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Pressestelle



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    DATUM    10. Juni 2010
  NUMMER     95
SPERRFRIST




             Aigner und Niebel vereinbaren enge Zusammenarbeit
             bei Entwicklungspolitik und Welternährung

             Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und Bundesentwicklungsminister Dirk
             Niebel wollen die Zusammenarbeit ihrer beiden Häuser intensivieren. Bei einem Treffen in
             Berlin vereinbarten Aigner und Niebel eine engere Kooperation in den Aufgabenfeldern der
             Entwicklungspolitik und der Welternährung.


             „Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in den Entwicklungsländern ist in den beiden ver-
             gangenen Jahrzehnten nicht genug beachtet worden. Beides soll künftig wieder stärker in
             den Fokus des deutschen Engagements rücken“, sagte Aigner. Dazu werde die Zusammen-
             arbeit der beiden Ministerien „in diesem für die Sicherung der Welternährung so wichtigen
             Bereich intensiviert und das Fachwissen enger miteinander verzahnt“. Dies betreffe zum
             Beispiel die Schwerpunktsetzung und Länderauswahl ebenso wie die internationale Agrar-
             forschung. Aigner verwies auf die gemeinsamen Anstrengungen zur Umsetzung des Rechts
             auf Nahrung, das auf dem Welternährungsgipfel 2009 in Rom als Maßstab für die Entwick-
             lung von Strategien und Maßnahmen zur Hungerbekämpfung bekräftigt wurde: „Ein Erfolg,
             auf dem wir uns aber nicht ausruhen werden.“


             Niebel sagte nach dem Treffen: „Die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung stellt
             eine enorme Herausforderung dar. Für einen effektiven deutschen Beitrag müssen wir inner-
             halb der Bundesregierung unsere Ressourcen bündeln und optimal zum Einsatz bringen.“ Im
             Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit sollen in den drei Jahren bis 2012 insgesamt drei
             Milliarden US-Dollar in ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung investiert werden -
             so wie dies auf dem letztjährigen G8-Gipfel in Italien versprochen worden war. Beide Minister
             hoben hervor: „Wir müssen den langjährigen Trend abnehmender Investitionen in die ele-
DATUM    10. Juni 2010                                                                       SEITE 2 VON 2

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             mentaren Grundlagen unseres Lebens umkehren. Entscheidend ist aber auch, die Rahmen-
             bedingungen für die Landwirtschaft in unseren Partnerländern zu verbessern.“ Aigner beton-
             te: „Die vollständige Abschaffung aller Formen von Agrarexportsubventionen im Rahmen der
             Doha Development Agenda ist dazu ein entscheidender Schritt.“


             Geplant sind gemeinsame Projekte, beispielsweise in Äthiopien. Bei Hilfen für Afghanistan
             besteht bereits jetzt eine enge Abstimmung, ebenso bei der Agrarforschung und der Erarbei-
             tung internationaler Leitlinien, durch die Boden- und Landnutzungsrechte gestärkt werden
             und die vor allem ärmeren Bevölkerungsschichten helfen sollen, ihren Zugang zu Land zu
             sichern.


             Darüber hinaus sprachen sich Aigner und Niebel für eine Abschaffung aller Agrar-
             Exportsubventionen aus. Alle Exporterstattungen und Exportsubventionen im Agrarbereich
             sollen in Zukunft vollständig abgeschafft werden. Die Bedeutung der EU-Ausfuhrerstattungen
             sei in den letzten 20 Jahren ohnehin bereits stark zurückgegangen, betonte Aigner. Die EU-
             Haushaltsausgaben für Ausfuhrerstattungen betrugen im Jahr 2009 lediglich noch knapp 649
             Millionen Euro. 1993 waren noch 10,2 Milliarden Euro aufgewandt worden. Grund dafür sei
             die politisch gewollte stärkere Marktorientierung der Gemeinsamen Agrarpolitik, so Aigner.
             „Unseren Vorstoß werden wir im Rahmen der WTO-Verhandlungen weiter verfolgen. Wir
             erwarten von unseren Partnern, dass grundsätzlich alle Exportsubventionen, die zur Verzer-
             rung der Märkte führen – darunter beispielsweise subventionierte Exportkredite und Export-
             monopole – abgebaut werden“, so Aigner.


             Gegenwärtig leiden weltweit mehr als eine Milliarde Menschen an Hunger und chronischer
             Unterernährung. Laut Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Verein-
             ten Nationen (FAO) leben 80 Prozent der Hungernden auf dem Land. Dabei handelt es sich
             überwiegend um Kleinbauern oder landlose Arbeiter. Die Sicherung der Ernährung der Welt-
             bevölkerung wird zudem durch den Klimawandel erschwert.


             Der Anteil der für die Landwirtschaft verwendeten Mittel der Entwicklungszusammenarbeit ist
             in den vergangenen drei Jahrzehnten stark zurückgegangen. Erst Mitte des letzten Jahr-
             zehnts wurde dieser Trend gestoppt. So betrug der Anteil der für Landwirtschaft vorgesehe-
             nen öffentlichen Entwicklungsgelder im Jahr 1979 weltweit 18 Prozent, 2004 dagegen nur
             noch 3,5 Prozent.

