2. Alle können sich sozial engagieren – glocal ahead! realisiert Projektideen und sensibilisiert
Bevölkerungen für globale und lokale – “glocale” – Themen.
glocal ahead! ist ein junger, gemeinnütziger Verein, der gesellschaftlichen Wandel
mitbestimmt, indem er, basierend auf persönlichen Kontakten, Projekte zur Stärkung
globaler Solidarität und Förderung sozialer Gerechtigkeit entwickelt und umsetzt.
Das Hauptziel des Vereins ist die nachhaltige Verbesserung lokaler Lebensbedingungen.
Dafür tritt glocal ahead! global und lokal in einen Dialog. Wir nutzen unsere persönlichen
Kontakte vor Ort, tauschen uns mit ihnen aus und lernen voneinander.
Die Projektinitianten vor Ort übernehmen aktiv Verantwortung für sich und ihre Umgebung.
Hilfe zur Selbsthilfe wird durch sie gelebt und geprägt.
glocal ahead! unterstützt die Projektausführenden in Konzeption, Fundraising, Monitoring
und Qualitätssicherung. Damit nimmt glocal ahead! eine Vermittler- und Übersetzungsrolle
ein und baut Barrieren aufgrund von Sprache, Kulturverständnis und anderen
Wissensbeständen ab. Die Projekte sind zeitlich befristet und so angelegt, dass sie von den
Partnerorganisationen schrittweise unabhängig weitergeführt werden können.
Mit Hilfe von Informationsveranstaltungen sensibilisiert unser Verein die Bevölkerung in der
Schweiz auf die Lebensumstände von Menschen in sozioökonomisch benachteiligten
Weltregionen. Diese Events basieren auf konkreten Anliegen unserer persönlichen Kontakte
im Ausland, schildern Erfahrungen aus unseren Tätigkeiten und beabsichtigen
Wissenstransfer.
Die Arbeitsleistung von glocal ahead! beruht vollumfänglich auf ehrenamtlichem
Engagement. Somit fliessen Spenden und Fördergelder direkt in die Projekte.
Spenden an:
Raiffeisenbank Zürich (BC 81487), 5033 Buchs AG
Konto 87-71996-7 glocalahead!
IBAN CH09 8148 7000 0402 0139 8
3. INHALT
VORWORT.................................................................................................4
UNSER ENGAGEMENT 2014 IM ÜBERBLICK ............................................................5
PROJEKTE 2014...........................................................................................6
Neues Projekt: "Capoeira für ein engagiertes junges Brasilien"................................6
Wie kann man Vorurteile abbauen? Wie kann man verschiedene Leute zusammen bringen? Was
haben wir gemeinsam? Wie kann man Respekt und Solidarität fördern? ..............................6
Warum braucht es dieses Projekt?............................................................................7
Was sind die Ziele des Projektes?.............................................................................7
Wie wird das Projekt umgesetzt? .............................................................................7
Sodis ....................................................................................................8
Abschluss Konsolidierungsprojekt.............................................................................9
Evaluationsreise und Blick in die Zukunft ...................................................................9
Community Mapping Borneo....................................................................... 11
Veränderungen vor Ort ....................................................................................... 11
Monitoringreise nach Borneo ................................................................................ 12
Umweltclubs an Schulen in Togo ................................................................. 14
Was sind die Ziele der Umweltclubs? ...................................................................... 14
Brunnenbauprojekt in Landa ................................................................................ 14
Fotoapparat - Sammelaktion ................................................................................ 15
FINANZEN ............................................................................................... 16
Erläuterungen zur Jahresrechnung ............................................................... 18
DANK..................................................................................................... 19
KONTAKT
info@glocalahead.ch
www.glocalahead.ch
4. 4
VORWORT
Liebe Mitglieder, Interessierte und Unterstützende von glocal ahead!,
liebe Freiwillige,
liebe Leserinnen und Leser (und liebe zukünftige Mitglieder)
glocal ahead! blickt auf ein spannendes Jahr 2014 zurück. Seit mittlerweile fünf Jahren bringt ga!
Interessierte zusammen, um über Entwicklungszusammenarbeit zu reflektieren und konkrete
Projekte umzusetzen. Unser Einsatz für mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft mag global klein
erscheinen, lokal zeigt er aber eine besondere Wirkung. Deshalb: glocal ahead! macht weiter. Mit
den uns zur Verfügung stehenden Mitteln, arbeiten wir unermüdlich und verfolgen hartnäckig unsere
Ziele.
