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STEPHANIE HARTUNG




                Erkenntnistheorie
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Wenn sinnliche Wahrnehmung so entscheidend ist:
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt
                        Wie nimmt der Mensch eigentlich wahr?




                        Ein Blick in die Wahrnehmungsprozesse




Geschichte der abendländischen Philosophie                                  © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




           Überschrift in Futura Light, 18 pt
                MAX WERTHEIMER

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        CHRISTIAN FREIHERR VON EHRENFELS
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt
                        KURT TSADEK LEWIN




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  MAX WERTHEIMER




Max Wertheimer (1880 - 1943): Wahrnehmungsmuster

             Wertheimer gilt als Begründer der Gestaltpsychologie, bzw. Gestalttheorie.

             1912 habilitiert er mit seinen Experimentellen Studien über das Sehen von
             Bewegung. Er erkennt erstmals Muster, die der Wahrnehmung zugrunde
             liegen.


             Gesetz der Ähnlichkeit:

             Einander ähnlich sehende Elemente werden als zusammengehörig empfunden.

             Gesetz der guten Gestalt:

             Gestalthafte Wahrnehmungseinheiten bilden sich so aus, dass sie im Ergebnis
             eine möglichst einfache und prägnante Gestalt darstellen.


                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  CHRISTIAN FREIHERR VON EHRENFELS




Christian Freiherr von Ehrenfels (1859 - 1932): Das Übersummative

             Christian von Ehrenfels führt die Arbeit von Wertheimer fort:

             Das Gesetz der guten Gestalt zeigt: Der Mensch nimmt ein übergeordnetes
             Bild wahr, nicht die einzelnen Teile.


             Am Beispiel der Musik beweist er: Wir hören nicht die einzelnen Töne,
             sondern immer die Melodie, selbst dann, wenn die Noten in eine andere
             Tonart transferiert werden (die Teile also ganz andere sind).

             Und: Dieselben Teile, neu geordnet, ergeben eine gänzlich andere Melodie.


             Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile (Aristoteles).

             Das übersummative Phänomen nennt von Ehrenfels: GESTALT.
                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  KURT TSADEK LEWIN




Kurt Tsadek Lewin (1890 - 1947): Bedürfniskonstruktion + Feldverhalten

             Lewin untersucht die Frage, was die Grundlage für die Wahrnehmung der
             GESTALT ist und erkennt:

             Die zugrunde liegenden BEDÜRFNISSE KONSTRUIEREN DIE GESTALT.

             Die Figuren, die in einem Feld (vor einem Hintergrund) auftauchen, müssen vor
             dem Hintergrund der den Bedürfnissen entsprechenden Wahrnehmungen der
             einzelnen Teile im Feld verstanden werden.

             Am Beispiel eines Landschaftsbildes mit einer Scheune zeigt Lewin: Ein Soldat
             erkennt in dem Gebäude das mögliche Versteck des Feindes, ein Bauer eine
             Möglichkeit zum Unterstellen seiner Gerätschaften.

             Gestalt = das übersummative Phänomen aus Hintergrund + Bedürfnis +
             hervortretender Figur.


                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Feldverhalten
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Aus der Bedürfnisorganisation des wahrnehmenden Beobachters
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        ergibt sich eine mentale Landkarte, die ein in den Vordergrund
                  >     Unterpunkt
                        tretendes Verhalten (Feldverhalten) begünstigt.


                        Das bedeutet: Das Verhalten resultiert aus den selbst konstruierten
                        Wahrnehmungen.




Geschichte der abendländischen Philosophie                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Die Bedürfnisse des Huhns organisieren sein konsequentes
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        Feldverhalten.
                  > Unterpunkt




                        Kurt Tsadek Lewin




Geschichte der abendländischen Philosophie                                           © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Psychoanalyse
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Wie aber entstehen die Bedürfnisse?
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt



                        Ein Blick in die Seele des Menschen.




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




           Überschrift in Futura Light, 18 pt
                SIGMUND FREUD

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        ALFRED ADLER
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt
                        CARL GUSTAV JUNG


                        SALOMO FRIEDLAENDER


                        WILHELM REICH




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  FREUD




Sigmund Freud (1856 – 1939): Die Psychoanalyse

             Basis: Sophokles‘ „König Ödipus“, der mit Aufrichtigkeit wahre
             Zusammenhänge durchdringt, die in der Rückschau aufgelöst werden.


             Josef Breuer (1842 - 1925, Wiener Arzt und Philosoph) – Heilung der
             Berta Pappenheim (Gründerin des jüdischen Frauenbundes) durch ihr
             Aussprechen von Traumatisierungen.

             Grundlage für die mit Sigmund Freud im Jahr 1895 gemeinsam
             herausgegebenen „Studien über Hysterie“.

             Die Schrift und die Fallgeschichte wurden von Freud als Ausgangspunkt der
             Psychoanalyse bezeichnet.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  FREUD




Freud: Das Unbewusste

             Große Teile unseres Verhaltens unterliegen nicht unserer
             bewussten Kontrolle – sie werden aus dem Unbewussten
             gesteuert.


             Das Unbewusste ist vom Bewusstsein abgetrennt und dem
             Willen entzogen.

             Es wird von sexuellen Trieben und Wünschen dominiert.


             Kinder haben sexuelle Bedürfnisse – in einer bestimmten
             Phase ihrer Entwicklung sogar das Bedürfnis nach Sex mit
             dem gegengeschlechtlichen Elternteil (Ödipuskomplex).



                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  FREUD




Die Seele

             Die Elemente der Seele sind Motive und Triebregungen.




             Die Seele ist dynamisch.

             In ihr findet ein Kräftespiel zielstrebiger Tendenzen statt,
             die zusammen und/oder gegeneinander arbeiten.




             Die freudsche Psychologie ist eine dynamische Konflikt- und
             Motivationspsychologie.
                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  FREUD




Die Neurose

             Die meisten psychischen Störungen kommen durch die konflikt- und
             mangelhafte Verarbeitung einer Erziehung, die sexuelle Triebe unterdrückt
             und Sexualität tabuisiert.




             NEUROSE ist eine psychische Störung (eine Krankheit), die sich aus der
             Unterstrückung sexueller Triebe entwickelt.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




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STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Die Tatsache, dass Sie sich überhaupt mit der Frage
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        beschäftigen, offenbart Ihre unterschwellige sexuelle Unsicherheit.
                  > Unterpunkt




                        Sigmund Freud




Geschichte der abendländischen Philosophie                                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  ADLER




Alfred Adler (1870 – 1937): Lebendiger Zweck

             In Abgrenzung zu Freuds analytischen Verständnis postuliert Adler,
             dass alles Lebendige einem Zweck entgegenstrebt.


             Damit befindet sich Adler in unmittelbarer Nähe

                zum Biologen Johann Gottfried von Herder (1744 - 1803), der als
                Erster die Gesetzmäßigkeiten biologischer Systeme untersucht hatte;

                zum Biologen und Systemtheoretiker Karl-Ludwig von Bertalanffy
                (1901 - 72), der die 4 Prinzipien Komplexität, Gleichgewicht,
                Rückkopplung und Selbstorganisation gefunden hatte.


             „Die Gründe für unser Verhalten liegen nicht in der Vergangenheit
             sondern wesentlich in der Zukunft.“
                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




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                                                                                                  ADLER




Kausalität: Vergangenheit – Finalität: Zukunft

             Ein Schüler stört den Unterricht.


             Kausalität: Was ist die Ursache des störenden Verhaltens?
             Vergangenheitsbezug


             Finalität: Was ist der Zweck des störenden Verhaltens?
             Zukunftsbezug




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




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                                                                                                  ADLER




Minderwertigkeit und Kompensation

             Jeder Mensch ist bei Geburt minderwertig: Die noch nicht
             ausgereiften Organe erlauben ihm noch keine spezifisch
             menschlichen Verhaltensweisen.


             Das Kleinkind fühlt die objektive Minderwertigkeit durch
             Vergleich mit den Älteren: Das Minderwertigkeitsgefühl ist
             eine psychische Grundgegebenheit.


             Die Unterschiedlichkeit der Menschen basiert auf der Art der
             Kompensation der Minderwertigkeit innerhalb ihrer sozialen
             Situation.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




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Gemeinschaftsgefühl

             Dem Mensch ist ein Gefühl der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft angeboren.

             Die angeborene Minderwertigkeit kann durch die Entwicklung des
             Gemeinschaftsgefühls ausgeglichen werden.



             Kapitalismus und Konkurrenzdenken führen jedoch zu der
             irrigen Annahme, die Kompensation müsse individuelles
             Höherstreben (Anerkennung, Geltung, Überlegenheit,
             Macht) sein.


             Das vertikale Streben muss zugunsten der Entwicklung des
             Gemeinschaftsgefühls abgebaut werden.


