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Auf Lesereise
mit Frit und Fred
Gerrit Beine
“It’s like putting the team members on the
second floor, removing the ladder, and telling
them to jump or else. I believe creativity is born
by pushing people against the wall and
pressuring them almost to the extreme.”
Der Ursprung von Scrum
“It’s like putting the team members on the
second floor, removing the ladder, and telling
them to jump or else. I believe creativity is born
by pushing people against the wall and
pressuring them almost to the extreme.”
“The New New Product Development Game”
by Hirotaka Takeuchi and Ikujiro Nonaka
Harvard Business Review 1986
Moderne Perspektiven
Wir sehen, wie die Wälder dahinschwinden, die
Wasserkräfte vergeudet, der Boden und seine
Schätze in das Meer gewaschen werden; die
Erschöpfung der Kohlen- und Eisenerzlager ist
nur noch eine Frage der Zeit.
Wir sehen, wie die Wälder dahinschwinden, die
Wasserkräfte vergeudet, der Boden und seine
Schätze in das Meer gewaschen werden; die
Erschöpfung der Kohlen- und Eisenerzlager ist
nur noch eine Frage der Zeit.
Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung
Frederick W. Taylor
Verlag von R. Oldenbourg 1913
Moment!
Taylor betrachten
• Was waren das für Zeiten?
• Wie sah die Welt für die Menschen aus?
• Was waren ihre Probleme?
• Was wussten Menschen damals über die Welt?
• Wie benutzten die Menschen Sprache?
• Wie sollte ich diesen Text sinnvollerweise interpretieren?
Viertens: Arbeit und Verantwortung verteilen
sich fast gleichmäßig auf Leitung und Arbeiter.
Die Leitung nimmt alle Arbeit, für die sie sich
besser eignet als der Arbeiter auf ihre Schulter,
während bisher fast die ganze Arbeit und […]
Verantwortung auf die Arbeiter gewälzt wurde.
Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung
Frederick W. Taylor
Verlag von R. Oldenbourg 1913
Seite 35
Aber es soll ausdrücklich darauf hingewiesen
werden, dass der Arbeiter keinesfalls zu einer
Schnellarbeit angehalten werden darf, die seiner
Gesundheit schaden könnte.
Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung
Frederick W. Taylor
Verlag von R. Oldenbourg 1913
Seite 36
…nicht herausfinden, welches Maximalquantum
an Arbeit ein Arbeiter während einer kurzen Zeit
zu leisten imstande ist, sondern […]; was man
jahraus, jahrein täglich von einem Arbeiter
erwarten kann, ohne dass er dabei körperlichen
oder seelischen Schaden erleidet.
Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung
Frederick W. Taylor
Verlag von R. Oldenbourg 1913
Seite 45
Diese Massenbehandlung sollte aufgegeben
werden und jeder einzelne Arbeiter individuell
behandelt werden. Wenn dieser sein Pensum
nicht zuwege brachte, sollte ein geeigneter
Lehrer zu ihm geschickt werden […] [der] ihn
ermutigen, ihm helfen [soll] […]
Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung
Frederick W. Taylor
Verlag von R. Oldenbourg 1913
Seite 52
Den ganzen Tag über arbeitet der Vorgesetzte
mit den Maurern sozusagen Seite an Seite, hilft
ihnen, ermutigt sie, ebnet ihnen den Weg,
während er früher abseits stand, nur selten half,
dafür aber Verantwortung für Methode […] auf
die Arbeiter abwälzte.
Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung
Frederick W. Taylor
Verlag von R. Oldenbourg 1913
Seite 61
… besteht die Gefahr, dass, wenn der Lohn von
der Quantität der Leistung abhängig gemacht
wird, die Qualität leidet unter dem Bestreben,
die Quantität zu erhöhen.
Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung
Frederick W. Taylor
Verlag von R. Oldenbourg 1913
Seite 63
Wer es unternimmt, die Schritte anzugeben, die
gemacht werden müssen, um vom alten zum
neuen System überzugehen […], muss
persönliche Erfahrungen in der Überwindung
der speziellen Schwierigkeiten haben, denen
man immer wieder begegnet.
Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung
Frederick W. Taylor
Verlag von R. Oldenbourg 1913
Seite 89
Warum dann Taylorismus?
Der äußere Verwaltungsmechanismus darf nicht
mit dem Wesentlichen des Systems, mit der ihm
zugrundeliegenden Philosophie, verwechselt
werden.
Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung
Frederick W. Taylor
Verlag von R. Oldenbourg 1913
Seite 87
Und New Work?