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  • 1. Pressestelle Presse- HAUSANSCHRIFTEN Rochusstraße 1, 53123 Bonn Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin TEL +49 (0)30 18 529 - 3171 bis 3177 +49 (0)30 18 529 - 3179 mitteilung FAX E-MAIL pressestelle@bmelv.bund.de INTERNET www.bmelv.de DATUM 10. Juni 2010 NUMMER 95 SPERRFRIST Aigner und Niebel vereinbaren enge Zusammenarbeit bei Entwicklungspolitik und Welternährung Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel wollen die Zusammenarbeit ihrer beiden Häuser intensivieren. Bei einem Treffen in Berlin vereinbarten Aigner und Niebel eine engere Kooperation in den Aufgabenfeldern der Entwicklungspolitik und der Welternährung. „Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in den Entwicklungsländern ist in den beiden ver- gangenen Jahrzehnten nicht genug beachtet worden. Beides soll künftig wieder stärker in den Fokus des deutschen Engagements rücken“, sagte Aigner. Dazu werde die Zusammen- arbeit der beiden Ministerien „in diesem für die Sicherung der Welternährung so wichtigen Bereich intensiviert und das Fachwissen enger miteinander verzahnt“. Dies betreffe zum Beispiel die Schwerpunktsetzung und Länderauswahl ebenso wie die internationale Agrar- forschung. Aigner verwies auf die gemeinsamen Anstrengungen zur Umsetzung des Rechts auf Nahrung, das auf dem Welternährungsgipfel 2009 in Rom als Maßstab für die Entwick- lung von Strategien und Maßnahmen zur Hungerbekämpfung bekräftigt wurde: „Ein Erfolg, auf dem wir uns aber nicht ausruhen werden.“ Niebel sagte nach dem Treffen: „Die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung stellt eine enorme Herausforderung dar. Für einen effektiven deutschen Beitrag müssen wir inner- halb der Bundesregierung unsere Ressourcen bündeln und optimal zum Einsatz bringen.“ Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit sollen in den drei Jahren bis 2012 insgesamt drei Milliarden US-Dollar in ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung investiert werden - so wie dies auf dem letztjährigen G8-Gipfel in Italien versprochen worden war. Beide Minister hoben hervor: „Wir müssen den langjährigen Trend abnehmender Investitionen in die ele-
  • 2. DATUM 10. Juni 2010 SEITE 2 VON 2 NUMMER 95 SPERRFRIST mentaren Grundlagen unseres Lebens umkehren. Entscheidend ist aber auch, die Rahmen- bedingungen für die Landwirtschaft in unseren Partnerländern zu verbessern.“ Aigner beton- te: „Die vollständige Abschaffung aller Formen von Agrarexportsubventionen im Rahmen der Doha Development Agenda ist dazu ein entscheidender Schritt.“ Geplant sind gemeinsame Projekte, beispielsweise in Äthiopien. Bei Hilfen für Afghanistan besteht bereits jetzt eine enge Abstimmung, ebenso bei der Agrarforschung und der Erarbei- tung internationaler Leitlinien, durch die Boden- und Landnutzungsrechte gestärkt werden und die vor allem ärmeren Bevölkerungsschichten helfen sollen, ihren Zugang zu Land zu sichern. Darüber hinaus sprachen sich Aigner und Niebel für eine Abschaffung aller Agrar- Exportsubventionen aus. Alle Exporterstattungen und Exportsubventionen im Agrarbereich sollen in Zukunft vollständig abgeschafft werden. Die Bedeutung der EU-Ausfuhrerstattungen sei in den letzten 20 Jahren ohnehin bereits stark zurückgegangen, betonte Aigner. Die EU- Haushaltsausgaben für Ausfuhrerstattungen betrugen im Jahr 2009 lediglich noch knapp 649 Millionen Euro. 1993 waren noch 10,2 Milliarden Euro aufgewandt worden. Grund dafür sei die politisch gewollte stärkere Marktorientierung der Gemeinsamen Agrarpolitik, so Aigner. „Unseren Vorstoß werden wir im Rahmen der WTO-Verhandlungen weiter verfolgen. Wir erwarten von unseren Partnern, dass grundsätzlich alle Exportsubventionen, die zur Verzer- rung der Märkte führen – darunter beispielsweise subventionierte Exportkredite und Export- monopole – abgebaut werden“, so Aigner. Gegenwärtig leiden weltweit mehr als eine Milliarde Menschen an Hunger und chronischer Unterernährung. Laut Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Verein- ten Nationen (FAO) leben 80 Prozent der Hungernden auf dem Land. Dabei handelt es sich überwiegend um Kleinbauern oder landlose Arbeiter. Die Sicherung der Ernährung der Welt- bevölkerung wird zudem durch den Klimawandel erschwert. Der Anteil der für die Landwirtschaft verwendeten Mittel der Entwicklungszusammenarbeit ist in den vergangenen drei Jahrzehnten stark zurückgegangen. Erst Mitte des letzten Jahr- zehnts wurde dieser Trend gestoppt. So betrug der Anteil der für Landwirtschaft vorgesehe- nen öffentlichen Entwicklungsgelder im Jahr 1979 weltweit 18 Prozent, 2004 dagegen nur noch 3,5 Prozent.