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Entwicklungs- und Nutzungstrends im Bereich der
digitalen Medien und damit verbundene
Herausforderungen für den Jugendmedienschutz


                      2. Nationales Fachforum Jugendmedienschutz
                         „Kompetent mit den Chancen und Gefahren
                                     von digitalen Medien umgehen“
                                            am 7. März 2013 in Bern


                                             Prof. Dr. Uwe Hasebrink
Worum soll es gehen?

• Was ist Kinder- und Jugendmedienschutz?
• Worin bestehen die aktuellen Herausforderungen?
• Worin bestehen medienbezogene Risiken?
• Will Jugendmedienschutz Risiken verhindern?
  Oder negative Erfahrungen?
• Welche Rolle spielen Medienkompetenz und elterliche Medienerziehung bei der
  Verhinderung von Risiken und negativen Erfahrungen?
• Welche Maßnahmen können helfen, den aktuellen Herausforderungen gerecht
  zu werden?
• An welchen Prinzipien sollte sich künftiger Kinder- und Jugendmedienschutz
  orientieren?
Was ist Kinder- und Jugendmedienschutz?



      Problem-
                      Zielsetzung  Maßnahmen        Bewertung
    wahrnehmung
            Kinder- und Jugendmedienschutz als Prozess

Kinder- und Jugendmedienschutz ist ein Prozess, der sich aus folgenden
Schritten zusammensetzt:
•   Bestimmte medienbezogene Phänomene werden als Problem wahrgenommen;
•   daraus werden bestimmte Schutzziele abgeleitet,
•   die mit Hilfe bestimmter Maßnahmen erreicht werden sollen,
•   welche dann evaluiert und bewertet werden,
•   worauf sich gegebenenfalls Änderungen der wahrgenommenen Probleme,
    Zielsetzungen und Maßnahmen ergeben.
Was ist Kinder- und Jugendmedienschutz?



    Problem-
                    Zielsetzung  Maßnahmen        Bewertung
  wahrnehmung
          Kinder- und Jugendmedienschutz als Prozess


Staatliche     Medien-                    Kinder,           Bildungs-
                             Eltern
 Stellen       anbieter                 Jugendliche       einrichtungen

An diesem Prozess sind verschiedene Akteure beteiligt ,
die ihre spezifischen Perspektiven einbringen.
Kinder- und Jugendmedienschutz ist also ein
gesellschaftlicher Aushandlungsprozess.
Was ist Kinder- und Jugendmedienschutz?


Gesellschaftlicher
    Wandel

                         Problem-
                                         Zielsetzung  Maßnahmen        Bewertung
                       wahrnehmung
    Medialer                   Kinder- und Jugendmedienschutz als Prozess
    Wandel
                     Staatliche   Medien-                   Kinder,       Bildungs-
                                               Eltern
                      Stellen     anbieter                Jugendliche   einrichtungen


   Vor dem Hintergrund gesellschaftlichen und medialen Wandels ergeben sich für
   diesen Aushandlungsprozess neue Herausforderungen.
Worin bestehen die aktuellen Herausforderungen?

Aktuelle mediale und gesellschaftliche Entwicklungen führen zu
Herausforderungen in allen Stufen des Prozesses: Sie sind mit neuen Risiken
verbunden und stellen einige bisherige Zielsetzungen und Maßnahmen infrage.
Neue Inhalte
 • z.B. user-generated content
Neue Formen des Zugangs zu Inhalten
 • z.B. Verfügbarkeit jeder Art von Inhalten zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort
Neue Kommunikationsdienste
 • z.B. soziale Netzwerkplattformen, die Kindern und Jugendlichen neue Formen der
    Selbstdarstellung und der Kontaktaufnahme mit Anderen ermöglichen
Neue Kontexte
 • z.B. Familienstrukturen, Medienkompetenz und Erziehungsverhalten der Eltern,
    schulische Rahmenbedingungen, Beziehungen zu Gleichaltrigen
                                                                                    6
Worin bestehen medienbezogene Risiken?



                                                   z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen,
                                       Gewalt
                                                                              Erniedrigung
                    Wertebezogen




                                                           z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype,
                                      Sexualität
                                                                          Beziehungsunfähigkeit
                                                                          Zu unterscheiden sind zunächst
Risikodimensionen




                                                     z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen,
                                                                          verschiedene Risikodimensionen,
                                       Sonstige
                                                                 die Menschenwürdeder Gesellschaft im
                                                                          die von verachtende Haltungen
                                                                          Hinblick auf Kinder und
                                   Kommerzielle
                                                   z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen
                                                                          Jugendliche für problematisch
                                     Risiken
                                                                          gehalten werden.
                                                     z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen
                          Exzessive Nutzung
                                                                                  Aufgaben
                         Personenbezogene               z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der
                               Daten                                            Privatsphäre
Worin bestehen medienbezogene Risiken?



                                                   z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen,
                                       Gewalt
                                                                              Erniedrigung
                    Wertebezogen




                                                          z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype,
                                      Sexualität
                                                                         Beziehungsunfähigkeit
Risikodimensionen




                                                    z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen,
                                       Sonstige
                                                               die Menschenwürde verachtende Haltungen
                                   Kommerzielle
                                                   z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen
                                     Risiken
                                                     z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen
                          Exzessive Nutzung
                                                                                Aufgaben
                         Personenbezogene               z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der
                               Daten                                            Privatsphäre
Worin bestehen medienbezogene Risiken?



                                                   z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen,
                                       Gewalt
                                                                              Erniedrigung
                    Wertebezogen




                                                          z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype,
                                      Sexualität
                                                                         Beziehungsunfähigkeit
Risikodimensionen




                                                    z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen,
                                       Sonstige
                                                               die Menschenwürde verachtende Haltungen
                                   Kommerzielle
                                                   z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen
                                     Risiken
                                                     z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen
                          Exzessive Nutzung
                                                                                Aufgaben
                         Personenbezogene               z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der
                               Daten                                            Privatsphäre
Worin bestehen medienbezogene Risiken?



