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Liebe Leserin, lieber Leser,
in den 20 Jahren unseres Bestehens ist die Weltbevölkerung um 1,6 Milliarden Menschen – das heißt
um fast ein Drittel – gewachsen. Im Jahr 2011, unserem Jubiläumsjahr, wird der siebenmilliardste
Mensch geboren. Um das rasante Bevölkerungswachstum vor allem in den Entwicklungsländern zu
verlangsamen und dadurch Armut zu bekämpfen, engagieren wir uns seit 20 Jahren durch politische
Arbeit auf nationaler und internationaler Ebene sowie in unseren Projekten besonders in Ostafrika.
Bis heute ist die Stiftung Weltbevölkerung die einzige Organisation in Deutschland, die sich für das
Thema Bevölkerungsdynamik im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung einsetzt. Auch in
unserem neuen strategischen Plan für die Jahre 2011 bis 2016 halten wir an dieser Ausrichtung und
an unserem Ziel fest, Jugendliche in Entwicklungsländern im Kampf gegen die Armut zu stärken.
Weltweit verhüten heute 62 Prozent der verheirateten Frauen – ein leichter Anstieg gegenüber
56 Prozent Anfang der 1990er Jahre. Auch das Bevölkerungswachstum hat sich seither verlangsamt,
von einem jährlichen Zuwachs um 85 Millionen Menschen Anfang der 1990er auf heute rund
78 Millionen Menschen. Mit unserem Engagement für Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte
sowie Gesundheitsinitiativen in armen Ländern haben wir diese Entwicklung unterstützt. Aber
diese Erfolge sind noch lange nicht genug. Noch immer haben Millionen Mädchen und Frauen in
Entwicklungsländern keinen Zugang zu Aufklärung und Verhütung. In den kommenden Jahren werden
wir uns daher weiter für die Jugendlichen von heute und die Eltern von morgen stark machen!
Ihr Ihr Ihre
20
Erhard Schreiber Dirk Roßmann Renate Bähr
Vorstandsvorsitzender und Stiftungsgründer Stiftungsgründer Geschäftsführerin
12.12.1991
*
12.12.2011
3. Wie alles begann
Alles begann mit einem Artikel in einer hannoverschen Zeitung. Der Unternehmer Erhard Schreiber
las darin über das rasante Wachstum der Weltbevölkerung. Er war erschüttert: Innerhalb der
letzten 40 Jahre hatte sich die Bevölkerung in den Entwicklungsländern mehr als verdoppelt. Die
Probleme der armen Länder wie der mangelnde Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung
würden dadurch noch verschärft. Der Unternehmer begann nachzuforschen und stellte fest, dass
es bis dahin in Deutschland keine Organisation gab, die sich mit dem Thema Bevölkerungswachs-
tum beschäftigte. Er fand, dass es höchste Zeit war, das zu ändern. Mit Dirk Roßmann, Inhaber
© Karin Blüher
der Rossmann-Drogeriekette, gewann Erhard Schreiber einen engagierten Mitstreiter.
Am 12. Dezember 1991 gründeten die beiden Unternehmer die Stiftung Weltbevölkerung. Ihre
damalige Motivation leitet unsere Arbeit bis heute: den Zugang zu Sexualaufklärung und frei-
Dirk Roßmann, Heiner Geißler, Prof. Dr. Ernst Ulrich von
williger Familienplanung für die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt zu ermöglichen. Weizsäcker, Erhard Schreiber und Gerhard Schröder
Geprägt vom Unternehmertum der beiden Stifter steht die Hilfe zur Selbsthilfe durch die Ver- (v.l.n.r.) bei einem Empfang der Stiftung Weltbevölkerung
mittlung von Wissen und Kompetenzen im Vordergrund der Stiftungsarbeit. Für ihr Engagement in Hannover (1993)
wurden die beiden Stifter im Jahr 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Bis heute
sind sie im Vorstand aktiv und unterstützen die Stiftungsarbeit tatkräftig.
Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker
MdB a. D., Gründer des Wuppertal Instituts für Klima,
Umwelt, Energie, Gründungsmitglied des Kuratoriums der
Stiftung Weltbevölkerung
„Die Stiftung Weltbevölkerung ist in der Zeit ihres Bestehens
Dr. Peter Fischer, damaliger niedersächsischer Wirtschafts
unentbehrlich geworden. Sie ist die einzige nennenswerte
minister, überreicht Erhard Schreiber und Dirk Roßmann die
nichtstaatliche Organisation in Deutschland, die sich der Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz (1998).
Weltbevölkerungsproblematik annimmt.“
4. Aufklärung scha fft Zukunft
© Gemeinsam für Afrika/Meissner
In Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda haben wir ein Netzwerk von derzeit über 600 Jugendklubs
aufgebaut. Hier erhalten Jugendliche von gleichaltrigen Jugendberatern Sexualaufklärung, Gesund-
heitsberatung und Lebenshilfe. Unsere vier Länderbüros betreuen die Programme vor Ort, wobei
sie eng mit einheimischen Partnerorganisationen zusammenarbeiten. Bisher haben wir über 20.000
Jugendberater ausgebildet, die ihr Wissen an mehr als 15 Millionen Jugendliche weitergegeben
haben. Diese tragen ihr Wissen wiederum mit Theater-, Tanz- und Informationsveranstaltungen in
die Gemeinschaften. Zur Prävention von ungewollten Schwangerschaften und HIV/Aids hat die
Stiftung mehr als 15 Millionen Kondome und über 18 Millionen jugendfreundliche Aufklärungs
materialien an Jugendliche verteilt.
Mit unserer Projektarbeit haben wir viel erreicht – einige Beispiele aus unseren Schwerpunktländern
in Ostafrika:
In Äthiopien haben wir 8.000 Mädchen vor Genitalverstümmelung und 3.000 Mädchen
vor früher Heirat bewahrt. Über 150.000 Mädchen und Gemeindemitglieder haben wir seit 2006
darüber informiert, wie Scheidenfisteln entstehen und wie sie verhindert werden können.
In Kenia bieten wir in unseren mobilen Testkliniken freiwillige HIV-Tests und umfassende
Beratung rund um das Thema HIV/Aids an. Dieses Angebot haben allein im Rahmen eines
dreijährigen EU-Projektes mehr als 160.000 Jugendliche und Gemeindemitglieder genutzt.
In Tansania haben wir mit unserem Youth Truck seit 2007 9.000 Jugendliche in abgelegenen
Regionen erreicht. Durch unsere mobile Aufklärungsarbeit wissen diese Jugendlichen nun, wie sie
sich vor ungewollten Schwangerschaften und einer Ansteckung mit HIV/Aids schützen können.
In Uganda haben wir seit 2001 – zusätzlich zur Arbeit mit Jugendlichen – über 20.000 Eltern und
Gemeindemitglieder zu Familienplanung und Aufklärung informiert. Wir haben ihnen vermittelt,
wie wichtig ihre Unterstützung und ein offener Dialog für die Verbesserung der sexuellen und repro-
duktiven Gesundheit von Jugendlichen ist, und sie motiviert, offen über diese Themen zu sprechen.
