2. Alle können sich sozial engagieren – glocal ahead! realisiert Projektideen und sensibilisiert
Bevölkerungen für globale und lokale – “glocale” – Themen.
glocal ahead! ist ein junger, gemeinnütziger Verein, der gesellschaftlichen Wandel
mitbestimmt, indem er, basierend auf persönlichen Kontakten, Projekte zur Stärkung
globaler Solidarität und Förderung sozialer Gerechtigkeit entwickelt und umsetzt.
Das Hauptziel des Vereins ist die nachhaltige Verbesserung lokaler Lebensbedingungen.
Dafür tritt glocal ahead! global und lokal in einen Dialog. Wir nutzen unsere persönlichen
Kontakte vor Ort, tauschen uns mit ihnen aus und lernen voneinander.
Die Projektinitianten vor Ort übernehmen aktiv Verantwortung für sich und ihre Umgebung.
Hilfe zur Selbsthilfe wird durch sie gelebt und geprägt.
glocal ahead! unterstützt die Projektausführenden in Konzeption, Fundraising, Monitoring
und Qualitätssicherung. Damit nimmt glocal ahead! eine Vermittler- und Übersetzungsrolle
ein und baut Barrieren aufgrund von Sprache, Kulturverständnis und anderen
Wissensbeständen ab. Die Projekte sind zeitlich befristet und so angelegt, dass sie
schrittweise von den Partnerorganisationen unabhängig weitergeführt werden können.
Mit Hilfe von Informationsveranstaltungen sensibilisiert unser Verein die Bevölkerung in der
Schweiz auf die Lebensumstände von Menschen in sozioökonomisch benachteiligten
Weltregionen. Diese Events basieren auf konkreten Anliegen unserer persönlichen Kontakte
im Ausland, schildern Erfahrungen aus unseren Tätigkeiten und beabsichtigen
Wissenstransfer.
Die Arbeitsleistung von glocal ahead! beruht vollumfänglich auf ehrenamtlichem
Engagement. Somit fliessen Spenden und Fördergelder direkt in die Projekte.
Spenden an:
Raiffeisenbank Zürich (BC 81487), 5033 Buchs AG
Konto 87-71996-7 glocalahead!
IBAN CH09 8148 7000 0402 0139 8
3. INHALT
Vorwort ............................................................................4
Projekte 2015.....................................................................5
Projekt „Capoeira für ein junges engagiertes Brasilien“ .............................. 5
Capoeira-Unterricht für benachteiligte junge Menschen in Salvador, Brasilien...........5
Sodis ........................................................................................... 7
Community Mapping Borneo ............................................................... 9
Umweltclubs an Schulen in Togo .........................................................11
Förderung des interkulturellen Austausches ............................... 13
Kochduell 2015 ................................................................. 15
Finanzen ......................................................................... 16
Erläuterungen zur Jahresrechnung.......................................................18
Dank.............................................................................. 19
KONTAKT
info@glocalahead.ch
www.glocalahead.ch
4. 4
VORWORT
Liebe Mitglieder, Interessierte und Unterstützende von glocal ahead!
Mit Freude und Befriedigung blicken wir auf das glocal ahead! Geschäftsjahr 2015 zurück.
Wie schnell das Vereinsjahr vorübergeht, wird uns bewusst, wenn wir uns die Zeit nehmen,
um über das Vergangene nachzudenken.
Am 30. Oktober 2015 sagten wir im Gemeinschaftszentrum Buchegg in Zürich „en Guete“!
Ich nehme Bezug auf das Kochduell, als das anwesende Publikum die Aufforderung zum
Geniessen wahrnahm und die zwei Projekte CAPOEIRA GRUPO LUANDA BRASILIEN und
COMMUNITY MAPPING BORNEO kulinarisch duellieren liess. Fotos vom wunderschönen,
lustigen und erfolgreichen Abend sehen Sie auf Seite 15.
Für das Projekt Borneo war 2015 wieder ein intensives Arbeitsjahr. Die Kartierung in
Borneo wird mit grossem Eifer weitergeführt. Dank dem finanziellen und technischen
Beistand werden digitale Karten entwickelt, die bei Landrechtsverhandlungen der
indigenen Bevölkerung helfen, ihre Umwelt sicher zu beschützen. Bei den fleissigen
Freiwilligen, die diese Karten in der Schweiz digitalisieren, bedanken wir uns herzlich.