                                                   z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen,
                                       Gewalt
                                                                              Erniedrigung
                    Wertebezogen




                                                          z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype,
                                      Sexualität
                                                                         Beziehungsunfähigkeit
Risikodimensionen




                                                    z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen,
                                       Sonstige
                                                               die Menschenwürde verachtende Haltungen
                                   Kommerzielle
                                                   z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen
                                     Risiken
                                                     z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen
                          Exzessive Nutzung
                                                                                Aufgaben
                         Personenbezogene               z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der
                               Daten                                            Privatsphäre
Worin bestehen medienbezogene Risiken?



                                                   z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen,
                                       Gewalt
                                                                              Erniedrigung
                    Wertebezogen




                                                          z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype,
                                      Sexualität
                                                                         Beziehungsunfähigkeit
Risikodimensionen




                                                    z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen,
                                       Sonstige
                                                               die Menschenwürde verachtende Haltungen
                                   Kommerzielle
                                                   z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen
                                     Risiken
                                                     z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen
                          Exzessive Nutzung
                                                                                Aufgaben
                         Personenbezogene               z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der
                               Daten                                            Privatsphäre
Worin bestehen medienbezogene Risiken?



                                                   z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen,
                                       Gewalt
                                                                              Erniedrigung
                    Wertebezogen




                                                          z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype,
                                      Sexualität
                                                                         Beziehungsunfähigkeit
Risikodimensionen




                                                    z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen,
                                       Sonstige
                                                               die Menschenwürde verachtende Haltungen
                                   Kommerzielle
                                                   z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen
                                     Risiken
                                                     z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen
                          Exzessive Nutzung
                                                                                Aufgaben
                         Personenbezogene               z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der
                               Daten                                            Privatsphäre
Worin bestehen medienbezogene Risiken?



                                                   z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen,
                                       Gewalt
                                                                              Erniedrigung
                    Wertebezogen




                                                          z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype,
                                      Sexualität
                                                                         Beziehungsunfähigkeit
Risikodimensionen




                                                    z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen,
                                       Sonstige
                                                               die Menschenwürde verachtende Haltungen
                                   Kommerzielle
                                                   z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen
                                     Risiken
                                                     z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen
                          Exzessive Nutzung
                                                                                Aufgaben
                         Personenbezogene               z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der
                               Daten                                            Privatsphäre
Worin bestehen medienbezogene Risiken?



                                                   z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen,
                                       Gewalt
                                                                              Erniedrigung
                    Wertebezogen




                                                          z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype,
                                      Sexualität
                                                                         Beziehungsunfähigkeit
Risikodimensionen




                                                    z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen,
                                       Sonstige
                                                               die Menschenwürde verachtende Haltungen
                                   Kommerzielle
                                                   z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen
                                     Risiken
                                                     z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen
                          Exzessive Nutzung
                                                                                Aufgaben
                         Personenbezogene               z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der
                               Daten                                            Privatsphäre
Worin bestehen medienbezogene Risiken?

    Art der Problemlage                                Anbieterbezogen                       Kommunikationsbezogen
                                                Standardisierte   Individualisierte     Individualisierte     Handlungen des
                                                    Inhalte       Anbieterkontakte    Kontakte mit Anderen       Kindes
                                                                                       Kommunikations-
    Rolle des Kindes                              Rezipient       Marktteilnehmer                                 Akteur
                                                                                           teilnehmer
                                   Gewalt         Brutalität      Druck (Inkasso) ein Risiko auftreten kann,
                                                                           Damit       Cyberbullying       Cyberbullying
                    Wertebezogen




                                                                           bedarf es einer konkreten
                                   Sexualität   Pornographie             ./.        Sexting, Grooming         Sexting
                                                                           kommunikativen Problemlage.
                                                                  Wertebezogene        Anstiftung zu       Anstiftung zu
Risikodimensionen




                                   Sonstige      Rassismus
                                                                     Appelle unterscheiden sind
                                                                           Zu        Selbstschädigung Selbstschädigung
                    Kommerzielle                                           Problemlagen, die sich aus dem
                                                                    Versteckte        Konsumdruck in       Glücksspiel,
                                                  Werbung
                    Risiken                                       Kosten,Kontakt mit Medienanbietern
                                                                            Betrug    der Peer Group   illegale Downloads
                                                                           ergeben, und solche, die sich aus
                                                Dramaturgie,         Rabatte, Kontakt mit Anderen ergeben.
                                                                                     Gruppendruck im    Vernachlässigung
                    Exzessive Nutzung                                      dem
                                                  Design           Bonuspunkte          Wettbewerb       sozialer Kontakte
                    Personenbezogene                              Weitergabe von       Weitergabe von         Problematische
                                                      ./.
                    Daten                                             Daten                Daten             Selbstdarstellung
Worin bestehen medienbezogene Risiken?