Das Vereinsjahr 2014 war geprägt von Wechseln und Veränderungen im Vorstand. Sibylle Studer
nahm sich eine wohlverdiente Auszeit von den Verantwortungen des Präsidiums bis Ende 2014. Lis
Schneider präsidiert seit Mai den fünfköpfigen Vorstand. Wir möchten uns an dieser Stelle von
ganzem Herzen bei Sibylle für die bisher unglaubliche Arbeit bedanken. glocal ahead! ist dank ihrer
unermüdlichen Art und ihrem umfassenden Know-How sehr erfolgreich. Wir schätzen es sehr, dass
wir sie ab 2015 wieder als Vorstandsmitglied haben und von ihrem Wissen profitieren dürfen. Durch
Sibylles Auszeit von ihrer Vorstandstätigkeit übernahm Vera Caspar das Ressort der Finanzen.
Den Rücktritt aus dem Vorstand gab auch Loretta Homberger, sie leistete wertvolle Arbeit bei der
Mitgliederbetreuung. Wir werden ihre aufgestellte und fröhliche Art vermissen und bedanken uns
ganz herzlich für ihre tolle Arbeit im Vorstand.Bei ga! sind nun nicht nur unser Projekte
international: Vorstandsmitglied Sandra Scherbanowitz verwaltet neu unsere Mitglieder und
Spenden nun von Paris aus, mittels einer speziellen Datenbanksoftware für Vereine.
Kim Wunderlin zog sich aus familiären Gründen von ihrem Engagement bei ga! zurück und übergab
die Buchführung ab Juli an Berti Studer (pensionierte Kauffrau und fleissige ga!-Spenderin).
Ebenfalls zurück auf das Rechnungsjahr 2014-15 trat Michaela Rohrer unsere Revisorin. Wir
bedanken uns von Herzen für das grosse Engagement von Kim und Michaela bei glocal ahead!
Zu den Hauptaktivitäten des Jahres gehörten, wie jedes Jahr, die konstante Weiterführung unserer
Projekte: In Togo wurde das erfolgreichste SODIS-Dorf ausgewählt und die Jeunes Volontaires pour
l'Environnement (JVE) plante ihre Generalversammlung für das nächste Jahr in Togo. glocal ahead!
kann sich glücklich und beruhigt langsam von dem Projekt verabschieden.
Ein weiteres Projekt, die Kartierung in Borneo, wird mit grossem Eifer weitergeführt. Dank dem
finanziellen und technischen Beistand werden dort digitale Karten entwickelt. Diese Karten sollen
bei Landrechtsverhandlungen der indigenen Bevölkerung helfen, ihre Umwelt sicher zu beschützen.
Die Bevölkerung erhält Workshops, wird informiert, ausgebildet und macht sich an die
Kartierungsarbeit. Die Karten werden von unseren fleissigen Freiwilligen in der Schweiz digitalisiert.
2015 wird für glocal ahead! ein wichtiges Jahr der Veränderungen und Umstrukturierungen mit dem
Abschluss unseres ältesten Projektes in Togo und der Geburt eines neuen Projektes in Brasilien. Das
wird eine grosse Herausforderung für uns, die wir nur dank dem kontinuierlichen Engagement der
glocal ahead!-Mitglieder angehen können.
Ich danke allen im Namen der Umweltclubs in Togo, die dank Ihrer Unterstützung sensationelle
Erfolge verzeichnen können. Ich danke allen im Namen der Bewohner in den versteckten Lokalitäten
im Dschungel von Borneo. Und ich danke allen im Namen von glocal ahead!, denn nur mit eurer
Hilfe können wir erfolgreiche Projektarbeit leisten.
Wir freuen uns mit diesem Jahresbericht einen Eindruck davon zu verschaffen, wie wir arbeiten und
warum wir uns für Themen der Entwicklungszusammenarbeit engagieren.
Herzlichen Dank für das Interesse und viel Spass bei der Lektüre!
Für glocal ahead!,
Lis Schneider, Präsidentin
5. 5
UNSER ENGAGEMENT 2014 IM ÜBERBLICK
PROJEKTE
Umweltclubs Togo Vertigstellung des Brunnen-Projekts in Landa und
Eröffnungszeremonie im Mai 2014
Fotoapparat-Sammelaktion, damit Umweltclubs ihre Arbeit
besser dokumentieren können
Sodis Abschluss und Evaluation des Konsolidierungsprojektes
Komplette Übergabe des SODIS-Projektes an JVE
Community Mapping Nach zweieinhalb Jahren sind alle wichtigen Koordinaten im
Gebiet Topus aufgenommen
Monitoring-Reise nach Borneo: Treffen mit Partnerverein,
Teilnahme am Dorftreffen in Kalasin und Treffen mit NGO’s
die in einem ähnlichen Bereich tätig sind
Capoeira-Projekt Start des Projektes
Durchführung erster Capoeira-Lektionen in Cabula (ein
grösseres Quartier in Salvador/Brasilien)
EVENTS
Mai Benefizkonzert im Profitreff (Zürich)
Mai Togoisches Essen für Crowdfunding-Booster
ARBEITSGRUPPEN
AG Borneo-Projekt, AG Togo Umweltclubs, AG SODIS, AG Capoeira-Projekt
ÖFFENTLICHE PRÄSENZ VON GA!