Mehr dazu auf Seite 10.
Ein weiteres Projekt im glocal ahead! Portfolio kam aus Brasilien. glocal ahead! unterstützt
den Verein Grupo Luanda, Finanzierungsmöglichkeiten zu finden. Ab Seite 6 lesen Sie mehr
über den Verein Grupo Luanda und weshalb Capoeira so viel in der brasilianischen
Gemeinschaft erreichen kann.
Auf Seite 8 lesen Sie, wie es um unsere langjährige Arbeit in Togo (das abgeschlossene
Projekt Sodis und die Umweltclubs der Jeunes Volontaires pour l’Environnement) nun
steht.
glocal ahead! blickt auf ein etwas ruhigeres Vorstandsjahr 2015 zurück. Das Vereinsjahr
2015 hatte im Vergleich zum Vorjahr weniger Veränderungen im Vorstand. Sibylle Studer
ist nach einer wohlverdienten Auszeit von den Verantwortungen des Präsidiums wieder im
Vorstand. Vera Caspar zog sich von ihrem Engagement bei ga! zurück und übergab ihre
Togo-Verantwortung an Sibylle Studer.
Seit mittlerweile sechs Jahren bringt ga! Interessierte zusammen, reflektiert über
Entwicklungszusammenarbeit und setzt konkrete Projekte um. Unser Einsatz für mehr
Gerechtigkeit in der Gesellschaft mag global klein erscheinen, lokal zeigt er aber eine
besondere Wirkung. Deshalb: glocal ahead! macht weiter. Mit den uns zur Verfügung
stehenden Mitteln werden wir unermüdlich weiterarbeiten und unsere Ziele hartnäckig
verfolgen. Mit diesem Jahresbericht möchten wir euch einen Eindruck vermitteln, wie
glocal ahead! und unsere Projekte vorangehen. Daraus wird ersichtlich, warum wir uns für
Themen der Entwicklungszusammenarbeit engagieren, jetzt und auch in Zukunft.
Ein ganz grosses Dankeschön an dieser Stelle geht an die Vorstandskolleginnen und unser
unglaubliches Helferteam. Wir möchten uns bei den zahlreichen Mitgliedern, Spendern,
Fördergebern und Sponsoren bedanken, die unsere Arbeit erst möglich machen, damit wir
wirkungsvolle Projektarbeit leisten und Erfolge verzeichnen können.
Herzlichen Dank für das Interesse an glocal ahead! und viel Spass bei der Lektüre!
Für glocal ahead!,
Lis Schneider, Präsidentin
5. 5
PROJEKTE 2015
PROJEKT „CAPOEIRA FÜR EIN JUNGES ENGAGIERTES BRASILIEN“
Capoeira-Unterricht für benachteiligte junge Menschen in Salvador, Brasilien
Wie kann man verschiedene Leute zusammen bringen? Wie kann man
Respekt und Solidarität fördern? Wie kann man an der Gesellschaft
teilhaben? Wo lernen wir kritisches Denken?
Capoeira ist eine afro-brasilianische Kunstform, die Elemente des Kampfes, des Tanzes und
der musikalischen Performance beinhaltet. Capoeira wird nicht gekämpft oder getanzt –
Capoeira wird gespielt. Die Spieler bilden einen Kreis, wobei zwei Spieler jeweils in die
Mitte treten und durch verschiedene Bewegungen von Angriff und Verteidigung einen
körperlichen Dialog bilden. Capoeira ist sehr vielfältig und bietet ein breites Spektrum an
Wissen. Durch das Capoeira-Training wird eine soziale Gemeinschaft gebildet, in der Werte
wie Respekt und Solidarität vermittelt und gelebt werden. Capoeira kann man nicht alleine
spielen!
Warum braucht es dieses Projekt?