                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




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                                                                                                  ADLER




Verhaltensmuster

             Die Kompensation geschieht durch sich wiederholende
             Verhaltensmuster. Das ist der „geheime Lebensplan“, die
             „Lebensschablone“ oder „Leitlinie“.


             Je größer die Minderwertigkeitsgefühle, desto tyrannischer die
             Leitlinie, der innere Zwang (die Neurose).


             Innere (meist unbewusste) Zwanghaftigkeiten drücken sich in „ich-
             muss-Sätzen“ oder „ich-darf-nie-Sätzen“ aus.

             Ich muss mich selbst aufgeben, um von anderen geliebt zu werden.

             Ich darf mir niemals eine Blöße geben, wenn ich Anerkennung
             erreichen will
                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

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STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Das Huhn läuft zur Kompensation seiner diesseitigen
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        Minderwertigkeit.
                  > Unterpunkt




                        Alfred Adler




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                                                                                                  JUNG




C.G. Jung (1875 – 1961): Lebendiges Sein ist Bewegung

             Leben ist ein energetischer Prozess.

             „Energie aber beruht notwendigerweise auf einem vorausgehenden
             Gegensatz, ohne welche es gar keine Energie geben kann.

             Immer muss Hoch und Tief, Heiß und Kalt usw. vorhanden sein, damit der
             Ausgleichsprozess, welcher eben Energie ist, stattfinden kann.“



             Nach Jung hatte der Vorsokratiker Heraklit „das wunderbarste aller
             psychischen Gesetze entdeckt: die regulierende Funktion der Gegensätze“.

             (Heraklit:Alle Gegensätze stehen in einer spannungsgeladenen Einheit.)



                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




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                                                                                                  JUNG




Polarität

             Nur am Gegensatz entzündet sich das Leben.


             „Es gibt kein Gleichgewicht und kein System mit Selbstregulierung, ohne
             Gegensatz.“

             Die Psyche ist ein polares System mit Selbstregulierung.




             Das Wissen um die Zwei-Einheit ist im bekannten Symbol des Taoismus
             dargestellt: Dunkel und Hell, Schatten und Licht, Weibliches und
             Männliches –Yin und Yang machen sich in unendlicher Bewegung ihren
             Platz streitig, enthalten beide den Keim ihres Gegensatzes und
             umkreisen den einzig ruhenden Punkt, der stets im Verborgenen bleibt.
                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  JUNG




Abgrenzung zu Freud und Adler

             Freud reduziert die Polarität auf den dualen Sexual- und den Todestrieb.


             Adler bejaht Polarität – begrenzt auf ein duales Grundprinzip: Minderwertigkeit
             vs. Geltung und Macht.




             Für Jung sind sämtliche Polaritäten denkbar. Er spricht von der komplementären
             Gleichgewichts- und Gleichwertigkeit – dem Sowohl-Als-Auch polarer
             Gegensätze.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  JUNG




Ich ist nur ein Teil vom Selbst.

             Das Ich-Bewusstsein liegt im Zentrum des Bewusstseinsfeldes und ist stark mit sich selbst identifiziert –
             wir sind davon überzeugt, dieses ich zu „sein“, d.h. wir haften an der Idee von uns selbst an.

             Das Ich besteht aus einem Komplex aus Vorstellungen und Identifikationen.
             Jung spricht deshalb vom Ich-Komplex.




             Außerhalb des bewussten Komplexes bestehen weitere, unbewusste
             Komplexe, das persönliche Unbewusste.

             Es besteht sowohl aus Verdrängtem, als auch aus primär Unbewusstem,
             zum Beispiel frühkindlichen Erinnerungen.



                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  JUNG




Persona, Schatten, Selbst

             Persona (lat.: Die Maske)

             Der nach außen gerichtete Aspekt des Ich-Bewusstseins.


             Schatten

             Die im Schatten liegende Persönlichkeit, Teil des persönlich Unbewussten.
             Scheint mit dem bewussten Ich unvereinbar. Er wird außerhalb des Ichs
             wahrgenommen und auf andere Personen projiziert.


             Selbst

             Zentrum der Persönlichkeit und vereinigt alle Polaritäten. Der lebenslange
             Individuationsprozess besteht in der Eingliederung aller Anteile.
                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
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                                                                                                  JUNG




Archetypen und Psychose

             Das kollektive Unbewusste

             Besteht aus ererbten Grundlagen der Menschheitsgeschichte.
             In ihm manifestieren sich Archetypen.

             Archetyp

             Universell vorhandene Urbilder in der Seele aller Menschen –
             rassen- und kulturübergreifend Symbole, Bilder, Motive in den
             Träumen – Energiekomplexe, die besonders in Träumen,
             Neurosen und Wahnvorstellungen wirken.

             Psychose

             Das Unbewusste bemächtigt sich des Bewusstseins, um dessen
             Einstellungen zu korrigieren und zur menschlichen Ganzwerdung
             zu führen.
                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




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STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Das universell vorhandene Urbild in der Seele aller Geflügel führt
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        eben auch dieses Huhn zu der zwanghaften Idee, die Seiten
                  >     Unterpunkt
                        wechseln zu müssen.




                        C.G. Jung




Geschichte der abendländischen Philosophie                                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  FRIEDLAENDER




Salomo Friedlaender (1871 – 1946): Wahre Opposition

             Das Polaritätsprinzip von Jung zeigt sich vor allem bei dem heute beinahe
             vergessenen Salomo Friedlaender.


             Anders als bei Jung sind Polaritäten für F. keine einfachen Gegensätze
             sondern wahre Opposition:


             Finsternis ist Gegenlicht, nicht Abwesenheit von Licht.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




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                                                                                                  FRIEDLAENDER




Ungeteiltes Subjekt – geteiltes Objekt

             Die Vereinzelung des Individuums darf nicht täuschen – in Wahrheit fließt etwas fort unter den Individuen. Die
             Vereinzelung sollte man DIVIDUUM nennen.



             Das In-Dividuum ist das ungeteilte Subjekt,
             Wäger an der Waage der objektivierten Polaritäten.



             Das Selbst ist zugleich Alles und Nichts, das sich in
             den Polaritäten entfalten (objektivieren) will.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  FRIEDLAENDER




Pro + Contra

             Mit dem Philosophen E. Marcus ist Friedländer ein Anhänger der
             Kant‘schen Philosophie.

             Er sagt aber:

             Bei Kant verkümmert das Subjekt zugunsten einer systematischen
             Objektivität.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




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STEPHANIE HARTUNG




                Schöpferische Indifferenz
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Die Welt hat ihre Einheit nicht in sich sondern im schöpferischen
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        Subjekt.
                  > Unterpunkt


                        Zur Realisierung des objektiven Ideals seiner Idee hat das Subjekt
                        kein anderes Mittel als das der Polarisation.




Geschichte der abendländischen Philosophie                                             © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Das Hühnchen-Selbst will sich schöpferisch verströmen in seinen
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        Polaritäten – mal hier mal da.
                  > Unterpunkt




                        Salomo Friedlaender




Geschichte der abendländischen Philosophie                                           © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950          1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  REICH




Wilhelm Reich (1897 – 1957)

             Was ist eigentlich das Lebendige?


             Entdeckung des Orgons = uranfängliche, kosmische Energie




             Eine erfolgreich abgeschlossene Psychoanalyse zeigt sich in orgastischer Potenz.


             Der Mensch als Ganzheit: Gedanken, Befindlichkeit, Körperbau, Sprache, Gestik:
             „Erinnerungen sind von entsprechenden körperlichen Auswirkungen begleitet.“
                                                                                  Rationalismus                  19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                       20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700                1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                               © S. Hartung 2011
Einführung            Antike          Mittelalter            Renaissance         Aufklärung          1800 – 1950          1950 – heute                                        STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                     DEFINITIONEN DER PSYCHOLOGIE




Zusammenfassung

              FREUD                                 ADLER                          JUNG                             FDRIEDLAENDER                     REICH
              Herrschaft des Unbewussten            Alles Lebendige ist            Ich-Komplex und das              In-Dividuum = das                 Orgon und orgastische
                                                    zweckorientiert                persönlich Unbewusste            ungeteilte Selbst, Subjekt        Potenz
              Sexual- / Todestrieb
                                                    Minderwertigkeit /             Grundprinzip der Seele:          Dividuum = das Ich, Objekt        Ganzheitliche Sicht des
              Neurose = unverarbeitete
                                                    Geltung und Macht              Polarität                                                          Menschen: Körper, Seele,
              Unterdrückung des
                                                                                                                                                      Geist
              Sexualtriebs                                                         Persona-Schatten-Selbst




                                                                                     Rationalismus                  19. Jhdt.