    Art der Problemlage                                Anbieterbezogen                       Kommunikationsbezogen
                                                Standardisierte   Individualisierte     Individualisierte     Handlungen des
                                                    Inhalte       Anbieterkontakte    Kontakte mit Anderen       Kindes
                                                                                       Kommunikations-
    Rolle des Kindes                              Rezipient       Marktteilnehmer                                 Akteur
                                                                                           teilnehmer
                                   Gewalt         Brutalität      Druck (Inkasso)       Cyberbullying         Cyberbullying
                    Wertebezogen




                                   Sexualität   Pornographie            ./.        Sexting, Grooming        Sexting
                                                                  Wertebezogene können sichzu demAnstiftung zu
                                                                          Risiken    Anstiftung aus
Risikodimensionen




                                   Sonstige      Rassismus                Kontakt mit problematischen
                                                                     Appelle       Selbstschädigung Selbstschädigung
                                                                          standardisierten Inhalten ergeben,
                    Kommerzielle                                    Versteckte
                                                                          die KinderKonsumdruck in       Glücksspiel,
                                                  Werbung                            und Jugendliche als
                    Risiken                                       Kosten,Rezipienten nutzen.
                                                                           Betrug   der Peer Group   illegale Downloads
                                                Dramaturgie,         Rabatte,      Gruppendruck im    Vernachlässigung
                    Exzessive Nutzung
                                                  Design           Bonuspunkte        Wettbewerb       sozialer Kontakte
                    Personenbezogene                              Weitergabe von       Weitergabe von         Problematische
                                                      ./.
                    Daten                                             Daten                Daten             Selbstdarstellung
Worin bestehen medienbezogene Risiken?

    Art der Problemlage                                Anbieterbezogen                       Kommunikationsbezogen
                                                Standardisierte   Individualisierte     Individualisierte     Handlungen des
                                                    Inhalte       Anbieterkontakte    Kontakte mit Anderen       Kindes
                                                                                       Kommunikations-
    Rolle des Kindes                              Rezipient       Marktteilnehmer                                 Akteur
                                                                                           teilnehmer
                                   Gewalt         Brutalität      Druck (Inkasso)       Cyberbullying         Cyberbullying
                    Wertebezogen




                                   Sexualität   Pornographie             ./.          Sexting, Grooming          Sexting
                                                                                           Risiken können sich aus
                                   Sonstige                       Wertebezogene         Anstiftung zu         Anstiftung zu
Risikodimensionen




                                                 Rassismus                                 individualisierten
                                                                     Appelle          Selbstschädigungmit Selbstschädigung
                                                                                           Kontakten        Anbietern
                    Kommerzielle                                    Versteckte         Konsumdruck in Kinder und
                                                                                           ergeben, die       Glücksspiel,
                                                  Werbung
                    Risiken                                       Kosten, Betrug       der Jugendliche als
                                                                                            Peer Group    illegale Downloads
                                                                                           Marktteilnehmer eingehen.
                                                Dramaturgie,         Rabatte,         Gruppendruck im      Vernachlässigung
                    Exzessive Nutzung
                                                  Design           Bonuspunkte           Wettbewerb         sozialer Kontakte
                    Personenbezogene                              Weitergabe von       Weitergabe von         Problematische
                                                      ./.
                    Daten                                             Daten                Daten             Selbstdarstellung
Worin bestehen medienbezogene Risiken?

    Art der Problemlage                                Anbieterbezogen                       Kommunikationsbezogen
                                                Standardisierte   Individualisierte     Individualisierte      Handlungen des
                                                    Inhalte       Anbieterkontakte    Kontakte mit Anderen        Kindes
                                                                                       Kommunikations-
    Rolle des Kindes                              Rezipient       Marktteilnehmer                                  Akteur
                                                                                           teilnehmer
                                   Gewalt         Brutalität      Druck (Inkasso)       Cyberbullying          Cyberbullying
                    Wertebezogen




                                   Sexualität   Pornographie         ./.              Sexting, Grooming           Sexting
                                                Risiken können sich aus
                                   Sonstige                   Wertebezogene
                                                dem Kontakt mit Anderen                 Anstiftung zu          Anstiftung zu
Risikodimensionen




                                                  Rassismus
                                                                  Appelle
                                                ergeben, mit denen Kinder             Selbstschädigung       Selbstschädigung
                    Kommerzielle                und Jugendliche Versteckte
                                                                 als                   Konsumdruck in            Glücksspiel,
                                                   Werbung
                                                Kommunikationsteilnehmer
                    Risiken                                    Kosten, Betrug          der Peer Group        illegale Downloads
                                                zu tun haben.
                                                 Dramaturgie,     Rabatte,            Gruppendruck im        Vernachlässigung
                    Exzessive Nutzung
                                                   Design       Bonuspunkte             Wettbewerb           sozialer Kontakte
                    Personenbezogene                              Weitergabe von       Weitergabe von         Problematische
                                                      ./.
                    Daten                                             Daten                Daten             Selbstdarstellung
Worin bestehen medienbezogene Risiken?

    Art der Problemlage                                Anbieterbezogen                       Kommunikationsbezogen
                                                Standardisierte   Individualisierte     Individualisierte      Handlungen des
                                                    Inhalte       Anbieterkontakte    Kontakte mit Anderen        Kindes
                                                                                       Kommunikations-
    Rolle des Kindes                              Rezipient       Marktteilnehmer                                  Akteur
                                                                                           teilnehmer
                                   Gewalt         Brutalität      Druck (Inkasso)       Cyberbullying          Cyberbullying
                    Wertebezogen




                                   Sexualität   Pornographie             ./.          Sexting, Grooming           Sexting

                                                     Risiken Wertebezogene       Anstiftung zu                 Anstiftung zu
                                   Sonstige
Risikodimensionen




                                                 Rassismus können sich aus
                                                                  Appelle
                                                     problematischen HandlungenSelbstschädigung              Selbstschädigung
                    Kommerzielle                     ergeben, die Kinder und Jugendliche in
                                                                 Versteckte     Konsumdruck                      Glücksspiel,
                                                  Werbung
                    Risiken                          selbst alsKosten, ausführen. Peer Group
                                                               Täter Betrug     der                          illegale Downloads
                                                Dramaturgie,         Rabatte,         Gruppendruck im        Vernachlässigung
                    Exzessive Nutzung
                                                  Design           Bonuspunkte          Wettbewerb           sozialer Kontakte
                    Personenbezogene                              Weitergabe von       Weitergabe von         Problematische
                                                      ./.
                    Daten                                             Daten                Daten             Selbstdarstellung
Will Jugendmedienschutz Risiken verhindern?
                Oder negative Erfahrungen?