In vielen ärmeren Quartieren in den Städten Brasiliens können es sich die Familien nicht
leisten, ihren Kindern eine Freizeitaktivität zu bezahlen. Dies ist auch in der Peripherie
von Salvador, wie etwa in São Gonçalo im Quartier Cabula, wo das Projekt situiert ist, der
Fall. Die Familien dort verfügen über ein sehr tiefes Einkommen, zudem sind öffentliche
Dienste beschränkt. So gibt es z. B. keine oder nur spärlich eingerichtete Gesundheits-
zentren, sehr wenige öffentliche Sport- und Freizeitangebote oder dafür geeignete
Infrastruktur. Die Gefahr von Ausgrenzung und Marginalisierung sind in São Gonçalo deshalb
besonders gross. Das Projekt ist in diesem Umfeld eines von wenigen Angeboten, die eine
Freizeitaktivität ermöglichen und einen Ort für Begegnung und Austausch zwischen den
verschiedenen Lebenswelten von Strassenkindern, Kindern aus benachteiligten Familien
sowie Kindern und Jugendlichen aus diversen sozialen Gesellschaftsschichten schafft.
Was macht das Projekt?
Das Projekt „Capoeira für ein junges engagiertes Brasilien“ unterstützt eine lokale
Capoeira-Gruppe der "Grupo Luanda". Diese unterrichtet benachteiligte Kinder und
Jugendliche in São Gonçalo im Quartier Cabula. Das Projekt besteht darin, zweimal pro
Woche Capoeira-Unterricht in den Räumlichkeiten einer Schule für Kinder und Jugendliche
anzubieten. Zudem unterstützt das Projekt punktuelle Anlässe im und mit dem Quartier.
So möchte das Projekt beispielsweise der lokalen Capoeira Gruppe ermöglichen,
sogenannte Batizados durchzuführen. Dies sind grössere Events, an denen die Capoeira-
Schüler einen Gürtel bekommen oder ihren Gürtel wechseln. Das Projekt nutzt die
Capoeira als Form der lokalen Kultur und als eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und
glocal ahead! unterstützt den Verein Grupo Luanda darin, weitere
Finanzierungsmöglichkeiten für die Capoeira-Schule in Salvador,
Brasilien, zu finden. Mit dem gemeinsam organisierten Kochduell am
30. Oktober 2015 gelang dies auf eine sehr unterhaltsame Art und
Weise.
6. 6
schafft einen Ort für Begegnung und Austausch zwischen den Kindern, Jugendlichen und
der Gemeinschaft. Durch die Capoeira wird einerseits die Gesundheit sowie das
Selbstvertrauen der Kinder und Jugendlichen gestärkt. Anderseits wird durch die
Auseinandersetzung mit der Geschichte der Capoeira ein kritisches Bewusstsein gefördert
und das längerfristige Ziel ist, dass sich die Kinder und Jugendlichen aktiv in die
Gesellschaft einbringen.
Aufgrund des Erfolgs am Kochduell konnte bereits ein Teil des Geldes für das Projekt nach
Brasilien überwiesen werden. Damit konnten Capoeira-Kleider und Gürtel für die Kinder
gekauft werden, die sie an einem Batizado, der kurz nach dem Kochduell organisiert
wurde, erhielten. Der verbleibende Betrag wird voraussichtlich für Workshops eingesetzt,
an denen die Kinder lernen, die Instrumente, welche im Capoeira verwendet werden,
selbst herzustellen.
Auf der Facebook-Seite https://www.facebook.com/grupoluandabahia/ sind weitere Fotos
und ein Video des Events zu
sehen.
Batizado Grupo Luanda Brasilien, Kinder
tragen die neuen Capoeira-Kleider und -
Gürtel
Verein Capoeira Grupo Luanda
capoeiragrupoluanda@gmail.com
http://g-luanda.blogspot.ch/
im Facebook unter: Capoeira Grupo Luanda
Zürich
7. 7
SODIS macht glücklich!
SODIS
Im Jahr 2014 konnten wir die zweite Phase des SODIS Projektes abschliessen und die
Promotion von SODIS in Togo nun ganz in die Hände unserer Partnerorganisation Jeunes
Volontaires pour l’Environnement (JVE) übergeben. Die SODIS PromotorInnen haben Buch
geführt über ihre Promotionsaktivitäten. Sie schätzen, dass sie mit ihren
Sensibilisierungsaktivitäten rund 47‘000 Personen erreicht haben.
Die solare Trinkwasserdesinfektion (SODIS) ist eine einfache und
kostengünstige Methode, die mit Hilfe von Sonnenlicht Krankheitserreger
im Wasser zerstört und somit zur Verbesserung der Trinkwasserqualität
beiträgt. Das kontaminierte Wasser wird in durchsichtige PET-Flaschen
abgefüllt und während sechs Stunden an die Sonne gelegt. Die im
Sonnenlicht enthaltenen UV-A Strahlen töten Krankheitserreger wie
Viren, Bakterien und Parasiten ab. Die Methode funktioniert auch bei
niedrigen Lufttemperaturen.
