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Hannover, 21. Februar 2010
+++ Presseinformation +++
Nr.: 50/2010
Sehpferdchen – Filmfest der Generationen eröffnet
Andere Sichtweisen jenseits von Hollywood kennen lernen
Hannover – Roter Teppich für den Kinder- und Jugendfilm: Am Sonntagnachmittag, 21.
Februar, wurde im voll besetzten Kino im Künstlerhaus das achte Kinder- und Jugendfilmfest
„Sehpferdchen“ eröffnet. Bis zum 3. März 2010 stehen anspruchsvolle und unterhaltsame
Filme für Kinogängerinnen und Kinogänger unter 18 Jahren auf dem Programm – gedreht
von Regisseuren aus aller Welt, aber auch von Kindern und Jugendlichen aus der Region
Hannover. Zu den Aufführungen werden zahlreiche Filmemacherinnen und Filmemacher
sowie Expertinnen und Experten zu Gesprächen mit dem Publikum erwartet.
„Mit dem Filmfestival wollen wir Kindern und Jugendlichen einen für sie oft ganz neuen
Zugang zum Kino öffnen – indem sie andere Sichtweisen jenseits des Hollywoodkinos
kennen lernen, indem sie sich mit Filmen auseinandersetzen statt sie nur zu konsumieren“,
sagte Andreas Holte, Leiter des Medienzentrums der Region Hannover und des
Medienpädagogischen Zentrums, für den Kreis der Veranstalter. Dass das Konzept aufgeht,
zeige der gute Zuspruch: „Insgesamt sind wir mit dem Stand der Anmeldungen sehr
zufrieden“, so Holte.
Das Besondere an dem Festival ist, dass es Kindern und Jugendlichen den Film als Medium
im handwerklichen, aber auch im ästhetisch-anschaulichen Sinne nahe bringt, sagte
Sozialdezernent Erwin Jordan: „Das ‟Sehpferdchen‟ weckt die Neugier aufs Kino, öffnet
Kindern die Augen für andere Sehgewohnheiten und macht Lust, selbst einmal die Kamera in
die Hand zu nehmen und damit die Sprache und Wirkungsweisen des Films viel besser zu
verstehen.“ Jordan hob außerdem den regionalen Charakter des Festivals hervor: „Es ist toll,
dass Teile des Programms auch in Burgdorf und Neustadt gezeigt werden.“
Mit zahlreichen Projekten haben sich Kinder und Jugendliche in hannoverschen Schulen und
in Jugendgruppen auf das „Sehpferchen“ vorbereitet und sich als Filmemacherinnen und
Filmemacher geübt. Die Ergebnisse werden nun auf dem Festival präsentiert.
2. Region Hannover 2
„Ganz besonders freut es mich, dass die Grundschulen Lüneburger Damm,
Suthwiesenstraße, Kurt-Schumacher-Schule und Friedrich-Ebert-Schule mit vier
Medienworkshops, die über ein halbes Jahr liefen, beteiligt waren“, sagte Dieter Wuttig,
Leiter des Fachbereichs Bildung und Qualifizierung der Landeshauptstadt Hannover. „In den
nächsten drei Jahren werden insgesamt 21 Grundschulen in Hannover zu offenen
Ganztagsschulen ausgebaut. Hier gilt es, auch für den Nachmittagsbereich ein interessantes
Bildungsangebot vorzuhalten und Medienarbeit kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten,
das haben die Erfahrungen im letzten halben Jahr sicher noch einmal deutlich unterstrichen.“
Zur Eröffnung lief der norwegische Film ORPS – THE MOVIE von Atle Knudsen aus dem Jahr
2009 über eine Schulblaskapelle. Passend musikalisch umrahmt wurde die Aufführung vom
Blasorchester Prima Vista Brass der Musikschule Hemmingen unter der Leitung von Frank
Reinicke. Im Vorprogramm erlebte der Kurzfilm FILM IM FILM von Kindern der hannoverschen
Grundschule Lüneburger Damm seine Uraufführung – vorgestellt von den kleinen
Filmemacherinnen und Filmemachern selbst.
