuellen Mobilitätsbedürfnisse
meisters; zum anderen denke ich an das Stadtfest Mitte Sep-
am besten durch die intelligente Vernetzung unterschiedlicher
tember, das wir intensiv zur Informations- und Erlebnisschau
öffentlicher Verkehrsmittel befriedigen – vom Elektrobus über
in Sachen E-Mobilität genutzt haben. Beide Veranstaltungen
E-Bikes, E-Roller, E-Scooter und Segways bis hin zum Elektroau-
haben sowohl seitens der Politik als auch vonseiten der Bevöl-
to aus dem Carsharing-Pool. Übrigens gibt es hoffnungsvolle
kerung ein Maß an Resonanz nach sich gezogen, das unsere
Anzeichen, dass dieser Bewusstseinswandel tatsächlich eintre-
Erwartungen weit übertroffen hat.
ten wird: In der Generation der heute 20-Jährigen verliert das
INFOMOBIL: So viel zur Rückschau. Aber wie soll’s 2012 wei- Privatauto zunehmend an Bedeutung – in den Städten wird der
tergehen? Das Interesse der Menschen darf und soll ja nicht eigene Pkw zu Recht nicht mehr als notwendig, eher sogar als
erlahmen. lästig erachtet, und als Statussymbol haben ihm iPhone und Co.
inzwischen den Rang abgelaufen.
BURGHARDT: Das stimmt. Daher geht’s im neuen Jahr mit ganz
konkreten Schritten weiter: Voraussichtlich im Frühsommer INFOMOBIL: Vielen Dank für das interessante Gespräch.
15. NEULICH IM BUS | BUS-PORT 15
„… UND GEHEN SIE DEN REST EINFACH ZU FUSS!“
Neulich im Bus … fanden zwei Freundinnen, beide im „besten entgegnet Margit zögerlich, die noch nicht so recht erkannt hat,
Alter“, heraus, dass Kalorien abbauen und Geld sparen zwei Sei- worauf Ingrid hinaus möchte. „Ganz einfach“, doziert Ingrid
ten ein und derselben Medaille sein können – und das kam so: mit erhobenem Zeigefinger, „der Tipp lautet: ‚Steigen Sie jedes
Mal beim Busfahren eine Haltestelle später ein und ebenso eine
Die beiden Frauen kennen sich schon seit ewigen Zeiten und
Haltestelle früher aus, und gehen Sie den Rest einfach zu Fuß!’
sind eng miteinander befreundet – das spürt und hört jeder, der
Klasse Idee, oder?“ Ingrids Augen strahlen; Margit hingegen
unfreiwillig zum Zeugen der Unterhaltung wird, die die beiden
beginnt zu überlegen: „Eigentlich ganz clever, das sollten wir
elegant gekleideten Mittfünfzigerinnen an einem Samstagvor-
wirklich mal ausprobieren – zumal wir damit auch noch Geld
mittag in einem Bus der Linie 8 führen.
sparen können.“ „Wie das denn?“; jetzt ist Ingrid diejenige, die
Der Bus, nur spärlich besetzt, erklimmt gerade die Haarnadel- die Stirn runzelt. „Sieh mal, das ist doch ganz logisch“, grinst
kurve am Übergang der Geisberg- in die Idsteiner Straße, als Margit triumphierend, „mit dem Kurzstreckenticket, das wir
Ingrid, die etwas blondere der beiden Freundinnen, aus der Zeit- manchmal kaufen, kommen wir dann künftig nicht mehr nur
schrift, in der sie die ganze Zeit eher wahllos herumgeblättert drei, sondern sogar fünf Haltestellen weit!“
hat, freudig aufblickt und Margit, die ihr gegenüber sitzt, an- Wie die Unterhaltung weitergeht, bekommt der Beobachter
raunt: „Ich les hier grad was Superinteressantes!“ „Und zwar?“, leider nicht mit, denn an der Haltestelle „Freseniusstraße“ ver-
fragt Margit neugierig. „Hier steht“, betont Ingrid verheißungs- lassen die beiden Freundinnen hastig den Bus – ob bewusst
voll, „dass man gerade jetzt in der Weihnachtszeit, in der einem eine Haltestelle zu früh, kann nur spekuliert werden ...
ja ständig süße Leckereien angeboten werden und man der Ver- Merke: Das ESWE-Kurzstreckenticket gilt für Einzelfahrten, die maxi-
suchung, dann auch wirklich zuzugreifen, nur allzu oft erliegt – mal drei Haltestellen weit führen und nicht mehr als zwei Kilometer
dass man also in dieser Zeit jede noch so einfache Gelegenheit lang sind. Ab dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember kostet ein Kurz-
nutzen sollte, sich körperlich zu bewegen.“ „Und das heißt …?“, streckenticket 1,55 Euro (Erwachsene) bzw. 0,95 Euro (Kinder).