Nach der Pilotphase in Haushalten in einigen Dörfern und Schulen in den
Jahren 2009 – 2010 hat das jetzige Projekt zum Ziel, SODIS auf
institutioneller Ebene – insbesondere in Schulen - zu verankern und das
Wissen um SODIS via Medien breitenwirksam zu vermitteln.
8. 8
Zu Besuch beim Umweltminister
Um besonders innovative Promotionsstrategien zu fördern, schrieben wir einen
Wettbewerb unter den SODIS-Umweltclubs aus. Gewonnen haben die PromotorInnen aus
Guerin Kouka, die u.a. Gewerkschaften und Frauengruppen in ihre
Sensibilisierungsarbeiten einbanden und Sketchs zu SODIS an kulturellen Veranstaltungen
aufführten. Zweitplaziert war Mango, hier berichteten die PromotorInnen über SODIS auf
Märkten und in Moscheen sowie in mehreren Radiosendungen. Der drittplatzierte
Umweltclub in Pagouda entwarf Gedichte und Sketchs und etablierte eine gute
Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsminister der Präfektur, der die Promotion von SODIS
unterstützt.
Während unserem Besuch in Togo
anfangs 2015 konnten wir die
Umweltclubs in Guerin Kouka und
Pagouda besuchen und uns vor Ort
ein Bild machen über ihre
Aktivitäten.
Wir nahmen auch an der
Generalversammlung von JVE teil, wo
alle Teilnehmenden mit SODIS Wasser
versorgt wurden. An der Eröffnungs-
zeremonie konnte JVE zudem SODIS
einem Vertreter des Umweltministeriums
vorstellen.
JVE wird weiterhin die Gelegenheiten nutzen, SODIS bekannter zu machen. Dazu nehmen
sie in verschiedenen Netzwerken von Organisationen im Wasserbereich eine aktive Rolle
ein. Zudem streuen wir das mit unserer Unterstützung produzierte Video über SODIS
(http://www.100-days.net/de/projekt/vips-fuer-trinkwasser/news). Dieser Rap wird oft
in den lokalen Radios gespielt. Ebenfalls gefreut hat uns, dass auch weitere Umweltclubs,
die nicht Teil des Projektes waren, von sich aus SODIS in ihren Aktionsplan aufnahmen. Die
weiterführenden Aktivitäten rund um SODIS werden ab jetzt von JVE aus geleitet. glocal
ahead! steht JVE – wo benötigt - weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.
Projektsitzung in Pagouda (Togo)
9. 9
COMMUNITY MAPPING BORNEO
Die Arbeit im Borneoprojekt bestand im Jahr 2015 hauptsächlich darin, die Fülle der
mittels GPS gesammelten Daten in das Programm GIS (Geoinformationssystem)
einzuspeisen und aufzubereiten. Bei den Daten handelt es sich um Koordinaten aus den
beiden Dorfgebieten von Kalasin und Tumbang Topus. Diese Koordinaten sind versehen mit
dem jeweiligen Namen des Ortes, sowie einem zugewiesenen Code. Diese Codes bilden die
Kategorien der Kartenlegende und sind die für die indigenen Gemeinschaften relevanten
Informationen, welche Angaben über Flüsse, Berge, Höhlen, Vorkommen von Ressourcen
wie Wild oder besondere Bäume beinhalten. Des Weiteren geben sie Auskunft über
Salzwasserquellen und Nistbäume von Bienen, historische Schauplätze oder verlassene
Siedlungen und verschiedene Arten von Grenzen. Auffällig ist, dass von den 31
verschiedenen Kategorien von Punktkoordinaten sieben mit den Flüssen zusammenhängen.
Etwa verschiedene Arten von Stromschnellen oder Erscheinungsformen, die der
Wasserstand je nach Regen- oder Trockenzeit im Flussbett oder am Flussufer hervorbringt.
Wenn man bedenkt, dass der Fluss in den Dörfern am Oberlauf des Stromes Barito noch
immer die Hauptverkehrsader ist, liegt eine differenzierte Betrachtung des Flusses auf der
Hand.