Weitere ausführliche Informationen über das Programm unter www.filmfest-sehpferdchen.de.
Reservierungen für alle Veranstaltungen im Kino im Künstlerhaus in Hannover unter Telefon
0511/470 86 13 oder per E-Mail: reservierung@filmfest-sehpferdchen.de.
Veranstalter des Filmfests „Sehpferchen“ sind das Medienpädagogische
Zentrum/Landesfilmdienst Niedersachsen e.V., die LAG Jugend & Film Niedersachsen e.V.,
das Kino im Künstlerhaus, die Landeshauptstadt Hannover mit dem Fachbereich Bildung und
Qualifizierung und das Medienzentrum der Region Hannover. Gefördert wird das Festival von
der nordmedia Fonds GmbH, dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, der
Stiftung Kulturregion Hannover, der Klosterkammer Hannover, dem Niedersächsischen
Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Landeshauptstadt Hannover und der Region
Hannover.
Bildunterschrift
Eröffneten das Kinder- und Jugendfilmfest „Sehpferdchen“ im Kino im Künstlerhaus in
Hannover: Erwin Jordan, Dezernent für soziale Infrastruktur der Region Hannover, Andreas
Holte, Leiter des Medienzentrums der Region Hannover und des Medienpädagogischen
Zentrums, und Dieter Wuttig, Leiter des Fachbereichs Bildung und Qualifizierung der
Landeshauptstadt Hannover (hinten von links nach rechts) mit Kindern der hannoverschen
Grundschule Lüneburger Damm, die ihren selbst gedrehten Kurzfilm dem Publikum
präsentierten.
3. Region Hannover 3
Zu folgenden Veranstaltungen werden Gäste erwartet:
Orps ab 8
(Orps - The Movie)
Regie: Atle Knudsen
Norwegen 2009, 86 Min.
Originalfassung deutsch eingesprochen
Nachdem sie von der fiesen Kapellmeisterin Elsebeth aus ihrem Marschmusikkorps geworfen
wurden, gründen die sechs begeisterten MusikerInnen Ikko, Amalie, Babb, Ling, Murmel und
Jannik kurzerhand eine eigene Band und melden sich zum nationalen Musikwettbewerb an. Ihr Ziel
ist es, die Schulkapelle unter der Leitung von Elsebeth zu besiegen. Doch bevor die beiden
Gruppen überhaupt gegeneinander antreten können, kommt es zu einem Wettrennen: Nur die
Gruppe, die als Erstes am Veranstaltungsort ankommt, darf an den nationalen Meisterschaften
teilnehmen. Auf der Wettfahrt lässt sich Elsebeth einiges an gemeinen Tricks einfallen, um die
Teilnahme von “Orps”, wie die eigenwillige Blaskapelle durch ein Missverständnis jetzt heißt, zu
sabotieren. Als sie am Veranstaltungsort angekommen sind, geht die Geschichte jedoch erst so
richtig los! Dabei wird ihre Freundschaft, Improvisationskunst und ihr Durchhaltever-mögen auf
eine harte Probe gestellt. Orps erzählt gewitzt und charmant, wie der Mut zum Anderssein belohnt
wird.
Das Rahmenprogramm wird gestaltet vom Blasorchester Prima Vista Brass der Musikschule
Hemmingen e.V. unter der Leitung von Frank Reinicke
Sonntag, 21.2. 15.00 Uhr im Kino im Künstlerhaus. Hannover
Frösche und Kröten ab 5
(Kikkerdril)
Regie: Simone van Dusseldorp
Niederlande 2009 75 Min.