Bergmann beschreibt ein Gesellschaftsmodell
mit zwei unterschiedlichen Arten von Arbeit:
Lohnarbeit und
Arbeit, die wir wirklich, wirklich wollen.
Bergmanns Kontext ist der Niedergang der
Autoindustrie, der Niedergang der Ford‘schen
Fabrikation.
Bergmanns Leistung ist das Nicht-
Gegeneinanderstellen von Arbeitenden und
Nicht-Arbeitenden.
Das funktioniert aber nur, wenn die Lohnarbeit
praktisch ohne Transaktionskosten übergeben
und damit aufgeteilt werden kann.
Das ist brillant umgesetzter Strukturwandel!
Aber: Bergmanns Konzept funktioniert nur sehr
eingeschränkt für Wissensarbeit.
Die Transaktionskosten der Arbeitstransfers
sind zu hoch.
Die Gefahr besteht darin, die Lohnarbeit zu
verklären und mit der Arbeit, die wir wirklich,
wirklich wollen, zu vermischen und zu
verwechseln.
Damit Bergmanns Ideen in der Welt der Agilität
funktionieren können, müssen wir
herausfinden, wie die Lohnarbeit leichter
verteilt werden kann.
Wir dürfen sie nicht verkleiden.
Das Resultat wäre Taylorismus 2.0
Literaturempfehlungen
• Taylor, Frederick W.: Die Grundsätze Wissenschaftlicher
Betriebsführung. Verlag von R. Oldenbourg, 1913
• Bergmann, Frithjof: Neue Arbeit, Neue Kultur. Arbor Verlag, 2004
• Dornauer, Sabine: Faktor Freude: Wie die Wirtschaft Arbeitsgefühle
erzeugt. Edition Körber, 2015
• Koch, Axel: Change mich am Arsch: Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter
und sich selbst kaputtverändern. Econ Verlag, 2018
• Meckel, Miriam: Mein Kopf gehört mir: Eine Reise durch die schöne
neue Welt des Brainhacking. Piper, 2018
• Illouz, Eva & Cabanas, Edgar: Das Glücksdiktat und wie es unser Leben
beherrscht. Suhrkamp Verlag, 2019
• Purser, Ronald: McMindfulness: How Mindfulness Became the New
Capitalist Spirituality. Watkins Media, 2019
Viel Spaß noch
auf der Agile World 2020!
Follow: @gerritbeine
Mail: gerrit.beine@darcblue.com

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Auf Lesereise mit Frit und Fred

  • 1. Auf Lesereise mit Frit und Fred Gerrit Beine
  • 2.
  • 3. “It’s like putting the team members on the second floor, removing the ladder, and telling them to jump or else. I believe creativity is born by pushing people against the wall and pressuring them almost to the extreme.”
  • 5. “It’s like putting the team members on the second floor, removing the ladder, and telling them to jump or else. I believe creativity is born by pushing people against the wall and pressuring them almost to the extreme.” “The New New Product Development Game” by Hirotaka Takeuchi and Ikujiro Nonaka Harvard Business Review 1986
  • 7. Wir sehen, wie die Wälder dahinschwinden, die Wasserkräfte vergeudet, der Boden und seine Schätze in das Meer gewaschen werden; die Erschöpfung der Kohlen- und Eisenerzlager ist nur noch eine Frage der Zeit.
  • 8. Wir sehen, wie die Wälder dahinschwinden, die Wasserkräfte vergeudet, der Boden und seine Schätze in das Meer gewaschen werden; die Erschöpfung der Kohlen- und Eisenerzlager ist nur noch eine Frage der Zeit. Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung Frederick W. Taylor Verlag von R. Oldenbourg 1913
  • 10. Taylor betrachten • Was waren das für Zeiten? • Wie sah die Welt für die Menschen aus? • Was waren ihre Probleme? • Was wussten Menschen damals über die Welt? • Wie benutzten die Menschen Sprache? • Wie sollte ich diesen Text sinnvollerweise interpretieren?