                                                            Renaissance                              Kant

                           Humanismus                                                 Empirismus                                       20. Jhdt.


             1300              1400                  1500                 1600            1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                                                       © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




           Überschrift in Futura Light, 18 pt
                ALBERT EINSTEIN

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        LOUIS DE BROGLIE
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt
                        MAX PLANCK


                        WERNER HEISENBERG


                        GEORGES LAMAITRE




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  EINSTEIN




Albert Einstein: Bahnbrechende Entdeckungen

             Die Relativitätstheorie Einsteins erneuert das Weltbild:

             Raum und Zeit sind nicht a priori.




             Raum und Zeit existieren nicht absolut – sind untrennbar voneinander
             und existieren nur als Raumzeit.

             Einstein relativiert Raum und Zeit auf den Bewegungszustand des
             Beobachters.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  EINSTEIN




Nicht alles ist relativ, es braucht einen Bezugspunkt.

             Wenn wir die Erde mit einem Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit verlassen,
             stellen wir bei der Rückkehr 2 verschiedene Zeiten fest: Im Raumschiff ist die Zeit
             langsamer vergangen als auf der Erde.

             Theoretisch können wir also in die Zukunft reisen.



             Wäre alles relativ, gäbe es nichts. Was also kann als Bezugspunkt gewählt
             werden?

             Das ist Sache der Übereinkunft.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Ob das Huhn die Straße überquert oder sich die Straße unter
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        dem Huhn verschiebt, hängt vom jeweiligen Bezugsrahmen ab.
                  > Unterpunkt




                        Albert Einstein




Geschichte der abendländischen Philosophie                                        © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  LAMAITRE




Wann ist Materie entstanden? – Der Urknall

             Georges Lamaitre, 1931:

             Die beobachtete Expansion des Universums führt zur
             Theorie des Urknalls.

             Die Auseinanderbewegung der Galaxien ergibt
             zurückgerechnet einen Zeitpunkt, an dem diese auf ein
             enges Raumgebiet konzentriert waren.

             Zum Zeitpunkt des Urknalls ist die Energiedichte formal
             unendlich.


             Was war vor dem Urknall, aus dem alles Leben, Zeit,
             Raum und die Existenz geschaffen worden sein soll?


                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  EINSTEIN




Nobelpreis: Lichtquanten sind Teilchen mit Welleneigenschaften

             Christiaan Huygens (1629 - 95), Begründer der Wellentheorie

             Issac Newton entwickelte zur selben Zeit die Korpuskeltheorie:
             Das Licht besteht aus Teilchen.

             1802 beweist Thomas Young mit dem Doppelspaltexperiment
             die Wellennatur des Lichts.

             Die Maxwellgleichung (James Clerk Maxwell) führt Ende des
             18. Jahrhunderts zur allgemeinen Anerkennung der Wellennatur
             des Lichts.

             Einstein erkennt: Licht besteht aus Lichtquanten (Photonen), die
             Welleneigenschaften besitzen – jede Strahlung ist in Energiepaketen
             = Photonen quantisiert. => Nobelpreis für Quanten-Elektrodynamik.


                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  PLANCK




Selbstorganisation

             Max Planck: Die Emission von Quanten geschieht selbstorganisiert –
             es gibt keine gesetzmäßige Kontinuität (Widerspruch zum
             Determinismus).


             Naturvorgänge laufen nicht stetig ab und sind nicht eindeutig
             vorhersehbar.



             Gleiche Ursachen haben nicht dieselbe Wirkung.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Diese Selbstorganisation war nicht vorhersehbar.
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt



                        Max Planck




Geschichte der abendländischen Philosophie                                   © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  DE BROGHE, HEISENBERG




Sebstbeobachtung

             Louis de Broglie: Welle-Teilchen-Dualismus

             Jede Strahlung hat sowohl Wellen- als auch Teilchencharakter.
             Je nach Experiment tritt nur der eine oder andere in Erscheinung.



             Werner Heisenberg (1927): Es gibt keinen objektiven Zustand in der Natur.

             Mit physikalischen Experimenten beschreiben wir nicht die Natur sondern
             unser jeweiliges Wissen – also uns selbst.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Das Huhn, es zeigt sich so, wie Du es anschaust.
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt
                        Schau auf das Huhn und Du wirst Dich selbst erkennen.



                        Louis de Broglie / Werner Heisenberg




Geschichte der abendländischen Philosophie                                        © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG




War der Urknall selbst-organisiert?

             Diese Frage ist der Beginn systemtheoretischer
             Überlegungen:

             Organisiert sich Evolution selbst? Und wenn ja: Wie?


             Ist die Welt ein autopoietisches System? (ein
             zweckgebundenes, sich selbst evolutionierendes System?)


             Worin liegt der Zweck?

             Gibt es ein der Welt (dem System) innewohnendes Ziel?




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




           Überschrift ist Futura Light, 18 und Teilchen.
                Alles in zugleich Welle pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Alles ist dual.
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt



                        Auch der Mensch ist dual:


                        Welle (= Wesenhaftigkeit) und zugleich Körper.




Geschichte der abendländischen Philosophie                                 © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




           Überschrift inalles Licht ist (Welle und Teilchen), sind wir alle Eins.
                Wenn Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Und: Alles – jede Information, alles Wissen – ist immer schon da.
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt
                        Zeit wird zur Bedingung zur Erfahrung – wie beim Lesen eines Buchs,
                        dessen Geschichte schon geschrieben steht, bevor wir sie Seite für Seite
                        kennen lernen.


                        Deshalb können wir alles sein: Andere Menschen, jeder Zustand von
                        Energie oder Qualität.




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                    © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




           Überschrift in Futura Light, 18 pt
                Die Überlagerung der Strahlen im Universum erzeugt Muster –
                Interferenzmuster.
           Fließtexte in Futura 14 pt
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        Aus den Mustern entstehen dreidimensionale Bilder – ein
                  >     Unterpunkt
                        Hologramm.


                        Ist also alles, was wir sehen, nur Muster, eine Illusion?




Geschichte der abendländischen Philosophie                                            © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG




Wenn alles nur Illusion ist...

             Alles, was wir denken können, ist es nicht.

             Alles, was wir über Gott wissen können, ist, dass
             wir nichts wissen können.

             Alles, was wir wahrnehmen, ist ein Objekt
             unserer Betrachtung.




             Aber wer betrachtet?

             Wer ist ich?



                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung           Antike           Mittelalter           Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                                           STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                     ENTDECKUNGEN DER PHYSIK




Zusammenfassung

               EINSTEIN                             LAMAITRE                       PLANCK                           DE BROGLIE                       HEISENBERG

               Raum und Zeit sind                   Materie ist mit dem            Naturvorgänge sind               Strahlung hat sowohl             Natur ist nicht objektiv
               relativ und mit der                  Urknall entstanden             selbstorganisiert und            Welle- als auch
                                                                                                                                                     Wir beschreiben nicht die
               Materie entstanden                                                  nicht vorhersagbar               Teilchencharakter
                                                    In diesem Moment                                                                                 Natur sondern uns selbst
               Licht besteht aus                    waren Zeit und Raum            Gleiche Ursachen
               Lichtquanten/Photonen                unendlich verdichtet           haben nicht dieselbe
                                                                                   Wirkung



                                                    NIETZSCHE
                                                    Das Dionysische führt
                                                    zum Glück
                                                    Der Übermensch ist
                                                    Gottersatz mit Willen
                                                    zur Weltherrschaft




                                                                                     Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                            Renaissance                              Kant

                           Humanismus                                                 Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300              1400                  1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                                                        © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




           Überschrift in Futura Light, 18/ EDMUND HUSSERL
                PHÄNOMENOLOGIE pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        PHILOSOPHISCHE ANTHROPOLOGIE / MAX SCHELER
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt
                        ANALYTISCHE PHILOSOPHIE / LUDWIG WITTGENSTEIN




Geschichte der abendländischen Philosophie                                © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  PHÄNOMENOLOGIE




Phänomenologie als apriorische Wissenschaft

             Der Ursprung der Erkenntnisgewinnung liegt in der unmittelbar
             gegebenen Erscheinung.

             Untersucht werden ausschließlich die Beziehungen
             zwischen den Erscheinungen.




             Die Philosophie soll als „erste Wissenschaft“ rehabilitiert werden –
             alle anderen Ansätze basieren auf Annahmen und Vorurteilen. Sie
             orientieren sich nicht an der Sache selber.


             ⇒ Systemische Aufstellungsarbeit
             ⇒ Gestalttherapie
                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  HUSSERL




Edmund Husserl (1859 – 1938)

             Es gibt kein reines Subjekt und kein reines Objekt – sie sind
             immer verbunden durch den Akt des Bewusstwerdens.