März Sensibilisierungs-Workshop bei AMIE, SAH Zürich
April Vortrag „Unterwegs im Regenwald Borneos - Landrechtssicherung durch
Eigeninitiative dreier Dorfgemeinschaften“, Ethnologisches Café des
Ethnologischen Vereins Zürich, Lebewohlfabrik, Zürich
TEILNAHME UND WEITERBILDUNG
16. Juni 2014 IMPULS-Veranstaltung „Was macht die Vereins-Webseite erfolgreich“,
Fachstelle Vitamin B, Zürich
8. Sept. 2014 IMPULS-Veranstaltung „Finanzen als Vorstandssache“,
Fachstelle Vitamin B Zürich
VEREINSINTERNE AKTIVITÄTEN
Mai Mitgliederversammlung
Dezember Retraite
6. 6
PROJEKTE 2014
NEUES PROJEKT: "CAPOEIRA FÜR EIN ENGAGIERTES JUNGES BRASILIEN"
Wie kann man Vorurteile abbauen? Wie kann man verschiedene Leute zusammen
bringen? Was haben wir gemeinsam? Wie kann man Respekt und Solidarität fördern?
Capoeira ist eine afro-brasilianische Kunstform, die Elemente des Kampfes, des Tanzes und
der musikalischen Performance beinhaltet. Capoeira wird nicht gekämpft oder getanzt –
Capoeira wird gespielt. Die Spieler bilden einen Kreis, wobei zwei Spieler jeweils in die
Mitte treten und durch verschiedene Bewegungen von Angriff und Verteidigung einen
körperlichen Dialog bilden. Capoeira ist sehr vielfältig und bietet ein breites Spektrum an
sportliche Tätigkeit und kulturellem Wissen. Durch das Capoeira-Training wird eine soziale
Gemeinschaft gebildet, in der Werte wie Respekt und Solidarität vermittelt und gelebt
werden.
Capoeira kann man nicht alleine spielen! Capoeira braucht die Gemeinschaft.
Verein Capoeira Grupo Luanda
"Capoeira für ein engagiertes junges Brasilien" ist ein neues Projekt
von glocal ahead! in Zusammenarbeit mit dem Verein Capoeira Grupo
Luanda (Schweiz und Brasilien). Durch Ermöglichung von traditionellem
Capoeira-Unterricht für benachteiligte junge Menschen in Salvador,
Brasilien soll dieses Projekt die Integration unterschiedlicher
Bevölkerungsgruppen fördern, diese motivieren Vorurteile abzubauen,
am zivilgesellschaftlichen Leben teilzunehmen und dieses
mitzugestalten. Der Capoeira-Unterricht stärkt das Selbstbewusstsein
und die kulturelle Identität, baut nachhaltig Respekt und Solidarität
zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen auf und entschärft
das Risiko zur Kriminalität.
7. 7
Warum braucht es dieses Projekt?
In vielen ärmeren Quartieren des urbanen Brasiliens besteht eine starke Abgrenzung
zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen, welche eine Marginalisierung zur Folge hat.
In Cabula, einem der grösseren Quartiere Salvadors, gibt es eine öffentliche Schule, die
von Kindern und Jugendlichen der Favelas besucht wird. Der grosse Teil der
Quartierbewohner grenzt sich von den Schülern der Favelas jedoch ab und schickt ihre
eigenen Kinder in private Schulen ausserhalb des Quartiers. An dieser öffentlichen Schule
sowie dem Bezirk, in dem die Schule situiert ist (Resgate), besteht zurzeit kein Angebot an
Capoeira. Das Projekt schafft einen Ort für Begegnung und Austausch zwischen den
verschiedenen Lebenswelten von Kindern aus benachteiligten Familien sowie Kindern und
Jugendlichen aus dem Quartier.
Was sind die Ziele des Projektes?