Originalfassung deutsch eingesprochen
Max soll eine Nacht bei seiner Oma auf dem Land schlafen, weil sein Bruder Jannus ins
Krankenhaus muss. Jannus macht seinem kleinen Bruder Max weis, er könne nach seiner
Mandeloperation erst dann wieder sprechen, wenn Max ihm Froschlaich bringt. Max verspricht es
und macht sich auf die Suche – doch zunächst vergeblich. Als schließlich auch noch das Glas für
den Froschlaich zerbricht, steht sein Vorhaben kurz vor dem Scheitern. Da lernt Max die
gleichaltrige Jesse kennen, die ein passendes Glas hat. Sie will es ihm geben, wenn er mit ihr
spielt. Max will aber unbedingt zu seiner Oma, denn dort gibt es einen Teich mit Froschlaich. Er
kann Jesse überreden, mit ihm zu kommen, denn Oma pflegt kranke Tiere, und Jesse möchte
gerne Krankenschwester spielen. Gemeinsam machen sich die beiden Kinder auf den
abenteuerlichen Weg aufs Land, lernen viele Tiere kennen und finden schließlich auch Froschlaich
… Das unterhaltsame Road-Movie zeigt in einem kindgerechten Rhythmus vieles aus der Natur,
die uns umgibt.
Gast/Gesprächspartner:
Hauptdarsteller Nino den Brave, Niederlande
Montag, 22.2. 15.00 Uhr Kino im Künstlerhaus, Hannover
Mittwoch 24.2. 09.00 Uhr Kino im Künstlerhaus, Hannover
4. Region Hannover 4
Carlitos großer Traum ab 8
(Carlitos y el campo de los suenos)
Regie: Jesús del Cerro
Spanien 2008, 107 Min.
Originalfassung deutsch eingesprochen
Carlitos und seine Freunde leben in einem Waisenhaus. Eigentlich könnte es dort ja ganz schön
sein, wenn der ewig schlecht gelaunte Direktor Don Hipolito nicht wäre, der ihnen ständig mit
Ordnung und Disziplin kommt. Das Fußballass Carlitos wünscht sich eigentlich nichts weiter als
eine liebevoll Adoptivfamilie und ein großer Fußballer zu werden. Als eines Tages ein
Juniorfußballteam für die Europameisterschaft zusammengestellt wird, unternimmt Carlitos alles,
um aus dem Waisenhaus zu entwischen und am Training teilzunehmen. Mit Hilfe seiner Freunde
und des Sportlehrers Diego schafft er es tatsächlich in das Team und zur Europameisterschaft.
Doch ausgerechnet vor dem Endspiel gegen die deutsche Mannschaft will ein Ehepaar Carlitos
adoptieren. Ein turbulenter Film – auch zur Einstimmung auf die Fussball–WM in Südafrika.
Gast/Gesprächspartner:
Regisseur Jesus del Cerro, Spanien
Freitag, 26.2. 11 Uhr Kino im Künstlerhaus, Hannover
Ich schwör‘s, ich war‘s nicht! ab 11
(C„est pas moi, je le jure!)
Regie: Philippe Falardeau
Kanada 2008, 110 Min.
Originalfassung deutsch eingesprochen
Im Sommer 1968 hätte Leon sich um ein Haar erhängt. In letzter Sekunde wurde er von seiner
Mutter gerettet. Letzten Sommer am Pool war es genauso und vor zwei Jahren, bei der Sache mit
der Tiefkühltruhe, war sie auch rechtzeitig zur Stelle. Mit seinen zehn Jahren hat Leon nicht nur
eine ganze Reihe von Problemen, er besitzt auch eine blühende Fantasie. Die braucht er bei
Eltern, die ständig streiten, nervigen Nachbarn und bei Lea. Sie ärgert ihn besonders, nicht nur,
weil sie absolut in allen Dingen Recht behalten muss. Als Leons Mutter sich entschließt,
Kleinfamilie, Haus und Garten hinter sich zu lassen und ein neues Leben in Griechenland zu
beginnen, hat Leon eine Reihe guter Einfälle, um den Kummer zu vertreiben. Als da wären: das
Nachbarhaus zerstören, Profilügner werden und sogar, sich in Lea zu verlieben. Regisseur
Philippe Falardeau gibt einen tiefen Einblick in die kindliche Seele. Mit viel Humor beschreibt er
aus der Perspektive des jetzt Erwachsenen vom psychischen Zusammenbruch eines Kindes.
