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Klein, aber oho!
Das menschliche Ohr ist nur ein kleiner Körperteil,
aber seine Bedeutung ist weit größer als die meisten
auf Anhieb erwarten.
Innenohr (das eigentliche Hörorgan) und Mittelohr
sind schon vor der Geburt in voller Größe entwickelt
und wachsen nach der Geburt nicht mehr weiter.
Jeder Erwachsene trägt in seinem Kopf das gleich
große Innenohr, mit dem er zur Welt kam! Dass dieses
Organ von Anfang an voll und ganz funktionieren
muss, hat eine Bedeutung, sonst wäre es nicht so.
Das Ohr hört immer
Wir hören rundherum, 360 Grad, jederzeit, Tag und
Nacht. Ohren haben keine Lider wie die Augen, die
wir schließen können. Sie sind immer geöffnet, hören
alles, ob es uns gefällt oder nicht. Das Gehör ist ein
Warnsystem. Noch das leiseste Signal wird wahrge-
nommen und verarbeitet. Damit kann uns das Ohr
warnen und wecken: es ist immer wach.
Wir hören Räume
Unsere Ohren erbringen in Zusammenarbeit mit unse-
rem Gehirn Höchstleistungen: Weil die Ohren vonein-
ander entfernt liegen, trifft ein Geräusch im ersten Ohr
Bruchteile von Sekunden früher ein als im zweiten.
Mit diesem Zeitunterschied messen wir Richtungen,
Entfernungen und ganze Räume aus!
Gefühle hören
Freude, Trauer, Wut, Enttäuschung: was immer wir
empfinden, das Ohr lässt sich nicht täuschen!
Mit dem Ohr durch die Wand „sehen“
Der Hörsinn ermöglicht es uns, durch Wände, um die
Ecke und nach hinten zu „blicken“.
Faszination
Hören
Seit 1996 ist der gemeinnützige Projektkreis Schule des
Hörens e.V. im Auftrage von Landes- und Bundesein-
richtungen mit der Entwicklung von Konzepten für die
Ausbildung der Sinneskompetenz Hören befasst:
OLLI OHRWURM, AUDITORIX, RADIO 108,8 gehören
zu seinen Projekten. Die Schule des Hörens ist Grün-
dungsmitglied der Bundesvereinigung INITIATIVE
HÖREN und führt deren Geschäftsstelle in Köln.
Was das Ohr alles kann
Mit der Durchführung der Initiative Eltern+Medien
wurde das Adolf-Grimme-Institut beauftragt:
www.elternundmedien.de
© 2009 Schule des Hörens e.V. Köln,
Marienstraße 3, 50825 Köln
1
Grundlagen
Das Projekt FASZINATION HÖREN der Schule des
Hörens findet statt in Kooperation mit der Initiative
Eltern+Medien, einem Angebot der Landesanstalt für
Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) und wird gefördert
von der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der
Sparda-Bank West.
Dieses Faltblatt und weitere Informa-
tionen zum Thema finden Sie auch hier:
www.auditorix.de
www.initiative-hoeren.de
www.schule-des-hoerens.de
Der Weg des Schalls
Sinneskompetenz vor
MedienkompetenzSchema des Ohres
Schon früh sollen Kinder lernen mit den Medien
unserer Zeit umzugehen. Medien sind technische
„Hilfswerkzeuge“, Erfindungen von Menschen auf der
Basis unserer Sinne. Was also liegt näher, zur besseren
Kenntnis und Nutzung moderner Medien zunächst die
eigenen Sinne, insbesondere den oft vernachlässigten
Hörsinn, genauer kennen zu lernen?
Die Sinne schulen
Die eigenen Sinne ausprobieren und kennenlernen,
zutrauen in die eigene (Welt-)Wahrnehmung entwi-
ckeln und lernen, auf sich selber zu hören, dass sind
grundlegende Voraussetzungen, um in der von Medien
geprägten Welt zurechtzufinden. Spielend erkunden
Kinder mit geöffneten Sinnen – hörend, fühlend, tas-
tend, sehend, riechend, schmeckend – die Welt. Was
sie dafür brauchen, sind „echte“ Erfahrungen und
Sinneseindrücke aus erster Hand! Kompetenz im
Umgang mit den eigenen Sinnen macht einen kreati-
ven und selbstbestimmten Umgang mit Medien erst
möglich.
Aktive Mediennutzung
Medien können die Neugierde der Kinder wecken, die
Freude an Kommunikation steigern und die Bereit-
schaft hin- und zuzuhören fördern. Wichtig dafür ist
eine ausgewählte, vor allem aber bewusste und aktive
Nutzung von Medien. Sprechen Sie mit Ihrem Kind
über Sendungen, Hörspiele, Internetangebote oder
Computerspiele, die es nutzt. Treffen Sie gemeinsam
eine Auswahl aus der Vielzahl an Angeboten und
legen sie die Dauer der Nutzung so fest, dass dem
Kind genug Zeit bleibt für eine Freizeitgestaltung ohne
Medien. Wenn Kinder Medien selber aktiv gestalten
können, selber eine Geschichte aufnehmen, ein
Hörspiel, Fotos oder Filme machen können, werden
sie nicht nur kompetent im Umgang mit der Technik
und der Wirkung von Medien, sie trainieren gleichsam
ihre Sinne, ihre Fantasie und Kreativität.
