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AKTIENTIPPS:
Steico, Sto SE,
JM AB
Seite 6, 10, 12
GRÜNE PLEITEN:
Was daraus
zu lernen ist
Seite 70
SolarBranche:
Aktien vor
Höhenflug?
Seite 15
MagazinfürnachhaltigeGeldanlage
ECOreporter
2014/2015  Preis: Deutschland: 6,80 € Österreich: 7,50 € Schweiz: 11,20 SFr  ISSN: 1610-8744
Magazin für nachhaltige Geldanlage
ECOreporter
5-Jahres-Vergleich:
Nachhaltige Anlagen schlagen
herkömmliche
Nachhaltige Aktienfonds mit mehr als 100 % Plus
Grüne Rentenfonds mit zweistelligen Gewinnen
Seite 40
Tests: ++ Baum-Investment ++ Erneuerbare-Energie-
Anleihe mit 5,75 % ++ Erneuerbare-Energie-Finanz­
produkt mit 5,0–8,5 % ++ Genussrecht mit
4,0 % ++ Abfall-Recycling-Fonds ++
Seite 77
Sonderteil:15
Jahre
ECO
reporter
Seite
28
Investmentfonds
Nachhaltige Wassernutzung.
Geld macht glücklich, wenn auch kommende Generationen ein Leben in einer gesunden
Umwelt und einer intakten sozialen Umgebung führen können. Investieren Sie in Firmen, die
zu einem verantwortungsvollen und effizienten Umgang mit dem kostbaren Rohstoff Wasser
beitragen.
Informieren Sie sich unter
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oder bei Ihrem Berater oder Ihrer Beraterin.
31.07.2009 31.07.2010 31.07.2011 31.07.2012 31.07.2013 31.07.2014
Indexierte Performance vom 31.07.2009 bis 31.07.2014 in EUR
MSCI World Net Return USD
Swisscanto (LU) Equity Fund Water Invest B
220
200
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Die vergangene Performance ist kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung und bietet keine Garantie für den Erfolg in der Zukunft. Die Performancedaten wurden ohne Berücksichtigung der bei Ausgabe
und Rücknahme der Anteile erhobenen Kommissionen und Kosten und auf der Basis der Wiederanlage etwaiger Ausschüttungen berechnet. Provisionen, Gebühren und andere Entgelte wirken sich negativ auf die
Performance aus. Mit der Anlage sind Risiken, insbesondere diejenigen von Wert- und Ertragsschwankungen, verbunden. Weiter unterliegen Anlagen in Fremdwährungen Wechselkursschwankungen. Die Risiken
sind im Einzelnen im Verkaufsprospekt und im vereinfachten Verkaufsprospekt dargelegt. Dies ist ein Fonds luxemburgischen Rechts. Verkaufsprospekt, wesentliche Anlegerinformationen, Vertragsbedingungen sowie
Jahres- und Halbjahresberichte können bei der Zahl- und Informationsstelle DekaBank, Mainzer Landstrasse 16, 60235 Frankfurt a.M. kostenlos und in Papierform oder unter www.swisscanto.de bezogen werden.
Swisscanto (LU) Equity Fund Water Invest B
Jörg Weber
3ECOreporter
EDITORIAL
Grüne Erfolge, blaue Augen und
Redaktionshunde
Wer in nachhaltige Fonds investiert hat, kann sich freuen: Im
Durchschnitt entwickelten sich diese Investments finanziell über-
ragend, wie unsere Titelgeschichte zeigt (Seite 40). Insgesamt hat
die nachhaltige Geldanlage 2014 aber mehr als ein blaues Auge
bekommen. Die Prokon-Pleite ist kein Einzelfall – etliche Anbieter
haben die Flügel gestreckt. Die Gründe sind von Pleite zu Pleite un-
terschiedlich. Um Pech handelt es sich meist aber nicht, sondern
um schlichtes Unvermögen, manchmal um unternehmerische Na-
ivität oder gar um Dreistigkeit. Schließlich ist es der Anleger, der
die Rechnung zahlt. Das Management der Anbieter verliert nur in
seltenen Fällen. Trotzdem: Die Pleiten sind Lehrstücke für Anleger
– die Lehrsätze finden Sie ab Seite 70. Und insgesamt bleibt auch
hier noch ein erstaunliches Resümee: Wenn das Management ei-
nes grünen Unternehmens nicht selbstverliebt und selbstherrlich
handelt, sondern mit den Anlegern an einem Strang zieht, kann es
aus Krisen schnell wieder auf den Weg der Besserung finden.
Auf diesem Weg ist auch die Solarbranche – nur sind leider die deutschen Unternehmen,
vor kurzem noch Weltmarktführer, nicht mehr mit dabei (siehe Seite 15). Und das ist
dann doch meist nicht auf Fehler der Unternehmen zurückzuführen, sondern auf die
deutsche Energiepolitik. Die hat das Risiko Atomenergie wohl begriffen, aber die wirt-
schaftlichen Chancen der Energiewende nie verstanden. Oder sie will sie bewusst  nicht
nutzen.
Als ECOreporter haben wir Ihnen, den Leserinnen und Lesern, zu danken: 15 Jahre ist
ECOreporter nun alt. Unabhängig, kritisch und immer in der Hoffnung, Nachhaltigkeit
möge sich am Ende durchsetzen. Im Sonderteil ab Seite 28 geben wir Ihnen Einblicke in
Redaktion, Entwicklung, Drohungen gegen ECOreporter und renitente Hunde. Viel Spaß
dabei – auf die nächsten 15 Jahre!
Nachhaltigen Anlageerfolg wünscht Ihnen Ihr
Jörg Weber
Chefredakteur ECOreporter
4 ECOreporter
Inhalt
3	Editorial
Aktien
6	 Aktientipp: Nachhaltig bauen und dämmen mit der
Steico SE
10	 Aktientipp: Die Sto SE kleidet Häuser klimafreundlich
ein
12	 Aktientipp: JM AB – schwedische Wertarbeit
Solarbranche
15	 Taumeln, Absturz – und nun die große
Wiederauferstehung?
Musterdepots
22	 So legen Sie richtig nachhaltig an
Ausbildung
26	 Schon über 375 „Fachberater für nachhaltiges
Investment“
15 Jahre ECOreporter
28	Sonderteil
6
Aktientipps: Grünes Bauen
auf dem Vormarsch
Impressum
Verlag/Anzeigen/Heftbestellung: ECOreporter.de AG;
Semerteichstr. 60, 44141 Dortmund;
Tel.: 0231/477 359 60; Fax: 0231/477 359 61;
info@ecoreporter.de,
www.ecoreporter.de
Chefredakteur: Jörg Weber
Redaktion und Beiträge: Philip Akoto, Jürgen Röttger,
Ronald Zisser
Objektleitung: Kirsten Prinz
Anzeigenverkauf: Bettina Stein
Redaktionsassistenz: Stephanie Herwy
Satz: Thiede Satz∙Bild∙Grafik, Dortmund
Druck: H. Rademann GmbH Print + BusinessPartner,
Lüdinghausen
Verantwortlich iSdP: Jörg Weber
Urheber- und Verlagsrechte: ECOreporter.de AG
ISSN 1610-8744
Preis: Deutschland 6,80 €
Gedruckt auf Recycling-Papier mit
Frischfaseranteil aus FSC©
-zertifiziertem Holz
Erscheinungsweise: ein Mal jährlich
Vertriebsbetreuung: DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH,
Düsternstraße 1-3, 20355 Hamburg
15
Solaraktien: Wieder
aufwärts?
	 15 Jahre ECOreporter
	 Gratulanten und Geschichten
28
5ECOreporter
Nachhaltige Fonds
– Titelgeschichte –
40	 Nachhaltige Fonds: Zug nach oben
50	 Mikrofinanzfonds ausgebremst
Markttransparenz
56	 Das Siegel für Nachhaltige Geldanlagen
Altersvorsorge
62	 Wenig sexy, aber sehr zuverlässig: grüne
betriebliche Altersvorsorge
Banken
66	 Die Konditionen der nachhaltigen Banken
im Überblick
68	 Die Kontogebühren nachhaltiger Banken
Prokon, Windwärts & Co.
70	 Pleiten und Pannen – aber kein Pech
ECOanlagechecks
77	 Finanzprodukte im Test
Solar-Investments
86	 Solaranlagen: Immer noch rentabel!
90	Kreditkonditionen
89	Bildnachweis
92	Inserentenverzeichnis
94	 Nachhaltige Lektüre: drei Buchtipps
Alle in diesem Heft veröffentlichten Beiträge sind urheberrecht-
lich geschützt. Kein Teil dieses Heftes darf außerhalb der engen
Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ohne schriftliche Genehmi-
gung des Verlages in irgendeiner Form – durch Nachdruck, Ko-
pie, Mikrofilm oder andere Verfahren – reproduziert oder in eine
von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen,
verwendbare Sprache übertragen werden. Gleiches gilt für die
sonstige Verbreitung, insbesondere in elektronischen Medien.
FSC-Logo
Platzhalter
40
Vergleich: Nachhaltige Fonds
70
77
50
Ursachen und
Lehren der
grünen Pleiten
ECOanlagechecks:
Grüne Finanzprodukte im Test
Mikrofinanz-Fonds:
Ausgebremst!
6 ECOreporter
Kuschelig und ökologisch: So sollen Dämmstof-
fe für Häuser sein. Sie sollen Feuchtigkeit nach
außen lassen, damit die Wände nicht schwitzen
oder schimmeln. Und es soll kein Sondermüll
entstehen, wenn das Haus einmal am Ende sei-
ner Zeit ist. Die Steico SE ist spezialisiert auf ge-
nau solche ökologischen Bauprodukte aus Holz,
also aus einem nachwachsenden Rohstoff. Sie
produziert vor allem Dämmstoffe; zunehmend
aber auch Konstruktionselemente wie etwa Holz-
balken und Furnierschichtholz. Die steifen dann
Wände und Decken aus. Steico hat Werke in
Polen, Tschechien und Frankreich. Die Firmen-
zentrale sitzt in Feldkirchen bei München. Das
Aktientipp: Nachhaltig bauen
und dämmen mit der Steico SE
Stahlträger in der Decke und Plastik in der Wand? Nicht mit ­Steico.
Das Unternehmen setzt erfolgreich auf ökologische Bauprodukte.
Durch einen Wertzuwachs von rund 50 Prozent gehörte Steico SE zu den bes­
ten nachhaltigen Aktien in 2013. 2014 brach der Kurs zunächst ein. Offenbar
stießen viele Anleger das Papier ab, um die bisherigen Gewinne zu realisieren.
Doch seit Juni 2014 gewinnt die Aktie wieder an Fahrt. Lohnt sich der Kauf?
Text: Jürgen Röttger
Belastungsprobe in der Steico-Produktion: Halten die Holz-Elemente, die Wände aussteifen sollen?
7ECOreporter
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Rendite und Nachhaltigkeit
führen wir
zusammen.
8 ECOreporter
Dass eine Fassade mit Steico-Dämmelementen
isoliert ist, sieht man nicht, wenn sie wie hier
verputzt wird.
Unternehmen ist ein Nachhaltigkeitspionier der
Baubranche, war früh Mitglied der so genannten
Wood Group des World Wildlife Found (WWF)
und hat bereits 2002 als erster Hersteller seine
gesamte Palette der Holzfaser-Dämmstoffe FSC
(Forest Stewardship Council) zertifizieren las-
sen.
Nachhaltige Produkte für mehr Klimaschutz
„In erster Linie machen die Produkte Steico zu
einem nachhaltigen Investment, sie stammen aus
nachhaltiger Forstwirtschaft“, sagt Philipp Spitz
von Murphy&Spitz Green Research. Bei dem
nachhaltigen Aktienfonds „Umwelt Aktiendepot
Deutschland“ der Murphy&Spitz Green Capital
AG zählt die Steico-Aktie zu den größten Positio-
nen im Portfolio. „Steico fertigt die Produkte mit
einem Qualitätsmanagement auf modernsten
Anlagen. Die Wasserkreisläufe sind geschlossen,
und das Unternehmen achtet auf umweltfreund-
liche Entsorgung“, lobt Spitz. Steico benötige viel
Wärme für die Produktion, weil etwa die Holz-
fasern, aus denen die Dämmstoffe hergestellt
werden, getrocknet werden müssen. Früher habe
das Unternehmen dafür Kohle verwendet, aber
bereits vor einiger Zeit an einem Standort auf
Bioenergie aus dem eigenen Biomassekraftwerk
umgestellt. „Ein weiteres Biomassekraftwerk be-
findet sich an einem zweiten Produktionsstand-
ort im Bau. Steico optimiert kontinuierlich“, sagt
Spitz.
Marion Swoboda, Leiterin
Nachhaltigkeitsresearch
bei Swisscanto aus Bern,
betont die Rolle der Stei-
co-Produkte für den Kli-
maschutz. Die Fondsge-
sellschaft der Schweizer
Kantonalbanken bietet
in Deutschland Nachhal-
tigkeitsfonds wie den
Swisscanto (LU) Equity
Fund Climate Invest an. Der setzt auf Aktien von
Unternehmen, die helfen, das Problem Klima-
wandel zu lösen. Der Fonds investiert in Steico.
„Das Unternehmen trägt mit seinen Dämmstof-
fen dazu bei, den Energieverbrauch von Gebäu-
den zu senken“, so Swoboda. Das Heizen von
Gebäuden habe einen großen Anteil am Ausstoß
von Treibhausgasen. Wirksame Dämmung ver-
ringere den Energiebedarf deutlich. Darüber hin-
aus trage das Unternehmen mit seinen umwelt-
schonend erzeugten Produkten zur besseren
Nachhaltigkeit von Baustoffen bei, stellt sie fest.
Ehrgeizige Wachstumspläne können
den Aktienkurs beflügeln
Abnehmer von Steico-Produkten sind Holz- und
Baustoffhändler, Holzbaubetriebe, Fertighaus-
hersteller sowie Baumärkte und Industriebe-
triebe, die Holzprodukte wie etwa Parkettböden
fertigen. Die Vielzahl der Kunden verringert das
Risiko, dass Steico von einem Großabnehmer ab-
hängig wird: Auf die zehn größten Kunden entfiel
2013 zusammen nur ein Fünftel des Umsatzes.
Wichtige Absatzmärkte sind etwa Frankreich
und England. Ohnehin erwirtschaftet Steico etwa
zwei Drittel des Umsatzes im Ausland. Weil es
Steico gelang, effizienter zu produzieren, haben
die Bayern ihren Gewinn deutlich stärker gestei-
gert als den Umsatz. Der wuchs in 2013 gegen-
über dem Vorjahr um acht Prozent, das operative
Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) kletterte
sogar um 30 Prozent. Hier zahlte es sich aus,
dass Steico zuvor umfassend in die Produktion
investiert hatte.
Marion Swoboda
9ECOreporter
Die Steico-Führung stellt für 2014 ein „Um-
satzwachstum im oberen einstelligen Prozent-
bereich“ in Aussicht und will das Ergebnis um
zehn Prozent verbessern. Dominik Gerbing, Ex-
perte der auf Unternehmensanalysen speziali-
sierten GBC AG aus Augsburg, geht sogar davon
aus, dass der Gewinn erneut stärker wachsen
wird als der Umsatz. Er begründet dies mit der
Aussicht auf bessere Preise für Steico-Produkte
infolge der guten Nachfrage und verweist dar-
auf, dass das Unternehmen die Effizienz der
Produktion weiter verbessere und damit noch
profitabler werde.
Polnischer Standort
soll wachsen
Zudem will Steico die Produktionskapazitäten
stark ausbauen, um mehr Wachstum zu ermög-
lichen. Im Juni 2014 kündigte das Unternehmen
an, für 23 Millionen Euro die Fertigung im pol-
nischen Czarna Woda zu erweitern. Das Holz
für diese Produktionsstätte soll von nachhaltig
bewirtschafteten Forsten aus der Umgebung
stammen. Der Standort in der Nähe von Danzig
ist auch deshalb attraktiv, weil er sich in einer
Sonderwirtschaftszone befindet, in der keine
Ertragssteuer erhoben wird. Steico betreibt hier
bereits zwei Produktionsanlagen für Hartfaser-
platten sowie eine Produktionsanlage für Holzfa-
ser-Dämmstoffe. Insgesamt plant Steico bis 2016
Investitionen in Höhe von rund 60 Millionen
Euro, um die Produktion auszubauen und sich
von Zulieferern unabhängiger zu machen.
Ein von der Deutschen Bank und der Commerz-
bank angeführtes Bankenkonsortium stellt dafür
Kredite zur Verfügung. Meldungen über erste
Erfolge dieser Ausbaupläne würden der Steico-
Aktie neuen Schub geben.
Basisdaten
Steico SE
ISIN: DE000A0LR936
WKN: A0LR93
Gründung: 1981 als „Gesellschaft für Bau- und
Industriebedarf Steinmann & Co. GmbH“, 2001
Umwandlung der Steinmann & Co. GmbH in die
Steico Aktiengesellschaft
Mitarbeiter: 900
EBIT 2013: 9,3 Millionen Euro
Umsatz 2013: 158,1 Millionen Euro
Kurs: 6,64 Euro (25.8.2014, Xetra)
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10 ECOreporter
Das Wetter in Mitteleuropa erfordert oft morgens
den warmen Pullover, mittags das offene Hemd,
abends die Regenjacke. Wie schwierig ist es da
erst, ein Haus so einzuhüllen, dass es keinen
Schaden nimmt. Die Sto SE aus dem Stühlingen
im Naturpark Südschwarzwald ist auf Lösungen
für diese Herausforderung spezialisiert. Sie hat
eine Vielfalt von Produkten entwickelt, die alle
dazu dienen, die Wände von Gebäuden so gut
abzudichten, dass sie Kälte von außen abhalten
und die Wärme im Inneren bewahren. Dazu zäh-
len vor allem Dämmsysteme für Hausfassaden
und Dämmplatten, aber auch Fassadenputze und
-farben, Lacke und Lasuren nebst Werkzeugen
für deren Einsatz.
Aktientipp: Die Sto SE kleidet
Häuser klimafreundlich ein
Das Unternehmen aus dem Schwarzwald dämmt vieles, aber nicht
die Dividende.
Diese Kursentwicklung kann sich sehen lassen: Von Juli 2004 bis 2014 hat sich
der Aktienkurs der Sto SE verzehnfacht. Doch das Kurspotenzial scheint noch
nicht ausgereizt. Die Sto SE ist für den Klimaschutz und für Anleger interes­
sant, die auf Energiesparen als Geschäftsmodell setzen möchten.
Text: Jürgen Röttger
Dr. Eike Messow ist der Leiter Nachhaltigkeit
der Sto-Gruppe. Er betont, dass Sto die Produkte
„auf nachhaltige Art und Weise, also energie- und
ressourceneffizient herstellt“. Das Unternehmen
sei bereits seit Jahren Mitglied in der Deutschen
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen und Mitglied
beim Global Compact, einem internationalen Zu-
sammenschluss von Unternehmen unter dem
Dach der Vereinten Nationen, die sich zu Nach-
haltigkeit verpflichten. Laut Messow ist bei Sto
eine eigene Abteilung für Umweltmanagement
dafür zuständig, dass bei der Produktion keine
Risiken für die Umwelt entstehen. Rohstoffe und
Verpackungen beziehe Sto zum größten Teil von
Lieferanten aus einer Umgebung von höchstens
11ECOreporter
300 Kilometern, um den Ressourcenaufwand für
Transporte gering zu halten. Außerdem würden
soziale und ökologische Faktoren auch in die
Bewertung der Zulieferer von Sto einfließen. Sto
bemühe sich ferner darum, Produkte mit zusätz-
lichem Umweltnutzen zu entwickeln. Als Beispiel
nennt Messow die Fassadenfarbe StoPhotosan
NOX: Auf Häuserwände aufgestrichen, sei diese
in der Lage, das Treibhausgas Ozon sowie ge-
fährliche Stickoxide abzubauen.
Für nachhaltige Investoren ebenfalls wichtig: Mit
ihren Produkten und Systemen für Gebäudebe-
schichtungen trägt Sto wesentlich dazu bei, die
Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern.
Dabei spielt dem Unternehmen in die Karten,
dass es immer teurer wird, Gebäude mit fossilen
Brennstoffen zu heizen. Das regt Investitionen
in bessere Gebäudedämmung an, wie sie die Sto-
Produkte ermöglichen. Hinzu kommt, dass der
Staat zusätzliche Anreize für solche Investitio-
nen gibt. Schon heute fördert die Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) eine effektive Wärme-
dämmung mit zinsgünstigen Krediten. Diese För-
derung soll noch aufgestockt werden. Denn nur
mit sparsameren Gebäuden kann Deutschland
die Klimaziele erreichen, zu denen es sich ge-
genüber der EU verpflichtet hat. 40 Prozent des
deutschen Energieverbrauchs und etwa ein Drit-
tel der CO2
-Emissionen entfallen auf den Gebäu-
debereich. In anderen Ländern steigt ebenfalls
die Bereitschaft, in bessere Wärmedämmung von
Gebäuden zu investieren. Sto drängt daher ver-
stärkt ins Ausland, insbesondere in wirtschaft-
lich aufstrebende Schwellenländer Asiens und
Lateinamerikas. In 29 Staaten ist das Unterneh-
men bereits präsent.
Inzwischen erwirtschaftet Sto fast die Hälfte des
Umsatzes im Ausland. Für das Gesamtjahr 2014
stellt die Konzernführung im Vergleich zum
Vorjahr ein Umsatzwachstum von fünf Prozent
auf 1,225 Milliarden Euro in Aussicht. Das ope-
rative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT)
soll einen Wert zwischen 90 und 100 Millionen
Euro erreichen, nach 99,9 Millionen Euro 2013.
Das Unternehmen ist für vorsichtige Prognosen
bekannt und hat im Vorjahr die eigene Vorher-
sage deutlich übertroffen. Das könnte ihm auch
2014 gelingen. Die Zuversicht der Börsianer ist
angesichts des zweistelligen Kurszuwachses in
den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres
offenbar groß. Und mit einem Kurs-Gewinn-Ver-
hältnis (KGV) von 13 bezogen auf die Bilanz von
2013 ist die Aktie immer noch vergleichsweise
günstig. Dieser Wert bedeutet, dass Sto bei kons­
tanten Gewinnen in 13 Jahren ihren Börsenwert
verdient hätte. Zum Vergleich: Das KGV von Sto
bewegt sich damit auf dem Niveau der deutschen
Großkonzerne BMW und Volkswagen.
Aussicht auf attraktive Dividende
Anleger können bei Sto nur in stimmlose Vor-
zugsaktien investieren. Sie haben also auf der
Hauptversammlung kein Stimmrecht. Dafür er-
halten sie eine recht attraktive Dividende. Für
das letzte Geschäftsjahr wurde eine Basisdivi-
dende von 0,31 Euro je Vorzugsaktie ausgeschüt-
tet; hinzu kam der noch wesentlich interessan-
tere Bonus von 4,56 Euro je Aktie. 2013 belief
sich die Dividendenrendite damit insgesamt auf
4,3 Prozent – 0,7 Prozent höher als das Durch-
schnittsniveau der DAX-Konzerne.
Nach Einschätzung von ECOreporter.de dürfte
Sto auch das laufende Geschäftsjahr besser ab-
schließen als angekündigt. Im Juli 2013 hatte
ECOreporter erstmals die Sto-Aktie zum Kauf
empfohlen (siehe auch das ECOreporter-Magazin
2013, Sto war da noch eine AG, keine SE). Damals
notierte der Anteilsschein erst bei rund 115 Euro.
170 Euro könnten bis Mitte 2015 möglich sein.
Basisdaten
Sto SE & Co. KGaA
ISIN: DE0007274136
WKN: 727413
Gründung: 1936/1962
Mitarbeiter: 4.791
EBIT 2013: 99,9 Millionen Euro
Umsatz 2013: 1,166 Milliarden Euro
Kurs: 138,45 Euro (25.8.2014, Xetra)
Wärmebild einer Doppelhaushälfte: Die linke
Hälfte ist mit Sto-Produkten gedämmt. Blaue
Flächen sind „kalt“, und das bedeutet gute
Dämmung – die (rot dargestellte) Wärme bleibt
schön im Inneren. Anders bei der rechten Haus-
hälfte: Sie verliert mangels Dämmung Wärme.
12 ECOreporter
Die JM AB mit Hauptsitz in Stockholm ist fast
ausschließlich in Skandinavien aktiv und erwirt-
schaftet 80 Prozent der Erlöse im Heimatmarkt
sowie 18 Prozent in Norwegen. Auch die Inves-
toren des Unternehmens stammen überwiegend
aus Skandinavien; fast zwei Drittel der Akti-
en befinden sich im Besitz von institutionellen
Anlegern aus Schweden. All dies mag erklären,
warum die Aktie bislang kaum auf dem Radar
nachhaltiger Investoren aus Deutschland auf-
tauchte. JM ist auf den Bau neuer Wohnungen
an attraktiven Standorten in Ballungsgebieten
und Universitätsstädten spezialisiert, setzt aber
auch gewerbliche Bauprojekte um und verwaltet
Wohnungen für Kunden. Das Kerngeschäft von
JM ist, Mehrfamilienhäuser zu errichten und an-
schließend an Privatleute zu verkaufen. Aus der
Vermietung von Wohnungen erwirtschaftet der
Konzern nur einen geringen Teil seiner Einnah-
men. Das Kürzel JM geht zurück auf den Schwe-
den John Mattsons, der das Unternehmen 1945
gründete. AB steht für das schwedische „Aktie-
bolag“, also Aktiengesellschaft.
In Sachen Nachhaltigkeit mit Luft nach oben
Gebäude sind, EU-weit betrachtet, die Ursache für
immerhin ein Drittel des Ausstoßes von Treib-
hausgasen. „Die Immobilienwirtschaft ist eine
der Schlüsselbranchen für die Bekämpfung der
Ursachen des Klimawandels“, sagt Rolf Häßler,
Pressesprecher der auf Nachhaltigkeitsanalysen
spezialisierten oekom research AG aus München.
Er sieht vor allem in energieeffizienten Häusern
einen maßgeblichen Beitrag zur Klimaentlastung.
Er lobt JM, weil das Unternehmen umfangreiche
Maßnahmen ergreifte, um die Energieeffizienz
beim Heizen, Kühlen, Belüften und Beleuchten in
den Gebäuden zu verbessern. Zudem würden die
Schweden bei der Auswahl von Baumaterial Um-
Trotz eines Börsenwertes von über zwei Milliarden Euro ist die JM AB aus
Schweden in Deutschland kaum bekannt. In keinem der rund 300 nachhal­
tigen Aktienfonds auf dem deutschen Markt zählt die Aktie derzeit zu den
größten Beteiligungen, und sie ist auch nicht in wichtigen nachhaltigen Aktien­
indices vertreten. Ist sie trotzdem ein Tipp für nachhaltige Anleger? 	
Text: Jürgen Röttger
Aktientipp: JM AB –
schwedische Wertarbeit
Nachhaltige Häuser in Skandinavien – Mangel an Transparenz?
Stockholm erlebt seit wenigen Jahren eine deutliche
Steigerung bei den Immobilienpreisen.
13ECOreporter
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14 ECOreporter
weltaspekte berücksichtigen. Bei Zertifizierun-
gen für ökologische Planung und Gebäudever-
waltung habe JM aber noch Luft nach oben. Vor
allem aber beklagt Häßler Mängel bei der Trans-
parenz. So informiere JM nur wenig konkret über
Unfallraten und über das Arbeitssicherheits- und
Gesundheitsmanagement des Konzerns. Die
von Häßler monierten Mängel führen dazu, dass
oekom JM nicht zu den nachhaltigkeitsbesten
Konzernen im Immobiliensektor zählt. Im aktu-
ellen Rating der Münchener erreichen die Schwe-
den nur die Note C- auf einer Skala von A+ bis D-.
Allerdings erhält hier kaum ein Immobilienkon-
zern bessere Noten. Bei der letzten alljährlichen
Analyse, bei der oekom 2013 rund 1.800 inter-
national tätige Großunternehmen mit Sitz in den
Industrieländern auf ihre Nachhaltigkeit hin un-
tersuchte, schnitt die Immobilienbranche mit am
schwächsten ab. British Land aus Großbritannien
reichte hier eine Note von C+, um von oekom als
Branchenbester in Sachen Nachhaltigkeit einge-
stuft zu werden.
Insgesamt positiv bewertet dagegen die Bochu-
mer GLS Bank die Nachhaltigkeit der JM. Die
Aktie gehört zum Anlageuniversum des nachhal-
tigen GLS Aktienfonds. „Entlang des gesamten
Produktionsprozesses ist JM im Bau von Energie-
effizienzhäusern europaweit führend und erfüllt
die Richtlinien des Green-Building-Standards“,
sagt Marc Pfizenmaier, der für die GLS Bank die
JM bewertet. „Das bedeutet, dass alle Gebäude
mindestens 25 Prozent weniger Energie verbrau-
chen als Gebäude, die nach dem regulären Bau-
standard errichtet sind. Außerdem hat JM schon
sehr früh ein zertifiziertes Umweltmanagement
eingeführt“, so der GLS-Experte. Für die Immobi-
lien in Schweden beziehe die Firma ausschließ-
lich Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Da-
rüber hinaus nutze sie nur Holz mit dem Siegel
des Forest Stewardship Council (FSC) für nach-
haltige Forstwirtschaft. Zudem sei JM in weltwei-
ten Nachhaltigkeitsnetzwerken aktiv, etwa dem
WWF-Forrest oder dem Trade-Network.
Aktienkurs im Aufwärtstrend
Die Geschäfte von JM laufen gut. Der Konzern
hat seinen Umsatz in den letzten Jahren mode-
rat gesteigert und weist eine Gewinnmarge von
rund zwölf Prozent auf: Von 100 Euro Umsatz
bleiben 12 Euro als Gewinn im Unternehmen. Der
Kurs der JM-Aktie hat sich in den letzten drei
Jahren, von Mitte Juli 2011 bis Mitte Juli 2014,
verdoppelt. Dazu trug nicht zuletzt der starke
Wertzuwachs von über 60 Prozent in 2013 bei.
Von Anfang Januar bis Ende Juni 2014 verteuerte
sich der Anteilsschein weiter, von knapp 20 auf
fast 27 Euro. Die Zuversicht der Börsianer für die
Aktie wurde von den starken Zahlen genährt, die
JM Ende April für das 1. Halbjahr veröffentlicht
hat. Demnach steigerten die Schweden ihr ope-
ratives Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeit-
raum um 28 Prozent. Dies gelang vor allem, weil
sich die mit Abstand größte Tochtergesellschaft
im Gesamtkonzern, die in Stockholm aktiv ist,
sehr stark entwickelte: JM Stockholm konzen-
triert sich auf die Landeshauptstadt, die auch
die größte Stadt von ganz Skandinavien ist, und
verzeichnet dort eine wachsende Nachfrage für
ihre Immobilien. In Stockholm haben sich die Im-
mobilienpreise laut JM in den letzten fünf Jahren
um über 50 Prozent erhöht. Die steigenden Ein-
nahmen nutzt JM, um in neue Projekte zu inves-
tieren, und dennoch wächst die Auslastung. Die
Rate der Wohneinheiten, die der Gesamtkonzern
erstellt und die bereits verkauft oder reserviert
sind, stieg von Januar bis Juni 2014 gegenüber
dem Vorjahreszeitraum von 71 auf 75 Prozent.
Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2012 hatte JM
eine Quote von 66 Prozent erreicht. Und die Ten-
denz weist eindeutig nach oben.
Es ist gut möglich, dass das Unternehmen wei-
ter vom Immobilienboom in Stockholm pro-
fitiert, die Gewinne weiter wachsen und diese
Entwicklung den Aktienkurs beflügelt. Zudem
spricht für das Management, dass es die steigen-
den Einnahmen dazu nutzen will, sich regional
breiter aufzustellen, die Aktivitäten im übrigen
Schweden und auch in Norwegen, in Finnland
und in Dänemark auszubauen. Das mindert auf
lange Sicht die Abhängigkeit vom Hauptgeschäft
in Stockholm, wo aber die starke Marktposition
eine stabile Ertragssäule darstellt. Anleger kön-
nen die Gelegenheit zum Einstieg nutzen und bei
Kursen bis 35 Euro in die JM-Aktie investieren.
Große Kurssprünge wie im ersten Halbjahr sind
zwar durchaus möglich, vor allem aber steht JM
für eine solide Wertsteigerung.
Basisdaten
JM AB: ISIN SE0000806994 / WKN 890459
Gegründet: 1945 als John Mattsons Byggnads
AB, seit 1982 börsennotiert als JM AB
Mitarbeiter: 2.200
EBIT 2013: 1,5 Milliarden Schwedische Kronen
Umsatz 2013: 12,6 Milliarden Schwedische
Kronen
Kurs: 25,40 Euro (25.8.2014, Frankfurt)
15ECOreporter
Mit neun Aktiengesellschaften war die Solarbran-
che im Sommer 2009 noch das Schwergewicht
im TecDAX – dem Index, der die 30 größten
Technologieaktien Deutschlands enthält. Heute
sind hier keine Solarmodulhersteller zu finden,
sondern nur drei Spezialanbieter: SMA Solar
Technology AG aus Kassel stellt Wechselrichter
her, die Solarstrom in netzfähigen Wechselstrom
umwandeln; die Manz AG aus Reutlingen und
Pfeiffer Vacuum aus Asslar bieten Technologie
an, mit der andere Solarhersteller ihre Produk-
tion betreiben können. Aber sie erzielen mit
ihrem Solargeschäft kaum noch Umsätze. Her-
steller von Solarmodulen im TecDAX? Fehlanzei-
ge. Denn die großen deutschen Solarkonzerne
Conergy, Q-Cells und Solon gerieten nach 2009
in eine dicke Krise, gingen Pleite oder wurden
zerschlagen – und ihre Aktionäre verloren Geld.
Auch kleinere börsennotierte Solarhersteller wie
Centrosolar und Sunways ereilte dieses Schick-
sal. Von den großen deutschen Solarkonzernen
ist heute nur noch die SolarWorld AG aus Bonn
am Markt. Auch die Solar-Fabrik AG aus Freiburg
entging bislang dem Aus, sie ist aber mit 53,5
Millionen Euro Umsatz im Gesamtjahr 2013 nur
noch ein kleiner Fisch im großen Teich der Solar-
hersteller. Zum Vergleich: Der weltweite Markt-
führer, der chinesische Solarkonzern Yingli
Green Energy, erreichte 2013 1,7 Milliarden Euro
Umsatz.
Die Solarindustrie, aufgeblüht binnen weniger Jahre, geriet ab 2012 in die Kri­
se. Fast alle Hersteller konnten ihre Produkte eine ganze Zeit lang nur noch
unter Herstellungskosten losschlagen. Doch nun scheint sich das Blatt wieder
zu wenden. Und dieses Mal könnte der Solarboom ein noch größeres Aus­
maß annehmen als zuvor. Deutsche Solarunternehmen werden kaum davon
profitieren – die Politik hat sie nahezu systematisch zugrunde gehen lassen.
Die Gewinner der Zukunftstechnologie sind Aktiengesellschaften aus den USA
und Asien. Wo bieten sich die besten Chancen für Anleger, wo lauern Risiken?
Text: Jürgen Röttger
Solarbranche: Taumeln,
­Absturz – und nun die große
Wiederauferstehung?
Die Krise in der Solarbranche hat 2012 und 2013 viele Unter­
nehmen in die Pleite getrieben. Setzt der Markt nun zu einem
­erneuten, nachhaltigeren Höhenflug an?
16 ECOreporter
Was waren die Gründe für die große Krise der
Solarhersteller? Zum einen die enormen Über-
kapazitäten der Solarhersteller. Die weltweite
Nachfrage für Solartechnik lag 2009 mit sieben
Gigawatt (GW) nur leicht unter der globalen
Produktionskapazität. Danach haben vor allem
Hersteller aus China in großem Stil in neue So-
larfabriken investiert. Die weltweiten Produk-
tionskapazitäten stiegen bis 2014 auf über 40
Gigawatt. Die Solarhersteller konnten ihre Pro-
duktion nicht auslasten, häuften ihre Solarmo-
dule in den Lagern an und verkauften dann mit
kräftigen Preisnachlässen. Die Folge waren hohe
Verluste. Bei vielen westlichen Solarherstellern
führte das schnell zum Aus.
Preissturz bei Solarmodulen
Etliche Konkurrenten aus China hatten länger Er-
folg: Die chinesische Regierung will, dass chine-
sische Solarunternehmen die Weltspitze in ihrer
Branche erobern. Daher beauftragte sie staatliche
Banken, den Unternehmen günstigste Kredite zu
gewähren. So konnten sich die meisten großen
Solarhersteller aus China trotz hoher Verluste
am Markt halten. Nur viele kleine Wettbewerber
mussten aufgeben. Im Westen dagegen erwischte
die Pleitewelle auch große Solarhersteller.
Das massive Überangebot führte dazu, dass die
Preise für Solarmodule von 2009 bis 2013 um
etwa 70 Prozent fielen. Das machte Solartechnik
für immer mehr Kunden erschwinglich. Auch für
Kunden in Schwellenländern mit starkem wirt-
schaftlichen Wachstum. Die weltweite Nachfra-
ge hat sich binnen weniger Jahre vervielfacht.
Mittlerweile ist der Preisverfall nahezu gestoppt.
Inzwischen können die großen Solarhersteller
trotz der niedrigen Preise Gewinne erzielen.
Denn sie haben ihre Herstellungskosten deutlich
verringert. Durch effizientere Abläufe in der Pro-
duktion, durch die Verlagerung von Produktions-
stätten in die Nähe der Abnehmer, was Lieferkos-
ten spart, vor allem aber durch die Weitergabe
des Kostendrucks an Zulieferer. Die Rohstoffe
für die Produktion von Solarmodulen sind bei-
spielsweise heute wesentlich geringer als noch
vor wenigen Jahren. Laut des Marktforschungs-
gesellschaft NPD Solarbuzz aus Santa Clara in
Kalifornien erzielen einige Solarmodulherstellen
nun wieder Gewinnmargen von über 20 Prozent.
Mehr Leistung bei gleicher Fläche
Die Nachfrage nach Solartechnik steigt auch,
weil Solarzellen pro Quadratmeter immer mehr
Strom aus Sonnenlicht erzeugen. Der Wirkungs-
Solarkraftwerk von FirstSolar in den USA
17ECOreporter
18 ECOreporter
grad eines Solarmoduls gibt an, wie viel Prozent
der eingestrahlten Sonnenenergie in elektri-
schen Strom umwandelt wird. Er erreicht heute
bei Serienprodukten bereits 16 bis 20 Prozent.
Noch vor fünf Jahren war das deutlich weniger.
Wichtige Impulse für das Geschäft erhofft sich
die Branche zudem von Technologien zur Spei-
cherung von Sonnenstrom. Steht der Strom aus
der Sonne auch dann zur Verfügung, wenn sie
nicht scheint, kann Photovoltaik herkömmlichen
Strom wirklich ersetzen. Noch sind Solarstrom-
speicher recht teuer (siehe Seite 88). Aber in we-
nigen Jahren könnten die Speicherpreise deut-
lich sinken. Und es gibt ein weiteres Argument
für den Sonnenstrom: Die Sonne schickt keine
Rechnung – das war auch schon ein Buchtitel von
Franz Alt. Herkömmlich erzeugter Strom wird
dagegen immer teurer, weil die Preise für Kohle,
Gas und Öl sich über die Jahre nach oben entwi-
ckeln.
Experten sagen Nachfrageboom voraus
Die Nachfrage für Solarmodule steigt weltweit.
2012 wurden Solaranlagen mit einer Gesamt-
leistung von 30 Gigawatt verkauft, 2013 war es
schon fast ein Viertel mehr: 37 Gigawatt. Das
kalifornische Marktforschungsunternehmen IHS
aus El Segundo zählt zu den profiliertesten Be-
obachtern der internationalen Photovoltaikbran-
che. Es geht davon aus, dass 2014 weltweit So-
larkraftwerke mit bis zu 47 Gigawatt Leistung
gebaut werden. Andere Experten prognostizie-
ren das ähnlich: So gehen etwa Analysten der
Deutschen Bank und der europäische Photovol-
taikverband EPIA davon aus, dass weltweit 2015
neue Solaranlagen mit weit mehr als 50 Gigawatt
aufgestellt werden. Das ist beileibe kein Klein-
kram mehr. Zum Vergleich: Das deutsche Atom-
kraftwerk Grafenrheinfeld hat eine Leistung von
1,3 GW.
Die Marktforscher von IHS sagen voraus, dass
bis 2018 jährliche weltweit Solaranlagen mit ei-
ner Leistung von 70 GW installiert werden. Im-
mer mehr Regierungen unterstützen Erneuerba-
re-Energie-Kraftwerke mit Fördermaßnahmen.
Nicht nur Schwellenländer, sondern auch Indus-
trienationen wie Japan und die USA, die 2013
schon der zweit- bzw. drittgrößte Solarmarkt
waren. Japan hat die höchsten Einspeisevergü-
tung für Solarstrom weltweit, die USA setzen auf
Steuervorteile für Investitionen in Photovoltaik-
projekte, und die Energieversorger müssen teil-
weise Mindestanteile ihres Stromangebots aus
Erneuerbarer Energie decken.
Asien ist weltweit die Wachstumslokomotive
Vor allem China drückt beim Ausbau der Pho-
tovoltaik aufs Tempo. Bis 2009 gab es in der
Volksrepublik kaum Photovoltaikanlagen. Die
Solarhersteller des Landes produzierten nur für
den Export. Als ab 2010 die Nachfrage in Euro-
pa einbrach, stand die chinesische Solarbranche
vor dem Aus. Rasch begann die chinesische Re-
gierung, Solarkraftwerke im eigenen Land zu för-
dern, insbesondere mit festen Einspeisetarifen.
Das löste ein sprunghaftes Wachstum aus. 2013
gingen in der Volksrepublik neue Solaranlagen
mit rund zwölf Gigawatt Leistung ans Netz. Da-
mit lag China weit an der Spitze; der frühere So-
larweltmeister Deutschland hatte sich unter dem
ehemaligen Wirtschaftsminister Philip Rösler mit
nur 3,3 Gigawatt ins Mittelmaß verzogen.
Bis 2017 sollen die Solarkraftwerke in China 70
Gigawatt leisten. Aussichten, von denen Europa
nur träumen kann. Hier leidet die Solarenergie
weiter unter mangelnder Unterstützung der Po-
litik. Dabei bieten vor allem Portugal, Spanien,
Italien und Griechenland ein enormes Potenzial.
Aber Bankenkrise und Eurokrise bieten genug
Vorwände dafür, beim Thema Solarenergie nicht
über den gesamtwirtschaftlichen Sinn zu spre-
chen oder gar über Klimaschutz, sondern nur
über den angeblichen Anstieg des Strompreises
durch die Solarenergie. Das Lamentieren über die
Solarenergie zeigt Wirkung: Laut dem Bundes-
verband der Solarwirtschaft ist die Photovolta-
iknachfrage in Deutschland 2013 um 60 Prozent
niedriger ausgefallen als 2012, und im Frühjahr
2014 ist sie nochmals um 45 Prozent gesunken.
Dabei rechnen sich Solaranlagen in Deutschland
sogar bei Einspeisevergütungen von nur noch 12
Cent (Siehe Seite 86).
Dagegen zeigen die USA, in Sachen Photovolta-
ik lange Zeit ein schlafender Riese, dass sie das
Potenzial nun nutzen wollen. Laut dem US-So-
larverband Solar Energy Industries Association
(SEIA) gingen 2013 in den USA neue Solaranlagen
mit einer Gesamtkapazität von 4,7 Gigawatt ans
Netz. Gegenüber 2012 ist das ein Zuwachs von 41
Prozent. Für 2014 rechnet der US-Solarverband
mit weiteren 25 Prozent Wachstum. Vor allem in
den vielen sonnenreichen Bundesstaaten errich-
ten Energieversorger große Solarfarmen. Das hat
19ECOreporter
wesentlich dazu beigetragen, dass die großen So-
larkonzerne aus Nordamerika wieder zurück in
die Erfolgsspur gefunden haben.
Die großen Solarhersteller
dominieren den Weltmarkt
Kein Wunder also, dass Solarhersteller aus Euro-
pa im Weltmarkt nur noch eine Nebenrolle spie-
len. Sieben der zehn weltgrößten Solarhersteller
kamen 2013 entweder aus China oder fertigten
einen Großteil ihrer Ware dort. Dabei erreichte
der Spitzenreiter Yingli Green Energy aus Bao-
ding allein eine Produktionskapazität von rund
3,3 GW – das hätte den deutschen Bedarf 2013
komplett gedeckt. Die großen Solarhersteller
profitierten davon, dass sie Solarmodule oder
-zellen umso günstiger fertigen, je mehr sie her-
stellen.
Solaraktien aus Nordamerika
haben gute Perspektiven
Zwei der zehn weltweit größten Solarhersteller
kommen aus Nordamerika: First Solar aus dem
US-Bundesstaat Arizona und Canadian Solar aus
der kanadischen Provinz Ontario. First Solar
setzt in erster Linie auf Dünnschicht-Solarmo-
dule. Die lassen sich mit weniger Aufwand und
daher billiger herstellen als die herkömmlichen
Solarmodule auf Basis des Rohstoffs Silizium.
First Solar beherrscht den Weltmarkt für Dünn-
schicht-Solarmodule, muss diese aber sehr güns-
tig anbieten, da sie weniger effizient Sonnenlicht
in Strom umwandeln als Siliziummodule. Auf
diese setzen Canadian Solar und die überwälti-
gende Mehrheit der Solarhersteller. Wichtig für
den Erfolg von First Solar und Canadian Solar ist,
dass beide Konzerne immer öfter nicht nur ihre
Solaranlagenteile verkaufen, sondern für Kunden
Solarparks planen und errichten, dort ihre Mo-
dule verbauen und damit ihre Produktion besser
auslasten können. Dieses Geschäft ist nicht nur
lukrativ, es hilft auch, Schwankungen im Ge-
schäft mit Solarmodulen auszugleichen. Beide
Konzerne sind in ihren Heimatmärkten stark,
aber auch in Asien – Canadian Solar in China und
First Solar vor allem in Japan.
Canadian Solar gelang im ersten Quartal 2014 mit
einem Nettogewinn von 3,8 Millionen Dollar die
Rückkehr in die Gewinnzone. Das Plus erklärte
Firmenchef Shawn Qu mit gesteigerten Absätzen
und stark verringerten Produktionskosten. Ins-
gesamt dürfte Canadian Solar laut der Prognose
seines Firmenchefs in 2014 weiter zulegen. Dem-
nach soll der Jahresumsatz von 1,65 Milliarden
Dollar in 2013 auf bis zu 2,9 Milliarden Dollar
steigen. Angesichts dieser Aussichten erscheint
die Aktie weiterhin attraktiv, auch wenn sich der
Aktienkurs von Canadian Solar auf Jahressicht
bereits verdoppelt hat.
First Solar liegt 2014 ebenfalls gut im Rennen.
Der Umsatz der ersten drei Monate kletterte um
mehr als ein Viertel auf 950,2 Millionen Dollar.
Gleichzeitig verbesserte sich der Nettoquartals-
gewinn um fast 90 Prozent auf 112 Millionen
Dollar. Das operative Ergebnis (EBIT) des ersten
Vierteljahres hat sich sogar mehr als verdoppelt.
Auch hier wurden die Zuwächse mit der steigen-
den Nachfrage erklärt. Der US-Analyst Shahriar
Pourreza beobachtet für die Citigroup die Aktie
von First Solar und rechnet mit weiteren starken
Kursgewinnen. Er geht davon aus, dass die Nach-
frage nach Großprojekten von First Solar steigen
wird und der Solarkonzern seine Produktion bes-
ser auslasten kann. Er könne daher kostengüns-
tiger wirtschaften und zugleich bessere Preise
erzielen.
Solaraktien aus China
sind eine riskante Wette
Laut der Experten von NPD Solarbuzz wird 2014
ein sehr gutes Jahr vor allem für die großen So-
larhersteller werden. Es sagt voraus, dass die 20
größten Hersteller von Solarmodulen in diesem
Jahr ihre Auslieferung von Solartechnik gegen-
über 2013 um rund 30 Prozent steigern werden.
Bei den führenden Solarkonzernen aus China sei
sogar ein Wachstum um bis zu 40 Prozent zu
erwarten. Dabei werde Yingli Green Energy mit
4,2 Gigawatt seine Position als weltweit größter
Modulproduktion China
20 ECOreporter
Solarhersteller behaupten können. Dennoch: Es
gibt keine Garantie für Kurszuwächse chinesi-
scher Solarunternehmen. Denn viele Solarkon-
zerne schleppen eine enorme Schuldenlast mit
sich, die sich teilweise auf Milliarden Dollar sum-
miert. Suntech aus Wuxi, der einstmals größte
Solarkonzern der Welt, wurde 2013 zerschlagen,
wohl auch als Warnsignal an andere Hersteller
der Volksrepublik, und mit LDK aus Xinyu stand
Mitte 2014 ein weiterer Konzern wegen zu hoher
Schulden auf der Kippe. Nur wenige chinesische
Solarunternehmen haben 2014 mit positiven
Zwischenbilanzen bewiesen, dass sie inzwischen
profitabel arbeiten. Immer wieder tauchen neue
Probleme auf: So verhindert die oft schwächliche
Statik von Fabrikdächern in China offenbar den
Bau von Solaranlagen auf gewerblichen Immobi-
lien. Hier sollte laut der staatlichen Planung aber
ein Großteil der Neuinstallationen stattfinden.
Fazit: Chinesische Solaraktien bleiben höchst ris-
kant.
SolarWorld: Keine Hoffnung
für das einstige Flaggschiff?
Die Bonner SolarWorld AG hat zwar als einziger
der großen Solarkonzerne aus Deutschland die
Marktbereinigung der vergangenen Jahre über-
standen. Doch der Börsenwert des Solarkonzerns
ist von fünf Milliarden Euro (2008) auf nur noch
rund 10 Millionen Euro (Stand: Ende Juli 2014)
gesunken. Nach dreistelligen Millionenverlusten
in den Jahren zuvor hofft SolarWorld frühestens
für 2015 wieder auf ein positives operatives Er-
gebnis. Die Bonner haben erst im Februar 2014
eine harte Sanierung abgeschlossen, die vor allem
zu Lasten der Altaktionäre und der Investoren
ging, die in Anleihen
des Unternehmens in-
vestiert hatten.
SolarWorld bleibt
weiter vom Geschäft
als Solarhersteller ab-
hängig, während die
größten Konkurrenten
bereits im großen Stil
auch als Projektierer
arbeiten. Vor allem
aber ist SolarWorld
weiter auf Europa und hier auf den deutschen
Markt ausgerichtet, wo kaum ein Nachfrageschub
zu erwarten ist. Das Unternehmen erlöst nur
knapp ein Drittel des Umsatzes außerhalb von
Europa, und in Asien, dem neuen Schwerpunkt
des weltweiten Solarmarktes, ganze vier Prozent.
„Die Ausgangslage der SolarWorld AG hat sich im
ersten Quartal 2014 verbessert. Wir haben uns
für das Gesamtjahr 2014 ehrgeizige Ziele gesetzt
und liegen bisher gut im Plan“, kommentiert
zwar Konzernchef Frank Asbeck die Unterneh-
mensentwicklung. Doch das klingt nach Pfeifen
im Wald. Denn es ist keine Strategie ersichtlich,
mit der SolarWorld wieder Anschluss an die gro-
ßen Solarkonzerne finden könnte. Das Unterneh-
men baut zwar die eigene Produktion aus; sie soll
bis 2016 einen Jahresumsatz von einer Milliarde
Euro ermöglichen. Aber die großen Konkurren-
ten haben diese Marke bereits übersprungen und
legen weiter zu. Angesichts dieser Wettbewerbs-
situation dürfte es SolarWorld schwer fallen, sich
zu behaupten, geschweige denn, neue Marktan-
teile zu erobern.
Frank Asbeck,
Vorstand SolarWorld
0
1
2
3
4
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Entwicklung der Preise für Solarmodule
3,74
3,30
3,02
2,30
1,99
1,55
0,93
0,77 0,64
€/Wp
Teure Solarenergie? Von wegen.
Die Solarmodule sind innerhalb
weniger Jahre drastisch im Preis
gesunken. Die Grafik zeigt die Preise
in Euro pro Watt peak: Das ist eine
anerkannte Vergleichsgröße. Die
Preise sind die durchschnittlichen
Angebots­preise auf dem europäi-
schen Markt (verzollte Ware, keine
Endkundenpreise). Für eine durch-
schnittliche schlüsselfertige Solar-
anlage muss der Wert in Deutsch-
land etwa mit dem Faktor 2 – 2,5
multipliziert werden. Datenquelle:
pvXchange.
21ECOreporter
Solide Geldanlage in Windkraft!
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Finanzierung und Betrieb von Windparks
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22 ECOreporter
Musterdepots: So legen Sie
richtig nachhaltig an
Profis zeigen konkret, wie Anleger ihr Geld investieren können
Selbst Pi mal Daumen investieren – oder strategisch vorgehen? Anlageberate­
rinnen und -berater, die zum ecoanlageberater qualifiziert sind, lösen gängige
Anlagesituationen.
Für die Musterdepots stellt ECOreporter Finanz-
experten eine auf das Wesentliche reduzierte
Aufgabe. Im „echten“ Leben ist Anlageberatung
natürlich komplexer. Da benötigt der Berater
mehr Informationen. Die Musterdepots sollen
aber für möglichst viele Kundinnen und Kunden
ein Schnittmuster bieten. Beratung und intensive
Beschäftigung mit der eigenen Geldanlage erset-
zen sie nicht.
Die Empfehlung zur Strategie:
Die Eheleute Findig streben eine Anlagedauer
von mindestens zwölf Jahren an. Dieser Zeithori-
zont erlaubt auch den Einsatz von Anlageklassen
mit erhöhter Wertschwankung. Die Anlagesum-
me von 20.000 Euro sollte breit gestreut in In-
vestmentfonds angelegt werden, um durch diese
Streuung die Risiken zu verringern und weil es
sich bei Fondsanteilen um so genanntes „Son-
dervermögen“ handelt. Dieser Statuts garantiert,
dass die Beteiligung bei einer Insolvenz der Kapi-
talanlagegesellschaft geschützt ist.
Für die breite Streuung empfehle ich unter-
schiedliche Anlageklassen: Aktien, Renten, Im-
mobilien, Rohstoffe, Alternativ- und Themenin-
vestments. Wenn die Eheleute Findig hier einen
Schwerpunkt mit Sachwertcharakter (z.B. Aktien)
legen, begegnen sie einer mittelfristig vorhan-
denen Tendenz zur Geldentwertung (Inflation).
Wesentlich ist hierbei eine möglichst weltweite
Streuung sowie eine möglichst hohe Flexibilität
Wie legt man 20.000 Euro langfristig an?
Die Eheleute Findig haben 20.000 Euro auf einem Festgeldkonto. Das Geld wird nun fällig. Sie
möchten es für ein späteres Studium der soeben erst eingeschulten Tochter nachhaltig anlegen.
Der Experte: Frank Strippel, Jahrgang 1966, berät seit 1992 institutionelle und priva-
te Kunden bei ihrer Geldanlage, seit 2006 ist er selbständiger Plansecur-Berater
(www.f-strippel.plansecur.de). Der 47-Jährige ist diplomierter Wirtschaftsmathemati-
ker sowie zertifizierter Fachberater für Finanzdienstleistungen und geprüfter ECOan-
lageberater. Strippel wohnt in Hochdahl bei Düsseldorf.
der Fondsbeteiligungen. Geschlossene Beteili-
gungen kommen aufgrund der relativ geringen
Anlagesumme nicht in Frage.
Daher empfehle ich folgende, anfängliche Port-
folioaufteilung:
77 65 % vermögensverwaltende Mischfonds
77 25 % Aktienfonds
77 10 % Mikrofinanzen
Der Vorschlag für die Umsetzung:
Bei der Produktauswahl ist es für den Anleger
u.a. entscheidend, dass die Anbieter eine nach-
vollziehbare Nachhaltigkeitsstrategie vorweisen,
darüber transparent kommunizieren und dass
ein solider ökonomischer Erfolg zu erwarten ist.
Die folgenden Investmentfonds erfüllen diese
Voraussetzungen:
Die nachhaltige Entwicklung Ihres
Familienbesitzes geniesst bei uns oberste
Priorität. Eigentum und Vermögen zu
erhalten und sie über Generationen
hinweg zu vermehren, gehört seit 1841 zu
unseren Grundwerten.
Unsere Werte:
Familienbesitz & Tradition
23ECOreporter
5.000 Euro: Acatis Fair Value Modulor
Der flexible Mischfonds investiert weltweit in
verschiedene Anlageklassen. Die ausgewählten
Unternehmen schonen die Ressourcen, minimie-
ren Risiken für Umwelt und Gesellschaft und res­
pektieren ethische Grundsätze. Der Fonds ver-
wendet verschiedene Ausschlusskriterien und
Bewertungen.
4.000 Euro: Sarasin Sustainable Portfolio
­Balanced
Der ausgewogene Mischfonds investiert weltweit
in Aktien und Anleihen, deren Emittenten einen
Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise
leisten. Der Fonds verwendet verschiedene Aus-
schlusskriterien sowie einen Best-of-class-Ansatz.
2.000 Euro: Prime Values Income
Der defensive Mischfonds investiert weltweit
in Aktien und Anleihen, deren Emittenten hohe
ethische Grundprinzipien verfolgen und ökolo-
gisches Verantwortungsbewusstsein zeigen. Der
Fonds arbeitet mit verschiedenen Positiv- und
Negativkriterien.
2.000 Euro: MEAG Fair Return
Dieser defensive Mischfonds investiert europa-
weit in Aktien und Anleihen, deren Emittenten
nachhaltig wirtschaften. Der Fonds basiert auf
verschiedenen Ausschlusskriterien sowie einem
Best-in-class-Ansatz.
5.000 Euro: ÖkoWorld ÖkoVision Classic
Der Aktienfonds investiert weltweit in Unterneh-
men, die unter ethischen und ökologischen Krite-
rien führend sind. Der Fonds legt nach verschie-
denen Positiv- und Negativkriterien an.
2.000 Euro: Invest in Visions Mikrofinanzfonds
Der Fonds ermöglicht es, Darlehen an nachhal-
tig ausgerichtete Mikrofinanzinstitute zu verge-
ben. Diese wiederum stellen die Mittel solchen
Menschen (in Schwellenländern) zur Verfügung,
die in der Regel keinen Zugang zu Finanzdienst-
leistungen haben. Ziel ist eine attraktive Rendite
bei weitgehender Unabhängigkeit von globalen
Markttrends.
150.000 Euro für die Altersversorgung anlegen
Herr Nachhalt ist 39 Jahre alt, selbständig, kinderlos und ledig. Als Unternehmer muss er sich
selbst um seine Altersvorsorge kümmern. Dafür stehen ihm neben seinem guten Einkommen
150.000 Euro zur Verfügung. Eine ausreichende Liquiditätsreserve ist vorhanden. Existenzbedro-
hende Risiken sind abgedeckt. Investments in Rüstung oder in Kernenergie sind auszuschließen.
Der Experte: Michael Krapp ist seit 1992 selbständiger Finanzberater. Der Vermö-
gensberater und Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) ist geprüfter ECOanla-
geberater und Geschäftsführer der Krappfinanz UG (haftungsbeschränkt) in Münster
(www.krappfinanz.de).
Die Empfehlung zur Strategie:
Herr Nachhalt hat bis zu seinem Ruhestand ­einen
Anlagezeitraum von zweieinhalb bis drei Jahr-
zehnten. Dadurch stehen sämtliche Anlagefor-
men zur Verfügung – auch schwankungsintensi-
ve Produkte, die einen höheren Ertrag erwarten
lassen. Der Aktienanteil sollte nicht wesentlich
über 50 Prozent hinausgehen. Gleichzeitig geht
es um eine ausgewogene Anlagestruktur. Dem
Mandanten ist zu empfehlen, dass er auf eine
möglichst breite Streuung durch unterschied-
liche Produktarten und Produkte achtet. Der
klassische Investmentfonds bietet sich daher als
zentrales Anlagevehikel an, da er eine gute Ri-
sikostreuung mit kleinen Anlagebeträgen ermög-
licht und sehr unterschiedliche Anlagethemen
darzustellen sind.
24 ECOreporter
Da der Mandant über ein hohes Einkommen
verfügt, ist die steuerliche Auswirkung der An-
lagestrategie zu berücksichtigen. Ein Steuer-
stundungseffekt durch den Abschluss einer
Rürup-Rente (Basis-Rente) ist für den Mandan-
ten attraktiv. Im laufenden Jahr sind 78 Prozent
seiner Beiträge steuerbefreit, im nächsten Jahr
sogar 80 Prozent. Durch die Ausschöpfung des
Höchstbetrages von 20.000 Euro in diesem und
im nächsten Jahr kann Herr Nachhalt hier eine
solide Basisinvestition für seine Altersversor-
gung tätigen. Die oeco capital Basisrente bietet
sich als Produkt an. oeco capital ist der erste
Lebensversicherer mit einem nachhaltig inves-
tierten Deckungsstock. Über die Produktvariante
„futur“ mit erhöhter Rentenleistung im Pflegefall
sollte Herr Nachhalt intensiv nachdenken.
Der Vorschlag für die Umsetzung:
20.000 Euro: Umweltpluskonto UmweltBank
Bis zur Investition der zweiten Rate in 2015 kann
der Betrag von 20.000 Euro z.B. auf dem Umwelt-
pluskonto der UmweltBank geparkt werden.
50.000 Euro: Aktienfonds ÖkoWorld ÖkoVision
Nächster Anlagebaustein sind Aktienfonds. Der
ÖkoWorld ÖkoVision Classic ist als der Klassiker
unter den Nachhaltigkeitsfonds zu bezeichnen.
Es handelt sich um einen globalen Aktienfonds
mit einer guten Vergangenheitsperformance und
einem glaubwürdigen Nachhaltigkeitsansatz.
Hier steht ein Anlagebetrag von 50.000 Euro zur
Verfügung.
15.000 Euro: Aktienfonds Triodos Sustainable
Pioneer
Ergänzt wird dieses Kerninvestment durch den
deutlich aggressiveren Fonds Triodos Sustainab-
le Pioneer, der schwerpunktmäßig auf Nebenwer-
te setzt, die sich als Öko-Pioniere ausgezeichnet
haben. Herr Nachhalt sollte hier 15.000 Euro in-
vestieren.
45.000 Euro: Mischfonds Sarasin Fairinvest
Bond Universal Fonds
Ein klassischer Mischfonds mit jeweils etwa 50
Prozent Aktien- und Rentenquote ist der Sarasin
Fairinvest Bond Universal Fonds I. Die Bank Safra
Sarasin ist einer der Pioniere der Nachhaltigkeits-
analyse. Auch wenn es in der jüngeren Vergan-
genheit viele Missklänge beim Geschäftsgebaren
der Bank gab, ist der Nachhaltigkeitsansatz nach
wie vor als glaubwürdig und fundiert zu betrach-
ten.
15.000 Euro: Invest in Visions Mikrofinanz-
fonds
Im Bereich der Mikrofinanz, also der Finanzie-
rung von Entwicklung durch die Vergabe von
Klein- und Kleinstdarlehen, bietet sich für den
Fondsanleger das einzige Produkt an, das zum
Vertrieb in Deutschland zugelassen ist: der In-
vest in Visions Microfinance. Der Fonds wurde
erst am 1. Oktober 2011 aufgelegt, so dass die
Leistungsbilanz noch nicht besonders aussage-
kräftig ist. Die bisher erzielten Erträge lassen
aber auf ein gutes Fondsmanagement schließen.
Noch dazu ist Invest in Visions nur im Bereich
Mikrofinanzen tätig. Im laufenden Jahr sollte
ein Ertrag von gut drei Prozent erzielbar sein.
Das Anlagekonzept verspricht eine relative Un-
abhängigkeit von Markttrends in den globalen
Finanzmärkten. Leider kann der Mandant nur in
die R-Tranche mit einer deutlich höheren Verwal-
tungsgebühr investieren. Die I-Tranche steht erst
ab 30.000 Euro zur Verfügung. Einen so hohen
Betrag sollte er aus Gründen der Risikostreuung
allerdings nicht investieren. Ich empfehle eine
Anlagesumme von 15.000 Euro. Auf die einge-
schränkte Handelbarkeit (Kauf nur einmal mo-
natlich, Verkauf einmal im Quartal) des Fonds
Sitz der UmweltBank in Nürnberg
25ECOreporter
sei hingewiesen. Anmerkung der Redaktion: Sie-
he auch Seite 50.
5.000 Euro Kirifonds III Spanien
Für den verbleibenden Betrag von 5.000 Euro
habe ich einen geschlossenen Fonds ausgewählt.
Die sehr schlechte Handelbarkeit während der
Laufzeit kann für den geringen Anlagebetrag (ca.
drei Prozent des Vermögens) in Kauf genommen
werden, um von einem weiteren, wenig korrelier-
ten Werttreiber profitieren zu können. Der Fonds
Kirifonds III Spanien ist das dritte Produkt aus
dem Hause WeGrow und das erste mit Anlageziel
Spanien. Es werden brachliegende Ackerflächen
für die Anlage von Plantagen des Kiribaums ge-
pachtet. In einem Anlagezeitraum von zehn Jah-
ren soll dieser am schnellsten wachsende Baum
der Welt bereits Schlagreife erreicht haben. Der
Anbieter hat sich seit mehreren Jahren vollstän-
Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-BANK
Fon 0231-58444-0  Fair@KD-BANK.de  www.KD-BANK.de
Was macht die Bank mit Ihrem Geld?
Infos unter www.KD-BANK.de/Nachhaltigkeitsfilter
dig auf die Kultivierung des Kiribaums in Europa
konzentriert und ist durch angepasste Züchtun-
gen und entsprechende Schutzrechte als Markt-
führer in Europa anzusehen. Bei der Anlage han-
delt es sich natürlich um die risikoreichste des
gesamten Portfolios. Gelingt das Anlagekonzept,
sind allerdings auch weit überdurchschnittliche
Erträge zu erwarten.
Je näher das Sparziel Ruhestand rückt, desto
mehr ist in risikoärmere Produkte umzuschich-
ten. Der genaue Pfad der Risikominderung ist im
Gespräch mit dem Mandanten individuell zu be-
stimmen. Idealerweise sollte dieses Konzept Teil
einer tiefergehenden Versorgungsanalyse sein,
die sich umfassend mit den Themen Risikoabsi-
cherung (etwa Berufsunfähigkeit, Haftpflichtrisi-
ken, Pflege) und Versorgungsziele (Ruhestands-
beginn, Zieleinkommen) auseinander setzt.
26 ECOreporter
Gruppenarbeit beim ECOanlageberater-Workshop
Im Mai war es so weit: Die 375. „ECOanlagebe-
raterin“ nahm in Kassel ihr Zertifikat entgegen,
nach bestandener Prüfung. Ein kleines Jubiläum
mit Signalwirkung. „Es zeigt, dass nachhaltige
Geldanlage gefragt ist. Denn Anleger, die auf
Nachhaltigkeit setzen, achten bei den Anlage-
produkten auf Qualität und bei den Beratern auf
Qualifikation“, sagt der Prüfungskommissions-
Vorsitzende des Fernlehrgangs, Dr. Helge Wuls-
dorf von der Bank für Kirche und Caritas aus
Paderborn. Der Lehrgang ist laut der Frankfurter
Rundschau „Vorreiter in Deutschland“. Er quali-
fiziert zum „Fachberater für nachhaltiges Invest-
ment“. Damit meistern die Anlageberaterinnen
und -berater die neuen Herausforderungen, die
aus immer mehr nachhaltigen Produkten beste-
hen, immer neuen Konditionen und dazu einer
Diskussion darüber, was überhaupt nachhaltig
ist – und wo nur ein „grünes Mäntelchen“ ökolo-
gisches Handeln vortäuscht.
Die Autoren und Referenten der Fernlehrgangs
sind Fachleute aus führenden Häusern der Bran-
che: Banker, Ver-
mittler, Analysten
und Research-
Mitarbeiter sowie
Fondsmanager.
Zertifiziert ist
der Fernlehrgang
von der Zent-
ralstelle für Fernunterricht (ZfU). Die staatliche
Prüfinstanz hat den Fernlehrgang begutachtet
und ihn zugelassen. Wie sie lernen, können die
Teilnehmer dank des Mediums Internet selbst be-
stimmen. Ein Tutor betreut sie während der etwa
dreimonatigen Studienzeit. Regelmäßige Online-
Chats und drei Workshops mit renommierten
Referenten – allesamt Praktiker aus der Branche
– bieten die Möglichkeit, Wissen zu vertiefen und
Kontakte zu anderen Teilnehmern zu knüpfen. In
der Prüfungskommission finden sich ausgewie-
sene Fachleute, neben Dr. Wulsdorf sind das Dr.
Sandra Reich, Geschäftsführerin der Börsen Ham-
burg und Hannover, und Prof. Dr. Thomas Meuser
von der Unternehmer-Hochschule BiTS, Iserlohn.
Schon über 375 „Fachberater
für nachhaltiges Investment“
Der zertifizierte Kurs „ECOanlageberater“ qualifiziert für eine
­anspruchsvolle Anlageberatung
Immer mehr Kunden verlangen nach nachhaltigen Anlageprodukten – aber
nur qualifizierte Beraterinnen und Berater können die Kundenwünsche erfül­
len. Der erfolgreiche Fernlehrgang ECOanlageberater verzeichnet deshalb eine
hohe Nachfrage.
27ECOreporter
Die Teilnehmerliste zeigt, dass die ECOanlagebe-
rater aus unterschiedlichen Bereichen stammen:
Viele freie Anlageberater und Vermögensverwal-
ter sind dabei, auch Beraterorganisationen, die
ihren kompletten Verbund haben schulen lassen.
Dazu immer mehr Kundenberater aus Volksban-
ken und Sparkassen. Die GLS Bank als eine der
führenden grünen Banken hat fast sämtliche Be-
raterinnen und Berater schulen lassen. Sehr stark
vertreten sind die Kirchenbanken (siehe Grafik
unten).
„Auch sie lassen ihre Berater teilweise in In-
house-Schulungen, die individuell angepasst
sind, qualifizieren. Dann kommen meist etwa
15 Teilnehmer aus einer Bank, aber oft aus bun-
desweit verteilten Filialen, zu den Workshops
zusammen“, erläutert Wulsdorf. Er verweist da-
rauf, dass der Lehrgang so weit möglich auch
die hauseigenen Anforderungen der Teilnehmer
berücksichtige, beispielsweise spezielle Produk-
te. „Neben dem Fachwissen wächst auch das Ge-
meinschaftsgefühl“, sagt Wulsdorf. Allgemeiner
Tenor der Teilnehmer: Der Markt der nachhalti-
gen Geldanlagen ist so differenziert geworden,
dass eine Schulung notwendig ist – gleichzeitig
zeigt sie aber auch die Marktchancen und eröff-
net und beflügelt damit das Geschäft.
Der Fernlehrgang ECOanlageberater konnte sich
in Deutschland klar an die Spitze setzen. „Der
Kurs ist eine Erfolgsgeschichte für das nachhal-
tige Investment, die ihresgleichen sucht“, sagt
Wulsdorf. Lediglich 2009, als die Finanzkrise
für die größte Unsicherheit sorgte, bremste die
Nachfrage kurz ab (siehe Grafik unten). Seitdem
werden jährlich mindestens drei Kurse durch-
geführt, davon zwei gemischte und ein bis drei
Inhouse-Lehrgänge. Zur Auffrischung dienen
Ein-Tages- oder Halbtages-Seminare zu speziel-
len Themen.
Die Standorte aller nachhaltigen Anlagebera-
ter und -beraterinnen sind in einer speziel-
len Deutschlandkarte im Internet zu sehen:
www.ecoanlageberater.de/deutschlandkarte
Anbieter des Fernlehrgangs (Preis: 2.400,- Euro,
keine MwSt) ist die ECOeffekt GmbH aus
Dortmund, Tel. 0231 477 359 65, Internet:
www.ecoeffekt.de
Hier arbeiten die ECOanlageberater
und ECOanlageberaterinnen
Absolventenzahlen (376 insges., Stand Juli 2014)
Banken
insges.
268
Freie Anlageberater/-innen
64
Kirchenbanken
161
Grüne Banken
70
Großbanken
17
Sparkassen
10
Volksbanken- und Raiffeisenbanken
10
Unternehmen
10
Fondsgesellschaften
5
Stiftungen
4
Sonstige
25
ECOanlageberater-Kurse:
Starkes Interesse
Kursanzahl pro Jahr seit 2005
11
2 2 2
3
4
5
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
3 3
28 ECOreporter
Jung oder alt?
Ein Internetpionier wird 15 Jahre
1999 startete die Internetseite ECOreporter.de. Seitdem hat sich
viel geändert – nur die redaktionelle Grundlinie nicht
www.lacuna.de
Lieber ECOreporter,
zu 15 nachhaltigen Jahren wünschen
wir alles Gute sowie viel Erfolg und
Energie für die Zukunft!
HANDS ON SUCCESSGLÜCKWUNSCH
www.lacuna.de
1999
Der Anteil Erneuerbarer Energie an der Stromer-
zeugung liegt bei etwa fünf Prozent. Die Suchma-
schine Google ist seit nicht mal einem Jahr am
Netz, Internetverbindungen geben pfeifende Ge-
räusche von sich, ebay heißt in Deutschland noch
alando und hat ehema-
lige Tischtennisplat-
ten als Schreibtische,
facebook-Gründer
Marc Zuckerberg ist 15
und kennt das Inter-
net vom Hörensagen.
In Deutschland gibt es
im Netz unabhängige
Informationen über
Grünes Geld unter den
Adressen umweltak-
tie.de, umweltfonds.
de, windfonds.de. Jörg
Weber, auch heute
noch Chefredakteur
von ECOreporter.de, damals aber Mitarbeiter des
WDR, betreibt diese Seiten. Im Frühjahr 1999
Nachhaltigkeit? Ethik? In der Finanzbranche? Und dazu ein eigenes Magazin?
Das war vor 15 Jahren erklärungsbedürftig. Heute ist ECOreporter.de etabliert.
Und wegen seiner Unabhängigkeit immer noch ein journalistischer Sonderfall.
startet er die Arbeit an einem neutralen Internet-
portal, das alle Informationen über grünes Geld
zusammenfassen soll. ­ECOstoxx soll es heißen,
das geht aber aus rechtlichen Gründen nicht. Die
Wahl fällt auf ECOreporter.de. „Zu altmodisch“
winken einige ab. „Klingt wie ein kommender
Klassiker“, sagen andere. Im Sommer 1999 geht
ECOreporter.de online.
Seit 1998 hat das Ökozentrum NRW aus Hamm
die Messe Grünes Geld vorbereitet. Geschäfts-
führer Manfred Rauschen hatte die Idee, Pres-
sesprecher Dr. Thomas Bauer kommt auf den
Namen „Grünes Geld“, Veranstaltungsexperte
Tobias Karsten organisiert die Messe. Er beauf-
tragt das kleine ECOreporter.de-Team damit, den
Fachkongress zu planen und durchzuführen, der
die Messe begleiten wird. Messe und Kongress
werden im September 1999 ein durchschlagen-
der Erfolg – „Grünes Geld“ ist plötzlich für einige
Tage deutschlandweit ein Thema.
2000
Drei Journalisten und ein Programmierer – das
ist das ECOreporter.de-Team. Es finanziert sich
zu einem geringen Teil aus Werbung auf ECOre-
porter.de. Und zum größten Teil über Aufträge
für andere Publikationen. Daneben erstellt ECO-
Die Energiewende ist notwendig. Um
sie zum Erfolg zu führen, müssen die
Bürger über Hintergründe und Chan-
cen aufgeklärt werden. ECOreporter ist
dafür eine stets verlässliche Informati-
onsquelle.
Professor Dr. Claudia Kemfert, mehrfach aus­
gezeichnete Spitzenforscherin und gefragte
Expertin für Politik und Medien; leitet seit
2004 die Abteilung Energie, Verkehr, Um­
welt am Deutschen Institut für Wirtschaftsfor­
schung (DIW Berlin)
29ECOreporterInvestmentfonds www.dnb.no/lu/de
Natürlich ECOreporter!
Nachhaltigen Erfolg und alles Gute
wünschen die Norweger.
reporter.de im Auftrag des Ökozentrums Hamm
die Studie „Doppelte Dividende“. Sie soll den
Markt der grünen Geldanlage in Deutschland be-
leuchten. Eine noch überschaubare Arbeit: Der
Markt besteht unter
anderem aus 21
offenen Umwelt-
fonds, 10 grünen
Aktienzertifika-
ten, 45 außerbörs-
lich gehandelten
und 24 börsenno-
tierten Umweltak-
tien, dazu aus etli-
chen geschlossenen
Windfonds. Hinzu
kommt eine kleinere
Anzahl an Anbietern
und Beratern.
2001
Das Ökozentrum NRW lässt die Messe Grünes
Geld Anfang des Jahres im Rahmen der „Grünen
Woche“ in Berlin stattfinden. Die Studie Doppel-
te Dividende wird bei einer großen Pressekonfe-
renz vorgestellt, selbst ARD und ZDF berichten.
Der begleitende Kongress, organisiert und mode-
riert von ECOreporter.de, bringt die Branche zu-
sammen. Auf Initiative vom Manfred Rauschen
und anderen wird während der Messe das Forum
Nachhaltige Geldanlage gegründet.
Mit geliehenem Geld aus dem Familienkreis
und Ersparnissen gründet Jörg Weber im Som-
mer die ECOreporte.de Aktiengesellschaft. Die
Rechtsform Aktiengesellschaft wird gewählt,
weil Umweltaktien zu der Zeit das Hauptthema
für ECOreporter.de sind. Und am besten be-
richten kann der, der ei-
gene Erfahrungen macht.
Seit Gründung bis heute
gehören alle Aktien dem
Ehepaar Weber-Prinz.
Ebenfalls seit Grün-
dung dabei sind die
Aufsichtsräte Manfred
Rauschen und Winfried
Tillmann; Aufsichts-
ratsvorsitzende von
Anfang an ist Kirsten
Prinz.
ECOeporter bezieht
erstmals eigene Büro-
Wirtschaftliche Gründe wie die verlässliche Energieversor-
gung einer Welt mit 9 Milliarden Menschen, die Teilhabe vie-
ler Menschen an den Investitionen in die Energiestruktur, die
Umweltentlastung durch weniger CO2
und ohne Verschiebung
von Kosten in die Zukunft – das sind entscheidende Argumen-
te für den weiteren Erfolg der Energiewende in Deutschland
und in der Welt. 15 Jahre ECOreporter belegen, dass breites
bürgerschaftliches Engagement eine breite Informationsbasis
braucht!
Professor Dr. Klaus Töpfer, 1987 bis 1994 deutscher Bundesumweltmi­
nister, heute Exekutivdirektor des IASS Institute for Advanced Sustaina­
bility Studies Potsdam, davor Exekutivdirektor des Umweltprogramms
der Vereinten Nationen (UNEP)
ECOreporter-Messestand 2001
30 ECOreporter
Seit 15 Jahren recherchiert ECOre-
porter alles rund ums Thema Grünes
Geld. Kompetent, glaubwürdig und
lesenswert wird die Spreu vom Weizen
getrennt und Durchblick in einem
unübersichtlichen Feld geschaffen.
Kurz: Erste Adresse für gute Geschäfte
mit gutem Gewissen. Herzlichen Glück-
wunsch!
Margarete Bause, Fraktionsvorsitzende der
Grünen im Bayerischen Landtag
ECOreporter arbeitet engagiert und
erfolgreich an der Überlebensfrage der
Menschheit mit, an der Eindämmung
des Klimawandels. Dafür herzlichen
Dank und viel Lust auf Zukunft!
Dr. Franz Alt, Journalist und Publizist, unter
anderem früherer Leiter und Moderator des
ARD-Magazins „Report“
seit 1990
www.energiekontor.de
Herzlichen Glückwunsch
zum 15-jährigen Jubiläum
und weiterhin viel Erfolg!
räume. In den selbst gestrichenen Zimmern ste-
hen gebrauchte Möbel, gebrauchte Computer
und eine von den Vormietern übernommene Mi-
niküche. Am 11. September stürzt die Welt durch
die Attentate in den USA in eine Krise.
2002
Die Messe Grünes Geld findet nicht wie geplant
als Teil der Hannover Messe statt. Die Erneuer-
bare Energie gerät in die Krise. Umweltaktien
verlieren an Boden. ECOreporter.de berichtet
tapfer weiter, das Diskussionsforum der Seite ist
hervorragend besucht, die Seitenzugriffszahlen
steigen. Die Einnahmen sinken wegen der Krise,
ECOreporter.de beginnt, für ein großes Unter-
nehmen Geschäftsberichte und Umweltberichte
zu schreiben. Das Unternehmen wird von der Be-
richterstattung auf ECOreporter.de ausgeklam-
mert.
ECOreporter erscheint zum ersten Mal gedruckt
– ein Vorläufer des späteren Magazins.
2003
ECOreporter.de veranstaltet zusammen mit der
Ökofinanz aus Schönau den Freiburger Tag für
ethische und ökologische Geldanlage. Außerdem
richtet ECOreporter.de mit Unterstützung des
NRW-Umweltministeriums „talkIN“ aus. IN steht
für Investment und Nachhaltigkeit. Ein Treff
für Investoren und kapitalsuchende Umwelt-
Unternehmen. Umweltministerin Bärbel Höhn
31ECOreporter
Um Ökologie und Ökonomie zusam-
men zu bringen, bedarf es viel Erfah-
rung und Fingerspitzengefühl. Genau
diese Eigenschaften haben ECOrepor-
ter in den vergangenen 15 Jahren
ausgezeichnet. Ich wünsche dem Team
weiterhin viel Erfolg und viele Leser!
Matto Barfuss, Künstler, Tierfilmer, Buchau­
tor und deutscher Botschafter der UN-Deka­
de Biologische Vielfalt. Lebte unter anderen
ein halbes Jahr in Kenia mit einer Geparden­
familie, daher auch bekannt als „Geparden­
mann“
Ethisch investieren gestaltet die Zukunft!
www.hauck-aufhaeuser.ch – Ihr Partner für Nachhaltige Geldanlagen
Liebes ECOreporter.de-Team,
herzliche Gratulation
zum Firmenjubiläum
und zu 15Jahren
gelebter Nachhaltigkeit!
erscheint zu jedem dieser Treffs. Im Herbst
startet der „ECOfondsreporter“: Eine kostenlos
nutzbare Datenbank mit allen nachhaltigen und
ethischen Kriterien aller Öko- und Ethikfonds in
Deutschland.
2004
Der SPIEGEL erscheint mit dem Titel „Windmüh-
lenwahn“ – ein Verriss der Erneuerbaren Energie.
Die Spiegel-Redakteure Harald Schumann und
Gerd Rosenkranz hatten zuvor eine Story zur
deutschen Energiewirtschaft geschrieben, die
das anders darstellte. Sie wurde nicht im SPIE-
GEL abgedruckt. ECOreporter.de veröffentlicht
den nicht erschienenen SPIEGEL-Text im Mai. Die
Messe Grünes Geld ist im September als Themen-
Park Teil der Internationalen Anlegermesse (IAM)
Die ECOreporter greifen heiße Eisen
auf. Ihre Information ist aber immer
präzise.
Josef Göppel, Bundestagsabgeordneter der
CSU; Förster; leitet seit 1991 den Umweltar­
beitskreis der Partei, ist einer der Väter des
Erneuerbare-Energie-Gesetzes
Ex-NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn und
Naturstrom-Vorstand Dr. Thomas E. Banning
beim ECOreporter-Treff „talkIN“
32 ECOreporter
Nachhaltige Entwicklung geschieht
nur, wenn sich viele auch tatsächlich
engagieren. Zuverlässige Informati-
onen zur Umsetzung und Finanzie-
rung der Energiewende, wie sie ECOre-
porter seit 15 Jahren liefert, sind für
das Engagement von Bürgern und In-
vestoren unverzichtbar.
Professor Dr. Stefan Schaltegger, Leiter des
Centre for Sustainability Management und
MBA Sustainability Management, Leuphana
Universität Lüneburg
UDI • Frankenstraße 148 • 90329 Nürnberg • Tel. 0911 - 929 055-0 • www.udi.de
in Düsseldorf.
Ebenfalls im September startet ECO-
reporter.de eine Neuerung: Wer die Seite lesen
will, muss ein Abo abschließen. Überraschende
Reaktion: Die meisten Leser loben das Modell!
Neu eingerichtet wird die Wachhund-Rubrik mit
Wachhund Pino – einem Husky-Berner-Sennen-
hund-Mischling aus dem Tierheim. Das Unter-
nehmen, für das ECOreporter Geschäftsberichte
textet, wird vom Manager Magazin für den „Bes-
ten Geschäftsbericht Deutschlands“ ausgezeich-
net, mit Sonderlob für den Text. Ein schöner
ECOreporter bietet zuverlässig und
regelmäßig gut recherchierte Hin-
tergrundinformationen. 15 Jahre
profunde Analysen und Prognosen
sprechen für sich. Herzlichen Glück-
wunsch!
Ingolf Gritschneder, vielfach mit Preisen aus­
gezeichneter (zuletzt: Deutscher Fernseh­
preis) TV-Journalist (ARD, arte und andere)
Abschluss: Dank der bezahlten Abos kann sich
ECOreporter.de fortan auf die eigenen Publikati-
onen konzentrieren.
ECOreporter.de-Wachhund Pino
33ECOreporter
Milliarden Kapital sollten nachhaltiger angelegt werden, in
­Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Infrastruktur und
nachhaltiger Stadtentwicklung oder Green Buildings. ECOre-
porter liefert hierzu die notwendigen Anlageinformationen
und ist somit ein unentbehrlicher Ratgeber für Jeden, der Geld
anlegt, egal in welcher Größenordnung.
Prof. Dr. Maximilian Gege, B.A.U.M.-Vorsitzender, Energieeffizienz-Experte
und Initiator des Zukunftsfonds-Konzeptes
2005
Die neue CDU-Regierung in NRW setzt das Öko-
zentrum NRW stark unter Druck.
Um Arbeitsplät-
ze zu retten,
übernimmt die
ECOreporter.de-
Schwesterfirma
ECOeffekt GmbH
die Messe Grünes
Geld und den Fern-
lehrgang ECOanla-
geberater samt Per-
sonal. Ein Kraftakt.
Wegen eines kriti-
schen Artikels ver-
klagt die Ökologik Ecovest einen ECOrepor-
ter.de-Redakteur – und verliert mit Pauken und
Trompeten. „Reich beschenkt“: Das ist der Titel
des ersten gedruckten Magazins von ECOrepor-
ter, das im Sommer erscheint und reiche Erbin-
nen als Hauptthema hat.
2006
ECOreporter.de zieht in ein neues Büro. Es hat
eine Terrasse und einen kleinen Garten. Was bei
den Lebenspartnerinnen zweier
ECOreporter-Mitarbeiter später die
Vorstellung beflügelt, die Männer
könnten Hunde mit zur Arbeit neh-
men.
2007
Jörg Weber am Strand der Ostsee im
Urlaub, die Kinder buddeln im Sand.
Anruf auf dem Handy: Ein choleri-
scher ECOreporter.de-Leser schreit
und schimpft über die Redaktion und
droht eine Schadensersatzklage über mehre-
re Millionen Euro an. Wenig später geht in der
Redaktion ein Anwaltsschreiben mit einer ent-
sprechenden Forderung ein. Noch einmal ruft
der erzürnte Herr an. Er heißt Tasik Yoleri und
1
Happy Birthday ECOreporter!
Alles Gute für die Zukunft und viel Neue Energie.
Wir freuen uns mit Ihnen über 15 erfolgreiche Jahre,
denn uns verbinden Nachhaltigkeit und die Firmengründung 1999.
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Dieses Portrait stellt weder Angebot, Empfehlung noch Aufforderung zum Kauf von Investmentanteilen dar und dient lediglich Informationszwecken. Es
richtet sich ausschließlich an professionelle Kunden bzw. geeignete Gegenparteien im Sinne des WpHG und ist nicht zur Weitergabe an Privatkunden
bestimmt. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Erträge. ACATIS übernimmt keine Gewähr dafür, dass die
Marktprognosen erzielt werden. Die Informationen beruhen auf sorgfältig ausgewählten Quellen, die ACATIS für zuverlässig erachtet, doch kann deren
Richtigkeit, Vollständigkeit oder Genauigkeit nicht garantiert werden. Die Informationen dürfen weder reproduziert noch an andere Personen verteilt
werden. Daten Stand 31.07.2014. Die ACATIS Investment GmbH wird von der BAFIN, Lurgiallee 12, in 60439 Frankfurt reguliert. ACATIS Investment
GmbH, mainBuilding, Taunusanlage 18, D-60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 / 69 / 97 58 37-77, Fax: +49 / 69 / 97 58 37-99, E-Mail: anfragen@acatis.de,
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34 ECOreporter
In einem turbulenten Umfeld der grünen / nachhaltigen
Geldanlagen stehen die ECOreporter als eine verlässliche
Adresse für sorgfältig recherchierte Informationen und
auch frühe Warnungen vor unseriösen Anlageformen. Wer
lesen kann, hätte so bereits vor Jahren vor Prokon und de-
ren Geschäftsführung gewarnt sein müssen.
Denn gerade hier haben die ECOreporter früh ihre Fach-
kenntnis bewiesen und sich auch nicht gescheut früh zu sa-
gen, was Fakt ist.
Karl-Heinz Remmers, Herausgeber des pv-magazine für Photovoltaik,
Märkte und Technologie und Vorstands­vorsitzender der solarpraxis
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ECOreporter Partner
seit 2006.
Herzlichen Glückwunsch!
ist Vorstand der EECH-Gruppe aus Hamburg.
Ihn stört, dass EECH bei ECOreporter.de in der
Wachhundrubrik steht. Weber weist nach, dass
alle Fakten richtig sind. Yoleri wird später we-
gen schweren Betrugs angeklagt, verurteilt, geht
in Revision. Die Drohung gegen ECOreporter.de
nahm er zurück, selbst die Anwälte verzichteten
auf ihre Kostenforderung.
Journalistenpreis für ECOreporter.de: Jörg Weber
nimmt beim Sustainability-Kongress in Bonn den
„Award für engagierten Journalismus“ entgegen.
2008
Die Lehmann-Pleite löst die Bankenkrise aus,
später folgt die Eurokrise, alles zusammen ergibt
die Finanzkrise.
2009
Die Analysen von nachhaltigen, geschlossenen
Fonds, Genussrechten, Anleihen, Genossen-
schaftsanteilen und anderen Produkten erschei-
nen unter dem Namen „ECOanlagecheck“. Der
Nachfolger des Wachhunds Pino heißt Boots-
mann. Er ist im Kleinkrieg mit der Terrierhün-
din Lucie, die einem Redakteur und seiner Frau
ECOreporter.de demonstriert, dass
nachhaltiges Investment und der Aus-
bau der Solarenergie und Erneuerba-
rer Energien insgesamt Umwelt und
Klima schützen und sich für die Anle-
ger bezahlt machen!
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.
35ECOreporter
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ECOreporter ist seit vielen Jahren ein
seriöser Begleiter vieler Themen von
ökologischer und finanzieller Rele-
vanz. ECOreporter bietet wertvolle In-
formationen aus unterschiedlichen
Standpunkten. Gratulation!
Dr. Ignacio Campino, Vorstand der DESER­
TEC Foundation und Vorstand der BiWiNa–
Stiftung zur Förderung der Wirtschaftskom­
petenz im Sinne der Bildung für Nachhaltige
Entwicklung e.V. (iG)
gehört. Lucie markiert ihre vermeintlichen Vor-
rechte gegenüber Bootsmann auf dem Teppich,
der ausgetauscht werden muss. Bootsmann rächt
sich, indem er durch das hintere Lüftungsgitter
die Zentraleinheit des Rechners von Lucies Herr-
chen flutet. Der Rechner wird ausgetauscht.
2010
Prokon steht bei ECOreporter.de in der Wach-
hundrubrik. Während andere Kritiker Prokon
meist nur irreführende Werbung vorwerfen,
nimmt ECOreporter.de das Geschäftsmodell aus-
einander. ECOreporter.de wird in der Folge einge-
laden, auf renommierten Journalistenkongressen
die eigenen Recherchemethoden darzustellen.
Schmeichelhaft, nur: Andere Publikationen kas-
sieren weiterhin die Prokon-Werbeaufträge.
2011
Im Spätsommer überreicht Hamburgs Erster Bür-
germeister Olaf Scholz den B.A.U.M-Umweltpreis
2011 an Jörg Weber. ECOreporter.de veröffent-
licht eine Magazin-Ausgabe zu den Energie-Lügen
und sagt dickste Schwierigkeiten für die RWE AG
voraus.
Olaf Scholz; B.A.U.M.-VorständeDr. Martin Oldeland, Prof. Dr.Maximilian Gege; Jörg Weber
36 ECOreporter
Vor der profunden Arbeit des ECOre-
porters Jörg Weber und seines Teams
habe ich größten Respekt. Und auf de-
ren Wissen bin ich auch ein bisschen
neidisch! Wahrscheinlich würden 10
Prozent dieses geballten Know Hows
mir schon zu einer besseren Altersver-
sorgung verholfen haben - nachhal-
tig!
Claudia Langer, Gründerin der Nachhaltig­
keits-Plattform Utopia, Buchautorin („Die Ge­
neration Man müsste Mal“)
Durch nachhaltige Finanzanlagen
können sich alle Bürgerinnen und
Bürger an der Energiewende beteili-
gen. Unverzichtbare und unabhängi-
ge Informationen hierzu liefert ECO-
reporter.de seit 15 Jahren.
Hans-Josef Fell, vielfach ausgezeichneter Po­
litiker der Grünen; 2005 bis 2013 Sprecher
für Energiepolitik der Bundestagsfraktion;
einer der Väter des EEG
2012
Am Jahresanfang bezieht ECOreporter ein neu-
es Büro. ECOreporter wird mit dem Umweltpreis
„Earthday Pionier“ ausgezeichnet. Die Bundes-
regierung säbelt die Erneuerbare-Energie-Bran-
che in Stücke. Eine Welle von Falschberichter-
stattung überschwemmt die Öffentlichkeit. Die
ersten Erneuerbare-Energie-Unternehmen zei-
gen Krisenerscheinungen. ECOreporter erhält
eine Anfrage eines Atomenergieriesen für eine
umfangreiche Werbekampagne. Das „Ja“ zum
Abdruck einer solchen Werbekampagne hätte
deutlich dazu beitragen können, das ECOrepor-
ter-Magazin weiterhin alle drei Monate erschei-
nen zu lassen. Die gemeinsame Entscheidung im
ECOreporter-Kreis braucht etwa sechs Minuten:
Ablehnung der Kampagne. Aber ab dem folgen-
den Jahr auch nur noch eine gedruckte Ausgabe.
Dafür weiterhin kein Pardon mit Altmaier, Rös-
ler, Merkel, E.on und RWE.
37ECOreporter
15 Jahre gewartet?
Lange genug – jetzt abonnieren!
Mit einem ECOreporter.de-Abonnement können Sie auf mehr als 45.000 Beiträ­
gen zugreifen. Jeden Tag erscheinen aktuelle Nachrichten, Tests und Hinter­
grundberichte zu Märkten, Unternehmen und nachhaltigen Finanzprodukten.
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Original von damals treu geblieben ist! Faden-
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ren Einbanddeckel eine Innentasche mit Leinen-
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Dass die redaktionelle Qualität stimmt, bewei-
sen nicht nur Journalistenpreise, sondern auch
hunderte positiver Leserzuschriften. ECOre-
porter.de bleibt unabhängig, verlässlich, nicht
marktschreierisch. Die ECOreporter.de-Redak-
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lich für Sie. Unabhängig sachlich, nachvollzieh-
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IV Unternehmen/Organisation mit max. 10 Mitarbeitern 24,90 €** 298,80 €**
V Unternehmen/Organisation mit max. 25 Mitarbeitern 29,90 €** 358,80 €**
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(max. 30 Zugänge)
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der Stadt
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39ECOreporter
ECOreporter ist uns ein wichtiger Weg-
begleiter. Wer weiß, wie und wo er sein
Geld sinnvoll anlegen kann, nutzt
den enormen Hebel des Finanzmark-
tes, um unsere gemeinsame Zukunft zu
gestalten. ECOreporter hilft hier, die
richtige Wahl zu treffen!
Frietz Lietsch, Chefredakteur der Zeitschrift
forum Nachhaltig Wirtschaften, Herausgeber
ECO-World, Geschäftsführender Gesellschaf­
ter des Altop-Verlags in München
2013
ECOreporter.de erneuert die Internetseite – über
40.000 Artikel ziehen um. Viele Solarunterneh-
men gehen pleite – ECOreporter.de verliert da-
durch etliche langjährige professionelle Kunden.
Neue private Abos gleichen das komplett aus.
Im September startet ECOreporter.de das „ECO-
reporter-Siegel für Nachhaltige Geldanlagen“.
ARD, ZDF, RTL, Regionalsender, Spezialsender,
dutzende Radiosendungen, überregionale Zei-
tungen, Regionalblätter und viele Fachzeitschrif-
ten berichten über die Pressekonferenz zu dem
Siegel, bei der auch der Bundestagsabgeordnete
Dr. Gerhard Schick von den Grünen das Siegel
mit vorstellt (s. Seite 56). Es erscheinen zwei kri-
tische Artikel und 119 positive bis neutrale. Die
Aktie der RWE AG hat mittlerweile eine einmalige
Talfahrt hinter sich.
2014
Das ECOreporter.de-AG-Schwesterunternehmen
ECOeffekt GmbH verkauft die Messe Grünes Geld
an deren Mitentwickler Tobias Karsten – ein Kreis
schließt sich. Der 375. ECOanlageberater absol-
viert den Fernlehrgang. 15 Jahre ECOreporter.de:
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können es
selbst kaum glauben. Schon 15!
Gute Ideen werden häufig kopiert, aber auch missbraucht
und laufen dann Gefahr zu scheitern. In wenigen Branchen
ist das so deutlich geworden wie bei der nachhaltigen Geld-
anlage, durch Skandale wie Prokon oder die vielen pseudo-
nachhaltigen Finanzprodukte großer und kleiner Anbieter.
Deshalb ist eine kenntnisreiche, kritische und ideologisch
unverblendete Berichterstattung über die nachhaltige Geld-
anlage essentiell, wenn die Idee weiterleben soll. ECOrepor-
ter leistet diese wichtige Aufgabe. Weiter so!
Martin Hesse, Wirtschaftskorrespondent beim SPIEGEL
40 ECOreporter
Nachhaltige Fonds:
Zug nach oben
Die ECOreporter-Auswertung zeigt die besten Fonds – und leider
auch etliche schlechte.
Juli 2009: Ein Ende der weltweiten Finanzkrise
ist noch nicht abzusehen, das Vertrauen der An-
leger ist erschüttert. Die Wertpapierkurse sind
seit Beginn der Finanzkrise kräftig abgestürzt.
Nur wenige Anleger blicken so optimistisch in
die Zukunft, dass sie diese Delle in der Kursent-
wicklung zum Kauf von Nachhaltigkeitsfonds
nutzen. Dabei war es eine gute Gelegenheit für
Mutige – wie man nun im Nachhinein deutlich er-
kennen kann: Von 232 nachhaltigen Fonds, die
mindestens seit Juli 2009 auf dem Markt sind,
haben 218 seither an Wert gewonnen, davon 189
mehr als zehn Prozent.
Nachhaltige Aktienfonds über 5 Jahre:
Was zeichnet die Überflieger aus?
Der herkömmliche Weltaktienindex MSCI World
legte in den fünf Jahren zwischen Ende Juli 2009
und Ende Juli 2014 rund zehn Prozent zu. Von
den insgesamt 132 nachhaltigen Aktienfonds,
die vor Juli 2009 in Deutschland starteten, haben
immerhin 118 diesen Wert übertroffen. 76 nach-
haltige Aktienfonds gewannen sogar 50 Prozent
und mehr. Die besten fünf Nachhaltigkeitsfonds
lagen über fünf Jahre hinweg sogar 100 Prozent
und mehr im Plus. Alle dieser fünf Überflieger
haben einen begrenzten Fokus – entweder ein
bestimmtes Thema oder eine Region. Wasserak-
tienfonds sind beispielsweise der KBC ECO Fund
Water und der Swisscanto [LU] Equity Fund Wa-
ter Invest. Auf die Bereiche Ernährung, Aktivität,
Wohlbefinden und Gesundheit konzentriert sich
der RobecoSAM Sustainable Healthy Living, und
der RobecoSAM Smart Materials Fund investiert
nur in Unternehmen, welche die Rohstoffeffizi-
enz verbessern. Regional investiert dagegen der
nachhaltige Aktienfonds Candriam Sustainable
Nachhaltigkeit lohnt sich – und wie! Die besten der rund 280 Nachhaltigkeits­
fonds auf dem deutschen Markt schlagen den herkömmlichen Aktienindex
MSCI um Längen. Und zwar nicht nur einmalig, sondern dauerhaft. Das zeigen
die ECOreporter-Untersuchungen über zwölf Monate, über drei Jahre und erst
recht über fünf Jahre hinweg. Text: Jürgen Röttger
41ECOreporter
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42 ECOreporter
North America. Er investiert nur in Unterneh-
men aus Kanada und den USA. Dabei verfolgt
dieser Fonds einen Best-in-class-Ansatz, schließt
also keine Branchen aus, beschränkt sich aber
auf die Unternehmen mit den besten Nachhal-
tigkeitsleistungen innerhalb ihres Sektors. Der
Candriam-Fonds firmierte lange als Dexia Sus-
tainable North America. Nachdem die New York
Life Investments die belgische Dexia Asset Ma-
nagement im Frühjahr 2014 übernommen hatte,
taufte sie den Fonds um. Er hat beispielsweise
Aktien von Procter  Gamble gekauft, aber auch
kleine Unternehmen wie Keurig Green Mountain
(vormals Green Mountain Coffee Roasters), das
zwar Einweg-Kapseln anbietet – aber mit Biokaf-
fee.
Fast 140 Prozent in fünf Jahren gewonnen hat
der First State Investments Asia Pacific Sustaina-
bility Fund. Er ist auf Aktien aus Fernost spezia-
lisiert. Der Fonds, der in Britischen Pfund notiert,
investiert nur in Unternehmen aus der Region
Asien-Pazifik und setzt zudem thematische
Schwerpunkte, etwa auf Erneuerbare Energien
und Wasser. Das spiegelt sich in den größten
Positionen wider. Hier sind der Solarhersteller
Taiwan Semiconductor Manufacturing zu finden,
die Versorger Towngas China und Manila Water.
Stets müssen die Firmen innerhalb ihrer Branche
zu den Nachhaltigkeitsbesten zählen. Außerdem
dürfen sie nicht gegen Ausschlusskriterien wie
Glücksspiel oder die Produktion von Alkohol, Ta-
bak und Waffen verstoßen.
Pads von Green Mountain Coffee Roasters Taiwan Semiconductor Manufacturing
Die 5 besten und die 5 schwächsten nachhaltigen Aktienfonds
Name ISIN Kurs
in EUR*
(31.7.2014)
Entwicklung
über 5 Jahre
in %
Verwal-
tungsgebühr
p.a. in %
First State Investments Asia Pacific
Sustainability Fund
GB00B0TY6V50 4,31 135,99 1,55
Candriam Sustainable North America BE0173901779 29,49 108,85 1,50
RobecoSAM Sustainable Healthy Living
Fund
LU0280770768 141,31 103,68 1,50
Swisscanto [LU] Equity Fund Water
Invest
LU0302976872 137,84 102,65 1,80
KBC ECO Fund Water BE0175478057 814,78 101,66 1,40
Sarasin New Energy Fund LU0121747215 5,14 -14,76 1,75
Luxembourg Selection Asian
SolarWind A1
LU0405846410 71,27 -15,17 1,90
Candriam Equities L Sustainable Green
Planet
LU0304860991 49,78 -17,91 1,50
KBC ECO Fund Alternative Energy BE0175280016 234,29 -18,28 1,40
Kepler Öko Energien AT0000A0AMH0 48,20 -28,81 1,65
* In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.
43ECOreporter
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Das Thema der Zukunft.
Dass eine Konzentration auf bestimmte Themen
keine Garantie für Erfolg ist, sondern sogar Risi-
ken bietet, mussten die Anleger von fünf Erneu-
erbare-Energie-Aktienfonds erfahren: Statt sich
über Kursgewinne zu freuen, büßten die Anleger
mit diesen Produkten zwischen 14 und 28 Pro-
zent ein. Arg spielte auch der Fonds Candriam
Equities L Sustainable Green Planet seinen An-
legern mit. Er investiert in Umwelttechnologie-
Aktien und kam auf fast 18 Prozent Verlust. An-
sonsten wiesen nur zwei weitere Aktienfonds ein
Minus auf: Der Klimaaktienfonds DWS Invest Cli-
mate Chance verlor knapp vier Prozent und der
auf Rohstoffaktien beschränkte Sunares - Susta-
inable Natural Resources knapp sechs Prozent.
3-Jahres-Betrachtung:
Wasserfonds auf der Erfolgswelle
Auch über drei Jahre betrachtet zeigen nachhal-
tige Aktienfonds gute Ergebnisse: 127 von ins-
gesamt 146 schlugen den herkömmlichen Welt-
aktienindex MSCI World, der rund zwölf Prozent
zulegte. Insbesondere die Wasseraktienfonds
entwickelten sich gut – mit einer Ausnahme.
Der UBS (Lux) Equity SICAV - Water (USD) verlor
4,4 Prozent an Wert und hinkte damit der Kon-
kurrenz weit hinterher. Denn die neun übrigen
Wasseraktienfonds gewannen zwischen 44 und
64 Prozent. Bei ihnen finden sich bei den Top-
Positionen vor allem US-Titel wie Pentair und Da-
naher, beides Anbieter von Wassertechnologien,
ebenso aber die europäischen Versorger Severn
Trent aus Großbritannien und Suez Environne-
ment aus Frankreich.
Steve Falci ist Leiter Strategieentwicklung Nach-
haltige Investments bei Kleinwort Benson Inves-
tors aus Dublin, die den KBI Water Fund aufge-
legt hat. Er erklärt die gute Wertentwicklung von
Wasseraktienfonds mit vermehrten Dürren und
dem steigenden Wasserbedarf einer wachsenden
44 ECOreporter
Anzahl von Menschen. „Zur Bewältigung der Ver-
sorgungsprobleme sind nun vor allem Innovati-
on und Technologie gefragt“, sagt er.
Markus Güntner ist Nachhaltigkeitsexperte bei
Swisscanto, der Fondsgesellschaft der Schweizer
Kantonalbanken. Deren Swisscanto [LU] Equity
Fund - Water Invest zählt über drei Jahre zu den
erfolgreichsten Nachhaltigkeitsfonds. Von Juli
2009 bis Juli 2014 hat er seinen Wert mehr als
verdoppelt. „Uns geht es nicht um die Spekula-
tion mit einem Rohstoff, sondern um die Betei-
ligung am Erfolg von Unternehmen, die einen
erheblichen Beitrag zur Wassereffizienz liefern“,
sagt Güntner zur Strategie des Wasserfonds von
Swisscanto. Er schlussfolgert: „Solche Unter-
nehmen haben über die nächsten Jahre große
Wachstumschancen und sollten stärker wachsen
als das weltweite Bruttoinlandsprodukt.“ In den
Industriestaaten stünden Wassereffizienz und
Erneuerung von veralteten Leitungssystemen
im Vordergrund, in den Schwellenländern der
Aufbau einer umfassenden Versorgung, Entsor-
gung und Aufbereitung, so Güntner. Staatliche
Investitionsschübe im Wassersektor kämen den
Marktakteuren zusätzlich zugute.
12 Monate: Erneuerbare Energie
holt wieder auf
Über zwölf Monate gerechnet, vom 1. August
2013 bis zum 31. Juli 2014, übertrafen drei Vier-
tel der nachhaltigen Aktienfonds den Weltaktien-
index MSCI World, der rund elf Prozent zulegte.
Ein stolzes Ergebnis. Besonders erfolgreich wa-
ren die nachhaltigen Aktienfonds, die in Unter-
nehmen mit Stärken beim Umwelt- und Klima-
schutz investieren. Mit 35 Prozent Wertzuwachs
setzte sich der Erste WWF Stock Climate Change
an die Spitze. Dieser Fonds der Erste Sparinvest
aus Wien investiert beispielsweise in den Wind-
anlagenhersteller Vestas aus Dänemark und den
Solarausrüster Meyer Burger aus der Schweiz.
Das hauseigene Nachhaltigkeitsresearch des An-
bieters konzentriert sich auf ökologische und
soziale Aspekte. Ausschlusskriterien sind unter
anderem Atomkraft und ausbeuterische Kinder-
arbeit. Zudem unterstützt ein vom WWF (World
Wide Fund for Nature) initiierter Umweltbeirat
das Fondsmanagement bei der Auswahl der Ak-
tien. Die Fondsgesellschaft spendet einen Teil ih-
rer Einnahmen dem Klimaschutzprogramm des
WWF Österreich. Daher das WWF-Kürzel im Na-
men dieses Klimaaktienfonds.
Gleich drei Erneuerbare-Energie-Aktienfonds
zählen auf Jahressicht zu den besten Nachhaltig-
keitsfonds – allerdings hatten etliche von ihnen
in den Jahren zuvor auch schlichtweg deutlich
verloren, vor allem wegen der Krise bei Wind-
und Solaranlagenherstellern. Seit 2013 ging es
jedoch für deren Aktien wieder deutlich berg-
auf. Davon profitierte beispielsweise der DnB
Renew­able Energy von DnB Asset Management,
der in zwölf Monaten über 30 Prozent nach oben
schoss. Er legt – im Gegensatz zu vielen anderen
Erneuerbare-Energien-Fonds – bei der Aktienaus-
wahl auch allgemeine Nachhaltigkeitsanalysen
zugrunde. Investments in Ölfirmen oder Waffen-
produzenten sind ebenso tabu wie Aktien von
Unternehmen, die von Menschenrechtsverlet-
zungen profitieren.
Nur ein Aktienfonds war über zwölf Monate im
Minus: Der Postbank Dynamik Klima Garant ver-
lor 0,3 Prozent.
ETF: Wie gut sind die Indexfonds über 5 Jahre?
ETF (die Abkürzung für das englische Exchange
Traded Fund) sind so genannte Indexfonds. Hier
wählt nicht das Fondsmanagement die Aktien
aus; stattdessen spiegelt der Fonds einfach einen
Aktienindex. Dementsprechend kleiner ist der
Aufwand für das Fondsmanagement. Angeneh-
mer Nebeneffekt: Die Verwaltungsgebühren sind
geringer. Bitte beachten: Einige aktiv gemanagte
nachhaltige Aktienfonds sind keine ETF und ori-
entieren sich dennoch an einem Index, so etwa
der Prima - Jumbo A der PRIMA Fonds Service
GmbH aus Wiesbaden (der in der ECOreporter-
Auswertung nicht enthalten ist, weil er noch
nicht seit mindestens fünf Jahren als nachhalti-
ger Fonds am Markt ist). Der Fonds enthält nur
Titel aus dem Nachhaltigkeitsindex Global Chal-
lenges Index (GCX). Anders als bei einem ETF
setzt hier das Fondsmanagement aber eigene
Schwerpunkte bei der Gewichtung der Investitio-
nen. Laut Jan-Peter Schott, Vertriebsdirektor der
PRIMA Fonds Service GmbH, hat der Nachhaltig-
keitsindex seinen Wert allein in den letzten fünf
Jahren verdoppelt.
Bei den neun ETF, die mindestens fünf Jahre am
Markt sind, liegen sie lediglich zwischen 0,4 und
0,75 Prozent pro Jahr. Aktiv gemanagte Fonds
erheben dagegen meist 1,5 Prozent und mehr
Verwaltungsgebühren, teilweise sogar über 2
Prozent.
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ECOreporter.de Magazin für nachhaltige Geldanlage 2014

  • 1. AKTIENTIPPS: Steico, Sto SE, JM AB Seite 6, 10, 12 GRÜNE PLEITEN: Was daraus zu lernen ist Seite 70 SolarBranche: Aktien vor Höhenflug? Seite 15 MagazinfürnachhaltigeGeldanlage ECOreporter 2014/2015  Preis: Deutschland: 6,80 € Österreich: 7,50 € Schweiz: 11,20 SFr  ISSN: 1610-8744 Magazin für nachhaltige Geldanlage ECOreporter 5-Jahres-Vergleich: Nachhaltige Anlagen schlagen herkömmliche Nachhaltige Aktienfonds mit mehr als 100 % Plus Grüne Rentenfonds mit zweistelligen Gewinnen Seite 40 Tests: ++ Baum-Investment ++ Erneuerbare-Energie- Anleihe mit 5,75 % ++ Erneuerbare-Energie-Finanz­ produkt mit 5,0–8,5 % ++ Genussrecht mit 4,0 % ++ Abfall-Recycling-Fonds ++ Seite 77 Sonderteil:15 Jahre ECO reporter Seite 28
  • 2. Investmentfonds Nachhaltige Wassernutzung. Geld macht glücklich, wenn auch kommende Generationen ein Leben in einer gesunden Umwelt und einer intakten sozialen Umgebung führen können. Investieren Sie in Firmen, die zu einem verantwortungsvollen und effizienten Umgang mit dem kostbaren Rohstoff Wasser beitragen. Informieren Sie sich unter www.swisscanto.de/nachhaltigkeit oder bei Ihrem Berater oder Ihrer Beraterin. 31.07.2009 31.07.2010 31.07.2011 31.07.2012 31.07.2013 31.07.2014 Indexierte Performance vom 31.07.2009 bis 31.07.2014 in EUR MSCI World Net Return USD Swisscanto (LU) Equity Fund Water Invest B 220 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Die vergangene Performance ist kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung und bietet keine Garantie für den Erfolg in der Zukunft. Die Performancedaten wurden ohne Berücksichtigung der bei Ausgabe und Rücknahme der Anteile erhobenen Kommissionen und Kosten und auf der Basis der Wiederanlage etwaiger Ausschüttungen berechnet. Provisionen, Gebühren und andere Entgelte wirken sich negativ auf die Performance aus. Mit der Anlage sind Risiken, insbesondere diejenigen von Wert- und Ertragsschwankungen, verbunden. Weiter unterliegen Anlagen in Fremdwährungen Wechselkursschwankungen. Die Risiken sind im Einzelnen im Verkaufsprospekt und im vereinfachten Verkaufsprospekt dargelegt. Dies ist ein Fonds luxemburgischen Rechts. Verkaufsprospekt, wesentliche Anlegerinformationen, Vertragsbedingungen sowie Jahres- und Halbjahresberichte können bei der Zahl- und Informationsstelle DekaBank, Mainzer Landstrasse 16, 60235 Frankfurt a.M. kostenlos und in Papierform oder unter www.swisscanto.de bezogen werden. Swisscanto (LU) Equity Fund Water Invest B
  • 3. Jörg Weber 3ECOreporter EDITORIAL Grüne Erfolge, blaue Augen und Redaktionshunde Wer in nachhaltige Fonds investiert hat, kann sich freuen: Im Durchschnitt entwickelten sich diese Investments finanziell über- ragend, wie unsere Titelgeschichte zeigt (Seite 40). Insgesamt hat die nachhaltige Geldanlage 2014 aber mehr als ein blaues Auge bekommen. Die Prokon-Pleite ist kein Einzelfall – etliche Anbieter haben die Flügel gestreckt. Die Gründe sind von Pleite zu Pleite un- terschiedlich. Um Pech handelt es sich meist aber nicht, sondern um schlichtes Unvermögen, manchmal um unternehmerische Na- ivität oder gar um Dreistigkeit. Schließlich ist es der Anleger, der die Rechnung zahlt. Das Management der Anbieter verliert nur in seltenen Fällen. Trotzdem: Die Pleiten sind Lehrstücke für Anleger – die Lehrsätze finden Sie ab Seite 70. Und insgesamt bleibt auch hier noch ein erstaunliches Resümee: Wenn das Management ei- nes grünen Unternehmens nicht selbstverliebt und selbstherrlich handelt, sondern mit den Anlegern an einem Strang zieht, kann es aus Krisen schnell wieder auf den Weg der Besserung finden. Auf diesem Weg ist auch die Solarbranche – nur sind leider die deutschen Unternehmen, vor kurzem noch Weltmarktführer, nicht mehr mit dabei (siehe Seite 15). Und das ist dann doch meist nicht auf Fehler der Unternehmen zurückzuführen, sondern auf die deutsche Energiepolitik. Die hat das Risiko Atomenergie wohl begriffen, aber die wirt- schaftlichen Chancen der Energiewende nie verstanden. Oder sie will sie bewusst  nicht nutzen. Als ECOreporter haben wir Ihnen, den Leserinnen und Lesern, zu danken: 15 Jahre ist ECOreporter nun alt. Unabhängig, kritisch und immer in der Hoffnung, Nachhaltigkeit möge sich am Ende durchsetzen. Im Sonderteil ab Seite 28 geben wir Ihnen Einblicke in Redaktion, Entwicklung, Drohungen gegen ECOreporter und renitente Hunde. Viel Spaß dabei – auf die nächsten 15 Jahre! Nachhaltigen Anlageerfolg wünscht Ihnen Ihr Jörg Weber Chefredakteur ECOreporter
  • 4. 4 ECOreporter Inhalt 3 Editorial Aktien 6 Aktientipp: Nachhaltig bauen und dämmen mit der Steico SE 10 Aktientipp: Die Sto SE kleidet Häuser klimafreundlich ein 12 Aktientipp: JM AB – schwedische Wertarbeit Solarbranche 15 Taumeln, Absturz – und nun die große Wiederauferstehung? Musterdepots 22 So legen Sie richtig nachhaltig an Ausbildung 26 Schon über 375 „Fachberater für nachhaltiges Investment“ 15 Jahre ECOreporter 28 Sonderteil 6 Aktientipps: Grünes Bauen auf dem Vormarsch Impressum Verlag/Anzeigen/Heftbestellung: ECOreporter.de AG; Semerteichstr. 60, 44141 Dortmund; Tel.: 0231/477 359 60; Fax: 0231/477 359 61; info@ecoreporter.de, www.ecoreporter.de Chefredakteur: Jörg Weber Redaktion und Beiträge: Philip Akoto, Jürgen Röttger, Ronald Zisser Objektleitung: Kirsten Prinz Anzeigenverkauf: Bettina Stein Redaktionsassistenz: Stephanie Herwy Satz: Thiede Satz∙Bild∙Grafik, Dortmund Druck: H. Rademann GmbH Print + BusinessPartner, Lüdinghausen Verantwortlich iSdP: Jörg Weber Urheber- und Verlagsrechte: ECOreporter.de AG ISSN 1610-8744 Preis: Deutschland 6,80 € Gedruckt auf Recycling-Papier mit Frischfaseranteil aus FSC© -zertifiziertem Holz Erscheinungsweise: ein Mal jährlich Vertriebsbetreuung: DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstraße 1-3, 20355 Hamburg 15 Solaraktien: Wieder aufwärts? 15 Jahre ECOreporter Gratulanten und Geschichten 28
  • 5. 5ECOreporter Nachhaltige Fonds – Titelgeschichte – 40 Nachhaltige Fonds: Zug nach oben 50 Mikrofinanzfonds ausgebremst Markttransparenz 56 Das Siegel für Nachhaltige Geldanlagen Altersvorsorge 62 Wenig sexy, aber sehr zuverlässig: grüne betriebliche Altersvorsorge Banken 66 Die Konditionen der nachhaltigen Banken im Überblick 68 Die Kontogebühren nachhaltiger Banken Prokon, Windwärts & Co. 70 Pleiten und Pannen – aber kein Pech ECOanlagechecks 77 Finanzprodukte im Test Solar-Investments 86 Solaranlagen: Immer noch rentabel! 90 Kreditkonditionen 89 Bildnachweis 92 Inserentenverzeichnis 94 Nachhaltige Lektüre: drei Buchtipps Alle in diesem Heft veröffentlichten Beiträge sind urheberrecht- lich geschützt. Kein Teil dieses Heftes darf außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ohne schriftliche Genehmi- gung des Verlages in irgendeiner Form – durch Nachdruck, Ko- pie, Mikrofilm oder andere Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen, verwendbare Sprache übertragen werden. Gleiches gilt für die sonstige Verbreitung, insbesondere in elektronischen Medien. FSC-Logo Platzhalter 40 Vergleich: Nachhaltige Fonds 70 77 50 Ursachen und Lehren der grünen Pleiten ECOanlagechecks: Grüne Finanzprodukte im Test Mikrofinanz-Fonds: Ausgebremst!
  • 6. 6 ECOreporter Kuschelig und ökologisch: So sollen Dämmstof- fe für Häuser sein. Sie sollen Feuchtigkeit nach außen lassen, damit die Wände nicht schwitzen oder schimmeln. Und es soll kein Sondermüll entstehen, wenn das Haus einmal am Ende sei- ner Zeit ist. Die Steico SE ist spezialisiert auf ge- nau solche ökologischen Bauprodukte aus Holz, also aus einem nachwachsenden Rohstoff. Sie produziert vor allem Dämmstoffe; zunehmend aber auch Konstruktionselemente wie etwa Holz- balken und Furnierschichtholz. Die steifen dann Wände und Decken aus. Steico hat Werke in Polen, Tschechien und Frankreich. Die Firmen- zentrale sitzt in Feldkirchen bei München. Das Aktientipp: Nachhaltig bauen und dämmen mit der Steico SE Stahlträger in der Decke und Plastik in der Wand? Nicht mit ­Steico. Das Unternehmen setzt erfolgreich auf ökologische Bauprodukte. Durch einen Wertzuwachs von rund 50 Prozent gehörte Steico SE zu den bes­ ten nachhaltigen Aktien in 2013. 2014 brach der Kurs zunächst ein. Offenbar stießen viele Anleger das Papier ab, um die bisherigen Gewinne zu realisieren. Doch seit Juni 2014 gewinnt die Aktie wieder an Fahrt. Lohnt sich der Kauf? Text: Jürgen Röttger Belastungsprobe in der Steico-Produktion: Halten die Holz-Elemente, die Wände aussteifen sollen?
  • 7. 7ECOreporter Kamp 17, 33098 Paderborn · Tel. 05251/121-0 · www.bkc-paderborn.de · info.service@bkc-paderborn.de Rendite und Nachhaltigkeit führen wir zusammen.
  • 8. 8 ECOreporter Dass eine Fassade mit Steico-Dämmelementen isoliert ist, sieht man nicht, wenn sie wie hier verputzt wird. Unternehmen ist ein Nachhaltigkeitspionier der Baubranche, war früh Mitglied der so genannten Wood Group des World Wildlife Found (WWF) und hat bereits 2002 als erster Hersteller seine gesamte Palette der Holzfaser-Dämmstoffe FSC (Forest Stewardship Council) zertifizieren las- sen. Nachhaltige Produkte für mehr Klimaschutz „In erster Linie machen die Produkte Steico zu einem nachhaltigen Investment, sie stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft“, sagt Philipp Spitz von Murphy&Spitz Green Research. Bei dem nachhaltigen Aktienfonds „Umwelt Aktiendepot Deutschland“ der Murphy&Spitz Green Capital AG zählt die Steico-Aktie zu den größten Positio- nen im Portfolio. „Steico fertigt die Produkte mit einem Qualitätsmanagement auf modernsten Anlagen. Die Wasserkreisläufe sind geschlossen, und das Unternehmen achtet auf umweltfreund- liche Entsorgung“, lobt Spitz. Steico benötige viel Wärme für die Produktion, weil etwa die Holz- fasern, aus denen die Dämmstoffe hergestellt werden, getrocknet werden müssen. Früher habe das Unternehmen dafür Kohle verwendet, aber bereits vor einiger Zeit an einem Standort auf Bioenergie aus dem eigenen Biomassekraftwerk umgestellt. „Ein weiteres Biomassekraftwerk be- findet sich an einem zweiten Produktionsstand- ort im Bau. Steico optimiert kontinuierlich“, sagt Spitz. Marion Swoboda, Leiterin Nachhaltigkeitsresearch bei Swisscanto aus Bern, betont die Rolle der Stei- co-Produkte für den Kli- maschutz. Die Fondsge- sellschaft der Schweizer Kantonalbanken bietet in Deutschland Nachhal- tigkeitsfonds wie den Swisscanto (LU) Equity Fund Climate Invest an. Der setzt auf Aktien von Unternehmen, die helfen, das Problem Klima- wandel zu lösen. Der Fonds investiert in Steico. „Das Unternehmen trägt mit seinen Dämmstof- fen dazu bei, den Energieverbrauch von Gebäu- den zu senken“, so Swoboda. Das Heizen von Gebäuden habe einen großen Anteil am Ausstoß von Treibhausgasen. Wirksame Dämmung ver- ringere den Energiebedarf deutlich. Darüber hin- aus trage das Unternehmen mit seinen umwelt- schonend erzeugten Produkten zur besseren Nachhaltigkeit von Baustoffen bei, stellt sie fest. Ehrgeizige Wachstumspläne können den Aktienkurs beflügeln Abnehmer von Steico-Produkten sind Holz- und Baustoffhändler, Holzbaubetriebe, Fertighaus- hersteller sowie Baumärkte und Industriebe- triebe, die Holzprodukte wie etwa Parkettböden fertigen. Die Vielzahl der Kunden verringert das Risiko, dass Steico von einem Großabnehmer ab- hängig wird: Auf die zehn größten Kunden entfiel 2013 zusammen nur ein Fünftel des Umsatzes. Wichtige Absatzmärkte sind etwa Frankreich und England. Ohnehin erwirtschaftet Steico etwa zwei Drittel des Umsatzes im Ausland. Weil es Steico gelang, effizienter zu produzieren, haben die Bayern ihren Gewinn deutlich stärker gestei- gert als den Umsatz. Der wuchs in 2013 gegen- über dem Vorjahr um acht Prozent, das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) kletterte sogar um 30 Prozent. Hier zahlte es sich aus, dass Steico zuvor umfassend in die Produktion investiert hatte. Marion Swoboda
  • 9. 9ECOreporter Die Steico-Führung stellt für 2014 ein „Um- satzwachstum im oberen einstelligen Prozent- bereich“ in Aussicht und will das Ergebnis um zehn Prozent verbessern. Dominik Gerbing, Ex- perte der auf Unternehmensanalysen speziali- sierten GBC AG aus Augsburg, geht sogar davon aus, dass der Gewinn erneut stärker wachsen wird als der Umsatz. Er begründet dies mit der Aussicht auf bessere Preise für Steico-Produkte infolge der guten Nachfrage und verweist dar- auf, dass das Unternehmen die Effizienz der Produktion weiter verbessere und damit noch profitabler werde. Polnischer Standort soll wachsen Zudem will Steico die Produktionskapazitäten stark ausbauen, um mehr Wachstum zu ermög- lichen. Im Juni 2014 kündigte das Unternehmen an, für 23 Millionen Euro die Fertigung im pol- nischen Czarna Woda zu erweitern. Das Holz für diese Produktionsstätte soll von nachhaltig bewirtschafteten Forsten aus der Umgebung stammen. Der Standort in der Nähe von Danzig ist auch deshalb attraktiv, weil er sich in einer Sonderwirtschaftszone befindet, in der keine Ertragssteuer erhoben wird. Steico betreibt hier bereits zwei Produktionsanlagen für Hartfaser- platten sowie eine Produktionsanlage für Holzfa- ser-Dämmstoffe. Insgesamt plant Steico bis 2016 Investitionen in Höhe von rund 60 Millionen Euro, um die Produktion auszubauen und sich von Zulieferern unabhängiger zu machen. Ein von der Deutschen Bank und der Commerz- bank angeführtes Bankenkonsortium stellt dafür Kredite zur Verfügung. Meldungen über erste Erfolge dieser Ausbaupläne würden der Steico- Aktie neuen Schub geben. Basisdaten Steico SE ISIN: DE000A0LR936 WKN: A0LR93 Gründung: 1981 als „Gesellschaft für Bau- und Industriebedarf Steinmann & Co. GmbH“, 2001 Umwandlung der Steinmann & Co. GmbH in die Steico Aktiengesellschaft Mitarbeiter: 900 EBIT 2013: 9,3 Millionen Euro Umsatz 2013: 158,1 Millionen Euro Kurs: 6,64 Euro (25.8.2014, Xetra) INDIVIDUELLE TRAUMHÄUSER MIT „GESUNDHEITSRENDITE“ Als das nachhaltigste Hausbauunternehmen Deutschlands planen und realisieren wir auch Renditeobjekte wie Mehr- familien- und Mehrgenerationenhäuser – alles in 100% schadstoffgeprüfter und nachhaltiger Biobauweise. Jedes unserer Objekte hat beste Aussichten auf Wertsteigerung, da unsere gesunden Häuser auch CO2 reduzierende Klima- schutzhäuser mit bester Öko- und Energiebilanz sind. Jetzt weiterlesen und mehr gesunde Vorteile entdecken: www.baufritz-er.de „8O Jahre lang entzieht ein Baum der Atmosphäre CO2. Jetzt verbessert er die Luft in unserem Baufritz-Haus.”
  • 10. 10 ECOreporter Das Wetter in Mitteleuropa erfordert oft morgens den warmen Pullover, mittags das offene Hemd, abends die Regenjacke. Wie schwierig ist es da erst, ein Haus so einzuhüllen, dass es keinen Schaden nimmt. Die Sto SE aus dem Stühlingen im Naturpark Südschwarzwald ist auf Lösungen für diese Herausforderung spezialisiert. Sie hat eine Vielfalt von Produkten entwickelt, die alle dazu dienen, die Wände von Gebäuden so gut abzudichten, dass sie Kälte von außen abhalten und die Wärme im Inneren bewahren. Dazu zäh- len vor allem Dämmsysteme für Hausfassaden und Dämmplatten, aber auch Fassadenputze und -farben, Lacke und Lasuren nebst Werkzeugen für deren Einsatz. Aktientipp: Die Sto SE kleidet Häuser klimafreundlich ein Das Unternehmen aus dem Schwarzwald dämmt vieles, aber nicht die Dividende. Diese Kursentwicklung kann sich sehen lassen: Von Juli 2004 bis 2014 hat sich der Aktienkurs der Sto SE verzehnfacht. Doch das Kurspotenzial scheint noch nicht ausgereizt. Die Sto SE ist für den Klimaschutz und für Anleger interes­ sant, die auf Energiesparen als Geschäftsmodell setzen möchten. Text: Jürgen Röttger Dr. Eike Messow ist der Leiter Nachhaltigkeit der Sto-Gruppe. Er betont, dass Sto die Produkte „auf nachhaltige Art und Weise, also energie- und ressourceneffizient herstellt“. Das Unternehmen sei bereits seit Jahren Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen und Mitglied beim Global Compact, einem internationalen Zu- sammenschluss von Unternehmen unter dem Dach der Vereinten Nationen, die sich zu Nach- haltigkeit verpflichten. Laut Messow ist bei Sto eine eigene Abteilung für Umweltmanagement dafür zuständig, dass bei der Produktion keine Risiken für die Umwelt entstehen. Rohstoffe und Verpackungen beziehe Sto zum größten Teil von Lieferanten aus einer Umgebung von höchstens
  • 11. 11ECOreporter 300 Kilometern, um den Ressourcenaufwand für Transporte gering zu halten. Außerdem würden soziale und ökologische Faktoren auch in die Bewertung der Zulieferer von Sto einfließen. Sto bemühe sich ferner darum, Produkte mit zusätz- lichem Umweltnutzen zu entwickeln. Als Beispiel nennt Messow die Fassadenfarbe StoPhotosan NOX: Auf Häuserwände aufgestrichen, sei diese in der Lage, das Treibhausgas Ozon sowie ge- fährliche Stickoxide abzubauen. Für nachhaltige Investoren ebenfalls wichtig: Mit ihren Produkten und Systemen für Gebäudebe- schichtungen trägt Sto wesentlich dazu bei, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern. Dabei spielt dem Unternehmen in die Karten, dass es immer teurer wird, Gebäude mit fossilen Brennstoffen zu heizen. Das regt Investitionen in bessere Gebäudedämmung an, wie sie die Sto- Produkte ermöglichen. Hinzu kommt, dass der Staat zusätzliche Anreize für solche Investitio- nen gibt. Schon heute fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine effektive Wärme- dämmung mit zinsgünstigen Krediten. Diese För- derung soll noch aufgestockt werden. Denn nur mit sparsameren Gebäuden kann Deutschland die Klimaziele erreichen, zu denen es sich ge- genüber der EU verpflichtet hat. 40 Prozent des deutschen Energieverbrauchs und etwa ein Drit- tel der CO2 -Emissionen entfallen auf den Gebäu- debereich. In anderen Ländern steigt ebenfalls die Bereitschaft, in bessere Wärmedämmung von Gebäuden zu investieren. Sto drängt daher ver- stärkt ins Ausland, insbesondere in wirtschaft- lich aufstrebende Schwellenländer Asiens und Lateinamerikas. In 29 Staaten ist das Unterneh- men bereits präsent. Inzwischen erwirtschaftet Sto fast die Hälfte des Umsatzes im Ausland. Für das Gesamtjahr 2014 stellt die Konzernführung im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzwachstum von fünf Prozent auf 1,225 Milliarden Euro in Aussicht. Das ope- rative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) soll einen Wert zwischen 90 und 100 Millionen Euro erreichen, nach 99,9 Millionen Euro 2013. Das Unternehmen ist für vorsichtige Prognosen bekannt und hat im Vorjahr die eigene Vorher- sage deutlich übertroffen. Das könnte ihm auch 2014 gelingen. Die Zuversicht der Börsianer ist angesichts des zweistelligen Kurszuwachses in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres offenbar groß. Und mit einem Kurs-Gewinn-Ver- hältnis (KGV) von 13 bezogen auf die Bilanz von 2013 ist die Aktie immer noch vergleichsweise günstig. Dieser Wert bedeutet, dass Sto bei kons­ tanten Gewinnen in 13 Jahren ihren Börsenwert verdient hätte. Zum Vergleich: Das KGV von Sto bewegt sich damit auf dem Niveau der deutschen Großkonzerne BMW und Volkswagen. Aussicht auf attraktive Dividende Anleger können bei Sto nur in stimmlose Vor- zugsaktien investieren. Sie haben also auf der Hauptversammlung kein Stimmrecht. Dafür er- halten sie eine recht attraktive Dividende. Für das letzte Geschäftsjahr wurde eine Basisdivi- dende von 0,31 Euro je Vorzugsaktie ausgeschüt- tet; hinzu kam der noch wesentlich interessan- tere Bonus von 4,56 Euro je Aktie. 2013 belief sich die Dividendenrendite damit insgesamt auf 4,3 Prozent – 0,7 Prozent höher als das Durch- schnittsniveau der DAX-Konzerne. Nach Einschätzung von ECOreporter.de dürfte Sto auch das laufende Geschäftsjahr besser ab- schließen als angekündigt. Im Juli 2013 hatte ECOreporter erstmals die Sto-Aktie zum Kauf empfohlen (siehe auch das ECOreporter-Magazin 2013, Sto war da noch eine AG, keine SE). Damals notierte der Anteilsschein erst bei rund 115 Euro. 170 Euro könnten bis Mitte 2015 möglich sein. Basisdaten Sto SE & Co. KGaA ISIN: DE0007274136 WKN: 727413 Gründung: 1936/1962 Mitarbeiter: 4.791 EBIT 2013: 99,9 Millionen Euro Umsatz 2013: 1,166 Milliarden Euro Kurs: 138,45 Euro (25.8.2014, Xetra) Wärmebild einer Doppelhaushälfte: Die linke Hälfte ist mit Sto-Produkten gedämmt. Blaue Flächen sind „kalt“, und das bedeutet gute Dämmung – die (rot dargestellte) Wärme bleibt schön im Inneren. Anders bei der rechten Haus- hälfte: Sie verliert mangels Dämmung Wärme.
  • 12. 12 ECOreporter Die JM AB mit Hauptsitz in Stockholm ist fast ausschließlich in Skandinavien aktiv und erwirt- schaftet 80 Prozent der Erlöse im Heimatmarkt sowie 18 Prozent in Norwegen. Auch die Inves- toren des Unternehmens stammen überwiegend aus Skandinavien; fast zwei Drittel der Akti- en befinden sich im Besitz von institutionellen Anlegern aus Schweden. All dies mag erklären, warum die Aktie bislang kaum auf dem Radar nachhaltiger Investoren aus Deutschland auf- tauchte. JM ist auf den Bau neuer Wohnungen an attraktiven Standorten in Ballungsgebieten und Universitätsstädten spezialisiert, setzt aber auch gewerbliche Bauprojekte um und verwaltet Wohnungen für Kunden. Das Kerngeschäft von JM ist, Mehrfamilienhäuser zu errichten und an- schließend an Privatleute zu verkaufen. Aus der Vermietung von Wohnungen erwirtschaftet der Konzern nur einen geringen Teil seiner Einnah- men. Das Kürzel JM geht zurück auf den Schwe- den John Mattsons, der das Unternehmen 1945 gründete. AB steht für das schwedische „Aktie- bolag“, also Aktiengesellschaft. In Sachen Nachhaltigkeit mit Luft nach oben Gebäude sind, EU-weit betrachtet, die Ursache für immerhin ein Drittel des Ausstoßes von Treib- hausgasen. „Die Immobilienwirtschaft ist eine der Schlüsselbranchen für die Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels“, sagt Rolf Häßler, Pressesprecher der auf Nachhaltigkeitsanalysen spezialisierten oekom research AG aus München. Er sieht vor allem in energieeffizienten Häusern einen maßgeblichen Beitrag zur Klimaentlastung. Er lobt JM, weil das Unternehmen umfangreiche Maßnahmen ergreifte, um die Energieeffizienz beim Heizen, Kühlen, Belüften und Beleuchten in den Gebäuden zu verbessern. Zudem würden die Schweden bei der Auswahl von Baumaterial Um- Trotz eines Börsenwertes von über zwei Milliarden Euro ist die JM AB aus Schweden in Deutschland kaum bekannt. In keinem der rund 300 nachhal­ tigen Aktienfonds auf dem deutschen Markt zählt die Aktie derzeit zu den größten Beteiligungen, und sie ist auch nicht in wichtigen nachhaltigen Aktien­ indices vertreten. Ist sie trotzdem ein Tipp für nachhaltige Anleger? Text: Jürgen Röttger Aktientipp: JM AB – schwedische Wertarbeit Nachhaltige Häuser in Skandinavien – Mangel an Transparenz? Stockholm erlebt seit wenigen Jahren eine deutliche Steigerung bei den Immobilienpreisen.
  • 13. 13ECOreporter Das neue Altersvorsorge-Konzept Congenial blue Für alle, die eine andere Perspektive einnehmen Die Altersvorsorge mit dem Ziel nach­ haltiger stabiler Wertentwicklung. ¡ NEU! MMD Strategieportfolio blue auf Basis nachhaltiger VV­Fonds ¡ Individuelle Nachhaltigkeitsstrategie durch Kombination von bis zu zehn nachhaltigen Fonds ¡ Schon ab 20 Euro monatlich oder ab 2.500 Euro Einmalbeitrag Wählbar in allen fondsgebundenen Tarifen der privaten und betrieblichen Altersvorsorge. Von einem der finanzstärksten Lebensversicherer Deutschlands. Nähere Infos zu Congenial blue: www.condor-versicherungen.de/ congenialblue
  • 14. 14 ECOreporter weltaspekte berücksichtigen. Bei Zertifizierun- gen für ökologische Planung und Gebäudever- waltung habe JM aber noch Luft nach oben. Vor allem aber beklagt Häßler Mängel bei der Trans- parenz. So informiere JM nur wenig konkret über Unfallraten und über das Arbeitssicherheits- und Gesundheitsmanagement des Konzerns. Die von Häßler monierten Mängel führen dazu, dass oekom JM nicht zu den nachhaltigkeitsbesten Konzernen im Immobiliensektor zählt. Im aktu- ellen Rating der Münchener erreichen die Schwe- den nur die Note C- auf einer Skala von A+ bis D-. Allerdings erhält hier kaum ein Immobilienkon- zern bessere Noten. Bei der letzten alljährlichen Analyse, bei der oekom 2013 rund 1.800 inter- national tätige Großunternehmen mit Sitz in den Industrieländern auf ihre Nachhaltigkeit hin un- tersuchte, schnitt die Immobilienbranche mit am schwächsten ab. British Land aus Großbritannien reichte hier eine Note von C+, um von oekom als Branchenbester in Sachen Nachhaltigkeit einge- stuft zu werden. Insgesamt positiv bewertet dagegen die Bochu- mer GLS Bank die Nachhaltigkeit der JM. Die Aktie gehört zum Anlageuniversum des nachhal- tigen GLS Aktienfonds. „Entlang des gesamten Produktionsprozesses ist JM im Bau von Energie- effizienzhäusern europaweit führend und erfüllt die Richtlinien des Green-Building-Standards“, sagt Marc Pfizenmaier, der für die GLS Bank die JM bewertet. „Das bedeutet, dass alle Gebäude mindestens 25 Prozent weniger Energie verbrau- chen als Gebäude, die nach dem regulären Bau- standard errichtet sind. Außerdem hat JM schon sehr früh ein zertifiziertes Umweltmanagement eingeführt“, so der GLS-Experte. Für die Immobi- lien in Schweden beziehe die Firma ausschließ- lich Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Da- rüber hinaus nutze sie nur Holz mit dem Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) für nach- haltige Forstwirtschaft. Zudem sei JM in weltwei- ten Nachhaltigkeitsnetzwerken aktiv, etwa dem WWF-Forrest oder dem Trade-Network. Aktienkurs im Aufwärtstrend Die Geschäfte von JM laufen gut. Der Konzern hat seinen Umsatz in den letzten Jahren mode- rat gesteigert und weist eine Gewinnmarge von rund zwölf Prozent auf: Von 100 Euro Umsatz bleiben 12 Euro als Gewinn im Unternehmen. Der Kurs der JM-Aktie hat sich in den letzten drei Jahren, von Mitte Juli 2011 bis Mitte Juli 2014, verdoppelt. Dazu trug nicht zuletzt der starke Wertzuwachs von über 60 Prozent in 2013 bei. Von Anfang Januar bis Ende Juni 2014 verteuerte sich der Anteilsschein weiter, von knapp 20 auf fast 27 Euro. Die Zuversicht der Börsianer für die Aktie wurde von den starken Zahlen genährt, die JM Ende April für das 1. Halbjahr veröffentlicht hat. Demnach steigerten die Schweden ihr ope- ratives Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeit- raum um 28 Prozent. Dies gelang vor allem, weil sich die mit Abstand größte Tochtergesellschaft im Gesamtkonzern, die in Stockholm aktiv ist, sehr stark entwickelte: JM Stockholm konzen- triert sich auf die Landeshauptstadt, die auch die größte Stadt von ganz Skandinavien ist, und verzeichnet dort eine wachsende Nachfrage für ihre Immobilien. In Stockholm haben sich die Im- mobilienpreise laut JM in den letzten fünf Jahren um über 50 Prozent erhöht. Die steigenden Ein- nahmen nutzt JM, um in neue Projekte zu inves- tieren, und dennoch wächst die Auslastung. Die Rate der Wohneinheiten, die der Gesamtkonzern erstellt und die bereits verkauft oder reserviert sind, stieg von Januar bis Juni 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 71 auf 75 Prozent. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2012 hatte JM eine Quote von 66 Prozent erreicht. Und die Ten- denz weist eindeutig nach oben. Es ist gut möglich, dass das Unternehmen wei- ter vom Immobilienboom in Stockholm pro- fitiert, die Gewinne weiter wachsen und diese Entwicklung den Aktienkurs beflügelt. Zudem spricht für das Management, dass es die steigen- den Einnahmen dazu nutzen will, sich regional breiter aufzustellen, die Aktivitäten im übrigen Schweden und auch in Norwegen, in Finnland und in Dänemark auszubauen. Das mindert auf lange Sicht die Abhängigkeit vom Hauptgeschäft in Stockholm, wo aber die starke Marktposition eine stabile Ertragssäule darstellt. Anleger kön- nen die Gelegenheit zum Einstieg nutzen und bei Kursen bis 35 Euro in die JM-Aktie investieren. Große Kurssprünge wie im ersten Halbjahr sind zwar durchaus möglich, vor allem aber steht JM für eine solide Wertsteigerung. Basisdaten JM AB: ISIN SE0000806994 / WKN 890459 Gegründet: 1945 als John Mattsons Byggnads AB, seit 1982 börsennotiert als JM AB Mitarbeiter: 2.200 EBIT 2013: 1,5 Milliarden Schwedische Kronen Umsatz 2013: 12,6 Milliarden Schwedische Kronen Kurs: 25,40 Euro (25.8.2014, Frankfurt)
  • 15. 15ECOreporter Mit neun Aktiengesellschaften war die Solarbran- che im Sommer 2009 noch das Schwergewicht im TecDAX – dem Index, der die 30 größten Technologieaktien Deutschlands enthält. Heute sind hier keine Solarmodulhersteller zu finden, sondern nur drei Spezialanbieter: SMA Solar Technology AG aus Kassel stellt Wechselrichter her, die Solarstrom in netzfähigen Wechselstrom umwandeln; die Manz AG aus Reutlingen und Pfeiffer Vacuum aus Asslar bieten Technologie an, mit der andere Solarhersteller ihre Produk- tion betreiben können. Aber sie erzielen mit ihrem Solargeschäft kaum noch Umsätze. Her- steller von Solarmodulen im TecDAX? Fehlanzei- ge. Denn die großen deutschen Solarkonzerne Conergy, Q-Cells und Solon gerieten nach 2009 in eine dicke Krise, gingen Pleite oder wurden zerschlagen – und ihre Aktionäre verloren Geld. Auch kleinere börsennotierte Solarhersteller wie Centrosolar und Sunways ereilte dieses Schick- sal. Von den großen deutschen Solarkonzernen ist heute nur noch die SolarWorld AG aus Bonn am Markt. Auch die Solar-Fabrik AG aus Freiburg entging bislang dem Aus, sie ist aber mit 53,5 Millionen Euro Umsatz im Gesamtjahr 2013 nur noch ein kleiner Fisch im großen Teich der Solar- hersteller. Zum Vergleich: Der weltweite Markt- führer, der chinesische Solarkonzern Yingli Green Energy, erreichte 2013 1,7 Milliarden Euro Umsatz. Die Solarindustrie, aufgeblüht binnen weniger Jahre, geriet ab 2012 in die Kri­ se. Fast alle Hersteller konnten ihre Produkte eine ganze Zeit lang nur noch unter Herstellungskosten losschlagen. Doch nun scheint sich das Blatt wieder zu wenden. Und dieses Mal könnte der Solarboom ein noch größeres Aus­ maß annehmen als zuvor. Deutsche Solarunternehmen werden kaum davon profitieren – die Politik hat sie nahezu systematisch zugrunde gehen lassen. Die Gewinner der Zukunftstechnologie sind Aktiengesellschaften aus den USA und Asien. Wo bieten sich die besten Chancen für Anleger, wo lauern Risiken? Text: Jürgen Röttger Solarbranche: Taumeln, ­Absturz – und nun die große Wiederauferstehung? Die Krise in der Solarbranche hat 2012 und 2013 viele Unter­ nehmen in die Pleite getrieben. Setzt der Markt nun zu einem ­erneuten, nachhaltigeren Höhenflug an?
  • 16. 16 ECOreporter Was waren die Gründe für die große Krise der Solarhersteller? Zum einen die enormen Über- kapazitäten der Solarhersteller. Die weltweite Nachfrage für Solartechnik lag 2009 mit sieben Gigawatt (GW) nur leicht unter der globalen Produktionskapazität. Danach haben vor allem Hersteller aus China in großem Stil in neue So- larfabriken investiert. Die weltweiten Produk- tionskapazitäten stiegen bis 2014 auf über 40 Gigawatt. Die Solarhersteller konnten ihre Pro- duktion nicht auslasten, häuften ihre Solarmo- dule in den Lagern an und verkauften dann mit kräftigen Preisnachlässen. Die Folge waren hohe Verluste. Bei vielen westlichen Solarherstellern führte das schnell zum Aus. Preissturz bei Solarmodulen Etliche Konkurrenten aus China hatten länger Er- folg: Die chinesische Regierung will, dass chine- sische Solarunternehmen die Weltspitze in ihrer Branche erobern. Daher beauftragte sie staatliche Banken, den Unternehmen günstigste Kredite zu gewähren. So konnten sich die meisten großen Solarhersteller aus China trotz hoher Verluste am Markt halten. Nur viele kleine Wettbewerber mussten aufgeben. Im Westen dagegen erwischte die Pleitewelle auch große Solarhersteller. Das massive Überangebot führte dazu, dass die Preise für Solarmodule von 2009 bis 2013 um etwa 70 Prozent fielen. Das machte Solartechnik für immer mehr Kunden erschwinglich. Auch für Kunden in Schwellenländern mit starkem wirt- schaftlichen Wachstum. Die weltweite Nachfra- ge hat sich binnen weniger Jahre vervielfacht. Mittlerweile ist der Preisverfall nahezu gestoppt. Inzwischen können die großen Solarhersteller trotz der niedrigen Preise Gewinne erzielen. Denn sie haben ihre Herstellungskosten deutlich verringert. Durch effizientere Abläufe in der Pro- duktion, durch die Verlagerung von Produktions- stätten in die Nähe der Abnehmer, was Lieferkos- ten spart, vor allem aber durch die Weitergabe des Kostendrucks an Zulieferer. Die Rohstoffe für die Produktion von Solarmodulen sind bei- spielsweise heute wesentlich geringer als noch vor wenigen Jahren. Laut des Marktforschungs- gesellschaft NPD Solarbuzz aus Santa Clara in Kalifornien erzielen einige Solarmodulherstellen nun wieder Gewinnmargen von über 20 Prozent. Mehr Leistung bei gleicher Fläche Die Nachfrage nach Solartechnik steigt auch, weil Solarzellen pro Quadratmeter immer mehr Strom aus Sonnenlicht erzeugen. Der Wirkungs- Solarkraftwerk von FirstSolar in den USA
  • 18. 18 ECOreporter grad eines Solarmoduls gibt an, wie viel Prozent der eingestrahlten Sonnenenergie in elektri- schen Strom umwandelt wird. Er erreicht heute bei Serienprodukten bereits 16 bis 20 Prozent. Noch vor fünf Jahren war das deutlich weniger. Wichtige Impulse für das Geschäft erhofft sich die Branche zudem von Technologien zur Spei- cherung von Sonnenstrom. Steht der Strom aus der Sonne auch dann zur Verfügung, wenn sie nicht scheint, kann Photovoltaik herkömmlichen Strom wirklich ersetzen. Noch sind Solarstrom- speicher recht teuer (siehe Seite 88). Aber in we- nigen Jahren könnten die Speicherpreise deut- lich sinken. Und es gibt ein weiteres Argument für den Sonnenstrom: Die Sonne schickt keine Rechnung – das war auch schon ein Buchtitel von Franz Alt. Herkömmlich erzeugter Strom wird dagegen immer teurer, weil die Preise für Kohle, Gas und Öl sich über die Jahre nach oben entwi- ckeln. Experten sagen Nachfrageboom voraus Die Nachfrage für Solarmodule steigt weltweit. 2012 wurden Solaranlagen mit einer Gesamt- leistung von 30 Gigawatt verkauft, 2013 war es schon fast ein Viertel mehr: 37 Gigawatt. Das kalifornische Marktforschungsunternehmen IHS aus El Segundo zählt zu den profiliertesten Be- obachtern der internationalen Photovoltaikbran- che. Es geht davon aus, dass 2014 weltweit So- larkraftwerke mit bis zu 47 Gigawatt Leistung gebaut werden. Andere Experten prognostizie- ren das ähnlich: So gehen etwa Analysten der Deutschen Bank und der europäische Photovol- taikverband EPIA davon aus, dass weltweit 2015 neue Solaranlagen mit weit mehr als 50 Gigawatt aufgestellt werden. Das ist beileibe kein Klein- kram mehr. Zum Vergleich: Das deutsche Atom- kraftwerk Grafenrheinfeld hat eine Leistung von 1,3 GW. Die Marktforscher von IHS sagen voraus, dass bis 2018 jährliche weltweit Solaranlagen mit ei- ner Leistung von 70 GW installiert werden. Im- mer mehr Regierungen unterstützen Erneuerba- re-Energie-Kraftwerke mit Fördermaßnahmen. Nicht nur Schwellenländer, sondern auch Indus- trienationen wie Japan und die USA, die 2013 schon der zweit- bzw. drittgrößte Solarmarkt waren. Japan hat die höchsten Einspeisevergü- tung für Solarstrom weltweit, die USA setzen auf Steuervorteile für Investitionen in Photovoltaik- projekte, und die Energieversorger müssen teil- weise Mindestanteile ihres Stromangebots aus Erneuerbarer Energie decken. Asien ist weltweit die Wachstumslokomotive Vor allem China drückt beim Ausbau der Pho- tovoltaik aufs Tempo. Bis 2009 gab es in der Volksrepublik kaum Photovoltaikanlagen. Die Solarhersteller des Landes produzierten nur für den Export. Als ab 2010 die Nachfrage in Euro- pa einbrach, stand die chinesische Solarbranche vor dem Aus. Rasch begann die chinesische Re- gierung, Solarkraftwerke im eigenen Land zu för- dern, insbesondere mit festen Einspeisetarifen. Das löste ein sprunghaftes Wachstum aus. 2013 gingen in der Volksrepublik neue Solaranlagen mit rund zwölf Gigawatt Leistung ans Netz. Da- mit lag China weit an der Spitze; der frühere So- larweltmeister Deutschland hatte sich unter dem ehemaligen Wirtschaftsminister Philip Rösler mit nur 3,3 Gigawatt ins Mittelmaß verzogen. Bis 2017 sollen die Solarkraftwerke in China 70 Gigawatt leisten. Aussichten, von denen Europa nur träumen kann. Hier leidet die Solarenergie weiter unter mangelnder Unterstützung der Po- litik. Dabei bieten vor allem Portugal, Spanien, Italien und Griechenland ein enormes Potenzial. Aber Bankenkrise und Eurokrise bieten genug Vorwände dafür, beim Thema Solarenergie nicht über den gesamtwirtschaftlichen Sinn zu spre- chen oder gar über Klimaschutz, sondern nur über den angeblichen Anstieg des Strompreises durch die Solarenergie. Das Lamentieren über die Solarenergie zeigt Wirkung: Laut dem Bundes- verband der Solarwirtschaft ist die Photovolta- iknachfrage in Deutschland 2013 um 60 Prozent niedriger ausgefallen als 2012, und im Frühjahr 2014 ist sie nochmals um 45 Prozent gesunken. Dabei rechnen sich Solaranlagen in Deutschland sogar bei Einspeisevergütungen von nur noch 12 Cent (Siehe Seite 86). Dagegen zeigen die USA, in Sachen Photovolta- ik lange Zeit ein schlafender Riese, dass sie das Potenzial nun nutzen wollen. Laut dem US-So- larverband Solar Energy Industries Association (SEIA) gingen 2013 in den USA neue Solaranlagen mit einer Gesamtkapazität von 4,7 Gigawatt ans Netz. Gegenüber 2012 ist das ein Zuwachs von 41 Prozent. Für 2014 rechnet der US-Solarverband mit weiteren 25 Prozent Wachstum. Vor allem in den vielen sonnenreichen Bundesstaaten errich- ten Energieversorger große Solarfarmen. Das hat
  • 19. 19ECOreporter wesentlich dazu beigetragen, dass die großen So- larkonzerne aus Nordamerika wieder zurück in die Erfolgsspur gefunden haben. Die großen Solarhersteller dominieren den Weltmarkt Kein Wunder also, dass Solarhersteller aus Euro- pa im Weltmarkt nur noch eine Nebenrolle spie- len. Sieben der zehn weltgrößten Solarhersteller kamen 2013 entweder aus China oder fertigten einen Großteil ihrer Ware dort. Dabei erreichte der Spitzenreiter Yingli Green Energy aus Bao- ding allein eine Produktionskapazität von rund 3,3 GW – das hätte den deutschen Bedarf 2013 komplett gedeckt. Die großen Solarhersteller profitierten davon, dass sie Solarmodule oder -zellen umso günstiger fertigen, je mehr sie her- stellen. Solaraktien aus Nordamerika haben gute Perspektiven Zwei der zehn weltweit größten Solarhersteller kommen aus Nordamerika: First Solar aus dem US-Bundesstaat Arizona und Canadian Solar aus der kanadischen Provinz Ontario. First Solar setzt in erster Linie auf Dünnschicht-Solarmo- dule. Die lassen sich mit weniger Aufwand und daher billiger herstellen als die herkömmlichen Solarmodule auf Basis des Rohstoffs Silizium. First Solar beherrscht den Weltmarkt für Dünn- schicht-Solarmodule, muss diese aber sehr güns- tig anbieten, da sie weniger effizient Sonnenlicht in Strom umwandeln als Siliziummodule. Auf diese setzen Canadian Solar und die überwälti- gende Mehrheit der Solarhersteller. Wichtig für den Erfolg von First Solar und Canadian Solar ist, dass beide Konzerne immer öfter nicht nur ihre Solaranlagenteile verkaufen, sondern für Kunden Solarparks planen und errichten, dort ihre Mo- dule verbauen und damit ihre Produktion besser auslasten können. Dieses Geschäft ist nicht nur lukrativ, es hilft auch, Schwankungen im Ge- schäft mit Solarmodulen auszugleichen. Beide Konzerne sind in ihren Heimatmärkten stark, aber auch in Asien – Canadian Solar in China und First Solar vor allem in Japan. Canadian Solar gelang im ersten Quartal 2014 mit einem Nettogewinn von 3,8 Millionen Dollar die Rückkehr in die Gewinnzone. Das Plus erklärte Firmenchef Shawn Qu mit gesteigerten Absätzen und stark verringerten Produktionskosten. Ins- gesamt dürfte Canadian Solar laut der Prognose seines Firmenchefs in 2014 weiter zulegen. Dem- nach soll der Jahresumsatz von 1,65 Milliarden Dollar in 2013 auf bis zu 2,9 Milliarden Dollar steigen. Angesichts dieser Aussichten erscheint die Aktie weiterhin attraktiv, auch wenn sich der Aktienkurs von Canadian Solar auf Jahressicht bereits verdoppelt hat. First Solar liegt 2014 ebenfalls gut im Rennen. Der Umsatz der ersten drei Monate kletterte um mehr als ein Viertel auf 950,2 Millionen Dollar. Gleichzeitig verbesserte sich der Nettoquartals- gewinn um fast 90 Prozent auf 112 Millionen Dollar. Das operative Ergebnis (EBIT) des ersten Vierteljahres hat sich sogar mehr als verdoppelt. Auch hier wurden die Zuwächse mit der steigen- den Nachfrage erklärt. Der US-Analyst Shahriar Pourreza beobachtet für die Citigroup die Aktie von First Solar und rechnet mit weiteren starken Kursgewinnen. Er geht davon aus, dass die Nach- frage nach Großprojekten von First Solar steigen wird und der Solarkonzern seine Produktion bes- ser auslasten kann. Er könne daher kostengüns- tiger wirtschaften und zugleich bessere Preise erzielen. Solaraktien aus China sind eine riskante Wette Laut der Experten von NPD Solarbuzz wird 2014 ein sehr gutes Jahr vor allem für die großen So- larhersteller werden. Es sagt voraus, dass die 20 größten Hersteller von Solarmodulen in diesem Jahr ihre Auslieferung von Solartechnik gegen- über 2013 um rund 30 Prozent steigern werden. Bei den führenden Solarkonzernen aus China sei sogar ein Wachstum um bis zu 40 Prozent zu erwarten. Dabei werde Yingli Green Energy mit 4,2 Gigawatt seine Position als weltweit größter Modulproduktion China
  • 20. 20 ECOreporter Solarhersteller behaupten können. Dennoch: Es gibt keine Garantie für Kurszuwächse chinesi- scher Solarunternehmen. Denn viele Solarkon- zerne schleppen eine enorme Schuldenlast mit sich, die sich teilweise auf Milliarden Dollar sum- miert. Suntech aus Wuxi, der einstmals größte Solarkonzern der Welt, wurde 2013 zerschlagen, wohl auch als Warnsignal an andere Hersteller der Volksrepublik, und mit LDK aus Xinyu stand Mitte 2014 ein weiterer Konzern wegen zu hoher Schulden auf der Kippe. Nur wenige chinesische Solarunternehmen haben 2014 mit positiven Zwischenbilanzen bewiesen, dass sie inzwischen profitabel arbeiten. Immer wieder tauchen neue Probleme auf: So verhindert die oft schwächliche Statik von Fabrikdächern in China offenbar den Bau von Solaranlagen auf gewerblichen Immobi- lien. Hier sollte laut der staatlichen Planung aber ein Großteil der Neuinstallationen stattfinden. Fazit: Chinesische Solaraktien bleiben höchst ris- kant. SolarWorld: Keine Hoffnung für das einstige Flaggschiff? Die Bonner SolarWorld AG hat zwar als einziger der großen Solarkonzerne aus Deutschland die Marktbereinigung der vergangenen Jahre über- standen. Doch der Börsenwert des Solarkonzerns ist von fünf Milliarden Euro (2008) auf nur noch rund 10 Millionen Euro (Stand: Ende Juli 2014) gesunken. Nach dreistelligen Millionenverlusten in den Jahren zuvor hofft SolarWorld frühestens für 2015 wieder auf ein positives operatives Er- gebnis. Die Bonner haben erst im Februar 2014 eine harte Sanierung abgeschlossen, die vor allem zu Lasten der Altaktionäre und der Investoren ging, die in Anleihen des Unternehmens in- vestiert hatten. SolarWorld bleibt weiter vom Geschäft als Solarhersteller ab- hängig, während die größten Konkurrenten bereits im großen Stil auch als Projektierer arbeiten. Vor allem aber ist SolarWorld weiter auf Europa und hier auf den deutschen Markt ausgerichtet, wo kaum ein Nachfrageschub zu erwarten ist. Das Unternehmen erlöst nur knapp ein Drittel des Umsatzes außerhalb von Europa, und in Asien, dem neuen Schwerpunkt des weltweiten Solarmarktes, ganze vier Prozent. „Die Ausgangslage der SolarWorld AG hat sich im ersten Quartal 2014 verbessert. Wir haben uns für das Gesamtjahr 2014 ehrgeizige Ziele gesetzt und liegen bisher gut im Plan“, kommentiert zwar Konzernchef Frank Asbeck die Unterneh- mensentwicklung. Doch das klingt nach Pfeifen im Wald. Denn es ist keine Strategie ersichtlich, mit der SolarWorld wieder Anschluss an die gro- ßen Solarkonzerne finden könnte. Das Unterneh- men baut zwar die eigene Produktion aus; sie soll bis 2016 einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro ermöglichen. Aber die großen Konkurren- ten haben diese Marke bereits übersprungen und legen weiter zu. Angesichts dieser Wettbewerbs- situation dürfte es SolarWorld schwer fallen, sich zu behaupten, geschweige denn, neue Marktan- teile zu erobern. Frank Asbeck, Vorstand SolarWorld 0 1 2 3 4 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Entwicklung der Preise für Solarmodule 3,74 3,30 3,02 2,30 1,99 1,55 0,93 0,77 0,64 €/Wp Teure Solarenergie? Von wegen. Die Solarmodule sind innerhalb weniger Jahre drastisch im Preis gesunken. Die Grafik zeigt die Preise in Euro pro Watt peak: Das ist eine anerkannte Vergleichsgröße. Die Preise sind die durchschnittlichen Angebots­preise auf dem europäi- schen Markt (verzollte Ware, keine Endkundenpreise). Für eine durch- schnittliche schlüsselfertige Solar- anlage muss der Wert in Deutsch- land etwa mit dem Faktor 2 – 2,5 multipliziert werden. Datenquelle: pvXchange.
  • 21. 21ECOreporter Solide Geldanlage in Windkraft! Telefon +49 421 3304-0 www.energiekontor.de Energiekontor bietet renditestarke Anleihen an. Mehr als 20 Jahre Erfahrung mit Planung, Finanzierung und Betrieb von Windparks Bitte beachten Sie Chancen und Risiken im Verkaufsprospekt. ab 5,5%p.a. seit 1990
  • 22. 22 ECOreporter Musterdepots: So legen Sie richtig nachhaltig an Profis zeigen konkret, wie Anleger ihr Geld investieren können Selbst Pi mal Daumen investieren – oder strategisch vorgehen? Anlageberate­ rinnen und -berater, die zum ecoanlageberater qualifiziert sind, lösen gängige Anlagesituationen. Für die Musterdepots stellt ECOreporter Finanz- experten eine auf das Wesentliche reduzierte Aufgabe. Im „echten“ Leben ist Anlageberatung natürlich komplexer. Da benötigt der Berater mehr Informationen. Die Musterdepots sollen aber für möglichst viele Kundinnen und Kunden ein Schnittmuster bieten. Beratung und intensive Beschäftigung mit der eigenen Geldanlage erset- zen sie nicht. Die Empfehlung zur Strategie: Die Eheleute Findig streben eine Anlagedauer von mindestens zwölf Jahren an. Dieser Zeithori- zont erlaubt auch den Einsatz von Anlageklassen mit erhöhter Wertschwankung. Die Anlagesum- me von 20.000 Euro sollte breit gestreut in In- vestmentfonds angelegt werden, um durch diese Streuung die Risiken zu verringern und weil es sich bei Fondsanteilen um so genanntes „Son- dervermögen“ handelt. Dieser Statuts garantiert, dass die Beteiligung bei einer Insolvenz der Kapi- talanlagegesellschaft geschützt ist. Für die breite Streuung empfehle ich unter- schiedliche Anlageklassen: Aktien, Renten, Im- mobilien, Rohstoffe, Alternativ- und Themenin- vestments. Wenn die Eheleute Findig hier einen Schwerpunkt mit Sachwertcharakter (z.B. Aktien) legen, begegnen sie einer mittelfristig vorhan- denen Tendenz zur Geldentwertung (Inflation). Wesentlich ist hierbei eine möglichst weltweite Streuung sowie eine möglichst hohe Flexibilität Wie legt man 20.000 Euro langfristig an? Die Eheleute Findig haben 20.000 Euro auf einem Festgeldkonto. Das Geld wird nun fällig. Sie möchten es für ein späteres Studium der soeben erst eingeschulten Tochter nachhaltig anlegen. Der Experte: Frank Strippel, Jahrgang 1966, berät seit 1992 institutionelle und priva- te Kunden bei ihrer Geldanlage, seit 2006 ist er selbständiger Plansecur-Berater (www.f-strippel.plansecur.de). Der 47-Jährige ist diplomierter Wirtschaftsmathemati- ker sowie zertifizierter Fachberater für Finanzdienstleistungen und geprüfter ECOan- lageberater. Strippel wohnt in Hochdahl bei Düsseldorf. der Fondsbeteiligungen. Geschlossene Beteili- gungen kommen aufgrund der relativ geringen Anlagesumme nicht in Frage. Daher empfehle ich folgende, anfängliche Port- folioaufteilung: 77 65 % vermögensverwaltende Mischfonds 77 25 % Aktienfonds 77 10 % Mikrofinanzen Der Vorschlag für die Umsetzung: Bei der Produktauswahl ist es für den Anleger u.a. entscheidend, dass die Anbieter eine nach- vollziehbare Nachhaltigkeitsstrategie vorweisen, darüber transparent kommunizieren und dass ein solider ökonomischer Erfolg zu erwarten ist. Die folgenden Investmentfonds erfüllen diese Voraussetzungen:
  • 23. Die nachhaltige Entwicklung Ihres Familienbesitzes geniesst bei uns oberste Priorität. Eigentum und Vermögen zu erhalten und sie über Generationen hinweg zu vermehren, gehört seit 1841 zu unseren Grundwerten. Unsere Werte: Familienbesitz & Tradition
  • 24. 23ECOreporter 5.000 Euro: Acatis Fair Value Modulor Der flexible Mischfonds investiert weltweit in verschiedene Anlageklassen. Die ausgewählten Unternehmen schonen die Ressourcen, minimie- ren Risiken für Umwelt und Gesellschaft und res­ pektieren ethische Grundsätze. Der Fonds ver- wendet verschiedene Ausschlusskriterien und Bewertungen. 4.000 Euro: Sarasin Sustainable Portfolio ­Balanced Der ausgewogene Mischfonds investiert weltweit in Aktien und Anleihen, deren Emittenten einen Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise leisten. Der Fonds verwendet verschiedene Aus- schlusskriterien sowie einen Best-of-class-Ansatz. 2.000 Euro: Prime Values Income Der defensive Mischfonds investiert weltweit in Aktien und Anleihen, deren Emittenten hohe ethische Grundprinzipien verfolgen und ökolo- gisches Verantwortungsbewusstsein zeigen. Der Fonds arbeitet mit verschiedenen Positiv- und Negativkriterien. 2.000 Euro: MEAG Fair Return Dieser defensive Mischfonds investiert europa- weit in Aktien und Anleihen, deren Emittenten nachhaltig wirtschaften. Der Fonds basiert auf verschiedenen Ausschlusskriterien sowie einem Best-in-class-Ansatz. 5.000 Euro: ÖkoWorld ÖkoVision Classic Der Aktienfonds investiert weltweit in Unterneh- men, die unter ethischen und ökologischen Krite- rien führend sind. Der Fonds legt nach verschie- denen Positiv- und Negativkriterien an. 2.000 Euro: Invest in Visions Mikrofinanzfonds Der Fonds ermöglicht es, Darlehen an nachhal- tig ausgerichtete Mikrofinanzinstitute zu verge- ben. Diese wiederum stellen die Mittel solchen Menschen (in Schwellenländern) zur Verfügung, die in der Regel keinen Zugang zu Finanzdienst- leistungen haben. Ziel ist eine attraktive Rendite bei weitgehender Unabhängigkeit von globalen Markttrends. 150.000 Euro für die Altersversorgung anlegen Herr Nachhalt ist 39 Jahre alt, selbständig, kinderlos und ledig. Als Unternehmer muss er sich selbst um seine Altersvorsorge kümmern. Dafür stehen ihm neben seinem guten Einkommen 150.000 Euro zur Verfügung. Eine ausreichende Liquiditätsreserve ist vorhanden. Existenzbedro- hende Risiken sind abgedeckt. Investments in Rüstung oder in Kernenergie sind auszuschließen. Der Experte: Michael Krapp ist seit 1992 selbständiger Finanzberater. Der Vermö- gensberater und Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) ist geprüfter ECOanla- geberater und Geschäftsführer der Krappfinanz UG (haftungsbeschränkt) in Münster (www.krappfinanz.de). Die Empfehlung zur Strategie: Herr Nachhalt hat bis zu seinem Ruhestand ­einen Anlagezeitraum von zweieinhalb bis drei Jahr- zehnten. Dadurch stehen sämtliche Anlagefor- men zur Verfügung – auch schwankungsintensi- ve Produkte, die einen höheren Ertrag erwarten lassen. Der Aktienanteil sollte nicht wesentlich über 50 Prozent hinausgehen. Gleichzeitig geht es um eine ausgewogene Anlagestruktur. Dem Mandanten ist zu empfehlen, dass er auf eine möglichst breite Streuung durch unterschied- liche Produktarten und Produkte achtet. Der klassische Investmentfonds bietet sich daher als zentrales Anlagevehikel an, da er eine gute Ri- sikostreuung mit kleinen Anlagebeträgen ermög- licht und sehr unterschiedliche Anlagethemen darzustellen sind.
  • 25. 24 ECOreporter Da der Mandant über ein hohes Einkommen verfügt, ist die steuerliche Auswirkung der An- lagestrategie zu berücksichtigen. Ein Steuer- stundungseffekt durch den Abschluss einer Rürup-Rente (Basis-Rente) ist für den Mandan- ten attraktiv. Im laufenden Jahr sind 78 Prozent seiner Beiträge steuerbefreit, im nächsten Jahr sogar 80 Prozent. Durch die Ausschöpfung des Höchstbetrages von 20.000 Euro in diesem und im nächsten Jahr kann Herr Nachhalt hier eine solide Basisinvestition für seine Altersversor- gung tätigen. Die oeco capital Basisrente bietet sich als Produkt an. oeco capital ist der erste Lebensversicherer mit einem nachhaltig inves- tierten Deckungsstock. Über die Produktvariante „futur“ mit erhöhter Rentenleistung im Pflegefall sollte Herr Nachhalt intensiv nachdenken. Der Vorschlag für die Umsetzung: 20.000 Euro: Umweltpluskonto UmweltBank Bis zur Investition der zweiten Rate in 2015 kann der Betrag von 20.000 Euro z.B. auf dem Umwelt- pluskonto der UmweltBank geparkt werden. 50.000 Euro: Aktienfonds ÖkoWorld ÖkoVision Nächster Anlagebaustein sind Aktienfonds. Der ÖkoWorld ÖkoVision Classic ist als der Klassiker unter den Nachhaltigkeitsfonds zu bezeichnen. Es handelt sich um einen globalen Aktienfonds mit einer guten Vergangenheitsperformance und einem glaubwürdigen Nachhaltigkeitsansatz. Hier steht ein Anlagebetrag von 50.000 Euro zur Verfügung. 15.000 Euro: Aktienfonds Triodos Sustainable Pioneer Ergänzt wird dieses Kerninvestment durch den deutlich aggressiveren Fonds Triodos Sustainab- le Pioneer, der schwerpunktmäßig auf Nebenwer- te setzt, die sich als Öko-Pioniere ausgezeichnet haben. Herr Nachhalt sollte hier 15.000 Euro in- vestieren. 45.000 Euro: Mischfonds Sarasin Fairinvest Bond Universal Fonds Ein klassischer Mischfonds mit jeweils etwa 50 Prozent Aktien- und Rentenquote ist der Sarasin Fairinvest Bond Universal Fonds I. Die Bank Safra Sarasin ist einer der Pioniere der Nachhaltigkeits- analyse. Auch wenn es in der jüngeren Vergan- genheit viele Missklänge beim Geschäftsgebaren der Bank gab, ist der Nachhaltigkeitsansatz nach wie vor als glaubwürdig und fundiert zu betrach- ten. 15.000 Euro: Invest in Visions Mikrofinanz- fonds Im Bereich der Mikrofinanz, also der Finanzie- rung von Entwicklung durch die Vergabe von Klein- und Kleinstdarlehen, bietet sich für den Fondsanleger das einzige Produkt an, das zum Vertrieb in Deutschland zugelassen ist: der In- vest in Visions Microfinance. Der Fonds wurde erst am 1. Oktober 2011 aufgelegt, so dass die Leistungsbilanz noch nicht besonders aussage- kräftig ist. Die bisher erzielten Erträge lassen aber auf ein gutes Fondsmanagement schließen. Noch dazu ist Invest in Visions nur im Bereich Mikrofinanzen tätig. Im laufenden Jahr sollte ein Ertrag von gut drei Prozent erzielbar sein. Das Anlagekonzept verspricht eine relative Un- abhängigkeit von Markttrends in den globalen Finanzmärkten. Leider kann der Mandant nur in die R-Tranche mit einer deutlich höheren Verwal- tungsgebühr investieren. Die I-Tranche steht erst ab 30.000 Euro zur Verfügung. Einen so hohen Betrag sollte er aus Gründen der Risikostreuung allerdings nicht investieren. Ich empfehle eine Anlagesumme von 15.000 Euro. Auf die einge- schränkte Handelbarkeit (Kauf nur einmal mo- natlich, Verkauf einmal im Quartal) des Fonds Sitz der UmweltBank in Nürnberg
  • 26. 25ECOreporter sei hingewiesen. Anmerkung der Redaktion: Sie- he auch Seite 50. 5.000 Euro Kirifonds III Spanien Für den verbleibenden Betrag von 5.000 Euro habe ich einen geschlossenen Fonds ausgewählt. Die sehr schlechte Handelbarkeit während der Laufzeit kann für den geringen Anlagebetrag (ca. drei Prozent des Vermögens) in Kauf genommen werden, um von einem weiteren, wenig korrelier- ten Werttreiber profitieren zu können. Der Fonds Kirifonds III Spanien ist das dritte Produkt aus dem Hause WeGrow und das erste mit Anlageziel Spanien. Es werden brachliegende Ackerflächen für die Anlage von Plantagen des Kiribaums ge- pachtet. In einem Anlagezeitraum von zehn Jah- ren soll dieser am schnellsten wachsende Baum der Welt bereits Schlagreife erreicht haben. Der Anbieter hat sich seit mehreren Jahren vollstän- Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-BANK Fon 0231-58444-0  Fair@KD-BANK.de  www.KD-BANK.de Was macht die Bank mit Ihrem Geld? Infos unter www.KD-BANK.de/Nachhaltigkeitsfilter dig auf die Kultivierung des Kiribaums in Europa konzentriert und ist durch angepasste Züchtun- gen und entsprechende Schutzrechte als Markt- führer in Europa anzusehen. Bei der Anlage han- delt es sich natürlich um die risikoreichste des gesamten Portfolios. Gelingt das Anlagekonzept, sind allerdings auch weit überdurchschnittliche Erträge zu erwarten. Je näher das Sparziel Ruhestand rückt, desto mehr ist in risikoärmere Produkte umzuschich- ten. Der genaue Pfad der Risikominderung ist im Gespräch mit dem Mandanten individuell zu be- stimmen. Idealerweise sollte dieses Konzept Teil einer tiefergehenden Versorgungsanalyse sein, die sich umfassend mit den Themen Risikoabsi- cherung (etwa Berufsunfähigkeit, Haftpflichtrisi- ken, Pflege) und Versorgungsziele (Ruhestands- beginn, Zieleinkommen) auseinander setzt.
  • 27. 26 ECOreporter Gruppenarbeit beim ECOanlageberater-Workshop Im Mai war es so weit: Die 375. „ECOanlagebe- raterin“ nahm in Kassel ihr Zertifikat entgegen, nach bestandener Prüfung. Ein kleines Jubiläum mit Signalwirkung. „Es zeigt, dass nachhaltige Geldanlage gefragt ist. Denn Anleger, die auf Nachhaltigkeit setzen, achten bei den Anlage- produkten auf Qualität und bei den Beratern auf Qualifikation“, sagt der Prüfungskommissions- Vorsitzende des Fernlehrgangs, Dr. Helge Wuls- dorf von der Bank für Kirche und Caritas aus Paderborn. Der Lehrgang ist laut der Frankfurter Rundschau „Vorreiter in Deutschland“. Er quali- fiziert zum „Fachberater für nachhaltiges Invest- ment“. Damit meistern die Anlageberaterinnen und -berater die neuen Herausforderungen, die aus immer mehr nachhaltigen Produkten beste- hen, immer neuen Konditionen und dazu einer Diskussion darüber, was überhaupt nachhaltig ist – und wo nur ein „grünes Mäntelchen“ ökolo- gisches Handeln vortäuscht. Die Autoren und Referenten der Fernlehrgangs sind Fachleute aus führenden Häusern der Bran- che: Banker, Ver- mittler, Analysten und Research- Mitarbeiter sowie Fondsmanager. Zertifiziert ist der Fernlehrgang von der Zent- ralstelle für Fernunterricht (ZfU). Die staatliche Prüfinstanz hat den Fernlehrgang begutachtet und ihn zugelassen. Wie sie lernen, können die Teilnehmer dank des Mediums Internet selbst be- stimmen. Ein Tutor betreut sie während der etwa dreimonatigen Studienzeit. Regelmäßige Online- Chats und drei Workshops mit renommierten Referenten – allesamt Praktiker aus der Branche – bieten die Möglichkeit, Wissen zu vertiefen und Kontakte zu anderen Teilnehmern zu knüpfen. In der Prüfungskommission finden sich ausgewie- sene Fachleute, neben Dr. Wulsdorf sind das Dr. Sandra Reich, Geschäftsführerin der Börsen Ham- burg und Hannover, und Prof. Dr. Thomas Meuser von der Unternehmer-Hochschule BiTS, Iserlohn. Schon über 375 „Fachberater für nachhaltiges Investment“ Der zertifizierte Kurs „ECOanlageberater“ qualifiziert für eine ­anspruchsvolle Anlageberatung Immer mehr Kunden verlangen nach nachhaltigen Anlageprodukten – aber nur qualifizierte Beraterinnen und Berater können die Kundenwünsche erfül­ len. Der erfolgreiche Fernlehrgang ECOanlageberater verzeichnet deshalb eine hohe Nachfrage.
  • 28. 27ECOreporter Die Teilnehmerliste zeigt, dass die ECOanlagebe- rater aus unterschiedlichen Bereichen stammen: Viele freie Anlageberater und Vermögensverwal- ter sind dabei, auch Beraterorganisationen, die ihren kompletten Verbund haben schulen lassen. Dazu immer mehr Kundenberater aus Volksban- ken und Sparkassen. Die GLS Bank als eine der führenden grünen Banken hat fast sämtliche Be- raterinnen und Berater schulen lassen. Sehr stark vertreten sind die Kirchenbanken (siehe Grafik unten). „Auch sie lassen ihre Berater teilweise in In- house-Schulungen, die individuell angepasst sind, qualifizieren. Dann kommen meist etwa 15 Teilnehmer aus einer Bank, aber oft aus bun- desweit verteilten Filialen, zu den Workshops zusammen“, erläutert Wulsdorf. Er verweist da- rauf, dass der Lehrgang so weit möglich auch die hauseigenen Anforderungen der Teilnehmer berücksichtige, beispielsweise spezielle Produk- te. „Neben dem Fachwissen wächst auch das Ge- meinschaftsgefühl“, sagt Wulsdorf. Allgemeiner Tenor der Teilnehmer: Der Markt der nachhalti- gen Geldanlagen ist so differenziert geworden, dass eine Schulung notwendig ist – gleichzeitig zeigt sie aber auch die Marktchancen und eröff- net und beflügelt damit das Geschäft. Der Fernlehrgang ECOanlageberater konnte sich in Deutschland klar an die Spitze setzen. „Der Kurs ist eine Erfolgsgeschichte für das nachhal- tige Investment, die ihresgleichen sucht“, sagt Wulsdorf. Lediglich 2009, als die Finanzkrise für die größte Unsicherheit sorgte, bremste die Nachfrage kurz ab (siehe Grafik unten). Seitdem werden jährlich mindestens drei Kurse durch- geführt, davon zwei gemischte und ein bis drei Inhouse-Lehrgänge. Zur Auffrischung dienen Ein-Tages- oder Halbtages-Seminare zu speziel- len Themen. Die Standorte aller nachhaltigen Anlagebera- ter und -beraterinnen sind in einer speziel- len Deutschlandkarte im Internet zu sehen: www.ecoanlageberater.de/deutschlandkarte Anbieter des Fernlehrgangs (Preis: 2.400,- Euro, keine MwSt) ist die ECOeffekt GmbH aus Dortmund, Tel. 0231 477 359 65, Internet: www.ecoeffekt.de Hier arbeiten die ECOanlageberater und ECOanlageberaterinnen Absolventenzahlen (376 insges., Stand Juli 2014) Banken insges. 268 Freie Anlageberater/-innen 64 Kirchenbanken 161 Grüne Banken 70 Großbanken 17 Sparkassen 10 Volksbanken- und Raiffeisenbanken 10 Unternehmen 10 Fondsgesellschaften 5 Stiftungen 4 Sonstige 25 ECOanlageberater-Kurse: Starkes Interesse Kursanzahl pro Jahr seit 2005 11 2 2 2 3 4 5 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 3 3
  • 29. 28 ECOreporter Jung oder alt? Ein Internetpionier wird 15 Jahre 1999 startete die Internetseite ECOreporter.de. Seitdem hat sich viel geändert – nur die redaktionelle Grundlinie nicht www.lacuna.de Lieber ECOreporter, zu 15 nachhaltigen Jahren wünschen wir alles Gute sowie viel Erfolg und Energie für die Zukunft! HANDS ON SUCCESSGLÜCKWUNSCH www.lacuna.de 1999 Der Anteil Erneuerbarer Energie an der Stromer- zeugung liegt bei etwa fünf Prozent. Die Suchma- schine Google ist seit nicht mal einem Jahr am Netz, Internetverbindungen geben pfeifende Ge- räusche von sich, ebay heißt in Deutschland noch alando und hat ehema- lige Tischtennisplat- ten als Schreibtische, facebook-Gründer Marc Zuckerberg ist 15 und kennt das Inter- net vom Hörensagen. In Deutschland gibt es im Netz unabhängige Informationen über Grünes Geld unter den Adressen umweltak- tie.de, umweltfonds. de, windfonds.de. Jörg Weber, auch heute noch Chefredakteur von ECOreporter.de, damals aber Mitarbeiter des WDR, betreibt diese Seiten. Im Frühjahr 1999 Nachhaltigkeit? Ethik? In der Finanzbranche? Und dazu ein eigenes Magazin? Das war vor 15 Jahren erklärungsbedürftig. Heute ist ECOreporter.de etabliert. Und wegen seiner Unabhängigkeit immer noch ein journalistischer Sonderfall. startet er die Arbeit an einem neutralen Internet- portal, das alle Informationen über grünes Geld zusammenfassen soll. ­ECOstoxx soll es heißen, das geht aber aus rechtlichen Gründen nicht. Die Wahl fällt auf ECOreporter.de. „Zu altmodisch“ winken einige ab. „Klingt wie ein kommender Klassiker“, sagen andere. Im Sommer 1999 geht ECOreporter.de online. Seit 1998 hat das Ökozentrum NRW aus Hamm die Messe Grünes Geld vorbereitet. Geschäfts- führer Manfred Rauschen hatte die Idee, Pres- sesprecher Dr. Thomas Bauer kommt auf den Namen „Grünes Geld“, Veranstaltungsexperte Tobias Karsten organisiert die Messe. Er beauf- tragt das kleine ECOreporter.de-Team damit, den Fachkongress zu planen und durchzuführen, der die Messe begleiten wird. Messe und Kongress werden im September 1999 ein durchschlagen- der Erfolg – „Grünes Geld“ ist plötzlich für einige Tage deutschlandweit ein Thema. 2000 Drei Journalisten und ein Programmierer – das ist das ECOreporter.de-Team. Es finanziert sich zu einem geringen Teil aus Werbung auf ECOre- porter.de. Und zum größten Teil über Aufträge für andere Publikationen. Daneben erstellt ECO- Die Energiewende ist notwendig. Um sie zum Erfolg zu führen, müssen die Bürger über Hintergründe und Chan- cen aufgeklärt werden. ECOreporter ist dafür eine stets verlässliche Informati- onsquelle. Professor Dr. Claudia Kemfert, mehrfach aus­ gezeichnete Spitzenforscherin und gefragte Expertin für Politik und Medien; leitet seit 2004 die Abteilung Energie, Verkehr, Um­ welt am Deutschen Institut für Wirtschaftsfor­ schung (DIW Berlin)
  • 30. 29ECOreporterInvestmentfonds www.dnb.no/lu/de Natürlich ECOreporter! Nachhaltigen Erfolg und alles Gute wünschen die Norweger. reporter.de im Auftrag des Ökozentrums Hamm die Studie „Doppelte Dividende“. Sie soll den Markt der grünen Geldanlage in Deutschland be- leuchten. Eine noch überschaubare Arbeit: Der Markt besteht unter anderem aus 21 offenen Umwelt- fonds, 10 grünen Aktienzertifika- ten, 45 außerbörs- lich gehandelten und 24 börsenno- tierten Umweltak- tien, dazu aus etli- chen geschlossenen Windfonds. Hinzu kommt eine kleinere Anzahl an Anbietern und Beratern. 2001 Das Ökozentrum NRW lässt die Messe Grünes Geld Anfang des Jahres im Rahmen der „Grünen Woche“ in Berlin stattfinden. Die Studie Doppel- te Dividende wird bei einer großen Pressekonfe- renz vorgestellt, selbst ARD und ZDF berichten. Der begleitende Kongress, organisiert und mode- riert von ECOreporter.de, bringt die Branche zu- sammen. Auf Initiative vom Manfred Rauschen und anderen wird während der Messe das Forum Nachhaltige Geldanlage gegründet. Mit geliehenem Geld aus dem Familienkreis und Ersparnissen gründet Jörg Weber im Som- mer die ECOreporte.de Aktiengesellschaft. Die Rechtsform Aktiengesellschaft wird gewählt, weil Umweltaktien zu der Zeit das Hauptthema für ECOreporter.de sind. Und am besten be- richten kann der, der ei- gene Erfahrungen macht. Seit Gründung bis heute gehören alle Aktien dem Ehepaar Weber-Prinz. Ebenfalls seit Grün- dung dabei sind die Aufsichtsräte Manfred Rauschen und Winfried Tillmann; Aufsichts- ratsvorsitzende von Anfang an ist Kirsten Prinz. ECOeporter bezieht erstmals eigene Büro- Wirtschaftliche Gründe wie die verlässliche Energieversor- gung einer Welt mit 9 Milliarden Menschen, die Teilhabe vie- ler Menschen an den Investitionen in die Energiestruktur, die Umweltentlastung durch weniger CO2 und ohne Verschiebung von Kosten in die Zukunft – das sind entscheidende Argumen- te für den weiteren Erfolg der Energiewende in Deutschland und in der Welt. 15 Jahre ECOreporter belegen, dass breites bürgerschaftliches Engagement eine breite Informationsbasis braucht! Professor Dr. Klaus Töpfer, 1987 bis 1994 deutscher Bundesumweltmi­ nister, heute Exekutivdirektor des IASS Institute for Advanced Sustaina­ bility Studies Potsdam, davor Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) ECOreporter-Messestand 2001
  • 31. 30 ECOreporter Seit 15 Jahren recherchiert ECOre- porter alles rund ums Thema Grünes Geld. Kompetent, glaubwürdig und lesenswert wird die Spreu vom Weizen getrennt und Durchblick in einem unübersichtlichen Feld geschaffen. Kurz: Erste Adresse für gute Geschäfte mit gutem Gewissen. Herzlichen Glück- wunsch! Margarete Bause, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag ECOreporter arbeitet engagiert und erfolgreich an der Überlebensfrage der Menschheit mit, an der Eindämmung des Klimawandels. Dafür herzlichen Dank und viel Lust auf Zukunft! Dr. Franz Alt, Journalist und Publizist, unter anderem früherer Leiter und Moderator des ARD-Magazins „Report“ seit 1990 www.energiekontor.de Herzlichen Glückwunsch zum 15-jährigen Jubiläum und weiterhin viel Erfolg! räume. In den selbst gestrichenen Zimmern ste- hen gebrauchte Möbel, gebrauchte Computer und eine von den Vormietern übernommene Mi- niküche. Am 11. September stürzt die Welt durch die Attentate in den USA in eine Krise. 2002 Die Messe Grünes Geld findet nicht wie geplant als Teil der Hannover Messe statt. Die Erneuer- bare Energie gerät in die Krise. Umweltaktien verlieren an Boden. ECOreporter.de berichtet tapfer weiter, das Diskussionsforum der Seite ist hervorragend besucht, die Seitenzugriffszahlen steigen. Die Einnahmen sinken wegen der Krise, ECOreporter.de beginnt, für ein großes Unter- nehmen Geschäftsberichte und Umweltberichte zu schreiben. Das Unternehmen wird von der Be- richterstattung auf ECOreporter.de ausgeklam- mert. ECOreporter erscheint zum ersten Mal gedruckt – ein Vorläufer des späteren Magazins. 2003 ECOreporter.de veranstaltet zusammen mit der Ökofinanz aus Schönau den Freiburger Tag für ethische und ökologische Geldanlage. Außerdem richtet ECOreporter.de mit Unterstützung des NRW-Umweltministeriums „talkIN“ aus. IN steht für Investment und Nachhaltigkeit. Ein Treff für Investoren und kapitalsuchende Umwelt- Unternehmen. Umweltministerin Bärbel Höhn
  • 32. 31ECOreporter Um Ökologie und Ökonomie zusam- men zu bringen, bedarf es viel Erfah- rung und Fingerspitzengefühl. Genau diese Eigenschaften haben ECOrepor- ter in den vergangenen 15 Jahren ausgezeichnet. Ich wünsche dem Team weiterhin viel Erfolg und viele Leser! Matto Barfuss, Künstler, Tierfilmer, Buchau­ tor und deutscher Botschafter der UN-Deka­ de Biologische Vielfalt. Lebte unter anderen ein halbes Jahr in Kenia mit einer Geparden­ familie, daher auch bekannt als „Geparden­ mann“ Ethisch investieren gestaltet die Zukunft! www.hauck-aufhaeuser.ch – Ihr Partner für Nachhaltige Geldanlagen Liebes ECOreporter.de-Team, herzliche Gratulation zum Firmenjubiläum und zu 15Jahren gelebter Nachhaltigkeit! erscheint zu jedem dieser Treffs. Im Herbst startet der „ECOfondsreporter“: Eine kostenlos nutzbare Datenbank mit allen nachhaltigen und ethischen Kriterien aller Öko- und Ethikfonds in Deutschland. 2004 Der SPIEGEL erscheint mit dem Titel „Windmüh- lenwahn“ – ein Verriss der Erneuerbaren Energie. Die Spiegel-Redakteure Harald Schumann und Gerd Rosenkranz hatten zuvor eine Story zur deutschen Energiewirtschaft geschrieben, die das anders darstellte. Sie wurde nicht im SPIE- GEL abgedruckt. ECOreporter.de veröffentlicht den nicht erschienenen SPIEGEL-Text im Mai. Die Messe Grünes Geld ist im September als Themen- Park Teil der Internationalen Anlegermesse (IAM) Die ECOreporter greifen heiße Eisen auf. Ihre Information ist aber immer präzise. Josef Göppel, Bundestagsabgeordneter der CSU; Förster; leitet seit 1991 den Umweltar­ beitskreis der Partei, ist einer der Väter des Erneuerbare-Energie-Gesetzes Ex-NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn und Naturstrom-Vorstand Dr. Thomas E. Banning beim ECOreporter-Treff „talkIN“
  • 33. 32 ECOreporter Nachhaltige Entwicklung geschieht nur, wenn sich viele auch tatsächlich engagieren. Zuverlässige Informati- onen zur Umsetzung und Finanzie- rung der Energiewende, wie sie ECOre- porter seit 15 Jahren liefert, sind für das Engagement von Bürgern und In- vestoren unverzichtbar. Professor Dr. Stefan Schaltegger, Leiter des Centre for Sustainability Management und MBA Sustainability Management, Leuphana Universität Lüneburg UDI • Frankenstraße 148 • 90329 Nürnberg • Tel. 0911 - 929 055-0 • www.udi.de in Düsseldorf. Ebenfalls im September startet ECO- reporter.de eine Neuerung: Wer die Seite lesen will, muss ein Abo abschließen. Überraschende Reaktion: Die meisten Leser loben das Modell! Neu eingerichtet wird die Wachhund-Rubrik mit Wachhund Pino – einem Husky-Berner-Sennen- hund-Mischling aus dem Tierheim. Das Unter- nehmen, für das ECOreporter Geschäftsberichte textet, wird vom Manager Magazin für den „Bes- ten Geschäftsbericht Deutschlands“ ausgezeich- net, mit Sonderlob für den Text. Ein schöner ECOreporter bietet zuverlässig und regelmäßig gut recherchierte Hin- tergrundinformationen. 15 Jahre profunde Analysen und Prognosen sprechen für sich. Herzlichen Glück- wunsch! Ingolf Gritschneder, vielfach mit Preisen aus­ gezeichneter (zuletzt: Deutscher Fernseh­ preis) TV-Journalist (ARD, arte und andere) Abschluss: Dank der bezahlten Abos kann sich ECOreporter.de fortan auf die eigenen Publikati- onen konzentrieren. ECOreporter.de-Wachhund Pino
  • 34. 33ECOreporter Milliarden Kapital sollten nachhaltiger angelegt werden, in ­Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Infrastruktur und nachhaltiger Stadtentwicklung oder Green Buildings. ECOre- porter liefert hierzu die notwendigen Anlageinformationen und ist somit ein unentbehrlicher Ratgeber für Jeden, der Geld anlegt, egal in welcher Größenordnung. Prof. Dr. Maximilian Gege, B.A.U.M.-Vorsitzender, Energieeffizienz-Experte und Initiator des Zukunftsfonds-Konzeptes 2005 Die neue CDU-Regierung in NRW setzt das Öko- zentrum NRW stark unter Druck. Um Arbeitsplät- ze zu retten, übernimmt die ECOreporter.de- Schwesterfirma ECOeffekt GmbH die Messe Grünes Geld und den Fern- lehrgang ECOanla- geberater samt Per- sonal. Ein Kraftakt. Wegen eines kriti- schen Artikels ver- klagt die Ökologik Ecovest einen ECOrepor- ter.de-Redakteur – und verliert mit Pauken und Trompeten. „Reich beschenkt“: Das ist der Titel des ersten gedruckten Magazins von ECOrepor- ter, das im Sommer erscheint und reiche Erbin- nen als Hauptthema hat. 2006 ECOreporter.de zieht in ein neues Büro. Es hat eine Terrasse und einen kleinen Garten. Was bei den Lebenspartnerinnen zweier ECOreporter-Mitarbeiter später die Vorstellung beflügelt, die Männer könnten Hunde mit zur Arbeit neh- men. 2007 Jörg Weber am Strand der Ostsee im Urlaub, die Kinder buddeln im Sand. Anruf auf dem Handy: Ein choleri- scher ECOreporter.de-Leser schreit und schimpft über die Redaktion und droht eine Schadensersatzklage über mehre- re Millionen Euro an. Wenig später geht in der Redaktion ein Anwaltsschreiben mit einer ent- sprechenden Forderung ein. Noch einmal ruft der erzürnte Herr an. Er heißt Tasik Yoleri und 1 Happy Birthday ECOreporter! Alles Gute für die Zukunft und viel Neue Energie. Wir freuen uns mit Ihnen über 15 erfolgreiche Jahre, denn uns verbinden Nachhaltigkeit und die Firmengründung 1999. www.oekorenta.de ACATIS FairValue Modulor Vermögensverwaltungsfonds Dieses Portrait stellt weder Angebot, Empfehlung noch Aufforderung zum Kauf von Investmentanteilen dar und dient lediglich Informationszwecken. Es richtet sich ausschließlich an professionelle Kunden bzw. geeignete Gegenparteien im Sinne des WpHG und ist nicht zur Weitergabe an Privatkunden bestimmt. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Erträge. ACATIS übernimmt keine Gewähr dafür, dass die Marktprognosen erzielt werden. Die Informationen beruhen auf sorgfältig ausgewählten Quellen, die ACATIS für zuverlässig erachtet, doch kann deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Genauigkeit nicht garantiert werden. Die Informationen dürfen weder reproduziert noch an andere Personen verteilt werden. Daten Stand 31.07.2014. Die ACATIS Investment GmbH wird von der BAFIN, Lurgiallee 12, in 60439 Frankfurt reguliert. ACATIS Investment GmbH, mainBuilding, Taunusanlage 18, D-60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 / 69 / 97 58 37-77, Fax: +49 / 69 / 97 58 37-99, E-Mail: anfragen@acatis.de, Info: www.acatis.de Europäischer Transparenzkodex ♦ Platz 1 im 1. Halbjahr 2014 der nachhaltigen Mischfonds bei ECOreporter.de ♦ +7,8% Performance YTD ♦ 6,0% Volatilität (1 Jahr) ♦ Prognostizierte Ausschüttung für 2015 mindestens 4,0% Kontakt: ACATIS Investment GmbH mainBuilding, Taunusanlage 18 60325 Frankfurt am Main Tel.: 069/975837-77, Fax: 069/975837-99 www.acatis.de, E-Mail: anfragen@acatis.de
  • 35. 34 ECOreporter In einem turbulenten Umfeld der grünen / nachhaltigen Geldanlagen stehen die ECOreporter als eine verlässliche Adresse für sorgfältig recherchierte Informationen und auch frühe Warnungen vor unseriösen Anlageformen. Wer lesen kann, hätte so bereits vor Jahren vor Prokon und de- ren Geschäftsführung gewarnt sein müssen. Denn gerade hier haben die ECOreporter früh ihre Fach- kenntnis bewiesen und sich auch nicht gescheut früh zu sa- gen, was Fakt ist. Karl-Heinz Remmers, Herausgeber des pv-magazine für Photovoltaik, Märkte und Technologie und Vorstands­vorsitzender der solarpraxis AG aus Berlin +49 (0) 7529 971 558-0 info@miller-investment.de www.miller-investment.de BYE BYE CO2 Setzen Sie auf Waldinvestments und leben Sie klimaneutral! Kapitalanlagen in den nachwachsenden Rohstoff Holz sind renditestark, ökologisch und sozial. Wir beraten Sie gerne! ECOreporter Partner seit 2006. Herzlichen Glückwunsch! ist Vorstand der EECH-Gruppe aus Hamburg. Ihn stört, dass EECH bei ECOreporter.de in der Wachhundrubrik steht. Weber weist nach, dass alle Fakten richtig sind. Yoleri wird später we- gen schweren Betrugs angeklagt, verurteilt, geht in Revision. Die Drohung gegen ECOreporter.de nahm er zurück, selbst die Anwälte verzichteten auf ihre Kostenforderung. Journalistenpreis für ECOreporter.de: Jörg Weber nimmt beim Sustainability-Kongress in Bonn den „Award für engagierten Journalismus“ entgegen. 2008 Die Lehmann-Pleite löst die Bankenkrise aus, später folgt die Eurokrise, alles zusammen ergibt die Finanzkrise. 2009 Die Analysen von nachhaltigen, geschlossenen Fonds, Genussrechten, Anleihen, Genossen- schaftsanteilen und anderen Produkten erschei- nen unter dem Namen „ECOanlagecheck“. Der Nachfolger des Wachhunds Pino heißt Boots- mann. Er ist im Kleinkrieg mit der Terrierhün- din Lucie, die einem Redakteur und seiner Frau ECOreporter.de demonstriert, dass nachhaltiges Investment und der Aus- bau der Solarenergie und Erneuerba- rer Energien insgesamt Umwelt und Klima schützen und sich für die Anle- ger bezahlt machen! Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.
  • 36. 35ECOreporter EIN GUTES ZEICHEN. WEIL IHRE WERTE SINN BRAUCHEN. Pax-Bank eG · Christophstraße 35 50670 Köln · Tel. 0221/1 60 15-0 info@pax-bank.de · www.pax-bank.de Anzeige_Kornfeld_95x95_Anzeige_Kornfeld_104,5x71,25 24.06.14 12:07 ECOreporter ist seit vielen Jahren ein seriöser Begleiter vieler Themen von ökologischer und finanzieller Rele- vanz. ECOreporter bietet wertvolle In- formationen aus unterschiedlichen Standpunkten. Gratulation! Dr. Ignacio Campino, Vorstand der DESER­ TEC Foundation und Vorstand der BiWiNa– Stiftung zur Förderung der Wirtschaftskom­ petenz im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung e.V. (iG) gehört. Lucie markiert ihre vermeintlichen Vor- rechte gegenüber Bootsmann auf dem Teppich, der ausgetauscht werden muss. Bootsmann rächt sich, indem er durch das hintere Lüftungsgitter die Zentraleinheit des Rechners von Lucies Herr- chen flutet. Der Rechner wird ausgetauscht. 2010 Prokon steht bei ECOreporter.de in der Wach- hundrubrik. Während andere Kritiker Prokon meist nur irreführende Werbung vorwerfen, nimmt ECOreporter.de das Geschäftsmodell aus- einander. ECOreporter.de wird in der Folge einge- laden, auf renommierten Journalistenkongressen die eigenen Recherchemethoden darzustellen. Schmeichelhaft, nur: Andere Publikationen kas- sieren weiterhin die Prokon-Werbeaufträge. 2011 Im Spätsommer überreicht Hamburgs Erster Bür- germeister Olaf Scholz den B.A.U.M-Umweltpreis 2011 an Jörg Weber. ECOreporter.de veröffent- licht eine Magazin-Ausgabe zu den Energie-Lügen und sagt dickste Schwierigkeiten für die RWE AG voraus. Olaf Scholz; B.A.U.M.-VorständeDr. Martin Oldeland, Prof. Dr.Maximilian Gege; Jörg Weber
  • 37. 36 ECOreporter Vor der profunden Arbeit des ECOre- porters Jörg Weber und seines Teams habe ich größten Respekt. Und auf de- ren Wissen bin ich auch ein bisschen neidisch! Wahrscheinlich würden 10 Prozent dieses geballten Know Hows mir schon zu einer besseren Altersver- sorgung verholfen haben - nachhal- tig! Claudia Langer, Gründerin der Nachhaltig­ keits-Plattform Utopia, Buchautorin („Die Ge­ neration Man müsste Mal“) Durch nachhaltige Finanzanlagen können sich alle Bürgerinnen und Bürger an der Energiewende beteili- gen. Unverzichtbare und unabhängi- ge Informationen hierzu liefert ECO- reporter.de seit 15 Jahren. Hans-Josef Fell, vielfach ausgezeichneter Po­ litiker der Grünen; 2005 bis 2013 Sprecher für Energiepolitik der Bundestagsfraktion; einer der Väter des EEG 2012 Am Jahresanfang bezieht ECOreporter ein neu- es Büro. ECOreporter wird mit dem Umweltpreis „Earthday Pionier“ ausgezeichnet. Die Bundes- regierung säbelt die Erneuerbare-Energie-Bran- che in Stücke. Eine Welle von Falschberichter- stattung überschwemmt die Öffentlichkeit. Die ersten Erneuerbare-Energie-Unternehmen zei- gen Krisenerscheinungen. ECOreporter erhält eine Anfrage eines Atomenergieriesen für eine umfangreiche Werbekampagne. Das „Ja“ zum Abdruck einer solchen Werbekampagne hätte deutlich dazu beitragen können, das ECOrepor- ter-Magazin weiterhin alle drei Monate erschei- nen zu lassen. Die gemeinsame Entscheidung im ECOreporter-Kreis braucht etwa sechs Minuten: Ablehnung der Kampagne. Aber ab dem folgen- den Jahr auch nur noch eine gedruckte Ausgabe. Dafür weiterhin kein Pardon mit Altmaier, Rös- ler, Merkel, E.on und RWE.
  • 38. 37ECOreporter 15 Jahre gewartet? Lange genug – jetzt abonnieren! Mit einem ECOreporter.de-Abonnement können Sie auf mehr als 45.000 Beiträ­ gen zugreifen. Jeden Tag erscheinen aktuelle Nachrichten, Tests und Hinter­ grundberichte zu Märkten, Unternehmen und nachhaltigen Finanzprodukten. Sichern Sie Ihre Geldanlage mit präzisen Informationen ab! „Think Book“ Ein Klassiker: das „Think Book“. Einst ständi- ger Reisebegleiter bekannter Persönlichkeiten. Mit einem Einband aus schwarzem Recycling- Lederfaserstoff und einem Innenleben, das dem Original von damals treu geblieben ist! Faden- geheftete, abgerundete Blankoseiten, mit Lese- bändchen und durch ein Gummiband gesichert. Für lose Blätter, Eintrittskarten etc. ist im hinte- ren Einbanddeckel eine Innentasche mit Leinen- falz eingeklebt. Format ca. DIN A6. Messer „Opinel“ Das französische Original! Ein idealer Beglei- ter für alle Garten- und Naturfreunde. Mit „Virobloc“-Klingensperre, haarscharfer Klinge aus traditionellem Kohlenstoffstahl (nicht rost- frei!) und einem Griff aus massiver Buche. Heft- länge 11 cm. 12 Monate bezahlen, einen weiteren Monat ge- schenkt Dass die redaktionelle Qualität stimmt, bewei- sen nicht nur Journalistenpreise, sondern auch hunderte positiver Leserzuschriften. ECOre- porter.de bleibt unabhängig, verlässlich, nicht marktschreierisch. Die ECOreporter.de-Redak- tion, mehrfach ausgezeichnet, recherchiert täg- lich für Sie. Unabhängig sachlich, nachvollzieh- bar. Probieren Sie es aus! Anzeige Als Aboprämie (nur für Privatkunden) erhalten Sie wahlweise: Umweltpreis der Stadt Dortmund
  • 39. 38 ECOreporter Preis­ stufe Unternehmensart Preis pro Monat* Preis pro Jahr Privat für Privatkunden incl. Werbegeschenk, wahlweise: „Think Book“    Messer „Opinel“    (s. Seite 37) 1 Monat ECOreporter.de zusätzlich   7,90 €   94,80 € incl. 19 % Mehrwertsteuer I Einzelkaufleute ohne Mitarbeiter   7,90 €**   94,80 €** II Unternehmen/Organisation mit max. 2 Mitarbeitern 12,90 €** 154,80 €** III Unternehmen/Organisation mit max. 5 Mitarbeitern 19,90 €** 238,80 €** IV Unternehmen/Organisation mit max. 10 Mitarbeitern 24,90 €** 298,80 €** V Unternehmen/Organisation mit max. 25 Mitarbeitern 29,90 €** 358,80 €** VI Unternehmen/Organisation mit über 25 Mitarbeitern (max. 30 Zugänge) 34,90 €** 418,80 €**     * Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 12 Monate. / ** Nettopreis zuzüglich 19 % Mehrwertsteuer. ECOreporter.de AG Semerteichstr. 60 44141 Dortmund Bestellung eines Online-Abonnements für ECOreporter.de Bitte faxen Sie das ausgefüllte Formular an: 0231 / 47 73 59 61 Oder per Brief an: Bitte wählen Sie Ihre Abokategorie: Bitte hier ausfüllen: Firma Name, Vorname Straße/Postfach PLZ/Ort Telefon + Telefax E-Mail Datum, Unterschrift:  Ja, ich habe die Allgemeinen Geschäftsbedingungen unter http://www.ecoreporter.de gelesen und akzeptiert. Auch ist mir bekannt, dass ich diese Bestellung innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt dieser Widerrufsbelehrung ohne Begründung bei der ECOreporter.de AG, Semer­ teichstr. 60, 44141 Dortmund, auf einem dauerhaften Datenträger (zum Beispiel einer Postkarte) widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag der Absendung (Poststempel genügt). Diese zweite Unterschrift ist zwingend notwendig für Ihre Bestellung! Vielen Dank! Wir melden uns umgehend bei Ihnen. Datum, Unterschrift: Umweltpreis der Stadt Dortmund Anzeige
  • 40. 39ECOreporter ECOreporter ist uns ein wichtiger Weg- begleiter. Wer weiß, wie und wo er sein Geld sinnvoll anlegen kann, nutzt den enormen Hebel des Finanzmark- tes, um unsere gemeinsame Zukunft zu gestalten. ECOreporter hilft hier, die richtige Wahl zu treffen! Frietz Lietsch, Chefredakteur der Zeitschrift forum Nachhaltig Wirtschaften, Herausgeber ECO-World, Geschäftsführender Gesellschaf­ ter des Altop-Verlags in München 2013 ECOreporter.de erneuert die Internetseite – über 40.000 Artikel ziehen um. Viele Solarunterneh- men gehen pleite – ECOreporter.de verliert da- durch etliche langjährige professionelle Kunden. Neue private Abos gleichen das komplett aus. Im September startet ECOreporter.de das „ECO- reporter-Siegel für Nachhaltige Geldanlagen“. ARD, ZDF, RTL, Regionalsender, Spezialsender, dutzende Radiosendungen, überregionale Zei- tungen, Regionalblätter und viele Fachzeitschrif- ten berichten über die Pressekonferenz zu dem Siegel, bei der auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Gerhard Schick von den Grünen das Siegel mit vorstellt (s. Seite 56). Es erscheinen zwei kri- tische Artikel und 119 positive bis neutrale. Die Aktie der RWE AG hat mittlerweile eine einmalige Talfahrt hinter sich. 2014 Das ECOreporter.de-AG-Schwesterunternehmen ECOeffekt GmbH verkauft die Messe Grünes Geld an deren Mitentwickler Tobias Karsten – ein Kreis schließt sich. Der 375. ECOanlageberater absol- viert den Fernlehrgang. 15 Jahre ECOreporter.de: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können es selbst kaum glauben. Schon 15! Gute Ideen werden häufig kopiert, aber auch missbraucht und laufen dann Gefahr zu scheitern. In wenigen Branchen ist das so deutlich geworden wie bei der nachhaltigen Geld- anlage, durch Skandale wie Prokon oder die vielen pseudo- nachhaltigen Finanzprodukte großer und kleiner Anbieter. Deshalb ist eine kenntnisreiche, kritische und ideologisch unverblendete Berichterstattung über die nachhaltige Geld- anlage essentiell, wenn die Idee weiterleben soll. ECOrepor- ter leistet diese wichtige Aufgabe. Weiter so! Martin Hesse, Wirtschaftskorrespondent beim SPIEGEL
  • 41. 40 ECOreporter Nachhaltige Fonds: Zug nach oben Die ECOreporter-Auswertung zeigt die besten Fonds – und leider auch etliche schlechte. Juli 2009: Ein Ende der weltweiten Finanzkrise ist noch nicht abzusehen, das Vertrauen der An- leger ist erschüttert. Die Wertpapierkurse sind seit Beginn der Finanzkrise kräftig abgestürzt. Nur wenige Anleger blicken so optimistisch in die Zukunft, dass sie diese Delle in der Kursent- wicklung zum Kauf von Nachhaltigkeitsfonds nutzen. Dabei war es eine gute Gelegenheit für Mutige – wie man nun im Nachhinein deutlich er- kennen kann: Von 232 nachhaltigen Fonds, die mindestens seit Juli 2009 auf dem Markt sind, haben 218 seither an Wert gewonnen, davon 189 mehr als zehn Prozent. Nachhaltige Aktienfonds über 5 Jahre: Was zeichnet die Überflieger aus? Der herkömmliche Weltaktienindex MSCI World legte in den fünf Jahren zwischen Ende Juli 2009 und Ende Juli 2014 rund zehn Prozent zu. Von den insgesamt 132 nachhaltigen Aktienfonds, die vor Juli 2009 in Deutschland starteten, haben immerhin 118 diesen Wert übertroffen. 76 nach- haltige Aktienfonds gewannen sogar 50 Prozent und mehr. Die besten fünf Nachhaltigkeitsfonds lagen über fünf Jahre hinweg sogar 100 Prozent und mehr im Plus. Alle dieser fünf Überflieger haben einen begrenzten Fokus – entweder ein bestimmtes Thema oder eine Region. Wasserak- tienfonds sind beispielsweise der KBC ECO Fund Water und der Swisscanto [LU] Equity Fund Wa- ter Invest. Auf die Bereiche Ernährung, Aktivität, Wohlbefinden und Gesundheit konzentriert sich der RobecoSAM Sustainable Healthy Living, und der RobecoSAM Smart Materials Fund investiert nur in Unternehmen, welche die Rohstoffeffizi- enz verbessern. Regional investiert dagegen der nachhaltige Aktienfonds Candriam Sustainable Nachhaltigkeit lohnt sich – und wie! Die besten der rund 280 Nachhaltigkeits­ fonds auf dem deutschen Markt schlagen den herkömmlichen Aktienindex MSCI um Längen. Und zwar nicht nur einmalig, sondern dauerhaft. Das zeigen die ECOreporter-Untersuchungen über zwölf Monate, über drei Jahre und erst recht über fünf Jahre hinweg. Text: Jürgen Röttger
  • 42. 41ECOreporter www.warburg-fonds.com Investieren Sie in ehrliche Werte: Ihr Aktienfonds mit Ethik-Bonus Foto:www.fotolia.de,Somal www.steyler-bank.de
  • 43. 42 ECOreporter North America. Er investiert nur in Unterneh- men aus Kanada und den USA. Dabei verfolgt dieser Fonds einen Best-in-class-Ansatz, schließt also keine Branchen aus, beschränkt sich aber auf die Unternehmen mit den besten Nachhal- tigkeitsleistungen innerhalb ihres Sektors. Der Candriam-Fonds firmierte lange als Dexia Sus- tainable North America. Nachdem die New York Life Investments die belgische Dexia Asset Ma- nagement im Frühjahr 2014 übernommen hatte, taufte sie den Fonds um. Er hat beispielsweise Aktien von Procter Gamble gekauft, aber auch kleine Unternehmen wie Keurig Green Mountain (vormals Green Mountain Coffee Roasters), das zwar Einweg-Kapseln anbietet – aber mit Biokaf- fee. Fast 140 Prozent in fünf Jahren gewonnen hat der First State Investments Asia Pacific Sustaina- bility Fund. Er ist auf Aktien aus Fernost spezia- lisiert. Der Fonds, der in Britischen Pfund notiert, investiert nur in Unternehmen aus der Region Asien-Pazifik und setzt zudem thematische Schwerpunkte, etwa auf Erneuerbare Energien und Wasser. Das spiegelt sich in den größten Positionen wider. Hier sind der Solarhersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing zu finden, die Versorger Towngas China und Manila Water. Stets müssen die Firmen innerhalb ihrer Branche zu den Nachhaltigkeitsbesten zählen. Außerdem dürfen sie nicht gegen Ausschlusskriterien wie Glücksspiel oder die Produktion von Alkohol, Ta- bak und Waffen verstoßen. Pads von Green Mountain Coffee Roasters Taiwan Semiconductor Manufacturing Die 5 besten und die 5 schwächsten nachhaltigen Aktienfonds Name ISIN Kurs in EUR* (31.7.2014) Entwicklung über 5 Jahre in % Verwal- tungsgebühr p.a. in % First State Investments Asia Pacific Sustainability Fund GB00B0TY6V50 4,31 135,99 1,55 Candriam Sustainable North America BE0173901779 29,49 108,85 1,50 RobecoSAM Sustainable Healthy Living Fund LU0280770768 141,31 103,68 1,50 Swisscanto [LU] Equity Fund Water Invest LU0302976872 137,84 102,65 1,80 KBC ECO Fund Water BE0175478057 814,78 101,66 1,40 Sarasin New Energy Fund LU0121747215 5,14 -14,76 1,75 Luxembourg Selection Asian SolarWind A1 LU0405846410 71,27 -15,17 1,90 Candriam Equities L Sustainable Green Planet LU0304860991 49,78 -17,91 1,50 KBC ECO Fund Alternative Energy BE0175280016 234,29 -18,28 1,40 Kepler Öko Energien AT0000A0AMH0 48,20 -28,81 1,65 * In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.
  • 44. 43ECOreporter Die eigene Zukunft und die der Umwelt sichern. Für alle, denen Umwelt und Soziales wichtig sind, gibt es jetzt die passende Altersvorsorge: die GrüneRente der Stuttgarter. Nutzen auch Sie diese Chance! Jetzt informieren unter www.stuttgarter.de/gruenerente Nachhaltige Altersvorsorge. Das Thema der Zukunft. Dass eine Konzentration auf bestimmte Themen keine Garantie für Erfolg ist, sondern sogar Risi- ken bietet, mussten die Anleger von fünf Erneu- erbare-Energie-Aktienfonds erfahren: Statt sich über Kursgewinne zu freuen, büßten die Anleger mit diesen Produkten zwischen 14 und 28 Pro- zent ein. Arg spielte auch der Fonds Candriam Equities L Sustainable Green Planet seinen An- legern mit. Er investiert in Umwelttechnologie- Aktien und kam auf fast 18 Prozent Verlust. An- sonsten wiesen nur zwei weitere Aktienfonds ein Minus auf: Der Klimaaktienfonds DWS Invest Cli- mate Chance verlor knapp vier Prozent und der auf Rohstoffaktien beschränkte Sunares - Susta- inable Natural Resources knapp sechs Prozent. 3-Jahres-Betrachtung: Wasserfonds auf der Erfolgswelle Auch über drei Jahre betrachtet zeigen nachhal- tige Aktienfonds gute Ergebnisse: 127 von ins- gesamt 146 schlugen den herkömmlichen Welt- aktienindex MSCI World, der rund zwölf Prozent zulegte. Insbesondere die Wasseraktienfonds entwickelten sich gut – mit einer Ausnahme. Der UBS (Lux) Equity SICAV - Water (USD) verlor 4,4 Prozent an Wert und hinkte damit der Kon- kurrenz weit hinterher. Denn die neun übrigen Wasseraktienfonds gewannen zwischen 44 und 64 Prozent. Bei ihnen finden sich bei den Top- Positionen vor allem US-Titel wie Pentair und Da- naher, beides Anbieter von Wassertechnologien, ebenso aber die europäischen Versorger Severn Trent aus Großbritannien und Suez Environne- ment aus Frankreich. Steve Falci ist Leiter Strategieentwicklung Nach- haltige Investments bei Kleinwort Benson Inves- tors aus Dublin, die den KBI Water Fund aufge- legt hat. Er erklärt die gute Wertentwicklung von Wasseraktienfonds mit vermehrten Dürren und dem steigenden Wasserbedarf einer wachsenden
  • 45. 44 ECOreporter Anzahl von Menschen. „Zur Bewältigung der Ver- sorgungsprobleme sind nun vor allem Innovati- on und Technologie gefragt“, sagt er. Markus Güntner ist Nachhaltigkeitsexperte bei Swisscanto, der Fondsgesellschaft der Schweizer Kantonalbanken. Deren Swisscanto [LU] Equity Fund - Water Invest zählt über drei Jahre zu den erfolgreichsten Nachhaltigkeitsfonds. Von Juli 2009 bis Juli 2014 hat er seinen Wert mehr als verdoppelt. „Uns geht es nicht um die Spekula- tion mit einem Rohstoff, sondern um die Betei- ligung am Erfolg von Unternehmen, die einen erheblichen Beitrag zur Wassereffizienz liefern“, sagt Güntner zur Strategie des Wasserfonds von Swisscanto. Er schlussfolgert: „Solche Unter- nehmen haben über die nächsten Jahre große Wachstumschancen und sollten stärker wachsen als das weltweite Bruttoinlandsprodukt.“ In den Industriestaaten stünden Wassereffizienz und Erneuerung von veralteten Leitungssystemen im Vordergrund, in den Schwellenländern der Aufbau einer umfassenden Versorgung, Entsor- gung und Aufbereitung, so Güntner. Staatliche Investitionsschübe im Wassersektor kämen den Marktakteuren zusätzlich zugute. 12 Monate: Erneuerbare Energie holt wieder auf Über zwölf Monate gerechnet, vom 1. August 2013 bis zum 31. Juli 2014, übertrafen drei Vier- tel der nachhaltigen Aktienfonds den Weltaktien- index MSCI World, der rund elf Prozent zulegte. Ein stolzes Ergebnis. Besonders erfolgreich wa- ren die nachhaltigen Aktienfonds, die in Unter- nehmen mit Stärken beim Umwelt- und Klima- schutz investieren. Mit 35 Prozent Wertzuwachs setzte sich der Erste WWF Stock Climate Change an die Spitze. Dieser Fonds der Erste Sparinvest aus Wien investiert beispielsweise in den Wind- anlagenhersteller Vestas aus Dänemark und den Solarausrüster Meyer Burger aus der Schweiz. Das hauseigene Nachhaltigkeitsresearch des An- bieters konzentriert sich auf ökologische und soziale Aspekte. Ausschlusskriterien sind unter anderem Atomkraft und ausbeuterische Kinder- arbeit. Zudem unterstützt ein vom WWF (World Wide Fund for Nature) initiierter Umweltbeirat das Fondsmanagement bei der Auswahl der Ak- tien. Die Fondsgesellschaft spendet einen Teil ih- rer Einnahmen dem Klimaschutzprogramm des WWF Österreich. Daher das WWF-Kürzel im Na- men dieses Klimaaktienfonds. Gleich drei Erneuerbare-Energie-Aktienfonds zählen auf Jahressicht zu den besten Nachhaltig- keitsfonds – allerdings hatten etliche von ihnen in den Jahren zuvor auch schlichtweg deutlich verloren, vor allem wegen der Krise bei Wind- und Solaranlagenherstellern. Seit 2013 ging es jedoch für deren Aktien wieder deutlich berg- auf. Davon profitierte beispielsweise der DnB Renew­able Energy von DnB Asset Management, der in zwölf Monaten über 30 Prozent nach oben schoss. Er legt – im Gegensatz zu vielen anderen Erneuerbare-Energien-Fonds – bei der Aktienaus- wahl auch allgemeine Nachhaltigkeitsanalysen zugrunde. Investments in Ölfirmen oder Waffen- produzenten sind ebenso tabu wie Aktien von Unternehmen, die von Menschenrechtsverlet- zungen profitieren. Nur ein Aktienfonds war über zwölf Monate im Minus: Der Postbank Dynamik Klima Garant ver- lor 0,3 Prozent. ETF: Wie gut sind die Indexfonds über 5 Jahre? ETF (die Abkürzung für das englische Exchange Traded Fund) sind so genannte Indexfonds. Hier wählt nicht das Fondsmanagement die Aktien aus; stattdessen spiegelt der Fonds einfach einen Aktienindex. Dementsprechend kleiner ist der Aufwand für das Fondsmanagement. Angeneh- mer Nebeneffekt: Die Verwaltungsgebühren sind geringer. Bitte beachten: Einige aktiv gemanagte nachhaltige Aktienfonds sind keine ETF und ori- entieren sich dennoch an einem Index, so etwa der Prima - Jumbo A der PRIMA Fonds Service GmbH aus Wiesbaden (der in der ECOreporter- Auswertung nicht enthalten ist, weil er noch nicht seit mindestens fünf Jahren als nachhalti- ger Fonds am Markt ist). Der Fonds enthält nur Titel aus dem Nachhaltigkeitsindex Global Chal- lenges Index (GCX). Anders als bei einem ETF setzt hier das Fondsmanagement aber eigene Schwerpunkte bei der Gewichtung der Investitio- nen. Laut Jan-Peter Schott, Vertriebsdirektor der PRIMA Fonds Service GmbH, hat der Nachhaltig- keitsindex seinen Wert allein in den letzten fünf Jahren verdoppelt. Bei den neun ETF, die mindestens fünf Jahre am Markt sind, liegen sie lediglich zwischen 0,4 und 0,75 Prozent pro Jahr. Aktiv gemanagte Fonds erheben dagegen meist 1,5 Prozent und mehr Verwaltungsgebühren, teilweise sogar über 2 Prozent.