  Kontakte mit problematischen             1. Stufe: Aus dem Kontakt
  Angeboten sind nicht                     zwischen Medienangeboten und
  zwangsläufig mit belastenden             Kindern und Jugendlichen
  Erfahrungen verbunden; sie               ergeben sich Risiken.
  stellen Risiken dar.



                                           2. Stufe: Diese Risiken werden
Verarbeitung, „Coping“, Widerstandskraft   mehr oder weniger gut bewältigt.

                                           3. Stufe: Daraus ergeben sich
    Positive oder negative Erfahrung       positive oder negative
                                           Konsequenzen.
Will Jugendmedienschutz Risiken verhindern?
                Oder negative Erfahrungen?


  Kontakte mit problematischen             Das Fehlen von
  Angeboten sind nicht                     Medienkompetenz und von
  zwangsläufig mit belastenden             Unterstützung durch das
  Erfahrungen verbunden; sie               soziale Umfeld stellen
  stellen Risiken dar.                     weitere Risikofaktoren dar.


                                                    Medienkompetenz

Verarbeitung, „Coping“, Widerstandskraft
                                                   Unterstützung durch
                                                    das soziale Umfeld
    Positive oder negative Erfahrung
Welche Rolle spielen Medienkompetenz und elterliche Medienerziehung
    bei der Verhinderung von Risiken und negativen Erfahrungen?



Medienkompetenz im Sinne der Fähigkeit, Medien zur Erfüllung der eigenen
Informations- und Kommunikationsbedürfnisse einzusetzen, ist in jedem Fall zu
fördern.


Aber das Zusammenspiel zwischen Medienkompetenz der Kinder sowie elterlichem
Erziehungsverhalten und Risiken und negativen Erfahrungen muss differenziert
betrachtet werden.




                                                                                22
Welche Rolle spielen Medienkompetenz und elterliche Medienerziehung
    bei der Verhinderung von Risiken und negativen Erfahrungen?


   Je höher die Medienkompetenz
   der Kinder und Jugendlichen,
   desto häufiger sind Kontakte
   mit medienbezogenen Risiken.          +          Medienbezogene
                                                        Risiken
                                   Medien-
                                  kompetenz
                                                   Negative Erfahrun-
                                          –         gen mit Medien


                              Je höher die Medienkompetenz
                              der Kinder und Jugendlichen,
                              desto seltener sind negative
                              Erfahrungen.
Welche Rolle spielen Medienkompetenz und elterliche Medienerziehung
    bei der Verhinderung von Risiken und negativen Erfahrungen?

                                –

   Restriktive
                                       +       Medienbezogene
   Mediation         –                             Risiken
                                 Medien-
                                kompetenz
   Restriktive Mediation der                  Negative Erfahrun-
   Eltern geht mit geringeren
                                        –      gen mit Medien
   Risiken einher – aber
   auch mit geringerer
   Medienkompetenz.
Welche Rolle spielen Medienkompetenz und elterliche Medienerziehung
    bei der Verhinderung von Risiken und negativen Erfahrungen?

                                  –

   Restriktive
                                           +           Medienbezogene
   Mediation       –                                       Risiken
                                   Medien-
                                  kompetenz
                   +                                  Negative Erfahrun-
     Aktive
                                           –           gen mit Medien
    Mediation


                                  –
        Aktive Mediation der Eltern geht mit höherer Medienkompetenz
        und mit selteneren negativen Erfahrungen einher.
Welche Maßnahmen können helfen,
          den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden?


[An dieser Stelle nur Beispiele für aktuelle EU-Initiativen.]
Meldestellen und Buttons
• Politisches Ziel: Etablierung leicht auffindbarer und wiedererkennbarer
  Meldemöglichkeiten für schädliche Inhalte
   – Plattform- und endgeräteunabhängig
   – Besserer Anschluss an Meldestellen
   – Bessere Rückmeldungen an Meldende
   – Ausweitung der Buttonplatzierung auf Anbieterseite
• Bestandsaufnahme der bestehenden Meldemöglichkeiten (Inhalte, Kategorien,
  Aussehen und Platzierung) zeigen starke Fragmentierung; Unterversorgung auf
  Smartphones und Tablets.


                                                                                26
Welche Maßnahmen können helfen,
          den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden?


Jugenddatenschutz
• Datenschutz-Grund-Verordnung: Höhere Anforderungen an Datenschutz bei
  Minderjährigen (absoluter Einwilligungsvorbehalt bis 14 Jahre; „besondere
  Sorgfaltspflichten“)
• Politisches Ziel, insbesondere im Bereich Soziale Netzwerke: Schaffung
  altersabhängiger Datenschutzregelungen und anbieterseitiger Voreinstellungen
• Kommission drängt auf
   - deutlichere/transparentere Anbieterhinweise auf die praktischen Konsequenzen
     für den Nutzer
   - Anbieterunabhängige Evaluation
   - Ausweitung der Überlegungen auch auf Apps und Shops


                                                                                    27
Welche Maßnahmen können helfen,
          den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden?


Online-Labels und nutzerautonome Filter
• Politisches Ziel: Ausweitung von Online-Labels und breitere Nutzung von
  Filtersoftware; europaweiter Ansatz für Inhalteklassifizierung (nicht
  Harmonisierung!)
• Status quo zeigt starke Fragmentierung in den Mitgliedstaaten
• Derzeit: Prüfung interoperabler und geräteübergreifender Ansätze
  elektronischer Jugendschutzkennzeichnungen (auch) zur Verbesserung der
  Filtersoftwareeffektivität
• Kommission drängt auf
   – Elektronische und „kulturelle“ Interoperabilität bestehender Kennzeichnungen
   – Ausweitung der Überlegungen auf nutzergenerierte Inhalte