Das Projekt sieht vor, die Gebiete dreier Dorfgemeinschaften auf dem
indonesischen Teil von Borneo zu kartieren. Diese Dorfgemeinschaften
bewirtschaften ihr Gebiet seit Generationen gemeinsam, haben aber
keinerlei verbriefte Rechte darauf. Mit der Kartierung ihres Gebietes
schaffen sich die Indigenen eine rechtliche Grundlage für die Anerkennung
ihrer Landrechte.
Kleinod im Regenwald von Borneo
10. 10
Die Entstehung der digitalisierten Form der Karten war ein langer Prozess. Zum einen sind
Karten eine abstrakte Materie und die Kommunikation darüber deshalb dementsprechend
wenig greifbar. Zum anderen wurde uns bewusst, dass auch die Art, eine Karte zu lesen
und zu gestalten vom Betrachter, seinen ästhetischen Gewohnheiten, dem kulturellen
Kontext und der jeweilig herrschenden Norm abhängig ist.
Die Karten der Dorfgebiete mit Skala 1:40'000, sowie die Karte in 1:2'000 vom Dorf Topus
und eine Übersichtskarte in 1:100'000 sind jetzt soweit aufbereitet, dass sie von der
Dorfbevölkerung der beiden Dörfer verifiziert und danach zur definitiven Fassung
verarbeitet werden können.
Derweil war der Direktor unserer Partnerorganisation PPAB in Borneo, Thomas Wanly, in
verschiedenen Foren aktiv, sowie an Initiativen beteiligt, welche sich allesamt um die
Rechte der indigenen Bevölkerung drehen. Parlamentsmitglieder wurden in einer SMS-
Aktion dazu aufgefordert, die Rechte und den Schutz der Indigenen im Parlament auf die
Prioritätenliste für das Jahr 2016 zu setzen. Federführend war die Lobbying-Organisation
AMAN (Allianz der Indigenen Indonesiens). Thomas Wanly nahm zudem an verschiedenen
Veranstaltungen teil, welche über den Kohleabbau in der Nähe des Projektgebietes
informierte und Diskussionen über die Einforderung der Rechte der Indigenen führte.
Wir danken Thomas Wanly und seinem Team für den grossartigen Einsatz!
Ausschnitt aus der Karte vom Dorf Tumbang Topus (Stand 02.02.2016)
11. 11
UMWELTCLUBS AN SCHULEN IN TOGO
Während dem Besuch in Togo nahmen Eliane Häfliger und Sibylle Studer an der
mehrtägigen Generalversammlung von JVE teil. An diesem Anlass trafen Mitglieder von
rund 40 lokalen Umweltclubs zusammen. An verschiedenen Workshops tauschten sie sich
untereinander, aber auch mit Mitgliedern von JVE aus anderen Ländern wie Kamerun,
Kenya oder der Zentralafrikanischen Republik aus. Ein Schwerpunkt der
Mitgliederversammlung war das grüne, beziehungsweise soziale Unternehmertum. Neben
einem Inputreferat und der Entwicklung eines Stärken-Schwächen-Profils der Umweltclubs
wurde auch die nachhaltige Finanzierung der Umweltclubs diskutiert. Sibylle stellte im
Rahmen dieser Diskussion vor, wie wir für JVE Blitta auf der Crowdfunding-Plattform
betterplace.org Kleinspenden sammelten. glocal ahead! unterstützte JVE darin, die
Bedingungen verschiedener Crowdfunding-Plattformen zu vergleichen und die Geeignetsten
für die Kampagnenarbeit der Umweltclubs auszuwählen.
Die Umweltclubs sind kleine, lokal organisierte Gruppen an Schulen in
Togo, die auf Freiwilligenarbeit basieren. Sie gehören zur Organisation
Jeunes Volontaires pour l’Environnement (JVE), welche sich
Umweltthemen wie Aufforstung, Wasser, Hygiene, erneuerbare
Energien und Abfallentsorgung annehmen. Seit Oktober 2010 werden in
verschiedenen Dörfern in Togo Jugendliche in der Umsetzung von lokal
angepassten und nachthaltigen Projekten unterstützt. Diese Projekte
erlauben es den Umweltclubs, der einheimischen Bevölkerung einen
Dienst zu erweisen in einem Bereich des öffentlichen Lebens, welcher
aufgrund einer Analyse des lokalen Kontextes als wichtig erachtet wird.