             Das Bewusstsein agiert sinnstiftend und erschafft Gegenstände.
             Den Gegenstand „an sich“ gibt es nicht (Kant).

             Um das wahre Wesen des Gegenstandes zu erkennen, muss
             man sich jeglicher Vorurteile, Annahmen und Theorien
             entledigen – die Existenz des Gegenstandes wird transzendiert.




             Erst dann erscheint die Welt in ihren tatsächlichen Beziehungsstrukturen.


                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Die Beziehungsstruktur der beiden Straßenseiten wird durch die
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        Bewegung des Huhns verdeutlicht.
                  > Unterpunkt




                        Edmund Husserl




Geschichte der abendländischen Philosophie                                           © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  PHILOSOPHISCHE ANTHRPOLOGIE




Max Scheler (1874 - 1928): Das menschliche Weltbewusstsein

             Philosophische Antropologie


             Der menschliche Geist ist durch kulturelle Werte bestimmt, nicht durch Triebe
             und Bedürfnisse des Organismus.

             Er ist zur begierdefreien Liebe zur Welt fähig und übersteigt so die
             Triebbezogenheit auf Dinge.

             Er kann das Was-sein (Wesen) vom Dass-sein (Dasein) unterscheiden und
             anhand des Wesens Einsichten zu gewinnen, die über die individuellen
             Einzelfälle hinaus Geltung haben.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Das Wesen des Huhns ist so viel größer, als dieser singuläre
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        Vorfall. Die Überquerung ist ohne Bedeutung.
                  > Unterpunkt




                        Max Scheler




Geschichte der abendländischen Philosophie                                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  ANALYTISCHE PHILOSOPHIE




Analytische Philosophie

             Denken und Erkennen sind keine psychischen Prozesse, Logik hat keine
             psychologischen Gesetzmäßigkeiten.


             1. Philosophische Probleme (Fragestellungen) eindeutig und präzise
             formulieren;

             2. Durch logische, begriffliche oder umgangssprachliche Analyse einer
             Lösung zuführen;

             3. Bzw. nachweisen, dass es sich dabei in Wahrheit um
             philosophische „Scheinprobleme“ handelt

             4. Oder lediglich sprachliche Missverständnisse vorliegen.



                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  WITTGENSTEIN




Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951)

             Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.


             Sprache ist ein unüberschaubares Konglomerat einzelner „Sprachspiele“,
             die eigenen Regeln gehorchen.




             Philosophische Probleme sind Sprachverwirrungen. Sie werden
             „wegtherapiert“ werden, indem man die internen Regeln der
             Verwendungsweise der einzelnen Wörter und Sätze darin aufdeckt.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Das Huhn überquert die Straße, weil es die Straße überquert.
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt



                        Ludwig Wittgenstein




Geschichte der abendländischen Philosophie                                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                  EXISTENZIALPHILOSOPHIE




Existenzialisten / Martin Heidegger (1889 – 1976)

             Die Betrachtung des Menschen in seinem Menschsein

             Der Mensch ist mit Angst, Liebe und Sorge ein authentisches Wesen
             – selbstverantwortlich, frei, sich selbst entwerfend.

             Frage nach dem „Sinn von Sein“, danach, was wir meinen, wenn
             wir „ist“, „bin“ etc. sagen.

             Heidegger geht nicht von der allgemeinen Kategorie „Mensch“ aus.
             Er beleuchtet das „Dasein“, das jeder von uns selbst ist.

             Das Wesen des Menschen ist „Ek-sistenz“, das heißt „Aus-stand“ ins
             Sein. Es ist nur vom Sein selbst her ganz zu verstehen.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte inist im 14 pt
                   Es Futura Sein            hin- und hergerissen und entscheidet sich frei für das
                  > Jenseits. Satz oder ein einzelner Begriff
                    Hier steht ein
                  > Unterpunkt


                        Martin Heidegger




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                     © S. Hartung 2011
Einführung            Antike          Mittelalter            Renaissance         Aufklärung          1800 – 1950           1950 – heute                                        STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                     PHÄNOMEN, GEIST, SPRACHE




Zusammenfassung

              FREUD                                 ADLER                          JUNG                             FRIEDLAENDER                       REICH
              Herrschaft des Unbewussten            Alles Lebendige ist            Ich-Komplex und das              DRIEDLAENDER                       Orgon und orgastische
                                                    zweckorientiert                persönlich Unbewusste                                               Potenz
              Sexual- / Todestrieb                                                                                  In-Dividuum = das
                                                    Minderwertigkeit /             Grundprinzip der Seele:          ungeteilte Selbst, Subjekt         Ganzheitliche Sicht des
              Neurose = unverarbeitete                                                                                                                 Menschen: Körper, Seele,
                                                    Geltung und Macht              Polarität
              Unterdrückung des                                                                                     Dividuum = das Ich, Objekt
                                                                                                                                                       Geist
              Sexualtriebs                                                         Persona-Schatten-Selbst



               PHÄNOMENOLOGIE                       PHILOSOPHISCHE                 ANALYTISCHE                       EXISTENZIAL-
                                                    ANTHROPOLOGIE                  PHILOSOPHIE                       PHILOSOPHIE
               Das Bewusstsein erschafft
               Gegenstände.                         Kultur bestimmt den            Philos.Probleme sind              Der Mensch ist frei und
                                                    menschlichen Geist             lösbar, Scheinprobleme            entwirft sich
               Der transzendierte
                                                                                   beruhen auf einem                 selbstverantwortlich
               Gegenstand zeigt: Die                Begierdefreie Liebe ist
                                                                                   Missverständnis
               Welt ist (Beziehungs-)               menschen-möglich
               Struktur




                                                                                     Rationalismus                  19. Jhdt.

                                                            Renaissance                              Kant

                           Humanismus                                                 Empirismus                                        20. Jhdt.


             1300              1400                  1500                 1600            1700               1800               1900                2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                                                        © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG



                                             1950 – HEUTE




                                                            SYSTEMTHEORIE



                                                            STRUKTURALISMUS




Geschichte der abendländischen Philosophie                         © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




           Überschrift in Futura Light, 18 ptLUHMANN
                SYSTEMTHEORIE / NIKLAS


           Fließtexte in Futura 14 pt
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt




Geschichte der abendländischen Philosophie                             © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                                      SYSTEMTHEORIE




Systemtheorie

             Geschichtlicher Ursprung bei Herder (um 1810): Verständnis von
             Organismen (Systemen), deren Selbsterhaltung und Organisation.

             Die allgemeine Systemtheorie versucht, gemeinsame
             Gesetzmäßigkeiten in physikalischen, biologischen und sozialen
             Systemen zu finden und zu formalisieren.


                Komplexität, Gleichgewicht, Rückkopplung, Selbstorganisation



             Die Systemtheorie ist heute eine eigenständige Disziplin und Rahmen
             für einen interdisziplinären Diskurs (Logik, Mathematik, Ökonomie,
             Politik, Soziologie, Biologie, Chemie, Ethnologie,
             Rechtswissenschaften..)
                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                                      LUHMANN




Niklas Luhmann (1927 – 1998): Kommunikation

             Die Einheiten sozialer Systeme sind nicht Menschen
             sondern Kommunikationen.


             Soziale Systeme steuern sich selbst durch Kommunikation.




                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                                      LUHMANN




Niklas Luhmann: Selbstbeobachtung und Identität

             Die moderne Gesellschaft hat das Vertrauen in die Richtigkeit ihrer eigenen
             Selbstbeschreibungen verloren.


             (Denn letztlich geht es...) ...um Beobachtungen der modernen Gesellschaft durch die
             moderne Gesellschaft.


             Jedes autopoietische System, auch zum Beispiel das des Einzelbewusstseins, kann nur mit
             ständigen Rückgriffen auf die eigene Vergangenheit eine eigene Identität aufbauen.


             Ob wir wollen oder nicht, wir sind nicht mehr, was wir waren, und wir werden nicht
             mehr sein, was wir sind (Niklas Luhmann, Beobachtungen der Moderne).



                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Die Frage ist, ob wir uns angesichts des laufenden Huhns nicht
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        selbst beobachten.
                  > Unterpunkt


                        Die Antwort ist eine Frage der Kommunikation.



                        Niklas Luhmann




Geschichte der abendländischen Philosophie                                           © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                                      STRUKTURALISMUS




Strukturalismus: Vorrang des Ganzen

             Es gibt einen logischen Vorrang des
             Ganzen gegenüber den Teilen.


             Der interne Zusammenhang von
             Phänomenen kann als Struktur erfasst
             werden.


             Inhaltsleere Strukturen organisieren formal
             die Wirklichkeit.