SONNENFÄNGER UND KÄLTESCHÜTZER: Bus-Port eingeweiht
1.800 silbrig glänzende Platten, jede etwa 50 Zentimeter hoch und einen Meter breit, in 60 Reihen à 30 Stück angeordnet: So liegen die Solar-Panels auf dem Bus-Port
Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller, Bürgermeister und Um- sommers wie winters Probleme“, erläuterte Uwe Cramer, Tech-
weltdezernent Arno Goßmann, Verkehrsdezernentin Sigrid nischer Geschäftsführer von ESWE Verkehr; „im Sommer heizten
Möricke, die Geschäftsführungen von ESWE Verkehr und ESWE sich die Fahrzeuge tagsüber erheblich auf, und im Winter kühlten
Versorgung sowie weitere offizielle Gäste waren zugegen, als die Busse in frostigen Nächten stark aus.“ Dank des neuen Bus-
am 21. September der sogenannte „Bus-Port“ eingeweiht wurde. Ports – im Sommer stehen die Fahrzeuge nun sonnengeschützt
Der 100 Meter lange und gut 50 Meter breite XXL-Carport auf darunter, im Winter fängt sich die Abwärme der Motoren unter
dem Betriebsgelände von ESWE Verkehr bietet rund 100 Bussen dem Dach, was ein Auskühlen der Wagen verhindert – werden
Unterschlupf. Der Clou aber sitzt obendrauf: Auf dem Dach des diese Probleme nun weitgehend reduziert.
Bus-Ports befindet sich eine der größten Photovoltaik-Anlagen
Wiesbadens – exakt 1.800 Solar-Panels wandeln Sonnenenergie
in Strom um, bevor dieser in das Netz von ESWE Versorgung ein- VIDEO-TIPP
gespeist wird. Voraussichtlich 400.000 Kilowattstunden Energie Ein Videoclip zur Funktionsweise des Bus-Ports und der
können so pro Jahr produziert werden. Doch die komplett emis- Photovoltaik-Anlage kann im ESWE-Kanal auf der
sionsfreie Stromproduktion ist nur einer von vielen Vorteilen der Online-Videoplattform YouTube angesehen werden:
rund 2,5 Millionen Euro teuren Investition: „Da unsere Busse bis- www.youtube.com/esweverkehr
lang stets unter freiem Himmel parken mussten, gab es seit jeher
16. 16 FAHRPLANBUCH-TITELFOTO
GLÜCKLICHER FELIX als ESWE-Fotostar
Hoch soll er leben: Oliver Riemann verhilft seinem Bruder zu einer Vogel- Felix und der Fotograf sind da, das Kurhaus und der Bus ebenfalls: Das Foto-
perspektive Shooting kann also beginnen
Eine originelle Foto-Idee und ihre Folgen: Beim INFOMOBIL- die Titelseiten des aktuellen INFOMOBILs sowie der Fahrplan-
Fotowettbewerb „Fahrplan sucht Foto“ gab’s nicht nur einen wechsel-Broschüre „Busfahren mit ESWE Verkehr – neu ab
eindeutigen Sieger, vielmehr mündete das Wettbewerbs- 11. 12. 2011“.
ergebnis auch in ein ursprünglich gar nicht vorgesehenes Während ihr Sohnemann im Blitzlichtgewitter stand, begannen
professionelles Foto-Shooting. Aber wenn der Gewinner „Der Achim und Karin Riemann über Felix zu berichten: Ein „tempera-
Glückliche“ heißt, wird halt auf einmal vieles möglich. mentvoller Kasper“ sei er, immer auf Achse; Stillsitzen sei seine
Sache definitiv nicht. Außerdem mache er seinem Namen alle
Mit ziemlicher Sicherheit war es eine der ungewöhnlichsten Bus-
Ehre: „Der Name Felix bedeutet ja ‚Der Glückliche’“, erklärte
Zielanzeigen, die jemals im Wiesbadener Linienverkehr zum Ein-
Achim Riemann, „und man glaubt es tatsächlich nicht, was dieser
satz gekommen ist: „FELIX Champion 2011“ prangte hellleuch-
Junge immer wieder für ein Glück bei Gewinnspielen und Ver-
tend im Display über der Frontscheibe des ESWE-Gelenkbusses,
losungen hat!“ Jede Menge Sachpreise, zum Beispiel Spielekon-
der am frühen Abend des 6. September in der Biebricher Rhein-
solen, habe Felix schon eingeheimst, aber auch ein Bauernhof-
gaustraße vorfuhr. Ziel der Fahrt war das Wohnhaus der Familie
Urlaub sowie eine Jamaika-Reise seien ihm von Fortuna bereits
Riemann; Auslöser der Fahrt war die Tatsache, dass der neun-
beschert worden.
