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Medieninformation

GKV-Ausgaben bei Arzneimitteln im ersten Halbjahr
2010 mit moderatem Zuwachs
Frankfurt, 11.08.2010. Die Ausgaben für Arzneimittel und Test-
Diagnostika belaufen sich für den gesamten GKV-Markt (GKV: Gesetzliche
Krankenversicherung) in der ersten Jahreshälfte 2010 auf knapp 14,2
Mrd. Euro zu Apothekenverkaufspreisen (AVP). Bereits abgezogen sind
hier die von den Pharmaherstellern zu leistenden Zwangsrabatte sowie
die Nachlässe der Apotheken gegenüber der GKV. Der Entlastungsbetrag
für die GKV durch diese Rabatte beläuft sich bereits im ersten Halbjahr
2010 auf fast eine Milliarde (977 Mio.) Euro. Nicht berücksichtigt sind die
Kosten für Impfstoffe, da diese bei der GKV über einen anderen „Topf“
verbucht werden.
Im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2009 bedeutet die Entwicklung eine
moderate Steigerung von +4,5%. Die Rahmenvereinbarung zwischen
Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband sieht
für das Gesamtjahr 2010 einen Zuwachs bei Arzneimitteln von +4,8%
vor. Der derzeitige Ausgabenzuwachs liegt damit unter dieser Grenze.
Der Absatz in Apotheken beträgt 334 Mio. Packungen und stagniert damit
(-0,3%).
                                           GKV-Gesamtmarkt
Veränderungsrate in +/-%




                           (Arzneimittel & Testdiagnostika, ohne Impfstoffe)

                                    +4,5%




                                 14,2 Mrd. Euro


                                                                 334 Mio. Packgn.

                                                                         -0,3%


                            Umsatz (AVP*)                   Absatz in Packungen

     Quelle: IMS PharmaScope® GKV           * AVP = Apothekenverkaufspreis (nach Abzug von Zwangsrabatten
                                                     der pharmazeutischen Hersteller und Apotheken)


Moderater Anstieg der GKV-Arzneimittelausgaben im ersten Halbjahr 2010
- Seite 2 -


Ausgabensteigerungen durch Innovationen und demografischen
Faktor

Ausgabensteigerungen im Arzneimittelsektor gehen teils auf die
Zunahme älterer, multimorbider Patienten mit steigendem
Versorgungsbedarf zurück, teils auf medizintechnische und
pharmazeutische Innovationen. So verdrängen z.B. bei Erkrankungen im
Bereich des Zentralen Nervensystems (ZNS), in der Onkologie oder auch
Infektiologie innovative, therapieoptimierende Medikamente zusehends
ältere Therapeutika.
Neuere Medikamente helfen vielfach, die Lebensqualität der betroffenen
Patienten zu verbessern und können auch zur Kosteneinsparung in
anderen Sektoren beitragen. Beim Einsatz von Krebsmedikamenten ist
etwa zu berücksichtigen, dass hier inzwischen ein erheblicher Anteil für
ambulante Behandlungen in der Klinik anfällt. Dank innovativer
Medikamente lassen sich aufwändige stationäre Aufenthalte verkürzen
oder vermeiden.


                                       Produkteinführung       Produkteinführung
                                                                                              Gesamt
                                           vor 2000                nach 2000
Arzneigruppe                                                                                   +/-%
                                            +/-%                     +/-%


ZNS

Antipsychotika                               -5%                     +16%                     +9%

Antiepileptika                               -23%                    +18%                    +11%

Anti-Alzheimer-Produkte                      -5%                     +19%                    +10%

ONKOLOGIE

Zytostatische Hormone                        -11%                    +20%                      -1%

Interferone                                  -5%                     +46%                     +3%

INFEKTIOLOGIE

Virustatika gegen HIV                        -19%                    +22%                    +15%



 Quelle: IMS PharmaScope® GKV, Umsatz zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers (ApU), ohne
         Berücksichtigung von Zwangsrabatten und Einsparungen durch Rabattverträge


Neuere Spezialtherapeutika verdrängen ältere Medikamente (1. Halbjahr 2010)



