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DATUM 30. September 2011
NUMMER 201
SPERRFRIST Freitag, 10.15 Uhr
Die Verbraucherkompetenz von Kindern und Jugendlichen stärken
Aigner und Billen: Neuer Online-Materialkompass hilft Lehrkräften im Unterricht
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner und der Vorstand des Verbraucherzentrale
Bundesverbands (vzbv), Gerd Billen, haben eine stärkere Vermittlung von
Verbraucherkompetenz an deutschen Schulen gefordert. „Jeder Verbraucher steht heute
einer nie gekannten Fülle und Vielfalt von Waren und Dienstleistungen gegenüber. Vielen
Kindern und Jugendlichen fehlt aber das nötige Rüstzeug, um die Angebote einschätzen und
vergleichen zu können. Dabei sind sie die Verbraucher von morgen. Verbraucherthemen wie
gesunde Ernährung, der richtige Umgang mit Geld oder das verantwortungsbewusste Surfen
im Internet stehen bislang an den Schulen zu selten auf dem Stundenplan. Wir wollen
deshalb Lehrkräfte bei der Vermittlung von Verbraucherkompetenz unterstützen“, sagten
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner und vzbv-Vorstand Gerd Billen bei der Vorstellung
des Online-Materialkompass „Verbraucherbildung“ (www.materialkompass.de) in Berlin.
Nach einer Umfrage im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums (BMELV) unter
Schülern, die bereits im Sommer 2010 vorgestellt worden war, kennen mehr als die Hälfte
aller Jugendlichen ihre Rechte als Käufer nicht. 48 Prozent wissen nicht, wozu man ein
Girokonto benötigt und mehr als zwei Drittel aller Jugendlichen hatten eklatante
Wissenslücken im Bereich Internet und Telekommunikation. So kennen 66 Prozent nicht ihre
günstigste Handy-Taktung, obwohl alle befragten Schüler ein Handy besitzen. 31 Prozent
würden beim Online-Einkauf jederzeit bedenkenlos auch ihre private Telefonnummer
angeben.
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Der Materialkompass „Verbraucherbildung“ wurde vom vzbv mit finanzieller
Unterstützung des Bundesverbraucherministeriums erstellt und ist Teil der BMELV-Initiative
„Verbraucherbildung – Konsumkompetenz stärken“. In der Online-Datenbank können
Lehrkräfte fächerübergreifend nach praxistauglichen Unterrichtsmaterialien zur
Verbraucherbildung recherchieren. Bislang enthält das Portal gut 180 bewertete
Unterrichtsmaterialien zu den Bereichen Finanzkompetenz, Medienkompetenz, Ernährung,
nachhaltiger Konsum und Verbraucherrechte. Die Beurteilung der Materialien basiert auf
einer wissenschaftlich erarbeiteten, transparent dargestellten Bewertungsmatrix. Grundlage
sind die Kriterien der Expertengruppe zur Bewertung von Unterrichtsmaterial der
Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) sowie die Erkenntnisse des Projektes
zur „Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen“ (REVIS).
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner: „Mit dem Online-Materialkompass erhöhen wir
die Chance, dass Lehrerinnen und Lehrer Themen der Alltags- und Verbraucherbildung in
den verschiedenen Unterrichtsfächern häufiger aufgreifen. Über die Suchfunktion können die
Lehrkräfte nach Materialien suchen, die sie zum Beispiel in ihren Mathematik- oder
Sozialkundeunterricht einbinden wollen. Alle Unterrichtsmaterialen wurden von
unabhängigen Experten bewertet. Lehrkräfte können sofort erkennen, wie gut die Materialien
für ihren jeweiligen Unterricht geeignet sind.“
vzbv-Vorstand Gerd Billen: „Bei der Bewertung wurde auch deutlich, dass immer mehr
Wirtschaftsunternehmen mit eigenen Unterrichtsmaterialien in die Schulen drängen. Diese
sind von sehr unterschiedlicher Qualität und häufig interessengeleitet. Wir tragen mit dem
Materialkompass dazu bei, hohe Qualitätsstandards für Unterrichtsmaterialien in der
Verbraucherbildung zu etablieren. Schülerinnen und Schüler müssen in die Lage versetzt
werden, eigenständig Finanzprodukte, Verträge und Konsumangebote bewerten und auf
dieser Grundlage verantwortungsbewusste Konsumentscheidungen treffen zu können.“
Mit der Initiative „Verbraucherbildung – Konsumkompetenz stärken“ des
Bundesverbraucherministeriums soll ein bundesweites Netzwerk im Bereich der
Verbraucherbildung geschaffen werden. Dieser Dialogprozess, der im November 2010 mit
Vertretern aus Verwaltungen der Länder, Wissenschaftlern und Lehrkräften begonnen
wurde, soll gute Beispiele zur Vermittlung von Alltagskompetenzen bundesweit bekannt
machen und Anregungen zur Integration der Verbraucherbildung in den Unterricht geben.
Letzteres ist auch das Ziel des Ideenwettbewerbs „Fürs Leben lehren“.
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Weitere Informationen
www.bmelv.de
www.verbraucherkompetenz.de
www.vzbv.de
www.verbraucherbildung.de
Ansprechpartner für die Medien
BMELV: Holger Eichele, Tel.: 030-18529-3170, Mail: pressestelle@bmelv.bund.de
vzbv: Christian Fronczak, 030-25800-525, Mail: Fronczak@vzbv.de