Machen Sie einen besseren (ersten) Eindruck mit starken Worten, die Menschen überzeugen, Handlungen auslösen und mehr Produkte oder Dienstleistungen verkaufen. Roger Hausmann verrät Ihnen Tipps und Tricks, wie Sie mit Ihren Texten mehr erreichen.
8. Das Auge überträgt etwa 3,5 Zentimeter
breite Blickpunkte an das Gehirn. Ist ein Wort
länger, muss das Gehirn zu viele Daten
zusammensetzen.
Teilen Sie lange Wörter auf. Oder suchen Sie
kürzere Synonyme.
#1 Kurze Wörter
9. Unser Kurzzeitgedächtniskann sich etwa
18 Wörter zusammenhängend merken. Ist ein
Satz länger, erinnern wir uns nicht mehr an
seinen Anfang.
Nur ein Gedanke pro Satz. Teilen Sie lange
Sätze in mehrere kurze Sätze auf.
#2 Kurze Sätze
10. Verben sind aktiv und erzählen Geschichten.
Wir können uns Geschichten einfacher
merken, weil sie spannend, emotional und
lebendig sind.
Verwenden Sie mehr Verben und weniger
Substantive. Lösen Sie den Nominalstil auf.
Und verwandeln Sie Passiv- in
Aktivkonstruktionen.
#3 Verben, Verben, Verben
11. Fachbegriffe sind für Fachleute sofort klar,
weil sie im aktiven Wortschatz verankert
sind. Aber nicht alle Besucherinnen und
Besucher sind Fachleute.
Verwenden Sie so viele Fachwörter wie nötig
und so wenige wie möglich. Und erklären Sie
Fachwörter, die sich nicht vermeiden lassen,
verständlich.
#4 Fachchinesisch
12. Zu viele Adjektive (Eigenschaftswörter) oder
Adverbien (Umstandswörter) verwässern
einen Text und verlieren ihre Kraft, weil sie
sich konkurrieren. Und verzichten Sie auf
Füllwörter wie «irgendwie» oder Floskeln wie
«Weihnachten steht vor der Tür».
Wählen Sie Adjektive und Adverbien bewusst
und platzieren Sie sie gezielt dort, wo Sie eine
Aussage verstärken wollen.
floskelwolke.de
#5 Adjektive und Adverbien
13. Fehler im Text beeinträchtigen die
Verständlichkeit und können sogar den Sinn
verändern. «Wir essen, Opa» ist nicht
dasselbe wie «Wir essen Opa».
Vier Augen sehen mehr als zwei, sechs sehen
mehr als vier. Lassen Sie Ihre Texte von
Kolleginnen oder Kollegen gegenlesen. Oder
extern, wenn’s wichtig ist.
duden.de
#6 Schreiben Sie fehlerfrei
14. Wenn Sie Ihren Text laut lesen, spüren Sie
sofort, ob er verständlich ist oder nicht.
Lesen Sie jeden Text laut oder halblaut. Oder
aktivieren Sie am Computer die
Sprachausgabe und lassen Sie sich den Text
(über Kopfhörer) vorlesen.
#7 Verständlichkeit ist spürbar
15. Schon lange wollen Wissenschaftler messen,
wie verständlich ein Text ist. Entscheidend
sind qualitative Kriterien wie die Wirkung auf
die Leser und quantitative Kriterien wie die
Wort- und Satzlänge. Am bekanntesten ist die
Formel von Rudolf Flesch aus dem Jahr 1948 :
206,835 – [1,015 x Satzlä̈nge] – [84,6 x Wortlä̈nge]
#8 Verständlichkeit ist messbar
16. textinspektor.de/text_testen.php5
Wertet aus, wie verständlich ein Text ist.
lemontree.de/schreibschule/wordcounter.php
Sucht und zählt alle Füllwörter in einem Text.
blablameter.de
Misst, wie viel heisse Luft in einem Text steckt.
wortliga.de/textanalyse
Weist auf Stärken und Schwächen im Text hin.
4 Werkzeuge aus meinerWerkzeugkiste
17. - «Persuasive Copywriting» (Englisch)
Andy Maslen; Kogan Page
ISBN 978-0-7494-7399-0; 39.40 Franken
- «The Copy Book» (Deutsch)
D&AD; Taschen
ISBN 978-3-8365-2833-7;54.90 Franken
- «Text sells» (Deutsch)
Reins, Classen und Czopf; Hermann Schmidt
ISBN 978-3-87439-808-4; 66 Franken
3 Buchtipps aus meiner Fachbibliothek