1. Le Louvre : Les grands chefs-d’œuvre / A la recherche du Beau idéal
Etappe 1 : Richtung Sully. Nach der Kontrolle geht ihr geradeaus zum Festungsgraben des mittelalterlichen Louvres. Vor dem Eingang
befinden sich auf der linken Seite zwei Modelle. Das untere hilft euch im Louvre zu orientieren, das obere zeigt den Louvre unter der Herrschaft
Karl V. im 14. Jahrhundert.
Festungsreste des Louvres unter Philippe Auguste und Karl V.
Im 12. Jahrhundert war der Louvre unter Philippe-Auguste eine kompakte Festung
zum Schutz des rechten Seineufers. Als die Stadt in der zweiten Hälfte des 14.
Jahrhunderts wuchs und durch einen weiteren inneren Mauerring geschützt war,
ließ Karl V. die Burg zu einer bewohnbaren Residenz umbauen. Als Hauptwohnsitz
des französischen Königs diente der Palast - jetzt im Stil der italienischen
Renaissance erweitert - aber erst ab dem 16. Jahrhundert, bis der Königshof 1682 mit Ludwig XIV. nach
Versailles umzog.
Etappe 2 : Nehmt die Treppe rechts von der großen Sphinx von Tanis und geht durch den Saal der griechischen und römischen
Antiquitäten. Auf halbem Weg befindet sich die ‚Venus von Milo’.
Venus von Milo
Sie entstand um 100 v. Chr. und wurde erst 1820 von einem Bauern auf der Kykladeninsel
? Mílos gefunden. Die Arme der Statue wurden nie gefunden. Ihr nackter Oberkörper weist auf
die Liebesgöttin Aphrodite hin, die aus dem Schaum des Meeres entsprang. Kennzeichnend
sind das merkwürdig instabile Standmotiv, die S-Kurve, die die ganze Figur durchzieht, so wie
der relativ klein proportionierte Kopf. Ihre Figur entspricht nicht den natürlichen menschlichen
Proportionen, sondern symbolisiert das Ideal der weiblichen Schönheit.
Etappe 3 : Geht weiter durch den Saal. Am Ende nehmt ihr die große Treppe, die zu einer Statue führt.
Nike von Samothrake
? Diese griechische Statue stellt die Siegesgöttin Nike dar und wurde 1863 in zahlreichen
Fragmenten auf der Insel Samothrake gefunden. Die Statue diente vermutlich als
Siegesdenkmal, als Dank für den Seesieg über Antiochos III. von Syrien um 190 v. Chr..
Deswegen steht sie wie eine Galionsfigur auf dem Bug eines Schiffes.
Etappe 4 : Geht 12 Stufen runter und nehmt die Treppe auf der linken oder auf der rechten Seite hoch in Richtung des groβen Saals mit
den roten Wänden. Auf der linken Seite befindet sich ‚der Schwur der Horatier’.
Schwur der Horatier – Jacques Louis DAVID (1784)
? Hier vereinen sich die drei Horatier-Brüder im Schwur vor ihrem Vater, bevor sie gegen die
Curatier antreten werden, und sind bereit, ihr Privatleben für das Wohl des Staates zu
opfern. Ein einziger kam heil zurück und tötete danach seine Schwester, die mit einem
Curiatier verlobt war, weil sie um diesen trauerte.
Im Einsatz des Individuums zugunsten der Allgemeinheit verkörpert Davids Werk somit den Geist der
sich anbahnenden Französischen Revolution.
Etappe 5 : Gegenüber hängt ‘Napoleon I. und Krönung Kaiserin Josephine’.
Napoleon I. und Krönung Kaiserin Josephine - Jacques Louis DAVID (1806)
? Auftraggeber war Napoleon I. anläßlich seiner Kaiserkrönung am 2. Dezember 1804 in der
Kathedrale Notre-Dame in Paris . Das Gemälde ist alles andere als eine getreue
Wiedergabe des Ereignisses, sondern dessen Interpretation im Sinne Napoleons. So musste
der Künstler Napoleons Mutter in der Ehrenloge zeichnen, obwohl sie aus Feindschaft gegen die
Kaiserin Josephine an der Zeremonie gar nicht teilgenommen hatte. Statt Napoleon zu zeigen, wie er
sich selbst die Krone aufsetzt, stellte er einen Kaiser mit Lorbeerkrone auf dem Haupt dar, der seine
Frau krönt. Napoleon wurde auch dünner und Josephine etwas jünger dargestellt.
2. Etappe 6 : Geht durch den Saal in Richtung des ‘salon Denon’ und dann in den Saal auf der linken Seite. Vor euch befindet sich das
gröβte Gemälde vom Louvre, ‚Die Hochzeit zu Cana’. Gegenüber seht ihr die Mona Lisa ...
Mona Lisa (Joconde) – Leonardo Da Vinci (1503-1506)
? Leonardo verkaufte das Bild kurz vor seinem Tod an König Franz I., aber berühmt wurde es vor
allem im 19. Jahrhundert, als es 1911 aus dem Louvre gestohlen wurde. Revolutionär war
seinerzeit die Anwendung des Silberblicks : Die Augen sind nicht exakt gleich gemalt und
vermitteln dem Betrachter das Gefühl, die Person auf dem Bild würde ihn direkt anblicken.
Durch die Sfumato-Technik, was aus dem Italienischen übersetzt „neblig“ oder „verschwommen“
bedeutet, wirkt der Hintergrund wie hinter einem Dunst oder Rauchschleier wiedergegeben.
Es handelt sich hier wahrscheinlich um ein Porträt der Lisa del Giocondo, der dritten Gemahlin eines
Florentiner Kaufmanns und Seidenhändlers, aber manche behaupten, dass die Mona Lisa dem
Selbstporträt ihres Schöpfers ähnlich sieht, dass er sich also selbst gemalt hat.
Etappe 7 : Geht in den ‘Salon Denon’ zurück und in den linken Saal, der der Romantik gewidmet ist. (s.77). Auf der linken Seite könnt ihr
‘das Floss der Medusa’ sehen.
Das Floss der Medusa - Théodore Géricault (1819)
? Théodore Gèricault schuf das historisch bedeutende Werk "Das Floß der Medusa" in den
Jahren 1818 und 1819. Anstoß für diese Arbeit gab ihm ein dramatisches, wirkliches Ereignis:
Die französische Fregatte "Meduse" lief bei einer Afrikafahrt aufgrund schwerer
Navigationsfehler auf, jede der zahlreichen Rettungsaktionen scheiterte, was dazu führte,
daß 150 Schiffbrüchige 27 Tage lang hilflos und verzweifelt auf dem offenen Meer trieben. Géricault
zeigte sich tief bewegt von den Aktionen heroischer Selbstlosigkeit der Retter, gegenseitigen Kämpfen
auf dem Floß und dem Kannibalismus, der sich in dieser großen Not und nach dem wochenlangen
Hungern einstellte.
Etappe 9 : Gegenüber dem ‘Floss der Medusa’ befindet sich ‘die Freiheit führt das Volk’ von Delacroix.
Die Freiheit führt das Volk - Eugène Delacroix (1831)
? Am 27. Juli 1830 erhob sich die Pariser Bevölkerung zu einem Aufstand gegen die
reaktionäre Politik Karls X., dessen oberstes Ziel es war, die Zustände wieder herzustellen,
wie sie vor 1789 geherrscht hatten und damit die Vorherrschaft des Adels wieder
durchzusetzen. Der dreitägige Aufstand der Bevölkerung hatte den endgültigen Sturz der
Bourbonen in Frankreich und die erneute Machtergreifung des Bürgertums in einem liberaleren
Königreich zur Folge. Die Anführerin, barbusig und barfuß wie sie ist, wirkt irreal, fast wie eine Göttin und
gilt als Symbol für die Freiheit. In der Hand schwingt sie die von den Bourbonen verbotene Trikolore und
wendet sich mit den Bürgern hinter ihr zu, als wollte sie diese dazu bewegen, ihr zu folgen.
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Zeichne in diesem Saal ein Detail eines beliebigen Kunstwerks.