Die Umweltclubs werden während der Projektumsetzung begleitet und
eignen sich Kompetenzen im Projektmanagement an.
12. 12
Das genannte Projekt von JVE Blitta zu „Hygiene Leadership & Energieeffizienz“ wurde im
Sommer 2015 umgesetzt. Die Mitglieder von JVE Blitta erhielten eine Schulung zum Thema
Hygiene Leadership und energieeffizienten Kochherden. Zur Schulung wurden auch Frauen
aus der Nachbarschaft eingeladen, welche die Mitglieder von JVE in der Verbreitung des
gewonnenen Wissens und der Praktiken unterstützen. Das nationale Büro von JVE brachte
seinerseits noch weitere Themen in die Schulung ein, wie beispielsweise Ansätze zur
Gemeindeentwicklung und es stellte die notwendigen Materialien für die
Sensibilisierungsarbeiten zur Verfügung (u.a. energieeffiziente Kochherde als
Demonstrationsanlagen).
Basierend auf dem Input von glocal ahead! zum Crowdfunding lancierte der Umweltclub
JVE Sokodé ihre erste Online-Kampagne. Mit der Unterstützung vom Koordinator der
Umweltclubs im nationalen Büro präsentierten sie ihr Projekt auf Indiegogo.com und
generierten 800 Dollar Privatspenden für ihr Projekt „Energie Verte“. glocal ahead! trug
weitere 500 Dollar bei. Somit wurde das geplante Projektbudget von 1300 erreicht. Das
Projekt geht im Jahr 2016 in Umsetzung.
Projektsitzung
13. 13
FÖRDERUNG DES INTERKULTURELLEN AUSTAUSCHES
Die UNAOC, eine Abteilung der Vereinten Nationen, die interkulturelles Verständnis und
Zusammenarbeit fördert, und EF veranstalten jedes Jahr eine Summer School, bei der
junge Menschen aus aller Welt die Möglichkeit haben, voneinander zu lernen, über globale
Herausforderungen zu diskutieren und den Weg für gemeinsames Handeln und Frieden zu
ebnen. Bei der Summer School werden insgesamt 75 Länder durch jeweils einen
Teilnehmer vertreten. Gemeinsam wird diskutiert, wie man sich in seinem Heimatland für
Menschenrechte, Gleichbehandlung und eine Verbesserung der Lebensqualität einsetzen
kann. Die Summer School in New York bringt junge Erwachsene zwischen 18 und 35 aus
allen Teilen der Welt zusammen, um in Workshops und Seminaren über soziale
Herausforderungen im Rahmen kultureller Vielfalt zu diskutieren. So verschieden die
Teilnehmer der Summer School auch waren, vereinte sie doch eine Eigenschaft: Alle
engagieren sich sozial oder politisch. Während dieser Woche drehte sich für uns alles um
das Thema grenzenlose Zusammenarbeit: Unter dem Motto "Global Citizenship" wurden
unsere kommunikativen Fähigkeiten gestärkt, wir durften beim Seminar «Negotiation
Skills» lernen, was bei Verhandlungen wichtig ist, sowie im Seminar «Social
Entrepreneurship and Systemic Change» wie ein Businessplan für ein Projekt am
erfolgreichsten erstellt wird. Vor allem aber tauschten wir uns aus, knüpften
Freundschaften und netzwerkten.
Während der ereignisvollen Woche gab es Workshops zu Themen wie erfolgreiche
Kampagnengestaltung und Design Thinking. Inhaltlich ging es von Armut bis hin zu Sexismus
um ganz unterschiedliche Probleme. Drei Kern-Workshops wurden von erfahrenen
Mitarbeitern der UNAOC in Zusammenarbeit mit amerikanischen Universitätsprofessoren
organisiert: “Building Alliances: Best Practices from and for the field”, “Strategies for
Advocacy: From Local to Global Stakeholders” und “Creative Multimedia: Developing your
message, Changing Perspectives, Affecting Social Change”. Wir organisierten uns in
Gruppen, diskutierten und lernten voneinander.
An einem Tag bestand die Gelegenheit, im UN-Gebäude eine Diskussion mit UN-
Repräsentanten zu führen, zu der später sogar UN-Generalsekretär Ban Ki-moon stiess und
eine Ansprache hielt. „Wir können keine Probleme lösen, die seit Generationen existieren,
ohne nach neuen Lösungsansätzen zu suchen“, sagte Nassir Abdulaziz Al-Nasser, UN-
Repräsentant für die Alliance of Civilization. Ohne die Jugend funktionieren neue
Lösungsansätze ohnehin nicht. Wir hörten den United Nations Special Advisor on the
Prevention of Genocide, Mr Adama Dieng; er sprach über die entscheidende Bedeutung der
beruflichen und fachlichen Bildung für Jugendliche und deren Rolle beim Brückenschlag
zwischen den Kulturen. Herr Dieng und Herr Abdulaziz Al-Nasser liessen sich auf unsere
zum Teil sehr kritischen Fragen über die Rolle der UN in aktuellen Konflikten ein.
Für mich war die Summer School ein unvergessliches Erlebnis, allein schon deswegen, weil
ich durch die anderen Teilnehmer viele Informationen über die politische Situation anderer
Länder bekommen habe, die über konventionelle Medien nicht zu erlangen sind. Dadurch
wird der Abbau von gegenseitigen Vorbehalten gefördert. Gleichzeitig beeindruckte es
mich, mit wie viel Mut und Motivation sich andere junge Menschen für ihre Ziele einsetzen.
und wie viel man selbst durch kleine Schritte schon verändern kann.
Lis Schneider verbringt im Juni eine Woche bei der United Nations
Alliance Of Civilisations (UNAOC) - EF Summer School in New York und
repräsentiert glocal ahead! und die Schweiz. Die Summer School bietet
engagierten Jugendlichen die Gelegenheit, von UN-Botschaftern und
Experten für sozialen Wandel zu lernen, wie man soziale Projekte
aufbaut.
15. 15
KOCHDUELL 2015
Am 30. Oktober 2015 hat zum zweiten Mal ein Kochduell stattgefunden. Beim Kochduell
handelt es sich um eine Benefizveranstaltung für zwei Projekte, die wir unterstützen. Die
Verantwortlichen beider Projekte kreierten an diesem Abend ein wundervolles Menu und
entführten uns kulinarisch in ihr jeweiliges Land. Duelliert haben sich das Community
Mapping Projekt mit einem Ausflug in die Küche Indonesiens und das Capoeira-Projekt mit
einem Ausflug in die Küche Brasiliens.
Wir blicken erfüllt auf einen gemütlichen Abend mit tollen Gästen und vorzüglichem Essen
zurück. Das tolle Apéro wurde uns von Gebana gesponsert, einer Organisation, die weltweit
mit Kleinbauern und lokalen Weiterverarbeitern nachhaltige und marktfähige Produkte
entwickeln und diese verkaufen.
Zwischen den Gängen wurden die beiden Projekte kurz vorgestellt, dabei ging es vor allem
darum Einblicke in die Feldarbeit zu zeigen und den momentanen Stand der Projekte
festzuhalten. Eine gelungene Abwechslung war auch die Capoeira-Showeinlage der Grupo
Luanda, die Gäste erhielten einen tollen Einblick in diese brasilianische Kampfkunst und
wurden nicht nur kulinarisch, sondern auch akrobatisch ins ferne Brasilien entführt.