5. Was wir erreicht haben
Die Stiftung Weltbevölkerung leistet wissensbasierte Arbeit: Wir nutzen unser Know-how aus der
Programmarbeit und setzen es in der Politikberatung und Informationsarbeit ein. In Deutschland
unterstützen 34 Abgeordnete des Deutschen Bundestages die Ziele der Stiftung als Mitglieder im
Parlamentarischen Beirat für Bevölkerung und Entwicklung. Wir arbeiten seit vielen Jahren
konstruktiv mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
zusammen. Mit großem Erfolg: Im Jahr 2010 hat das BMZ die neue „Initiative Selbstbestimmte
Familienplanung und Müttergesundheit“ ins Leben gerufen. Damit verbunden ist eine Verdopplung Geschäftsführerin Renate Bähr und Dr. Julius Rotich,
der bisherigen Mittel – auf jährlich 80 Millionen Euro in den Jahren 2011 bis 2015. stellvertretender Generalsekretär der Ostafrikanischen
Gemeinschaft (East African Community, EAC), bei der
Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages (2008)
Dr. Jörg Maas, ehemaliger Geschäfts
© Andrea Künzig
führer, und Sybille Pfeiffer, MdB,
damalige Vorsitzende des Parlamen Entwicklung der Projektförderung
tarischen Beirats der Stiftung, bei der
Euro
Internationalen G8Parlamentarier
konferenz (2007) Ausgaben Projekte
5.000.000
Ausgaben Verwaltung
Einnahmen
4.000.000
3.000.000
Dr. Johannes Rau, damaliger 2.000.000
Bundespräsident, mit Prof. Dr. Hans
Fleisch, ehemaliger Geschäftsführer 1.000.000
beim Empfang von Stiftungsver
tretern im Schloss Bellevue (2001) Geschäftsführerin Renate Bähr bei Gesprächen mit Bundes
entwicklungsminister Dirk Niebel (2010) und der damaligen 0
Bundesentwicklungsministerin Heidemarie WieczorekZeul 1992 2001 2010
(2008)
In den letzten 20 Jahren hat die Stiftung Sexual
Auch in den Projektländern beraten wir politische Entscheidungsträger – zuletzt mit dem Ergebnis, aufklärung und Familienplanung in mehr als 20 Ländern
dass Äthiopien und Kenia EU-Mittel in Höhe von insgesamt 94 Millionen Euro für die Verbesserung unterstützt – darunter in Äthiopien, Burkina Faso,
von Dienstleistungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit beantragt haben. Indien, Kambodscha, Kenia, Nepal, Nicaragua, Süd
Wir setzen uns dafür ein, dass die Regierungen in unseren Projektländern dem Gesundheitsbereich afrika, Tansania und Uganda. Im Jahr 2010 förderte
und der Familienplanung mehr Gewicht beimessen und die finanziellen Mittel effizienter einsetzen. die Stiftung mit rund fünf Millionen Euro Projekte zur
Dabei stützen wir uns auf eigene Analysen zum nationalen Haushalt durch unsere Mitarbeiter vor Ort. Umsetzung ihrer Stiftungsziele – fast 20mal so viel
wie noch vor 20 Jahren.
6. 1.Erstes Entwicklungsprojekt in Kenia
Im Jahr 1992 startet die Stiftung Weltbevölkerung ihr erstes Entwicklungsprojekt, um den Zugang
zu Familienplanung für Frauen im ländlichen Kenia zu ermöglichen. Im Mittelpunkt stehen die
Aus- und Weiterbildung von Geburtshelferinnen und die Erweiterung einer Gesundheitsstation.
Zusätzlich erhalten die Geburtshelferinnen Fahrräder – so sparen sie Zeit bei den Wegen von Dorf zu
Dorf. Mittlerweile liegt der Fokus unserer Arbeit auf der Aufklärung und Stärkung von Jugendlichen.
Bisher haben wir mehr als 150 Entwicklungsprojekte in Afrika und Asien verwirklicht.
Weltbevölkerungskonferenz in Kairo 2.
Die Stiftung Weltbevölkerung nimmt 1994 als beratendes Mitglied der deutschen Regierungsdelega-
tion an der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo teil. Das Aktionsprogramm von Kairo ist seither eine
wichtige Grundlage für unsere Arbeit. In den Folgejahren erhöht die Bundesregierung die Mittel für
bevölkerungspolitische Entwicklungsmaßnahmen. Den parteiübergreifenden Beschluss dazu haben
wir maßgeblich mitgestaltet.
3.Engagement in Netzwerken
Im Jahr 1996 organisiert die Stiftung ein Treffen mit europäischen Partnerorganisationen, um die
Zusammenarbeit zu Bevölkerungsfragen und Familienplanung voranzubringen. Inzwischen ist
daraus ein aktives Netzwerk europäischer Nichtregierungsorganisationen (NRO) hervorgegangen.
Das Engagement in nationalen und internationalen Bündnissen und Netzwerken wie im Verband
Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. (VENRO) ist heute fester Bestand-
teil unserer Arbeit im Norden und im Süden. Denn die Erfahrung zeigt, dass sich die Arbeit in
Netzwerken lohnt. Deshalb unterstützen wir auch zivilgesellschaftliche Partner aus dem Süden
dabei, sich in Netzwerken zu engagieren.
