2. Zweck der FAG
• Untersuchung der normalen Physiologie des retinalen und
choroidalen Durchblutung sowie des Krankheitsprozesses, der
die Makula betrifft.
• Beurteilung der vaskulären Integrität der retinalen und
choroidalen Gefäße.
• Überprüfung der Integrität der Blut-Augen-Schranke.
Defekten der äußeren Blut-Retina-Schranke bei CSR /
Durchbrüche der inneren Blut-Retina-Schranke bei NVD, NVE
4. Kontraindikationen
1) Schwere Allergie gegen Flourescein, bei moderater Allergie
kann eine prophylaktische Behandlung mit
Antihistaminikum/Steroide erfolgen.
2) Schwangerschaft* (insbesondere 1. Trimester).
Niereninsuffizienz oder Dialyse ist keine KI
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5. Nebenwirkungen
• Leichte: Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz
• Mäßige : Urtikaria, Synkope, Hautausschläge,
Pyrexie, lokale Gewebenekrose.
• Schwere: Bronchospasmus, Laryngospasmus und
Anaphylaxie, Schock, Myokardinfarkt und
Herzstillstand.
7. Technik
• Einverständniserklärung – Pupillen erweitern –
Fluoresceinlösung, Kanüle und Spritze vorbereiten –
Funduskamera vorbereiten, d. h. Frontlinse reinigen,
Fadenkreuz des Okulars fokussieren – Patient bequem,
ausrichten und fokussieren – Kamera ausrichten und
fokussieren .
• Farbfotos machen -Rotfreifotos machen - Venenkanüle
einführen - Farbstoff als Bolus injizieren und Timer starten –
erstes Bild genau am Anfang und genau am Ende der Injektion
– In jung. Ptn um 8 Sek. erneutes Bild (in Erwachsenen nach
12 Sek) - späte Bilder bei 5 Min. und ggf. 10 Min.
8. Ablauf
• Das normale Fluoreszein-Angiogram besteht aus den
folgenden überlappenden Phasen: Aderhautphase –
Arterielle Phase – Arteriell-venöse (kapillare) Phase –
Venöse Phase – – Frühe Phase – – Mittlere Phase – –
Späte Phase – – Späte Eliminationsphase
• Die choroidale Füllung erfolgt 1 Sekunde vor der
retinalen Füllung.
9. Aderhautphase
• 10–12 Sekunden nach der Farbstoffinjektion –
Anfänglich fleckige Füllung, gefolgt von der diffusen
Füllung, wenn der Farbstoff aus den Choriokapillaren
austritt. – Kein Farbstoff hat die Netzhautarterien
erreicht. – Arteria cilioretinalis, falls vorhanden, füllt
sich in dieser Phase aus.
10. Arterielle Phase
• Beginn der arteriellen Füllung und Fortsetzung der
choroidalen Füllung, 1 Sekunde nach der choroidalen
Phase
11. Arteriovenöse Phase (Kapillarphase)
• Vollständige Füllung der retinalen Arterien und
Kapillaren. – vorher laminarer Fluss der Venen, so
dass der Farbstoff entlang der Seitenwand zu sehen
ist.
12. Venöse Phase
• Frühe – mittlere – Späte venöse Phasen:
• Frühe venöse Phase: Arterien und Kapillaren sind vollständig
gefüllt und zeigen einen lamellaren venösen Fluss.
• Mittelvenöse Phase: einige Venen sind vollständig gefüllt.
Einige zeigen eine ausgeprägte laminare Strömung.
• Späte venöse Phase: Alle Venen sind vollständig gefüllt und
die Arterien beginnen sich zu entleeren.
13.
14. Spätphase (Eliminationsphase)
• Allmähliche Elimination von Farbstoff aus den
choroidalen und retinalen Gefäßen. – Eine
Verfärbung der Papille ist ein normaler Befund. Alle
Bereiche mit später Hyperfluoreszenz deuten auf
eine Anomalie hin.
• Die Fluoreszenz fehlt im Angiogramm nach 5-10
Minuten, und wird normalerweise innerhalb weniger
Stunden vollständig aus dem Körper ausgeschieden.
15. Terminologien
• Fluoreszenz: Absorbierbarkeit vom Licht mit kürzerer
Wellenlänge und Emission von Licht mit längerer
Wellenlänge in einem sehr kurzen Intervall.
• Hyperfluoreszenz : ein Bereich mit ungewöhnlich hoher
Fluoreszenz aufgrund einer erhöhten Dichte von
Farbstoffmolekülen.
• Hypofluoreszenz : ein Bereich von ungewöhnlich
schwacher Fluoreszenz.
• Autofluoreszenz: eine Eigenschaft einer Läsion, auch
ohne Farbstoff spontan zu fluoreszieren (beobachtet
vor der Injektion des Farbstoffs).
16. • Arm-Retina-Zirkulationszeit: von der Farbstoffinjektion
bis zum ersten Auftreten in den Netzhautarterien (10–
12 Sek.)
• Pooling: Ansammlung des Farbstoffs im geschlossenen
Raum, z. RPE-Abhebung, CSR. Maximales Maß bleibt
etwa gleich.
• Leakage: Farbstoffaustritt im freien Raum z.B.
Glaskörperraum. Hyperfluoreszenz, die ist in der Früh-
und Mittelphase minimal und in der Spätphase
zunehmend zB. CNV, zystoides Makulaödem, NVD,
NVE.
• Fensterdefekt : Art der frühen Hyperfluoreszenz die an
Intensität zunimmt und dann ohne Form- und
Größenänderung abklingt zB. Atrophie des RPE.
21. • Blockadephänomen: Hypofluoreszenz tritt auf, wenn
darunter liegendes retinales und choroidales
Gewebe durch Blut, Pigment usw. maskiert wird und
Artefakte , unerwünschte Schatten.