jährige Felix, jüngster Spross der Riemanns, den Hauptpreis
beim INFOMOBIL-Fotowettbewerb „Fahrplan sucht Foto“ (siehe Die Riemanns sind übrigens eine Familie, die eine Menge Be-
Ausgabe 02/2011) gewonnen hatte. rührungspunkte mit ESWE Verkehr hat: Beispielsweise haben
alle vier Ende März und Ende Mai dieses Jahres mit großem
Und nicht nur das: Das von Felix eingereichte Sprechblasen- Spaß an den beiden „Der Meisterdieb und das Goldene Abo“-
Foto hatte der Jury so gut gefallen, dass spontan die Idee ge- Suchspielen teilgenommen. Überhaupt ist die Spielleidenschaft
boren worden war, Felix’ Fotomotiv von einem Profi-Fotografen im Hause Riemann sehr ausgeprägt: „Wir haben bei uns da-
noch mal neu in Szene setzen zu lassen. Gesagt, getan: Der Bus, heim bestimmt 600 Brettspiele“, gab Karin Riemann stolz zu
der Felix Riemann samt Vater Achim, Mutter Karin und Bruder Protokoll. Und was das persönliche Riemannsche Busnutzungs-
Oliver am 6. September in Biebrich abholte, steuerte schnur- verhalten angeht, äußerte Vater Achim eine klare Meinung:
stracks das Wiesbadener Kurhaus an. Auf dem Platz vor dem „Unser Auto hat vor kurzem einen Totalschaden gehabt. Aber
Säulenportal hatte bereits das Team rund um Fotograf Roger wir schaffen uns erst einmal keinen neuen Wagen an – denn in
Richter Stellung bezogen, und kaum erzeugte die hereinbre- der Rheingaustraße sind wir so gut ans Liniennetz angebunden,
chende Dämmerung ein stimmungsvolles „Knipslicht“, ging’s da kommt man auch mit dem Bus bestens zurecht.“
los mit Felix’ Verwandlung zum ESWE-Fotostar.
Bei aller Sympathie für ESWE Verkehr – Busfahrer will Felix als
Das Ergebnis des Foto-Shootings kann vorne auf dem 2012er- Erwachsener dann aber doch nicht werden. Seine Berufswünsche
Fahrplanbuch bewundert werden; und es ziert übrigens auch stehen für ihn fest: „Ich werd’ Astronaut. Oder Stefan Raab.“
17. ZIVILCOURAGE-SCHULUNG | WARTEHALLENNETZ 17
DAS „MAGNETFELD“ des Angreifers verlassen
„Zivilcourage: Ja! Aber wie?“ – so lautet der programmatische des „Magnetfelds“. Viele Menschen reagieren in Bedrohungs-
Titel einer Seminarreihe, die sich von Mitte September bis Mitte situationen intuitiv so, dass sie dem Angreifer, von dem die
November in fünf jeweils vierstündigen Einzelveranstaltungen Gefahr ausgeht, ihre alleinige Aufmerksamkeit widmen – eine
dem Thema Gewaltprävention widmete. Initiiert, organisiert zwar verständliche und nachvollziehbare, dennoch falsche Re-
und gemeinsam durchgeführt vom Polizeipräsidium Westhes- aktion, denn sie bestätigt den Täter, der den „großen Auftritt“
sen, dem Wiesbadener Präventionsrat, der ESWE Verkehrsge- sucht, in seinem Tun. „Stattdessen ist es richtiger und wich-
sellschaft und dem hessischen Landesprojekt „Netzwerk gegen tiger, sich auf das potenzielle Opfer zu konzentrieren“, weiß
Gewalt“, dem die Stadt Wiesbaden seit 2003 angehört, ist es Stephan Nebel, Gruppenleiter im ESWE-Fahrdienst, der einer
das Ziel der Seminarreihe, interessierte Bürger darin zu schulen, der Experten ist, die die Seminarteilnehmer schulen. „Opfer-
wie sie in Konfliktsituationen deeskalierend, also entschärfend zentriertes Verhalten“, so Nebel weiter, „bedeutet, den Täter zu
reagieren können. ignorieren und zu isolieren und dadurch die bedrohte Person
aus dem ‚Magnetfeld’ des Angreifers herauszulösen.“
Wichtig dabei ist, dass es in den Seminaren keineswegs um
Selbstverteidigung geht – den Teilnehmern wird vielmehr Die große und durchweg äußerst positive Resonanz auf die
erklärt und in Rollenspielen auch demonstriert, wie man, etwa fünf Seminare hat deutlich gezeigt, dass bei vielen Menschen
während einer Fahrt in einem öffentlichen Verkehrsmittel, ein starkes Interesse vorhanden ist, richtiges Helfen zu lernen.