17. 17
ERFOLGSRECHNUNG
AUFWAND 2104 2105
Administration Verein allgemein 436 336
SODIS Projekt
Spesen Koordination, Evaluationsreise 3‘172 0
Transfer in Fonds 2‘864 0
Transfer für Umsetzung vor Ort 9‘441 0
Umweltclubs (Regionalstellenprojekt)
Spesen Koordination 0 0
Transfer in Fonds 1'587 1‘697
Transfer für Umsetzung vor Ort 0 2‘586
Projekt Borneo
Spesen Koordination, Fundraising 2‘609 217
Transfer in Fonds 42‘366 11‘355
Transfer für Umsetzung vor Ort 22‘115 545
Projekt Information & Lernen
Events 0 1457
Allgemeine Vereinsausgaben
interne Vereinsanlässe 139 0
Allgemeine Vereinsausgaben
Generalversammlung 71 69
Ausgaben Event Kochduell 0 2‘303
Geschenke, Preise 54 59
Bankgebühren 150 124
TOTALSUMME AUFWAND 85‘004 20‘748
18. 18
ERTRAG 2014 2015
Mitgliederbeiträge 900 1‘103
Spenden Privatpersonen 945 550
Spenden Unternehmen/Kirchen 1‘500 0
Zweckgebundene Beiträge
Spenden/Einnahmen Events 0 3‘760
Spenden Borneo 42‘366 11‘353
Spenden SODIS 2'864
Spenden Umweltclubs/Regionalstellen 1'587 1‘697
Transfer aus Fonds SODIS 12'613 0
Transfer aus Fonds Umweltclubs/RS 0 2‘640
Transfer aus Fonds Borneo 24‘759 882
Transfer aus Fonds Information & Lernen 0 0
Zinsertrag 55 2
TOTALSUMME ERTRAG 87‘589 21‘987
Ertragsüberschuss 2‘585 1‘239
ERLÄUTERUNGEN ZUR JAHRESRECHNUNG
Die relativ tiefe Aufwandsumme im Jahr 2015 ist auf den Projektverlauf im Borneoprojekt
sowie auf den Abschluss des SODIS-Projektes zurückzuführen. Im Borneoprojekt haben im
Jahr 2015 Freiwillige in der Schweiz intensiv an der Digitalisierung der Karten gearbeitet,
was keine Kosten verursachte und somit keinen Geldtransfer nach Borneo veranlasste. Das
SODIS-Projekt wurde im Januar 2015 mit einer Evaluationsreise abgeschlossen. Die
Ausgaben (Flug) dafür wurden bereits im 2014 bezahlt. Besonders freut uns der
Ertragsüberschuss aus dem Kochduell, welcher an die zwei vorgestellten Projekte
(Capoeira in Brasilien und Community Mapping in Indonesien) zu gleichen Teilen ausbezahlt
wurden (je Fr. 728.60). Zu diesem Ertragsüberschuss gesellten sich noch Folgespenden,
was uns besonders freut. Zu den Umweltclub-Projekten sei angemerkt, dass die
Projektkoordination vor Ort im Jahr 2015 ihre Crowdfunding-Kampagne selbstständig
lancierte und das gesammelte Geld direkt nach Togo floss. glocal ahead! war nur in Form
von fachlicher Unterstützung durch Freiwillige engagiert, was nicht auf die Jahresrechnung
einwirkt.
Ertragsseitig verzeichnet das Projekt Borneo wiederum namhafte Zuwendungen. Wir
bedanken uns ganz herzlich bei der Stiftung Ormelia und der Kairos-Stiftung für ihre
Unterstützung. Das Kochduell spielte glocal ahead! 3760 Franken ein. Die zweckbestimmten
Spenden Umweltclubs, Borneo sind den entsprechenden Fonds zugewiesen.
Bilanz
Die Projektfonds stellen sich zusammen aus: Fonds Umweltclubs CHF 1’407.90, Fonds Events
CHF 1'483.40, Fonds Borneo CHF 45’026.55, Fonds Information&Lernen CHF 1'500.00.
19. 19
DANK
Wir möchten den ungebrochenen Einsatz vieler Freiwilliger würdigen, die für zahlreiche
anfallende Arbeiten Zeit und Energie finden! Ganz herzlichen und aufrichtigen Dank! Im
Speziellen geht der Dank an:
Walter Freivogel, Sara Maggi und Aliz Boer, die das Borneoprojekt mit ihrer grossen
Expertise in der Digitalisierung der Karten unterstützen.
Inab Geiger, grupo Luanda Schweiz mit Alessandra Pellegrini, Stefanie Hobbs Santos und
Arquimedes Pires Santos, die für das wunderbare Essen am Kochduell sorgten – sowie allen
HelferInnen, die mit viel guter Laune alle möglichen Arbeiten verrichteten!
Sabrina Morandi, die uns immer wieder in redaktionellen Angelegenheiten unter die Arme
greift.
Werner Zecchino, Dominique Böhme und Monika Egli, die uns gebrauchte Laptops in sehr
gutem Zustand spendeten.
Eliane Häfliger, die Teil des Evaluationsteams des SODIS-Projektes in Togo war und Vera
Caspar, welche das Umweltclubprojekt in Togo mit ihrer Arbeit unterstützt.
Unser Team, welches den Vorstand tatkräftig unterstützt, es sind dies Berti Studer, Lukas
Egetemayer, Sandra Scherbanowitz und Myrtha Bosshard.
Und der letzte Dank richtet sich an alle privaten und institutionellen SpenderInnen
GönnerInnen!