Datenreport zur Weltbevölkerung 4.
Gedruckt auf PEFC zertifiziertem Papier – födert die nachhaltige Waldbewirtschaftung
Der erste Datenreport der Stiftung Weltbevölkerung erscheint im Jahr 1997. Alljährlich liefert er die
Datenreport 2011 neuesten Daten zu wichtigen Indikatoren der Bevölkerungsentwicklung weltweit: unter anderem zur
der Stiftung Weltbevölkerung
Soziale und demographische Daten weltweit Geburtenrate, zur Verwendung von modernen Verhütungsmitteln und zur Zahl der HIV-Infizierten.
Der Datenreport zählt mit einer jährlichen Auflage von rund 25.000 Exemplaren zu unseren Bestsellern
und wird von Schülern, Lehrern, Journalisten und politischen Entscheidungsträgern geschätzt.
*
20 J ahre
1. 2. 3. 4.
http://twitter.com/die_dsw Aufklärung schafft Zukunft
http://facebook.com/deutschestiftungweltbevoelkerung Population Reference Bureau
Datenreport_2011_RZ.indd 2 01.08.11 15:10
12.12.1991 Gründung 1992 Erste Projektförderung 1994 Weltbevölkerungskonferenz in Kairo 1996 Europäisches Netzwerktreffen 1997 Erster Datenreport
Stiftung Weltbevölkerung
7. Highlights aus 20 Jahren
Äthiopien
Sitz unseres Länderbüros
in Addis Abeba
5.
Uganda
Gründung der Länderbüros Sitz unseres
Länderbüros
in Kampala Kenia
Im Jahr 1999 eröffnet die Stiftung ihr erstes Länderbüro in Äthiopien. Seit 2000 sind wir auch mit Sitz unseres Länderbüros
in Nairobi
Büros in Kenia und Uganda vertreten. Im Jahr 2006 kommt das vierte afrikanische Länderbüro in
Tansania hinzu. Durch unsere Präsenz vor Ort können wir in unseren Projekten noch besser auf
die Bedürfnisse der Jugendlichen eingehen und auf die Politik in Ostafrika Einfluss nehmen. Tansania
Sitz unseres Länderbüros
6.
in Arusha
Start der Jugendinitiative Youth-to-Youth
Die Stiftung Weltbevölkerung startet 1999 in Äthiopien ihre Jugendinitiative für Sexualaufklärung
und Gesundheit Youth-to-Youth. Wir entwickeln das umfassende Programm kontinuierlich weiter und
stimmen es noch besser auf die Bedürfnisse der Zielgruppen ab. Beispielsweise kombinieren wir
die Aufklärungsarbeit mit Ausbildungsmaßnahmen, so dass die Jugendlichen ihr Leben eigenständig
in die Hand nehmen können. Das Youth-to-Youth-Programm ist inzwischen über die Grenzen
Ostafrikas hinaus anerkannt.
„Mit meiner Freundin spreche ich jetzt offen über
7.Deutsche Fassung des Weltbevölkerungsberichts
Verhütung und Sex. Wir sind beide noch zu jung, um
Eltern zu werden, und wir haben uns darauf geeinigt,
Als Partnerin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) gibt die Stiftung Weltbe- immer Kondome zu benutzen.
völkerung 1999 erstmals die deutsche Fassung des Weltbevölkerungsberichts heraus. Die alljährliche Geofrey, 18 Jahre, Jugendklubmitglied aus Uganda
Vorstellung des neuesten UNFPA-Berichts hat sich inzwischen zu einem etablierten Medienereignis
entwickelt.
8.Verstärkte Präsenz in der politischen Szene
In Brüssel ist die Stiftung Weltbevölkerung seit 2000 mit einem
Verbindungsbüro vertreten. Auch in Berlin haben wir im Jahr 2010 ein
Büro eröffnet. Die verstärkte Sichtbarkeit der Stiftung in der politischen
Szene erleichtert uns die Einflussnahme auf wichtige Prozesse in der
Entwicklungszusammenarbeit.
© Andrea Künzig
5. Eröffnung Länderbüro6. von Youth-to-Youth7. Herausgabe
1999 Start Erste
8. Eröffnung Verbindungsbüro
2000 Eröffnung Länderbüro Kenia Eröffnung Länderbüro und DSW/BONITA
Äthiopien Weltbevölkerungsbericht Brüssel Trainingszentrum Uganda
8. Highlights aus 20 Jahren
9.Stärkung der Zivilgesellschaft
Seit 2002 unterstützt die Stiftung Weltbevölkerung mithilfe des Euroleverage-Projektes verstärkt
zivilgesellschaftliche Organisationen in Entwicklungsländern. Durch Workshops und innovative
Online-Trainings vermitteln wir das Know-how für die Antragstellung an internationale Geldgeber
und für den politischen Dialog vor Ort. Für unsere Ratgeber zu europäischen und internationalen
Finanzquellen im Bereich der reproduktiven Gesundheit – wie der „Guide to European Reproductive
Health, HIV/AIDS and Population Assistance Funding“ – sind wir mittlerweile international anerkannt.
© Rose GerdtsSchiffler
Youth Trucks in Uganda und Tansania 10.
Seit 2003 ist in Uganda der Youth Truck unterwegs. Mit einem „mobilen Kino“ ausgestattet, bringt
der Truck bei Vorstellungen mit Aufklärungsfilmen regelmäßig mehreren Hundert Zuschauern auf
anschauliche Weise die sensiblen Themen Sexualität und Verhütung näher. So erreichen wir auch
Jugendliche in abgelegenen Regionen. Einen weiteren Youth Truck setzen wir seit 2007 in Tansania ein.
11.Gründung des Parlamentarischen Beirats
Auf Initiative der Stiftung Weltbevölkerung wird im Jahr 2003 der Parlamentarische Beirat für Bevöl-
kerung und Entwicklung gegründet. Damit gewinnen wir einen wichtigen Unterstützerkreis in der
Politik. Die 34 Beiratsmitglieder aller Fraktionen und unterschiedlicher Ausschüsse des Deutschen
Bundestages setzen sich für ein angemessenes deutsches Engagement zur Verwirklichung der sexuellen
und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR) in Entwicklungsländern ein. Darüber hinaus
fördert der Beirat die öffentliche und politische Diskussion von zentralen Themen des Kairoer
Aktionsprogramms wie Bevölkerungswachstum, nachhaltige Entwicklung, Armutsbekämpfung,
Gleichstellung der Geschlechter und SRGR inklusive HIV/Aids.
Mittelerhöhung für Familienplanung 12.
Im Rahmen des Euromapping-Projektes analysiert und vergleicht die Stiftung seit 2003 die Ausgaben
der europäischen Länder für sexuelle und reproduktive Gesundheit in Entwicklungsländern und
zeigt die Finanzierungslücken in diesem Bereich auf. Die Daten fließen in unsere politische Arbeit
ein, bei der wir uns für eine Mittelerhöhung für Familienplanung einsetzen. Der detaillierte Bericht
erscheint in acht Sprachen – so erreichen wir Parlamentarier und Entscheidungsträger in Europa
und weltweit.
9. Beginn Stärkung 10. Start Youth Truck in Uganda Gründung Parlamentarischer Beirat Start europäischer BudgetAnalysen 2004 Eröffnung DSW/BONITA Trainingszentrum
2002 der 2003
11. 12. 13.
Zivilgesellschaft Äthiopien
9. „Das rasante Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern ist die globale Zukunftsheraus-
forderung. Die Stiftung Weltbevölkerung widmet sich diesem wichtigem Thema und leistet dabei
hervorragende Arbeit. Sie ist aus der nationalen und internationalen entwicklungspolitischen
Landschaft nicht mehr wegzudenken.“
Dr. Wolfgang Bichmann, Abteilungsdirektor, KfW Entwicklungsbank,
Kompetenz Center Gesundheit, Bildung, Soziale Sicherung
13.Trainingszentren in Ostafrika
Aufgrund der sehr guten Erfahrungen mit dem 2001 gestarteten DSW/BONITA-Trainingszentrum
in Uganda eröffnen wir 2004 in Äthiopien unser zweites DSW/BONITA-Trainingszentrum. Dort
bilden wir Jugendberater aus, die ihr Wissen über Sexualität und Verhütung an ihre Altersgenossen
weitergeben. Wir trainieren auch lokale und internationale Organisationen darin, ihre Programme
jugendfreundlicher zu gestalten. Ein weiteres Trainingszentrum betreiben wir in Tansania.
Gründung der Alfred Biolek Stiftung 14.
Im November 2005 gründet Alfred Biolek, einer unserer langjährigen Förderer und Mitglied im
Kuratorium, die „Alfred Biolek Stiftung – Hilfe für Afrika“ als Treuhandstiftung unter dem Dach der
Stiftung Weltbevölkerung. Die Erträge und alle eingehenden Spenden kommen unseren Hilfs-
projekten zugute. Diesem Beispiel folgten das Ehepaar Maria und Uwe-Thomas Carstensen mit
der MUT-Stiftung und das Ehepaar Dr. Bernhard und Ingeborg Scharf mit der BISS-Stiftung.
15.Mobile Testkliniken in Kenia
Im Jahr 2006 startet die Stiftung Weltbevölkerung mit einer Fördersumme von 2,85 Millionen Euro das
größte Gesundheitsvorhaben in Kenia, das bis dahin von der Europäischen Union gefördert wurde.
Das erfolgreiche Pilotprojekt kombiniert Aufklärungsarbeit und HIV-Präventionsmaßnahmen mit
© Andrea Künzig
mobilen Testkliniken und Pflegediensten für aidskranke Jugendliche.
Verbindung von Umweltschutz und Familienplanung 16.
Für so überzeugende Projekte wie das Bonga Forest-Projekt in Äthiopien, das Maßnahmen zum
© Jochen Vorfelder
Umweltschutz mit Familienplanung verbindet, erhält die Stiftung Weltbevölkerung im Jahr 2006
als einzige europäische Organisation den Alcan-Preis für Nachhaltigkeit. Der Preis zeichnet Organi-
sationen aus, die integrierte Ansätze zum Umweltschutz und zur wirtschaftlichen und sozialen
Nachhaltigkeit verfolgen. Vergleichbare Projekte starteten wir 1997 in Nepal und 2001 in Uganda.
© Reiner Klingholz
14. Gründung Alfred Biolek Stiftung 2006 Start mobile Testkliniken Alcan-Preis für Nachhaltigkeit
2005
15. 16. Eröffnung Länderbüro 2007 Start Youth Truck in Tansania Internationale
in Kenia Tansania Parlamentarierkonferenz
10. Highlights aus 20 Jahren
Erfolgreiche Kampagnenarbeit 17.
Mit der „Mutternacht“ startet die Stiftung Weltbevölkerung 2009 eine Initiative, die jedes Jahr
im Vorfeld des Muttertages auf die hohe Müttersterblichkeit in Entwicklungsländern aufmerksam
macht. Seither haben wir für dieses wichtige Anliegen neun weitere entwicklungspolitische
Organisationen gewonnen. Wir engagieren uns zudem in der Kampagne „Deine Stimme gegen
Armut“(DSGA). Ziel der Kampagne ist, dass die Bundesregierung mehr Mittel für die Entwicklungs-
© Die Projektoren
zusammenarbeit bereitstellt.
Preisgekröntes Projekt gegen Scheidenfisteln 18.
Im Jahr 2010 wird die Stiftung Weltbevölkerung für ihr Projekt „Fight Fistula“ mit dem medizinisch-
humanitären Förderpreis der Else Kröner-Fresenius-Stiftung ausgezeichnet: eine großartige
Anerkennung des langjährigen Engagements für Mädchen mit Scheidenfisteln, einer folgenschweren
Geburtsverletzung.
Neue Familienplanungsinitiative 19.
© Andrea Künzig
Das BMZ ruft im Oktober 2010 die neue „Initiative für Selbstbestimmte Familienplanung und
Müttergesundheit“ ins Leben – einer der größten Erfolge unserer politischen Arbeit. Damit verbunden
ist eine Verdopplung der bisherigen Mittel auf jährlich 80 Millionen Euro in den Jahren 2011 bis 2015.
Die Stiftung ist aktiv an der politischen und praktischen Ausgestaltung der Initiative beteiligt.
© Die Projektoren
20.Internationale Konferenzen zur globalen Gesundheitspolitik
Im Jahr 2011 veranstaltet die Stiftung Weltbevölkerung eine internationale Konferenz, die sich mit
der Rolle von öffentlich-privaten Partnerschaften im Gesundheitsbereich beschäftigt. In den letzten
20 Jahren ist es uns immer wieder gelungen, mit unseren hochkarätig besetzten Konferenzen
politische Entscheidungsträger, Fachleute und die Zivilgesellschaft zusammenzubringen – wie bei
der Internationalen Parlamentarierkonferenz im Vorfeld des G8-Gipfels in Heiligendamm (2007).
Im Jahr 2009 wirken wir federführend beim Globalen NRO-Forum mit – ein Treffen von über
© Andrea Künzig
400 NRO-Delegierten aus 131 Ländern, die 15 Jahre nach der Weltbevölkerungskonferenz von Kairo
Bilanz ziehen.
© Andrea Künzig
17. Eröffnung Trainingszentrum 2010 Eröffnung Berliner Büro Auszeichnung für Fight Fistula Ankündigung Familienplanungsinitiative 2011 Konferenz zur globalen Gesundheitspolitik
2009
18. 19. 20.
Tansania
11. Der Blick nach vorn
Prof. Dr. Alfred Biolek
Kuratoriumsmitglied der
Stiftung Weltbevölkerung
20 Jahre nach ihrer Gründung ist die Stiftung Weltbevölkerung zu einer national und international
anerkannten Entwicklungsorganisation gewachsen. Durch das große Engagement von Mitarbeitern,
„Aids und ungewollte Schwangerschaften
Vorstand und Kuratorium hat die Stiftung ihren Einfluss und die Wirksamkeit der Arbeit stark
vergrößert. Trotz der Erfolge der ersten 20 Jahre bleibt viel zu tun. Denn noch immer haben mehr bedrohen das Leben und die Zukunft von
als 215 Millionen Frauen in Entwicklungsländern keinen Zugang zu modernen Verhütungs-
Millionen von Menschen. Nur reden
methoden, obwohl sie gerne verhüten würden.
bringt uns nicht weiter. Ich mache mich
Grundlage für die Arbeit der nächsten Jahre ist der neue strategische Plan, den die Stiftung in
einem partizipativen Beratungsprozess erstellt hat. Dabei haben wir vier Ziele definiert, die anhand dafür stark, dass junge Menschen die
von messbaren Indikatoren regelmäßig überprüft werden. Die bewährte Arbeit zu den Themen
Möglichkeit erhalten, verantwortungsvoll
Familienplanung und Stärkung von Jugendlichen steht nach wie vor im Mittelpunkt der Stiftungs-
arbeit und wird weiter ausgebaut. Zusätzlich verknüpfen wir das Engagement im Bereich der mit ihrer Sexualität umzugehen.“
Familienplanung in den nächsten Jahren noch stärker mit den Themen Umweltschutz und globale
Gesundheitspolitik.
Herausgeber
© Iris Möker/DRK Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Redaktion
Janna Rassmann
V. i. S. d. P.: Ute Stallmeister
Gestaltung
Simone Schmidt, Hannover
©
August 2011
12. Gedruckt auf PEFCzertifiziertem Papier – fördert die nachhaltige Waldbewirtschaftung
Wir danken allen Unterstützerinnen und
Unterstützern, die in den ersten 20 Jahren
zu der erfolgreichen Stiftungsarbeit
beigetragen haben.
Danke
© Jochen Vorfelder
Helfen Sie mit!
Die Stiftung Weltbevölkerung ist berechtigt,
Spendenkonto 38 38 38 0 das Spendensiegel des Deutschen Zentral
Commerzbank Hannover instituts für soziale Fragen (DZI) zu führen.
Es bescheinigt die sachgerechte Spenden
BLZ 250 400 66 werbung und eine sparsame und wirtschaft
liche Verwendung der Spendenmittel.
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