1 Ohrmuschel/Außenohr
2 Gehörgang
3 Trommelfell
4 Hammer/Mittelohr
5 Amboss/Mittelohr
6 Steigbügel/Mittelohr
7 Bogengänge
8 Ohrtrompete
9 Schnecke/Innenohr
10 Gehörnerv
Schallwellen treffen auf unser Ohr, sie werden von
unserem Außenohr aufgefangen. Wie bei Domino-
steinen, die umfallen, wird jetzt eine Kettenreaktion in
Gang gesetzt:
Das Trommelfell beginnt zu schwingen und die Vibra-
tionen werden über die kleinen Gehörknöchelchen
(Hammer, Amboss, Steigbügel) im Mittelohr an das
Innenohr weitergeleitet. Die im Innenohr befindliche
Flüssigkeit nimmt die Bewegung auf. Die Wellenbewe-
gungen werden von den ca. 35.000 Sinneszellen mit
feinen Härchen, die sich hier in der Innenohr-Schnecke
befinden, genau registriert und als elektrische Signale an
das Gehirn zur Auswertung weitergeleitet. Das Gehirn
übersetzt die elektrischen Impulse in Klänge, Geräusche
und Sprache. Wir hören.
Der Schutz des Gehörs
Das Ohr ist dem menschlichen Körper besonders wich-
tig. Es liegt eingebettet im Schädelknochen, dem härtes-
ten Knochen des menschlichen Skeletts. Dieser Schutz
hilft gegen mechanische Gewalt, bei Stürzen oder
Unfällen. Gegen akustische Gewalt, bei Knallen und
großem Lärm, hilft er leider nicht. Auch die
Gehörknöchelchen, die den Schall nicht nur verstärken,
sondern auch dämpfen können, sind bei plötzlichen
Lärmattacken machtlos.
Hinhören und Zuhören kann man lernen
Ein gesundes Gehör hört von allein. Bewusstes Hinhören
und Zuhören aber kann trainiert und gezielt gefördert
werden. Es schult die Aufmerksamkeit und schafft
Konzentration. Je genauer wir lernen hinzuhören, zu
vergleichen und zu unterscheiden desto besser können
wir verstehen.
www.schule-des-hoerens.de

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  • 1. Klein, aber oho! Das menschliche Ohr ist nur ein kleiner Körperteil, aber seine Bedeutung ist weit größer als die meisten auf Anhieb erwarten. Innenohr (das eigentliche Hörorgan) und Mittelohr sind schon vor der Geburt in voller Größe entwickelt und wachsen nach der Geburt nicht mehr weiter. Jeder Erwachsene trägt in seinem Kopf das gleich große Innenohr, mit dem er zur Welt kam! Dass dieses Organ von Anfang an voll und ganz funktionieren muss, hat eine Bedeutung, sonst wäre es nicht so. Das Ohr hört immer Wir hören rundherum, 360 Grad, jederzeit, Tag und Nacht. Ohren haben keine Lider wie die Augen, die wir schließen können. Sie sind immer geöffnet, hören alles, ob es uns gefällt oder nicht. Das Gehör ist ein Warnsystem. Noch das leiseste Signal wird wahrge- nommen und verarbeitet. Damit kann uns das Ohr warnen und wecken: es ist immer wach. Wir hören Räume Unsere Ohren erbringen in Zusammenarbeit mit unse- rem Gehirn Höchstleistungen: Weil die Ohren vonein- ander entfernt liegen, trifft ein Geräusch im ersten Ohr Bruchteile von Sekunden früher ein als im zweiten. Mit diesem Zeitunterschied messen wir Richtungen, Entfernungen und ganze Räume aus! Gefühle hören Freude, Trauer, Wut, Enttäuschung: was immer wir empfinden, das Ohr lässt sich nicht täuschen! Mit dem Ohr durch die Wand „sehen“ Der Hörsinn ermöglicht es uns, durch Wände, um die Ecke und nach hinten zu „blicken“. Faszination Hören Seit 1996 ist der gemeinnützige Projektkreis Schule des Hörens e.V. im Auftrage von Landes- und Bundesein- richtungen mit der Entwicklung von Konzepten für die Ausbildung der Sinneskompetenz Hören befasst: OLLI OHRWURM, AUDITORIX, RADIO 108,8 gehören zu seinen Projekten. Die Schule des Hörens ist Grün- dungsmitglied der Bundesvereinigung INITIATIVE HÖREN und führt deren Geschäftsstelle in Köln. Was das Ohr alles kann Mit der Durchführung der Initiative Eltern+Medien wurde das Adolf-Grimme-Institut beauftragt: www.elternundmedien.de © 2009 Schule des Hörens e.V. Köln, Marienstraße 3, 50825 Köln 1 Grundlagen Das Projekt FASZINATION HÖREN der Schule des Hörens findet statt in Kooperation mit der Initiative Eltern+Medien, einem Angebot der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) und wird gefördert von der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West. Dieses Faltblatt und weitere Informa- tionen zum Thema finden Sie auch hier: www.auditorix.de www.initiative-hoeren.de www.schule-des-hoerens.de