andere Personen aus potenziell gefährlichen Szenarien befrei- Um diesem Interesse gerecht zu werden, soll die Seminarrei-
en kann. Zu den praktischen Handlungsanleitungen, die dem he im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Die kostenlosen
Motto „Menschen möchten helfen – sie wissen häufig nur nicht Veranstaltungen werden auch 2012 voraussichtlich im Gebäude
wie!“ folgen, gehört es beispielsweise, in einer Konfliktsituation des Polizeipräsidiums Westhessen am Wiesbadener Konrad-
ganz gezielt Öffentlichkeit herzustellen, um auf diese Weise der Adenauer-Ring stattfinden. Informationen können unter der E-
möglichen Bedrohung entgehen zu können. Einer der Kernbe- Mail-Adresse ngg.ppwh@polizei.hessen.de abgerufen werden.
griffe, die in den Seminaren eine zentrale Rolle spielen, ist der
NEUE STANDORTE für neue Wartehäuschen
Seit Mitte November wird in Wiesbaden an vielen Bushaltestel-
len gebaut. Der Grund: Die bis dato rund 330 Haltestellen im
Wiesbadener Busliniennetz, die mit einer Wartehalle ausge-
stattet sind, erhalten Zuwachs. An 105 Standorten im gesamten
Stadtgebiet, an denen es bislang kein Haltestellen-Wartehäus-
chen gab, werden nun erstmals Wartehallen errichtet – und
zwar jene des neuen Bautyps, die dem modernen, zeitgemäßen
Standard entsprechen (siehe Seite 7 in diesem INFOMOBIL).
Nach Abschluss der Baumaßnahmen wird also mehr als die
Hälfte der insgesamt etwa 800 Wiesbadener Haltestellen über
einen Fahrgast-Unterstand verfügen.
Die großflächige Erweiterung des Wartehallennetzes – es
handelt sich um den umfangreichsten Ausbau seit Jahrzehnten –
komplettiert das vor zwei Jahren gestartete ambitionierte
Wartehallen-Austausch- und Neubauprogramm (siehe INFO-
MOBIL 02/2010), dessen erste Phase sich dem Austausch „Neu
gegen Alt“ an bestehenden Wartehäuschen-Standorten wid-
mete. Nun, in der Phase zwei, geht es also um Haltestellen, die
bislang ganz und gar „häuschenlos“ gewesen sind. Vorrangig
werden bei der Neuerrichtung sogenannte „Einstiegs-Halte-
stellen“ berücksichtigt, also solche Haltestellen, die, meist in
Fahrtrichtung Stadtzentrum gelegen, durchweg deutlich mehr
einsteigende als aussteigende Fahrgäste verzeichnen.
Auf www.eswe-verkehr.de kann die vollständige Liste der neu- So also sieht sie aus: Die neue Standard-Wartehalle, hier am Bussteig C der
en Wartehallen-Standorte eingesehen werden. Haltestelle „Platz der Deutschen Einheit“
18. 18 HISTORISCHE LINIENWEGE | TEIL 11
MIT DER 1 FING ALLES AN …
Ein Blick zurück in die frühen 80er-Jahre: Die Linie 2, in Gestalt eines Daimler-Benz-Busses vom Typ O 305, bei der Ausfahrt aus dem ESWE-Betriebshof an der Gartenfeldstraße
Vorhang auf zum großen Finale: Die Linie 2, die seit vier INFO- 11. Dezember 2005, stand mit dem Wegfall zweier Mittags-
MOBIL-Ausgaben den Dreh- und Angelpunkt der Artikelserie fahrten nach Sonnenberg eine abermalige – die bis dato letzte –
„Historische Linienwege“ bildet, steuert ihr Ziel an – ein Ziel, Drosselung des Fahrtenangebots der Linie 2 auf der Agenda des
das ganz aktuell eine neue Zukunftsperspektive eröffnet. Wiesbadener Nahverkehrs.