             Strukturen sind von den strukturierten
             Einzelelementen und konkreten Subjekten
             unabhängig.
                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
Einführung          Antike          Mittelalter          Renaissance          Aufklärung          1800 – 1950         1950 – heute                    STEPHANIE HARTUNG
                                                                                                                      STRUKTURALISMUS




Sinn durch Verbindung – Gefüge = Gestalt

             Zeichen ergeben keinen Sinn durch Selbstbezug, sondern über die Verbindung mit anderen Zeichen (Sprache).

             • Das Gefüge ist mehr als die Elemente, aus denen es besteht (Totalität).

             • Die Elemente hängen alle gegenseitig voneinander ab. Jede Veränderung eines Elements zieht die
               Veränderung der übrigen nach sich (Interdependenz).

             • Die Elemente verändern sich nach gewissen Regeln (Transformation). Diese Veränderung reguliert sich selbst
               (Selbstregulierung).

             • Das Gefüge bewahrt durch alle Zustände hindurch, die es annehmen kann, seine Selbstidentität. In jedem seiner
               Zustände kann es von einem anderen Gefüge klar unterschieden werden (Invarianz).

             • Das Gefüge kann mit Hilfe einer Reihe von genau festgelegten Operationen erzeugt werden (Möglichkeit der effektiven
               Definition).


                                                                                  Rationalismus                 19. Jhdt.

                                                         Renaissance                              Kant

                         Humanismus                                                Empirismus                                      20. Jhdt.


             1300            1400                 1500                 1600           1700               1800               1900               2000




Geschichte der abendländischen Philosophie                                                                                                              © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




                Why did the chicken...?
           Überschrift in Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                        Um das zu verstehen, müssen Sie nicht das Geflügel sondern das
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                        Gefüge – die Gestalt – betrachten.
                  > Unterpunkt




                        Claude Lévi-Strauss




Geschichte der abendländischen Philosophie                                         © S. Hartung 2011
STEPHANIE HARTUNG




           Überschrift in Dank für die Aufmerksamkeit.
                Vielen Futura Light, 18 pt

           Fließtexte in Futura 14 pt
                  > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff
                  > Unterpunkt