Ältere Menschen sind oftmals von mehreren Erkrankungen betroffen, was
einen erhöhten Arzneimittelbedarf begründet. Im Zuge des
demografischen Wandels ist daher bei immer mehr Menschen aufgrund
ihres höheren Alters und der damit einhergehenden Multimorbidität ein
steigender Medikamentenbedarf zu erwarten. Dies bestätigen die
Ergebnisse aus einer exemplarischen Analyse mehrerer Arzneigruppen
nach der Entwicklung der Verordnungen in Abhängigkeit des
Patientenalters.
- Seite 3 -


                                      11,8%
                                                               10,7%
 +/-% Verordnungen




                                                                                         7,6%
                                                                                                                 6,8%
                     5,5%
                                                                                                 3,9%
                                              2,9%     2,4%
                              0,9%
                                                                                                         0,2%



                                                                                 -2,0%
                                                                        -2,8%


                     40-54    55-69   70-99   40-54    55-69   70-99     40-54   55-69   70-99   40-54   55-69   70-99
                     Jahre    Jahre   Jahre   Jahre    Jahre   Jahre     Jahre   Jahre   Jahre   Jahre   Jahre   Jahre

                      Antiepileptika           Schilddrüsen-               Schmerzmittel          Beta-Blocker
                                                 präparate

 Quelle: IMS VIP®, GKV-Markt, 1. Halbjahr 2010


Exemplarische Analyse: Verordnungen steigen bei einer Reihe von Arzneien in der
ältesten Patientengruppe am stärksten an


Rabattverträge haben sich bei Generika durchgesetzt

Im generikafähigen Segment (Generika, Altoriginale und Lizenznehmer
mit abgelaufenem Patent) sind im ersten Halbjahr 2010 58% der
abgegebenen Medikament-Packungen in einem Vertrag zwischen
Krankenkasse und Hersteller „rabattgeregelt“. Das sind zwar drei
Prozentpunkte weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Angesichts dessen, dass jedoch mehrere, auch „große“ Kassen wie etwa
die AOK in 2010 neue Verträge auf den Weg brachten und gleichsam
deren alte Verträge ausliefen, weist der nahezu unveränderte Anteil auf
die inzwischen erfolgte Etablierung des Instruments Rabattverträge hin.

    58% des generikafähigen                                                Hohe Umsetzungsrate bei
 GKV Marktes unter Rabattvertrag                                            wichtigen Substanzen

                                                      Mio.
                     264               261            Packungen
                                                                        Simvastatin                          84%

                                                                         Metamizol                          77%

                                                                       Levothyroxin                        71%


                                      58%                                Ibuprofen                       65%
                     61%                                mit
                                                        Rabatt-
                                                        vertrag          Metoprolol                      61%

                     1. Hj.           1. Hj.                                             % Anteil mit Rabattvertrag
                                                                                         an Gesamt-Substanz GKV
                     2009             2010                                                      1. Hj. 2010
Quelle: IMS Contract Monitor®


Weit über die Hälfte der Arzneien im Generikamarkt befindet sich aktuell unter
Rabattvertrag
- Seite 4 -


Einige Wirkstoffe, die der Behandlung von Erkrankungen mit hoher
Prävalenz dienen wie z.B. Schilddrüsenerkrankungen (Levothyroxin) oder
Fettstoffwechselstörungen (Simvastatin), erreichen Umsetzungsraten
zwischen knapp 70 bis weit über 80%. Mehrere Krankenkassen haben
verlautbart, in diesem Jahr weitere Rabattverträge auf den Weg zu
bringen, so dass sich der Anteil bis Jahresende noch erhöhen dürfte.


Kontakt / Pressestelle:
Dr. Gisela Maag
Pressesprecherin
Tel.: 069-6604 4888
Fax: 069-6604 5590
Email:GMaag@de.imshealth.com
www.imshealth.de



Datenquellen:
IMS PharmaScope® GKV: Die Daten umfassen die Arzneimittelabgaben der Apotheken für
den GKV-Markt.
IMS VIP®: Repräsentative Stichprobe von niedergelassenen Ärzten der wichtigsten
Facharztgruppen. Analysen nach deren Diagnose- und Therapieverhalten. Die Daten werden
auf regionaler Ebene erhoben und auf das Niveau der Bundesrepublik hochgerechnet.
IMS Contract Monitor TM:
Abdeckung von über 99% des Arzneimittelmarktes der Gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV-Rezepte). Analytische Differenzierungen sind nach Kassen, Märkten, Herstellern und
Produkten möglich.