  • 11. Viertens: Arbeit und Verantwortung verteilen sich fast gleichmäßig auf Leitung und Arbeiter. Die Leitung nimmt alle Arbeit, für die sie sich besser eignet als der Arbeiter auf ihre Schulter, während bisher fast die ganze Arbeit und […] Verantwortung auf die Arbeiter gewälzt wurde. Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung Frederick W. Taylor Verlag von R. Oldenbourg 1913 Seite 35
  • 12. Aber es soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass der Arbeiter keinesfalls zu einer Schnellarbeit angehalten werden darf, die seiner Gesundheit schaden könnte. Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung Frederick W. Taylor Verlag von R. Oldenbourg 1913 Seite 36
  • 13. …nicht herausfinden, welches Maximalquantum an Arbeit ein Arbeiter während einer kurzen Zeit zu leisten imstande ist, sondern […]; was man jahraus, jahrein täglich von einem Arbeiter erwarten kann, ohne dass er dabei körperlichen oder seelischen Schaden erleidet. Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung Frederick W. Taylor Verlag von R. Oldenbourg 1913 Seite 45
  • 14. Diese Massenbehandlung sollte aufgegeben werden und jeder einzelne Arbeiter individuell behandelt werden. Wenn dieser sein Pensum nicht zuwege brachte, sollte ein geeigneter Lehrer zu ihm geschickt werden […] [der] ihn ermutigen, ihm helfen [soll] […] Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung Frederick W. Taylor Verlag von R. Oldenbourg 1913 Seite 52
  • 15. Den ganzen Tag über arbeitet der Vorgesetzte mit den Maurern sozusagen Seite an Seite, hilft ihnen, ermutigt sie, ebnet ihnen den Weg, während er früher abseits stand, nur selten half, dafür aber Verantwortung für Methode […] auf die Arbeiter abwälzte. Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung Frederick W. Taylor Verlag von R. Oldenbourg 1913 Seite 61
  • 16. … besteht die Gefahr, dass, wenn der Lohn von der Quantität der Leistung abhängig gemacht wird, die Qualität leidet unter dem Bestreben, die Quantität zu erhöhen. Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung Frederick W. Taylor Verlag von R. Oldenbourg 1913 Seite 63
  • 17. Wer es unternimmt, die Schritte anzugeben, die gemacht werden müssen, um vom alten zum neuen System überzugehen […], muss persönliche Erfahrungen in der Überwindung der speziellen Schwierigkeiten haben, denen man immer wieder begegnet. Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung Frederick W. Taylor Verlag von R. Oldenbourg 1913 Seite 89
  • 19. Der äußere Verwaltungsmechanismus darf nicht mit dem Wesentlichen des Systems, mit der ihm zugrundeliegenden Philosophie, verwechselt werden. Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung Frederick W. Taylor Verlag von R. Oldenbourg 1913 Seite 87
  • 21. Bergmann beschreibt ein Gesellschaftsmodell mit zwei unterschiedlichen Arten von Arbeit: Lohnarbeit und Arbeit, die wir wirklich, wirklich wollen.
  • 22. Bergmanns Kontext ist der Niedergang der Autoindustrie, der Niedergang der Ford‘schen Fabrikation.
  • 23. Bergmanns Leistung ist das Nicht- Gegeneinanderstellen von Arbeitenden und Nicht-Arbeitenden. Das funktioniert aber nur, wenn die Lohnarbeit praktisch ohne Transaktionskosten übergeben und damit aufgeteilt werden kann. Das ist brillant umgesetzter Strukturwandel!
  • 24. Aber: Bergmanns Konzept funktioniert nur sehr eingeschränkt für Wissensarbeit. Die Transaktionskosten der Arbeitstransfers sind zu hoch.
  • 25. Die Gefahr besteht darin, die Lohnarbeit zu verklären und mit der Arbeit, die wir wirklich, wirklich wollen, zu vermischen und zu verwechseln.
  • 26. Damit Bergmanns Ideen in der Welt der Agilität funktionieren können, müssen wir herausfinden, wie die Lohnarbeit leichter verteilt werden kann. Wir dürfen sie nicht verkleiden. Das Resultat wäre Taylorismus 2.0
  • 27.
  • 28. Literaturempfehlungen • Taylor, Frederick W.: Die Grundsätze Wissenschaftlicher Betriebsführung. Verlag von R. Oldenbourg, 1913 • Bergmann, Frithjof: Neue Arbeit, Neue Kultur. Arbor Verlag, 2004 • Dornauer, Sabine: Faktor Freude: Wie die Wirtschaft Arbeitsgefühle erzeugt. Edition Körber, 2015 • Koch, Axel: Change mich am Arsch: Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter und sich selbst kaputtverändern. Econ Verlag, 2018 • Meckel, Miriam: Mein Kopf gehört mir: Eine Reise durch die schöne neue Welt des Brainhacking. Piper, 2018 • Illouz, Eva & Cabanas, Edgar: Das Glücksdiktat und wie es unser Leben beherrscht. Suhrkamp Verlag, 2019 • Purser, Ronald: McMindfulness: How Mindfulness Became the New Capitalist Spirituality. Watkins Media, 2019
  • 29. Viel Spaß noch auf der Agile World 2020! Follow: @gerritbeine Mail: gerrit.beine@darcblue.com