Das Projekt „Capoeira für ein engagiertes junges Brasilien“ besteht darin, wöchentlichen
Capoeira-Unterricht in den Räumlichkeiten der öffentlichen Schule für Schüler der Schule
sowie für Anwohner des Quartiers zu ermöglichen, und punktuelle Anlässe im und mit dem
Quartier durchzuführen. Das Projektziel ist es, Kindern und Jugendlichen aus
benachteiligten Familien den Zugang zu einer wertvollen Freizeitaktivität und den
kulturellen Anschluss ans Gesellschaftsleben zu ermöglichen. Zudem wird durch die
Schaffung eines Begegnungsraumes und einer gemeinsamen Aktivität die Integration
unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen im Quartier Cabula gefördert und gegenseitige
Vorurteile abgebaut. Dadurch hat das Projekt folgende Auswirkungen:
Das reichhaltige Wissen über Capoeira wird weitergegeben;
Die soziale Gemeinschaft, kulturelle Identität und Selbstbewusstsein wird gestärkt;
Der Capoeira-Unterricht ermöglicht benachteiligten Bevölkerungsgruppen eine
wertvolle Freizeitbeschäftigung und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben des
Quartiers;
Der Capoeira-Unterricht fördert nachhaltig Respekt und Solidarität zwischen
unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und entschärft das Risiko zur Kriminalität in
Cabula.
Wie wird das Projekt umgesetzt?
Das Projekt konnte diesen Sommer erfolgreich gestartet werden. An der Umsetzung dieses
Projektes sind zwei Vereine beteiligt. Eine gute Zusammenarbeit zwischen dem „Verein
Capoeira Grupo Luanda“ Schweiz und Brasilien ist Voraussetzung für das Gelingen dieses
Projektes. Seit Sommer 2014 wird an der öffentliche Schule im Quartier Cabula (Rua Nossa
Senhora do Resgate) in Salvador, Brasilien Capoeira-Unterricht für benachteiligte junge
Menschen angeboten. Erwachsene, Jugendliche und Kinder benachteiligter
Bevölkerungsgruppen haben die Möglichkeit, regelmässig den Capoeira-Unterricht zu
besuchen. Das Angebot wird rege genutzt und erfreulich sind die ersten positiven
Auswirkungen.
8. 8
SODIS
Die solare Trinkwasserdesinfektion (SODIS) ist eine einfache und
kostengünstige Methode, die mit Hilfe von Sonnenlicht Krankheitserreger
im Wasser zerstört und somit zur Verbesserung der Trinkwasserqualität
beiträgt. Das kontaminierte Wasser wird in durchsichtige PET-Flaschen
abgefüllt und während sechs Stunden an die Sonne gelegt. Die im
Sonnenlicht enthaltenen UV-A Strahlen töten Krankheitserreger wie
Viren, Bakterien und Parasiten ab. Die Methode funktioniert auch bei
niedrigen Lufttemperaturen.
Nach der Pilotphase in Haushalten in einigen Dörfern und Schulen in den
Jahren 2009 – 2010 hat das jetztige Projekt zum Ziel, SODIS auf
institutioneller Ebene – insbesondere in Schulen - zu verankern und das
Wissen um SODIS via Medien breitenwirksam zu vermitteln.
Brunnenbau in Guérin-Kouka (Togo)
9. 9
Abschluss Konsolidierungsprojekt
Im Jahr 2014 konnten wir die zweite Phase
des SODIS Projekt abschliessen und die
Promotion von SODIS in Togo nun ganz in
die Hände von unserer Partnerorganisation
Jeunes Volontaires pour l’Envi-ronnement
(JVE) übergeben. Die SODIS PromotorInnen
haben Buch geführt über Ihre
Promotionsaktivitäten. Sie schätzen, dass
sie mit ihren Sensibilisierungsaktivitäten
rund 47‘000 Personen erreicht haben. Um
besonders innovative Promotionsstrategien
zu fördern, schrieben wir einen
Wettbewerb unter den SODIS-Umweltclubs
aus. Gewonnen haben die PromotorInnen
aus Guérin-Kouka, die u.a. Gewerkschaften
und Frauengruppen in ihre
Sensibilisierungsarbeiten einbanden und Sketchs zu SODIS an kulturellen Veranstaltungen
aufführten. In Mango berichteten die PromotorInnen über SODIS auf Märkten und in
Moscheen sowie in mehreren Radiosendungen. Der drittplatzierten Umweltclub in Pagouda
entwarf Gedichte und Sketchs und etablierte eine gute Zusammenarbeit mit dem
Gesundheitsminister der Präfektur, der die Promotion von SODIS unterstützt.
Evaluationsreise und Blick in die Zukunft
Während unserem Besuch in Togo anfangs 2015 konnten wir die Umweltclubs in Guerin
Kouka und Pagouda besuchen und uns vor Ort ein Bild machen über ihre Aktivitäten.
Wettewerbsgewinner Guérin-Kouka (Togo)
Projektsitzung
und…
Brunnenbau
10. 10
Wir nahmen auch an der Generalversammlung von JVE teil, wo alle Teilnehmenden mit
SODIS Wasser versorgt wurden. An der Eröffnungszeremonie konnte JVE zudem SODIS
einem Vertreter des Umweltministeriums vorstellen.
