Bei den Vorträgen in Düsseldorf (Mai 2014) und Kiel (Juni 2014) gab es die Bitte, vor allem den Baukasten der Analyse zugänglich zu machen. Das geschieht hiermit!
2. Agenda
1. Vier Erkenntnisse, wie Dummheit unsere Gesellschaft auflöst
2. Wie die großen Systeme und Institutionen dazu beitragen
3. Was wir selbst tun können - Plädoyer
„Geld macht autonom.“
„Intellekt macht klug.“
„Was schwarz auf weiß steht, stimmt.“
„Information ist gleich Wissen.“
usw.
3. Täter-Opfer-
Dynamik und
Machtgefälle
Emotionali-
sierungen
und Sehn-
sucht
Verwechslung
Bedarf =
Bedürfnis
Verwechslung
Quantität =
Qualität
Wirtschaft Geplanter
Verschleiß
Markenaufbau,
Status
Distribution vor
Produktion
Wachstums-
glaube
Medien Skandalisie-
rungen
Ruf nach
starker Hand,
Wetterbericht
Spektakel,
Werbung und
Reichweite
Quote, Auflage
Bildung Hierarchien in
Schulen
Auswendig-
lernen statt
erforschen
PISA und die
OECD
G8 vs. G9,
Bachelor vs.
Diplom
Politik Parteipolitik Große
Koalition
Lobbyarbeit
wirkt
Viel reden hilft
viel, viel sitzen
hilft viel
Kluges
Handeln
Hierarchiefrei
handeln
Emotionale
Kompetenz
entwickeln
Eigene
Bedürfnisse
kennen
Qualität
erkennen und
beschreiben
Der Baukasten der Analyse
4. Wie genau handele ich persönlich klug?
1. Mehr Innensteuerung wagen
2. Entwicklung an der Evolution ausrichten
3. Einen Unterschied machen
Ein Freund erzählte mir folgende Geschichte:
Sein kleine fünfjährige Tochter und der mit 8 Jahren schon große Sohn zanken sich wie schon des öfteren um einen Playmobil-Piraten, der dem Jungen gehört. Der Streit eskaliert, aus dem Kinderzimmer schrecken schräge Töne und lautes Schreien den Vater von seiner Steuererklärung hoch. Er ist selbst genervt und lustlos bei seinem Tun. Entschieden schreitet er im Kinderzimmer ein: Er überblickt die Situation und wendet sich an seinen Sohn mit der klaren Aufforderung, sofort nachzugeben. Schließlich sei er der Klügere – und der gibt laut Sprichwort besser nach. Der Sohn zieht, dem väterlichen Machtwort folgend, unglücklich von dannen. Seine Schwester springt frohgemut mit dem erbeuteten Piraten zum Sandkasten. Soweit so gut, wer kennt das nicht?
Die Geschichte geht weiter: Am nächsten Morgen findet der Vater auf dem Boden vor seinem Bett einen Zettel, auf zu lesen steht: „Wenn die Klügeren immer nachgeben, gewinnen dann nicht die Dummen?“
Das habe ich mich allerdings auch gefragt, als ich die Geschichte hörte. Und mir wurde schlagartig die Logik dieses Handelns bewusst – eine Logik, die sich verselbständigt hat, die subtil unser Alltagshandeln durchsetzt hat und die uns zu Mittätern macht bei der Unterminierung von sozialem Miteinander. Sind wir nicht selbst die Dummen, weil wir zu oft als Klügere nachgeben und nachgegeben haben?
Diese Geschichte handelt also treffsicher von dem, was mich motiviert hat, dieses Buch zu schreiben, das mich heute hier zu Ihnen gebracht hat.
Ich freue mich und begrüße Sie ganz herzlich zu meinem Vortrag:
„Die Diktatur der Dummen“.
Diese Sätze kennen wir alle und wir benutzen Sie immer wieder mal – obwohl sie nichts mehr mit unserer Gegenwart und unseren Erkenntnissen dazu zu tun haben.
Ein Beispiel: Ich bin einmal vor vielen Jahr für einen Tag auf der BILD-Seite 1 gelandet. Mit falschem Alter, falschem Wohnort und falschem Beruf. Meine Mutter rief mich daraufhin an mit dem Vorwurf an mich, warum ich das nicht eindeutiger formuliert hätte oder ob ich denn nun so durcheinander war, dass ich das zentrale in meinem Leben vergessen hätte…
Das würde natürlich bei den Kieler Nachrichten eher nicht passieren, vermute ich. Aber zurück zu den Sätzen:
Wir gehen ihnen auf den Leim, obwohl sie einfach so nicht stimmen und lassen uns unentwegt ein X für ein U vormachen…
Bevor ich auf die konkreten Erkenntnisse meines Buches komme, lassen Sie uns vorher noch kurz auf die Begriffe gehen, die den Buchtitel ausmachen: Im folgenden also eine kleine Wortkunde.
Der Baukasten der Analyse
Anhand dieser Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens möchte ich meine Thesen näher beleuchten. Folgen Sie mir also in einen Vortrag, der Sie mitten durch unseren ganz normalen Alltag führt! Zunächst möchte ich mit Ihnen einige zentrale Mechanismen wirtschaftlichen Handelns betrachten:
Im Tabellenkopf meine 4 Erkenntnisse, darunter Stichworte zu entsprechendem Handeln.