Gast/Gesprächspartner:
Philippe Farladeau, Kanada
Montag, 22.2. 11.00 Uhr Kino im Künstlerhaus, Hannover
5. Region Hannover 5
Only ab 11
Regie: Ingrid Veninger & Simon Reynolds
Kanada 2008, 74 Min.
Originalfassung deutsch eingesprochen
Der 12-jährige Daniel lebt in dem kleinen Motel seiner Eltern. Viel passieren tut hier nicht: Daniel
hilft ein bisschen im Betrieb, spielt alleine Basketball auf dem Parkplatz oder streitet sich mit den
anderen Jungs aus dem Ort. Bis eines Tages die 13-jährige Vera mit ihren Eltern in dem trostlosen
Städtchen Station macht. Nach einem heftigen Streit zwischen Veras Eltern verlässt die Mutter
Hals über Kopf das Motel. Zurückgelassen mit dem verwirrten Vater macht sich Vera alleine auf
den Weg und trifft auf den Basketball spielenden Daniel. Ihre direkte Aufforderung, „Lass uns hier
verschwinden! Egal wohin!“, findet Daniel zwar etwas merkwürdig, folgt ihr aber doch. Es ist der
Beginn eines einmaligen Nachmittags, an dem viele bedeutende Fragen gestellt und große
Geheimnisse ausgetauscht werden. Für Vera und Daniel ist es die Entdeckung einer ganz neuen
Welt.
In beschaulich inszenierten Bildern und außergewöhnlichem Einsatz des Soundtracks erzählt
„Only“ die Geschichte eines Tages, an dem sich zwei Außenseiter das erste Mal begegnen und
gemeinsam verborgene Ängste und Wünsche entdecken.
Gast/Gesprächspartnerin:
Regisseurin Ingrid Veninger, Kanada
Mittwoch, 24.2. 11.00 Uhr Kino im Künstlerhaus, Hannover
Das andere Ufer ab 14
(Gagma Napiri)
Regie: George Ovashvilli
Georgien/Kasachstan 2009, 90 Minuten
Originalfassung deutsch eingesprochen
Ein vergessener und noch längst nicht vergangener Konflikt im Osten Europas: Der Bürgerkrieg
und die Auseinandersetzung zwischen Georgien und Abchasien. Tedo ist zwölf. Er lebt
gemeinsam mit seiner jungen Mutter Keto in einer abgeschiedenen Hütte außerhalb von Tiflis.
Tedo und Keto sind Flüchtlinge aus Abchasien. Der Krieg hat ihnen alles genommen, auch Tedos
und Ketos Hoffnung auf eine glückliche Zukunft in einer intakten Familie. Als sie aus Abchasien
flüchteten, war Tedo erst vier, sein kranker Vater musste zurückbleiben. Inzwischen ist Tedo
Lehrling in einer Autoreparaturwerkstatt, Keto arbeitet als Verkäuferin. Die wenigen Groschen, die
Tedo verdient, steckt er seiner Mutter zu, damit sie es nicht länger nötig hat, zu fremden,
unfreundlichen Männern freundlich zu sein. Als er entdeckt, dass sie einen Liebhaber hat, ist das
zu viel für ihn. Er fasst den Entschluss, nach Abchasien zurückzukehren und seinen Vater zu
suchen. Eine Roadmovie, eine Reise durch eine verbranntes Land voller Spuren der Gewalt,
bevölkert mit Menschen die leiden oder Schuld auf sich geladen haben. Wird Tedo seinen Vater
finden? Gibt es für ihn eine Hoffnung? Der Siegerfilm des goEast – Festivals Wiesbaden 2009. Die
Jury würdigte die mutige Beschreibung einer der am stärksten bewaffneten Konflikte unserer Zeit,
wahrgenommen durch die hoffnungsvollen Augen eines Kindes.
Nominiert für den Europäischen Filmpreis
Gast/Gesprächspartnerin:
Gaby Babic, Expertin für Kultur und Kino Ost- und Mitteleuropas, Kuratorin von Filmreihen und
Festivalprogrammen, u.a. über die Sarajevo Documentary School.