Apéro mit SODIS-Wasser, mitten drin der Umweltminister (grauer Anzug)
JVE wird weiterhin die Gelegenheiten nutzen, SODIS bekannter zu machen. Dazu nehmen
sie eine aktive Rolle ein in verschiedenen Netzwerken von Organisationen im
Wasserbereich. Zudem streuen sie das mit unserer Unterstützung produzierte Video über
SODIS (http://www.100-days.net/de/projekt/vips-fuer-trinkwasser/news), das auf lokaler
Ebene oft auch im Radio gespielt wird.
Ebenfalls gefreut hat uns, dass auch weitere Umweltclubs, die nicht Teil des Projektes
waren, von sich aus SODIS in ihre Aktionsplan aufnahmen. Die weiterführenden Aktivitäten
rund um SODIS werden ab jetzt von JVE aus geleitet. glocal ahead! steht JVE, wo benötigt,
weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.
Claude (JVE) und Sibylle
(glocal ahead!) am Brüten…
11. 11
COMMUNITY MAPPING BORNEO
Veränderungen vor Ort
Nach zweieinhalb Jahren konnten die Dorfbewohner von Topus im März 2014 die letzten
Koordinaten ihres Gebietes, die sie als wichtige Information der zukünftigen Dorfkarte
erachten, aufnehmen. Der Wechsel des Dorfchefs in Topus brachte auf politischer Ebene
Veränderungen mit sich. Im Gegensatz zum vorgängigen Dorfchef, der ohne Einschränkung
hinter dem Projekt stand, muss unsere Partnerorganisation PPAB (Punan Arung Buana)
beim amtierenden Dorfchef noch Überzeugungsarbeit leisten. Auf sozialer und religiöser
Ebene haben sich ebenfalls Veränderungen abgezeichnet: evangelikale Prediger haben
einen Grossteil der christlich-animistischen Bevölkerung zur Abkehr ihrer Religion animiert,
was auch eine Abkehr von den immer noch stark animistisch geprägten Lebensweise
bedeutet. Diese ist eng geknüpft an die Vorstellung des kollektiven Landbesitzes und
Landbewirtschaftung. Wie nachhaltig diese Veränderung sein wird, wird die Zukunft
zeigen.
Das Projekt sieht vor, die Gebiete dreier Dorfgemeinschaften auf dem
Indonesischen Teil von Borneo zu kartieren. Diese Dorfgemeinschaften
bewirtschaften ihr Gebiet seit Generationen gemeinsam, haben aber
keinerlei verbriefte Rechte darauf. Mit der Kartierung ihres Gebietes
schaffen sich die Indigenen eine rechtliche Grundlage für die Anerkennung
ihrer Landrechte.
12. 12
Monitoringreise nach Borneo
Ein wichtiges Ereignis war die Monitoringreise von Sibylle Studer und Sarah Brack ins
Projektgebiet, im Juli 2014. Ziel der Reise war es insbesonders, die Grundlagen der
Zusammenarbeit mit PPAB vertieft zu diskutieren und sich mit NGOs, die im selben Bereich
tätig sind, zu vernetzen. Auch die aktive Teilnahme am Dorftreffen mit Kalasin, dem
zweiten Dorf, das nun kartiert wird, stand auf der Agenda. Es hat sich einmal mehr
gezeigt, dass der persönliche Augenschein vor Ort und speziell der direkte Kontakt eine
herausragende Rolle in der Zusammenarbeit hat. Nicht nur, dass die persönlichen
Beziehungen gestärkt werden und die Menschen sich wertgeschätzt fühlen, sondern auch
dass sich so das gegenseitige Verständnis viel schneller entwickelt und
Auseinandersetzungen ausgetragen und überwunden werden können.
Das Dorftreffen in Kalasin war sehr erfreulich. Die versammelten Dorfbewohner waren sehr
interessiert und engagiert. Sie beteiligten sich aktiv, etwa beim Erstellen der
handschriftlichen Kartenskizzen und den begleitenden Erzählungen oder beim ersten
Kontakt mit dem GPS-Gerät. Nachdenklich stimmt allerdings die Tatsache, dass
vornehmlich ältere Männer und Frauen an Fragen zu Land und Landbesitz interessiert sind.
Erfreulich war hingegen auch die Beteiligung eines Vertreters der Regierung des Distriktes,
zeigt es doch deren Interesse und Wohlwollen,
sowie das aktive Engagement.
Erstellen der
handschriftlichen
Kartenskizzen
Vor allem ältere Dorfbewohner interessieren sich für
das Kartierungsprojekt.