Mit der Inbetriebnahme der neuen Haltestellenanlage am Platz Eine straßenbaubedingte Änderung des 2er-Linienwegs trat am
der deutschen Einheit im August 1978 fuhr die Linie 2 den dor- 30. Juni 2010 in Kraft: Mit der Eröffnung des Straßendurchstichs
tigen Bussteig B an. Zwei Jahre später, im Juni 1980, wurde in von der Goerdeler- zur Klarenthaler Straße entfiel die bisherige
der Blücherstraße in Fahrtrichtung Innenstadt für die Buslinien Route über die einst als Provisorium angelegte „Behelfsstraße
2 und 14 in der Fahrbahnmitte eine Busspur in Betrieb genom- E 0“ (siehe „Historische Linienwege“ im vergangenen INFO-
men; gleichzeitig verlegte man die Haltestelle „Bleichstraße/ MOBIL). Die neue Fahrtstrecke über die verlängerte Goerdeler-
Bismarckring“ von der Blücherstraße in den Bismarckring zur straße führte nicht nur bei der Linie 2, sondern auch bei den
dortigen Haltestelle der Linie 1. Linien 14 und N5 zum Verzicht auf die Haltestelle „Wellritz-
mühle“; stattdessen wird seither die Haltestelle „Anne-Frank-
In den Folgejahren wurde die Linie 2 auf den Status einer „Er- Straße“ bedient.
gänzungslinie“, die hauptsächlich in den Hauptverkehrszeiten
fuhr, reduziert; und auch die Streckenführung wurde schritt- Waren die vergangenen drei Jahrzehnte in der Geschichte der
weise verkürzt: So erfolgte noch im Jahr 1980 die Verkürzung Linie 2 – die ja unter historischen Gesichtspunkten zu den wich-
des Linienwegs in Klarenthal, der nun wieder, wie vor 1971, an tigsten Linien im Nahverkehr Wiesbadens zählt – durchweg von
der Haltestelle „Graf-von-Galen-Straße“ endete; und im Mai Reduzierungen des Strecken- und des Fahrtenangebots geprägt,
1994 wurde zwischen 14:00 und 16:00 Uhr der Fahrtweg auf zeichnet sich jetzt, zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2011,
den Streckenabschnitt Klarenthal–Wilhelmstraße verkürzt. eine Trendwende ab: „Mit der Traditionslinie 2 geht’s wieder
aufwärts!“, könnte man angesichts der nun an Schultagen neu
Die Reduzierung des Fahrtenangebots der Linie 2 setzte sich hinzukommenden Fahrten erfreut ausrufen (siehe Seite 4 in
auch danach fort: So hatte der Fahrplanwechsel im Juni 1996 diesem INFOMOBIL – dort sind ausführliche Informationen zu
zur Folge, dass die 2er-Busse zwischen 14:00 und 15:00 Uhr nun den wichtigsten Änderungen, die zum bevorstehenden Fahr-
überhaupt nicht mehr verkehrten, und von 15:00 bis 19:00 Uhr planwechsel nicht nur bei der Linie 2 wirksam werden, zu finden).
fuhren sie fortan nur noch in einer Fahrtrichtung, nämlich
aus der Innenstadt nach Klarenthal. Die wiederum nächste Hiermit endet der in der INFOMOBIL-Ausgabe 04/2010 begon-
Reduktion erfolgte dann im Zuge des Fahrplanwechsels am nene Rückblick auf die bis heute 122-jährige Entwicklung der
15. Dezember 2002: Ab diesem Datum wurde die Anzahl der 2er- anno 1889 als Pferdebahn aus der Taufe gehobenen Linie 2.
Fahrten an den Bedarf des reinen Schülerverkehrs angepasst, Ab dem nächsten Heft wird die Artikelserie „Historische Linien-
also verringert. Drei Jahre später, zum Fahrplanwechsel am wege“ die Linie 3 unter die zeitgeschichtliche Lupe nehmen.