                        © STEPHANIE HARTUNG

                        Kamekestraße 12
                        D-50672 Köln


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  • 1. STEPHANIE HARTUNG Erkenntnistheorie Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Wenn sinnliche Wahrnehmung so entscheidend ist: > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Wie nimmt der Mensch eigentlich wahr? Ein Blick in die Wahrnehmungsprozesse Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 2. STEPHANIE HARTUNG Überschrift in Futura Light, 18 pt MAX WERTHEIMER Fließtexte in Futura 14 pt CHRISTIAN FREIHERR VON EHRENFELS > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt KURT TSADEK LEWIN Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 3. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG MAX WERTHEIMER Max Wertheimer (1880 - 1943): Wahrnehmungsmuster Wertheimer gilt als Begründer der Gestaltpsychologie, bzw. Gestalttheorie. 1912 habilitiert er mit seinen Experimentellen Studien über das Sehen von Bewegung. Er erkennt erstmals Muster, die der Wahrnehmung zugrunde liegen. Gesetz der Ähnlichkeit: Einander ähnlich sehende Elemente werden als zusammengehörig empfunden. Gesetz der guten Gestalt: Gestalthafte Wahrnehmungseinheiten bilden sich so aus, dass sie im Ergebnis eine möglichst einfache und prägnante Gestalt darstellen. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 4. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG CHRISTIAN FREIHERR VON EHRENFELS Christian Freiherr von Ehrenfels (1859 - 1932): Das Übersummative Christian von Ehrenfels führt die Arbeit von Wertheimer fort: Das Gesetz der guten Gestalt zeigt: Der Mensch nimmt ein übergeordnetes Bild wahr, nicht die einzelnen Teile. Am Beispiel der Musik beweist er: Wir hören nicht die einzelnen Töne, sondern immer die Melodie, selbst dann, wenn die Noten in eine andere Tonart transferiert werden (die Teile also ganz andere sind). Und: Dieselben Teile, neu geordnet, ergeben eine gänzlich andere Melodie. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile (Aristoteles). Das übersummative Phänomen nennt von Ehrenfels: GESTALT. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 5. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG KURT TSADEK LEWIN Kurt Tsadek Lewin (1890 - 1947): Bedürfniskonstruktion + Feldverhalten Lewin untersucht die Frage, was die Grundlage für die Wahrnehmung der GESTALT ist und erkennt: Die zugrunde liegenden BEDÜRFNISSE KONSTRUIEREN DIE GESTALT. Die Figuren, die in einem Feld (vor einem Hintergrund) auftauchen, müssen vor dem Hintergrund der den Bedürfnissen entsprechenden Wahrnehmungen der einzelnen Teile im Feld verstanden werden. Am Beispiel eines Landschaftsbildes mit einer Scheune zeigt Lewin: Ein Soldat erkennt in dem Gebäude das mögliche Versteck des Feindes, ein Bauer eine Möglichkeit zum Unterstellen seiner Gerätschaften. Gestalt = das übersummative Phänomen aus Hintergrund + Bedürfnis + hervortretender Figur. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 6. STEPHANIE HARTUNG Feldverhalten Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Aus der Bedürfnisorganisation des wahrnehmenden Beobachters > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff ergibt sich eine mentale Landkarte, die ein in den Vordergrund > Unterpunkt tretendes Verhalten (Feldverhalten) begünstigt. Das bedeutet: Das Verhalten resultiert aus den selbst konstruierten Wahrnehmungen. Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 7. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Die Bedürfnisse des Huhns organisieren sein konsequentes > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff Feldverhalten. > Unterpunkt Kurt Tsadek Lewin Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 8. STEPHANIE HARTUNG Psychoanalyse Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Wie aber entstehen die Bedürfnisse? > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Ein Blick in die Seele des Menschen. Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 9. STEPHANIE HARTUNG Überschrift in Futura Light, 18 pt SIGMUND FREUD Fließtexte in Futura 14 pt ALFRED ADLER > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt CARL GUSTAV JUNG SALOMO FRIEDLAENDER WILHELM REICH Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 10. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG FREUD Sigmund Freud (1856 – 1939): Die Psychoanalyse Basis: Sophokles‘ „König Ödipus“, der mit Aufrichtigkeit wahre Zusammenhänge durchdringt, die in der Rückschau aufgelöst werden. Josef Breuer (1842 - 1925, Wiener Arzt und Philosoph) – Heilung der Berta Pappenheim (Gründerin des jüdischen Frauenbundes) durch ihr Aussprechen von Traumatisierungen. Grundlage für die mit Sigmund Freud im Jahr 1895 gemeinsam herausgegebenen „Studien über Hysterie“. Die Schrift und die Fallgeschichte wurden von Freud als Ausgangspunkt der Psychoanalyse bezeichnet. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 11. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG FREUD Freud: Das Unbewusste Große Teile unseres Verhaltens unterliegen nicht unserer bewussten Kontrolle – sie werden aus dem Unbewussten gesteuert. Das Unbewusste ist vom Bewusstsein abgetrennt und dem Willen entzogen. Es wird von sexuellen Trieben und Wünschen dominiert. Kinder haben sexuelle Bedürfnisse – in einer bestimmten Phase ihrer Entwicklung sogar das Bedürfnis nach Sex mit dem gegengeschlechtlichen Elternteil (Ödipuskomplex). Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 12. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG FREUD Die Seele Die Elemente der Seele sind Motive und Triebregungen. Die Seele ist dynamisch. In ihr findet ein Kräftespiel zielstrebiger Tendenzen statt, die zusammen und/oder gegeneinander arbeiten. Die freudsche Psychologie ist eine dynamische Konflikt- und Motivationspsychologie. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 13. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG FREUD Die Neurose Die meisten psychischen Störungen kommen durch die konflikt- und mangelhafte Verarbeitung einer Erziehung, die sexuelle Triebe unterdrückt und Sexualität tabuisiert. NEUROSE ist eine psychische Störung (eine Krankheit), die sich aus der Unterstrückung sexueller Triebe entwickelt. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 14. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Die Tatsache, dass Sie sich überhaupt mit der Frage > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff beschäftigen, offenbart Ihre unterschwellige sexuelle Unsicherheit. > Unterpunkt Sigmund Freud Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 15. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG ADLER Alfred Adler (1870 – 1937): Lebendiger Zweck In Abgrenzung zu Freuds analytischen Verständnis postuliert Adler, dass alles Lebendige einem Zweck entgegenstrebt. Damit befindet sich Adler in unmittelbarer Nähe zum Biologen Johann Gottfried von Herder (1744 - 1803), der als Erster die Gesetzmäßigkeiten biologischer Systeme untersucht hatte; zum Biologen und Systemtheoretiker Karl-Ludwig von Bertalanffy (1901 - 72), der die 4 Prinzipien Komplexität, Gleichgewicht, Rückkopplung und Selbstorganisation gefunden hatte. „Die Gründe für unser Verhalten liegen nicht in der Vergangenheit sondern wesentlich in der Zukunft.“ Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 16. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG ADLER Kausalität: Vergangenheit – Finalität: Zukunft Ein Schüler stört den Unterricht. Kausalität: Was ist die Ursache des störenden Verhaltens? Vergangenheitsbezug Finalität: Was ist der Zweck des störenden Verhaltens? Zukunftsbezug Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 17. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG ADLER Minderwertigkeit und Kompensation Jeder Mensch ist bei Geburt minderwertig: Die noch nicht ausgereiften Organe erlauben ihm noch keine spezifisch menschlichen Verhaltensweisen. Das Kleinkind fühlt die objektive Minderwertigkeit durch Vergleich mit den Älteren: Das Minderwertigkeitsgefühl ist eine psychische Grundgegebenheit. Die Unterschiedlichkeit der Menschen basiert auf der Art der Kompensation der Minderwertigkeit innerhalb ihrer sozialen Situation. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 18. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG ADLER Gemeinschaftsgefühl Dem Mensch ist ein Gefühl der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft angeboren. Die angeborene Minderwertigkeit kann durch die Entwicklung des Gemeinschaftsgefühls ausgeglichen werden. Kapitalismus und Konkurrenzdenken führen jedoch zu der irrigen Annahme, die Kompensation müsse individuelles Höherstreben (Anerkennung, Geltung, Überlegenheit, Macht) sein. Das vertikale Streben muss zugunsten der Entwicklung des Gemeinschaftsgefühls abgebaut werden. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 19. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG ADLER Verhaltensmuster Die Kompensation geschieht durch sich wiederholende Verhaltensmuster. Das ist der „geheime Lebensplan“, die „Lebensschablone“ oder „Leitlinie“. Je größer die Minderwertigkeitsgefühle, desto tyrannischer die Leitlinie, der innere Zwang (die Neurose). Innere (meist unbewusste) Zwanghaftigkeiten drücken sich in „ich- muss-Sätzen“ oder „ich-darf-nie-Sätzen“ aus. Ich muss mich selbst aufgeben, um von anderen geliebt zu werden. Ich darf mir niemals eine Blöße geben, wenn ich Anerkennung erreichen will Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 20. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Das Huhn läuft zur Kompensation seiner diesseitigen > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff Minderwertigkeit. > Unterpunkt Alfred Adler Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 21. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG JUNG C.G. Jung (1875 – 1961): Lebendiges Sein ist Bewegung Leben ist ein energetischer Prozess. „Energie aber beruht notwendigerweise auf einem vorausgehenden Gegensatz, ohne welche es gar keine Energie geben kann. Immer muss Hoch und Tief, Heiß und Kalt usw. vorhanden sein, damit der Ausgleichsprozess, welcher eben Energie ist, stattfinden kann.“ Nach Jung hatte der Vorsokratiker Heraklit „das wunderbarste aller psychischen Gesetze entdeckt: die regulierende Funktion der Gegensätze“. (Heraklit:Alle Gegensätze stehen in einer spannungsgeladenen Einheit.) Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 22. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG JUNG Polarität Nur am Gegensatz entzündet sich das Leben. „Es gibt kein Gleichgewicht und kein System mit Selbstregulierung, ohne Gegensatz.“ Die Psyche ist ein polares System mit Selbstregulierung. Das Wissen um die Zwei-Einheit ist im bekannten Symbol des Taoismus dargestellt: Dunkel und Hell, Schatten und Licht, Weibliches und Männliches –Yin und Yang machen sich in unendlicher Bewegung ihren Platz streitig, enthalten beide den Keim ihres Gegensatzes und umkreisen den einzig ruhenden Punkt, der stets im Verborgenen bleibt. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 23. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG JUNG Abgrenzung zu Freud und Adler Freud reduziert die Polarität auf den dualen Sexual- und den Todestrieb. Adler bejaht Polarität – begrenzt auf ein duales Grundprinzip: Minderwertigkeit vs. Geltung und Macht. Für Jung sind sämtliche Polaritäten denkbar. Er spricht von der komplementären Gleichgewichts- und Gleichwertigkeit – dem Sowohl-Als-Auch polarer Gegensätze. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 24. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG JUNG Ich ist nur ein Teil vom Selbst. Das Ich-Bewusstsein liegt im Zentrum des Bewusstseinsfeldes und ist stark mit sich selbst identifiziert – wir sind davon überzeugt, dieses ich zu „sein“, d.h. wir haften an der Idee von uns selbst an. Das Ich besteht aus einem Komplex aus Vorstellungen und Identifikationen. Jung spricht deshalb vom Ich-Komplex. Außerhalb des bewussten Komplexes bestehen weitere, unbewusste Komplexe, das persönliche Unbewusste. Es besteht sowohl aus Verdrängtem, als auch aus primär Unbewusstem, zum Beispiel frühkindlichen Erinnerungen. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 25. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG JUNG Persona, Schatten, Selbst Persona (lat.: Die Maske) Der nach außen gerichtete Aspekt des Ich-Bewusstseins. Schatten Die im Schatten liegende Persönlichkeit, Teil des persönlich Unbewussten. Scheint mit dem bewussten Ich unvereinbar. Er wird außerhalb des Ichs wahrgenommen und auf andere Personen projiziert. Selbst Zentrum der Persönlichkeit und vereinigt alle Polaritäten. Der lebenslange Individuationsprozess besteht in der Eingliederung aller Anteile. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 26. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG JUNG Archetypen und Psychose Das kollektive Unbewusste Besteht aus ererbten Grundlagen der Menschheitsgeschichte. In ihm manifestieren sich Archetypen. Archetyp Universell vorhandene Urbilder in der Seele aller Menschen – rassen- und kulturübergreifend Symbole, Bilder, Motive in den Träumen – Energiekomplexe, die besonders in Träumen, Neurosen und Wahnvorstellungen wirken. Psychose Das Unbewusste bemächtigt sich des Bewusstseins, um dessen Einstellungen zu korrigieren und zur menschlichen Ganzwerdung zu führen. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 27. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Das universell vorhandene Urbild in der Seele aller Geflügel führt > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff eben auch dieses Huhn zu der zwanghaften Idee, die Seiten > Unterpunkt wechseln zu müssen. C.G. Jung Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 28. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG FRIEDLAENDER Salomo Friedlaender (1871 – 1946): Wahre Opposition Das Polaritätsprinzip von Jung zeigt sich vor allem bei dem heute beinahe vergessenen Salomo Friedlaender. Anders als bei Jung sind Polaritäten für F. keine einfachen Gegensätze sondern wahre Opposition: Finsternis ist Gegenlicht, nicht Abwesenheit von Licht. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 29. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG FRIEDLAENDER Ungeteiltes Subjekt – geteiltes Objekt Die Vereinzelung des Individuums darf nicht täuschen – in Wahrheit fließt etwas fort unter den Individuen. Die Vereinzelung sollte man DIVIDUUM nennen. Das In-Dividuum ist das ungeteilte Subjekt, Wäger an der Waage der objektivierten Polaritäten. Das Selbst ist zugleich Alles und Nichts, das sich in den Polaritäten entfalten (objektivieren) will. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 30. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG FRIEDLAENDER Pro + Contra Mit dem Philosophen E. Marcus ist Friedländer ein Anhänger der Kant‘schen Philosophie. Er sagt aber: Bei Kant verkümmert das Subjekt zugunsten einer systematischen Objektivität. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 31. STEPHANIE HARTUNG Schöpferische Indifferenz Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Die Welt hat ihre Einheit nicht in sich sondern im schöpferischen > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff Subjekt. > Unterpunkt Zur Realisierung des objektiven Ideals seiner Idee hat das Subjekt kein anderes Mittel als das der Polarisation. Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 32. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Das Hühnchen-Selbst will sich schöpferisch verströmen in seinen > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff Polaritäten – mal hier mal da. > Unterpunkt Salomo Friedlaender Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 33. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG REICH Wilhelm Reich (1897 – 1957) Was ist eigentlich das Lebendige? Entdeckung des Orgons = uranfängliche, kosmische Energie Eine erfolgreich abgeschlossene Psychoanalyse zeigt sich in orgastischer Potenz. Der Mensch als Ganzheit: Gedanken, Befindlichkeit, Körperbau, Sprache, Gestik: „Erinnerungen sind von entsprechenden körperlichen Auswirkungen begleitet.“ Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 34. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG DEFINITIONEN DER PSYCHOLOGIE Zusammenfassung FREUD ADLER JUNG FDRIEDLAENDER REICH Herrschaft des Unbewussten Alles Lebendige ist Ich-Komplex und das In-Dividuum = das Orgon und orgastische zweckorientiert persönlich Unbewusste ungeteilte Selbst, Subjekt Potenz Sexual- / Todestrieb Minderwertigkeit / Grundprinzip der Seele: Dividuum = das Ich, Objekt Ganzheitliche Sicht des Neurose = unverarbeitete Geltung und Macht Polarität Menschen: Körper, Seele, Unterdrückung des Geist Sexualtriebs Persona-Schatten-Selbst Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 35. STEPHANIE HARTUNG Überschrift in Futura Light, 18 pt ALBERT EINSTEIN Fließtexte in Futura 14 pt LOUIS DE BROGLIE > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt MAX PLANCK WERNER HEISENBERG GEORGES LAMAITRE Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 36. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG EINSTEIN Albert Einstein: Bahnbrechende Entdeckungen Die Relativitätstheorie Einsteins erneuert das Weltbild: Raum und Zeit sind nicht a priori. Raum und Zeit existieren nicht absolut – sind untrennbar voneinander und existieren nur als Raumzeit. Einstein relativiert Raum und Zeit auf den Bewegungszustand des Beobachters. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 37. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG EINSTEIN Nicht alles ist relativ, es braucht einen Bezugspunkt. Wenn wir die Erde mit einem Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit verlassen, stellen wir bei der Rückkehr 2 verschiedene Zeiten fest: Im Raumschiff ist die Zeit langsamer vergangen als auf der Erde. Theoretisch können wir also in die Zukunft reisen. Wäre alles relativ, gäbe es nichts. Was also kann als Bezugspunkt gewählt werden? Das ist Sache der Übereinkunft. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 38. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Ob das Huhn die Straße überquert oder sich die Straße unter > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff dem Huhn verschiebt, hängt vom jeweiligen Bezugsrahmen ab. > Unterpunkt Albert Einstein Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 39. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG LAMAITRE Wann ist Materie entstanden? – Der Urknall Georges Lamaitre, 1931: Die beobachtete Expansion des Universums führt zur Theorie des Urknalls. Die Auseinanderbewegung der Galaxien ergibt zurückgerechnet einen Zeitpunkt, an dem diese auf ein enges Raumgebiet konzentriert waren. Zum Zeitpunkt des Urknalls ist die Energiedichte formal unendlich. Was war vor dem Urknall, aus dem alles Leben, Zeit, Raum und die Existenz geschaffen worden sein soll? Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 40. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG EINSTEIN Nobelpreis: Lichtquanten sind Teilchen mit Welleneigenschaften Christiaan Huygens (1629 - 95), Begründer der Wellentheorie Issac Newton entwickelte zur selben Zeit die Korpuskeltheorie: Das Licht besteht aus Teilchen. 1802 beweist Thomas Young mit dem Doppelspaltexperiment die Wellennatur des Lichts. Die Maxwellgleichung (James Clerk Maxwell) führt Ende des 18. Jahrhunderts zur allgemeinen Anerkennung der Wellennatur des Lichts. Einstein erkennt: Licht besteht aus Lichtquanten (Photonen), die Welleneigenschaften besitzen – jede Strahlung ist in Energiepaketen = Photonen quantisiert. => Nobelpreis für Quanten-Elektrodynamik. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 41. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG PLANCK Selbstorganisation Max Planck: Die Emission von Quanten geschieht selbstorganisiert – es gibt keine gesetzmäßige Kontinuität (Widerspruch zum Determinismus). Naturvorgänge laufen nicht stetig ab und sind nicht eindeutig vorhersehbar. Gleiche Ursachen haben nicht dieselbe Wirkung. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 42. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Diese Selbstorganisation war nicht vorhersehbar. > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Max Planck Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 43. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG DE BROGHE, HEISENBERG Sebstbeobachtung Louis de Broglie: Welle-Teilchen-Dualismus Jede Strahlung hat sowohl Wellen- als auch Teilchencharakter. Je nach Experiment tritt nur der eine oder andere in Erscheinung. Werner Heisenberg (1927): Es gibt keinen objektiven Zustand in der Natur. Mit physikalischen Experimenten beschreiben wir nicht die Natur sondern unser jeweiliges Wissen – also uns selbst. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 44. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Das Huhn, es zeigt sich so, wie Du es anschaust. > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Schau auf das Huhn und Du wirst Dich selbst erkennen. Louis de Broglie / Werner Heisenberg Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 45. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG War der Urknall selbst-organisiert? Diese Frage ist der Beginn systemtheoretischer Überlegungen: Organisiert sich Evolution selbst? Und wenn ja: Wie? Ist die Welt ein autopoietisches System? (ein zweckgebundenes, sich selbst evolutionierendes System?) Worin liegt der Zweck? Gibt es ein der Welt (dem System) innewohnendes Ziel? Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 46. STEPHANIE HARTUNG Überschrift ist Futura Light, 18 und Teilchen. Alles in zugleich Welle pt Fließtexte in Futura 14 pt Alles ist dual. > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Auch der Mensch ist dual: Welle (= Wesenhaftigkeit) und zugleich Körper. Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 47. STEPHANIE HARTUNG Überschrift inalles Licht ist (Welle und Teilchen), sind wir alle Eins. Wenn Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Und: Alles – jede Information, alles Wissen – ist immer schon da. > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Zeit wird zur Bedingung zur Erfahrung – wie beim Lesen eines Buchs, dessen Geschichte schon geschrieben steht, bevor wir sie Seite für Seite kennen lernen. Deshalb können wir alles sein: Andere Menschen, jeder Zustand von Energie oder Qualität. Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 48. STEPHANIE HARTUNG Überschrift in Futura Light, 18 pt Die Überlagerung der Strahlen im Universum erzeugt Muster – Interferenzmuster. Fließtexte in Futura 14 pt > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff Aus den Mustern entstehen dreidimensionale Bilder – ein > Unterpunkt Hologramm. Ist also alles, was wir sehen, nur Muster, eine Illusion? Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 49. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG Wenn alles nur Illusion ist... Alles, was wir denken können, ist es nicht. Alles, was wir über Gott wissen können, ist, dass wir nichts wissen können. Alles, was wir wahrnehmen, ist ein Objekt unserer Betrachtung. Aber wer betrachtet? Wer ist ich? Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 50. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG ENTDECKUNGEN DER PHYSIK Zusammenfassung EINSTEIN LAMAITRE PLANCK DE BROGLIE HEISENBERG Raum und Zeit sind Materie ist mit dem Naturvorgänge sind Strahlung hat sowohl Natur ist nicht objektiv relativ und mit der Urknall entstanden selbstorganisiert und Welle- als auch Wir beschreiben nicht die Materie entstanden nicht vorhersagbar Teilchencharakter In diesem Moment Natur sondern uns selbst Licht besteht aus waren Zeit und Raum Gleiche Ursachen Lichtquanten/Photonen unendlich verdichtet haben nicht dieselbe Wirkung NIETZSCHE Das Dionysische führt zum Glück Der Übermensch ist Gottersatz mit Willen zur Weltherrschaft Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 51. STEPHANIE HARTUNG Überschrift in Futura Light, 18/ EDMUND HUSSERL PHÄNOMENOLOGIE pt Fließtexte in Futura 14 pt PHILOSOPHISCHE ANTHROPOLOGIE / MAX SCHELER > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt ANALYTISCHE PHILOSOPHIE / LUDWIG WITTGENSTEIN Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 52. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG PHÄNOMENOLOGIE Phänomenologie als apriorische Wissenschaft Der Ursprung der Erkenntnisgewinnung liegt in der unmittelbar gegebenen Erscheinung. Untersucht werden ausschließlich die Beziehungen zwischen den Erscheinungen. Die Philosophie soll als „erste Wissenschaft“ rehabilitiert werden – alle anderen Ansätze basieren auf Annahmen und Vorurteilen. Sie orientieren sich nicht an der Sache selber. ⇒ Systemische Aufstellungsarbeit ⇒ Gestalttherapie Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 53. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG HUSSERL Edmund Husserl (1859 – 1938) Es gibt kein reines Subjekt und kein reines Objekt – sie sind immer verbunden durch den Akt des Bewusstwerdens. Das Bewusstsein agiert sinnstiftend und erschafft Gegenstände. Den Gegenstand „an sich“ gibt es nicht (Kant). Um das wahre Wesen des Gegenstandes zu erkennen, muss man sich jeglicher Vorurteile, Annahmen und Theorien entledigen – die Existenz des Gegenstandes wird transzendiert. Erst dann erscheint die Welt in ihren tatsächlichen Beziehungsstrukturen. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 54. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Die Beziehungsstruktur der beiden Straßenseiten wird durch die > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff Bewegung des Huhns verdeutlicht. > Unterpunkt Edmund Husserl Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 55. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG PHILOSOPHISCHE ANTHRPOLOGIE Max Scheler (1874 - 1928): Das menschliche Weltbewusstsein Philosophische Antropologie Der menschliche Geist ist durch kulturelle Werte bestimmt, nicht durch Triebe und Bedürfnisse des Organismus. Er ist zur begierdefreien Liebe zur Welt fähig und übersteigt so die Triebbezogenheit auf Dinge. Er kann das Was-sein (Wesen) vom Dass-sein (Dasein) unterscheiden und anhand des Wesens Einsichten zu gewinnen, die über die individuellen Einzelfälle hinaus Geltung haben. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 56. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Das Wesen des Huhns ist so viel größer, als dieser singuläre > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff Vorfall. Die Überquerung ist ohne Bedeutung. > Unterpunkt Max Scheler Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 57. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG ANALYTISCHE PHILOSOPHIE Analytische Philosophie Denken und Erkennen sind keine psychischen Prozesse, Logik hat keine psychologischen Gesetzmäßigkeiten. 1. Philosophische Probleme (Fragestellungen) eindeutig und präzise formulieren; 2. Durch logische, begriffliche oder umgangssprachliche Analyse einer Lösung zuführen; 3. Bzw. nachweisen, dass es sich dabei in Wahrheit um philosophische „Scheinprobleme“ handelt 4. Oder lediglich sprachliche Missverständnisse vorliegen. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 58. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG WITTGENSTEIN Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951) Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt. Sprache ist ein unüberschaubares Konglomerat einzelner „Sprachspiele“, die eigenen Regeln gehorchen. Philosophische Probleme sind Sprachverwirrungen. Sie werden „wegtherapiert“ werden, indem man die internen Regeln der Verwendungsweise der einzelnen Wörter und Sätze darin aufdeckt. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 59. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Das Huhn überquert die Straße, weil es die Straße überquert. > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Ludwig Wittgenstein Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 60. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG EXISTENZIALPHILOSOPHIE Existenzialisten / Martin Heidegger (1889 – 1976) Die Betrachtung des Menschen in seinem Menschsein Der Mensch ist mit Angst, Liebe und Sorge ein authentisches Wesen – selbstverantwortlich, frei, sich selbst entwerfend. Frage nach dem „Sinn von Sein“, danach, was wir meinen, wenn wir „ist“, „bin“ etc. sagen. Heidegger geht nicht von der allgemeinen Kategorie „Mensch“ aus. Er beleuchtet das „Dasein“, das jeder von uns selbst ist. Das Wesen des Menschen ist „Ek-sistenz“, das heißt „Aus-stand“ ins Sein. Es ist nur vom Sein selbst her ganz zu verstehen. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 61. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte inist im 14 pt Es Futura Sein hin- und hergerissen und entscheidet sich frei für das > Jenseits. Satz oder ein einzelner Begriff Hier steht ein > Unterpunkt Martin Heidegger Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 62. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG PHÄNOMEN, GEIST, SPRACHE Zusammenfassung FREUD ADLER JUNG FRIEDLAENDER REICH Herrschaft des Unbewussten Alles Lebendige ist Ich-Komplex und das DRIEDLAENDER Orgon und orgastische zweckorientiert persönlich Unbewusste Potenz Sexual- / Todestrieb In-Dividuum = das Minderwertigkeit / Grundprinzip der Seele: ungeteilte Selbst, Subjekt Ganzheitliche Sicht des Neurose = unverarbeitete Menschen: Körper, Seele, Geltung und Macht Polarität Unterdrückung des Dividuum = das Ich, Objekt Geist Sexualtriebs Persona-Schatten-Selbst PHÄNOMENOLOGIE PHILOSOPHISCHE ANALYTISCHE EXISTENZIAL- ANTHROPOLOGIE PHILOSOPHIE PHILOSOPHIE Das Bewusstsein erschafft Gegenstände. Kultur bestimmt den Philos.Probleme sind Der Mensch ist frei und menschlichen Geist lösbar, Scheinprobleme entwirft sich Der transzendierte beruhen auf einem selbstverantwortlich Gegenstand zeigt: Die Begierdefreie Liebe ist Missverständnis Welt ist (Beziehungs-) menschen-möglich Struktur Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 63. STEPHANIE HARTUNG 1950 – HEUTE SYSTEMTHEORIE STRUKTURALISMUS Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 64. STEPHANIE HARTUNG Überschrift in Futura Light, 18 ptLUHMANN SYSTEMTHEORIE / NIKLAS Fließtexte in Futura 14 pt > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 65. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG SYSTEMTHEORIE Systemtheorie Geschichtlicher Ursprung bei Herder (um 1810): Verständnis von Organismen (Systemen), deren Selbsterhaltung und Organisation. Die allgemeine Systemtheorie versucht, gemeinsame Gesetzmäßigkeiten in physikalischen, biologischen und sozialen Systemen zu finden und zu formalisieren. Komplexität, Gleichgewicht, Rückkopplung, Selbstorganisation Die Systemtheorie ist heute eine eigenständige Disziplin und Rahmen für einen interdisziplinären Diskurs (Logik, Mathematik, Ökonomie, Politik, Soziologie, Biologie, Chemie, Ethnologie, Rechtswissenschaften..) Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 66. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG LUHMANN Niklas Luhmann (1927 – 1998): Kommunikation Die Einheiten sozialer Systeme sind nicht Menschen sondern Kommunikationen. Soziale Systeme steuern sich selbst durch Kommunikation. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 67. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG LUHMANN Niklas Luhmann: Selbstbeobachtung und Identität Die moderne Gesellschaft hat das Vertrauen in die Richtigkeit ihrer eigenen Selbstbeschreibungen verloren. (Denn letztlich geht es...) ...um Beobachtungen der modernen Gesellschaft durch die moderne Gesellschaft. Jedes autopoietische System, auch zum Beispiel das des Einzelbewusstseins, kann nur mit ständigen Rückgriffen auf die eigene Vergangenheit eine eigene Identität aufbauen. Ob wir wollen oder nicht, wir sind nicht mehr, was wir waren, und wir werden nicht mehr sein, was wir sind (Niklas Luhmann, Beobachtungen der Moderne). Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 68. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Die Frage ist, ob wir uns angesichts des laufenden Huhns nicht > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff selbst beobachten. > Unterpunkt Die Antwort ist eine Frage der Kommunikation. Niklas Luhmann Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 69. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG STRUKTURALISMUS Strukturalismus: Vorrang des Ganzen Es gibt einen logischen Vorrang des Ganzen gegenüber den Teilen. Der interne Zusammenhang von Phänomenen kann als Struktur erfasst werden. Inhaltsleere Strukturen organisieren formal die Wirklichkeit. Strukturen sind von den strukturierten Einzelelementen und konkreten Subjekten unabhängig. Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 70. Einführung Antike Mittelalter Renaissance Aufklärung 1800 – 1950 1950 – heute STEPHANIE HARTUNG STRUKTURALISMUS Sinn durch Verbindung – Gefüge = Gestalt Zeichen ergeben keinen Sinn durch Selbstbezug, sondern über die Verbindung mit anderen Zeichen (Sprache). • Das Gefüge ist mehr als die Elemente, aus denen es besteht (Totalität). • Die Elemente hängen alle gegenseitig voneinander ab. Jede Veränderung eines Elements zieht die Veränderung der übrigen nach sich (Interdependenz). • Die Elemente verändern sich nach gewissen Regeln (Transformation). Diese Veränderung reguliert sich selbst (Selbstregulierung). • Das Gefüge bewahrt durch alle Zustände hindurch, die es annehmen kann, seine Selbstidentität. In jedem seiner Zustände kann es von einem anderen Gefüge klar unterschieden werden (Invarianz). • Das Gefüge kann mit Hilfe einer Reihe von genau festgelegten Operationen erzeugt werden (Möglichkeit der effektiven Definition). Rationalismus 19. Jhdt. Renaissance Kant Humanismus Empirismus 20. Jhdt. 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 71. STEPHANIE HARTUNG Why did the chicken...? Überschrift in Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt Um das zu verstehen, müssen Sie nicht das Geflügel sondern das > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff Gefüge – die Gestalt – betrachten. > Unterpunkt Claude Lévi-Strauss Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011
  • 72. STEPHANIE HARTUNG Überschrift in Dank für die Aufmerksamkeit. Vielen Futura Light, 18 pt Fließtexte in Futura 14 pt > Hier steht ein Satz oder ein einzelner Begriff > Unterpunkt © STEPHANIE HARTUNG Kamekestraße 12 D-50672 Köln T +49.221.510 902 36 F +49.221.510 902 24 info{at}stephaniehartung.de www.stephaniehartung.de s.hartung{at}pablikwjuing.com www.pablikwjuing.com s.hartung{at}coachpraxis-koeln.de www.coachpraxis-koeln.de Geschichte der abendländischen Philosophie © S. Hartung 2011