13. 13
Positiv stimmten uns auch die Treffen mit verschiedenen NGOs, wie AMAN National und
AMAN der regionalen Ebene (AMAN; Allianz der Indigenen Indonesiens). Sie erzählten von
den positiven Auswirkungen und den Möglichkeiten, welche die Karten den Indigenen in
verschiedenen Teilen Indonesiens eröffnet haben und wie diese Möglichkeiten von den
Dorfgemeinschaften genutzt wurden.
Derzeit bearbeiten unsere GIS-Experten Walter Freivogel und Sara Maggi die Daten und
erstellen die Karten unter grossem Einsatz. So können die Karten diesen Sommer den
Dörfern zur Verifizierung übergeben werden.
14. 14
UMWELTCLUBS AN SCHULEN IN TOGO
Was sind die Ziele der Umweltclubs?
Zielgruppe dieser Projekte ist die einheimische Bevölkerung der Dörfer, welche von den
Aktivitäten der Umweltclubs profitieren. Die Umweltclubs tragen zu verbesserten
Lebensbedingungen in ihrem Umfeld bei, indem sie Projekte mit Fokus auf
Umweltprobleme realisieren. Da die Mitglieder der Umweltclubs in ihrer Wohngemeinde
aktiv sind, bleibt das Wissen auch mittel- und langfristig in der Lokalität erhalten und
entfaltet seine Wirkung langfristig. Zudem erhöhen die Umweltclubs ihren
Bekanntheitsgrad und ihre Glaubwürdigkeit als Partner in Projektumsetzungen, was
weitere Personen motivieren kann, an den Aktivitäten von JVE teilzuhaben, und somit den
sozialen Zusammenhalt der Gemeinschaft erweitert und verstärkt.
Brunnenbauprojekt in Landa
Im Jahr 2013 durften wir die Umsetzung eines Brunnenbauprojektes lancieren. Ein Grossteil
der Arbeiten und die Schulungen konnten 2013 bereits durchgeführt werden. Durch die
Regenzeit wurde die Fertigstellung des Baus jedoch verzögert. Denn um zu gewährleisten,
dass der Brunnen auch in der Trockenzeit Wasser führt, muss die Tiefe in der Trockenzeit
bestimmt werden. Daher wurde der Bau erst im Februar 2014 wieder aufgenommen und
anschliessend fertig gestellt. Am 9. Mai 2014 wurde der Brunnen dann durch eine
Zeremonie in Betrieb genommen. Diese bot eine weitere Plattform, um die
Dorfbevölkerung für die Themen Wasser und biologischer Ackerbau zu sensibilisieren und
die Einbettung des Brunnens in der
Dorfbevölkerung zu fördern.
Die Umweltclubs sind kleine, lokal organisierte Gruppen an Schulen in
Togo, die auf Freiwilligenarbeit basieren. Sie gehören zur Organisation
NGO Jeunes Volontaires pour l’Environnement (JVE), welche sich
Umweltthemen wie Aufforstung, Wasser, Hygiene, erneuerbare
Energien und Abfallentsorgung annehmen. Seit Oktober 2010 werden in
verschiedenen Dörfern in Togo Jugendliche in der Umsetzung von lokal
angepassten und nachthaltigen Projekten unterstützt. Diese Projekte
erlauben es den Umweltclubs, der einheimischen Bevölkerung einen
Dienst zu erweisen in einem Bereich des öffentlichen Lebens, welcher
aufgrund einer Analyse des lokalen Kontextes als wichtig erachtet wird.
Die Umweltclubs werden während der Projektumsetzung begleitet und
eignen sich Kompetenzen im Projektmanagement an
Der fertige Brunnen
Tanz an der Zeremonie im Mai
15. 15
Fotoapparat - Sammelaktion
Die Umweltclubs leben vom vielen lokalen Engagement, der Motivation und dem Herzblut,
das die Mitglieder in die Projekte tragen. Unterstützung können sie vor allem im Projekt-
und Ressourcenmanagement, projektspezifischem Know-How, den Finanzen und im Aufbau
der technischen Ausrüstung für die Projektarbeit gebrauchen. Um die Umweltclubs im
Aufbau der technischen Ausrüstung, besonders in der Dokumentation ihrer Arbeit zu
unterstützen, haben wir im Jahr 2014 eine Fotoapparat - Sammelaktion gemacht. Es kamen
insgesamt vierzehn Kameras zusammen. Die Hälfte davon digitale, die andere Hälfte
analoge Kameras. Diese sollen es den Mitgliedern der Umweltclubs ermöglichen, die
Projektschritte bildlich festzuhalten und ihnen zur lokalen Präsentation der Projekte wie
auch als Ausweis ihrer Arbeit in den Berichten dienen. Leider konnte Vera Caspar 2014 ihre
Reise nach Togo aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten. Somit mussten die
Fotoapparate bis Februar 2015 auf ihre Übergabe warten. Sibylle Studer und Eliane
Häfliger haben sie dann nach Togo gebracht und Jeunes Volontaires pour l'Environnement
(JVE) übergeben. Die Fotoapparate wurden nun auf die Umweltclubs aufgeteilt. Dabei
wurden immer einige Umweltclubs der gleichen Region in einer Gruppe
zusammengenommen. Jede Gruppe erhält eine Kamera, welche zentral aufbewahrt wird,
so dass die Mitglieder aller Umweltclubs in einem Ausleihsystem darauf Zugriff haben.