  • 2. Der Weg des Schalls Sinneskompetenz vor MedienkompetenzSchema des Ohres Schon früh sollen Kinder lernen mit den Medien unserer Zeit umzugehen. Medien sind technische „Hilfswerkzeuge“, Erfindungen von Menschen auf der Basis unserer Sinne. Was also liegt näher, zur besseren Kenntnis und Nutzung moderner Medien zunächst die eigenen Sinne, insbesondere den oft vernachlässigten Hörsinn, genauer kennen zu lernen? Die Sinne schulen Die eigenen Sinne ausprobieren und kennenlernen, zutrauen in die eigene (Welt-)Wahrnehmung entwi- ckeln und lernen, auf sich selber zu hören, dass sind grundlegende Voraussetzungen, um in der von Medien geprägten Welt zurechtzufinden. Spielend erkunden Kinder mit geöffneten Sinnen – hörend, fühlend, tas- tend, sehend, riechend, schmeckend – die Welt. Was sie dafür brauchen, sind „echte“ Erfahrungen und Sinneseindrücke aus erster Hand! Kompetenz im Umgang mit den eigenen Sinnen macht einen kreati- ven und selbstbestimmten Umgang mit Medien erst möglich. Aktive Mediennutzung Medien können die Neugierde der Kinder wecken, die Freude an Kommunikation steigern und die Bereit- schaft hin- und zuzuhören fördern. Wichtig dafür ist eine ausgewählte, vor allem aber bewusste und aktive Nutzung von Medien. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Sendungen, Hörspiele, Internetangebote oder Computerspiele, die es nutzt. Treffen Sie gemeinsam eine Auswahl aus der Vielzahl an Angeboten und legen sie die Dauer der Nutzung so fest, dass dem Kind genug Zeit bleibt für eine Freizeitgestaltung ohne Medien. Wenn Kinder Medien selber aktiv gestalten können, selber eine Geschichte aufnehmen, ein Hörspiel, Fotos oder Filme machen können, werden sie nicht nur kompetent im Umgang mit der Technik und der Wirkung von Medien, sie trainieren gleichsam ihre Sinne, ihre Fantasie und Kreativität. 1 Ohrmuschel/Außenohr 2 Gehörgang 3 Trommelfell 4 Hammer/Mittelohr 5 Amboss/Mittelohr 6 Steigbügel/Mittelohr 7 Bogengänge 8 Ohrtrompete 9 Schnecke/Innenohr 10 Gehörnerv Schallwellen treffen auf unser Ohr, sie werden von unserem Außenohr aufgefangen. Wie bei Domino- steinen, die umfallen, wird jetzt eine Kettenreaktion in Gang gesetzt: Das Trommelfell beginnt zu schwingen und die Vibra- tionen werden über die kleinen Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel) im Mittelohr an das Innenohr weitergeleitet. Die im Innenohr befindliche Flüssigkeit nimmt die Bewegung auf. Die Wellenbewe- gungen werden von den ca. 35.000 Sinneszellen mit feinen Härchen, die sich hier in der Innenohr-Schnecke befinden, genau registriert und als elektrische Signale an das Gehirn zur Auswertung weitergeleitet. Das Gehirn übersetzt die elektrischen Impulse in Klänge, Geräusche und Sprache. Wir hören. Der Schutz des Gehörs Das Ohr ist dem menschlichen Körper besonders wich- tig. Es liegt eingebettet im Schädelknochen, dem härtes- ten Knochen des menschlichen Skeletts. Dieser Schutz hilft gegen mechanische Gewalt, bei Stürzen oder Unfällen. Gegen akustische Gewalt, bei Knallen und großem Lärm, hilft er leider nicht. Auch die Gehörknöchelchen, die den Schall nicht nur verstärken, sondern auch dämpfen können, sind bei plötzlichen Lärmattacken machtlos. Hinhören und Zuhören kann man lernen Ein gesundes Gehör hört von allein. Bewusstes Hinhören und Zuhören aber kann trainiert und gezielt gefördert werden. Es schult die Aufmerksamkeit und schafft Konzentration. Je genauer wir lernen hinzuhören, zu vergleichen und zu unterscheiden desto besser können wir verstehen. www.schule-des-hoerens.de