                                                                                    28
Wie können Regulierungsansätze den verschiedenen
                Risikoarten gerecht werden?


Art der                     Anbieterbezogen                          Kommunikationsbezogen
Problemlage        Standardisierte     Individualisierte         Individualisierte      Handlungen des
                       Inhalte         Anbieterkontakte        Kontakte mit Anderen        Kindes
                                                                Kommunikations-
Rolle des Kindes      Rezipient         Marktteilnehmer                                      Akteur
                                                                    teilnehmer
                   Inhalteanbieter,
                                         Inhalteanbieter,      Kommunikationspart-           Kinder,
Regelungs-         Inhaltetranspor-
                                      Inhaltetransporteure,    ner, Inhaltetranspor-    Inhaltetranspor-
adressaten           teure, Eltern,
                                              Eltern               teure, Eltern          teure, Eltern
                        Kinder
                       Verbote,         Beschränkung der
                   Zugangshürden,     Vertragsautonomie,                                Kommunikations-
Regelungs-                                                    Kommunikationsinhalte /
                     Warnungen,        Informationspflich-                               inhalte / Verhal-
objekte                                                         Verhaltensweisen
                      Zusatzinfor-    ten, Anbieterseitige                                 tensweisen
                       mationen          Verpflichtungen
An welchen Prinzipien sollte sich künftiger
          Kinder- und Jugendmedienschutz orientieren?

• Mediennutzung verlagert sich von der Rezeption standardisierter Inhalte zur
  Interaktion und Kommunikation bzw. zur Produktion eigener Inhalte.
• Entsprechend müssen Kinder und Jugendliche nicht mehr nur als Rezipienten
  standardisierter Inhalte geschützt werden, sondern auch als Marktteilnehmer,
  als Kommunikationspartner und als Akteure.
• In den veränderten Medienumgebungen erfordert Kinder- und
  Jugendmedienschutz das Zusammenwirken aller Beteiligten – die Verschiebung
  der Verantwortung auf die jeweils Anderen ist nicht zielführend.
• In den veränderten Medienumgebungen erfordert Kinder- und
  Jugendmedienschutz ein ganzes Bündel ineinander greifender
  Schutzmaßnahmen – keine Maßnahme kann allein wirksam werden.



                                                                                 30

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Keynote Prof. Dr. Uwe Hasebrink