Dienstag, 2.3. 9.00 Uhr Kino im Künstlerhaus, Hannover
6. Region Hannover 6
Ein Sommer in New York ab 14
(The Visitor)
Regie: Tom McCarthy
USA 2007, 104 Minuten
Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Walter Vale, einst brillanter Wirtschaftsprofessor und seit fünf Jahren Witwer, lässt sich ziellos durch
sein inhaltsleeres Leben treiben. Bis er eines Tages zu einer Konferenz nach New York geschickt
wird, wo er seit dem Tod seiner Frau nicht mehr war. In seiner eigentlich leerstehenden Wohnung in
Manhattan erlebt er eine Überraschung: hier wohnen jetzt der junge Syrer Tarek und seine
Freundin, die Senegalesin Zainab. Beide leben als Illegale in der Stadt, ein betrügerischer Vermittler
hat ihnen die Wohnung vermietet. Walter tut nun etwas, worüber er selbst wohl am meisten staunt:
Er schmeißt die beiden nicht raus, sondern lässt sie weiterhin in seinen vier Wänden wohnen. Nach
und nach freundet sich Walter mit Tarek an und legt seinen seelischen Panzer ab. Tarek bringt ihm
das Trommeln bei und Walter erfährt in der Begegnung mit diesem jungen Paar aus ganz anderen
Kulturen eine fast schon vergessene Lebensfreude. Dann wird Tarek in der U-Bahn verhaftet und
als illegaler Ausländer in Abschiebehaft genommen. Als auch noch Tareks Mutter Mouna auftaucht,
ist Walter klar, dass er seinen neuen Freunden helfen muss – und er beginnt zu kämpfen. Der
Regisseur Tom McCarthy erzählt eine zutiefst menschliche Geschichte aus einem Amerika, das
sich verändert hat seit 9/11. Ein wahrhaftiger Film, der einen nicht kalt lässt und der eine gerechte
Empörung entfacht über ein ungerechtes und unmenschliches System, das Menschen mit ihren
Hoffnungen und Wünschen zu Illegalen deklariert und kriminalisiert. Ein kleines Juwel des
unabhängigen amerikanischen Kinos.
Gast/Gesprächspartner:
Arzu Altug, Stabsstelle für Integration, Politik und Verbände im Büro des Oberbürgermeisters der
Landeshauptstadt Hannover
Montag, 1.3. 8.30 Uhr Kino im Künstlerhaus, Hannover
Snow ab 15
(Snijeg)
Regie: Aidan Begic
Bosnien und Herzegowina 2008, 100 Minuten
Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Ein kleines Bergdorf im Bosnien des Jahres 1997. Der Krieg ist seit zwei Jahren vorbei, doch in den
Seelen derer, die mit dem Leben davon kamen, hat er seine unauslöschlichen Spuren hinterlassen.
Es sind nur noch vier Frauen, fünf Kinder, zwei alte Damen und ein alter Mann, die hier leben. Ihre
Verwandten starben alle im Krieg. Sie wurden ermordet und niemand weiß, wo ihre sterblichen
Überreste sind. Dunkle Erinnerungen und trügerische Hoffnungen prägen das Leben dieser kleinen
Gemeinschaft. Doch die junge Alma will mehr, sie initiiert mit Hilfe der anderen den Verkauf von
Ajvar und Pflaumenmus. Doch der Verkaufsstand an der schmalen Bergstraße scheint ein hilfloser
Versuch des Ausbruchs ... Plötzlich taucht ein serbischer Geschäftsmann im Dorf auf und
unterbreitet den Bewohnern ein Angebot: Sie sollen ihren Grund und Boden verkaufen und das Dorf
verlassen, das einem Immobilienprojekt weichen soll. Eine Entscheidung steht an, ein Sturm zieht
auf und plötzlich brechen alte Wunden auf. Es beginnt zu schneien, eine Höhle in den Bergen bringt
Gewissheit, und ein kleine Hoffnung beginnt zu keimen... Das intensive Erstlingswerk der jungen,
1976 in Sarajewo geborenen bosnischen Regisseurin Aida Begic. Ein ruhiger, genau
beobachtender Film voller symbolischer Anspielungen, der den Versuch unternimmt, das
Unsichtbare erfahrbar zu machen.