Einige der Kameras wurden in den Besitz einzelner Umweltclubs übergeben, welche sonst
aufgrund ihrer Abgelegenheit keinen Zugang zu den Fotoapparaten gehabt hätten. So wird
gewährleistet, dass alle Umweltclubs von den Fotoapparaten profitieren können und die
Kameras nicht in privaten Besitz übergehen. Ein grosser Dank an dieser Stelle an all die
Spender, welche uns ihre Kamera zur Verfügung gestellt haben.
Wiederaufforstung im Umweltclub Kante (Togo)
17. 17
ERFOLGSRECHNUNG
AUFWAND 2013 2014
Administration Verein allgemein 932 436
SODIS Projekt
Spesen Koordination, Evaluationsreise 97 3‘172
Transfer in Fonds 2'910 2‘864
Transfer für Umsetzung vor Ort 10'166 9‘441
Umweltclubs (Regionalstellenprojekt)
Spesen Koordination 159 0
Transfer in Fonds 1'300 1'587
Transfer für Umsetzung vor Ort 1'523 0
Projekt Borneo
Spesen Koordination & Monitoring-Reise 373 2‘609
Transfer in Fonds 17'678 42‘366
Transfer für Umsetzung vor Ort 15'209 22‘115
Projekt Information & Lernen
Transfer in Fonds 500 0
Allgemeine Vereinsausgaben
interne Vereinsanlässe 432 139
Generalversammlung 54 71
Ausgaben Infoevents 536 0
Geschenke, Preise 120 54
Bankgebühren 96 150
TOTALSUMME AUFWAND 52'085 85‘004
18. 18
ERTRAG 2013 2014
Mitgliederbeiträge 1'650 900
Spenden Privatpersonen 2'083 945
Spenden Unternehmen/Kirchen 1‘500
Zweckgebundene Beiträge
Spenden/Einnahmen Events 663 0
Spenden Borneo 17'177 42‘366
Spenden SODIS 2'410 2'864
Spenden Umweltclubs/Regionalstellen 1'023 1'587
Transfer aus Fonds SODIS 10'263 12'613
Transfer aus Fonds Umweltclubs/RS 1'459 0
Transfer aus Fonds Borneo 15'582 24‘759
Transfer aus Fonds Information & Lernen 517 0
Zinsertrag 44 55
TOTALSUMME ERTRAG 52'871 87‘589
Ertragsüberschuss 786 2‘585
ERLÄUTERUNGEN ZUR JAHRESRECHNUNG
Wir konnten auch dieses Jahr auf die finanzielle Unterstützung von Privatpersonen und
Stiftungen zählen. Leider ging sie im Vergleich zu 2013 stark zurück, wie auch die
Mitgliederbeiträge. Dies beruht grösstenteils darauf, dass in diesem Jahr keine Erinnerung
für ausstehende Mitgliederbeiträge gesendet wurden.
Die Finanzen in den Projektfonds setzen sich zusammen aus: Fonds Umweltclubs CHF
2'350.55, Fonds Events CHF 1'483.40, Fonds Borneo CHF 34'553.60, Fonds Information &
Lernen CHF 1'500.00. Die zweckbestimmten Spenden SODIS, Umweltclubs und Borneo sind
den entsprechenden Fonds zugewiesen. Institutionelle Spenden sind grösstenteils
zweckdefiniert, es wird deshalb direkt in den erwünschten Projekt-Ertragskonti
eingebucht.
Der Kontenplan wird erweitert: Das Postfinance-Konto Borneo fungiert als Zahlkonto für
Überweisungen in indonesischer Währung (ohne Umrechnungsverluste über Dollars). Das
Projekt Borneo verzeichnet namhafte Zuwendungen. Dieses Jahr konnten wir auf
vielseitige finanzielle Unterstützung von Privatpersonen und Stiftungen für unser Projekt
im Regenwald zählen. Sarah Bracks Engagement beim Fundraising zahlte sich in hohem
Masse aus. 2014 machten die Projektverantwortliche Sarah Brack und Sibylle Studer eine
Monitoringreise nach Borneo. Auf dem Posten “Umsetzung vor Ort” wurden die Barauslagen
für den Kauf einer Kamera und eines Beamers verbucht. Entgegen der Planung fand kein
Info-Event statt: der Aufwand sowie der Ertragsposten beläuft sich auf null. Ein Postkonto,
das für Direktüberweisungen in Landeswährung nach Indonesien eingerichtet wurde, wird
per 1.1.2014 als eigenständiges Konto in der ga!-Buchhaltung aufgeführt. Der Fonds Borneo
ist entsprechend um Fr. 9079,76 (Saldo per 1.1.2014) aufgestockt.
19. 19
glocal ahead!s allererstes Projekt, das SODIS Projekt in Togo, kommt in eine letzte
Umstrukturierungsphase. Der Posten SODIS wurde per Ende Jahr saldiert; die letzte
Tranchenzahlung und das letzte Zusatzfundraising ging an JVE. Die restlichen CHF 468.46
wurde auf den Posten Freies Organisationskapital umgelegt. Da Vera Caspar
krankheitsbedingt die Monitoringreise zu den Umweltclubs absagen musste, hat sich die
fürs 2014 geplante Auszahlung von Projektgelder für die Umweltclubs auf anfangs 2015
verschoben. Die Reise musste nach der Buchung wieder storniert werden (über den Posten
“Umweltclubs”, als neue passendere Bezeichnung von “Regionalstellen-projekt”). Die
(aufgrund einer Krankheit) leider abgesagte Evaluationsreise nach Togo, musste nach der
Buchung wieder storniert werden (über den Posten “Umweltclubs”, als neue passendere
Bezeichnung von “Regionalstellenprojekt”). Aus diesem Konto stammt auch die Auszahlung
der Flugkosten der verschobenen Evaluationsreise nach Togo im Januar 2015 an Eliane
Häfliger und Sibylle Studer. Dieses Jahr wurde durch Crowdfunding auf betterplace.org für
die Umweltclubs in Blitta (Togo) Gelder gesammelt.
Der Gewinnvortrag von CHF 2585 aus den letzten beiden Jahren wurde auch dieses Jahr
nicht verbraucht und zu den Reserven verbucht. Freie Spenden äufnen das freie
Organisationskapital und sichern die projektunabhängigen Ausgaben. Die Kosten der
internen Vereinsadministration sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken: Die
Vorstandssitzungen finden in den frei zugänglichen PHZH-Räumen statt. Es wurde (aus
organisatorischen Gründen) leider kein Weihnachtsessen organisiert, wie in den letzten
Jahren üblich. Dafür traf sich der Vorstand für die jährliche Retraite in einem gemütlichen
Café.
DANK
glocal ahead! erhält von vielen Seiten sehr wertvolle und entscheidende Unterstützung.
Wir möchten uns bei Geldgebern, Freiwilligen, Experten, Mitgliedern, Spendern und
Partnerorganisationen von ganzen Herzen für die uns sehr wichtige Unterstützung
bedanken.
Einen ganz besonderen Dank möchten wir dabei an unsere Partnerorganisationen JVE,
Punan Arung Buana und Grupo Luanda für die gelungene Zusammenarbeit und das grosse
Engagement richten.
Ebenfalls speziell Bedanken möchten wir uns auch bei den zahlreichen Freiwilligen die uns
über das Jahr tatkräftig unterstützen. Namentlich bedanken möchten wir uns bei Berti
Studer (Buchhaltung), Sandra Scherbanowitz (Mitgliederbetreuung), Sabrina Morandi
(Unterstützung (Information & Dokumentation), Walter Freivogel (GIS-Unterstützung,
Borneo Projekt), Sara Maggi (GIS-Unterstützung, Borneo Projekt), Matthias Egli, (fachliche
Unterstützung, Borneo Projekt), Aliz Boer (GIS-Unterstützung, Borneo Projekt), Laura
Barchi (Unterstützung Information & Dokumentation), Lukas Egetemayer (Revision),
Michaela Rohrer (Revision), Eliane Häfliger (Evaluation SODIS), allen unseren SpenderInnen
für die Fotoapparataktion und Mirjam Studer für das vorbereiten des feinen Apéro-Riche an
der letzten GV.
Einen weiteren ganz wichtigen Dank geht an unsere GönnerInnen und SpenderInnen. Die
grosszügige und wertvolle Unterstützung, die teilweise schon seit Jahren besteht,
ermöglicht uns einen gewissen Handlungsspielraum und Planungssicherheit. Jeder einzelne
Beitrag ist für uns ein Motivationsschub! Speziell bedanken möchten wir uns an dieser
Stelle auch bei Irina Meister und ihren Kollegen, die für uns ein Benefitzkonzert
durchgeführt haben.