  • 1. Entwicklungs- und Nutzungstrends im Bereich der digitalen Medien und damit verbundene Herausforderungen für den Jugendmedienschutz 2. Nationales Fachforum Jugendmedienschutz „Kompetent mit den Chancen und Gefahren von digitalen Medien umgehen“ am 7. März 2013 in Bern Prof. Dr. Uwe Hasebrink
  • 2. Worum soll es gehen? • Was ist Kinder- und Jugendmedienschutz? • Worin bestehen die aktuellen Herausforderungen? • Worin bestehen medienbezogene Risiken? • Will Jugendmedienschutz Risiken verhindern? Oder negative Erfahrungen? • Welche Rolle spielen Medienkompetenz und elterliche Medienerziehung bei der Verhinderung von Risiken und negativen Erfahrungen? • Welche Maßnahmen können helfen, den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden? • An welchen Prinzipien sollte sich künftiger Kinder- und Jugendmedienschutz orientieren?
  • 3. Was ist Kinder- und Jugendmedienschutz? Problem- Zielsetzung Maßnahmen Bewertung wahrnehmung Kinder- und Jugendmedienschutz als Prozess Kinder- und Jugendmedienschutz ist ein Prozess, der sich aus folgenden Schritten zusammensetzt: • Bestimmte medienbezogene Phänomene werden als Problem wahrgenommen; • daraus werden bestimmte Schutzziele abgeleitet, • die mit Hilfe bestimmter Maßnahmen erreicht werden sollen, • welche dann evaluiert und bewertet werden, • worauf sich gegebenenfalls Änderungen der wahrgenommenen Probleme, Zielsetzungen und Maßnahmen ergeben.
  • 4. Was ist Kinder- und Jugendmedienschutz? Problem- Zielsetzung Maßnahmen Bewertung wahrnehmung Kinder- und Jugendmedienschutz als Prozess Staatliche Medien- Kinder, Bildungs- Eltern Stellen anbieter Jugendliche einrichtungen An diesem Prozess sind verschiedene Akteure beteiligt , die ihre spezifischen Perspektiven einbringen. Kinder- und Jugendmedienschutz ist also ein gesellschaftlicher Aushandlungsprozess.
  • 5. Was ist Kinder- und Jugendmedienschutz? Gesellschaftlicher Wandel Problem- Zielsetzung Maßnahmen Bewertung wahrnehmung Medialer Kinder- und Jugendmedienschutz als Prozess Wandel Staatliche Medien- Kinder, Bildungs- Eltern Stellen anbieter Jugendliche einrichtungen Vor dem Hintergrund gesellschaftlichen und medialen Wandels ergeben sich für diesen Aushandlungsprozess neue Herausforderungen.
  • 6. Worin bestehen die aktuellen Herausforderungen? Aktuelle mediale und gesellschaftliche Entwicklungen führen zu Herausforderungen in allen Stufen des Prozesses: Sie sind mit neuen Risiken verbunden und stellen einige bisherige Zielsetzungen und Maßnahmen infrage. Neue Inhalte • z.B. user-generated content Neue Formen des Zugangs zu Inhalten • z.B. Verfügbarkeit jeder Art von Inhalten zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort Neue Kommunikationsdienste • z.B. soziale Netzwerkplattformen, die Kindern und Jugendlichen neue Formen der Selbstdarstellung und der Kontaktaufnahme mit Anderen ermöglichen Neue Kontexte • z.B. Familienstrukturen, Medienkompetenz und Erziehungsverhalten der Eltern, schulische Rahmenbedingungen, Beziehungen zu Gleichaltrigen 6
  • 7. Worin bestehen medienbezogene Risiken? z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen, Gewalt Erniedrigung Wertebezogen z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype, Sexualität Beziehungsunfähigkeit Zu unterscheiden sind zunächst Risikodimensionen z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen, verschiedene Risikodimensionen, Sonstige die Menschenwürdeder Gesellschaft im die von verachtende Haltungen Hinblick auf Kinder und Kommerzielle z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen Jugendliche für problematisch Risiken gehalten werden. z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen Exzessive Nutzung Aufgaben Personenbezogene z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der Daten Privatsphäre
  • 8. Worin bestehen medienbezogene Risiken? z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen, Gewalt Erniedrigung Wertebezogen z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype, Sexualität Beziehungsunfähigkeit Risikodimensionen z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen, Sonstige die Menschenwürde verachtende Haltungen Kommerzielle z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen Risiken z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen Exzessive Nutzung Aufgaben Personenbezogene z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der Daten Privatsphäre
  • 9. Worin bestehen medienbezogene Risiken? z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen, Gewalt Erniedrigung Wertebezogen z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype, Sexualität Beziehungsunfähigkeit Risikodimensionen z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen, Sonstige die Menschenwürde verachtende Haltungen Kommerzielle z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen Risiken z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen Exzessive Nutzung Aufgaben Personenbezogene z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der Daten Privatsphäre
  • 10. Worin bestehen medienbezogene Risiken? z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen, Gewalt Erniedrigung Wertebezogen z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype, Sexualität Beziehungsunfähigkeit Risikodimensionen z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen, Sonstige die Menschenwürde verachtende Haltungen Kommerzielle z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen Risiken z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen Exzessive Nutzung Aufgaben Personenbezogene z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der Daten Privatsphäre
  • 11. Worin bestehen medienbezogene Risiken? z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen, Gewalt Erniedrigung Wertebezogen z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype, Sexualität Beziehungsunfähigkeit Risikodimensionen z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen, Sonstige die Menschenwürde verachtende Haltungen Kommerzielle z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen Risiken z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen Exzessive Nutzung Aufgaben Personenbezogene z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der Daten Privatsphäre
  • 12. Worin bestehen medienbezogene Risiken? z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen, Gewalt Erniedrigung Wertebezogen z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype, Sexualität Beziehungsunfähigkeit Risikodimensionen z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen, Sonstige die Menschenwürde verachtende Haltungen Kommerzielle z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen Risiken z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen Exzessive Nutzung Aufgaben Personenbezogene z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der Daten Privatsphäre
  • 13. Worin bestehen medienbezogene Risiken? z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen, Gewalt Erniedrigung Wertebezogen z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype, Sexualität Beziehungsunfähigkeit Risikodimensionen z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen, Sonstige die Menschenwürde verachtende Haltungen Kommerzielle z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen Risiken z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen Exzessive Nutzung Aufgaben Personenbezogene z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der Daten Privatsphäre
  • 14. Worin bestehen medienbezogene Risiken? z.B. Angst, Traumata, Aggression, Gewaltorientierung, Verletzungen, Gewalt Erniedrigung Wertebezogen z.B. Abscheu, Ekel, Traumata, Geschlechterstereotype, Sexualität Beziehungsunfähigkeit Risikodimensionen z.B. Selbstschädigendes Verhalten, extremistische Orientierungen, Sonstige die Menschenwürde verachtende Haltungen Kommerzielle z.B. (Schleich-)Werbung, versteckte Kosten, vertragliche Bindungen Risiken z.B. Vernachlässigung von sozialen Beziehungen und schulischen Exzessive Nutzung Aufgaben Personenbezogene z.B. Verlust der informationellen Selbstbestimmung und der Daten Privatsphäre
  • 15. Worin bestehen medienbezogene Risiken? Art der Problemlage Anbieterbezogen Kommunikationsbezogen Standardisierte Individualisierte Individualisierte Handlungen des Inhalte Anbieterkontakte Kontakte mit Anderen Kindes Kommunikations- Rolle des Kindes Rezipient Marktteilnehmer Akteur teilnehmer Gewalt Brutalität Druck (Inkasso) ein Risiko auftreten kann, Damit Cyberbullying Cyberbullying Wertebezogen bedarf es einer konkreten Sexualität Pornographie ./. Sexting, Grooming Sexting kommunikativen Problemlage. Wertebezogene Anstiftung zu Anstiftung zu Risikodimensionen Sonstige Rassismus Appelle unterscheiden sind Zu Selbstschädigung Selbstschädigung Kommerzielle Problemlagen, die sich aus dem Versteckte Konsumdruck in Glücksspiel, Werbung Risiken Kosten,Kontakt mit Medienanbietern Betrug der Peer Group illegale Downloads ergeben, und solche, die sich aus Dramaturgie, Rabatte, Kontakt mit Anderen ergeben. Gruppendruck im Vernachlässigung Exzessive Nutzung dem Design Bonuspunkte Wettbewerb sozialer Kontakte Personenbezogene Weitergabe von Weitergabe von Problematische ./. Daten Daten Daten Selbstdarstellung
  • 16. Worin bestehen medienbezogene Risiken? Art der Problemlage Anbieterbezogen Kommunikationsbezogen Standardisierte Individualisierte Individualisierte Handlungen des Inhalte Anbieterkontakte Kontakte mit Anderen Kindes Kommunikations- Rolle des Kindes Rezipient Marktteilnehmer Akteur teilnehmer Gewalt Brutalität Druck (Inkasso) Cyberbullying Cyberbullying Wertebezogen Sexualität Pornographie ./. Sexting, Grooming Sexting Wertebezogene können sichzu demAnstiftung zu Risiken Anstiftung aus Risikodimensionen Sonstige Rassismus Kontakt mit problematischen Appelle Selbstschädigung Selbstschädigung standardisierten Inhalten ergeben, Kommerzielle Versteckte die KinderKonsumdruck in Glücksspiel, Werbung und Jugendliche als Risiken Kosten,Rezipienten nutzen. Betrug der Peer Group illegale Downloads Dramaturgie, Rabatte, Gruppendruck im Vernachlässigung Exzessive Nutzung Design Bonuspunkte Wettbewerb sozialer Kontakte Personenbezogene Weitergabe von Weitergabe von Problematische ./. Daten Daten Daten Selbstdarstellung
  • 17. Worin bestehen medienbezogene Risiken? Art der Problemlage Anbieterbezogen Kommunikationsbezogen Standardisierte Individualisierte Individualisierte Handlungen des Inhalte Anbieterkontakte Kontakte mit Anderen Kindes Kommunikations- Rolle des Kindes Rezipient Marktteilnehmer Akteur teilnehmer Gewalt Brutalität Druck (Inkasso) Cyberbullying Cyberbullying Wertebezogen Sexualität Pornographie ./. Sexting, Grooming Sexting Risiken können sich aus Sonstige Wertebezogene Anstiftung zu Anstiftung zu Risikodimensionen Rassismus individualisierten Appelle Selbstschädigungmit Selbstschädigung Kontakten Anbietern Kommerzielle Versteckte Konsumdruck in Kinder und ergeben, die Glücksspiel, Werbung Risiken Kosten, Betrug der Jugendliche als Peer Group illegale Downloads Marktteilnehmer eingehen. Dramaturgie, Rabatte, Gruppendruck im Vernachlässigung Exzessive Nutzung Design Bonuspunkte Wettbewerb sozialer Kontakte Personenbezogene Weitergabe von Weitergabe von Problematische ./. Daten Daten Daten Selbstdarstellung
  • 18. Worin bestehen medienbezogene Risiken? Art der Problemlage Anbieterbezogen Kommunikationsbezogen Standardisierte Individualisierte Individualisierte Handlungen des Inhalte Anbieterkontakte Kontakte mit Anderen Kindes Kommunikations- Rolle des Kindes Rezipient Marktteilnehmer Akteur teilnehmer Gewalt Brutalität Druck (Inkasso) Cyberbullying Cyberbullying Wertebezogen Sexualität Pornographie ./. Sexting, Grooming Sexting Risiken können sich aus Sonstige Wertebezogene dem Kontakt mit Anderen Anstiftung zu Anstiftung zu Risikodimensionen Rassismus Appelle ergeben, mit denen Kinder Selbstschädigung Selbstschädigung Kommerzielle und Jugendliche Versteckte als Konsumdruck in Glücksspiel, Werbung Kommunikationsteilnehmer Risiken Kosten, Betrug der Peer Group illegale Downloads zu tun haben. Dramaturgie, Rabatte, Gruppendruck im Vernachlässigung Exzessive Nutzung Design Bonuspunkte Wettbewerb sozialer Kontakte Personenbezogene Weitergabe von Weitergabe von Problematische ./. Daten Daten Daten Selbstdarstellung
  • 19. Worin bestehen medienbezogene Risiken? Art der Problemlage Anbieterbezogen Kommunikationsbezogen Standardisierte Individualisierte Individualisierte Handlungen des Inhalte Anbieterkontakte Kontakte mit Anderen Kindes Kommunikations- Rolle des Kindes Rezipient Marktteilnehmer Akteur teilnehmer Gewalt Brutalität Druck (Inkasso) Cyberbullying Cyberbullying Wertebezogen Sexualität Pornographie ./. Sexting, Grooming Sexting Risiken Wertebezogene Anstiftung zu Anstiftung zu Sonstige Risikodimensionen Rassismus können sich aus Appelle problematischen HandlungenSelbstschädigung Selbstschädigung Kommerzielle ergeben, die Kinder und Jugendliche in Versteckte Konsumdruck Glücksspiel, Werbung Risiken selbst alsKosten, ausführen. Peer Group Täter Betrug der illegale Downloads Dramaturgie, Rabatte, Gruppendruck im Vernachlässigung Exzessive Nutzung Design Bonuspunkte Wettbewerb sozialer Kontakte Personenbezogene Weitergabe von Weitergabe von Problematische ./. Daten Daten Daten Selbstdarstellung
  • 20. Will Jugendmedienschutz Risiken verhindern? Oder negative Erfahrungen? Kontakte mit problematischen 1. Stufe: Aus dem Kontakt Angeboten sind nicht zwischen Medienangeboten und zwangsläufig mit belastenden Kindern und Jugendlichen Erfahrungen verbunden; sie ergeben sich Risiken. stellen Risiken dar. 2. Stufe: Diese Risiken werden Verarbeitung, „Coping“, Widerstandskraft mehr oder weniger gut bewältigt. 3. Stufe: Daraus ergeben sich Positive oder negative Erfahrung positive oder negative Konsequenzen.
  • 21. Will Jugendmedienschutz Risiken verhindern? Oder negative Erfahrungen? Kontakte mit problematischen Das Fehlen von Angeboten sind nicht Medienkompetenz und von zwangsläufig mit belastenden Unterstützung durch das Erfahrungen verbunden; sie soziale Umfeld stellen stellen Risiken dar. weitere Risikofaktoren dar. Medienkompetenz Verarbeitung, „Coping“, Widerstandskraft Unterstützung durch das soziale Umfeld Positive oder negative Erfahrung
  • 22. Welche Rolle spielen Medienkompetenz und elterliche Medienerziehung bei der Verhinderung von Risiken und negativen Erfahrungen? Medienkompetenz im Sinne der Fähigkeit, Medien zur Erfüllung der eigenen Informations- und Kommunikationsbedürfnisse einzusetzen, ist in jedem Fall zu fördern. Aber das Zusammenspiel zwischen Medienkompetenz der Kinder sowie elterlichem Erziehungsverhalten und Risiken und negativen Erfahrungen muss differenziert betrachtet werden. 22
  • 23. Welche Rolle spielen Medienkompetenz und elterliche Medienerziehung bei der Verhinderung von Risiken und negativen Erfahrungen? Je höher die Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen, desto häufiger sind Kontakte mit medienbezogenen Risiken. + Medienbezogene Risiken Medien- kompetenz Negative Erfahrun- – gen mit Medien Je höher die Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen, desto seltener sind negative Erfahrungen.
  • 24. Welche Rolle spielen Medienkompetenz und elterliche Medienerziehung bei der Verhinderung von Risiken und negativen Erfahrungen? – Restriktive + Medienbezogene Mediation – Risiken Medien- kompetenz Restriktive Mediation der Negative Erfahrun- Eltern geht mit geringeren – gen mit Medien Risiken einher – aber auch mit geringerer Medienkompetenz.
  • 25. Welche Rolle spielen Medienkompetenz und elterliche Medienerziehung bei der Verhinderung von Risiken und negativen Erfahrungen? – Restriktive + Medienbezogene Mediation – Risiken Medien- kompetenz + Negative Erfahrun- Aktive – gen mit Medien Mediation – Aktive Mediation der Eltern geht mit höherer Medienkompetenz und mit selteneren negativen Erfahrungen einher.
  • 26. Welche Maßnahmen können helfen, den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden? [An dieser Stelle nur Beispiele für aktuelle EU-Initiativen.] Meldestellen und Buttons • Politisches Ziel: Etablierung leicht auffindbarer und wiedererkennbarer Meldemöglichkeiten für schädliche Inhalte – Plattform- und endgeräteunabhängig – Besserer Anschluss an Meldestellen – Bessere Rückmeldungen an Meldende – Ausweitung der Buttonplatzierung auf Anbieterseite • Bestandsaufnahme der bestehenden Meldemöglichkeiten (Inhalte, Kategorien, Aussehen und Platzierung) zeigen starke Fragmentierung; Unterversorgung auf Smartphones und Tablets. 26
  • 27. Welche Maßnahmen können helfen, den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden? Jugenddatenschutz • Datenschutz-Grund-Verordnung: Höhere Anforderungen an Datenschutz bei Minderjährigen (absoluter Einwilligungsvorbehalt bis 14 Jahre; „besondere Sorgfaltspflichten“) • Politisches Ziel, insbesondere im Bereich Soziale Netzwerke: Schaffung altersabhängiger Datenschutzregelungen und anbieterseitiger Voreinstellungen • Kommission drängt auf - deutlichere/transparentere Anbieterhinweise auf die praktischen Konsequenzen für den Nutzer - Anbieterunabhängige Evaluation - Ausweitung der Überlegungen auch auf Apps und Shops 27
  • 28. Welche Maßnahmen können helfen, den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden? Online-Labels und nutzerautonome Filter • Politisches Ziel: Ausweitung von Online-Labels und breitere Nutzung von Filtersoftware; europaweiter Ansatz für Inhalteklassifizierung (nicht Harmonisierung!) • Status quo zeigt starke Fragmentierung in den Mitgliedstaaten • Derzeit: Prüfung interoperabler und geräteübergreifender Ansätze elektronischer Jugendschutzkennzeichnungen (auch) zur Verbesserung der Filtersoftwareeffektivität • Kommission drängt auf – Elektronische und „kulturelle“ Interoperabilität bestehender Kennzeichnungen – Ausweitung der Überlegungen auf nutzergenerierte Inhalte 28
  • 29. Wie können Regulierungsansätze den verschiedenen Risikoarten gerecht werden? Art der Anbieterbezogen Kommunikationsbezogen Problemlage Standardisierte Individualisierte Individualisierte Handlungen des Inhalte Anbieterkontakte Kontakte mit Anderen Kindes Kommunikations- Rolle des Kindes Rezipient Marktteilnehmer Akteur teilnehmer Inhalteanbieter, Inhalteanbieter, Kommunikationspart- Kinder, Regelungs- Inhaltetranspor- Inhaltetransporteure, ner, Inhaltetranspor- Inhaltetranspor- adressaten teure, Eltern, Eltern teure, Eltern teure, Eltern Kinder Verbote, Beschränkung der Zugangshürden, Vertragsautonomie, Kommunikations- Regelungs- Kommunikationsinhalte / Warnungen, Informationspflich- inhalte / Verhal- objekte Verhaltensweisen Zusatzinfor- ten, Anbieterseitige tensweisen mationen Verpflichtungen
  • 30. An welchen Prinzipien sollte sich künftiger Kinder- und Jugendmedienschutz orientieren? • Mediennutzung verlagert sich von der Rezeption standardisierter Inhalte zur Interaktion und Kommunikation bzw. zur Produktion eigener Inhalte. • Entsprechend müssen Kinder und Jugendliche nicht mehr nur als Rezipienten standardisierter Inhalte geschützt werden, sondern auch als Marktteilnehmer, als Kommunikationspartner und als Akteure. • In den veränderten Medienumgebungen erfordert Kinder- und Jugendmedienschutz das Zusammenwirken aller Beteiligten – die Verschiebung der Verantwortung auf die jeweils Anderen ist nicht zielführend. • In den veränderten Medienumgebungen erfordert Kinder- und Jugendmedienschutz ein ganzes Bündel ineinander greifender Schutzmaßnahmen – keine Maßnahme kann allein wirksam werden. 30