ÜBER IMS:
IMS HEALTH ist seit über 50 Jahren der weltweit führende Anbieter von Informationen und
Dienstleistungen für den Pharma- und Gesundheitsbereich. In mehr als 100 Niederlassungen
weltweit verknüpft IMS unzählige Healthcare Informationen mit großem Analyse Know-how
und umfangreicher Consulting Expertise. Neu bei IMS Health Deutschland ist der Bereich
„Gesundheitssystemforschung und Risiko-Strukturmanagement“ und Angebote für
Krankenkassen.

                                                                     © IMS HEALTH 2010

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  • 1. Medieninformation GKV-Ausgaben bei Arzneimitteln im ersten Halbjahr 2010 mit moderatem Zuwachs Frankfurt, 11.08.2010. Die Ausgaben für Arzneimittel und Test- Diagnostika belaufen sich für den gesamten GKV-Markt (GKV: Gesetzliche Krankenversicherung) in der ersten Jahreshälfte 2010 auf knapp 14,2 Mrd. Euro zu Apothekenverkaufspreisen (AVP). Bereits abgezogen sind hier die von den Pharmaherstellern zu leistenden Zwangsrabatte sowie die Nachlässe der Apotheken gegenüber der GKV. Der Entlastungsbetrag für die GKV durch diese Rabatte beläuft sich bereits im ersten Halbjahr 2010 auf fast eine Milliarde (977 Mio.) Euro. Nicht berücksichtigt sind die Kosten für Impfstoffe, da diese bei der GKV über einen anderen „Topf“ verbucht werden. Im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2009 bedeutet die Entwicklung eine moderate Steigerung von +4,5%. Die Rahmenvereinbarung zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband sieht für das Gesamtjahr 2010 einen Zuwachs bei Arzneimitteln von +4,8% vor. Der derzeitige Ausgabenzuwachs liegt damit unter dieser Grenze. Der Absatz in Apotheken beträgt 334 Mio. Packungen und stagniert damit (-0,3%). GKV-Gesamtmarkt Veränderungsrate in +/-% (Arzneimittel & Testdiagnostika, ohne Impfstoffe) +4,5% 14,2 Mrd. Euro 334 Mio. Packgn. -0,3% Umsatz (AVP*) Absatz in Packungen Quelle: IMS PharmaScope® GKV * AVP = Apothekenverkaufspreis (nach Abzug von Zwangsrabatten der pharmazeutischen Hersteller und Apotheken) Moderater Anstieg der GKV-Arzneimittelausgaben im ersten Halbjahr 2010
  • 2. - Seite 2 - Ausgabensteigerungen durch Innovationen und demografischen Faktor Ausgabensteigerungen im Arzneimittelsektor gehen teils auf die Zunahme älterer, multimorbider Patienten mit steigendem Versorgungsbedarf zurück, teils auf medizintechnische und pharmazeutische Innovationen. So verdrängen z.B. bei Erkrankungen im Bereich des Zentralen Nervensystems (ZNS), in der Onkologie oder auch Infektiologie innovative, therapieoptimierende Medikamente zusehends ältere Therapeutika. Neuere Medikamente helfen vielfach, die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern und können auch zur Kosteneinsparung in anderen Sektoren beitragen. Beim Einsatz von Krebsmedikamenten ist etwa zu berücksichtigen, dass hier inzwischen ein erheblicher Anteil für ambulante Behandlungen in der Klinik anfällt. Dank innovativer Medikamente lassen sich aufwändige stationäre Aufenthalte verkürzen oder vermeiden. Produkteinführung Produkteinführung Gesamt vor 2000 nach 2000 Arzneigruppe +/-% +/-% +/-% ZNS Antipsychotika -5% +16% +9% Antiepileptika -23% +18% +11% Anti-Alzheimer-Produkte -5% +19% +10% ONKOLOGIE Zytostatische Hormone -11% +20% -1% Interferone -5% +46% +3% INFEKTIOLOGIE Virustatika gegen HIV -19% +22% +15% Quelle: IMS PharmaScope® GKV, Umsatz zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers (ApU), ohne Berücksichtigung von Zwangsrabatten und Einsparungen durch Rabattverträge Neuere Spezialtherapeutika verdrängen ältere Medikamente (1. Halbjahr 2010) Ältere Menschen sind oftmals von mehreren Erkrankungen betroffen, was einen erhöhten Arzneimittelbedarf begründet. Im Zuge des demografischen Wandels ist daher bei immer mehr Menschen aufgrund ihres höheren Alters und der damit einhergehenden Multimorbidität ein steigender Medikamentenbedarf zu erwarten. Dies bestätigen die Ergebnisse aus einer exemplarischen Analyse mehrerer Arzneigruppen nach der Entwicklung der Verordnungen in Abhängigkeit des Patientenalters.
  • 3. - Seite 3 - 11,8% 10,7% +/-% Verordnungen 7,6% 6,8% 5,5% 3,9% 2,9% 2,4% 0,9% 0,2% -2,0% -2,8% 40-54 55-69 70-99 40-54 55-69 70-99 40-54 55-69 70-99 40-54 55-69 70-99 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Antiepileptika Schilddrüsen- Schmerzmittel Beta-Blocker präparate Quelle: IMS VIP®, GKV-Markt, 1. Halbjahr 2010 Exemplarische Analyse: Verordnungen steigen bei einer Reihe von Arzneien in der ältesten Patientengruppe am stärksten an Rabattverträge haben sich bei Generika durchgesetzt Im generikafähigen Segment (Generika, Altoriginale und Lizenznehmer mit abgelaufenem Patent) sind im ersten Halbjahr 2010 58% der abgegebenen Medikament-Packungen in einem Vertrag zwischen Krankenkasse und Hersteller „rabattgeregelt“. Das sind zwar drei Prozentpunkte weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Angesichts dessen, dass jedoch mehrere, auch „große“ Kassen wie etwa die AOK in 2010 neue Verträge auf den Weg brachten und gleichsam deren alte Verträge ausliefen, weist der nahezu unveränderte Anteil auf die inzwischen erfolgte Etablierung des Instruments Rabattverträge hin. 58% des generikafähigen Hohe Umsetzungsrate bei GKV Marktes unter Rabattvertrag wichtigen Substanzen Mio. 264 261 Packungen Simvastatin 84% Metamizol 77% Levothyroxin 71% 58% Ibuprofen 65% 61% mit Rabatt- vertrag Metoprolol 61% 1. Hj. 1. Hj. % Anteil mit Rabattvertrag an Gesamt-Substanz GKV 2009 2010 1. Hj. 2010 Quelle: IMS Contract Monitor® Weit über die Hälfte der Arzneien im Generikamarkt befindet sich aktuell unter Rabattvertrag
  • 4. - Seite 4 - Einige Wirkstoffe, die der Behandlung von Erkrankungen mit hoher Prävalenz dienen wie z.B. Schilddrüsenerkrankungen (Levothyroxin) oder Fettstoffwechselstörungen (Simvastatin), erreichen Umsetzungsraten zwischen knapp 70 bis weit über 80%. Mehrere Krankenkassen haben verlautbart, in diesem Jahr weitere Rabattverträge auf den Weg zu bringen, so dass sich der Anteil bis Jahresende noch erhöhen dürfte. Kontakt / Pressestelle: Dr. Gisela Maag Pressesprecherin Tel.: 069-6604 4888 Fax: 069-6604 5590 Email:GMaag@de.imshealth.com www.imshealth.de Datenquellen: IMS PharmaScope® GKV: Die Daten umfassen die Arzneimittelabgaben der Apotheken für den GKV-Markt. IMS VIP®: Repräsentative Stichprobe von niedergelassenen Ärzten der wichtigsten Facharztgruppen. Analysen nach deren Diagnose- und Therapieverhalten. Die Daten werden auf regionaler Ebene erhoben und auf das Niveau der Bundesrepublik hochgerechnet. IMS Contract Monitor TM: Abdeckung von über 99% des Arzneimittelmarktes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Rezepte). Analytische Differenzierungen sind nach Kassen, Märkten, Herstellern und Produkten möglich. ÜBER IMS: IMS HEALTH ist seit über 50 Jahren der weltweit führende Anbieter von Informationen und Dienstleistungen für den Pharma- und Gesundheitsbereich. In mehr als 100 Niederlassungen weltweit verknüpft IMS unzählige Healthcare Informationen mit großem Analyse Know-how und umfangreicher Consulting Expertise. Neu bei IMS Health Deutschland ist der Bereich „Gesundheitssystemforschung und Risiko-Strukturmanagement“ und Angebote für Krankenkassen. © IMS HEALTH 2010