Gast/Gesprächspartnerin:
Gaby Babic, Expertin für Kultur und Kino Ost- und Mitteleuropas, Kuratorin von Filmreihen und
Festivalprogrammen, u.a. über die Sarajevo Documentary School.
Montag, 1.3. 20.15 Uhr Kino im Künstlerhaus, Hannover
7. Region Hannover 7
John Rabe ab 14
Regie: Florian Gallenberger
Deutschland 2009, 137 Minuten
Deutsche Fassung
1937 ist das Jahr des zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges: Der deutsche Kaufmann John
Rabe, Mitglied der NSDAP, leitet seit 27 Jahren die Siemens- Niederlassung in der chinesischen
Hauptstadt Nanking. Nun wird er zurück nach Berlin beordert. Ein Schritt, der im nicht leicht fällt.
Und er ist alles andere als begeistert, die Firmenleitung an seinen Nachfolger – einen ganz
fanatischen Nazi - zu übergeben. Während des Abschiedsdinners fallen plötzlich Bomben.
Japanische Kampfflieger greifen Nanking an, es herrscht Panik in der Stadt. Vor dem Tor der
Siemens-Niederlassung drängen sich Hunderte Mitarbeiter mit ihren Familien. John Rabe lässt das
Tor gegen den Widerstand seines Nachfolgers öffnen und es kommt zu einer der prägnantesten
Szenen des Films: Rabe breitet
eine überdimensionale Hakenkreuzfahne aus, die ihm aus Deutschland geschickt wurde. Unter dem
Nazisymbol finden die Menschen Schutz, denn die japanischen Bomber drehen, als sie das Symbol
der deutschen Verbündeten sehen, ab. - Mit diesem Angriff der Japaner beginnt das „Massaker von
Nanking“. Acht Wochen lang wüten sie mit menschenverachtender Brutalität in der
eingeschlossenen Stadt. - Unter Rabes Beteiligung wird in Nangking eine internationale
Sicherheitszone gegründet, zu der auch die Siemensfabrik gehört. Gut 250.000 Menschen wird sie
das Leben retten... Ein epischer und packender Film, der einen Menschen zeigt, der sich im Krieg
zu seiner Verantwortung bekennen muss. Ein Film, der anzuregen vermag zur Diskussion über eine
Zeit, in der Menschlichkeit rar war, aber auch über die Art der filmischen Gestaltung und die Rolle
eines „guten Nazis“.
Zum Filmgespräch sind anwesend:
Ministerpräsident Christian Wulff, Schirmherr des Sehpferdchen, und Thomas Rabe – Enkel von
John Rabe
Montag, 1.3. 11.00 Uhr Kino im Künstlerhaus, Hannover
Präsentation der Sehpferdchen-Projektfilme
aus Stadtteilkultureinrichtungen der Landeshauptstadt Hannover und Schulen
Programm (Änderungen noch möglich):
Der Tannenbaum und die Liebe von der Grundschule Hoffman von Fallersleben mit
dem Kulturtreff Bothfeld;
Die verzauberten Stühle von der Grundschule In der Steinbreite mit dem Kulturtreff
Plantage;
Drei Weltneuheiten: FLIVO-DSM-ASSM von der Comenius-Schule List mit dem
Freizeitheim Lister Turm;
Wer hat an der Uhr gedreht? und ... ist es wirklich schon so spät? von Jugendlichen
mit dem Kulturbüro Südstadt;
Spuk in der Schule von der Grundschule Suthwiesenstraße;
Alles nur ein Traum von der Kurt-Schumacher-Schule (Grundschule);
Film im Film von der Grundschule Lüneburger Damm;
Die Zaubermuschel von der Grundschule Friedrich Ebert, Badenstedt
Sonnabend, 27.2. 15 bis ca. 17 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover